World of Gothic Archiv
Alle Beiträge von Rhodgar
Seite 47 von 53 « Erste 43  44  45  46  47  48  49  50  51 Letzte »
06.03.2004, 20:18 #1151
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Jah, hört mal lieber auf mich, immer auf den klugen, weisen, aaalten Rhodgar hören ;) Danke für die Unterstützung Aylen.
Da fällt mir ein, ich hatte heute noch kein Fleisch... rrrrr :D
06.03.2004, 20:37 #1152
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Hmm vielleicht ist es Zeit, Rhodgars Wettstube mal um eine Attraktion zu bereichern? Ja, das ist es! :D *Schild draußen aufhäng*

-----------------------------------------
Jetzt Exklusiv: Magierinnen-Hütchen-Spiel
-----------------------------------------

"Immer herein Herrschaften, immer herein mit ihnen. Nun auch unsere neueste Attraktio, das Magierinnen-Hütchen-Spiel. Unter einem dieser drei Hüte hier steckt eine leckere Schwarzmagierin. Na, wer findet sie? Ist ihr Auge schneller als meine Hand? Nur zu, die Einsätze bitte!"
06.03.2004, 21:04 #1153
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Kommt drauf an was du eingesetzt hast... mal schauen, ja hier, du hast zwei ChupaChups-Lolli´s gesetzt, bekommst also vier wieder *geb, aylen schnapp und wegrenn* :D
06.03.2004, 21:19 #1154
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Hmm... ich will keinen Ärger... eine Schwarzmagierin darfs also sein? Na schön... *eine alte verschrumpelte Hexe aus dem Besenschrank hol und Tauro vor die Nase setz* Biddeschön. Pack ein bevor mir das noch leid tut ^^
06.03.2004, 21:22 #1155
Rhodgar
Beiträge: 1.307
[GM] Licht und Schatten -
-Kapitel 1-

