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[GM] Drachenfeuer
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22.07.2003, 15:30 #126
blutfeuer
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die sonne knallte auf die felsen und die gruppe hatte sich auf anraten von blutfuer jetzt mit einem langen seil gesichert. vorn ging blutfeuer, die mit einem starken stock das lose gestein untersuchte und am ende ging skeleon, der sich noch am besten gehalten hatte.

alle waren erschöpft, denn so viel wasser konnte man gar nicht trinken, wie die sonne dem körper entzog. wenn das ziel stimmte, was satura und leon ausgemacht zu haben schienen. dann würde es noch ein langer weg werden.

immer wieder rutschte geröll den hang hinab. die extreme sonne der letzten tage hatte dem boden jede feuchtigkeit entzogen und hatte ihn brüchig und trocken gemacht.

"wir brauchen eine pause. vor uns befindet sich eine kleine höhle im fels. da sollten wir hinein und versuchen, wieder zu kräften zu kommen. ich hoffe mal, dass wir keine ungebetenen hausherren vertreiben müssen. an sich ist der fels zu steil für größere tiere."

blutfeuer spähte zunächst vorsichtig in das dunkel und entzündete dann eine fackel, die sie in die höhle hineinwarf. als nichts passierte, ließ sie die anderen nachfolgen.

schnell war ein kleines feuer gemacht und lehna und esteron begannen die höhle zu durchsuchen. irgendwo tröpfelte es im inneren und die wasserschläuche könnten durchaus wieder aufgefüllt werden.
22.07.2003, 16:45 #127
Lehna
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Die Flamme der Fackel, die Lehna in den Händen hielt, flackerte unruhig in dem leichten, aber stetigen Luftzug in der kleinen Höhle. Gierig wand sich das Feuer um den mit ölgetränkten Tüchern umwickelten Ast, warf zuckende, verzerrte Schatten an die trockene, staubige Höhlenwand, während Lehna langsam weiterging. In ihrer Hand hielt sie locker ihr Schwert, Esteron ging ein kurzes Stück hinter ihr. Die Höhle hatte sich als größer erwiesen als ursprünglich angenommen, nachdem Saria einen durch Pflanzen fast verdeckten Gang bemerkt hatte. Die Höhle wirkte sonderbar sauber...
Bewohnt...
Nach kurzer Zeit machte der Gang einen Knick und mündete in eine weitere Höhle – und Lehnas Vermutung, dass hier jemand wohnte, bestätigte sich. Allerdings schienen die Hausherren gerade nicht anwesend zu sein, wenn auch nur zeitweise.
Einige Betten und Strohsäcke standen in dieser Höhle herum, zusammen mit ein paar Truhen und einem großen Kessel, unter dem ein Häufchen frischer Asche herumlag.
„Was es nicht alles gibt...“, grinste Lehna und steckte ihr Schwert weg, um wieder zurück zu den anderen zu gehen.
„Wie’s scheint, wohnt hier jemand...“, meldete sie ihre Entdeckung, doch sofort hob Blutfeuer die Hand und lugte nach draußen. Lehna hob fragend die Augenbrauen, bevor sich die Amazone wieder umwandte.
„Da kommt jemand...“, stellte sie nüchtern fest.
Fast automatisch wanderte Lehnas Hand zum Griff ihrer Waffe...
22.07.2003, 16:56 #128
Satura
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Satura reagierte schnell. "Ab ins Innere der Höhle; ein schmaler Gang lässt sich im Fall des Falles besser verteidigen!" Sie bedeutete den anderen mitzukommen, und schnell zogen sie sich tiefer in die Höhle zurück. Es gab nach dem durch Gestrüpp verdeckten Seitengang noch einen weiteren in der Wohnhöhle. Er war schmal und dunkel, und wurde offensichtlich als Vorratskammer verwendet. Es roch nach Früchten und Fleisch, und einige Kisten standen herum.

Schwere Schritte hallten an den Höhlenwänden wider, und still kauerten sich die sieben in die Schatten. Gleich würden sie um die Ecke biegen... Es mußten wohl Banditen sein, denn nicht nur, dass einige Goldkelche in der Wohnhöhle herumstanden, wer würde auch sonst derart abgeschieden wohnen - außer verrückten Einsiedlern. Sie erwartete große, grobschlächtige Männer mit knochigen, hart geschnittenen Gesichtern und riesigen Zweihandäxten...

Doch um die Ecke bogen sechs Frauen, eifrig plappernd. Sie waren noch recht jung, und sahen doch nicht minder gefährlich aus: sie waren allesamt bis zu den Zähnen bewaffnet und hatten schwere Rüstungen an. Noch hatten sie die Störenfriede nicht bemerkt... Satura hielt den Atem an. Irgendetwas mußten sie tun.
22.07.2003, 17:16 #129
blutfeuer
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"wo kommen die denn plötzlich her? doch niemals über den zugang aus der felswand? es muss noch einen zugang geben. blutfeuer, du läßt nach."

die amazone biss sich wütend auf die lippen. zum glück waren das ja mädels, mit denen würde man ja wohl irgendwie auskommen können. das schien ja eine richtige räuberbande zu sein!#

es schien als wolle satura aufstehen um mit den mädels zu reden. blutfeuer und saria verständigten sich schnell mit blicken und jede legte den bogen an die wange. zuvor hatten sie sich die pfeile zurechtgelegt, mit denen sie notfalls schnell eingreifen konnten. auch die anderen hatten vorsichtig ihre waffen gezogen.

blutfeuer nickte satura zu
22.07.2003, 19:57 #130
Satura
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Satura atmete noch einmal tief durch, hob dann ihre Hände und trat langsam aus dem Schatten des Verstecks hervor. "Seid gegrüßt und..." weiter kam Satura nicht, denn alle sechs Frauen hatten sich auf einmal zu ihr umgedreht und ihre Schwerter gezogen. Zwei von ihnen führten wunderschöne, schwere Bihänder, die anderen vier elegante, schlanke Einhänder. Sie schienen auch im Fernkampf ausgebildet zu sein, denn auf dem Rücken trug eine jede eine Armbrust. "Was soll das....?" rief eine von ihnen erstaunt. "Wo kommt die denn her?"

Die hohe Amazone nahm ihre Hände noch höher und meinte: "Ich komm aus eurer Vorratskammer, und da wo ich her komme gibt's noch mehr von meiner Sorte. Aber... wir haben lediglich einen Unterschlupf für die Nacht gesucht, wir wußten nicht, dass die Höhle..." Als Lager für Diebesgut verwendet wird? Satura schüttelte den Kopf. Nein, das war nicht so gut. "... bewohnt ist."

"Was heißt ihr seid mehrere? Und was sucht ihr hier in dieser von allen Göttern verlassenen Gegend? Wer schickt euch? Diese verdammten Königstruppen, nicht? Gib es zu!"
Satura versuchte sie zu beschwichtigen. "Das heißt nur, dass in diesem Moment mindestens zwei Pfeile direkt auf dein Herz gerichtet sind. Wir sind auf der Suche nach... einem Tal, in dem wir die Antwort auf einige Fragen finden wollen, und wie gesagt, wir wollten hier die Nacht verbringen, weil uns die Höhle auf unserem langen Weg als geeigneter Schutz vor Harpyien und anderem Ungetier erschien. Ausserdem müssten wir unsere Wasservorräte auffrischen."

