World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Rhodgar |
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15.02.2004, 21:03 | #1076 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Ja schon, aber endgültig aufnehmen kannst nur du nzw. deine vertretung :D |
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15.02.2004, 21:35 | #1077 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Das Kastell des ZuX # 26 -
Mit einer gewissen Befriedigung sah Rhodgar zu, wie der Gehängte aus dem Refektorium geführt wurde. Endlich hatte dies alles ein Ende, vorläufig zumindest. Doch meditate hatte ihm versprochen, ihm die Tränke anzufertigen, was Rhodgars Meinung nach mehr als gefährlich war. Doch hatte sich die Hohepriesterin einmal etwas in den Kopf gesetzt, dann brachte sie kein auch noch so großes Übel davon ab, das hatte sie ein weiteres Mal mit Klasse und Stil bewiesen. An elpede, der als einziger noch vor dem Kamin ausharrte, gewandt sprach er: "Nun denn, es war ein anstrengender Tag, und ich bin ermüdet. Ich werde mich zurückziehen. Solltet ihr vielleicht auch tun. Habt ihr ein Zimmer hier?" "Ich verweile in der gemeinen Massenunterkunft." antwortete der Mann. Rhodgar selbst hatte sich vor seiner Zeit als Schwarzmagier eine gewisse Zeit in diesen Räumlichkeiten aufgehalten, und konnte daher aus Erfahrung sagen, dass es dort zwar durchaus angenehm war, man dies jedoch nicht mit einem ganz privaten Raum vergleichen konnte. "Nun, ich denke nicht, dass das angebracht ist. Ich werde einen Dämonen anweisen, euch auf ein edles Gästezimmer zu führen, falls ihr Müdigkeit verspürt. Er wird sich materialisieren, sobald ihr das Refektorium verlasst. Und nun gehabt euch wohl." Gesagt, getan, nachdem er eins dieser Flügelwesen angewiesen hatte, vor der Tür auf elpede zu warten, verschwand der Schwarzmagier im ersten Stock. |
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16.02.2004, 12:00 | #1078 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Oooooch *Xalvi in den Arm nehm und tröst* ![]() |
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16.02.2004, 14:52 | #1079 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Also, wenn du möchtest, ich hätte auch Lust mal ein paar neue Gesichter im RPG kennen zu lernen *mit den achseln zuck* |
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17.02.2004, 18:50 | #1080 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Das Kastell des ZuX # 26 -
Wieder einmal zog der Schwarzmagier ziemlich ziel- und planlos durch die Gegend, bestaunte hier und da die verborgenen Schönheiten des Kastells, regte sich ein paar mal über die Dämonen auf, doch ansonsten war mit ihm am heutigen Tag nicht sehr viel los. Eigentlich war er geradezu in perfekter Stimmung, sich einfach irgendwo hin zu legen, und darauf zu warten, dass der Tag seinen Lauf nehmen würde. Es gab einfach solche Tage, mit denen nichts anzufangen war, an denen sogar das Lesen magischer Lektüre verschwendete Zeit wäre, alleine aufgrund der Tatsache, dass man sich eben in solchen Zeiten nicht konzentrieren konnte. Das einzige, was Rhodgar an diesem Tag noch ein wenig zu schaffen machte, war logischweise die Geschichte mit Hilias. Das war alles so verrückt, beinahe irreal. Sollte diese Erzählung irgendwann einmal Einlass in die Bücher gewinnen, mit Sicherheit würden nicht wenige Augenbrauen verdutzt hochgezogen werden. Denn wie konnte es möglich sein, dass ein Mann, der geradezu versessen von dem Hass auf die Schwarzmagier war, plötzlich von solch einer Art Frevel befallen wurde? All diese Gedanken machten Rhodgar krank. Er mochte nicht darüber grübeln, zu tief saß alle Verachtung und Schmerz, zu tief saß aber auch das Mitleid und das wehleidige Gefühl, wirklich hilflos zu sein. War Hilias überhaupt zu helfen? Sicher, auch bei Sinnen gab er keinen besonders guten Menschen ab, zumindest nicht aus der Sicht eines Schwarzmagiers. Doch dieses Schicksal, das verdiente niemand, von solch einem Monster eingenommen zu sein war wirklich nicht wünschenswert. Lustlos setzte ich Rhodgar in den Innenhof und legte die Kopf in die Hände. Ein Bild des Jammers, einen Diener Beliars so zu sehen, doch waren auch in ihm (erstaunlicherweise) noch Gefühle, Emotionen und Empfindungen vergraben. Alles wartete nur darauf, einmal hervortreten zu können, sich mit einem Mal zu entladen. Das war es wohl, was man emotionale Schwankungen nannte. |
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18.02.2004, 13:18 | #1081 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Das Kastell des ZuX # 26 -
Was war zu tun? Was sollte verrichtet werden? Es gab einfach nichts. Nichts, einfach nur Leere. Vielleicht durchlebte man solche Phasen zwangsläufig, wenn man ersteinmal Schwarzmagier war, das war gut möglich. Ziemlich ziel- und planlos schlich Rhodgar durch die Korridore, bewunderte hier und da ein paar der verborgenen Schönheiten des Kastells. Was für eine Ansehnlichkeit sich doch in verarbeiteten und aufgeschichteten Steinen zu verstecken vermochte. Wie es wohl entstanden war? Bestimmt nicht durch allerweltliche Baumeister-Arbeit, nein da brauchte es schon etwas Größeres, Mächtigeres, um solch ein Wunder hervorzubringen. Denn es wahr wirklich ein Wunder, wie Rhodgar ein ums andere Mal feststellte. Wer also würde über die Möglichkeiten verfügen, so einen Tempel Beliars zu erschaffen. Die logische Konsequenz aus allen vorigen Überlegungen lautete, dass Beliar selbst die Fäden in der Hand halten musste. Seines Ursprungs war das Kastell, da war sich der Schwarzmagier sicher. Doch wozu eigentlich? Beliar war ein Gott, der Gott des Todes, allen Dunkels und der Zerstörung. Wozu sollte er all seinen Idealen brechen, alles nur um seinen Jüngern ein Heim bieten zu können? Wozu brauchte er seine Jünger? Nichts, was er nicht zu zun vermochte, konnten sie erledigen. Wenn es ihm nach einem neuen Gast in seinem dunklen Reich gelüstete, so brauchte es doch nur einen Fingerschwung seinerseits, und alles Leben kroch aus dem Geschöpf, abgesogen um in der Hölle wieder zu neuer Existenz zu finden. Existenz, das war es. Warum existierte