World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Satura |
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18.07.2003, 13:44 | #551 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Satura lächelte Leon erleichtert zu - war er diesmal tatsächlich ohne Verletzungen davongekommen? Die Harpyien ließen von ihnen ab, sei es, um Verstärkung zu holen, sei es, um sich endgültig zurückzuziehen. Lehna und Esteron hatten sich gut gehalten - zumindest Lehna, denn Esteron schien recht unbeholfen zu sein. "Ich glaube, ich sollte Esteron einmal ein paar Kniffe mit dem Schwert zeigen... es wird auf die Dauer anstrengend für Lehna, ihn immer verteidigen zu müssen." Sie lächelte - es gab eine Zeit, da war es zwischen ihnen genau so gewesen. Nicht das ihr das zu anstrengend gewesen wäre - aber die Gefahren in Gorthar erschienen ihr rückblickend nicht so groß wie die hier, in diesen Bergen. Zu ihrer linken Seite tat sich ein klaffender Abgrund auf; unmerklich fast waren sie immer höher, immer tiefer in das Bergmassiv vorgedrungen, auf immer schmaleren Wegen wandelnd. Vor ihnen schlängelte sich der Pfad unregelmäßig weiter den Berg hinauf, bis er irgendwann im Nebel der Wolken verschwand. Es war recht kühl hier oben, und Satura war froh, den wärmenden Umhang bei sich zu haben. "Lasst uns weitergehen." rief sie den anderen zu. "Wir sollten zu sehen, uns von diesen Biestern zu entfernen, wer weiß." Satura hatte das ungute Gefühl, dass dies nicht der letzte Angriff war. Es schien ihr fast, als würde sie in ein Gebiet vordringen, dass die Vogeldämonen für sich beanspruchten - und als wären diese Harpyien eben nicht mehr als eine Vorhut an Wächterinnen gewesen... |
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18.07.2003, 14:31 | #552 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Satura presste sich dicht an den Boden, den Schmerz ignorierend, den die spitzen, harten Dornen verursachten, als sie sich gnadenlos in ihre ungeschütze Haut am Hals bohrten. Sie bemühte sich, ihren Atem flach zu halten, und keiner der Gruppe wagte, einen Laut von sich zu geben. Mit einem gewaltigen Donnern und Poltern rumpelte das Geröllfeld an ihnen vorbei... es war, als würde sich der halbe Berg bewegen. Eine Staubwolke umfing sie, und auch als das Echo der Lawine abgeklungen war, blieben sie noch liegen, sich in den Schutz des Gestrüpps kauernd. Die Harpyien waren schon längst verschwunden, als die Gefährten sich mühsam und teilweise zerstochen aus dem Gebüsch robbten. Ungläubig starrten sie auf den verschütteten Weg, über den die Steinlawine hinweggedonnert hatte. Von einem dürren, aber doch recht großen Baum war nichts mehr zu sehen... die Gewalt der Lawine hatte ihn wahrscheinlich entwurzelt und ins Tal mitgerissen. Langsam legte sich die Staubwolke, und es entblößte sich ein weites, kahles Feld, durch das der Weg sich unvermindert aufwärtswand. Nur zögernd machte sich die Gruppe wieder auf den Weg, alleine Blutfeuer schien sich nicht irritieren zu lassen und ermutigte alle, weiterzugehen. Der Himmel hatte sich verdüstert, aus dunklen Wolkenballen tönte das ferne Grollen eines mächtigen Donners, und ab und an durchzuckten Blitze den fast schwarzen Himmel. Die sieben jedoch setzten unbeirrt ihren Weg fort. |
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18.07.2003, 18:18 | #553 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Die Gruppe erklomm den Hügel in schnellem Schritt, vor dem drohenden Regen, der sich im schwer verhangenen Himmel ankündigte, fliehen wollend. Ein verwachsener Pfad zog schlängelnd sich in das Tal hinunter, das in Nebel samten eingehüllt war. Riesige Steine ragten spitz aus den Nebelschwaden - sie schienen eine eigenartige Form zu bilden, waren eindeutig nicht von der Natur so zusammengetragen worden. Saftiges Grün überwucherte den Boden des Tales - ein krasser Gegensatz zu der felsig-unwirtlichen Steinwüste, in der sie die letzten Stunden verbracht hatten. Von irgendwoher drang das Plätschern eines Baches, und trotz des Nebels konnte man schwer mit Früchten behangene Bäume erkennen. Satura blieb kurz stehen, von der atemberaubenden Schönheit des Anblicks in den Bann gezogen. Das ganze Tal wirkte wie ein paradiesischer Garten, unpassend fast hier mitten in der rauen Bergwelt. "Satura! Komm!" rief Leon drängend von vorne, und voller Vorfreude lief die hohe Amazone der Gruppe nach, hinunter in das Tal. Keinen schöneren Ort hätte Chiara sich aussuchen können, um zu sterben... dachte sie bei sich. Sie war sicher, hier musste, wie auf der Karte verzeichnet, das