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11.07.2003, 18:22 #501
Satura
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Das Amazonenlager #12 -
"Ja, wir sind selten im Lager. Jetzt das erste Mal seit längerer Zeit." Irgendetwas kaltes streifte ihren Fuß, und sie strampelte kurz, um es loszuwerden. Wahrscheinlich Algen oder Seegras, was hier halt so herumtrieb.
"Leon und ich, wir waren längere Zeit in Gorthar, und da er ein Lee ist, muss er auch manchmal auf den Hof..." sie seufzte unwillkürlich, als sie an Gorthar dachte. "Bist du schon mal in Gorthar gewesen?" fragte sie Melliandra, als müßte sie eine Lücke schließen, um selbst nicht daran denken, wie leidvoll der Weg bis zu ihrem Zusammensein war. Wieder streifte etwas kühles ihren Fuß, ein Fisch, vielleicht. Die hohe Amazone ignorierte es.

"Es ist schon seltsam, wie das Leben manchmal spielt..." sagte Satura nachdenklich. Etwas kaltes umspielte ihre Beine... *flupp* - plötzlich verschwand sie.
Sie spürte gerade noch, wie sich spitze Zähne in ihr Bein bohrten, und sie mit aller Gewalt unter die Wasseroberfläche zogen... sie konnte nicht einmal mehr schreien, sie preßte ihre Lippen zusammen, um keine wertvolle Luft zu verlieren.
12.07.2003, 10:35 #502
Satura
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Das Amazonenlager #12 -
Als Satura ihre Augen aufschlug, sah sie in Leons besorgtes Gesicht. Sein Haar war wirr, und einzelne Strähnen hingen in seine vor Sorgen gerunzelte Stirn.
Es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder erinnern konnte, was eigentlich passiert war.
"Leon! Wo sind wir hier? Wie komm ich hierher?" Sie wollte sich aufrichten, wollte aufstehen und losgehen, doch Leon hielt sie zurück. Sie wäre noch zu schwach, meinte er, ausruhen sollte sie sich.
"Aber ich kann mich doch auch in meinem Zimmer im Gästehaus ausruhen, nicht? Da können wir uns dann zusammen ausruhen, und den ganzen Tag lang nur schlafen."
Satura lächelte matt und griff nach seiner Hand. "Schön dass du hier bist. Wie lange sitzt du hier schon an meiner Seite?"

Jetzt erst merkte Satura, dass ihr Fuß eingebunden war. Dunkel erinnerte sie sich an spitze Zähnchen, die sich in ihre weiche Haut gebohrt hatten, und sie hinuntergezogen hatten...
12.07.2003, 12:14 #503
Satura
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Das Amazonenlager #12 -
Sie ließ sich wieder in das weiche Kissen zurückfallen und starrte auf die Decke. Seltsam, es musste Mittag sein, aber kaum ein Sonnenstrahl drang durch das kleine Fenster. Das Zimmer war in ein eigenartiges, graues Halbdunkel getaucht, und Satura war ein Teil davon.
Vorsichtig bewegte sie ihre Zehen, um festzustellen, dass ihr Fuß kaum schmerzte. Anscheinend war der Biss nicht so tief gegangen, und Thaleiias Heilkünste dürften ihr Übriges getan haben.

Melliandra lehnte mit geschlossenen Augen an der Wand und schien zu schlafen. Ob die Amazone sie gerettet hatte? Sie würde sie fragen, sobald sie aufwachte.
In dem Moment kam Leon leise wieder zur Tür herein, in der einen Hand einen Becher mit Wein, in der anderen eine Schüssel mit frischem Salat.
"Danke Leon, danke!" Die hohe Amazone setzte sich auf und nahm einen Schluck von dem prickelnden Wein. Dann machte sie sich über den Salat her.

"Jetzt fühl ich mich gestärkt; wir könnten eigentlich ins Gästehaus zurückgehen..." sagte sie mit einem schwachen Lächeln und berührte Leon sanft am Arm. Die Aufregung des letzten Tages hatte sie von ihren Problemen abgelenkt; doch nun meldete sich langsam, und mit einem dumpfen Pochen klopfte es an ihr Denken, wie um Meldung zu erstatten, dass der dunkle Fleck in ihrer Erinnerung immer noch da war.
12.07.2003, 12:57 #504
Satura
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Das Amazonenlager #12 -
Erleichtert ließ Satura sich auf das Bett fallen, und Leon setzte sich neben sie, sie fast mitleidig betrachtend.
"Ach sieh mich nicht so an, Leon... Es ist ja alles wieder gut." Sie glaubte selbst nicht, was sie sagte.

Sie senkte ihren Blick, und begann wieder zu sprechen, mit leiser, bebender Stimme. "Leon, ich kann mich erinnern, an das was passiert ist, bei diesem vermaledeiten Ritual..." Sie hob ihre Hand, nachdenkend, ihm bedeutend, nichts zu sagen, als könnte jedes Wort die schwache Erinnerung verjagen.
"Es war während des Rituals, Thaleiia wollte den Dämon vertreiben, und alles lief ganz gut... doch der Dämon war stark, zu stark. Ich sah wie Thaleiia mit ihm kämpfte, sah die Anstrengung auf ihrem Gesicht. Und ich wußte, sie würde es nicht schaffen."