Rhodgar überhaupt? Das waren alles Gedanken eines jungen Mannes, der binnen wenigen Tagen wohl mehr Konfusitäten durchleben musste, als so mancher Mensch in seinem ganzen Leben. Verwirrte Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf, mal hingen sie hier an einer Sache, schon waren sie bei der Nächsten. Kein richtiges Konzentrieren war ihm derzeit vergönnt, was er auch anfing. Kein Buch war für ihn lesbar, die Lettern verschwammen ständig vor seinen Augen. Wieso nur befand er sich in diesem Gemütszustand? Eigentlich hätte er doch froh sein müssen! Rena ging es gut, der Gehängte war in seiner Zelle eingesperrt (zumindest dachte er dies zu diesem Zeitpunkt noch) und auch sonst genoß er ein Leben, wie es wohl nur wenigen vergönnt war. Doch irgendetwas ihn ihm wütete wie ein Orkan, der sich nicht bändigen ließ, eine Windböe, unaufhaltsam in ihrem Weg, zerstörerisch in ihrer Kraft. Wohl eine besonders heftige Art von Verbitterung und Wut. Würde er doch nur endlich Ruhe finden. Einsamkeit und Abgeschiedenheit. Noch immer zerrten die Erlebnisse der letzten Tage an seinen Nerven. Man konnte wohl sagen, in dem Augenblick als er die Chance gehabt hatte, seinen magischen Flammenball auf das Monster zu schleudern, es jedoch nicht getan hatte, hatte sich eine Fessel um sein ´Herz gelegt. In der ersten Zeit ziemlich schmerzhaft, mehr psychisch als körperlich. Aber genau wie es neulich Abend der Fall gewesen war, so hatte er sich im Prinzip nach einiger Zeit teilweise an die Pein gewöhnt. Doch saß der Schmerz einfach zu tief, um alles zu verdrängen. Er war ein sehr emotionaler Mensch, bei ihm gestaltete sich das alles schwieriger alswohl bei Rena oder wie bei Seraphin. Eben wie ein kleiner Junge, der ja teils in ihm steckte, reagieren würde. Natürlich verdauten Knaben es schwerfälliger als abgehärtete Männer. Beinahe hätte man sagen können, er war zum Opfer seiner selbst geworden. Nun saß der Schwarzmagier auf der Wiese vor dem Kastell, und in der Mittagssonne, die sich ausnahmsweise mal wieder blicken ließ , und war über einmal mehr über ein Blatt pergament gebeugt, über das er mit flinken Fingern seine Feder schnellen ließ. Zumindest konturenartig wollte er den Anblick des unter ihm liegenden Tals für immer festhalten. Das beruhigte ungemein. |
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18.02.2004, 17:20 | #1082 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Das Kastell des ZuX # 26 -
Na wenn das nicht Seraphin war. Doch benahm er sich so seltsam, irgendwie für ihn unpassend. Einfach so stürmte der sonst so besonnene und eher ruhige Mann aus den heimischen Kastellmauern, vollgepackt mit allem möglichen Zeug. Wollte er wohl ebenfalls einen kleinen Abstecher in die Natur machen, um mit eben jener den Einklang zu finden, sich gegenseitig respektieren zu können? War gut möglich, schließlich waren die Schwarzmagier ja ein cleveres Völkchen. Doch ganz ohne Gruß wollte Rhodgar seinen Freund nicht ziehen lassen. Immerhin hatte er selbst ja zumindest noch eine Nachricht für jeden hinterlegt, der an seinem Verbleib interessiert war, auch wenn er geradezu überzeugt davon war, dass höchstens Seraphin, Renata und die Dämonen diesen Zettel je zu Gesicht bekommen hatten. "Na, was läuft mir denn da für ein Wesen in die Optik? Tut mir Leid, die Stelle an der du stehst habe ich schon gezeichnet, so wirst du leider nie Einzug erhalten in dieses zukünftige Meisterwerk." Grinsend erhob Rhodgar sich und ging auf seinen Freund zu. "Wo willst du denn so plötzlich hin? Hälst du es schon nicht mehr aus im Kastell?" |
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18.02.2004, 18:07 | #1083 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Das Kastell des ZuX # 26 -
Das traf den jungen Schwarzmagus wie ein Schlag in den Magen, ebenso wie jenen, den er eben Seraphin verpasst hatte, wenn nur um einige Dimensionen härter. Was erzählte sein Kumpane da? Dieser Typ sollte das Kastell unbeschadet verlassen haben? Das hatte Rhodgar im ersten Moment für einen schelchten Scherz Seraphins gehalten, doch als dieser weiter darauf behaarte, wurde ihm klar, dass es nun schnell zu handeln galt. Denn er wollte diese Bestie ebenso wenig ihrer Strafe entgehen lassen wie sein Freund. Für seine Verbrechen musste er noch büßen, nicht nur um Bluttribut für die beinahe Schändung von Rena zu zahlen, nein Rhodgar befand durch das alles auch seine Ehre als angegriffen. In diesen Zeiten war Ehre beileibe mehr Wert als so mancher Sack voll Gold, Muskeln oder sonstige weltlichen Dinge. Natürlich wollte er Hilias nicht einfach so davonkommen lassen, und wenn der einzige Weg dazu die Verfolgung dieses Kerls war, dann ging Rhodgar dies mit grimmiger Freude ein. Jedoch galt es nun klaren Kopf zu behalten, auch wenn sich dies gemäß allen Annahmen als sehr schwierige Aufgabe auftat. "Seraphin, wenn es dir nichts ausmacht... auch ich habe noch eine Gleichung mit diesem Monster zu begleichen." Und dabei geht es mir noch nichteinmal nur um seinen Übergriff auf unsere Freundin. dachte der Schwarzmagier gummelig. Überhaupt, in der letzten Zeit war er oft brummelnd und grummelnd durch die Gegend gelaufen, und hatte damit einen großen Schritt dazu getan, eines der vielen Klischees gegenüber den Jüngern Beliars zu bestätigen. Vielleicht färbte ja die Art des Don auf ihn ab, wer wusste das schon? Na, ihm sollte es recht sein, wenn es ihm auch in Zukunft gelingen würde, die Zauberkünste des Hohepriesters zu erlernen und schließlich nach abgeschlossener Prüfung anwenden zu dürfen. "Ich muss dann nur noch schnell mein Zeugs holen, dann brechen wir auf, und ich schwöre auf das Blut, das in meinen Adern pulsierend umherfließt, wir werden ihn einholen, und bei Beliar er wird seiner Strafe nicht entgehen." Feierlich klang dieser Schwur, und Seraphin beantwortete ihn nur mit einem ernsten, aber bestimmten Nicken. Langsam drehte Rhodgar sich um, und steuerte auf das massive Eingangstor zu. Die beiden Skelette hatten ihn in letzter Zeit in Ruhe gelassen, erstaunlicherweise, wie man sagen musste. Jedoch meinten sie wohl, in gerade zu diesem entscheidenden