Grab der Amazone sich befinden. Es war ein anstrengender Tag gewesen; Satura konnte diese Kletterei nicht ausstehen. Nun, es war besser, als mit einem Boot über's Meer zu fahren... Der Abstieg gestaltete sich mit dem ganzen Gepäck fast noch beschwerlicher, als der Aufstieg, und sie ertappte sich dabei, wie sie immer wieder den dukeln verhangenen Himmel nach fliegenden Schatten absuchte... Die Gruppe erreichte den Boden des Tales, als die Wolken brachen. Ein heftiger Regen setzte ein, und innerhalb kürzester Zeit schien sich das Tal in einen matschigen Sumpf zu verwandeln. Ihr Umhang klebte bald völlig durchnäßt an ihrem Körper, und der überflüssiger Weise einsetzende Wind ließ sie frieren; ausserdem trieb er den Regen schräg in ihr Gesicht. |
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18.07.2003, 19:00 | #554 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Leon hatte sich fasziniert den seltsamen Steinen zugewandt, während der Rest des Trupps durchnäßt und nicht gerade in bester Stimmung das Tal durchschritt, um irgendwo Zuflucht vor Kälte und Regen zu finden. Der dunkle Himmel wurde von Blitzen zerrissen, und das ohrenbetäubende Grollen des Donners machte jeden Gesprächsversuch zunichte. Blutfeuer rief irgendetwas, doch der Wind riß ihr die Worte von den Lippen. Bekräftigend deutete die Amazone mit ihrem Arm in eine Richtung, und die anderen folgten ihr. Und tatsächlich, wenige Meter vor ihnen tauchte eine Hütte aus dem Nebel auf. Eine Hütte, hier, mitten im Nirgendwo? Da wollte wohl jemand alleine sein - sehr alleine. Als sie näher kamen, sahen sie, dass die Hütte wohl verlassen war; die Tür war offen und wurde vom Wind knarzend hin und her gerissen. Schnell liefen sie hinein, unter das schützende Dach. Die Dielen waren alt und ächzten unter dem ungewohnten Gewicht. Der Raum war sehr klein, und es roch modrig. In dem Halbdunkel der Hütte konnte Satura ein Bett, einen einfachen Herd und einen kleinen Tisch mit einem kaputten Stuhl ausmachen. Neben dem Herd war ein Stapel mit trockenem Holz aufgetürmt, und eine kleine Pfanne hing darüber. Es war zwar eng für sie alle sieben, doch besser, als weiter im Regen herumzuwaten. Die Hütte war tatsächlich verlassen; nichts deutete mehr auf ihren ehemaligen Bewohner hin. Satura streckte ihren Kopf bei der Tür hinaus. Wo war Leon? Wenn sie seinetwegen noch mal hinaus in den Regen würde müssen... Die hohe Amazone fluchte innerlich. "Leeeon! Leeeeon!" rief sie einige Male, und ihr Echo wurde von den Bergen zurückgeworfen. Plötzlich löste sich ein Schemen aus der Nebelwand. |
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18.07.2003, 19:59 | #555 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Satura presste sich eng an Leon und genoß die Wärme, die der Ofen abstrahlte. Bald stand der Wasserdampf im Raum, während sich die nassen Gestalten wieder in trockene Menschen verwandelten. "Ganz sicher. Wozu sonst die Karte, die Sagitta uns gegeben hat? Was hätte das für einen Sinn, eine Stelle einzuzeichnen, die nicht das Grab ist?" Andererseits, dachte sie, sind einige hier sich nicht einmal sicher, ob das Grab überhaupt existiert... und das Schwert. Der Regen schien nicht nachzulassen, geschweige denn aufzuhören. Unablässig trommelte es auf das Dach der Hütte, das aber dicht zu halten schien, und rann in Sturzbächen an den Aussenwänden hinab. "Ich glaub, ich mach uns mal was zu essen." Saturas Vorschlag erntete begeisterte Zustimmung, und so begann die hohe Amazone, das mitgebrachte Moleratfleisch in der Pfanne zu braten. Die stärkehaltigen Knollen warf sie in die Glut des Ofens. Bald war die Hütte erüllt mit dem Duft herzhaft gewürzten Fleisches, und die Stimmung hob sich beträchtlich. Lehna und Esteron saßen eng beieinander, und obwohl alle von dem anstrengenden - lebensgefährlichen! - Tag fertig waren, kehrten langsam wieder die Lebensgeister zurück. |
