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[GM] Drachenfeuer
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14.07.2003, 18:49 #26
Satura
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In der bedrückenden Stille des Minentals rang Satura sich ein Lächeln ab, und nahm Leons Hand, bemüht, die düsteren Gedanken zu zerstreuen, die in ihren Köpfen herumspukten.
"Komm, lass uns zum Fluß hinunter laufen!" Sie zog ihn mit sich, und lachend liefen sie den steilen Weg hinunter, der zum Flußbett führte. Sie vergaßen alle Vorsicht, stolperten den Hügel hinunter und erreichten bald das kühle, plätschernde Wasser.

Satura beugte sich hinunter und schöpfte mit beiden Händen das erfrischende Naß in ihr erhitztes Gesicht. Sie betrachtete ihr Spiegelbild, und erschrak selbst darüber, wie schlecht sie aussah. Unter ihren Augen waren dunkle Ringe, und ihre Augen selbst... schienen so leer... Ein Steinchen löste sich unter dem Fuß der hohen Amazone und fiel plätschernd ins Wasser. Das Bild zerrann, und Satura erhob sich mühsam wieder.

Die Stille um sie herum schien ihr noch intensiver, noch absoluter geworden zu sein, und auch Leon horchte angestrengt in die Weite des Tales.
Ein Rascheln in einem verdorrten Gebüsch am anderen Ufer ließ sie aufhorchen. Mit einem Mal waren all ihre Sinne angespannt, und stumm stupste sie Leon an, in die Richtung des Geräusches deutend.
Es war zu spät; ein schwarzer Schatten löste sich knurrend - "Ein Warg!" rief Satura. Sie erinnerte sich, das letzte Mal mit Milena ein solches Tier gesehen zu haben. Wie hatte die Amazone gesagt? 'Warge werden auch Orkhunde genannt... sie halten sich meist in der Nähe der Orks auf.'
Sirrend glitt ihre schlanke Klinge aus der verzierten Scheide, und Leon tat es ihr gleich.

Das Wasser spritzte auf, als zwei der häßlichen Tiere in den Fluß sprangen, auf das andere Ufer zuhaltend.
14.07.2003, 19:16 #27
Skeleon
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Die plumpen Kreaturen legten eine unvermutete Geschwindigkeit vor, als sie sich mit wilden Bewegungen durchs Wasser pflügten. Gischt spritzte auf, als sich der erste Warg auf ihre Seite des Flusses warf und knurrend näherte er sich langsam. Nur einen Moment später kam der zweite Orkhund hinterdrein und tat es ihm gleich.
Vorsichtig wichen Satura und Leon zurück.
Die beiden Warge hielten in ihrem Vormarsch inne und knurrten laut auf. Zähne wurden gebleckt, Speichel lief den Wesen aus den Lefzen und im nächsten Moment durchbrach lautes Gebell und Heulen die Stille des Minentals. Widerwärtig dröhnte Leon der Klang in den Ohren, seltsam verzerrt, seltsam falsch klangen die Stimmen der Warge.
"Was - nun?" wisperte er Satura abgehackt ins Ohr.
Im nächsten Augenblick fuhren beide herum, als sie hinter sich ein weitere Warge vernahmen. Drei weitere Orkhunde kamen mit langsamen, fast gemächlichen Schritten auf sie zugestapft.
Als wüssten sie ihre Beute sicher.
Der Junge fluchte leise - kehre deinem Gegner nicht den Rücken zu fiel es ihm siedendheiß ein. Er warf einen Blick über die Schulter und sah aus dem Augenwinkel, wie sich der Kreis langsam auch auf dieser Seite schloss. Satura bemerkte es ebenfalls und antwortete verspätet -
"Hier wegkommen." zischte sie ihm zu.
Die Amazone riss ihn an seinen Kleidern herum und stieß ihn ein Stück vor sich her, stürzte ihm nach und so versuchten sie, aus dem Kreis der Orkhunde zu entkommen. Kläffend und Knurrend jagten die Bestien hinter ihnen her, erzürnt, ihre sicher geglaubte Beute aus dem Kreis gelassen zu haben - aber die Menschen würden nicht weit kommen ... auf flinken, kurzen Beinen jagten sie hinter Leon und Satura her - der Dieb rief ihr im Laufen zu: "Wohin gehen wir? Hast du einen Plan?!"
Sie grinste hilflos.
"Weg von ihnen!"
Sie hasteten über Stock und Stein, immer dicht gefolgt von den Orkhunden. Sie schienen ausdauernd, schnell und wütend zu sein.
In ihrer Eile merkten Satura und Leon nicht, dass sie nach Norden liefen - weg von der Festung der Miliz, weg von dem Pass in Richtung Amazonenlager.
14.07.2003, 21:21 #28
Satura
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"Sie kommen näher!" rief Satura über das Kläffen der Warge hinweg. Keuchend rannten die beiden querfeldein - doch die Verfolger waren ihnen rein konditionsmäßig weit überlegen, und lange würden die Beiden das Höllentempo nicht mehr durchhalten können. Die hohe Amazone meinte schon, den heißen Atem der Tiere in ihrem Nacken spüren zu können...
Sie meinte, ihr rasender Puls müßte jeden Moment ihren Brustkorb sprengen, ihre Lunge schrie nach Sauerstoff und ihre Beine fühlten sich mittlerweile an wie zwei leblose Klumpen, die nur noch funktionierten, weil ein eiserner Überlebensdrang sie dazu zwang...

"Leon..." keuchte Satura nach Luft ringend, "Wir müssen sie überraschen... bleib stehen und dreh dich um, wenn ich jetzt sage!" Hektisch sah Satura sich um. Nicht weit vor ihnen tat sich eine hohe Felswand auf...
"JETZT!" rief sie, und die beiden Verfolgten drehten sich beide plötzlich um, ihre Klingen wiesen schräg nach vorne - und es trat genau das ein, was Satura gehofft hatte: die beiden ersten Warge konnten nicht mehr rechtzeitig stoppen und liefen ungebremst in die gezückten Schwerter der beiden; sie spießten sich selbst auf. Wären nicht noch die drei anderen Biester gewesen - Satura hätte sich angewidert abgewandt. So aber rief sie Leon zu: "Schnell, renn rückwärts, dass wir die Felswand im Rücken haben!" Er tat wie ihm geheißen; bald standen sie Seite an Seite mit dem Rücken an dem kalten Fels.