Zeitpunkt mal wieder ein wenig auf die Schippe nehmen zu müssen. "Hey, wer ist das denn? Ist das nicht unser Kleiner?" "Ja, genau das ist er. Doch schau ihn dir doch an, wie fein er aussieht. Hast dich wohl hochgearbeitet?" "Na toll, ich habe keine Augen mehr, wie soll ich ihn mir da anschauen? Lass diese obszönenen Bemerkungen!" "Ach rutsch mir doch den Buckel runter!" "Du hast gar keinen Buckel mehr..." Es war zum Aus-der-Haut-Fahren. Da musste er schnell wieder zurück ins Kastell, und gerade nun... da halfen nur drastische Maßnahmen. "RUHE" befahl er mit überraschend gebieterischer Stimme, und sofort verstummten die beiden Knochengestelle. "Lasst miche einfach rein, bitte." meinte er ruhiger, wenn auch mit Nachdruck. Und schließlch schwang das Tor auf, um sich ein paar Minuten später wieder zu öffnen, damit der Jungmagus wieder heraustreten konnte, wie das letzte Mal das Wanderbündel über die Schulter geworfen. "Nun, Seraphin, lass uns aufbrechen, wir haben schon zuviel Zeit verloren. Komm, hopp hopp, schau nicht mit solch glasigen Augen auf meine Meerjungfrauenzeichnung, du hast nachher genügend Zeit sie zu bewundern, nun komm." Und somit machten sich die beiden auf, steigen den Hang am Kastell hinunter und waren schon bald verschwunden. Von melancholischer Stimmung war weit und breit nichts zu erkennen. |
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18.02.2004, 19:04 | #1084 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Rund um Khorinis #16 -
Rhodgar bedeuetete seinem Freund, nun bloß keinen Laut zu machen. Solch eine Gelegenheit würden die beiden wohl nicht wieder bekommen. So einfach hinkte Hilias da vor ihnen, und schien die beiden wohl noch nichteinmal bemerkt zu haben. Wenn der wüsste, was für ein grausiges Schicksal ihn wohl erwarten würde, sicherlich hätten sich die Schritte beschleunigt, mit denen er sich Meter für Meter vorwärts schleppte. so folgten die beiden Schwarzmagier ihm eine Weile, und beratschlagten derweilen, wie sie wohl vorgehen wollten. "Wir dürfen nichts unüberlegtes machen, Seraphin." flüsterte der Schwarzmagus. "Schau ihn dir an, wie er so ahnungslos läuft. Ich bin mir fast sicher, dass dies alles nur Schauspiel ist. Wärest du an dem Abend im Refektorium dabei gewesen, und hättest gesehen was ich gesehen habe, dann wäre dir dies nun auch vollkommen klar, wir müssen... Seraphin?" Wär die Lage nicht so ernst gewesen, hätte Rhodgar lauthals über seinen Freund gelacht, der das Pergamentbündel aus Rhodgars Wanderknäuel gefischt hatte, und wieder flüchtige Blicke auf die Wassernixe warf, die ihn vom Blatt aus mit so verführerischen Augen ansah. Bei der Erstellung dieses wohl besten Werkes des jungen Künstlers hatte ihm die Hohepriesterin meditate als Vorbild gedient, und ihm vor seinem inneren Auge Portrait gestanden, auch wenn sie davon nicht die geringste Ahnung hatte. Zumindest die Umrisse und Züge ihres feinen Gesichts waren unverkennbar auf dem Pergament zu sehen, mit dem kleinen Unterschied dass sich unter ihrem zarten Lächeln nicht die hohe Robe, sondern ein Nixenkörper, auf einem von rauschender Brandung umgebener sitzend. Rhodgar konnte sich schon denken, warum Seraphin so fasziniert von dem Bild war, hatte es da dochmal eine kleine Spielerei mit einer gewissen Zofe gegeben... Eine Zeit lang passierte tatsächlich nichts. Täuschende Stille pflasterte den Weg der drei Gestalten, die getrennt voneinander so ihrer Weges schritten. Doch das konnte eigentlich nicht sein. Bei den Gedanken an dieses teuflische Grinsen im Gesicht des Mannes aus Khorinis verspürte Rhodgar instinktiv ein großes Maß an Misstrauen, dass mitten in seine von Hass vergiftete Seele aufstieg. Doch allem Anschein nach bemerkte das Scheusal die beiden wirklich nicht. Seltsam, vielleicht eine Falle. Doch waren sie zwangsläufig darauf angewiesen, eine Konfrontation noch vor den Stadtmauern zu erzwingen, denn wenn Khorinis ersteinmal erreicht war, dann war jede Chance vertan. Da passierte es. Rhodgar, einen kleinen Moment lang unachtsam, hatte den Blick in die Sterne gehoben. Soviele waren es... KNACK! Seine Stiefel waren auf einen morschen, trockenen Ast von beträchtlicher Größe gestoßen, der unter Ächzen und Knacken auseinander brach. Das warf zwar alle Pläne von strategischem Handeln über den Haufen, doch war nun endlich der erste Schritt getan, um das von Beliar gesegnete Unterfangen anlaufen zu lassen. |
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18.02.2004, 19:32 | #1085 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
HoraXedus: ein Jahr im Zirkel -
![]() Also, eine explosive Feier würde ich vorschlagen, das wäre das richtige. Und passend dazu das Feuerwerk vom Don (siehe bild :D)... tja. Nein, also plfäumchen, allerherzlichste Glückwünsche von mir aus!!! p.s: ich weiß dass das bild sowas von grottenschlecht ist, hab mich auch erst geniert das hier rein zu stellen, aber ich dachte mir "ein einfaches *hinhusch, glückwunschspruch aufsag und wieder verschwind* wäre doch wohl ein bisl mager. ![]() |
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18.02.2004, 20:09 | #1086 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Rund um Khorinis #16 -
Das klang alles so furchtbar verwirrend. Rhodgar wusste nicht, wessen Sache er nun seinen Glauben schenken sollte. Beide hatten stechende Argumente für aber auch gegen sich. Doch da er im Prinzip ein friedliebender Mensch war, der die Gewalt eigentlich verabscheute (seine Ideale wurden jedoch in letzter Zeit von Hilias des öfteren ziemlich zerstört), stellte er sich vorerst hinter Seraphin, und zerrte diesen ein wenig am Robenärmel. "Lass uns hören, was er zu sagen hat. Denn bedenke, wir können niemanden richten ohne fairen Prozess." Seltsam und beschämend zugleich. Er handelte wie ein Innosanhänger, ganz klar. Es gab mit Sicherit Schwarzmagier, die sofort ihre Runen gezückten hätten, und ihrem Gegenüber mit allen möglichen magischen Attacken eingeheizt hätten. Doch Rhodgar hatte gelernt, Prioritäten zu setzen, und eine davon besagte, dass jeder Mensch das Recht auf eine ernsthafte Verteidigung haben sollte. Im Falle des Gehängten war es natürlich etwas anderes, er war ja auch kein Mensch. Jedoch schien es tatsächlich so, als wäre Hilias im Besitz seiner vollsten geistigen Fähigkeiten, das ließ vermuten dass der Gehängte ziemlich weit weg war. Oder doch näher, als die beiden Schwarzmagier vermuteten? |