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18.07.2003, 20:40 | #556 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Satura deutete Leons Blicke eindeutig falsch, denn sie grinste ihn neckisch an und flüsterte ihm ins Ohr: "Nach diesem Abenteuer gönnen wir uns mal ein Monat auf einer einsamen Insel..." Der junge Dieb blickte sie kurz verständnislos an, doch Satura fuhr laut fort: "Hm, ein Altar sagst du? Was macht ein Altar mitten in der Wildnis? Vielleicht war der Einsiedler ja ein Priester... ist er irgendeiner Gottheit geweiht?" Sie nagte nachdenklich auf dem Knochen herum und sah Leon fragend an. "Nun, morgen wird hoffentlich das Wetter besser, und wir können uns das dann näher ansehen. Kein Hinweis auf das Grab, sagtest du?" Satura sah Blutfeuer an, die ihren Blick freundlich lächelnd erwiderte. Die hohe Amazone atmete tief durch. Kein Grab. Sie stand auf, entzündete eine Kerze, die am Tisch stand, und setzte sich in der anderen Ecke der Hütte auf das Bett. Sie zog die Karte hervor, die sie in Sagittas Päckchen gefunden hatte, und sah sie noch einmal genau an. "Nein, es muss... es muss hier sein." Genau hier ist ein Kreis eingezeichnet." Ihre Stirn legte sich nachdenklich in Falten, als sie die seltsamen Symbole musterte. "Sieh mal!" sagte sie aufgeregt zu Leon. "Die Symbole hier..." sie deutete auf einen leeren Kreis, darunter war eine Schlange - es konnte sich mit viel Phantasie auch um einen Drachen handeln - gezeichnet, und wiederum darunter war der Drache in dem Kreis abgebildet. "Seltsam." murmelte sie. |
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18.07.2003, 22:01 | #557 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Satura sah zu ihrem Amulett, und dann zu Leon. "Das könnte wirklich passen..." Sie sah wieder auf ihr Amulett hinunter - und erstarrte. Leon sprach beschwingt weiter, doch als Satura nicht antwortete, hielt er inne und sah sie fragend an. "Was...?" Sein Blick fror ein, saugte sich an dem strahlend roten Amulett fest. Mit einem Schlag war es still geworden in der Hütte. Lehna und Esteron sahen Satura fragend an, und Blutfeuer war mitten im Schritt erstarrt, lauschend. Das fröhliche, leichte Geplapper und Gelächter war einer eisigen Stille gewichen, in der das Prasseln des Regens auf das Dach wie Trommelschläge klang. Satura hörte vor Anspannung das Blut in ihren Ohren rauschen, fühlte ihren Puls sich in schwindelerregende Höhen bewegen. Was machte ihr solche Angst? Sie war doch sonst kein furchtsamer Mensch... Jäh zerriß ein dumpfes Pochen die beunruhigende Ruhe. Jemand klopfte gegen die schwere Holztüre, die unter der Schwere des Schlages zu beben begann. Ein zweites, ein drittes, ein viertes Mal... lange würde die Tür dem nicht stand halten. Blutfeuer reagierte als erstes. Mit einer geübten Bewegung spannte sie die Sehne ihres Bogens. "Vielleicht war das Haus doch nicht unbewohnt..." Aus ihrer lethargischen Erstarrung gerissen, kam nun hastige Bewegung in die Gruppe. Satura sprang auf und zog ihr Schwert, Leon tat es ihr gleich. Gerade rechtzeitig, denn just in diesem Moment barst die Tür. |
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19.07.2003, 09:52 | #558 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer - Noch in der letzten Nacht.
"Lehna!" Satura stürzte zur Tür, hinaus in den strömenden Regen. Als sie nach oben blickte, sah sie gerade noch die Füße der Amazone über den Giebel verschwinden. "Kommt, schnell!" rief Satura unnötigerweise, denn die anderen waren ihr schon nachgestürmt. Es war stockdunkel, und ohne sich noch einmal umzusehen, rannte sie in die Nacht davon. Der Boden unter ihren Füßen war aufgeweicht, und sie sank bei jedem Schritt bis zu den Knöcheln in den weichen Schlamm ein. "Lehna!" Immer wieder rief sie den Namen der Amazone, verzweifelt auf eine Antwort wartend - alleine, die Nacht blieb still. Satura vermeinte von fern her ein rasselndes Keuchen zu vernehmen, und verringerte ihre Geschwindigkeit, dem Geräusch langsam folgend. Der Boden wurde immer weicher, verwandelte sich langsam in einen Sumpf, der die Beine der hohen Amazone mit saugendem Griff festzuhalten versuchte. Jeder Schritt wurde zu einer großen Anstrengung, doch Satura gab nicht auf, sie mußte Lehna finden. Die anderen hatte sie schon weit hinter sich in der Dunkelheit gelassen, sie war allein. Plötzlich, ein Aufblitzen kalter roter Lichter - nur wenige Schritte vor ihr. Sie blieb stehen - wissend, es hatte sie entdeckt. Sie zückte eines ihrer Wurfmesser, zielte zwischen die roten Augen... Das rote Licht erlosch für einen Augenblick, um im nächsten Moment fast schon zynisch wieder aufzuleuchten. "Aahh..." Ein erstickter Schmerzensschrei entrang sich einer gequälten Kehle. "Lehna!" Dieses... etwas musste den Angriff geahnt - gesehen? - haben, und hatte sein Opfer als Schutzschild benutzt... "Lehna... es tut mir leid... verdammt!" schrie Satura gegen den heulenden Wind, der an Intensität immer mehr zuzunehmen schien. Sie mußte die Amazone retten... Lautlos glitt ihre Klinge aus der Scheide, und sie kämpfte sich durch den schlammigen Untergrund zu dem Wesen vor, das Lehna entführt hatte. |