Die Höhe der Teufelszähne zerrte an unseren Kräften, Kälte und Unwohlsein nagten an unseren Leibern. Wahrlich, die Überquerung dieser Gebirge ist nichts, was man anderen wünschen sollte. Knietief sanken wir mit jedem Schritt in den immerwährenden Schnee, die Kleider durchnässt, mit den Nerven am Ende. Doch wir wurden vom Winde getragen, schafften es irgendwie, den angestrebten Gebirgspass zu erreichen, um unsere Reise fortzusetzen. Das Ziel in unser Hirn eingebrannt, liefen wir blind für alle Geschehnisse durch das ewige Weiß, so tief und weit. Existierte der azurblaue Himmel heute nicht, ich hätte den Sinn dafür verloren, was noch real und was nur Täuschung war. Ich hätte mein Selbst inmitten dieses Mysteriums verloren.
Du wirst dich fragen, warum schreibt er so betrübt, der Autor dieses Werkes? War doch bisher alles wunderbar gelaufen? Nun, das ist nur ein Teil der Wahrheit. Es drehte sich um Veltrin, unseren Führer und Leiter auf dieser Expedition. Was er uns doch bedeutete, was wir ihm zu verdanken hatten und was wir ihm doch schuldig waren.
Sie sind plötzlich da gewesen. Wankend und torkelnd waren die Kreaturen auf uns zugeschlichen, inmitten dunkler Nebelschwaden, so finster wie die Nacht, die wohl bald hereinbrechen würde. Allen Vorsichtsmaßnahmen unsererseits zum Trotz war dieser tapfere Krieger auf die Meute zugegangen, war er doch im Glauben gewesen, dies sei seine angeheuerte Mannschaft, die uns sicher nach Gorthar bringen würde. Nichtsahnend hatte sich unser Anführer in seines Schicksals Hände begeben. Die Vision, die unsere beiden Auserwählten der Götter zur gleichen Zeit empfangen hatten, war zu nichts nütze gewesen. Dass es sich bei den Gestalten um Untote gehandelt hatte, um solche von der Sorte die nicht einmal wir Beliardiener zu beherrschen wussten, diese Erkenntnis kam zu spät. Zu spät für uns, zu spät für Veltrin.
Der Ernst der Lage war lediglich schnell begriffen, doch das Unheil war nicht mehr abzuwenden, waren die Hälse der Zombies zu allem Überfluss auch noch mit Metallkrausen geschützt, sodass der fein geschmiedete Stahl einer jeden Klinge einfach daran abprallte, nichts bewirkte. Todesmutig stürzten sich aber jene, die des Kampfes geschult waren, in die Schlacht, und fochten den verbitterten Krieg gegen einen schier unbesiegbaren Feind. Blut? Nein, Blut gab es nicht in diesen seelenlosen Hüllen einstiger Menschen. Dort, wo einmal der rote Lebenssaft gewesen war, quoll nun dickflüssiger, schwarzer Schleim, mit Madengewürm garniert. Der Schnee war schon bald gekennzeichnet von dieser Masse, war voll mit Armen und anderen Gliedmaßen, die vermodert wie eh und je ihr lebloses Dasein fristeten. Ich selbst habe nur indirekt am Kampf teilgenommen, habe meine Dienerkreatur, die reanimierten Gebeine einer Blutfliege, in die Schlacht geschickt, um jene zu unterstützen, die ihr Leben riskierten, nur um uns eine sichere Flucht zu ermöglichen.
Wie dieser aussichtslose Zwist zuende gegangen ist? Nun, ein weiteres Mal hatten wir es Veltrins Verstand zu verdanken, dass wir uns sicher auf die andere Seite des Passes hatten retten können. Sein Geistreichtum und das schnelle Handeln des Seraphin ermöglichten es unserem Anführer, uns in Sicherheit zu bringen. Doch musste er dafür sich selber zurücklassen, eingekreist von den Untoten und gefangen in einem scheinbar ewig und gierig brennenden Kreis aus züngelnden Flammen. Und es war an uns übrigen acht Gefährten, zusehen zu müssen, wie uns unser Freund mit ein paar letzten, gellenden Rufen dazu antrieb, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, nicht zurückzuschauen und vor allem die Medien zu schützen. Sie wären der Schlüssel zu allem. Und dann schob sich eine Stichflamme vor meine Sicht, und es war mir nicht länger möglich seine Konturen inmitten des Infernos auszumachen...
Doch halt, was war das? Unmöglich, völlig ausgeschlossen, aber... das konnte nicht sein. Fassungslosigkeit und zugleich unendliche Erleichterung und Freude trafen in meinem Kopf aufeinander. Aus den qualmenden Ruinen des Schlachtfelds kehrten fünf Männer zu uns zurück. Vier waren aber zuvor nur aufgebrochen, der fünfte... ja, als sie näher kamen, verdeutlichten sich ihre Konturen, nun war es klar zu erkennen. Veltrin, der Teufelskerl, hatte diese Infernowoge überlebt, war mit einem blauen Auge davon gekommen, wie man so schön sagt. Neben ihm die Diener des Innos, des Schläfers und der meines Herren. Schon waren sie zu uns gestoßen, und sogleich hatte Veltrin dafür gesorgt, dass alle Euphorie aus unseren Herzen verschwand. Davon sollten wir uns nicht blenden lassen, sollten uns auf das Wesentliche konzentrieren, und unseren Marsch, der sich noch lange hinziehen würde, fortsetzen. Und das taten wir...


Immer wieder fuhr Rhodgar mit seinen Blicken über den eben vollendeten Text. So langsam war die grobe Struktur seines Werkes zu erkennen, das Buch nahm langsam Form an. Er freute sich schon auf den Tag, an dem sie glorreich ins Kastell zurückkehren würden, und an dem es soweit wäre. Wenn er diese Zusammenstellung ihrer Erlebnisse in der Bibliothek der schwaren Festung wiederfinden könnte.
06.03.2004, 21:33 #1156
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Wie wäre es mit "Medi pass auf" oder "Don ärgere dich nicht?" :D
Nein, wir müssen aufhören, wir spammen hier alles zu... *schelchtes gewissen hab*
06.03.2004, 22:10 #1157
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
*träller* Nia, far, wäräva Ju Ar, Ju Ar Hier in Mei Hart Änd mei Hart Will Go On! :D
06.03.2004, 23:28 #1158
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
Also bei solchen Bedingungen würde ich liebend gerne verlieren!
*extra falsches Hütchen auswähl*
07.03.2004, 00:23 #1159
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
Wir haben dich nicht vergessen, sondern uns nur damit abgefunden dass zwischen dir und uns noch ein Drachenjäger steht.
07.03.2004, 19:42 #1160
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Der Saal des Gremiums -
BEFÖRDERUNG

Da hat doch schon wieder einer den wunderhübschen Rang des Schwarzmagier hinter sich gelassen, und ist auf der Karriereleiter eine Stufe höher geklettert, denn das übrige Gremium hat beschlossen

Squall_L

in den Stand eines hohen Schwarzmagiers zu erheben. Auf dass du am Ball bleibst und den dunklen Herrscher auch weiterhin mit deinen Posts erfreust.