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18.02.2004, 21:17 | #1087 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Rund um Khorinis #16 -
Schnell eilte Rhodgar hinter Seraphins breitem Rücken herbei und betaset fürsorglich Hilias Stirn. Während seinen Worten war jeder Zweifel aus Rhodgars Gedanken gewischt worden, er war überzeugt von der Wahrheit, die in dem Gesprochenen lag. "Haltet still, ich werde eure Schnittwunden versorgen, sogut ich kann." Endlich erwies sich seine Barbierlehre bei Rena wirklich einmal als sehr nützlich. Nachdem er ein paar Pressverbände angelegt hatte, klaubten die beiden Schwarzmagier schnell ein bisschen Feuerholz zusammen, welches mithilfe einer Schattenflamme entzündet wurde. Behaglich und angenehm war es nun, sich im Kreis um dieses lodernde Feuer zu setzen. "Rhodgar, wenn wir einschlafen überfällt er uns vielleicht..." flüsterte Seraphin, der wohl noch nicht ganz so überzeugt von Hilias Unschuld war, oder zumindest ein gewisses Restrisiko in Betracht zog. "Das Risiko müssen wir eingehen" wisperte Rhodgar zurück, doch trotzdem bemühte auch er sich, die Augen offen zu halten. Falls in dem zusammengflickten Hilias, der mittlerweile in einen wahren Redefluss übergegangen war, doch wieder dieser innere Zwist auftreten sollte, dessen Urpsrung und Art Rhodgar nur all zu gut bekannt war, auch er hatte siche eine Weile solchen inneren Attacken ausgesetzt gesehen. Für den Augenblick bestand jedoch keine Gefahr. |
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19.02.2004, 11:31 | #1088 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
*wuff* :D << heisst soviel wie wilkommen zurück |
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20.02.2004, 18:10 | #1089 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Rund um Khorinis #16 -
Einen klaren Gedanken zu fassen erwies sich dieser Zeit als sehr schwierig. Kaum einen Moment durften die beiden Gesandten Beliars ihren "Gefährten" aus den Augen lassen, ohne das hohe Risiko eines Rückfalles seinerseits fürchten zu müssen. Und dann stünden die Chancen nicht wirklich zugunsten der beiden. Natürlich, Rhodgar beherrschte die Magie, jedenfalls stückweise, und Seraphin würde sich mit seinem hölzernen Stab sicherlich zu wehren wissen. Doch war ihnen der Gehängte wohl trotz seinen vielfältigen Blessuren noch immer überlegen, zumindest was die körperlichen Kräfte anbelangte. Während die beiden sich am Lagerfeuer auffwärmte, wagte es Rhodgar trotz allem doch für ein paar Augenblicke, über die gestern gehörte Geschichte nachzudenken. Er war kein Sternenexperte, und war sich auch nicht ganz sicher, ob eine bestimmte Konstellationen eben jener ausreichen würde, um solch einen Teufel hervorzubringen und ihn auf die Welt loszulassen. Von Teufelsmonaten und Titanübeln war die Rede, völlig neues und unbekanntes Gebiet für den Schwarzmagier. Bisweilen war er noch nie von der Insel Khorinis auf das Festland übergesetzt, folglich kannte er sich auch nicht mit fremden Kulturen und deren damit verbundenen Glaubensritualen aus. Bisweilen waren die einzigen ihm Bekannten Gottheiten Innos, Adanos und sein Herr und Meister Beliar gewesen. Misstrauisch zog ein bei dem Gedanken, dass irgendwo sonst im Universum noch Platz für andere Übermächte sein sollte, die Augenbrauen hoch. Schwer zu glauben, das. Wenn auch nicht unmöglich, ganz bestimmt nicht. Alleine schon die Tatsache, dass er der Magie Meister geworden war, schon alleine das zeigte ihm, dass er mit Urteilen über die Möglichkeit oder eben Unmöglichkeit mancher Dinge nicht so schnell urteilen sollte. Hatte er denn in seiner Zeit als einfacher Handwerker angenommen, dass solch ein magisches Potential in ihm schlummerte, und nur darauf gewartet hatte, frei gelassen zu werden, um sich zu entfalten? Nein, gewiss nicht. Doch es war passiert. So wie viele Dinge auch. Schicksal nannten das die einen, Konsequenzen des eigenen Handelns die anderen. Hatte er etwas spezifisches dafür getan, um dorthin zu kommen, wo er sich nun wiederfand? Auch diese Frage war mit nein zu beantworten. Und wiederum daraus folgte, dass etwas seinen Weg vorherbestimmt haben musste. Und wenn es nicht das Schicksal gewesen war, dann war es halt Beliars verdienst, so einfach war das. Einfach, wenn auch einleuchtend. "Glaubst du an Schicksal, Seraphin? Glaubst du, es war vorherbestimmt, dass wir beide uns begegnen? Und meinst du, es war jemandes Absicht, dass wir über Hilias stolpern?" Gespannt sah Rhodgar in die Augen seines Freundes, die ihn zunächst fragend, dann jedoch träumerisch anblickten. |
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20.02.2004, 19:38 | #1090 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Rund um Khorinis #16 -
Da hatten sie den Salat. Kaum eine Minute sentimental geworden, und schon saßen sie tiefer in der Sauce als ihnen wohl lieb war. Nun glotzten die Froschaugen des Gehängten sie an, stierten geradezu. Am liebsten wäre Rhodgar aufgesprungen, seinen Dolch gezogen und dafür gesorgt, dass all das Leiden, welches Hilias durch diesen Teufel zu ertragen hatte, mit einem Klingstrich ein Ende gefunden hätte. Doch war an den Worten des Gehängten etwas dran, wie der Schwarzmagier zähnekirschend einsehen musste. Natürlich konnten sie ihn nicht angreifen, dafür war Hilias in viel zu großer Gefahr. Nicht, dass Rhodgar für diesen Innosfanatiker durch das Feuer gehen würde, doch es war nun einmal so, dass er etwas anderes war als die meisten Schwarzmagier. So war es ihm nicht egal, was mit dem Waffenknecht passierte, trotz den wohl auf ihn lastenden Erwartungen, diesen abgrundtief hassen zu müssen, ihm die Pest an den Hals zu wünschen und am besten jedwede Gelegenheit zu nutzen, seinem niederen Dasein so schnell wie möglich ein Ende zu setzen. Ihm lag er eben, auf die eine oder andere Art, am