"Nun, dann soll dein Heer doch bitte mal vortreten, und wir werden sehen, ob wir euren Worten Glauben schenken können." sagte die Banditin spöttisch.
22.07.2003, 20:04 #131
blutfeuer
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blutfeuer nickte saria zu. die diebin verstand sofort und drückte sich noch tiefer in den schatten. man sollte niemals sofort alle karten auf den tisch legen.

die anderen traten jetzt von allen seiten in das licht der höhle mit gesenkten waffen.

"wir sind hier und wir werden wohl nicht aufeinander losgehen müssen. wir wollen nur wasser und eine bleibe. ich denk mal, dass ihr das verstehen werdet. morgen früh ziehen wir weiter und gehen unserer wege.

von euren vorräten brauchen wir nichts und ich hoffe, wir werden uns einig."
22.07.2003, 21:01 #132
Skeleon
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Die sechs Frauen warfen sich zweifelnde Blicke zu, sahen dann abschätzend zu Blutfeuer, ehe eine zu sprechen begann - offensichtlich die Anführerin.
"Wir machen uns keine Sorgen um unsere Vorräte." meinte sie schließlich. "Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich sechs Schmarotzer mehr gebrauchen kann."
Sie warf einen neckischen Blick auf die anderen fünf Frauen, die jedoch nur leise grummelten. Mit einem Lächeln entkräftete sie ihre Stichelei. Ihr Blick wanderte von einem zum anderen, Saria stand noch immer im Schatten verborgen. Dann verzog die Banditin ihre Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln.
"Okay - ihr wollt ein Nachtlager, wir wollen aber auch nicht ohne Nutzen davonkommen. Ihr könnt hier bleiben, gegen ein wenig Gold."
Ihr Blick schien mehr auszusagen - soviel wie, den Rest holen wir uns dann selbst.
Leon blickte ein wenig irritiert von einer zur anderen, beugte sich dann zu Satura hinüber und wisperte ihr ins Ohr: "Ich wär einverstanden - das Geld hole ich uns schon wieder zurück -"
Erst schmunzelte sie, schüttelte dann jedoch den Kopf. So wie diese Frauen aussahen, waren sie nicht auf die Späßchen des jungen Diebes aus.
"Was gibt's denn da zu tuscheln?" warf die Anführerin auch prompt ein, ließ sich jedoch mit einer beruhigenden Handbewegung besänftigen. "Also, wie sieht's aus?" hakte sie nach. "Haben wir einen Handel?"
22.07.2003, 21:37 #133
blutfeuer
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"moment mal"

blutfeuer schob sich an die seite von satura.

"ist ja ganz schön, wenn ihr uns hier schlafen lasst gegen ein bisschen gold. die frage ist nur, ob wir die nacht überleben! wer saft uns denn, dass ihr nicht in der nacht über uns herfallt? wer seid ihr überhaupt?"

die sprecherin der gruppe führ mit der hand an die messerscheide, ließ sie dann aber wieder fallen.

"wir sind eine gruppe von freien frauen, die sich ihren lebensunterhalt selbst verdienen und keinen faulen kerl bekochen und auch sonst ganz gut allein zurechtkommen. auf eure paar kröten sind wir mit sicherheit nicht angewiesen. wenn ihr hier schon rumgeschnüffelt habt, werdet ihr ja wohl gesehen haben, dass wir gut ausgestattet sind. also sind doch wohl eher wir die, die um ihre sicherheit besorgt sein sollten."

blutfeuer musste grinsen. die sprüche hätten von ihr sein können.

"na ist gut, so kommen wir kaum weiter. wir haben ein hohes sicherheitsbedürfnis und ihr habt das auch. es ist eure höhle, aber wir sind stärker, wie ich wetten könnte. machen wir es doch so. wir bleiben in der vorderen höhle und ihr geht nach hinten zu euren schätzen. jeder stellt ne wache auf und alles ist in ordnung. am morgen verabschieden wir uns mit ein bisschen gold für euch und gefüllten wasserschläuchen für uns. ist das in ordnung?"

die mädchen der anderen gruppe blickten finster. als eine von denen heimlich ihr schwert hinter den rücken barg, sirrte plötzlich ein pfeil durch den raum und blieb wippend vor der räuberin im boden stecken.

"tja, wir sind nicht nur besser ausgerüstet, wir sind auch in der überzahl."

blutfeuer grinste, als saria aus ihrer deckung trat.