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19.07.2003, 12:56 | #559 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Das nasse Haar klebte in Strähnen an ihrem Gesicht, an ihren Füßen klebte feuchter, schwerer Morast und die Kälte kroch langsam in ihre Glieder. Ihre klammen Finger spürten kaum noch das Schwert, das sie in vermeintlich festem Griff hielten... Wo war Lehna hin? Wo der Entführer? Entschwunden in die Dunkelheit... Ein greller Blitz durchzuckte den dunklen Himmel, und für einen Augenblick ward es taghell in dem Tal, ein kurzer Moment, der reichte, um schreckliches zu offenbaren. Donnergrollen folgte fast augenblicklich, und immer noch regnete es Sturzbäche. Satura hatte ihn gesehen... kalkweiß sich gegen die umgebenden Schatten abhebend. Sie löste sich aus dem kurzen Moment der Erstarrung und lief los, keuchend gegen den sie festhalten wollenden Sumpf ankämpfend. Wo waren die anderen? Erneut durchzog ein greller Blitz in feinen Äderchen den Nachthimmel, und im selben Moment ertönte ein ohrenbetäubender Krach. Die hohe Amazone zuckte zusammen, als wenige Schritte neben ihr ein knorriger Baum ächzend zu Boden ging, lichterloh brennend. Langsam schien der Regen nachzulassen, und wie eine übergroße Fackel erleuchtete der brennende Baum die Nacht. Am Rande ihres Sichtfeldes tauchte eine Gestalt auf, taumelnd. Es musste jemand aus der Gruppe sein. "Hierher!" rief Satura. "Kommt hierher!" Und vor ihr stand er. Scharf gegen das Dunkel abgegrenzt zeichneten sich die bizarren Umrisse eines gebrochenen Wesens ab. Der Widerschein des Feuer spiegelte sich auf der aalglatten, nassen Haut. Hinter ihm auf dem Boden lag Lehna, Satura in stummer Verzweiflung anstarrend. Die hohe Amazone riß sich aus der Erstarrung, die der Anblick des seltsamen Wesens ausgelöst hatte und kam langsam, erhobenen Schwertes, auf ihn zu. Sie war erschrocken, welch menschliche Züge das verwitterte Gesicht diese Wesens barg... |
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20.07.2003, 10:02 | #560 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Als Satura erwachte, strahlte helles Tageslicht durch die Ritzen der Hütte und warf sanfte Lichttänze auf die entspannten Gesichter der Schlafenden. Sie setzte sich auf und dehnte die verspannten Glieder; die Nacht am Boden zu verbringen war nicht gerade bequem. Doch es hatte keine Diskussion darüber gegeben, dass Lehna, die verletzt war, und Esteron das Bett bekommen hatten. Schaudernd dachte Satura an die letzte Nacht zurück, diese unheimliche Mischung aus Weltuntergangsstimmung und Bedrohung. Sie hatten Esteron davon abhalten können, die Kreatur zu töten, hatten sie schreiend in den Wald gejagt, fort von hier... hoffend, er würde nicht mehr zurückkommen. Sie hatte Lehnas Wunden versorgt, die - Donnra sei Dank - nicht so schlimm waren, wie sie anfangs ausgesehen hatten. Gähnend öffnete Satura die knarzende Tür der Hütte und trat nach draußen in das helle Sonnenlicht. Leon, der die letzte Wache gehalten hatte, saß schlafend an den Türrahmen gelehnt. Die hohe Amazone lächelte; eigentlich hätte sie ihn rügen sollen, dass er während seiner Wache eingeschlafen war, aber es war ja nichts passiert. Sein Gesicht wirkte entspannt und friedlich, leicht hob und senkte sich sein Brustkorb, und seine Hand umfaßte fest den Griff seines Schwertes. Einzelne Haarsträhnen standen wirr in seiner Stirn, und seine Wangen waren vom Schlaf gerötet. Satura beugte sich zu ihm hinunter und küßte ihn sanft. Als Leon verwirrt erwachte und die Augen öffnete, meinte sie lächelnd: "Die anderen schlafen noch. Komm, lass uns das Tal erkunden - heute läßt es das Wetter zu. Vielleicht finden wir ja auch etwas fürs Frühstück. Beziehungsweise sollten wir unsere Wasserschläuche auffüllen..." Im Tal stand ein leichter Dunst, und langsam trocknete der Boden wieder auf. Erst jetzt entfaltete es seine ganze paradiesische Schönheit: über das Tal verstreut standen riesige, schwer mit süßen Früchten behangene Bäume, und die Wiesen grenzten sich saftig grün gegen die kargen Felsen des Bergmassivs ab. |