Herzen, seit dem gestrigen Abend fast schon wie ein ferner Freund. Und da wollte er das Risiko einer Verletzung des Hilias nicht eingehen, noch nicht. Denn wenn man den Worten des bösen Geistes Glauben schenken konnte, so hatte er nicht vor es nun auf eine körperliche Konfrontation anzulegen. Und zugegeben, es klang schon sehr interessant, was der Teufel da von sich gab. Wieso sollte ausgerechnet ER mit ihnen reden wollen, war er doch derjenige, den die beiden aufs Äußerste verachteten, und er eben auch jener war, der ihren Zorn auf sich gezogen hatte. Was wollte er wohl damit bezwecken? Natürlich, es konnte eine weitere Falle sein. Aber warum sollte er die Turbolenzen eines möglichen Kampfes akzeptieren, wenn er sie, wie richtig von ihm gesagt, ganz einfach und laulos im Schlaf hätte umbringen können? Beliar hatte Rhodgar und Seraphin das logische und strategische Denken geschenkt, und mit Hilfe dessen ließen sich die beiden alle möglichen Alternativen durch den Kopf gehen, die es gab, anstatt dem Gehängten nochmals blind zu vertrauen. Nun, sie konnten dies natürlich tun, aber was gab es da denn noch anders? Sie könnten einfach weggehen, und Hilias seinem Schicksal überlassen. Unehrenhaft, feige und dumm. Sie könnten blind oder durchdacht auf ihren Gegenüber losgehen. Doch wie schon erwähnt, das würde Hilias und vielleicht auch ihnen schaden. Also blieb ihnen im Prinzip gar nichts anderes übrig, als sich die Worte des Gehängten ersteinmal weiter anzuhören Doch dieser Widerling sollte nicht denken, dass die beiden Schwarzjünger nun vollends nach seiner Pfeiffe tanzten! Ehre und Würde galt es zu behalten, ihres Ranges würdig zu sein und sich nicht erniedrigen zu lassen. Doch was würde ihr Gegenüber wohl von ihnen wollen? Oder besser, was konnte er von ihnen wollen? Von jemandem, deren abgrundtiefen Hass er stets im Nacken spürte. Das war alles ziemlich mysteriös, doch gerade dieses Geheimnisvolle war es, was für Rhodgar ausschlaggebend war, fragende Worte an Hilias besessene Hülle zu richten. "Was willst du? Was sind die Worte, die du an uns richten willst? Und um es ganz zu Anfang klarzustellen, ich bitte dich, und appeliere an deine Ehre, die du trotz aller Boshaftigkeit doch wohl besitzt, auch wenn sie sich von der Unseren ziemlich unterscheidet. Sprich nicht in so herablassendem Ton, denn trotz aller Unachtsamkeiten stehen hier zwei Auserwählte Beliars vor dir, Jünger des mächtigsten der drei Götter. Wir sind keine dieser Bauerntölpel, also mäßige dich. Und nun sprich." |
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20.02.2004, 21:08 | #1091 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Rund um Khorinis #16 -
Hihi. Das war jawohl das Lächerlichste, was der Gehängte jemals von sich gegeben hatte. Wie sollten die beiden ihn denn nach seinem wohl erneuten Tod durch den Galgen wieder auferstehen lassen? Höchstens als Skelett oder Zombie, doch dazu war weder Rhodgar noch Seraphin in der Lage. Doch das war noch nichtmal das Lustige. Einfach die Situation als Ganzes betrachtet, das war mehr als komisch. Man betrachte das alles nocheinmal ganz objektiv. Da waren Rena, Seraphin und Rhodgar eines Abends vom Gehängten überfallen worden, ein paar Abende später hatte er Rhodgar bis aufs Äußerste gereizt, und sogar die Hohepriesterin meditate dazu gebracht, ihm irgendwelche Tränke zu... Halt! Die Tränke, natürlich, das war des Rätsels Lösung. Der Geist des Gehängten hatte meditate dazu überredet, ihm ein paar Mixturen anzufertigen, die Wirkungen im einzelnen waren Rhodgar nicht im Gedächtnis geblieben, er hatte nur etwas davon behalten dass sie ihn für eine kurze Zeit unsterblich machen sollten, oder so in der Art. Natürlich, wer würde es ablehnen, für einen kurzen Zeitraum die Macht des immerwährenden Lebens zu besitzen? Doch würde sich diese nicht direkt auf seinen Körper auswirken, wenn er also von einem Schwert durchbohrt werden würde, dann würde er erst später irgendwann wieder auferstehen, zuvor jedoch ganz normal sterben... oder so ähnlich. Zu verwirrt war der Schwarzmagier momentan, um darüber klar nachzudenken. Im Prinzip war es halt einfach die Ironie, die in der Bitte seines Gegenüber lag. "Nun (hihi), ich denke es kann für alle nur von Vorteil sein, wenn ihr verschwindet. Ihr hättet nicht mehr die Verfolgung zu fürchten, Hilias hätte nicht mehr unter euch zu leiden, und Seraphin und ich könnten in der Gewissheit leben, dass die Seele des Schänders unserer Freundin gereinigt und in gewisser Weise vom menschlichen Dasein verbannt wurde. Ich für meinen Teil werde euch helfen, wenn ihr die Schriftrollen nur bezahlt. Und vorausgesetzt, wir werden ihnen in so kurzer Zeit mächtig. Wie sieht es mit dir aus, Seraphin?" |
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20.02.2004, 23:22 | #1092 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Die Stadt Khorinis #27 -
Zwei vermummte Gestalten betraten das Hotel "Zum schlafenden Geldsack", welches um diese Uhrzeit nicht mehr besucht war. Nur die Frau die hinter dem Tresen stand war noch anwesend. Körperlich, wohlgemerkt, aber geistig war sie wahrscheinlich schon in den Federn. Die Kerzen flackerten für einen Moment lang, und eine düstere Stimmung legte sich über den Raum, als die beiden Schwarzmagier, die Kapuzen der Roben tief ins Gesicht gezogen, eintraten. "Seraphin, wir werden hier auf unseren Kompagnion warten, einverstanden?" Als Antwort erhielt er ein kurzes Nicken. Normalerweise wären von der Frau nun wohl Wörter wie "Lumpenpack" oder "Streuner" durch den Raum geworfen worden, doch war alleine die Präsenz der schwarzen Jünger Grund genug, lieber vorsichtig mit dem zu sein, was man sagt. Es wurden ja so manche Geschichten gemunkelt, auch hier in ihrem Gasthaus. Von Kinderfressern war die Rede, von düsteren Gestalten, die sich nachts in die Lüfte schwangen, und über dem Kastell ihre Kreise zogen. Von Toten, die wieder auferstehen, nur um den Schwarzgekleideten ihre Dienste anzubieten, quasi Störung der Totenruhe... ja, all sowas wurde sich in rauchigen Gaststuben erzählt. Warum? Ganz einfach. Weil es nunmal so eine Eigenart