"vielleicht sind hier ja noch ein paar versteckt? also lass uns lieber frieden schließen. die meisten unter uns sind angehörige des amazonenlagers und wir sind nicht interessiert daran, freien frauen irgendwas zu klauen. lieber wäre mir, wir könnten zusammen essen und trinken und ein bisschen erzählen."
22.07.2003, 23:11 #134
Saria
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Den Rücken fest an den rauhen Fels der Höhlenwand gelehnt, hockte Saria in ihrer Ecke und beobachtete mit müden Augen die restlichen Reisenden. Seitdem sich die beiden Parteien nach mehr oder weniger kurzer Diskussion auf einen Kompromiss, von dem beide profitierten, geeinigt hatten, lagen bis auf Satura alle ihrer Gefährten in ihre Decken eingewickelt auf dem kalten Steinboden.
Die hohe Amazone hatte sich bereiterklärt, die erste Wache zu übernehmen. Jetzt saß sie am Rande der Gruppe und achtete mit wachem Blick darauf, dass sich weder ein wildes Tier, noch eine der Räuberinnen zu nah an die Schwertjäger heranwagte. Ihre Klinge ruhte in ihrer Scheide quer über Saturas Schoß, ihre Hand lag auf dem Griff der Waffe. Vor allem auf die Bande sollte sie aufpassen, denen konnte man doch nie im Leben trauen. Das war Konkurrenz. Saria konnte Konkurrenz auf den Tode nicht ausstehen. Schlimm genug, dass Leon mit von der Partie war.
Heulend pfiff der Wind durch die Höhle, ließ Funken von der noch immer rot leuchtenden Glut aufstieben und trieb einen Hauch der kühlen Nachtluft herein. Fröstelnd rutschte die Diebin ein Stück an der Wand hinunter und zog die Decke enger um die Schultern. Im Amazonenlager wartete in diesem Moment ihr warmes Bett auf sie. Doch statt in der warmen Stube einen erholsamen Schlaf im kuscheligen Bett einzuholen, saß sie in einer tristen und vor allem kalten Höhle irgendwo im Nirgendwo von Khorinis. Und bisher war die Ausbeute mehr als arm gewesen. Bei diesem Gedanken begann Saria sich zu fragen, wo diese Bande die ganzen Reichtümer her hatte. Auf der Straße lagen bestimmt keine goldenen Kelche herum und auf Bäumen wuchsen sie erst recht nicht. Ob es auffallen würde, wenn dort die eine oder andere Kostbarkeit fehlte?
Doch leider gab es da immer noch Satura und die Banditin, die über die Schätze wachte. Seufzend rollte sich die Diebin in ihrer Ecke zusammen und unterdrückte ein müdes Gähnen. Sie würde schon noch auf ihre Kosten kommen. Ganz sicher. Und selbst, wenn sie nur Leon eine Klippe runterschubsen durfte...
Der Gedanke ließ Saria schmunzeln. Dieser dumme, eingebildete, grobe Klotz der sich selbst Dieb schimpfte. Der konnte ja nicht einmal auf sich selbst aufpassen. Wenn sie selbst damals nicht gewesen wäre, würde der längst im Kerker der Hafenstadt verschimmeln...
Lautlos schlug Saria ihre Decke ein Stück zurück, um zu dem Dieb schielen zu können. Ob er es überhaupt merken würde, wenn ihm sein Münzbeutel fehlte? Doch von dem Dieb war keine Spur zu sehen.
Leon glänzte durch völlige Abwesenheit. Verstört setzte sich Saria vollends auf und blickte sich verwirrt blinzelnd um. Auch vom Rest der Gruppe war nichts zu sehen. Bei Donnra, was ging hier vor sich?
War sie versehentlich eingeschlafen und die Gruppe war ohne sie weitergezogen? Irgendetwas stimmte hier nicht. Mit der Hand am Dolchgriff stand die Diebin auf und näherte sich dem Höhleneingang. Weißes Mondlicht fiel durch das Loch in der Felswand und hinterließ einen unförmigen, hellen Fleck auf dem sonst grauen Gestein. Auf Zehenspitzen schlich sich die Amazone an den Ausgang heran, drückte sich flach an die Felswand und lugte nach draußen.
Und war umso erstaunter, als sie anstatt der steil abfallenden Klippe einen schmalen Pfad entdeckte, der mitten durch einen dichten Wald führte. Beunruhigt blickte Saria in die Höhle zurück. Immer noch niemand zu sehen. Langsam wurde ihr das Ganze unheimlich. Irgendjemand spielte ihr einen ganz üblen Streich...
"Satura?!", rief sie in die Dunkelheit hinaus, als sie sich vorsichtig nach allen Seiten Ausschau haltend aus der Höhle schob und auf den Pfad hinaustrat. Keine Antwort.
"Blutfeuer?!"
Stille. Selbst das Geäst der Bäume schien den Atem anzuhalten, außer ihrem hämmernden Herzen und leisen Atmen war nichts zu hören.
"Wo seid ihr denn alle?!"
Zuerst langsam, dann immer schneller lief Saria den kleinen Weg entlang. Die anderen mussten hier doch irgendwo sein, so lange konnte sie gar nicht geschlafen haben. Plötzlich, ohne den Übergang wirklich zu registrieren, stolperte die Diebin auf eine vom Mondlicht schwach erhellte Lichtung hinaus. Augenblicklich wich sie zurück, spürte jedoch nach einem Schritt hartes Holz in ihrem Rücken. Wo war der Pfad hin?
"Setz dich doch, Saria", drang eine tiefe Stimme an ihr Ohr.
Sarias Finger zuckten zusammen, wollten den Dolch aus der Scheide reißen, griffen jedoch nur in dünne Luft. Die Diebin schluckte schwer, dann drehte sie sich zögernd um. In der Mitte der Lichtung zeichnete sich der schwarze Umriss eines Mannes ab. Der Schatten einer weiten Kapuze verschlang sein Gesicht, eine dunkle Kutte verschleierte die restliche Gestalt. Sein rechter Arm deutete einladend auf einen von mehreren Baumstümpfen, die einen Kreis um die Mitte der Lichtung formten.
"Wer... bist du?", fragte Saria unsicher, "Und woher kennst du meinen Namen?"
Sofort war das Misstrauen da. Es war nie gut, weniger zu wissen als sein Gegenüber. Und das Gefühl der Unwissenheit gefiel der Diebin ganz und gar nicht.
"Ich bin dein Freund", antwortete der Fremde mit seiner tiefen, aber dennoch sanften Stimme und ließ den Arm sinken, als Saria keinerlei Anstalten machte, sich zu rühren.
"Von mir aus, dann bleib halt stehen". Nach einem Schulterzucken ließ er sich selbst auf einen der Baumstümpfe sinken und machte es sich auf selbigem bequem.
"Woher will ich wissen, dass ich dir vertrauen kann? Ich habe keine Freunde."
Der Kerl wollte doch irgendetwas von ihr. Anderenfalls hätte er sie längst angegriffen oder erst gar nicht angesprochen. Nur was? Sie kannte ihn ja nicht einmal...
"Nun", der Mann legte die weiten Ärmel seiner Kutte aneinander, "Es steht dir natürlich frei, mir zu vertrauen. Aber dir könnte einiges entgehen, wenn du es nicht tust. Neben einem hübschen Schwert auch eine ganze Menge Gold..."
Also doch geschäftlich. Hatte sie ja gleich gewusst. Sarias Haltung entspannte sich unmerklich.
"Du meinst, du kennst einen Weg zu dem Schwert?"
Obwohl sie versuchte, möglichst neutral zu klingen, konnte sie nicht ganz verhindern, dass die Neugier leicht in ihrer Stimme mitschwang.
"Saria, Saria, Saria...", lachte der Fremde trocken, "Glaubst du, ich würde dich aufsuchen, wenn es nicht der Fall wäre? Natürlich kenne ich einen Weg."
"Und was verlangst du für deine Hilfe?", hakte die Diebin nach.
Ein Weg zu dem Schwert... Wenn er die Wahrheit sprach, war das die Gelegenheit, den anderen zuvor zu kommen. Und wer zuerst kam, malte zuerst.
"Nicht viel", antwortete der Kuttenträger gelassen, "Ich bin lediglich an einem Stück interessiert. Natürlich kein wertloses. Zumindest für mich nicht. Den Rest kannst du für dich behalten, ich benötige ihn nicht. Und ich verlange als Gegenleistung lediglich, dass du diesem Leon etwas Ärger bereitest. Was für dich ja kein sonderlich großes Problem darstellen sollte. Dieser Kerl entwickelt sich langsam zu einer richtigen Plage, findest du nicht?"
Da konnte Saria nur zustimmen. Leon eins auswischen und dafür die Kohle abstauben, das war mehr als fair.
"Einverstanden."
Die Diebin nickte.
"Sag mir nur, wo die anderen hin sind."
Der Fremde lachte leise.
"Schau dich doch um. Sie sind immer noch dort, wo du sie zuletzt gesehen hast."