Satura nickte Leon aufmunternd zu. Die anderen drei Warge hatten sich vom Tod ihrer Gefährten nicht lange aufhalten lassen...
14.07.2003, 21:34 #29
Skeleon
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Leon atmete schwer, seine Klinge schwankte in seiner Hand unsicher auf und ab. Fest presste er sich gegen den Wall aus blankem Fels, der hinter den beiden aufragte.
Die verbliebenen Kreaturen jagten heran, sprangen über die beiden durchstossenen Leiber und stürzten mit Schaum vorm Maul, mit einer tödlichen Gleichmut auf Satura und ihn zu. Sie hatten Blut geleckt, und so es auch nicht das ihrer Beute war, das sich auf der durstigen Erde ausbreitete und sogleich versickerte, waren sie allein von dem Anblick in selbstmörderische Raserei verfallen.
Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatten die Bestien zu den Verfolgten aufgeschlossen, stürzten noch immer umgebremst auf die beiden zu und brüllten laut auf, als sie zum Sprung ansetzten.
Leon tauchte zur Seite hin weg, als der Warg mit weit aufgerissenem Maul über ihn hinwegjagte und schwer mit der Felswand kollidierte. Ein zweiter bedrängte Satura, die jedoch geschickt auswich und ihm mit der Klinge in einem Zug den Rücken durchstach. Leon warf ihr nur einen kurzen Blick zu, ehe er sein eigenes Schwert herumriss und den Orkhund, der an ihm vorübergestürzt war, mit einem heftigen Schlag erledigte.
"Pass auf!" drang Saturas Stimme viel zu spät an sein Bewusstsein, schwer wie ein Felsbrocken auf Talfahrt traf ihn der muskulöse, nach Blut dürstende Leib des letzten Warges. Dumpf schlug er mit dem Schädel auf die Felswand auf und blieb einen Moment benommen liegen. Über sich sah er die Fratze des Wargs, wie er sich mit vor Speichel und Schaum tropfenden Lefzen über ihn beugte, er bleckte die langen, klauenförmigen Zähne -
Ein silbriger Blitz durchschnitt die Luft und der Orkhund stürzte seitlich weg, ein Schwall dunkelrotes Blut hinter sich herziehend.
Über ihn gebeugt stand Satura mit einem Lächeln da, die hell schimmernde Klinge auf Hüfthöhe gehalten. Dunkles Blut perlte von dem Stahl ab und der Junge warf einen Blick auf den getroffenen Warg. Seine Seite war mit einem einzigen Hieb aufgeschlitzt worden.
"Schönes Schwert ..." murmelte der Dieb noch immer etwas benommen, als Satura ihm aufhalf.
14.07.2003, 21:56 #30
Satura
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Sie warf ihm einen besorgten Blick zu. "Alles in Ordnung?" Leon nickte nur kurz. Während ihrer Flucht hatte sich die Sonne endgültig verzogen; ein abnehmender Mond erleuchtete schwach den nächtlichen Himmel. "Es ist schon dunkel... verdammt, ich hab keine Ahnung wo wir jetzt sind! Blöde Viecher..." Wütend trat sie gegen den leblosen Körper eines der Tiere. "Wir sollten nach einer Unterkunft Ausschau halten, eine Höhle oder so etwas in der Art..." meinte die hohe Amazone schließlich resignierend. "Vielleicht kann ist ihr Fleisch ja ganz genießbar... besser als Rattenfleisch sicher." Sie grinste ihn frech an und kniete sich kurzerhand neben eines der Tiere.

Es war recht schwierig, in der Dunkelheit einen Warg auszunehmen - doch um den Hunger zu stillen, sollte es reichen.
Suchend schritten die beiden die Felswand ab, hoffend, bald eine passende Höhle zu finden - die aber auch weit genug vom Ort des Gemetzels weg war; die stinkenden Kadaver würden mit Sicherheit einige ungute Zeitgenossen anlocken, die Satura nicht unbedingt in ihrer Nähe wissen wollte, wenn sie schlief.
14.07.2003, 22:13 #31
Skeleon
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Mit einigen Stücken frischem - und dennoch nicht wohlriechendem - Wargfleisch im Gepäck schritten die beiden die Wand ab. Der abnehmende Mond spendete nur wenig Licht und der Dunstschleier, der beständig über dem Minental zu hängen schien, tat sein Übriges. So dauerte es seine Zeit, bis der Dieb stehenblieb, Satura an der Schulter zurückhielt und mit der anderen Hand die Wand empordeutete.
"Siehst du das?"
Kaum erkennbar zeichnete sich ein dunkler Fleck von der fast schwarzen Granitwand ab, etwa fünf Meter über ihnen.
"Sieht aus wie ein Stolleneingang, oder nicht? Da oben wären wir außer Reichweite von irgendwelchen wilden Tieren oder sowas!"
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren stapfte der Junge auf die Wand zu und begutachtete sie. Hier und da taten sich Risse und Vertiefungen auf, dort, wo die Erosion besonders hart gewütetet hatte in all den Jahren des langsamen Zerfalls. Flink kraxelte der Dieb ein Stück weit nach oben, hielt inne und spähte weiter in die Dunkelheit.
"Ja! Es ist eine Höhle. Hinter der Felskante ist ein kleiner Absatz und unter dem Überhang tut sich der Stollen auf!"
Ein paar Zentimeter kletterte er wieder hinab, ehe er den Rest mit einem Sprung abkürzte.
"Lass uns ein bisschen was zum Verfeuern sammeln und dann nach oben steigen, einverstanden?"
Satura blickte ein wenig skeptisch die Felswand empor, nickte dann aber. Schnell, fast hektisch rupften sie vertrocknete Grasbüschel hier und da aus - nach Holz blickten sie sich vergeblich um in der kargen Einöde, aber das tat es zur Not auch. Vorsichtig spähten sie in die Landschaft rund herum - doch nirgendwo regte sich etwas. Nur weit in der Ferne, etwa im Zentrum des Minentals schimmerte schwacher Feuerschein zu ihnen herüber. Ein Wachtfeuer, wie Leon annahm.
Als sie genug Reißig und Stroh in ihre Taschen gestopft hatten wollte sich der Junge wieder an den Aufstieg machen.
"Ist nicht schwierig, achte nicht auf die Höhe sondern schaue einfach vom einen Halt zum nächsten. Ehe du's dir versiehst bist du oben!"
Lächelnd blickte er sie noch einmal an, ehe er die ersten zwei Meter erkletterte und damit schon fast die Hälfte hinter sich gebracht hatte. Er blickte zu Satura zurück und wartete auf sie.
14.07.2003, 22:46 #32
Satura
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Na toll... Klettern sollte sie jetzt auch noch... Aber Leon hatte Recht, dort oben würden sie vor unangenehmem Besuch geschützt sein, und so machte sie sich seufzend daran, die Felswand zu erklimmen. Sie suchte Halt in den Rissen und Spalten des Steins, und bei der Gelegenheit fiel ihr auf, dass sie unbedingt etwas in Sachen Geschicklichkeit lernen müßte... dann würde sie sich nun nämlich wesentlich leichter tun.

Leon schien sich ein Grinsen ob Saturas zunächst vergeblichen Versuchen, die widerspenstige Wand zu bezwingen, nicht verkneifen zu können, bot ihr aber seine Hand als Hilfe an - was sich als Fehler erwies, denn die hohe Amazone warf ihm nur einen giftigen Blick zu. "Ich - schaff - das - schon!" presste sie wütend zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, als sie sich das letzte Stück der Wand emporhievte. Völlig geschafft ließ sie sich auf den Boden der kleinen Höhle fallen. "Ich rühr heut keinen Finger mehr..." meinte sie schnaufend, machte sich aber dann doch daran, ein kleines Feuerchen zu entzünden, über dem sie das stinkende Hundefleisch braten könnten.