der Menschen war, fremden mit Argwohn und Ablehnung gegenüber zu treten, und sich bei der Bildung ihrer Meinung viel zu sehr von anderen ihrer Spezies beeinflussen zu lassen. Verängstigt und eingeschüchtert waren sie folglich, die Furcht vor dem Tod in Mark und Bein. Doch Rhodgar hatte keine Angst vor dem Sterben. Für ihn würde dies bedeuten, seinem Meister ein ganzes Stück näher zu kommen, in sein ewig brennendes Reich einzukehren und von dort aus nieder zu schauen. Mit Belustigung nahm er die immer wiederkehrenden, skeptisch-angstvollen Blicke der Kellnerin zur Kenntnis, und machte sich dann und wann einen Spass daraus, bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein Knurren vernehmen zu lassen, welches dem des Don gar nicht mal so unähnlich war. Daraufhin folgten jedesmal ein paar Keucher, ein paar ängstliche Blicke und schließlich wand sich die Frau wieder ab, nur um ein paar Minuten später wieder hinzuschauen. Ich werde immer besser. dachte er amüsiert. Wann der Gehängte wohl auftauchen mochte? Sicher, die kleinen Bürger von Khorinis waren ein lustiges Spielzeug, doch mittlerweile machte das alles keinen Spass mehr. Seraphin schien es ähnlich zu gehen. "Lässt sich aber ziemlich Zeit, nicht wahr? Wenn ich etwas hasse, dann ist es unpünktlichkeit. Und das zu so einem... wichtigen Ereignis." Beinahe hysterisch schallte sein Lachen durch die Pinte. Ja, irgendwie färbte der Zynismus und die Ironie seines Mentors auf ihn ab, |
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21.02.2004, 00:49 | #1093 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Die Stadt Khorinis #27 -
Schon kam das Mädchen zurück, Hände voll mir einem Weinkrug und zwei Bechern, welche sie vor Rhodgar und Seraphin abstellte. Den Gehängten ließ sie, passenderweise, aus. Störte ihn das wirklich? Zumindest hatte es so den Anschein. Denn nun kam auch von ihm ein Knurren, und Rhodgar erwartete, dass sein Gegenüber im nächsten Moment aufspringen würde, und die Frau auf genauso schändliche Weise behandeln würde, wie er es mit Rena getan hatte. Jedoch ließ er es, wohl auch zur Verwunderung Seraphins, bleiben. Vorerst wohl dachte Rhodgar sich. Einige Zeit verstrich, ohne dass ein Sterbenswörtchen gesprochen wurde. Nur das laute Schlürfen und Schlabbern des Gehängten war noch zu hören (mittlerweile hatte er sein Bier bekommen). Knisternde Spannung lag im Raum, man konnte sie förmlich mit der Hand aus der Luft greifen. Doch irgendwann war es dann genug. Kaum noch in der Lage ein Auge offen zu halten, und ein wenig beschwippst ob des Weins setzte sich der Schwarzmagus auf und sah Seraphin mit einem fragenden Blick an. Doch jener verstand sofort. Auch ihm war es sehr genehm, wenn die beiden sich nun zurückzogen. Was aber war mit dem Gehängten zu tun? Er ließ sich keine Müdigkeit anmerken, und was würde er im Bierrausch wohl alles anstellen? Eine ganze Menge war ihm zuzutrauen, und nichts war wünschenswert. Alles, was sich Rhodgar zusammenreimen konnte, würde ihr Vorhaben, den Gehängten so schnell wie möglich loszuwerden, gefährden. Da war es doch besser, die Kellnerin weg zu schicken. "Geh nach Hause, Mädchen." Gesagt, getan. Mit einem überaus zufriedenen Grinsen auf den Lippen wandte sich Rhodgar ihrem Begleiter zu, der sogar noch grummeliger grummelte als vorher. "Ich werde mich jetzt schlafen legen, Seraphin, so denke ich, wird es auch tun. Was ihr für euren Teil tun wollt, bleibt euch überlassen." Somit verschwanden die beiden Schwarzjünger die Treppe herauf, und ließen die Hiliashülle alleine in der Pinte stehen. |
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21.02.2004, 22:38 | #1094 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Die Stadt Khorinis #27 -
Mit einem ungeuten Gefühl war Rhodgar zurückgeblieben, alleine in der Gaststube, wo er eine weitere Zeit damit verbrachte, die Kelnnerin anzuknurren. Nein, was das für einen Spass machte, unfassbar. So war der Tag wie im Flug vergangen, und nichts war passiert. Absolut nichts. Keine Meldung von Seraphin, der in den frühen Morgenstunden losgezogen war, und nicht ein einziges Anzeichen, dass Hilias Mist gebaut hatte. Dies awr im Gegensatz dazu aber ein gutes Zeichen, und ein kleiner Hoffnungschimmer flammte in dem Schwarzmagier auf, dass die drei ihre Aufgaben hier vielleicht sogar unblutig und ohne jedwede Zwischenfälle erledigen könnte. Doch wie es eigentlich logisch war, so platzten diese Hoffnungen schon im nächsten Augenblick. Natürlich, wie konnte er so naiv gewesen sein, und angenommen haben, dass alles glatt über die Bühne laufen würde? Kampfschreie drangen von der Kaserne durch wohl halb Khorinis, und da Rhodgar aus anfänglichen Erfahrungen sagen konnte, dass dies die absolute Ausnahme war, so folgte gleich darauf die Erkenntnis, dass es eindeutig eine Unruhe gab, an der Hilias mit Sicherheit nicht unschuldig war. Schnell war der Schwarzmagier auf den Beinen, und lief, so schnell es ihm die Schneiderei seiner Robe möglich machte, die Straße entlang. Er hatte sich getäuscht, die Stimmen kamen nicht aus Richtung der Kaserne, das Spektakel spielte sich am Galgenplatz ab, und wie erwartet war Hilias mittendrin. Nein, was machte dieser Narr denn da? Er gefährdete alles, das gesamte Unterfangen. Da galt es einzugreifen, und Schlimmeres zu verhindern. Im Laufen zog Rhodgar seine Schattenflammenrune und in der Bewegung beschwor er die dunkle Energie. Nun drängelte er sich durch die Masse der Schaulustigen, größtenteils Milizen. Der Gefahren, die von solch einer Aktion ausgingen, waren ihm immoment egal. Doch kam er zu spät, um das Unheil noch aufhalten zu können. Die Schattenflamme noch immer über der Hand schweben lassend sah er auf den verbitterten Kampf, den sich der Gehängte im Körper des Hilias und ein anscheinend ranghoher Paladin lieferten. Warum musste dieser Dickkopf denn immer Mist bauen? Resignierend schaute der Schwarzjünger nun auf die schäumende Spree, die sich über Hilias Eintauchstelle gebildet hatte. Ungläubig und erfreut zugleich starrte er hinab in die Tiefe. Ob dies wohl auch zum Plan gehörte? Kaum vorstellbar, wenn nicht unmöglich. Tja, das würde es dann wohl gewesen sein. Doch warum hätte er dann den Trank, den ihm meditate bereitet hatte, vorher noch schlucken sollen? All das war ziemlich verwirrend. Den Fuß an eine Mauerzinne gelehnt, blieb Rhodgar noch lange regunglos stehen. Nur der Magieball über seiner Hand flimmerte weiterhin. |