Als Saria sich verwirrt umblickte, stellte sie verwundert fest, dass sie sich wieder zurück in der Höhle befand. Nichts hatte sich verändert, selbst Satura saß noch ebenso regungslos wie zuvor auf ihrem Platz. Hatte sie nur geträumt?
Nein, unmöglich. Dafür war der Traum viel zu real gewesen. Also hatte sie eine Aufgabe zu erfüllen. Leise schlug Saria die Decke zurück und zog mit spitzen Fingern ihr Blasrohr hervor. Behutsam ließ sie einen der winzigen Pfeilchen in das Röhrchen gleiten, bevor sie es an den Mund setzte und Saturas Hals anvisierte. Bis diese Schlafmützen aufwachten, war sie schon längst über alle Berge. Ein leises Keuchen, dann zeichnete sich der gefiederte Schaft des kleinen Geschosses am Hals der hohen Amazone ab. Ihre Hand hob sich noch, um nach dem Ursprung des plötzlichen Juckreizes zu tasten, dann verließ ihn die Kraft und sie sackte geräuschlos in sich zusammen.
Eilig legte Saria einen neuen Pfeil ein und schlich an die Kante zum Nebenraum, in dem die Bande der Räuberinnen schlief. Abermals war ein leises Husten zu vernehmen, die Wächterin sank wenige Augenblicke darauf in einen tiefen Schlummer. Die Diebin beeilte sich, die beiden Geschosse einzusammeln und in ihrer Tasche zu verstauen, bevor sie zu Satura schlichm, ihre Reisetasche öffnete und die Karte herauszog. Ein kurzes, heftiges Schnarchen ließ sie zusammenzucken. Esteron wälzte sich träge auf die Seite, schlief jedoch seelenruhig weiter.
Ein Glitzern in ihrem Augenwinkel erregte die Aufmerksamkeit der Amazone. Die Beute...
Leon brauchte Ärger. Nun gut, den konnte er haben. Saria konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen, als sie zu dem Haufen an Wertsachen schlich, sich einige besonders schöne Stücke herausgriff und sich zu dem schlummernden Dieb zurückpirschte. Mal sehen, was die Räuberinnen sagen würden, wenn sie morgen ihre Beute in Leons Taschen entdeckten. Natürlich ließ es sich die Diebin nicht nehmen, ein, zwei Kostbarkeiten für sich selbst zu beanspruchen. Doch mehr konnte sie sich nicht leisten, der Hauptverdacht sollte schließlich auf Leon fallen. Sie würde zu gerne Leons Gesicht sehen, wenn er von der Sache Wind bekam. Doch bis dahin würde sie schon Meilen entfernt sein. Als sie den Ausgang erreichte, hauchte Saria dem Dieb noch einen spöttischen Kuss zu, dann stahl sie sich in die Nacht davon.
22.07.2003, 23:33 #135
blutfeuer
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irgendetwas hatte sie geweckt. ein luftzug, eine leichte bewegung in der dunkelheit. die jägerin öffnete die augen, ohne sich zu bewegen. alles war still und nichts hatte sich verändert.

dann hob sie langsam den kopf. irgendwas stimmte nicht. satura war auf merkwürdige weise zusammengesunken, das war das erste, was ihr auffiel. vorsichtig drehte sie sich um. im schwachen licht, dass das verglimmende feuer warf, konnte sie erkennen, dass saria nicht auf ihrem platz war. natürlich - diese göre. bestimmt gab das wieder ärger. wie konnte sie auch darauf vertrauen, dass saria sich mal in eine gruppe einpassen konnte. sie könnte sich selbst ohrfeigen. so ein leichtsinn aber auch. jetzt galt es den schaden zu begrenzen, so gut es ging.

leise stand die jägerin auf und schlich zu satura. die war völlig weggetreten und nicht zu wecken. prüfend fuhr die hand der amazone zum hals um den puls zu fühlen. dabei ertastete sie einen frischen leicht geschwollenen einstich.

blutfeuer kannte diese spur. es war einer von den pfeilchen des blasrohres, der solche einstiche verursachte. da saria nicht an ihrem platz war, lag die vermutung nahe, dass die kleine diebin ihre eigenen gefährten beklaut hatte. vielleicht war sie ja bei den anderen in der nebenhöhle.

leise schlich die amazone zum eingang der nebenhöhle und musste dort feststellen, dass auch die wache diesen typischen einstich am hals hatte und in tiefem schlaf lag.

wer konne jetzt am besten helfen? leise tippte sie leon an und legte den finger auf den mund. sie deutete dem erwachenden jungen mann die zusammengefallene satura und die fehlende saria und winkte ihn vor die höhle. sehr leise folgte er ihr ins freie. dort teilte die amazone ihm mit, was sie beobachtet hatte.

"ich weiß nicht, was sie vorhat. auf jeden fall ist sie nicht mehr in der höhle und am hang kann ich sie auch nicht entdecken. wenn ich die zwischen die finger bekomme. ich möcht nur wissen, was sie geklaut hat. sie macht das doch nicht einfach so. sie hat doch was mitgehen lassen. und wenn die fremden mädels morgen merken, dass ihre schätze weg sind, dann können wir den ärger ausbaden. wir müssen etwas unternehmen."

leon stimmte blutfeuer zu und sie beschlossen, das erwachen von satura abzuwarten. wenn saria noch immer die giftladungen benutzte, die sie mal von ihr bekommen hatte, dann würde das mädchen bald aufwachen. dann musste man neue pläne schmieden.
23.07.2003, 07:08 #136
Satura
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Nervös umfasste Satura den Griff ihres Schwertes, wissend, dass es sinnlos war, hier eine Waffe zu ziehen. Sie war schon lange nicht mehr hier gewesen, und doch konnte sie nicht sagen, dass sie diesen Ort vermißt hätte...
Sie spürte die alte Unsicherheit, die sie längstens abgelegt gemeint hatte, in ihr aufsteigen. Wo war er? Was wollte er?

Der Wald, den sie durchschritt, war dunkel und geräuschvoll wie immer, der Weg auf dem sie Schritt war überall, wo sie hintrat, und nirgends, wo sie gegangen war.
Endlich erreichte sie die Lichtung, wo er saß, sie erwartend.
"Sei gegrüßt, mein Mädchen." Satura schwieg; sie musterte ihn prüfend. "Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Setz dich."
Satura nahm auf einem der alten Holzstämme, die rund um das Feuer angeordnet waren, platz und sah den Fremden immer noch schweigend an. Das Feuer knisterte beruhigend, und langsam sank auch ihre Nervosität wieder. Ein Teil in ihr blieb trotzdem unangenehm berührt, dehnte sich kaum spürbar gegen die Wand aus Schwärze in ihrer Seele. Etwas schrie, schien sich zu wehren und zur Vorsicht zu mahnen - allein Satura merkte davon kaum etwas.

"Was willst du?" fragte sie schließlich gerade heraus. "Ich wollte dich warnen... vor deinem blinden Vertrauen." Satura sah ihn prüfend an. "Und wer sagt mir, dass ich dir vertrauen kann?" Der Fremde lachte. "Du bist noch immer die gleiche mißtrauische Satura, wie konnte ich glauben, du würdest mir nun, da ich dir geholfen habe, Lehnas Dämon zu vertreiben, vertrauen." Er lachte leise und traurig, und Satura fühlte, wie ein Teil in ihr sich danach sehnte, ihm zu vertrauen, ihm zu glauben; ein Teil der stärker war, als das Gewissen, das an die dunkle Grenze des Vergessens pochte.
Die hohe Amazone senkte fast schuldbewußt ihren Kopf, und der Fremde hub von Neuem an zu sprechen.

"Du meinst, die Harpyien waren eine Gefahr; oder der Einsiedler. Vielleicht auch die Banditinnen, bei denen ihr untergeschlüpft seid... Du irrst. Die schrecklichste Gefahr ist in euren eigenen Reihen... Es ist der Verrat." Er legte eine kurze Pause ein, um seine Worte wirken zu lassen wiewohl auch nachzudenken.
"Während du eingeschlafen bist, hat er seine Finger ausgestreckt nach euch..." Er ging langsam vor Satura auf und ab, und seine lange Robe verlieh ihm den Schein, er würde schweben. "Leon konnte dem Glanze des Goldes nicht wiederstehen... nun, ich verstehe ihn doch, es ist schwer, seine Finger bei sich zu behalten, bei sovielen Kostbarkeiten." Er lachte leise. "In diesem Moment hat er einige Reichtümer an sich gerafft..." Satura lachte auf. "Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Leon mich verraten würde?!" Sie schüttelte den Kopf.