Die Höhle erwies sich als gut gewählter Schlafplatz; nicht nur, dass man durch die erhöhte Lage einen Ausblick auf den klaren Sternenhimmel hatte, bald tat sich am Boden einiges; ein Huschen und Rascheln von großen und kleinen Füßen...
Satura kuschelte sich an Leon und küßte ihn zärtlich. Ihre Hand strich durch sein zerzaustes Haar, und vorsichtig befühlte sie seine Stirne, auf der sich eine kleine Beule gebildet hatte. Vorsichtig küßte sie die Verletzung. "Das du dir auch immer weh tust..." sie lächelte ihn an.
Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander und knabberten an dem aromatischen Wargfleisch, dass wesentlich besser schmeckte, als sein Geruch hatte vermuten lassen.
14.07.2003, 23:02 #33
Skeleon
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Achtlos warf der Junge die knöchernen Überreste des Mahls zum Stolleneingang heraus, leise raschelnd kamen sie im strohigen Untergrund auf und blieben dort liegen.
Unsauber wischte sich Leon mit dem Handrücken über den Mund, woraufhin Satura ein wenig die Augen verdrehte. Diskret ignorierte der Dieb das und zog sie stattdessen noch ein Stückchen näher zu sich - eine seltsame Kälte schien vom Grund des Talkessels aufzusteigen und sich ihren Weg die Felswand empor zu bahnen und Leon wollte Saturas Nähe spüren. Er gab ihr einen zärtlichen Kuss und sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. Vor ihnen prasselte leise und beruhigend das Feuer. Der Dieb fühlte sich schläfrig und strich Satura geistesabwesend durchs Haar - als die sich plötzlich wieder aufrichtete.
"Was ist denn?" nuschelte der Dieb missmutig - ohne es zu merken wäre er beinahe eingenickt. Satura grinste vielsagend, schwieg jedoch, kramte ein wenig in ihren Taschen und förderte das Paket Sagittas zu Tage.
"Na, wollen wir's aufmachen?" griente die Amazone.
Ohne eine Antwort abzuwarten riss sie an den dünnen Kordeln herum, die das lederne Bündel zusammenhielten.
15.07.2003, 17:38 #34
Satura
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Neugierig öffnete Satura das sorgsam eingewickelte Päckchen. Darin befanden sich drei Schriftrollen, zwei Tiegelchen und zwei Heiltränke. Einer der Tiegel trug die Aufschrift: "Blutstillend", der andere "Für müde Beine". Die hohe Amazone ließ die beiden Salben lautlos in einem der Beutelchen an ihrem Gürtel verschwinden. Bei der ersten Schriftrolle handelte es sich um eine vergilbte Karte, auf der in alter Schrift kunstvoll gemalte Zeichen die Orte beschrieben.
"Sieh mal!" Sie wedelte mit dem Pergament vor Leons Nase herum. Die zweite Schriftrolle schien neuer zu sein, und im schwachen Licht des erlöschenden Feuers begann Satura zu lesen. "Hm, das ist eine Abschrift der Legende um Chiara..." Die hohe Amazone runzelte nachdenklich die Stirn. "Anscheinend hat Sagitta sie aus einem Buch extra für uns abgeschrieben..." Sie legte die Rolle zur Seite und öffnete auch die letzte.
Das Feuer war nun endgültig am Erlöschen, und das einzige, was Satura noch erkennen konnte, waren aufwändig gezeichnete, fremdartige Symbole, die den Rand der Rolle säumten. Achselzuckend ordnete sie den Inhalt des Päckchens wieder feinsäuberlich zusammen und kuschelte sich an Leon.

Irgendwann mussten sie wohl eingeschlafen sein, denn als Satura ihre Augen wieder öffnete, war die Unterkunft von hellem Tageslicht geflutet.
15.07.2003, 18:14 #35
Skeleon
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Der Junge murmelte unwillig vor sich hin, als Satura ihn sanft an der Schulter zog.
"Komm, aufwachen!" raunte sie ihm lächelnd zu. "Ist noch ein weiter Weg. Vor allem müssen wir den Weg erst wiederfinden!"
Seufzend richtete Leon sich auf und spähte umher. Helles Tageslicht beleuchtete die Höhle, in einer kleinen Versenkung lagen noch die Überreste des Lagerfeuers, sein Lederbündel lag in einer Ecke.
Und Satura machte sich abmarschbereit.
Noch immer nicht ganz munter richtete er sich auf, packte sich seinen improvisierten Rucksack auf den Rücken und folgte Satura, die eben auf den kleinen Absatz vor der Höhle hinausgetreten war. Er machte einen Schritt und stand nun neben ihr.
Gemeinsam spähten sie durch die dunstigen Schlieren, die über dem Minental hingen und versuchten, irgendwelche Anhaltspunkte ihres Zieles ausfindig machen zu können.
Leon blickte zum Himmel empor - die Sonne stand hoch, bleich und kränklich im Südosten. Das Licht, dass durch die Bewölkung drang war auf eigentümliche Weise grell, fast schmerzhaft.
Leon wandte den Blick wieder ab und deutete auf eine Felsspitze, die ein Stück weiter westlich aufragte.
"Ich glaube, daran können wir uns orientieren, auch wenn die Sonne wandert!"
Satura war einverstanden - so hoch aufragend, wie das natürliche Monument aus verwittertem Granit wirkte, würden sie es auch von der tiefsten Talsohle aus noch erkennen können.
Flink wie ein Affe kraxelte der Junge die Felswand wieder herunter, blieb unten stehen und wartete auf Satura. Sie kam nicht gerade schnell voran, doch nun, im Sonnenlicht bewegte sie sich doch ein ganzes Stück sicherer als noch gestern Abend.
Als sie beide wieder den ausgedörrten, erdigen Boden unter den Füßen hatten, wandten sie ihre Blicke gen Süden, wo die Felsnadel klar und deutlich in den Himmel stach.
Sie nickten einander zu - und stapften davon, Richtung Süden.
15.07.2003, 19:14 #36
Die Orks
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Die wulstigen Augenbrauen zogen sich ein Stückchen über den gelben Pupillen zusammen, während der Orkkrieger vorsichtig hinter dem Felsen hervorlugte, hinter dem er in Deckung gegangen war.
„Und?“, fragte Kar’Garak hinter ihm, doch Me’Tal hob nur ruckartig die Hand, um seinen Begleiter zum Schweigen zu bringen. Der Elitekrieger strich sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht, seine langen, ungepflegten Zotteln fielen ihm locker auf die gepanzerten Schultern.
„Nur zwei...“, knurrte er schließlich, er sah nicht wie Kar’Garak nickte, doch er konnte es sich denken. Seine Hand schloss sich ein wenig fester um den Griff seiner schartigen Axt, die aufgrund der Tatsache, dass er sich nie die Mühe machte, seine Waffe von Blutspuren zu reinigen, eine rostrote Färbung angenommen hatte. Noch einen Augenblick wartete er, dann sah er zu seinem Gefährten, der ebenfalls mit erhobener Waffe bereitstand...
Ansatzlos stürmte der Elitekrieger nach vorn, Kar’Garak folgte ihm. Me’Tals kalte gelbe Augen fixierten die beiden Menschen. Die Panzerplatten seiner Rüstung schabten metallisch aneinander, die Schritte des Orks wirbelten kleine Staubwolken auf, seine schweren Kampfstiefel hinterließen deutliche Abdrücke im trockenen Boden.
Das Klingenblatt seiner Axt flog kurz über dem Boden dahin, bereit, im nächsten Moment hochgerissen zu werden und Bäuche aufzuschlitzen...
15.07.2003, 19:56 #37
Skeleon
Beiträge: 793