Die neue Signatur:



Der Code zum richtigen Einbinden der neuen Signatur:
[url=http://gothic.gamesweb.com/clans/zux/][img]http://gothic.gamesweb.com/clans/zux/sigs/hoher_schwarzmagier_rpg.gif[/img][/url]

Glückwunsch von meiner Seite.

i.N.d.G.
Rhodgar
07.03.2004, 20:22 #1161
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
Nunja... mir ist da ein kleiner Fehler unterlaufen. Ich hatte, um den post für Squall zu erstellen, Medi´s Muster übernommen, wollte dann nur noch Name, Rang und Text ändern. Um es mir zwischendurch anzuschauen habe ich die Vorschau genutzt, bin aber einmal ausversehen auf absenden anstatt auf Vorschau gegangen... und so kam eins zum anderen :D Das war ein ziemlich nervenaufreibendes Gremiumssaal-Thread-Debut für mich.
07.03.2004, 21:00 #1162
Rhodgar
Beiträge: 1.307
[GM] Licht und Schatten -
Verblüfft schaute Rhodgar auf das Behältnis, welches von ihrem halbblütigen Mitstreiter aus der Höhle gezogen worden war. Vom Meersalz angefressen war das Holz, doch machte es trotzdem einen recht massiven Eindruck. Bei genauerer Betrachtung wären den dreien wohl die feinen Zeichen aufgefallen, die in die Kiste eingeritzt worden waren. Was sie wohl bedeuten mochten? Vielleicht eine von diversen Schurken genutzte Geheimsprache, um sich gegenseitig Nachrichten zukommen zu lassen, ohne das Risiko einzugehen, von den hiesigen Häschern geschnappt zu werden? Möglich war alles.

Doch nun hieß es, wie war an den Inhalt heran zu kommen? Ein Blick untereinander hatte genügt um klar zu stellen, dass jeder einzelne daran interessiert war, die Kiste zu öffnen und zu schauen was sich in ihr befand. Bei der Gelegenheit musste Rhodgar zwangsläufig an seinen alten Freund un Kumpanen Syrus denken. Jener hätte einfach einen seiner Dietriche gezückt, das Schloss bearbeitet und nur Sekunden später einen überlegenen Gesichtsausdruck ob der bewältigten Herausforderung aufgesetzt. Mit träumerischen Augen erinnerte sich der Schwarzmagier daran, wie er und Syrus damals im Kellergeschoss des Kastells umhergegeistert waren, alles nur aus dem einen Grund. Rhodgar selber hatte zu der Zeit nämlich ebenfalls eine Vision gehabt, mehrmals sogar. In etwa vergleichbar mit jenen, die Rena und Hilias von Zeit zu Zeit heimsuchten. Die damaligen Lehrlinge hatten so manches Rätsel gelöst, so manche Gefahr überwunden, doch hatten sie schließlich umkehren müssen. Ein Wächter aus reinem Licht hatte ihnen letztenendes den Weg versperrt, sie daran gehindert dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Er war zwar gewiss nur eines der Mysterien, die im Kastell beheimatet waren, doch gingen dem Schwarzmagus bis heute seine Worte nicht aus dem Kopf. "Kehrt zurück, wenn ihr euch als würdig erwiesen habt." Hatte zumindest er dies schon erledigt? Wenn dem so war, dann wusste er schon was zu tun war, wenn die Gruppe am Tag X wieder im Kastell angelangen würde. Sie würden...

"Rhodgar, was ist, träumst du?"