Sie zögerte kurz, und nahm seine Hand, vermied es jedoch, ihm in die Augen zu sehen. "Und ich fühlte mich so hilflos, alles was ich für Lehna tun konnte, war, ihr mein Amulett zu geben, auf dass es sie schützen sollte während des Rituals. Ich... ich fühlte mich so hilflos, so verdammt hilflos, ich musste ihr doch helfen!"Eine Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel und suchte sich ihren Weg über die Wange der hohen Amazone. "Und plötzlich fiel mir ein, dass ich ihr helfen könnte... und ich bat Esteron, mich niederzuschlagen, um ihn erreichen zu können."
Sie stockte, wagte nicht, Leon anzusehen. Sie umklammerte seine Hand, hilfesuchend, ängstlich.
12.07.2003, 13:32 #505
Satura
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Das Amazonenlager #12 -
Sie kuschelte sich eng an den Geliebten, und schloß ihre Augen, als er sie küßte. "Es war ein Tausch, ein Handel. Er half Lehna - und ich gab ihm dafür etwas von mir. Er hat den Dämon vertrieben, er hat sein Versprechen eingehalten."

Sie erinnerte sich an Lehnas Worte; sie hatte von einer schrecklich starken, dunklen Macht gesprochen, die den Dämon befohlen hatte. Sollte er wirklich so stark sein? Und warum dann dieses Interesse an ihr?

"Leon, sei nicht böse. Es tut mir leid, wirklich, aber, ich konnte nicht anders." Sie sah ihn aus großen Augen an, und etwas Nasses glitzerte in ihnen.
Sie beugte sich zu ihm, und stupste ihn sanft mit der Nase an, ehe ihre Lippen die seinen suchten und voller Sehnsucht und auch Angst ihn küßten. Ihre Hand krallte sich in seinen Rücken, Halt suchend...
Er erwiderte ihren Kuß, und erneut wurde ihr bewußt, wie wichtig er für sie war. Sie sah ihm in die Augen, und sagte fast flehend: "Bitte, hilf mir. Ich weiß nicht was ich tun soll..."
12.07.2003, 17:29 #506
Satura
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Das Amazonenlager #12 -
Die hohe Amazone nickte kraftlos und umfaßte ihr Amulett. "Ich erinnere mich an Sagitta. Sie kannte diesen... Cord, sagtest du?" Leon nickte seuzfend und drückte sie fest an sich.
"Nun, dann werden wir zu ihr gehen. Morgen."

Sie fühlte sich müde und leer; ein wenig Schlaf würde ihr gut tun. Satura ließ sich zurückfallen und schloß ihre Augen. Der junge Dieb legte sich neben sie, schloß sie sanft in seine Arme und streichelte vorsichtig ihren Kopf, als könnte er die Leere in ihrem Inneren einfach wegstreicheln.
12.07.2003, 18:52 #507
Satura
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Das Amazonenlager #12 -
Satura konnte nicht so richtig schlafen, und so stand sie bald wieder auf. Leon hingegen schlummerte tief und fest.
Die hohe Amazone beschloß, in den Schankraum zu gehen, und sich ein Bier zu genehmigen. Rasch kleidete sie sich an, bemüht, äusserst leise zu sein, um den Geliebten nicht zu wecken.

Es war viel los, und Jamira schien das ganz recht zu sein, so konnte sie sich von dem Schmerz über den Verlust einer Amazone ablenken. Satura grüßte Jamira. "Bring mir doch bitte ein Bier, ja? Du hast nicht zufällig Esteron, Lehnas Begleiter, oder den Waldläufer Gardiff gesehen? Ich muß wissen, was gestern passiert ist, am Strand..." Jamira verneinte. "Übrigens, der junge Mann dort-" sie deutete auf einen Tisch, an dem ein Milizsoldat saß, "kann dir sicher etwas erzählen über den gestrigen Vorfall am Strand." Jamira zwinkerte und stupste Satura in seine Richtung.

Sie verzog ihr Gesicht - die Männer des Königs waren nicht ihr Fall. Alles verlogene, bestechliche Mörder dachte sie verächtlich. Dennoch bemühte sie sich um ein freundliches Lächeln und ging zu dem jungen Mann. "Darf ich mich setzen?" Sie sah ihn fragend an.
12.07.2003, 19:26 #508
Satura
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Das Amazonenlager #12 -
Satura sah ihn verständnislos an. "Entschuldigung, aber... ich kenne euch ja gar nicht..." Sie lächelte. "Mein Name ist Satura, und Jamira hat mir eben gesagt, dass ihr mir über den gestrigen Vorfall etwas erzählen könnt - anscheinend könnt ihr das."
Nervös spielte sie mit ihrem Amulett. "Nun, ihr sagtet was von mehreren Personen, was war da denn nur los?"
Sie musterte den jungen Mann verstohlen von der Seite. Er sah gar nicht so abgebrüht und böse aus, wie die meisten Königsgetreuen, die sie gekannt hatte...