Leon warf Satura einen Blick zu und lächelte sie an. Trotz aller Widrigkeiten kamen sie gut voran und der Junge hatte das Gefühl, alle Probleme der Welt mit einem einzigen Fingerzeig aus dem Weg räumen zu können. Wenn sie nur dieses widerliche Tal hinter sich brächten - das heulen des eisigen Windes, der matte und doch schmerzende Schein der kränkelnden Sonne, die durstige, tote Erde - Leon lief ein Schauer den Rücken hinunter. Er war froh, wenn er hier wieder rauskam, zusammen mit Satura.
Ein wenig verwirrt war er noch von ihrem Besuch bei Sagitta - sie sagte, 'geht das Schwert suchen' und prompt brachen sie auf, ließen alles stehen und liegen und stapften nun durch diese gottverlassene Einöde. Immerhin lenkte diese Aufgabe die Amazone von ihrem Verlust ab. Ihm selbst war das bisher nicht gelungen, zu deutlich war seine Erinnerung an den Augenblick, als sie an ihm gezweifelt hatte, ihre Abscheu schien ihrem Innersten entstammt zu haben. Aber vielleicht war da noch mehr, als Leon erkennen konnte. Er seufzte schwer und suchte ein wenig zittrig Saturas weiche Hand. Er drückte sie sanft und war glücklich, sie den Druck erwidern zu fühlen ... er war trotz allem so froh, sie zu haben ...
Ein paar Meter stapften sie schweigend weiter nebeneinander her, Hand in Hand. Ein merkwürdiges Geräusch ließ Leon aufblicken - und abrupt stehenbleiben. Seine Hand krallte sich schmerzhaft in die, Saturas, unwillig riss sie sich los, warf ihm einen verwirrten Blick zu und sah dann den Grund für Leons Verhalten: Von einem felsigen Steinhang stürzten zwei riesenhafte, furchteinflößende Gestalten auf sie zu. Wild schwangen sie ihre fast mannshohen Äxte durch die Luft, stampften bei jedem Schritt gewaltig auf die steinige Erde und brüllten laut auf, als sie sahen, dass ihre Beute sie bemerkt hatte. Leons Blick haftete sich an ihre schwere Rüstungen, dann an ihre olivgrüne, von Adern und Muskeln durchzogene Haut.
Der Dieb stieß Satura ein Stück vor sich her, weg von den heranstürmenden Orkkriegern.
"Lauf!" brüllte er über den allgemeinen Lärm hinweg.
Steine kullerten den Hang hinab, zischend durchschnitten die groben Äxte die Luft, bei jedem Schritt der Orklinge erbebte die Erde und ihre Kampfschreie überstiegen das alles noch um Welten. So schnell sie ihre Beine tragen konnten hasteten die beiden davon - Hunde zu bekämpfen war eine Sache, doch sich mit zwei ausgewachsenen, schwer bewaffneten und in genau diesem Moment auf sich zu donnernden Orkkriegern anzulegen, eine ganz andere.
Leon stolperte in vollem Lauf an Satura vorbei, sprang über einen Felsblock hinweg und blickte auf, als Satura es ihm gleich tat. Keuchend blieben sie einen Moment stehen. Hatten die Orklinge gesehen, wohin sie geflohen waren? Der Dieb wagte es nicht, über den Rand ihres Versteckes hinauszublicken. Aber hierbleiben konnten sie auch nicht.
"Komm!" zischte er Satura zu, warf sich flach auf den Boden und kroch ein Stück weg von dem Felsblock. Wachsam sah er sich um, verharrte einen Moment und lauschte.
Nichts.
Lauerten die Bestien bereits auf sie?
Vorsichtig kroch der junge Dieb weiter, in ein Dornengebüsch hinein. Er blickte sich um, nickte Satura zu und sie folgte ihm nach.
"Was sollen wir jetzt tun?" fragte Leon die Amazone. "Sie werden nach uns suchen! Oder sich in genau diesem Moment heranschleichen."
Ein Geräusch ließ den Dieb herumfahren - eine kleine Eidechse huschte durch das Gestrüpp davon.
Nur einen Moment später sprang eine riesenhafte Gestalt über den Felsblock hinweg, unter dem sich die beiden vorhin versteckt gehalten hatten. Dumpf schlugen ihre schweren Stiefel auf dem staubigen Boden auf.
"Kar'Garak! Nur'tu ke Brok'Dar!" brüllte der Orkling. Nur einen Moment später brach der zweite Krieger aus einem Gebüsch hervor. Leon und Satura blieben unbeweglich liegen und beobachteten sie aus ihrem eigenen Versteck heraus. Fast sah es aus, als würden die Orks schnüffeln - ihre Nüstern blähten sich weit und wurden mit aller Gewalt zurückgesogen. Langsam näherten sich die beiden Krieger dem Versteck, in dem Satura und Leon noch immer regungslos lagen.
Nur noch wenige Schritte war der erste Ork von dem Gebüsch entfernt, als der andere plötzlich etwas grunzte, das entfernt an Worte erinnerte.
"Ko raschor. Me'Tal rak." murmelte er. Der erste Krieger blickte auf und sah ihn undeutbar an. Schließlich nickte er, wobei seine Axt fast den Boden berührte. Er legte eine Pranke an sein Ohr und lauschte angestrengt. In unerwartet sanften Bewegungen wandte er sich unterschiedlichen Richtungen zu, es sah beinahe aus, als ob er schunkelte, bis er plötzlich inne hielt. Aus der Ferne drang leises, seltsam verzerrtes Gebell an seine Ohren. Hatten die Köter etwas entdeckt? Unschlüssig standen die Krieger auf dem leeren Platz zwischen Felsblock und Dornengestrüpp. Sollten sie nachsehen gehen? Oder versuchen, die Spur der beiden Menschlinge wieder aufzunehmen.
Diese wagten es in diesem Moment nicht einmal, zu atmen ...
15.07.2003, 22:00 #38
Die Orks
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Me’Tal kniff die gelben Augen zusammen, ein leises Knurren entrang sich seiner Kehle. Der Ork ließ seinen Blick über die Landschaft streifen. Eines musste man den Menschen lassen – weglaufen, das konnten sie...
Und jetzt spielten irgendwo die Hunde verrückt. Die Paladine? Vielleicht planten die mal wieder einen Ausbruchsversuch. Diese Narren. Jetzt stellte sich nur die Frage, ob sie die beiden Flüchtlinge weitersuchen sollten oder ob sie sich zur Burg begeben sollten...
Der Ork strich sich mit der prankenartigen Hand über das schmierige Haar, seine Axt lag locker in seiner Hand. Erneut spähte er in die Runde. Sie mussten ganz in der Nähe sein, er konnte die beiden Menschen ja schon fast riechen.
Und wieder bellten die Hunde in der Ferne...
„Scheißviecher...“, knurrte Me’Tal und dachte einen Moment lang nach.
„Sieh nach was die Köter haben, ich suche weiter.“, wies er schließlich seinen Begleiter an, ohne sich zu diesem umzudrehen. Der Krieger zögerte einen Moment, lief dann aber los.
Mehr oder weniger zufrieden setzte Me’Tal seine Suche fort, horchte, schnüffelte, spähte konzentriert in die Umgebung. Bis sein Blick auf einen kleinen Felsvorsprung fiel.
Der Elitekrieger verzog die gesprungenen Lippen zu einem hämischen Grinsen, das seine großen, unregelmäßigen gelben Zähne entblößte.
Seine Hand schloss sich fester um den Schaft seiner Schlachtaxt.
Langsam näherte er sich dem Felsen...
15.07.2003, 22:24 #39
Satura
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Die Nerven der hohen Amazone waren bis zum Zerreißen gespannt, als sie die klobige Gestalt des Orks hinter dem Felsblock auftauchen sah, hinter dem sie sich eben noch versteckt hatten. Zuerst hatte sie Leon noch verlucht, ob seiner blöden Idee, sich in einem Dornenstrauch zu verstecken... doch ein paar Dornen in den Händen waren immer noch besser als ein Orkschwert zwischen den Rippen.