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21.02.2004, 23:07 | #1095 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Nee du, da bin ich genauso überfragt wie du. ![]() Da hatte sie sich anfangs soviel Arbeit gemacht hierhin zu kommen und dann dies... |
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21.02.2004, 23:30 | #1096 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Hier geht's um Musik!! -
Gothic ist eine Art des Metal, jedoch nicht so hard wie z.B. Death Metal. Beim Gothic kommts eher auf Melodien und manchmal auch auf eher mystische Klänge an. p.s.: hab auch mitgemacht, in erwartung aufs ergebnis. |
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22.02.2004, 01:20 | #1097 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Die Stadt Khorinis #27 -
Rhodgar war aus dem schützenden Schatten der Dunkelheit hervorgetreten, die sich in einer wohl sehr dunklen Stunde über Khorinis gelegt hatte. Mit Spannung hatte er das Treiben dieser achso wichtigtuerischen Milizen verfolgt, wie sie wie Flöhe durch das Hafenviertel gezogen waren, immer auf der Suche nach Hilias, welchen sie zunächst nicht erwischt hatten. Natürlich nicht. Er hingegen hatte mit einem grimmigen Lächeln festgestellt, das der Gehängte doch nicht so dumm war wie er aussah. In etwa hatte Rhodgar fühlen können, wo sich Hilias ungefähr aufhalten musste, denn es war nicht zu leugnen dass von dem Geist, der von ihm Besitz ergriffen hatte, eine ziemlich starke, magische Aura ausging. Und ein weiteres Mal erwies es sich als überaus nützlich, den schwarzen Segen Beliars empfangen zu haben, war man doch so ansatzweise in der Lage, andere magische Kollegen ausfindig zu machen. Doch mit einem Mal war aller Kontakt abgebrochen, von einer auf die andere Sekunde. Und sogleich war auch die anfängliche Unsicherheit zu dem Schwarzmagier zurückgekehrt. Was mochte da wohl passiert sein? Gewiss, irgendetwas Grundlegendes WAR vorgefallen, daran bestand kein Zweifel. Doch er konnte sich keinen Reim auf das alles machen, und so übte er sich in Geduld, und sorgte gleichzeitig dafür, dass er nicht aus der Übung geriet. Schnell und sicher hatte er eine Lichtkugel über seinen Kopf aufsteigen lassen, welche ihm nun den Weg strahlte, während er unruhig auf und ab gingen. Etwas in ihm sagte ihm, dass die ganze Sache noch nicht ausgestanden war, nicht für heute Abend. Dafür waren die Tatsachen einfach zu verwirrend. Mit geschlossenen Augen ließ der Schwarzmjünger dem Ganzen noch einmal Revue passieren. Seraphin und er waren ursprünglich aufgebrochen, um an dem missratenen Waffenknecht Rache zu üben, was sich später allerdings nicht eingestellt hatte. Denn durch einen glücklichen Zufall hatten sie Kontakt zu dem wahren Hilias bekommen, sich seine Geschichte angehört und, so frevelhaft es auch immer sein mochte, beschlossen dafür zu sorgen, dass der Gehängte schleunigst aus Hilias´ Körper verschwinden würde. Und nun das! Nichts war wie geplant gelaufen. Seraphin war abermals zum Kastell aufgebrochen und der Gehängte machte mal wieder nichts als Ärger, wobei das noch milde formuliert war. Schlichtweg dumm war es, gerade in dieser entscheidenden Phase des Unterfangens weitere Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, standen die drei doch sowieso schon unter den misstrauischen oder angsterfüllten Blicken der Bürger und der Stadtwache. Nanu, was war denn das? Im Licht seiner magischen Energiequelle konnte Rhodgar eine Gruppierung erkennen, die zielsicher, wenn auch angeschlagen wie es aussah, die Treppen zur Kaserne hinaufstiegen, wo sich der Schwarzmagier mittlerweile eingefunden hatte. Ihren Uniformen nach zu schließen waren sie ebenso wie Hilias Mitglieder der Garde Innos´, jedoch nicht alle. Gut ein halbes Dutzend gaffende Bürger wanderten neben den Soldaten her, und in ihrer Mitter hatten sie... da lag er, der Gehängte, Hilias. Getragen von den Gardlern, über und über mit Wunden übersäht. Schlimm sah er aus, ausgemergelt, zerschnitten und vor allem durchnässt, was wohl eine Konsequenz seines Kunstspringens von den Dächern der Stadt war. Was mochten diese Narren wohl mit ihm vorhaben? Bestimmt nichts, was den beiden Schwarzmagiern die Möglichkeit gab, den teuflischen Geist für alle Zeit aus dem menschlichen Körper verbannen zu können. Folglich gefährdeten sie die Mission, und allem was dies von sich behaupten konnte, galt es Einhalt zu gebieten. So minimierte Rhodgar seine Lichtkugel, bis sie schließlich ganz verschwunden war, und stellte sich dem Konvoi in den Weg. "Haltet ein, Innosdiener. Sagt, was habt ihr mit Hilias vor, der sich doch als einer der euren erwiesen hat?" |
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22.02.2004, 01:55 | #1098 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Die Stadt Khorinis #27 -
Soso, also waren am heutigen Abend ein paar Opfer mehr dazugekommen, die dem Gehängten unterlegen waren. Irgendwie hatte Rhodgar soetwas befürchtet. Doch trotz all diesen Gedanken, auf die Wut und Agression im Inneren des Schwarzmagiers folgten, fiel ihm sofort auf, in welchem Ton mit ihm geredet wurde. Ja, es sah fast danach aus, als würden die Männer sich vor ihm fürchten. Nun, zumindest die ganzen Narren, die sich um ihren Anführer scharten. Dieser jedoch... Rhodgar wusste nicht was es war, doch trotz der offensichtlich schwerwiegenden Blessuren und Verletzungen wahrte der Mann seine Manieren, seinen Stolz und seinen Anstand, was ihn sofort sympathisch machte. Nicht, dass nun eine sofortige Freundschaft folgen würde, nein das nicht. Jedoch war eins der Dinge, die für den Schwarzmagier am meisten zählten, der gegenseitige Respekt, ganz gleich mit wem man redete. Er versuchte stets, seinen Teil dazu beizutragen, und sein Gegenüber war endlich mal einer der wenigen, die dies ihrerseits