"Und Melliandra..." begann sie zögerlich, "geht es so weit gut, ja. Aber warum wollt ihr das wissen?" Die hohe Amazone nahm einen großen Schluck von ihrem Bier und schien nachdenklich. "Und ihr kommt aus der Stadt? Warum seid ihr hier? Was macht ihr hier?" Sie dachte an den Vorfall in der Roten Laterne und wurde mißtrauisch.
12.07.2003, 19:52 #509
Satura
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Das Amazonenlager #12 -
Satura sah ihn verblüfft an. Sollte das stimmen, und er war an ihrer Rettung beteiligt? Sollte er nicht so ein Mörder sein wie all die anderen?
"Nun, ich danke Euch Jori. Nicht nur für die Erzählung, auch dass ihr mir geholfen habt... Sagt bloß, was macht ein Mann wie ihr, der offensichtlich nicht die Mordgelüste seiner Kollegen teilt, bei der Garde des Königs? Aber entschuldigt meine indiskreten Fragen, ich sollte Euch dankbar sein." Sie lächelte ihn warm an und winkte Jamira herbei, ihm ein Bier zu bringen.

"Nun, ich hoffe für Euch, dass ihr Euer Glück findet. Hier im Lager sollte es nicht allzu schwer sein." sagte sie zwinkernd. "Erzählt mir doch ein bisschen von Euch! Wo kommt ihr her, was macht ihr?"
13.07.2003, 10:22 #510
Satura
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Das Amazonenlager #12 -
Als die hohe Amazone ihre Augen aufschlug, blickte sie in die sanften Augen Leons, der sie vorsichtig streichelte. Sie lächelte ihn an und zog ihn zu sich hinunter. "Guten Morgen..."
Eine gnädige, schwere Müdigkeit ließ sie ihm ersten Moment vergessen, dass sie heute viel vor hatten, und sie kuschelte sich eng an den jungen Dieb. "Lass uns doch einfach so liegen bleiben, ja? Am besten den ganzen Tag..." Sie spürte langsam ihre Lebensgeister erwachen, drückte Leon spielerisch in das weiche Bett, und kniete sich über ihn. Ihre langen, lockig-zerzausten Haare fielen auf seine nackte Brust und kitzelten sanft seine Haut. Sie beugte sich schelmisch grinsend über Leon und küßte ihn sanft. Seine weichen Lippen erwiderten, verlangend, und doch beherrscht.
"Was ist mit dir?" Satura sah ihn fragend an. Sie ließ sich zurückfallen und saß nun auf seinem Becken, als Leon schmerzvoll aufstöhnte. Jetzt erst fiel ihr der große Bluterguß auf, der sich von der Seite seines Oberkörpers bis zu seiner Hüfte zog, und unter dem Hosenbund verschwand. "Oh, entschuldige... waren das die Goblins?" Vorsichtig nahm sie das Gewicht von seinem Becken und begutachtete die Verletzung. "Sag mal, wieso überhaupt Goblins? Ich mein, wo warst du denn? Waren es so viele?" Vorsichtig tastete sie seine Seite ab; sein schmerzerfülltes Keuchen bestätigte ihre Vermutung. "Scheint, als hättest du eine angeknackste Rippe... Warte..."

Satura holte eine ihrer Vollmondsalben aus einem der Beutelchen, die sie neben das Bett plaziert hatte, und öffnete den duftenden Tiegel. "Riecht das nicht herrlich? - Das wird deine Schmerzen lindern." Sie zwinkerte ihm zu und nestelte an seiner Hose herum. Der Bluterguß war wirklich riesig - Leon musste ziemliche Schmerzen haben. Vorsichtig begann sie, die wohltuende Salbe einzumassieren, und lächelte ihn dabei aufmunternd an.

Als sie fertig war, stellte sie die Salbe beiseite, und ihre Finger spazierten langsam über seinen Oberkörper. "Du scheinst nachdenklich..." begann sie zögerlich.
Natürlich wußte sie, warum... er machte sich Sorgen. Doch auf eine Art hatte sie sich mit ihrem Vergessen angefreundet, warum auch Erinnerungen nachtrauern, wenn man sie nicht kennt? Warum einen unbekannten Menschen vermissen, wenn es so viel wichtigeres gab... zum Beispiel Leon.
13.07.2003, 11:10 #511
Satura
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Das Amazonenlager #12 -
Seufzend kleidete sie sich an - offensichtlich war Leon heute nicht in romantische Stimmung zu bringen. Sie küßte ihn sanft auf die Wange und legte dann klirrend den Waffengürtel um. Sorgsam strich sie über den Griff ihres Schwertes und sah Leon tief in die Augen. Es bedurfte keiner Worte, um ihm ihre Liebe zu vermitteln.

Dann ging sie an ihm vorbei aus dem Zimmer, Richtung Gaststube. "Nanu?" sie zog ihre Augenbraue mißbilligend hoch. "Was ist denn hier passiert?" Eine kaputte Tür versperrte halb den Weg, und mühsam hoben Leon und sie die Tür auf und lehnten sie an die Wand. Kopfschüttelnd ging Satura weiter; ihr Blick fiel auf den Ritter, der gestern noch Radau gemacht hatte. Sie wählte einen Tisch, der möglichst weit weg von dem war, an dem der Königsgetreue saß. So kam sie auch nicht in die Verlegenheit, ihn grüßen zu müssen...

In diesem Moment trat Jamira an ihren Tisch, und Satura sprach sie auf den Ritter an. "Er war es, der die Tür zertrümmert hat. Aber das soll die Königin mit ihm besprechen; zu ihr wollte er ja. Er wird sich dafür rechtfertigen und es bezahlen müssen." Satura nickte und bestellte sich etwas Brot und Milch mit Honig. Auch Leon bestellte, und Jamira eilte zur Küche.