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20.07.2003, 10:50 | #561 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Satura sah ihn fest an und atmete dann tief durch. Tatsächlich schien die Fassung genau für ihr Amulett zu passen.... nein, nicht nur zu passen, sie schien dafür gemacht zu sein! Langsam ging sie auf den Altar zu und nahm vorsichtig ihr Amulett ab, hoffend, dass es wirklich passen würde. Sie zögerte - was wenn nicht? Keiner von den beiden hatte auch nur einen Gedanken daran verschwendet, was sein würde, wenn es nicht passte... Was dann? Alles umsonst? Satura schüttelte den Kopf, wie um diese Gedanken loszuwerden. Sie hielt das Amulett in ihren Händen - ihr fiel auf, wie sehr sie sich ihm schon lange verbunden fühlte. So sehr, dass es ihr immer schwer fiel, es aus den Händen zu geben. Trotzdem drückte sie es vorsichtig in die steinerne Fassung - es passte! Ihr Herz machte einen freudigen Sprung, und instinktiv trat sie einen Schritt zurück. Nichts. Einfach gar nichts geschah. Keine Explosion, kein Rauch, keine Geister, Dämonen, Skelettkrieger, Harpyien - kein Drache, keine Chiara, kein Grab, kein Schwert. Mit allem hatte sie gerechnet - dass sie nicht herfinden würden, dass hier gar nichts war, dass das Amulett nicht in die Fassung passen würde... aber so etwas? Das einfach nichts, überhaupt nichts passierte? Nach ewig scheinenden Sekunden löste sie sich aus ihrer Erstarrung, und sah Leon an. "Toll. Was nun? Was soll das? Wozu die Karte, wozu der Aufwand? Was sollen wir den anderen sagen?" Ihre Stimme war laut und wütend geworden. Sie trat zu der Fassung und griff zu ihrem Amulett, wollte es wieder herausnehmen. "Ah, verdammt..." Sie zuckte zurück - das Amulett war heiß! "Ich habe mich verbrannt!" Sie starrte auf ihre Finger, auf denen sich kleine Brandblasen bildeten. |
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20.07.2003, 12:09 | #562 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
"Na sehr gut. Der Kristall reflektiert Licht - ist ja was ganz Neues. Und führt uns das weiter? - Nein." Satura war enttäuscht. "Diese Lichtreflexion ist was ganz normales, und... ich wüßte nicht, was es bedeuten sollte." Sie holte einen Apfel aus ihrer Tasche und biß hinein. Er schmeckte herrlich süß und saftig, und der Saft rann über ihre Hände, klebrige Spuren hinterlassend. Leon stand schweigend da und spielte mit dem Lichtreflex. Gelangweilt zog die hohe Amazone eines ihrer Wurfmesser, warf den Apfelbutzen in die Luft und schleuderte das Wurfmesser nach. Das Messer durchbohrte das Kerngehäuse noch im Flug, spieße ihn auf und bohrte sich in den Stamm eines nahen Baumes, wo es federnd zur Ruhe kam. "Ich hab keine Lust mehr auf dieses Tal, auf dieses Grab, und dieses Schwert. Wozu machen wir das überhaupt? Ich habe ein Schwert..." Wütend starrte sie auf den Boden. "Das Ergebnis ist, dass Lehna gestern fast draufgegangen ist. Nur weil sie mir und meinen wahnsinnigen Ideen folgt. Wir könnten jetzt... am Strand liegen, und einfach nur unseren Frieden haben..." Sie ging zu ihm, umarmte ihn und küßte ihn sanft. "Ich glaube nicht, dass wir hier etwas finden." |
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20.07.2003, 12:39 | #563 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Seufzend sah Satura den Jungen an. Er hatte ja recht, wenn sie jetzt aufgaben, waren alle bisherigen Opfer und Anstrengungen umsonst. "Ja, du hast Recht... das könnte schon stimmen, dass die Legende damit auf den Sonnenuntergang hinweist... und naja, Magie Donnras... wenn der Kristall schon das Licht bricht, so wird das wohl etwas mit einem Lichtzauber zu tun haben? Nur... was wird sich dann ergeben?" Sie sah Leon fragend an, der aber nur nachdenklich die Schultern zuckte. "Auf jeden Fall, bis Sonnenuntergang haben wir noch Zeit. Lass uns zur Hütte zurück gehen, die anderen freuen sich sicher, wenn wir ihnen frische Früchte zum Frühstück bringen. Ausserdem möchte ich mir noch mal Lehnas Wunde ansehen." Die sie verursacht hatte... Nachdenklich zog sie ihr Wurfmesser aus dem Baumstamm und säuberte es, ehe sie es wieder in den Gürtel zurücksteckte. |
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20.07.2003, 15:52 | #564 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Satura lächelte und warf der Erzamazone einen Apfel zu, die ihn überrascht, aber behände fing. "Es freut mich, dass du schon so aktiv bist. Wir haben tatsächlich etwas gefunden, von dem wir aber noch nicht so genau wissen, was wir damit anfangen sollen..." Leon warf ihr einen ernsten Blick zu, den sie ihrerseits fragend beantwortete. Sie sagte aber erstmal nichts mehr. Fröhlich betrat Satura die Hütte; Lehna und Esteron waren mittlerweile auch aufgestanden. "Guten Morgen alle miteinander!" begrüßte sie die anderen. "Lehna, ich möcht mir gern noch mal die Wunde ansehen... Aber hier, esst erst einmal." Die hohe Amazone verteilte die Äpfel und setzte sich dann neben Lehna aufs Bett. "Und Esteron... wenn du Lust hast, zeig ich dir ein paar Tricks mit dem Schwert." Sie sah ihn freundlich an, hoffend, er würde es nicht falsch verstehen. |