Ein leichter Stoß in die Seite ließ ihn aus seinen Gedanken fahren. Mit kleinen Sternchen vor den Augen musste er sich eingestehen, dass er wirklich ein bisschen abwesend gewesen war, war es doch nun an der Zeit, endlich hinter das Geheimnis der Kiste zu kommen. Schnell war alles abgesprochen, er und der junge Drachling traten zwei Schritte zurück, während Rena damit begann, eine Schattenflamme über ihrer Hand tanzen zu lassen. Immer weiter und weiter, bis schließlich... ja, mit einem Knall zersprang das angerostete Schloss, welches ihnen im Weg gestanden hatte. Nun war jener frei, und Rhodgar wagte sich als erster daran, den massiven Deckel anzu heben. Ein anfänglicher Schock ließ seine Adern und seinen Herzschlag pulsieren, denn das erste was er sah, kam diesem Bilde sehr nah.
08.03.2004, 18:18 #1163
Rhodgar
Beiträge: 1.307
[GM] Licht und Schatten -
So schön... fasziniert blickte Rhodgar auf das weite Meer hinaus. Die untergehende Sonne warf ihre letzten Strahlen quer über den Ozean, und jener reflektierte sie in einem wundervollen dunkelorange. Ein Bild, welches sich lohnte festgehalten zu werden, doch hatte der Schwarzmagus die Ölfarben, welche er sich einst von einem der Dämonen hatte zusammenstellen lassen, in seinem Zimmer im Kastell zurückgelassen. Denn nie hatte er damit gerechnet, solch bezaubernden Motiven zu begegnen. Er zuckte leicht mit den Schultern, stieß einen leichten Seufzer aus, und wandte sich wieder der Gruppe zu.

Jeder einzelne von ihnen schien froh darüber zu sein, die Teufelszähne hinter sich gelassen zu haben. Verständlich. Schließlich war es beileibe kein Vergnügen gewesen, das Gebirge zu bezwingen, um schließlich sicher auf der anderen Seite heruntersteigen zu können. Doch wo waren sie nun eigentlich? In jedem Fall weiter fort, als es Rhodgar je von seinem Zuhause gewesen war. Geschwind griff er nach seinem Wanderbündel, welches mittlerweile um einen stolzen Totenschädel bereichert worden war (aus irgendeinem Grund ging eine gewisse Anziehungskraft von diesem Stück aus... seltsam). Jener grinste ihn aus seinen dunklen und entleerten Augenhöhlen an, mit fehlendem Unterkiefer. Wessen Überreste das wohl sein mochten? Bestimmt ein berüchtigter Pirat, der sein Unwesen auf dem Meer getrieben hatte, pausenlos Galeeren und andere Schiffe überfallen hatte und sein Leben zwischen Seeschlachten und barbarischen Fressorgien verbracht hatte. Solche Leute sollte es ja geben. Grinsend schüttelte Rhodgar den Kopf, kaum merklich. Nein, für ihn wäre ein derartiges Leben in Saus und Braus nicht, er liebte die Stille. Schon am Vortag hatte er sich fest vorgenommen, sich nach ihrem Abenteuer wieder ganz den alltäglichen Dingen zu widmen, sein Magiestudium fortzuführen und bei Gelegenheit endlich einmal seine Heilkenntnisse aufzubessern.

Behutsam legte der Schwarzmagier seinen grinsenden Freund wieder zurück, und zog stattdessen die Karte hervor, die den Gefährten von Meditate nachträglich zugeschickt worden war. Zur Orientierung, wie es in dem kurzen Brief geheißen hatte. Langsam fuhr er mit dem Zeigefinger den Weg auf dem Pergament entlang, von dem er in etwa wusste, dass sie ihn gegangen waren. Der Pass über die Teufelszähne war ebenfalls eingezeichnet, und den hatten sie ja hinter sich gelassen. Folglich mussten sie sich in etwa hier befinden, genau an der Stelle, die er nun mit dem Finger immer wieder antippte. Hier irgendwo mussten sie nach Gorthar übersetzen.
08.03.2004, 21:09 #1164
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
quote:
Zitat von The_Nameless
warum, warum läuft die nase und riechen die füße?