Flüsternd beugte sie sich zu Leon, der neben ihr Platz genommen hatte. "Genau so führen sie sich immer auf, diese Königsritter..." Eine für sie untypische Verächtlichkeit schwang in ihrer Stimme mit. "Zerstören und morden, wo es nur geht. Sie suchen nie den Dialog, immer nur den Kampf. Wahrscheinlich sind sie schlimmer als die Söldner noch auf ihren eigenen Vorteil bedacht, sich an einen verdrehten Stolz klammernd."
13.07.2003, 11:42 #512
Satura
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Das Amazonenlager #12 -
Sie lächelte ihn an: "Du hast Recht - es tut mir leid. Nur diese Typen... Entschuldige, ich hör schon auf." Sie schwieg und machte sich mit einem ungeheuren Appetit über das herrliche Mahl her. "Du hast Recht, übers Fjord ist es am sichersten... wir finden sicher jemanden, der uns nach Khorinis bringt." sagte sie zwischen zwei Bissen.
Sie würden zu Sagitta gehen, und sie hoffte, dass die Heilerin ihr verzeihen würde, dass sie das Amulett hatte mitgehen lassen...
"Meinst du Sagitta ist sauer auf uns? - Aber vielleicht können wir sie ja bezahlen, oder ich..." sie stockte. "Ich gebe ihr das Amulett zurück, wenn sie es verlangt."

Als sie fertig gespeist hatten, bat Satura Jamira, ihnen doch ein Paket mit Proviant zu bereiten. Sie nickte Leon fröhlich zu und meinte: "Sobald wir unseren Proviant haben können wir aufbrechen."
Gesagt - getan - keine halbe Stunde später verließen die beiden das Gästehaus in Richtung Bootshaus.
13.07.2003, 12:56 #513
Satura
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Auf dem Fjord #1 -
Satura ertrug geduldig das Geplappere von Rita - einen Vorteil hatten so wenig anspruchsvolle Gesprächspartner: man musste nur immer Nicken und ab und an ein "Ja, genau" oder "Nein, wirklich?" einwerfen, und sie waren zufrieden.
Sie presste sich eng an Leon und schloß ihre Augen, um das Schaukeln des Horizontes möglichst nicht mitzubekommen...

Aus Reden wurde sowieso nichts, diesen Teil übernahm Rita schon. So genoß Satura Leons Nähe und hing ihren Gedanken nach.
Es hatte sich viel verändert; nun begleitete Leon sie nicht zu Sagitta aus einem Versprechen heraus, sondern weil es klar war, dass sie zusammen gehörten...
In diesem Wissen geborgen zu sein, war ein wunderbares Gefühl. Nie mehr alleine zu sein, und jemanden haben, dem man absolut vertrauen konnte... Nicht so wie anfangs, als Mißtrauen und Vorsicht ihre Beziehung zueinander geprägt hatte.

Rita erzählte gerade irgendetwas über den Schutz seltener Vogelarten in Khorinis, als in der Ferne auch schon die Türme der Stadt auftauchten. Satura lächelte Leon an, mit einem Blick, der sagte: "Gleich haben wir's überstanden..."
13.07.2003, 13:45 #514
Satura
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Rund um Khorinis #9 -
"Wollen wir nicht lieber in der Taverne eine Pause machen?" Satura lachte hell und zwinkerte Leon neckisch zu. Gleich darauf wurde sie ernst. "Nein, wir sollten zusehen, dass wir zu Sagitta kommen... Es drängt mich zu wissen, was sie zu sagen hat. Es drängt mich zu erfahren, was ich vergessen habe." Sie liefen eine Weile schweigend nebeneinander her. "Aber übernachten könnten wir in der Taverne..." fügte die hohe Amazone schließlich beruhigend hinzu.

Sie gingen an der Taverne vorbei, den Weg hinunter zum Hof. Seltsam, Leon hatte schon lange nicht mehr vom Hof gesprochen... sie waren schon so lange unterwegs, und nicht einmal hatte er sich beschwert. Er war mittlerweile schon mehr im Amazonenlager zuhause denn auf dem Hof... Sie nahm ihn an der Hand und meinte: "Willst du am Hof vorbeischauen? Hast du etwas zu erledigen, oder willst du auch nur kurz hingehen? Du warst schon lange nicht mehr bei den deinen..."
Sie war zwar nicht begeistert von dem Gedanken, auf den Hof zu gehen, doch was tat Leon nicht alles für sie...
"Also wenn du willst, ich komme natürlich mit..." Sie blieb stehen, küßte den jungen Dieb auf die Wange, und unterstrich ihr Angebot mit einem treuherzigen Blick.
13.07.2003, 14:20 #515
Satura
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Onars Hof #9 -
Satura nickte, und ließ seine Hand los. Ihre Linke kam locker auf dem Griff ihres Schwertes zu liegen, und betont schnellen, kräftigen Schrittes ging sie auf den Hof zu. "Meinst du, ich werde hier meine Salben los?" Sie zwinkerte ihn an. Dabei wußte er kaum etwas über das was zwischen den Amazonen und den Lees geschehen war.

Sie passierten den Vorposten, und gingen den Weg entlang, der sich schnurgerade zwischen den Feldern zum Hof hinzog. Es war schon länger her, dass sie hiergewesen war, und doch war die Erinnerung hieran nur all zu deutlich. Dieses Wort hatte in letzter Zeit einen seltsamen Beigeschmack bekommen...