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20.07.2003, 16:54 | #565 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Esteron warf ihr einen bösen Blick zu, den Satura mit einem gekonnten Lächeln auffing. "Nun komm schon. Lass uns ein bißchen üben, dann können wir auch reden." sagte sie sanft. "Draußen scheint die Sonne, und es ist wunderschön hier. Einen besseren Ort finden wir nicht zum Üben. Ausserdem kannst du dann gleich deine ganze Wut an mir auslassen. Tu dir keinen Zwang an." Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ Satura die Hütte und stellte sich draußen auf der Wiese auf. Die Sonne stand schon tiefer, und trotzdem waren ihre Strahlen noch kraftvoll. Das Schwert der Einhandlehrmeisterin glitt sirrend aus der reich verzierten Scheide, und mit lockeren Schlägen schwang sie die Waffe herum. Sie liebte dieses Schwert; es war leicht, wendig und messerscharf. Und es war von Leon. Es war ein Geschenk, dass ihr in ihrer schwierigsten Zeit Halt gegeben hatte, als ein Zeichen, dass er sie nicht vergessen würde. Satura seufzte bei den Gedanken an früher; und wie schwer es war, sich selbst einzugestehen, dass sie... dass sie sich verliebt hatte. Verliebt in einen Mann, der einige Jährchen jünger war als sie, in einen Dieb und Söldner. Seltsam diese Worte hatten keinen negativen Beigeschmack mehr... |
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20.07.2003, 18:23 | #566 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Satura keuchte überrascht auf, als die Hand des jungen Wanderers sie hart traf. "Hey, seit wann schlägst du zu, wenn ich dich nicht drum bitte?" Sie grinste ihn an. "Wenn's dir Spaß macht." meinte sie achselzuckend. "Du bist ein Verlierer. Warum schützt du Lehna nicht? Warum muss immer sie dich verteidigen?" Sie sah ihn an, immer noch lächelnd. Ihre Stimme war ruhig und hatte den gleichen sanften Ton wie immer. "Genau, weil du es nicht kannst. Warum hast du das Wesen gestern nicht selbst getötet? - Genau, weil du es nicht kannst. Es hätte dich ausgelacht. Weißt du überhaupt, an welcher Seite man ein Schwert anfaßt? - Ach, entschuldige, es reicht ja, wenn Lehna das weiß..." Satura lächelte spöttisch. "Und statt dich zu trauen, gegen mich zu kämpfen, schlägst du mich lieber. Was für ein Mann bist du doch..." |
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20.07.2003, 19:27 | #567 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Satura parierte die schnellen, wuchtigen Schläge Esterons mit federnder Klinge, wich jedoch etwas zurück, um seiner Wut Raum zu lassen. "Nicht schlecht." meinte sie anerkennend. "Deine Schläge sind schwungvoll, das ist gut. Aber du verwendest zuviel Kraft, das wäre nicht nötig. In fünf Minuten liegst du nach Luft japsend am Boden, wenn du so weitermachst." Wie um es ihm zu beweisen, ging sie von der Defensive zum Angriff über. Ihre Schläge waren schnell, aber sie lenkte sein Schwert ab, ohne viel Kraft zu verwenden. "Siehst du, ich verwende deine Kraft gegen dich. Und genau das kann dir dann auch passieren. Und was noch wichtiger ist..." Die hohe Amazone machte einen Schritt auf ihn zu und ließ ihre Klinge scharrend an der des jungen Mannes entlanggleiten, seine Waffe nach außen ablenkend, bis ihr Gesicht nur mehr wenige Zentimeter von seinem entfernt war. "Es ist verdammt noch mal egal, wer dir beim Kämpfen zusieht. Und wenn es dein ärgster Feind ist, lass dich nicht ablenken, sonst verlierst du. Und genauso ist es nicht gut, mit einer solchen Wut zu kämpfen... obwohl ich das Gefühl habe, anders hätt ich dich gar nicht zum Kämpfen gebracht... Denk mal drüber nach, warum du so wütend auf mich bist. Ich glaube nämlich, in Wirklichkeit macht dich etwas ganz anderes wütend... und das liegt nur an dir, und nicht an mir. Also laß es gefälligst auch nicht an mir aus." Sie trat wieder ein paar Schritte zurück, ihr Schwert locker kreisend lassend. Leon sah den beiden zu, verwirrt von einem zum anderen sehend. Er schien zurecht nicht wirklich zu verstehen, warum Esteron ihn so angefahren hatte. Eigentlich verstand Satura den jungen Wanderer auch nicht wirklich... |
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20.07.2003, 20:07 | #568 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Die hohe Amazone starrte dem Verwirrten ungläubig nach. Sie warf Leon einen bezeichnenden Blick zu. Was ist mit dem los? Leon zuckte nur die Achseln. Satura sah weiterhin in Richtung Wald. "Nun, ich hoffe, er weiß, was er tut." Mit anteilnahmslosen Gesichtszügen wandte sie sich den anderen zu. "Es gibt etwas zu tun." Sie steckte ihr Schwert weg und ging mit schnellen Schritten auf den Altar zu. "Ich möchte wegen ihm nicht noch eine Nacht mehr hier verbringen. Oder ist irgendjemand von euch scharf darauf?" Niemand sagte etwas, und so wandte Satura sich an Leon. "Die Sonne steht tief; lass es uns versuchen." |