Plötzlich blieb der Fremde stehen, und seine Stimme schwoll zu einem schrecklich mächtigen Grollen an, als er weitersprach. "Hat die Liebe dich schon so verblendet, dass du kein Auge für die Wirklichkeit mehr hast? Er war immer schon ein Dieb, und er würde nicht zögern, auch dich zu verraten, wenn es sich denn lohnt. Er weiß doch, du würdest ihm immer wieder verzeihen..."
Die letzten Worte hatte er leiser, fast ein wenig verächtlich gesagt. Satura senkte ihren Kopf. Er hatte Recht...
"Nun lausche. Saria ist erwacht, und hat Leon gesehen; er hat Angst bekommen, dass das Mädchen ihn verrät. Er wußte, dass es ein leichtes wäre, gegen sie Mißtrauen zu erwecken, da du ihm grenzenlos vertraust... Und damit jeder Verdacht von ihm abgelenkt wird, hat er die Karte zu Chiaras Grab genommen und ihr in die Tasche gesteckt, und sie mit Gewalt in die Nacht davongejagt, ihr mit dem Tode gedroht... Niemand würde ihr nun noch glauben. Und er kann keck auch noch das Gestohlene behalten... Ein raffinierter Plan, nicht?"

Satura starrte den Fremden an, nicht glauben könnend, nicht glauben wollend. "Nein, Leon würde soetwas nicht..." "Ach Mädchen, was willst du? Er ist ein Söldner, er hat das Amazonenlager ausspioniert, und daraus, dass er dich fast getötet hat auch noch Geld gemacht... Er ist ein Dieb, ein Taugenichts, ein Mörder." Er schüttelte stumm den Kopf, und seine Stimme hatte etwas eigenartig sanftes bekommen. Satura senkte ihren Kopf - was wenn er Recht hatte?
"Du musst nun gehen, das Leben wartet auf dich. Paß auf dich auf."


Mit einem Schlag war Satura hellwach. "Nein..." keuchte sie. Sie fühlte sich sanft geküßt, und als sie die Augen aufschlug, sah sie Leons Gesicht über ihrem. "Endlich bist du wach..." sagte er lächelnd. Doch die hohe Amazone sah ihn nur erschrocken an, sprang dann auf und zog ihr Schwert. Sie bemerkte, dass auch Blutfeuer wach war, und gerade etwas sagen wollte. Doch Satura bedeutete ihr hastig, nichts zu sagen. Ihr Schwert tanzte vor Leons Brust. "Leer deine Taschen."
23.07.2003, 08:22 #137
Skeleon
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Der junge Dieb wich einen Schritt vor ihr zurück und blickte sie entgeistert an. Was soll das denn jetzt werden? Mit einem Seufzer zuckte er die Achseln und fuhr mit seinen Händen in die weiten Taschen seiner Schürferhose. Seine Hand schloss sich um den Erzbrocken, er zog ihn hervor und warf ihn in den Staub. Dem folgte das Bündel Wurfmesser, ein kleiner Beutel mit Goldstücken und -
Verblüfft hielt er inne, als er kaltes Metall spürte. Rascher nun zog er das Gold hervor, dumpf klingend landeten zwei, drei Kelche und eine Schale auf dem staubigen Höhlenboden. Satura blickte ihn mit einer Mischung aus Unglauben und Enttäuschung an - oder war es Hass?
"Du hast uns verraten." raunte sie.
"Was? Wie kommt das Zeug in meine Taschen?" Saria. "Diese kleine Hexe -" zischte er unwillig "- sie hat mir das Zeug untergejubelt! He, du bedeutetest mir, nichts zu klauen und daran hab ich mich gehalten. Wir sind reich, wir brauchen solchen Plunder nicht!"
Energisch wies er auf sein Lederbündel, in dem die zwei Sack Gold verborgen lagen. Doch Satura blickte nur misstrauisch. Hilfesuchend wandte er sich an Blutfeuer.
"Was ist mit dem Gift, von dem du sprachst, ha? Habe ich solche Mittelchen? Sie hat euch beide ausgeschaltet -" jetzt wies er erst auf Satura und dann auf die noch immer bewußtlose Frau im hinteren Stollen "- und mir die Sachen zugeschoben."
"Warum sollte sie das tun?" fragte die hohe Amazone, nicht weniger misstrauisch als zuvor.
"Was weiß denn ich? Warum hat sie mich verhext? Vielleicht bin ich ihr lästig geworden oder sie glaubt, ich würde mich an ihren kleinen Nebenverdiensten vergreifen?!"
"Nebenverdienste?"
Leon stockte ein wenig. Eigentlich hatte er ja nicht vorgehabt, sie zu verraten - aber wenn sie es soweit trieb!
"Sagen wir, sie gehört auch zu den Leuten, die manchmal lange Finger machen. Ich bin nicht so dumm, ausgerechnet von diesen Banditen was zu klauen, okay? Und sowieso, glaubst du wirklich, ich hätte dich betäubt - auf dich geschossen?" Er wies auf den Einstich des Pfeils an ihrem Hals.
Fast vorwurfsvoll sah er sie an.
23.07.2003, 11:38 #138
blutfeuer
Beiträge: 5.016

"nun bleibt doch mal ganz ruhig. ihr weckt noch unsere nachbarn. wir müssen beraten.
satura, deine idee, dass leon hier sein unwesen getrieben hat, ist einfach unsinn. er liegt hier und schlief bis eben. saria ist nicht mehr da. erzähl mal genau, was dir im traum begegnet ist.

nachdem saria alles genau berichtet hatte, war ja wohl klar.

"ich weiß nicht, wie sie es gemacht hat. vielleicht kann sie dir ja sogar eine illusion in den traum zaubern. unsre freundin ist geschickt und ich kann mir gut vorstellen, dass sie auch den zaubersprüchen der donnra neue dimensionen entlockt. auf jeden fall muss ich leon beistimmen, unsere saria ist eine gefährliche frau und hat geschickte finger. sieh bitte mal nach, ob du noch alles hast. ich vermute einfach mal, deine schatzkarte ist auch weg und wenn du pech hast, sogar das amulett!"

inzwischen waren am zugang zum anderen höhlenteil die banditen erschienen, die von der unruhe unter den amazonen wohl doch geweckt wurden. als sie das goldgeschirr auf dem boden sahen zogen sie die schwerter.

"also doch, einfach nur diebe! das werdet ihr mit eurem leben bezahlen!"

"haltet ein!"

blutfeuer stellte sich zwischen die gruppen, die inzwischen alle ihre waffen gezogen hatten.

"lasst uns erst darüber reden. es ist etwas sehr unangenehmes passiert und wir werden das klären. aber lasst uns zuerst reden und dann weitersehn."

die anführerein der banditen senkte die schwertspitze.

"diese erklärung möchte ich hören! so weit ich sehe, ist die sache ganz einfach: unser besitz steht zu euren füßen und wir haben ihn da nicht hingetragen."

blutfeuer steckte ihr schwert als friedenszeichen zurück in die scheide.

"richtig, und wir wissen auch, wie es da hingekommen ist und wir werden es euch aushändigen. wenn ihr wollt, bekommt ihr auch noch die diebin. und wir werden euch entschädigen. können wir jetzt darüber reden?"

die fremden nickten und nach und nach ließen sich alle am feuer nieder.