Sie betraten gerade den Hof, als Satura plötzlich unvermutet stehenblieb. "Leon, du musst wissen... ich habe ihm nicht einen bestimmten Teil meiner Erinnerung gegeben - er hat ihn sich einfach genommen. Wenn das was du gesagt hast stimmt, dann meintest du doch, Cord und der Fremde sind Gegenspieler, oder? - Nun, ich... ich vertraue ihm - er wird vielleicht einen Grund gehabt haben, meinst du nicht? Immerhin hat er mir geholfen, er hat Lehna geholfen, er kann nicht schlecht sein..." Ihre Worte klangen fast verzweifelt.
"Ach Leon, ich fühl mich so... zerrissen, es zerrt ein Teil an mir den ich nicht kenne... und.. ich kann nichts tun, gar nichts, weil ein Teil von mir einfach weg ist..." Sie ließ sich auf die Bank vor einer Hütte fallen. "Wann finde ich endlich zur Ruhe? Wie soll ich jemals ein gutes Mitglied des Amazonenlagers werden, wenn ich doch so mit mir selbst beschäftigt bin... Und wie soll ich dir je genügen, wenn ich doch nicht ganz ich selbst bin? Und dir somit nicht das geben kann, was du brauchst?"
13.07.2003, 15:05 #516
Satura
Beiträge: 589
Rund um Khorinis #9 -
Sie betraten den Wald und gingen auf einem Pfad, der zu Sagittas Höhle führte.
Ich liebe dich, hatte er gesagt. Saturas Herz klopfte wie wild, und doch senkte sie ihren Blick und ging schweigend neben ihm her, über seine Worte nachdenkend. Der falsche Pfad? Meinte er, dass der Fremde der falsche wäre?

"Aber - er hat mir geholfen... ich versteh das nicht, wo ist dieser Cord, wenn ich ihn brauche? Wieso gibt er mir nicht die Erinnerung an ihn wieder, warum verläßt er mich dann jetzt? ich verstehe das nicht..." Satura blieb stehen und ließ sich auf einen Baumstumpf nieder. Sie nahm Leons Hände und zog ihn zu sich hinunter, sodaß er vor ihr kniete. Sie küßte seine Stirn, zog ihn zu sich heran, und flüsterte:

"Ich liebe dich, Leon. Aber ich habe Angst, dich zu verlieren, so wie meine Erinnerung. Was wäre gewesen, wenn er mir die Erinnerung an dich genommen hätte? - Welch geringer Einsatz scheint mir das Gegebene im Gegensatz dazu." Sie atmete tief durch.
Leon, ich sehn mich so nach dir."
13.07.2003, 16:31 #517
Satura
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[GM] Drachenfeuer - [GM] Drachenfeuer
Hatte sie ihn tatsächlich verraten? Er hatte Recht, sie konnte sich nicht erinnern, ein einziges Mal an ihn gedacht zu haben... Obwohl, das hieß nun wirklich nichts. Vielleicht hatte Leon Recht, und sie war eine Verräterin. Wenn dieser ominöse Cord wirklich ihr Ziehvater gewesen war dann...
Wie hatte sie ihn dann vergessen können? Verdammt, was war nur mit ihrem Kopf los? Wie sollte sie wissen, was
wahr war, wenn sie sich an nichts erinnern konnte?
Die hohe Amazone bemühte sich, äußerlich gefaßt zu erscheinen, als Leon sie an dem leicht verwitterten Innos-Schrein vorbeizog, der vor Sagittas Höhle stand.

Diesmal war Leben in der Höhle; flackerndes Licht brennender Fackeln war aus dem hinteren Raum zu sehen, und erst jetzt wurde Satura bewußt, dass Leon sie hier hin zog wie ein Schäfchen zur Schlachtbank - und sie wehrte sich nicht. "Warum tust du das eigentlich?" Sie riß sich plötzlich loß von ihm, und sah ihn mit einem Aufblitzen in den Augen an. "Warum tust du das? Warum vertraust du mir nicht mehr? Warum stellst du meine Entscheidungen in Frage, und untermalst deine Kritik dann mit so schönen Worten? Wer weiß, ist Cord in Wirklichkeit der Schlechte... und du weißt es nicht! Wer sagt mir, dass ich nicht recht habe, ausser dir?" zischte sie, ihn wütend ansehend. Ihr Körper war angriffslustig gespannt, und ihre Worte trafen wie spitze Pfeile.
13.07.2003, 17:17 #518
Satura
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[GM] Drachenfeuer -
"Genau, ich weiß nichts. Ich weiß nicht einmal, ob mich meine Erinnerung an uns nicht auch trügt! Wer weiß das schon?" Im selben Moment, als sie das sagte, tat es ihr schon wieder leid, doch Leon war schon wütend vorangestapft, und es war nichts mehr wieder gut zu machen... Sie hatte ihn verletzt, obwohl sie sich geschworen hatten, das nie mehr zu tun. Gesenkten Kopfes blieb sie stehen, sie fühlte sich schrecklich. Am liebsten würde sie jetzt umdrehen, und gehen.

Aber wohin?