ebenfalls taten. Der Mann gefiel Rhodgar. "Nun, mir ist nur teils bekannt, welche Verbrechen sich dieser Kerl hier zu lasten gemacht hat. Doch seid gewiss, wenn ihr Hilias bestraft, so werdet ihr nicht im Willen eures Herren handeln. Ich stehe hier sozusagen als Vertreter der Gegenseite, natürlcih wird von mir erwartet, dass ich nun Zwietracht und Streit in eure Reihen bringen will, damit die Meinigen davon profitieren. Doch dem ist ganz sicher nicht so. Glaubt mir oder lasst es bleiben, ich kann nur noch einmal beteuern, wie falsch ihr liegen werdet." Der Anführer der Meute wollte zu einem Protest ansetzen, doch schon unterbrach Rhodgar ihn. "Nein, ich erwarte nicht, dass ihr versteht. Wie auch? Ihr seid nicht im Besitz des dazu nötigen Wissens, ihr tragt nicht eine solche Bürde wie ich sie trage. Ich werde euch bestimmt nicht daran hindern, eurer Pflicht nachzukommen. Vielleicht ist es sogar besser so, solche Dinge sind unvorhersehbar. Miene letzte Bitte lautet jedoch, dass ihr mich auf die Schnelle seine Wunden versorgen lasst, sonst verblutet er uns noch, und das wollen wir ja nicht." Ohne die Antwort darauf abzuwarten, kniete Rhodgar auch schon bei Hilias, der nun auf den Boden abgelassen worden war, und auf dem Rücken so vor sich hin vegetierte. Schlimm waren die Verletzungen, es musste wirklich ein harter Kampf gewesen sein. Die Schnittwunden an Arm und Brustbereich waren schnell genäht, doch vermutete der Schwarzmagier ebenfalls ein paar innere Verletzungen, Knochenbrüchje oder etwas dergleichen. Mist, warum hatte er gerade heute keinen Heiltrank dabei? Nun, daran war nichts zu ändern. Dann war Hilias, zumindest für diese Nacht, halt einer kalten Zelle ausgeliefert, dagegen war er nun machtlos. Gerade als er sich wieder aufsetzen wollte, fiel Rhodgars Blick auf die zwei Fläschchen, die Hilias unter seinem Filzmantel versteckt gehalten hatte. Wunderbar, dann konnte ja doch noch alles klappen. Der Anflug eines überlegenen Lächelns huschte durch Rhodgars Züge, wie als ob er etwas wusste, was den anderen unbekannt war. Naja, so war es ja auch. Nach dieser Einsicht, die Laune ein kleines bisschen angehoben, trat er nun beiseite, quasi symbolisch für seine, voererstige, Kapitulation. |
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22.02.2004, 14:48 | #1099 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
<< lebt für den ZuX, was anderes nebenher ist nicht drin :D |
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22.02.2004, 17:26 | #1100 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Die Stadt Khorinis #27 -
Angespannt, sogar ein wenig zitternd hatte Rhodgar den Worten des Paladins gelauscht. Er war größtenteils ruhig geblieben, doch bei dem Wort Teufelsanbetung war für den Bruchteil eines noch so nichtigen Momentes etwas in ihm aufgeflammt. Wen sollte Hilias denn bitteschön aneten, außer Innos? Nicht er war es, der all diese Verbrechen begangen hatte, sondern der Gehängte. Hilias selbst war wohl einer der frommsten Innosfolger, denen Rhodgar je begegnet war (wobei ihm auffiel, das er noch gar nicht mal soviele von der Sorte kannte, worüber er im Prinzip aber auch ganz froh war). Die ganze Zeit schon hatte der Schwarzmagus in seiner Robe herumgenestelt, war mit flinken Fingern über den Stoff gefahren, auf der Suche nach dem Stück Pergament, in welches der Telekinisezauber eingelassen war. Alles war genau geplant. Während Hilias wie tat schien, mussten Seraphin und er den erstarrten Körper stützden, doch gleichzeitig den Strick straff halten, damit sie nicht allzuviel Aufsehen erregten. Und nun, da der Sprecher den Henker aufgefordert hatte, seines Amtes zu walten, da holte Rhodgar die Schriftrolle unauffällig hervor, war stets bemüht, dass keiner dieser aufgeregten Bürger mitbekam, dass er teilweise für die missglückte Hinrichtung verantwortlich war. Doch dies war nicht besonders schwer, die ganze Meute war voll mit Aggression, und nur auf den Galgen fixiert, er würde also leichtes Spiel haben. Und da war der Moment plötzlich da, in dem der Henkersmeister seine Wurstfinger um den Schalter legte. Höchste Zeit für Rhodgar, zu beginnen. Sanft fuhr er mit den Fingern über die kaum merkbaren Gravierungen im Pergament, erfühlte ihr Muster, welches sich bildlich in sein Hirn brannte. Dieses Bild musste er aufrecht erhalten, soviel war klar. Schwarzjünger öffnete die Augen, und schaute auf den in aufwendig gefertigten Lettern geschriebenen Text. Leise murmelte er die Worte, immer und immer wieder, und konnte nach und nach spüren wie die magische Kraft von ihm Besitz ergriff. Von einer auf die andere Sekunde war er sich sicher, dass obwohl er die Sumpfmagie kein einziges Mal zuvor angewendet hatte, er zielsicher und vor allem erfolgversprechend an die ganze Sache herangehen konnte. ZACK! Da fuhr Hilias Körper nach unten. Für einen Augenblick war Rhodgar gelähmt vom Wirrwarr der Gefühle, das in ihm herrschte. Denn eben in jener Sekunde waren symbolisch nocheinmal alle Ereignisse, mit denen Hilias für ihn in Verbindung stand, vor seinem inneren Auge vorbeigezogen, in unsäglichem Tempo. Jedoch verschwand diese Illusion so schnell wie sie gekommen war, und nun richtete Rhodgar seine Hand auf Hilias Körper, die fünf Finger weit auseinander gespreizt. Hätte ihn nun jemand gesehen, mit Sicherheit hätte dieser jemand vermutet, dass irgendetwas im Busch war. Wenn nicht, dann müsste es schon einer der ganz dummen sein. Doch dieses Risiko bestand momentan nicht, da sich der Schwarzmagier hinter der Meute befand, die johlend und brüllend auf den Galgen stierte. Zunächst hatte es erschreckenderweise so ausgesehn, als ob Seraphin seinen Einsatz verpasst hätte. Denn kurz war deutlich zu erkennen, dass sich der Strick krümmte, nicht richtig gespannt war, was eine Konsequenz des von Rhodgar auf Hilias ausgesprochenen Telekinisezaubers war. Doch ebenfalls dies währte nur kurz, denn schon im nächsten Moment straffte sich das Seil, und nun sah es wirklich so aus, als würde der Waffenknecht hängen. Nur zwei Schwarzmagier wussten es besser. |
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