Wieder und wieder sog der Ork tief die Luft ein, schmeckte sie, und suchte den Geruch der Menschen herauszufiltern.
"Wo ist der andere hin?" flüsterte Satura leise. Leon deutete ein "Keine Ahnung" an, und ließ seinen Blick prüfend über die Ebene streifen. Nichts, hier war einfach nichts, ausser ein bisschen Gestrüpp und Felsen...
Saturas Herz pochte so heftig, dass sie das Pulsieren bis in den letzten Winkel ihrer kleinen Zehe spüren konnte. Ihr Körper war angespannt, und ihr Atem kontrolliert flach.

"Es ist nur noch einer..." flüsterte Satura. "Lass uns fliehen... ich hab eine Idee!" Leon sah sie verständnislos an, doch sie nickte nur bekräftigend. Langsam und vorsichtig, um möglichst kein Geräusch zu verursachen, glitt ihre Hand in eines ihrer kleinen Beutelchen. Eine dicke, harte Dorne bohrte sich unbarmherzig in die weiche Haut, und sie musste ihre Zähne aufeinanderpressen, um sich nicht durch einen Schmerzenslaut zu verraten.
Sie zog langsam den kleinen Behälter mit reinem Alkohol hervor, den sie zur Wunddesinfizierung immer mithatte und gab ihn Leon. Dann krümmte sie sich vorsichtig, um ihren Stiefel zu erreichen, in dessen Geheimfach sich die Feuersteine befanden... "Es muss sehr schnell gehen..." flüsterte sie erneut. Du muss ihn treffen, sodass der Alkohol sich über ihn ergießt..." Leon nickte - er schien zu verstehen.

Satura sah ihn noch einmal fest an, schlug die beiden Steine dann heftig aneinander, sodass die Funken flogen, und entzündete den Alkohol...
15.07.2003, 22:55 #40
Skeleon
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Im selben Moment schleuderte der Junge den tönernen Tiegel in hohem Bogen von sich - eine blaue Stichflamme schoss daraus hervor, leckte über den Rand des Behälters und umschlug ihn in gleißendem Blau. Nur einen Sekundenbruchteil später zersplitterte das brüchige Gefäß an der eisernen Rückenpanzerung des Orkkriegers. Brennender Alkohol spritzte in alle Richtungen davon, troff zu Boden und entzündete unzählige kleine Feuerchen. Das verdörrte Gras brannte wie Zunder.
Die Flüßigkeit, die auf dem Rücken des Orklings zurückgeblieben war brannte nun lichterloh, helle Flammen loderten auf, dicke Rußschwaden kräustelten sich empor - der Krieger wusste nicht, wie ihm geschah.
Wütend um sich schlagen versuchte er die Flammen zu ersticken, warf sich zu Boden, inmitten der kleinen Feuerhölle, die der restliche Alkohol entfacht hatte. Grunzend rollte sich der Krieger beiseite, sprang auf und taumelte ein Stück weit, ehe er sich wieder fing. Von der leeren Fläche schlugen nun die Flammen über auf das Dornengestrüpp, in dem sich Satura und Leon verborgen gehalten hatten.
Blitzschnell sprangen sie auf und jagten davon, während der Orkling verzweifelt versuchte, seine zottige Haarpracht zum Verlöschen zu bringen.
"Kar'Garak! Drukar Ikno!"
"Iknorr!" dröhnte es hinter den beiden Flüchtenden.
"Das wäre fast schiefgegangen!" rief der Junge Satura im Rennen zu. "Fast wären wir selbst gebraten worden!"
"Aber eben nur fast." griente Satura neckisch und Leon erwiderte ihr schelmisches Lächeln. Er ergriff ihre Hand und gemeinsam stürzten sie davon, weg von den leiser werdenden Wut- und Schmerzschreien des Orkkriegers, auf die Felsenspitze im Süden zu.
Me'Tal indessen hatte sich seine Mähne in einem Haufen staubigem Sand erstickt. Der Alkohol auf seiner Rüstung war verbrannt, nur Schrecken und Verwirrung und leichte Verbrennungen an der grünlichen Kopfhaut waren zurückgeblieben.
Er sah zurück zu der Stelle, wo die Menschen versteckt gelegen haben mussten - das Gestrüpp war verbrannt, die verdorrte Erde verkohlt - die Spuren verwischt.
Der Krieger entließ einen grausigen Schrei des Hasses in die dunstige Luft des Minentals. Satura und Leon blickten verwirrt und fast verängstigt zurück - und beschleunigten ihren Schritt.
Die Menschen würden bezahlen.
Mit einem heftigen Schlag seiner Axt ließ er den Felsblock, hinter dem sich die beiden versteckt gehalten hatten, zerbersten. Schweren Schrittes stapfte er davon, Kar'Garak hinterher - die beiden Menschen konnte er nicht mehr einholen, das wusste er. Aber in ihrer Festung saßen noch mehr dieser feigen Bastarde. Sie würden büßen, für die Schande, die ihre Brüder über den stolzen Me'Tal gebracht hatten.
Mit erhobener Axt trottete er den Pfad in Richtung Festung davon.
16.07.2003, 06:47 #41
Satura
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Sie wußte nicht, wie lange sie durch die staubige Einöde gelaufen waren; irgendwann blieben sie erschöpft stehen, schwer atmend und müde. "Ich glaube, die haben wir abgehängt." sagte Satura schnaufend. Die Sonne war bereits untergegangen, und die Geräusche der Nacht erfüllten das Tal. "Ich fürchte fast, wir müssen noch eine Nacht hier verbringen." Sie seufzte - sie war nicht besonders angetan von der Vorstellung, hier zu übernachten - allerdings war der Gedanke daran, sich in der Dunkelheit zu verirren auch nicht unbedingt besser. "Morgen werden wir uns an der Sonne orientieren, und einen Weg in das Lager finden. Aber heute bin ich wirklich zu müde..."