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20.07.2003, 21:55 | #569 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Wie gebannt hatte Satura das unglaubliche Schauspiel verfolgt. Das rötliche Licht des Kristalls hatte sich in alle Farben aufgespalten, und auf dem Stein, dessen Oberfläche mit tausenden kleiner Prismen bedeckt war hatte sie wieder vereint und die Strahlen vervielfacht. Als der Zauber verblaßt war, ging die hohe Amazone ungläubig zu dem Stein und ließ ihre Finger über die raue Oberfläche gleiten. Er war wärmer als zu erwarten wäre; als wären eben unglaubliche Energiemengen durchgeflackert. "Was... was hat das zu bedeuten?" sie sah Leon aufgeregt an. "Hier - hier ist nichts!" Ihre Finger suchten den Stein Quadratzentimeter für Quadratzentimeter ab. Sie schüttelte den Kopf. "Nichts..." Auch Leon hatte begonnen, die Dolmen zu untersuchen. "Saria, bitte, wir brauchen den Zauber noch einmal, vielleicht... vielleicht haben wir etwas übersehen? Irgendetwas...." sie sah die Erzmazone bittend an. Saria lächelte spöttisch, anscheinend freute sie die Tatsache, dass Satura sie darum bat. Nach einem kurzen Murren aber konzentrierte sie sich noch einmal, und wieder entstand ein heller gleißender Lichtball, der nach kurzem, unsicheren Schweben von dem roten Kristall regelrecht aufgesogen wurde. Mit kleiner Zeitverzögerung wiederholte sich das zauberhafte Spiel von vorhin nochmals. |
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20.07.2003, 22:42 | #570 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Wütend stapfte sie den Hang hinauf. "Kannst du mir bitte mal sagen, wer sich diese blödsinnigen Rätsel ausgedacht hat? Will uns da irgendjemand auf den Arm nehmen?" Sie blieb stehen, reckte ihren Kopf gen Himmel und schrie: "Lacht ihr schon über uns?" Sie hatte zunächst nicht bemerkt, dass Leon ihr gefolgt war, doch als sie stehengeblieben war, hatte er sie eingeholt. Er legte sanft den Arm um ihre Hüfte, sie beruhigen wollend. Satura seufzte. "Was sollen wir nur machen. Esteron ist ausgezuckt - frag mich nicht wieso. Jetzt sind er und Lehna irgendwo im Wald, und wer weiß was dort auf sie wartet... und was ihnen zustößt... und Esteron macht sicher mich dafür verantwortlich.. und dann ist dieses dämliche Tal auch noch ein völliger Betrug... nichts ist hier, einfach gar nichts... Blutfeuer hat schon Recht gehabt... wahrscheinlich denkt sie jetzt auch noch, ich bin total verrückt... und ich bin schuld wenn Lehna und Esteron was passiert..." Dicke Tränen kullerten ihre Wangen hinunter, und sie schluchzte an Leons Schulter gelehnt. Es war ihr peinlich, doch sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten, und so barg sie ihr Gesicht in seiner Umarmung. |
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21.07.2003, 19:35 | #571 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Satura blickte auf, Leon fragend ansehend. "Wovon sprichst du?" Der junge Dieb wirkte seltsam fröhlich und gelöst, und ein siegessicheres Lächeln umspielte seine hübschen Lippen. Sein feuriger Enthusiasmus war geradezu ansteckend, und gespannt lauschte sie seinen Worten. "Sieh mal..." sagte er, und seine Augen sprühten vor Vorfreude, als er ihr die Karte zeigte, und gleichzeitig auf das Tal deutete. "Sieh nur, es passt alles: Die Dolmen, das Bächlein, die kleinen Felsen..." Die hohe Amazone sah ihn zunächst nur verwirrt an, erst langsam verstand sie. Ihr Blick glitt von der schmierigen, abgegriffenen Karte auf das lebendige, grünende Tal, und erst jetzt wurde ihr bewußt, wie unnatürlich das Tal wirkte; seine Lebendigkeit, das Paradiesische war echt - doch die Konturen, die scharf in die Landschaft geschnitten waren, wirkten nicht zufällig. Staunend verglich sie wieder und wieder Tal und Karte. Ihr Herz pochte wild. Sollte das wirklich des Rätsels Lösung sein? So nahe, und doch schwer zu erkennen? Stumm zog Satura Leon heran, zärtlich berührten ihre Lippen die seinen, und wie ein stilles Danke fühlte er sich sanft geküßt. |