"Ich habe euch erwartet, Kinder. Tretet ein. Auch du, Satura. Lauf nicht weg vor deinem Schicksal." tönte plötzlich eine Stimme aus dem Innern der Höhle.
Satura fühlte sich ertappt; sie senkte ihren Kopf schuldbewußt und trat ein, wie um Verzeihen bittend Leons Hand streifend.
Sie traute sich nicht, ihren Blick zu heben und der Heilerin in die Augen zu sehen. Was nun, war sie an ihrem Ziel? Was sollte sie ihr sagen? Würde sie sie zu Beliar schicken, weil auch sie finden würde, dass Satura ihren Ziehvater verraten hätte?

Sagitta nahm ihr diese Aufgabe ab. "Nun setzt euch doch. Was ist nur los, ihr seid so betrübt?" Die Heilerin hielt inne, berührte Saturas Stirn. "Mein Kind, du bist ja wie im Fieber!" Dann warf sie einen prüfenden Blick zu Leon. "Gut, Cord hat mir erzählt, dass etwas nicht stimmt. Was ist passiert?"
13.07.2003, 18:04 #519
Satura
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[GM] Drachenfeuer -
Und diese arme Frau beklauten sie auch noch... Dachte Satura schuldbewußt, denn auch sie hatte damals einige Salben mitgenommen. Vom schlechten Gewissen übermannt kramte sie in einem ihrer Beutelchen und holte eine Samenkapsel der Blutpflanze hervor. Diese seltene Pflanze war für eine so hervorragende Heilerin wie Sagitta sicher etwas Besonderes, was sie zu schätzen wußte. Die hohe Amazone hielt ihr die Kapsel hin. "Nimm das, ich will dich nicht mit Geld beschämen."

Die Heilerin riß erstaunt ihre Augen auf. "Was..? Wo...?" Sie schien die Pflanze sofort erkannt zu haben. "Weißt du überhaupt, was du hier in der Hand hältst, mein Kind? Dies ist eine sehr mächtige Pflanze... aber nun, es wundert mich nicht, dass du sie gefunden hast, nach dem, was Cord mir erzählt hat." Satura fuhr innerlich zusammen, als sie den Namen hörte. Er klang wie ein Vorwurf, und tief unter der schrecklichen Leere in ihr regte sich ein Schrei, der verstummte, noch bevor er ihr Bewußtsein erreicht hatte. Unwillkürlich griff sie nach Leons Hand, doch die zuckte zurück. Stumm leidend versuchte sie es nicht noch einmal.

Sagitta hatte davon entweder nichts mitbekommen, oder sie ignorierte es. Auf jeden Fall gab sie beiden eine große Schüssel dampfender Suppe, die herrlich duftete. Stumm saßen die beiden da und aßen begierig das wohltuende Mahl. Satura tunkte das Brot ein und holte so auch noch die letzten Reste aus der Schüssel. Sagitta beobachtete die beiden lächelnd, aß selbst jedoch nichts.
Artig bedankte Satura sich für das Mahl und warf einen Blick zu Leon hinüber. Die Situation erinnerte sie irgendwie an frühere Zeiten, als sie öfter Zwistigkeiten gehabt hatten... und doch war ihr die Stille zwischen ihnen noch nie tiefer erschienen - wahrscheinlich, weil ihre Beziehung inzwischen an Tiefe gewonnen hatte. Sie sehnte sich so sehr nach einem guten Wort von ihm, doch er schien weit weg, sprach mit Sagitta über sie, als wär sie eine Puppe...

Und genau so kam sie sich langsam vor, eine Puppe in einem unüberschaubaren Spiel...
13.07.2003, 19:12 #520
Satura
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[GM] Drachenfeuer -
"Cord wollte, dass ich es bekomme?" meldete Satura sich schwach. Es schien ihr enorme Kraft zu kosten, zu sprechen, und vor allem seinen Namen zu sprechen. Ihr Gesicht glühte wie von einem inneren Fieber, und ihre Augen waren glasig und matt. Ein Kampf tobte in ihrem Inneren, so tief, dass sie sich dessen selbst nicht bewußt war. Sagitta hatte Recht - das Amulett bewirkte etwas in ihr... und ein Teil von ihr verlangte, dass sie es ablegte.

Die Heilerin nickte. "Deswegen hatte ich es dir hingelegt. Eigentlich war das wenige Gold auch für dich... aber du bist so ein rechtschaffenes Ding, ich hätte es wissen müssen." Sie lächelte freundlich, und Leon schien neben ihr etwas kleiner zu werden, auch wenn es mit Sicherheit keine Anspielung auf seinen Diebstahl war. "Und das Amulett, es rief dich, Amazone." setzte sie hinzu.
Satura sah sie verständnislos an, und auch Leon horchte auf.

Sagitta faltete ihre Hände in ihrem Schoß und sah von Leon zu Satura. Ihr Blick verriet eine Güte und eine innere Ruhe, wie sie selten in menschlichen Augen zu finden war. "Hört zu, ihr beiden. Ich erzähle euch eine Legende, so alt, dass sie in Vergessenheit geriet."
Mit ihrer angenehm ruhigen Stimme begann die alte Frau zu erzählen.

"Vor langer Zeit, so erzählt man sich, lebte an dem Ort, wo sich heute das Lager der kämpferischen Amazonen befindet, ein gar schauerliches Wesen. Es war ein Drache, dunkel wie eine mondlose Nacht, ein Diener Beliars, gesandt aus den Tiefen der Unterwelt. Er trieb sein Unwesen in dieser Gegend, und ernährte sich von dem frischen Blut der Jungfrauen, die ihm von ängstlichen Bauern der Gegend geopfert wurden, damit er ihre Höfe verschonte."