Leon nickte, und nach einiger Zeit fanden sie auch einen passenden Unterschlupf für die Nacht - eine kleine, moosbewachsene Mulde, von der Krone eines mächtigen Baumes vor Wind und Wetter geschützt. "Ich werde wachen." sagte die hohe Amazone, als Leon Bedenken wegen dem umherstreifenden Getier äußerte. "Ich wecke dich dann, dass auch ich etwas Schlaf bekomme, ja?" Der junge Dieb nickte und legte sich nahe an sie in das weiche, duftende Moos.

Die Nacht war voller Geräusche, doch keine Gefahr näherte sich dem kleinen Lager. Lange saß Satura da, starrte auf den Sternenhimmel oder in die undurchdringliche Dunkelheit und hing ihren Gedanken nach. Leon schnarchte leise, und ein zufriedener Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Sie küßte ihn sanft, sodaß er nicht erwachte, und lächelte. Morgen würden sie ins Lager zurückkehren.
16.07.2003, 10:29 #42
Skeleon
Beiträge: 793

Noch immer in tiefster Nacht wurde Leon schließlich sanft von der Amazone geweckt. Er lächelte noch etwas schläfrig, richtete sich auf, rieb sich den Schlummer aus den Augen und gab ihr einen innigen Kuss. Er stapfte hinüber zu einem abgeflachten Felsblock, von dort sah er zufrieden zu, wie sich Satura auf dem Moos bettete. Nur wenige Momente später hatte der Schlaf sie bereits übermannt - und sie kuschelte sich tiefer in das trockene Stroh.
Der Dieb indessen ließ seinen Blick schweifen - fast vollkommene Dunkelheit umgab sie, nicht einmal die Orks würden sie hier ausfindig machen können. Doch am Himmel strahlten klar die Sterne, auch wenn ihr Licht nicht reichte, den Erdboden zu erhellen. Der abnehmende Mond beleuchtete die Szenerie nur schwach und die Schatten erschienen in dem fahlen Licht nur noch schwärzer. Dennoch - jetzt, bei Nacht atmete Leon erleichtert auf. Die Luft war kühl und frisch und der dunstige Schleier schien sich aus dem Talkessel erhoben und verflüchtigt zu haben.
Eine Weile saß der Dieb schweigend da, kratzte mit seinen Stiefeln willkürliche Muster in den staubigen Boden, als ihn sein Blick gen Osten führte. Fast übergangslos schien sich hinter den hoch aufgetürmten Felskuppen ein sanftes Licht zu schleichen. Er starrte das Schauspiel wie gebannt an - unmerklich wurden die Felsspitzen im Kontrast dunkler, der Himmel dahinter nahm ein weißliches, helles Gelb an und von einer Sekunde auf die andere erhob sich der schimmernde Feuerball, Leon kniff geblendet die Augen zusammen und wandte seinen Blick ab. Mit jeder Minute breitet sich der Lichtschein aus, huschte über Hügel und Bergrücken und füllte alsbald das ganze Tal mit fahlem, kühlen Licht.
Der junge Dieb blickte zu Satura - sie schlief, ruhig und entspannt. Er war froh, sie so und nicht anders vor sich zu sehen. Ein wenig trübsinnig dachte er an den Morgen in der Taverne ...
Schweigend erhob er sich von seinem Felsbrocken, stapfte langsam zu der Amazone hinüber und blieb stehen, ein wenig über sie gebeugt. Mit einem Lächeln kam er ihrem Gesicht noch ein Stück näher, gab ihr einen zärtlichen Kuss und strich ihr über die Wange - sie schien die Berührung kaum zu bemerken. Ein wenig unsanfter ruckte er ihr an der Schulter und schämte sich fast, ihre wohlverdiente Ruhe zu stören ...
Sie schlug die Augen auf und blickte ihn aus zusammengekniffenen, schläfrigen Augen an.
"Ich glaube, es ist Zeit, dass wir weitergehen ..."
16.07.2003, 19:06 #43
Satura
Beiträge: 589

Widerwillig schlug sie ihre Augen auf, und nur seufzend folgte sie Leon, der voller Energie vorausging. Frühstück fällt wohl aus...
Es war noch früh morgens, als sie losgingen; die Sonne hatte gerade erst ihre ersten zarten Fühler ausgestreckt, doch der strahlend blaue Himmel war ein Vorbote für einen heißen Tag...

Dank der Karte, die Sagitta in ihrem Päckchen beigelegt hatte, konnten sie nun auf den Weg zurückfinden - und stellten fest, dass sie sich ordentlich verlaufen hatten, auf der Flucht vor den Wargen und vor den Orks. Es dauerte den ganzen Vormittag, bis sie wieder zu dem Fluß zurückkamen, an dem Satura sich gelabt hatte. Sie nutzten die Gelegenheit, unter dem Schatten eines Baumes Zuflucht vor der sengend heißen Mittagssonne zu suchen, ihre müden Füße im frischen Wasser abzukühlen und die Wasserschläuche aufzufüllen.
Sie ruhten ein wenig, bevor sie den Marsch durch die verdörrte Ebene fortsetzten.

Wie froh war Satura, als sie am frühen Abend und ohne weitere Erschwernisse orkischer Art die Bergkette erreichten, die sie vom Amazonenlager trennte. Nun würde es nicht mehr lange dauern, und sie würde zu Hause sein. Und tatsächlich war für sie, die Heimatlose, das Lager ein Ort der Zuflucht und der Ruhe geworden, so sehr, dass sie am liebsten die Amazonen am Tor, die Wachdienst hatten, umarmt hätte. Sie beherrschte sich aber, grüßte nur freundlich. "Es ist schön, wieder hier zu sein."

Von dem langen Marsch ermüdet und ausgelaugt steuerten Leon und Satura den Speisesaal an, sich auf ein kühles Bier und eine kräftige Mahlzeit freuend.
17.07.2003, 23:55 #44
Satura
Beiträge: 589

Ihr Herz? Nun, Satura konnte sie gut verstehen... ihr wäre es zwar lieber gewesen, mit Melliandra selbst zu sprechen, aber die Zeit drängte.
Die kleine Gruppe aus Abenteurern verließ das Amazonenlager und wandte sich gen Norden. Blutfeuer kannte die Gegend, und der auf der Karte verzeichnete Ort schien ihr auch etwas zu sagen. Nun, wenn es gut ging, so würden sie morgen abend vielleicht schon am Grab sein, und dann übermorgen wieder hierher zurückkehren, dachte Satura beschwingt. Eine dunkle Ahnung in ihr allerdings belächelte diesen Selbstbetrug.