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21.07.2003, 20:05 | #572 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Das neugewonnene Wissen um das Ziel, und vor allem auch seine Nähe entfachten in ihr eine übermütige Freude. Sie lief über die duftende Wiese, durch das teilweise kniehohe Gras und sog die kräftige Luft tief in ihre Lungen. Der in der vorletzten Nacht so schreckbehaftete Ort erschien ihr nun, im strahlenden Sonnenlicht als der schönste auf ganz Khorinis. Satura tanzte zu einer lautlosen Musik; selten hatte sie sich so frei gefühlt wie in diesem Moment. Was könnte es auch schöneres geben, als hier mit ihrem Geliebten in diesem wunderbaren Tal zu sein, ihre Freunde an ihrer Seite zu wissen - kurz glitt ein Gedanke zu Lehna und Esteron - und einer geheimnisvollen Legende auf der Spur zu sein? Es gab nichts, was ihr Glück trüben könnte, nichts. Ihr Herz schlug wild in überschäumender Lebenslust, und ihr Haar tanzte wild mit dem Wind. Die untergehende Sonne tauchte die Welt in ein sanftes, rötliches Licht, das von ihrem Amulett tausendfach zurückgeworfen wurde. |
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21.07.2003, 21:07 | #573 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Von ihrem Rausch der Sinne ganz erschöpft nahm sie Leons Hand und stolperte mit ihm zur Hütte zurück. "Lehna! Esteron! Da seid ihr ja! Geht es euch gut..." Satura brach mitten im Satz ab, als sie die notdürftig verbundenen Wunden sah, und stürzte zu ihm. Sie sagte kein Wort des Vorwurfs, sah ihn nur betroffen an. Ohne zu fragen begann sie sorgsam, ihn zu verarzten. Wo haben die sich schon wieder herumgetrieben... Seufzend löste sie die notdürftigen Verbände und begann, die Wunden mit Alkohol zu desinfizieren. Esteron biß tapfer die Zähne zusammen und atmete stoßweise ein und aus. Satura wußte, dass es ziemlich weh tun musste, sagte jedoch weiter nichts, sich traurig an Esterons Wutausbruch erinnernd. "Leon, gibst du mir bitte den Heiltrank aus Sagittas Päckchen? - Zwei müssten darin zu finden sein." Leon nickte und kramte kurz in dem Bündel. Dann reichte er ihr den Trank, den Satura an Esteron weitergab. "Trink das." Sie machte sich nun wieder schweigend daran, die Wunden mit einer Vollmondsalbe einzucremen. |
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22.07.2003, 06:43 | #574 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Frühmorgens erwachte Satura, als die ersten Sonnenstrahlen ihre Nase kitzelten. Ein herrlicher Tag kündigte sich an; der Himmel war strahlend blau, und vor der Hütte zwitscherten die Vögel. Und es lag ein anstrengender Marsch vor ihnen. In der Hütte war es noch still, irgendjemand schnarchte leise. Lediglich Blutfeuer saß hellwach am Türrahmen, sie hatte wohl die letzte Schicht der Wache übernommen und lächelte Satura freundlich an. "Aufstehen!" rief die hohe Amazone beschwingt in die Runde der Schlafenden, die nur mürrisch ihre Augen öffneten nach der viel zu kurzen Nacht. "Wir müssen aufbrechen." sagte die hohe Amazone bestimmt. Nach einem kurzen Frühstück bestehend aus frischen Früchten und kühlem Quellwasser zogen sie los. Sie gingen durch das taunasse Gras in Richtung der Berge, und ließen das kleine Tal hinter sich, dessen saftige Wiesen von oben gesehen fast noch mehr leuchteten. Sie tauchten in die karge Bergwelt ein, wo nur ab un an zwischen verwitterten Felsen ein Grashalm hervorlugte. |
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22.07.2003, 16:56 | #575 | ||||||||
Satura Beiträge: 589 |
[GM] Drachenfeuer -
Satura reagierte schnell. "Ab ins Innere der Höhle; ein schmaler Gang lässt sich im Fall des Falles besser verteidigen!" Sie bedeutete den anderen mitzukommen, und schnell zogen sie sich tiefer in die Höhle zurück. Es gab nach dem durch Gestrüpp verdeckten Seitengang noch einen weiteren in der Wohnhöhle. Er war schmal und dunkel, und wurde offensichtlich als Vorratskammer verwendet. Es roch nach Früchten und Fleisch, und einige Kisten standen herum. Schwere Schritte hallten an den Höhlenwänden wider, und still kauerten sich die sieben in die Schatten. Gleich würden sie um die Ecke biegen... Es mußten wohl Banditen sein, denn nicht nur, dass einige Goldkelche in der Wohnhöhle herumstanden, wer würde auch sonst derart abgeschieden wohnen - außer verrückten Einsiedlern. Sie erwartete große, grobschlächtige Männer mit knochigen, hart geschnittenen Gesichtern und riesigen Zweihandäxten... Doch um die Ecke bogen sechs Frauen, eifrig plappernd. Sie waren noch recht jung, und sahen doch nicht minder gefährlich aus: sie waren allesamt bis zu den Zähnen bewaffnet und hatten schwere Rüstungen an. Noch hatten sie die Störenfriede nicht bemerkt... Satura hielt den Atem an. Irgendetwas mußten sie tun. |
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