Sagitta hielt kurz inne, um ihre Worte wirken zu lassen. Die Fackeln, die die Höhle in warmes Licht tauchten, ließen mit ihrem Flackern die Erzählung noch spannender erscheinen...
Sie hub erneut an zu sprechen, und ihre warme Stimme hallte leise von den Wänden der Höhle wider: "Eines Tages stellte sich ihm die Kriegerin Chiara im Kampf, die sich geschworen hatte, ihn zu töten, um den Frauen wie auch den Bauern zu helfen. Auf dem Land wollte sie ein Lager für sich und all die Frauen schaffen, die nach Freiheit und Unabhängigkeit strebten.
Sie flehte die Göttin Donnra um Beistand an, und schwor, dass sie und alle Frauen des Lagers sie auf ewig in Ehren halten würden, wenn sie ihr helfen würde, den Drachen zu besiegen.
Tatsächlich erbarmte sich Donnra und so schaffte Chiara es in einem siebentägigen Kampf, den Drachen Necreon zu besiegen. Sein Feuer, dass große magische Kraft in sich trägt, schloß sie in zwei blutroten Rubinen ein."

"Einen dieser Steine, so sagt man, ließ sie in ein Amulett fassen, das als ewiges Andenken an den Kampf gegen Necreon die Form eines Drachen hat; den anderen arbeitete sie in den Griff ihres Schwertes Drachenfeuer ein. Untrennbar sind diese Steine miteinander verbunden, und auf ewig wird eines das andere missen."

Sagitta hielt wieder inne und sah Satura fest in die Augen; die hohe Amazone wagte nicht zu sprechen. Sie konnte kaum glauben, was Sagitta erzählte... es konnte sich nur um ihr Amulett handeln. Ungläubig glitt ihre Hand zu dem kleinen Drachen, dessen Abbild auch ihren Gürtel zierte. Sie hatte um die besondere Kraft des Amuletts gewußt, doch dass es... noch ein Schwert geben sollte - ebenfalls mit der gleichen Kraft? - Hatte Chiara nichts gegen verbrannte Hände gehabt?

"Durch die Kraft des Drachen, die in ihrem Schwert strömte, bestärkt verteidigte sie das auf dem Land Necreons gegründete Lager, das unter Donnras Schutz stand, erfolgreich gegen alle Angreifer." fuhr Sagitta fort. "Und das Amulett schützte Chiara; es verbrannte jeden, der ihr zu nahe kam, und wer dann nicht wich, bekam die Macht des Schwertes zu spüren. Man sagt, dass diese besondere Waffe sich nur von einer Frau, und nur von der Amulettträgerin, berühren oder gar führen läßt. Durch seine Kraft ist eine Frau im Kampf keinem Mann mehr unterlegen, was Kraft betrifft, so sagt man.
Als Chiaras Haar ergraute, und sie ihr Ende nahen spürte, so heißt es, gab sie einer Heilerin ihr Amulett und zog sich mit ihrem geliebten Schwert in eine Höhle zurück, um dort zu sterben. Ihr Grab und die Schätze, die es birgt, wird von mächtigen Zaubern geschützt. Es heißt, nur wenn die Trägerin des Amulettes die uralte Kraft des Steines mit der Magie Donnras verbindet, können sie die Zauber überwinden, und das Grab betreten."


Sagitta schwieg kurz, bevor sie eröffnete: "Diese Heilerin war eine Urahnin von mir, und über Generationen wurde das Amulett und diese Legende in unserer Familie weitergegeben, bis du kamst, und das Amulett dir tatsächlich gehorchte... Du musst sehr stark sein, Satura." schloß die Heilerin ihre Erzählung.

Sie hatte also Recht gehabt... es handelte sich um ihr Amulett. Verblüfft sah sie Sagitta an. "Warum - warum erzählt Ihr mir das?"
13.07.2003, 20:04 #521
Satura
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[GM] Drachenfeuer -
Verwirrt blickte Satura zu der Heilerin. Da kam sie hierher, um über ihre Vergangenheit zu erfahren - und dann erfuhr sie, dass sie ein Amazonenschwert finden sollte? Sie sah zweifelnd zu Leon. "Seid Ihr Euch da ganz sicher? Ich meine... vielleicht ist das eine ganz üble Verwechslung?"
Sagitta schüttelte energisch den Kopf. "Ich bin mir sicher. Du trägst das Amulett, Kind! Und es verbrennt dich nicht mehr - es folgt dir. Und falls ich falsch liegen sollte, so wirst du Chiaras Grab niemals finden."

Sagitta griff nach einem kleinen Päckchen, dass sie sich bereit gelegt hatte. "Das ist für euch - es wird euch helfen, das Grab zu finden. Ich wünsche euch viel Glück... und erzählt mir, wie es euch ergangen ist." Satura nahm das Päckchen entgegen und hielt es vorsichtig in ihren zitternden Händen. Sie hatte "euch" betont... die hohe Amazone sah Leon fragend an. Er wirkte so kühl; hatte sie ihn so sehr verletzt?
13.07.2003, 21:06 #522
Satura
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[GM] Drachenfeuer -
Satura stand auf und ging auf Sagitta zu. "Ich danke Euch. Ich werde mich umgehend auf die Suche nach dem Schwert machen... und Euch berichten." Sagitta nickte zustimmend und lächelte ihr aufmunternd zu. Dann nahm sie Saturas junge Hand in die ihren, und drückt sie fest. "Viel Glück ihr Zwei. Und laßt euch nicht beirren... von niemandem. Ihr gehört zusammen."
Satura blickte zu Boden und nickte, fast schuldbewußt. Sie wußte nicht, welcher Dämon sie geritten hatte, Leon so anzufahren - grundlos.