Der Mond hatte in den letzten Tagen an Kraft gewonnen, und sein sanftes Licht zeigte ihnen den Weg. Das Minental schien einen Großteil seiner beängstigenden Ausstrahlung verloren zu haben, jetzt, wo Satura sich in einer Gruppe geschützt wußte.
Eine Zeit lang ließ sie sich verträumt von ihren Gedanken leiten, die sich das wundervolle Schwert Drachenfeuer in Gedanken ausmalten, dann glitt ihr Blick wieder in die Realität zurück, und das in der Ferne sich erhebende Bergmassiv schien ihr drohender, als sie es je empfunden hatte.
18.07.2003, 00:23 #45
manmouse
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Kühl blies der Wind der Gruppe um die Nase und in der Ferne waren die Schreie von Nachtvögeln auszumachen. Alles in allem war die Gegend gespenstisch.
Leise vor sich hinstapfend schlich der junge Wanderer neben Lehna und Jori hinter den ganzen Frauen her. Blutfeuer bildete mit Saria die Vorhut, während Leon neben Satura herschritt, was an sich auch nichts verwunderliches wahr.
Dadurch das die eine Amazone abgesagt hatte waren sie nur noch zu siebend, aber das konnte nur von Vorteil sein, wenn die Gruppe möglichst klein blieb. Wer wusste schon ob sie auch alle an einem Stück wieder zukehren würden.
Im hellen Mondlicht bot die trockene Einöde des Minentals einen Atemberaubenden Anblick. Wuchtige blattlose verknöcherte Sträucher säumten ihren Weg eine Zeitlang und Esteron rechnete jeden Moment damit, das irgend ein hungriges Vieh aus ihnen neugierig herausspringen würde. Zum Glück wurde der junge Mann aber eines besseren belehrt und so kamen die Frauen mit den drei Männern im Gepäck ohne jegliche Zwischenfälle voran.
Kurz nach Mitternacht blieben die Frauen plötzlich stehen und der Wanderer wäre Leon beinahe verträumt in die Stiefelhacken gelaufen, wenn ihn Lehna nicht zurück gezogen hätte. Esteron war es nicht gewohnt bei Nacht durch die Gegend zu wandern, und er spürte schon jetzt, das noch einiges auf ihn zukommen würde, mit dem er eigentlich nicht gerechnet hatte, als er Satura und Lehna die Zusage erteilt hatte.
18.07.2003, 00:43 #46
Satura
Beiträge: 589

Eine schier unendliche Weite dehnte sich links und rechts des Weges aus, eingezwängt zwischen dem mächtigen Felsmassiv, das sich drohend im Nordosten erhob und dem Meer. Bizarr anmutende Felsformationen in der Ebene wirkten wie zufällig gestreute Anhaltspunkte in dem weiten Dunkel.

Und irgendwo in dem lebensfeindlichen Nichts bewegte sich ein kleiner Trupp leichten Schrittes auf die Berge zu. Es war wohl kurz nach Mitternacht, als eine leerstehende Höhle sich als Unterkunft anbot.
"Laßt uns hier rasten," schlug Satura vor. "Ich werde die erste Wache übernehmen." Blutfeuer bot sich für die zweite Schicht an. Es wurde beschlossen, kein Feuer zu entzünden, denn die Nacht war klar und lau, und die Höhle, die sich in einen Ausläufer der Bergkette bohrte, bot Schutz vor Wind und Wetter.

Das anfängliche Flüstern der Gefährten verstummte bald; ausgelöscht von Müdigkeit, untergehend in dem leisen, regelmäßigen Atem der Schlafenden. Satura warf noch einen Blick zu Saria, die sich scheinbar aufgekratzt von einer Seite auf die andere wälzte, und erst spät einschlief.

Die hohe Amazone bezog ihren Posten nahe des Höhleneingangs und starrte in die Nacht. Eine angenehme Stille hatte sich über die Gruppe niedergelassen.
18.07.2003, 07:37 #47
Skeleon
Beiträge: 793

Leon saß eine Weile im Schatten des Stollens und spähte zum Höhleneingang, wo sich Satura, hoch aufgerichtet, auf ihren Wachtposten begeben hatte. Er seufzte ein wenig, legte sein Lederbündel leise klappernd ab und kroch durch die Reihen der Gefährten, bis er auf gleicher Höhe mit Satura war.
Noch immer schweigend erhob er sich, gab ihr wortlos einen Kuss auf die Wange und lehnte sich locker gegen die Felswand, hier am Abbruch der Höhle. Eindringlich, fast skeptisch musterte er sie.
"Warum schläfst du nicht?" raunte sie ihm im Gegenzug zu.
"Ich kann später noch genug Zeit verschlafen." meinte er lächelnd. "Ich will dich neben mir wissen, Liebes."
Fast beiläufig warf er einen Blick hinaus in die schroffe Wildnis der Gebirgslandschaft.
"Bitte sage mir, warum du Saria mitnehmen wolltest."
Er legte seinen Kopf schief und sah sie fragend an. Als sie nicht gleich antwortete fuhr er fort.
"Weißt du, seit der Sache mit der ... Verzauberung bin ich uneins über sie. Sie könnte mich nochmal verhexen und ich wüsste es nicht einmal." Wie recht er damit hatte, ahnte er nicht einmal. "Ich weiß nicht, ob ich ihr hier nach noch vertrauen kann ..." ... vor allem, wenn man die anderen Punkte über Saria im Gedächtnis hat.
Der Junge murmelte etwas undeutliches.
Er hatte Saria nicht verpfiffen, ihr nicht weiter geschadet, ihr sogar geholfen. Nicht ganz uneigennützig, okay, aber dass sie es ihm so heimzahlte? Wer konnte ahnen, wozu sie in der Lage wäre, würden sie wirklich auf einen Schatz stoßen ...
Mit einem Seufzer ließ sich der Dieb zurücksinken. Er spähte hinaus in die Dunkelheit und war nicht wenig überrascht, bereits den ersten, fahlen Sonnenschein im Osten erkennen zu können.
"Wird es nicht langsam Zeit, die Schicht auszuwechseln?" sagte er mit einem matten Lächeln.
18.07.2003, 11:45 #48
blutfeuer
Beiträge: 5.016

der morgen überraschte sie mit einer dichten wolkendecke, die in den bergen lag und das land unter ihnen verschwinden ließ.