"komm satura, erzähl die ganze geschichte unserer expedition. ich denke mal, wir müssen zusammen weiter und nach saria suchen. wir müssen ihr zuvorkommen und die mädels hier wollen ihre genugtuung. und die sollen sie auch haben. mir reicht es nämlich mit unser meisterdiebin. alles hat seine grenzen und diesmal hat sie ihre eigenen leute bestohlen. das muss ein ende haben."
23.07.2003, 12:54 #139
Skeleon
Beiträge: 793

Leon blickte betrübt in die Runde, warf Satura immer wieder verstohlene Blicke zu und sah dann wieder schweigend ins Lagerfeuer vor sich. Die anderen sprachen vom bisherigen Verlauf der Expedition, davon, wie es weitergehen sollte, was wegen dem gestohlenen Gut zu tun sei und wie man Sarias Spur wieder aufnehmen konnte. Doch auf all das lauschte Leon nicht.
Er blickte auf.
"Du vertraust ihm also mehr als meinem Wort." meinte er schließlich an Satura gewandt, völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Der junge Dieb atmete einmal tief durch, erhob sich, packte sich das Lederbündel auf den Rücken und stapfte zum Höhleneingang. Dort wandte er sich noch einmal um, warf einen schmalen Beutel mit Gold zu den Banditen als Entschädigung und trottete hinaus.
Wie schön Saturas 'Traum' mit dem Geschehenen übereinstimmte, dachte er spöttisch, als er den schmalen Gebirgspfad entlangstiefelte. Fast als hätten sie sich gegen ihn verschworen. Was hatte er denn getan? Er hatte für seine Fehler gebüßt, hatte ihr immer das Beste gewollt.
Seufzend ließ er sich auf einen halb verrotteten Baumstumpf nieder und sank ein Stück ein.
Er würde nicht wieder davonlaufen - nur etwas Abstand halten.
Erst Cord. Jetzt er.
Der Junge fingerte nach dem Erzbrocken, holte ihn hervor und wandte ihn vorsichtig in der Hand. Die schmalen Äderchen pulsierten im matten Mondlicht. Fest schloss er die Faust um das Gestein und schloss die Augen.
23.07.2003, 13:39 #140
blutfeuer
Beiträge: 5.016

"satura, ich glaube du machst hier kapitale fehler. du vertraust irgendwelchen träumen, die dir sostwer ins gehirn gezaubert haben könnte und verrätst deinen besten freund. ich versteh dich nicht."

die fremden mädchen hatten eigentlich nur fasziniert gelauscht und den goldbeutel von leon aufgefangen. dann meinte die eine von denen:

"wir können uns doch zusammen auf die suche machen. dieses früchtchen finden wir schon. wir haben excellente spurensucher und werden dir deine karte schon wieder holen und für die ehrenlose type findet sich auch die gerechte strafe.
geh lieber deinem freund hinterher und versöhne dich mit ihm. die erklärung von blutfeuer ist doch absolut schlüssig."

blutfeuer fügte noch hinzu

"außerdem gehört zu einer liebe auch vertrauen, sonst taugt das alles nix."

menno, da hatte sie aber weise gesprochen!
23.07.2003, 16:29 #141
Saria
Beiträge: 484

Mit einem fröhlichen Liedchen auf den Lippen stapfte Saria durch die Nachmittagshitze. Zwar erbarmten sich ab und an kleinere Wolkenfetzen und schoben sich schattenspendend vor die grelle Sonne, doch dafür hatten sich die Felsen dermaßen aufgehitzt, dass die Verlockung, zum Wasserschlauch zu greifen, mit jeder Minute weiter wuchs.
Zum Glück war die Diebin zwei Mal auf leise vor sich hin plätschernde Bäche gestoßen, an denen sie sich nicht nur am kühlen Wasser laben, sondern auch noch ihren angeschlagenen Wasservorrat wieder aufstocken konnte. Vielleicht war ihr Donnra doch noch wohlgesinnt. Bisher standen ihre Chancen zumindest nicht schlecht.
Und sogar noch besser, als in der Gruppe. Wer teilte schon gerne, wenn er genausogut alleine zurechtkam. Für Sarias Geschmack war es ohnehin viel zu langsam vorangegangen. Ständig hatten sie auf irgendwen awrten müssen. In letzter Zeit meist auf Esteron, dem seine Verletzungen doch mehr zuzusetzen schienen, als er selbst zugeben wollte.
Tja, dann sollten sie sich aber auch nicht beschweren, wenn sie am Grab ankamen, nur um es leer vorzufinden. Das war nun einmal das Vorrecht des Schnelleren. Oder besser gesagt, der Schnelleren. Geschah ihnen nur recht. Brauchten ja nicht so rumtrödeln...
Ja, es war doch schön, von niemanden abhängig zu sein. Allzu gefährlich schien die Gegend auch nicht zu sein. Von ein paar Steilhängen und Geröllfeldern mal abgesehen, gab es nicht allzu viele Gelegenheiten, sich ernsthaft zu verletzen. Wilde Tiere gab es hier kaum, und vor allem keine, mit denen Sarias Bogen nicht fertig geworden wäre. Ab und zu hatten sich die Schatten großer Vögel am Himmel abgezeichnet, kreisten dort einige Minuten lange und verschwanden dann wieder hinter einem der zahlreichen Bergrücken. Vielleicht wieder Harpyien. Doch selbst, wenn es sich wirklich um einige der Vogelfrauen gehandelt haben sollte, sie hatten die Diebin nicht bemerkt. Eine einzelne Person erregte nun einmal um einiges weniger Aufmerksamkeit...
23.07.2003, 17:10 #142
Satura
Beiträge: 589

Satura sah Blutfeuer fassungslos an. "Wie kannst du nur so kompromißlos eine unserer Schwestern als Verräterin abstempeln?" In ihren Augen blitzte es auf, kurz wurde die Leere von einem wütenden Blitzen erfüllt.

Warum hielt Blutfeuer zu Leon, statt zu der Amazone? Warum verteidigte sie Leon so vehement? Warum begriff sie nicht, dass Leon sie verraten hatte, nicht nur ihre Liebe und ihr Vertrauen, sondern sie alle? 'Meisterdiebin' hatte Blutfeuer gesagt... entweder, das war eine glatte Lüge, oder Leon, der es offensichtlich wußte, steckte mit Saria unter einer Decke. Aber warum sollte er dann mit einem Teil der Schätze hierbleiben? Nein, es mußte eine Lüge sein... und wenn es eine Lüge war, so mußten Leon und Blutfeuer unter einer Decke stecken - warum auch immer. Und so fügte sich das ganze auch zusammen...