Sie drehte sich um und nahm Leons Hand. "Laß uns zur toten Harpyie gehen." Die beiden verließen die Höhle, aufgewühlt von dem Gehörten. Und in Saturas Kopf hallte es dauernd wider: Ihr gehört zusammen. Sie küßte Leon sanft auf die Wange. "Es tut mir leid..." flüsterte sie leise. "Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist..."
13.07.2003, 21:51 #523
Satura
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[GM] Drachenfeuer -
Sie prosteten einander zu, und Satura suchte die Leichtigkeit der Tage, als sie das letzte Mal hiergewesen waren, wiederzufinden; doch es gelang nicht. Etwas hatte sich verändert, etwas tief in ihr.
Der Klosterwein war immer noch der gleiche, fruchtig prickelnde Genuß den sie kannte, und die angenehm wärmende Wirkung des Alkohols half ihr, sich ein wenig zu entspannen.

Sie zog Leon sanft zu sich, knabberte kurz an seinem Ohrläppchen und flüsterte dann: "Ich mag heute nichts mehr hören von Cord, einem Fremden, Sagitta oder Chiara, ja? Ich will nur mit dir allein sein..." Sie küßte ihn auf die Wange und sah ihm in seine dunklen Augen, die eine so angenehme Ruhe ausstrahlten.
"Kannst du dich erinnern, als wir das letzte Mal hier waren, hattest du auch eine Verletzung an der Hüfte... wir waren gerade aus Gorthar zurück... und hier haben wir uns zum ersten Mal geliebt... ich werde es nie vergessen, wie wunderschön es war, nach den Wochen des Verwirrt-seins, des Bangens und der Schmerzen in deinen Armen zu liegen, und dich so nah zu spüren."
Sie blickte ihm unvermindert tief in die Augen, als sie weitersprach. "Ich habe noch nie für einen Mann so empfunden wie für dich; und ich kann mir nicht vorstellen, je einen anderen zu lieben als dich..."
13.07.2003, 22:35 #524
Satura
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[GM] Drachenfeuer -
Sanft strich sie durch sein Haar. Der Moment war perfekt, wie er war, einzigartig; und so vertraut sie sich auch waren, so neu und aufregend war es jedesmal, die Spannung zwischen ihnen zu spüren.
"Hat dich deine Verletzung letztes Mal abgehalten?" fragte Satura lachend. "Lass uns diesen letzten Abend auskosten, bevor es wieder auf Reisen geht..." Sie nippte von ihrem Wein und genoß das sanfte Prickeln an ihrem Gaumen.

Sador blickte lächelnd zu dem jungen Pärchen hinüber, und war prompt zur Stelle als Satura ihn herbeiwinkte, und ihm zwinkernd ins Ohr flüsterte: "Das gleiche wie letztes Mal..."
Sie lächelte Leon an, der sie nur fragen ansah. Satura legte ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen. "Gedulde dich, du wirst gleich verstehen." Ungeduldig und erwartungsvoll küßte sie ihn, zärtlich suchend begegneten sich ihre Zungen, und ein sanfter Schauer durchrann ihren Körper, als unverkennbare Spur eine Gänsehaut hinterlassend.
13.07.2003, 23:18 #525
Satura
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[GM] Drachenfeuer -
Übermütig und ein wenig ungeduldig zog Leon sie die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer, und Satura mußte Acht geben, den Wein nicht zu verschütten. Klackend drehte Leon den Schlüssel um, und die Tür sprang auf.
Satura stellte das Tablett auf dem kleinen Tischchen ab und sah Leon lächelnd an. "Setz dich hin." Sie kramte nach einer ihrer Salben und stellte einen Tiegel auf das Tischchen.

"Nun, ich glaube deine Blessuren gehören behandelt." sagte sie neckisch, während sie langsam begann, sich auszuziehen. Sie drehte sich um und ließ ihr Oberteil langsam von ihrem Körper gleiten, und ihr langes schwarzes Haar fiel lose über die nackte Haut. Ebenso langsam legte sie die Beinschienen und die Hose ab, Leons Blicke in ihrem Rücken fühlend.
Sie drehte sich um, und ging auf ihn zu; auch er hatte seine Schürferkleidung abgelegt und lag halb, sich auf den Unterarmen abstützend, am Bett.
Sie beugte sich über ihn, sah ihm in die Augen, und fand ihr eigenes Spiegelbild.
Er lächelte, wollte sie zu ihm hinunterziehen, doch Satura lächelte. "Zuerst wirst du behandelt..." meinte sie und öffnete den Tiegel mit der heilsamen Salbe. Sie beugte sich erneut über ihn und küßte seinen Hals. Ihre Zunge glitt sanft über den bebenden Körper des jungen Diebes, doch als die Spannung für ihn beinahe unerträglich wurde, stoppte sie plötzlich und lächelte ihn frech an.

Vorsichtig massierte sie die Salbe in den großflächigen Bluterguß ein, und sein eben noch lustvolles Stöhnen verwandelte sich in ein schmerzvolles...
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