"hoffentlich verzieht sich die suppe bald. wenn die wolke lange bei uns bleibt, werden die sachen feucht und klamm, das kann im gebirge sehr gefährlich werden, zumal wir bald in regionen kommen werden, in denen wir klettern müssen."

blutfeuer fühlte sich irgendwie verantwortlich dafür, dass die anderen sich vernünftig auf die berge vorbereiteten. eigentlich befolgten auch alle ihre hinweise und sorgten dafür, dass ihr gepäck absturzsicher am körper befestigt war. nur saria konnnte irgendwelche blöden bemerkungen kaum zurückhalten. es hätte blutfeuer nicht gewundert, wenn das mädchen nur um ihre ehemalige lehrerin zu ärgern mit offener pfeiltasche in die felswand gestiegen wäre.

blutfeuer musste in sich hinein grinsen. wenn saria wüßte, wie ähnlich sie sich beide waren, würde sie sich sicher sehr wundern.

blutfeuer konnte sich noc gut an ihre eigene ausbildung bei nienor erinnern. damals hatte sie auch verbissen versucht irgendeine schwäche bei ihrer lehrerin zu entdecken. irgendwann würde auch dieses mädchen begreifen, dass es eigentlich besser miteinander als gegeneinander geht.

die gruppe war nach einem kräftigen frühstück bereit für den weiteren aufstieg. prüfend sah die amazone in die gegend. sie würden jetzt den weg zum pass verlassen und quer am hang entlang in ziemlich abgelegene und felsige gegenden kommen. blutfeuer erläuterte noch einmal kurz, was harpyien sind und wie sie anzugreifen pflegen.

dann marschierten sie los, einer hinter dem andern in einer langen reihe. sollte sich einer als zu schwach erweisen, würde man möglicherweise auch eine seilschaft bilden müssen.
18.07.2003, 12:46 #49
Lehna
Beiträge: 397

Der Kies knirschte unter den Füßen der Wanderer, während sich die kleine Gruppe langsam in höhergelegene Gebiete vorkämpfte. Ein kleiner Stein löste sich, als Lehns auf ihn trat, geriet ins Rollen und fiel Klackend in die Tiefe. Lehna riskierte einen kurzen Blick den Abhang neben ihr hinunter, sah aber sofort wieder weg. Himmel, das schien ja, als würde der Abgrund einen anspringen...
Schweigend stapfte sie neben Esteron her, der scharfe Wind ließ ihre Haare und ihren schwarzen Mantel, den sie gestern noch von Hummelchen erhalten hatte, launisch durch die Gegend flattern. Fast unbewusst hatte sie ihre Hand auf dem Griff ihres Schwertes ruhen, ihr Blick streifte prüfend über die felsige Landschaft vor ihnen. Jeden Moment erwartete sie irgendwelche Harpyien, auch wenn sie sich wohl noch nicht ganz in diesen Jagdgebiet befanden...
Schließlich blieb ihr Blick auf der Amazone hängen, die ziemlich selbstbewusst die Führung der Gruppe übernommen hatte. Blutfeuer... Seltsamer Name. Vielleicht ein Name, den sie zu Ehren dieser Amazonengöttin angenommen hatte? Lehna zog ein wenig misstrauisch die Augenbrauen zusammen. Hoffentlich stellten sich die Amazonen am Ende nicht doch noch als ein Haufen Fanatikerinnen heraus...
Aber das war jetzt so ziemlich ihre kleinste Sorge. Was Blutfeuer betraf, hatte sie andere Bedenken. Die junge Frau schien eine ziemliche Abenteurernatur zu sein. Lehna mochte Abenteurer nicht sonderlich, Menschen, die die Gefahr suchten, nur um etwas ‚zu erleben’. Solche Leute hatten für gewöhnlich keine Ahnung, wie das Leben außerhalb ihrer Traumwelten voller Schätze und Abenteuer sein konnte. Es waren die Leute, welche diejenigen, die einfach nur ein friedliches Leben führten, belächelten, ja ihnen in manchen Fällen sogar mit Überheblichkeit begegneten. Und doch bewiesen sie damit immer nur ihre mangelnde Lebenserfahrung...
Lehna seufzte leise. Wenn nur nicht ständig etwas dazwischenkommen würde, wie gern würde sie einfach zusammen mit Esteron ein ganz normales, unauffälliges, ‚langweiliges’ Leben führen. Eine kleine Hütte und ein friedlicher Alltag... mehr wollte sie doch gar nicht...
Ihr Blick wanderte von Blutfeuer weiter zum Bergmassiv, das noch vor ihnen lag. Immerhin könnte sich die Anwesenheit der Abenteurerin noch als recht nützlich erweisen, sie schien sich wenigstens hier auszukennen. Und vermutlich war sie auch eine recht gute Kämpferin, ansonsten hätte sie ihren ‚Beruf’ wohl nicht lange überlebt.
Ein schriller, auf bizarre Art menschlich klingender Schrei riss sie aus ihren Gedanken. Reflexartig riss sie ihr Schwert aus der Scheide, das Licht der Sonne spiegelte sich hell in der bläulichen Erzklinge. Mit zusammengekniffenen Augen suchte sie den Himmel ab.
Und da war er auch schon, ein dunkler Schatten, der sich auf die Gruppe zu bewegte. Dann ein weiterer. Immer mehr kamen hinter den Felsen hervor, das Rauschen des Windes vermischte sich mit dem Gezeter der grotesken Vogelfrauen und den aufgeregten Rufen der Gruppenmitglieder, die sich auf den unausweichlichen Kampf vorbereiteten...
18.07.2003, 13:10 #50
Satura
Beiträge: 589

"Bleibt stehen!" rief Satura gegen das schrille Geschrei nach vorne. "Wir müssen dicht zusammenbleiben, und seht zu, dass ihr mit dem Rücken zur Felswand steht!" Ihre schlanke Klinge glitt widerstandslos aus der reich verzierten Scheide und verharrte regungslos in der Luft, auf Befehle wartend.
Die hohe Amazone kniff ihre Augen fest zusammen, und versuchte den Ursprungsort der Gefahr auszumachen. Ihr Blick glitt suchend über die hart aus dem Berg geschnittenen Felskanten, über denen die Harpyien kreischend ihre Kreise zogen. Mehrere der dämonischen Wesen kamen mit rasender Geschwindigkeit auf die Gruppe zu, die krallenbewehrten Klauen zum Angriff nach vorn gestreckt.

Aus den Augenwinkeln nahm Satura wahr, dass Blutfeuer und Saria ihre Bögen bereits spannten, abwartend scheinbar, ob die Harpyien wirklich angreifen würden.
Sie würden.
Mit einem ohrenbetäubenden Kreischen griffen sie an, und Saturas Amulett glühte hell. Leon stand neben ihr, sein Schwert zum Kampfe bereit.

Nie noch hatte sie derartige Wesen gesehen. Sie waren größer, als Satura aus der Entfernung vermutet hatte, und sahen wie eine schreckliche Parodie auf jedwede weibliche Schönheit aus.
Trotz ihres kräftigen Körperbaus bewegten sie sich anmutig fast und wendig durch die Luft - und schnell.
Satura sah die Harpyie auf sich zukommen; sie ertrug es nicht, dem dämonischen Wesen in die Augen zu sehen. Kreischend streckte es seine Krallen nach ihr aus. Die hohe Amazone riß ihr Schwert nach oben, und die Klauen der Harpyie kratzten an der hellen Klinge entlang. Im nächsten Moment schon schien sie aus einer anderen Richtung wieder anzugreifen, stieß herab und zielte auf das Gesicht der Kriegerin. Mit schreckensgeweiteten Augen sah sie die messerscharfen Klauen sich ihrem Gesicht nähern, als die Harpyie plötzich gellend kreischend wieder in die Luft erhob, von ihr abließ und sich scheinbar wütend umdrehte.

Jetzt erst sah Satura, dass ein Pfeil zwischen den Schulterblättern des Wesens stak... Doch ihr blieb keine Zeit, sich über den kurzen Sieg zu freuen, schon waren zwei weitere Harpyien nahe.
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