Satura wandte sich von der Amazone mit kühlem Blick ab. "Gehen wir. Vielleicht finden wir Saria noch, bevor sie in den sicheren Tod läuft. Das arme Ding ist ganz alleine da draussen..." Euretwegen.
23.07.2003, 17:38 #143
Skeleon
Beiträge: 793

In Gedanken verloren saß der junge Dieb auf dem Baumstumpf, drehte und wendete den Erzklumpen in der Hand und starrte ziellos in das Tal, weit unter ihm.
Ein Knirschen von Kies kündigte die Ankunft der restlichen Gruppe an. Satura stapfte voraus und Leon sah zu ihr auf - in dem Moment, als er ihren Blick erwidert fühlte wünschte er sich, er hätte es nicht getan.
Wie er sie in diesem Augenblick hasste. Er hatte alles versucht, um seine alten Fehler wieder gut zu machen. Und was geschah? Sie warf alles beiseite, vertraute einem Etwas und einer kleinen Schlampe. Mit einem Seufzer erhob er sich und trottete hinter den anderen her. Blutfeuer versuchte mit Satura Schritt zu halten, doch die ließ niemanden an sich heran - eine Spannung schien zwischen ihnen in der Luft zu liegen. Lehna und Esteron folgten ihnen nach, er seinen Arm um ihre Hüfte gelegt. Leon fing einen undeutbaren Blick des jungen Wanderers auf, ehe der sich wieder seiner Liebsten zuwandte.
Mit gesenktem Kopf ließ sich der Dieb zurückfallen und stapfte neben Jori, dem Gardisten her. Er tat, was unter normalen Umständen nicht getan hätte: Er sprach ihn an.
"Nah? Läuft diese Expedition wenigstens nach deinen Vorstellungen? Mach dir keine Sorgen wegen der Schürferkleidung - ich gehöre zu den Wegelagerern, nicht zu den Dreckfressern." Er grinste schief, doch als der Gardist nicht reagierte, verdrehte er ein wenig die Augen und trottete schweigend neben dem Mann her.
Eine seltsame Kälte schien sich über die Gruppe gelegt zu haben. Satura stapfte schweigend und mit erhobenem Kopf voraus. Zumindest auf diesem eindeutigen Bergweg konnte sie die Orientierung nicht verlieren, dachte Leon spöttisch. Blutfeuer hatte ihre Bemühungen, die hohe Amazone zu beruhigen fürs erste eingestellt und marschierte nun ebenfalls wortlos ein Stück hinter ihr den von Kies und Geröll übersäten Pfad entlang. Esteron und Lehna waren ihrerseits beschäftigt, Jori war stumm wie ein Fisch und dem Dieb waren die Themen ausgegangen. All dieses Übel hatte mit dem Ritual begonnen, erinnerte sich Leon. Und schuld an diesem Ritual war die junge Amazone Lehna gewesen - mit einem Seufzer verdrängte er den Gedanken wieder. Es war nicht an ihm, die Schuld auf andere abzuschieben.
War es doch Satura gewesen, die Cord während des Rituals verraten und damit für immer verloren hatte. Mit einem schiefen, unechten Lächeln auf den Lippen stiefelte er weiter, neben Jori als letzter über das weite Geröllfeld. Irgendwo hinter ihnen machten sich die Banditen zum Abmarsch bereit. Und irgendwo vor ihnen war Saria.
23.07.2003, 21:55 #144
Saria
Beiträge: 484

Einsam und kalt funkelten winzige Sterne am dunklen Nachthimmel, erinnerten an kleine, schimmernde Perlen die jemand auf ihrem schwarzen Samttuch vergessen hatte. Verträumt starrte Saria in das Meer aus erstarrten Lichtpunkten, den Kopf schwer auf ihre Hände gestützt lag sie auf einem leicht abgerundeten Felsen nahe der steil abfallenden Klippe.
Das Sternenlich war eines der wenigen Dinge auf der Welt, das sich nicht ohne weiteres klauen ließ. Obwohl es wunderschön anzusehen war, konnte man es nicht erreichen. Einerseits ärgerte Saria dieser Umstand, andererseits übte er auch einen gewissen Reiz auf sie aus. Ob es einen Weg gab, dieses Licht einzufangen? Oder es völlig auszulöschen?
Wie so ein Stern wohl aus der Nähe aussah? Glühte er noch heller? War er wirklich fest am Himmelszelt verankert?
Alles Fragen, auf die Saria keine Antwort finden konnte. Seufzend zog sie eine Hand unter ihrem Kinn hervor und ließ sie in der Tasche verschwinden. Dann ließ sie die frische Nachtluft tief in ihre Lungen strömen, streckte den Zeigefinger aus und deutete direkt in den Himmel. Einer der Sterne begann intensiver zu leuchten, dann dehnte sich von ihm ausgehend ein Streifen hellen Lichtes aus, wanderte schnurstracks über den Himmel und näherte sich einem weiteren Stern. Dort verharrte er kurzzeitig, bevor er einen Knick machte und geradewegs auf eine weitere, stumme Perle zuhielt. Stück für Stück zeichnete Saria auf diese Weise die einzelnen Sternenkonstellationen nach.
Dort ist ein Wagen, da ein Bär, dort... eine Schlange... vielleicht hier ein Bogen...
Es boten sich zwar unzählige Möglichkeiten, die einzelnen Sterne miteinander zu verbinden, doch wurde dieses Spielchen mit der Dauer langweilig. Seufzend richtete sich die Diebin auf und entließ die Magieströme in die Freiheit. Lautlos löste sich die Illusion am Himmel auf und verging in feinem Staub. Lustlos breitete Saria ihre Decke aus und rollte sich hinein. So ganz alleine war es manchmal doch etwas langweilig...
24.07.2003, 00:34 #145
Lehna
Beiträge: 397

Schweigend trottete Lehna neben Esteron her, ihre Gedanken waren bei Satura und Leon. Sie hatte von Anfang an gewusst, dass hinter dieser Suche wesendlich mehr steckte als nur ein Schwert. Und sie wusste, dass auch diesmal mehr hinter der Krise steckte als ein dummer streich... oder wie auch immer man das nennen mochte... von Saria.
Sie seufzte leise.
Wenn sie doch nur wüsste, was...
Das alles musste etwas mit dem Ritual zu tun haben. Mit dem, was Satura dabei entfesselt hatte, um sie zu retten. Oder mit dem Preis, den Satura scheinbar dafür bezahlt hatte. Wobei die Geschichte sicherlich noch um einiges länger war...
Lehna fluchte innerlich. Sie konnte nichts tun... nur beobachten...
Sie war hilflos, wie schon so oft. Weil sie nichts wusste, nicht einmal Ansatzweise wusste sie bescheid über Saturas... Problem...
Lehna warf einen kurzen, entschuldigenden Blick zu Esteron und löste sich dann von ihm, um sich ein Stück zurückfallen zu lassen.
Schweigend trottete sie jetzt neben Leon her, musterte den jungen Dieb abschätzend, versuchte herauszufinden, wie er zur Zeit ihr gegenüber eingestellt war. Es war schon manchmal kompliziert mit Leon...
„Leon... Was ist los mit Satura? Da ist doch...etwas...“, brach sie endlich das Schweigen und sah den Dieb bittend an.
„Ich will nicht hilflos zusehen müssen... Aber wenn ich nichts weiß... kann ich auch nichts tun.“
24.07.2003, 05:58 #146
Satura
Beiträge: 589

Wütend war Satura vorangestapft, einsam unter all den Menschen. Stundenlang waren sie durch die einsame Felswüste gewandert, sich immer nach Osten richtend. Mochten sie auch keine Karte mehr haben, Satura hatte die ihre im Kopf. Zur Not könnten sie immer noch in das paradiesische Dolmental zurückkehren... Die Spurenleserinnen der Banditinnen taten das ihrige, obwohl Satura nicht verstand, wie man in dieser felsigen Einöde noch Spuren finden konnte - aber jedes aufgewirbelte Staubkörnchen, jedes verlorene Haar, alles war ihnen ein Hinweis.

Spätnachts schlugen sie ihr Lager an einer windgeschützten Stelle auf; eine recht große Plane aus ledernen Häuten wurde über starke Äste gespannt, und so ergab sich ein vor Wind und Wetter geschützter Raum, in dem sie einigermaßen Platz hatten.
Die Gruppe war plötzlich angewachsen, und der Proviant würde nicht so lange reichen, wie geplant. Gedankenverloren biß Satura in einen der Äpfel aus dem Dolmental. Ein eigenartiger Gedanke wuchs in ihrem Kopf. Allein gegen alle.
Sorgenvoll dachte sie an Saria, die sich nicht im Schutz einer großen Gruppe befand, und in eben diesem Moment alleine unter freiem Himmel würde nächtigen müssen - oder vielleicht schon tot war.

Ein kalter Wind ließ die Amazone zittern, deren unruhig-leerer Blick suchend den Nachthimmel abtastete, als wäre dort oben irgendwo die Antwort auf ihre Fragen.
Alleine, etwas abseits der anderen, wickelte sie sich schließlich eng in ihren Umhang und fiel in einen gnädigen Schlaf.

Ihre Träume waren wirr und dunkel; sie sah Saria, vor riesigen Harpyien fliehend, alleine und schutzlos. Sie sah Blutfeuer, auf einer der Harpyien reitend, und mit einem Blasrohr auf die Erzamazone zielend. Mit einem Blasrohr?
24.07.2003, 07:03 #147
Skeleon
Beiträge: 793
Noch während der Wanderung ...
Der Dieb funkelte die junge Frau aus zusammengekniffenen Augen an. Warum sollte ausgerechnet sie ihm helfen wollen?
Doch dann wischte er mit einer unwilligen Handbewegung alle Bedenken beiseite. Satura hatte Lehna geholfen und dafür bezahlen müssen - vermutlich fühlte sie sich schuldig. Aber es war Saturas Fehler, ihrer allein -
Leon blickte wieder von dem Bergweg auf, auf den er seinen Blick stur gerichtet hatte und sah Lehna einen Moment schweigend an.
"Ich weiß selbst nur, was sie mir erzählt hat - früher."
Das letzte Wort presste er fast hervor.
"Ich kann nicht viel mehr sagen, als - es gab zwei Mächte, die um sie gekämpft haben - in ihren Träumen."
Der Junge sah aus als würde er gleich loslachen, aber stattdessen stieß er nur bitter aus.
"Ich habe es selbst lange Zeit bezweifelt. Bei dem Ritual - Satura wandte sich an die falsche der beiden Mächte. Sie verriet die andere und vergaß, was diese für sie Gutes getan hatte. Und nun. Vertraut sie ganz dem, was übrig ist. Nicht mir. Nicht Blutfeuer, niemandem sonst."
Leon sah sie traurig an.
"Ich habe mich wohl geirrt." meinte er noch, ehe er seinen Blick wieder auf den Pfad heftete, Lehna ein wenig verwirrt zurücklassend. Er sagte kein weiteres Wort, hing seinen eigenen, düsteren Gedanken nach.
Wie sehr vermisste er in diesem Augenblick den Hof des Großbauern. All die Arschlöcher dort, aber es war ein Zuhause. Und seit seiner Dreckfresserzeit war viel geschehen -

Am Lagerfeuer warf er der Geliebten einen traurigen Blick zu, als sie sich allein, weg von allen anderen, zu unruhiger Ruhe bettete. Was ging nur in ihr vor? Was hatte er ihr angetan? Und Saria?
Mit einem glücklichen Seufzer nahm der junge Dieb das Feuerwasser an, das ihm eine Banditin anbot. Das Feuer wärmte ihn von innen heraus - ein winziger Hoffnungsschimmer. Er lehnte sich an einen hoch aufragenden Baumstamm, trank hin und wieder einen Schluck der alkoholischen Schandtat und war bald weg - eingeschlafen.
24.07.2003, 07:37 #148
blutfeuer
Beiträge: 5.016

Blutfeuer hatte die merkwürdige stimmung der gruppe schon lange erfasst. eigentlich würde sie ja zum rückzug blasen und das ganze mit besserer zusammensetzung noch einmal probiern. auf jeden fall hatte sie keine Lust auf diese Gruppe. Die war inzwischen heillos zerstritten und sollte einen radikalen wechsel vornehmen. stura folgte also saria und glaubte an sie. blutfeuer wusste, dass saria ein falsches, nämlich ihr eigenes spielchen trieb und nun hieß es locker bleiben.

sie würde jetzt losgehn ohne die langsame gruppe. mit der fährtenleserin der bandien und noch mit leon, der sich gut hielt.

sie würde mit ihm reden. wenn er winverstanden war, würden sie saria spätestes am abend haben - im Tal. Und da war das Schwert, wenn es dieses schwert überhaupt gab!


so, jetzt losgehn und saria mit ihren eigenen methoden finden. die gruppe war nur ein klotz am bein.

als alle schliefen, machte sich blutfeuer auf den weg; immer den spuren ihrer schülerin nach. ihr folgten skeleon und ein mädchen der baditen, die sich mit spuren und der gegend auskannte.
24.07.2003, 07:59 #149
Skeleon
Beiträge: 793

Mit einem stechenden Kopfschmerz stapfte Leon hinter Blutfeuer und der Banditin her. Zunächst hatte er sich auf den Weg zu konzentrieren, doch als die Nebenwirkungen des Feuerwassers nachließen holte er zu Blutfeuer auf, um etwas klarzustellen, was ihm bereits seit ihrem Abmarsch auf der Seele brannte.
"Hör zu - wir holen Saria ein und halten sie auf, okay? Aber wir werden nicht weitermarschieren. Entweder kehren wir zu Satura und den anderen zurück oder wir warten auf sie."
Blutfeuer blickte ihn fragend an.
"Ich werde sie nicht im Stich lassen." meinte er knapp.
Die Amazone nickte zögerlich, legte dem jungen Dieb beruhigend die Hand auf die Schulter und marschierte dann weiter, hinter der Spurensucherin her.
Hoffentlich war diese Unternehmung nicht noch ein weiterer Fehler. Sie mussten die verdammte kleine Hexe so schnell wie möglich einholen und zum Rest der Gruppe zurückkehren. Sie mussten Satura beweisen, was für ein Miststück Saria geworden war -
Leon stolperte über eine Wurzel, fing sich gerade noch und stapfte weiter hinter den beiden Frauen her, die Augen jetzt konzentrierter auf den Weg vor ihnen gerichtet. Sie hatten kaum Zeit verstreichen lassen bei der Pause. Müssten sie Saria nicht bald eingeholt haben?
24.07.2003, 11:41 #150
blutfeuer
Beiträge: 5.016

"wir müssen sie aufhalten. ich hab zwar nicht alles verstanden, was in dem schreiben stand und was deine freundin uns mitgeteilt hat, aber ich weiß oder glaube zu wissen dass der zugang zum schwert gerährlich ist und es als alleiníge waffe nicht zu benutzen ist. wir kennen die waffe nicht und es wäre mir zu schade um das mädchen, wenn wir jemandem weg tunm müssen. last uns einfach schneller laufen.

die gruppe vervfiel in einen flotten schritt. vorab lief jetzt die fremde banditin und dahinter die anderen beiden.
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