warum, warum ist die Banane krumm?
09.03.2004, 18:47 #1165
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
Leute was ist denn mit euch los? Ich wollte nur ne genau so sinnlose Frage wie Less stellen, und dann zieht das solche Konsequenzen mit sich...
09.03.2004, 19:47 #1166
Rhodgar
Beiträge: 1.307
[GM] Licht und Schatten -
Rhodgar hatte sich ein wenig von den anderen entfernt. Er wollte das Schiffswrack ein wenig auf eigene Faust erkunden. Vielleicht ließen sich ja noch ein paar andere Totenschädel finden, welche er zu seiner geplanten Sammlung hinzufügen konnte. Auf Ruinen einst so stolzer Schiffe wie dies eins gewesen sein musste, so dachte er, wäre es sicherlich schwerer, nicht über etwas derartiges zu stolpern als umgekehrt. Langsam war der Schwarzmagier einen kleinen Korridor entlanggewandert, die Augen immer offen für die nächste Sehenswürdigkeit. Dabei war seine Aufmerksamkeit immer wieder auf die Gemälde gezogen worden, die in den angeschimmelten und vom Meersalz zerfressenen Bilderrahmen hingen. Das Pergament, auf welches sie gezeichnet worden waren, fing bereits an sich abzublättern. Doch waren es nach wie vor erstaunliche Kunstwerke. Eins dieser Meisterwerke zog den Schwarzmagus und leidenschaftlichen Künstler ganz besonders in seinen Bann. Welch aufregende Farbverläufe das Bild doch aufwies, auf welchem eine Frau zu sehen war. Schwarz war der Hintergrund gepinselt worden, und doch war es dem Maler gelungen, eine faszinierendes Leuchten aufzubauen, alleine durch helle und dunkle Farbverläufe. Dies war es, was für Rhodgar vorrangig zählte, die Technik. Das die abgebildete Frau anstatt Beinen eine Art Fischschwanz hatte, würde ihm erst später auffallen, wenn er das Pergament im Kastell wieder entrollen würde. Denn in demselben Augenblick zückte er seinen Dolch, fuhr damit an den Innenrändern des Rahmens entlang und schon bald hielt er das Werk in den Händen. Schnell zusammengerollt, und im Wanderbündel verstaut, wo es neben dem immergrinsenden, da unterkieferlosen, Schädel seinen Platz fand.

Doch zu Rhodgars Enttäuschung ließ sich auf dem Schiff nichts weiteres wertvolles finden. Leicht gereizt schnaubte er auf, hatte er doch in all den Geschichten und Erzählungen aus seiner Kindheit gelesen, dass es gerade an solch mysteriösen Orten viel zu holen gab. Schmuck, wertvolle Bücher oder andere kostbare Artefakte.
Urplötzlich der Schwarzmagier aus seinen Gedanken gerissen. Lautes Gebrüll erhob sich nun überhalb seiner selbst. Der Lärm musste vom Deck kommen, wenn er seinen Ohren trauen konnte. Wenn da mal nichts vorgefallen war! Während er den shcmalen Gang hinauf sprintete, fragte er sich immer wieder, was wohl der Anlass für diese Aufruhr hätte sein können, zumal jedes Schreien meistens mit Gefahr verbunden war. Viel Zeit zum Fragen bleib dem Schwarzmagus allerdings nicht, als er an Deck angelangt war. Gerade noch hatte er die Situation einigermaßen realisieren und einschätzen können, da traf es ihn wie der Schlag. Blitzartig durchzuckte ihn ein stechender Schmerz, was für gewöhnlich ja nichts Unbekanntes für ihn war, hatte er doch jederzeit mit den im Kastell beheimateten Dämonen zu tun. Doch nicht in seinem Kopf befand sich die Quelle der Pein, es war vielmehr der (allerdings nicht wirklich tiefe) Einschnitt, der sich nun quer über seinen linken Arm zog. Wehenden Haares blickte er von der Wunde auf, mitten in die fiesen wie leblosen Augenhöhlen eines Totenkopfes. Die beiden knöchernen Kiefer wieder und immer wieder aufeinander malmend, starrte ihn dieses unendliche Schwarz an, doch als der Blick des Schwarzmagiers sich von ihnen wandt, fiel ihm das Messer auf, welches die kleine Skelettgestalt in der untoten Hand hielt. Blut rann an der fein geschliffenen Schneide herab, sein Blut! Nur für ein paar Sekunden blieb Rhodgar tatenlos, doch als die Zeit gekommen war, traf seine Wut die bedauernswerte Kreatur dafür umso heftiger.
"Niemand wagt es ungestraft, mich, den Herr und Meister aller Skelette und Dämonen (auch wenn das nun wirklich ein wenig übertrieben war, doch es konnte wohl nicht schaden, diesen Biestern ein wenig Angst einzujagen. Doch dann fiel ihm wieder ein, dass sie soetwas wie Furcht nicht mehr spüren konnten. Naja, auch egal), meines Blutes zu erleichtern! NIEMAND!"

Vom Zorn mitgerissen, packte er die Knochengestalt, die ein wenig erhöht ihm gegenüber stand, bei den Rippen, und schmetterte sie so heftig gegen die Holzwand, dass nur ein Splittern zu hören und zu sehen war, und schon hatte sich der Schwarzmagus von dieser niederen Kreatur befreit. Doch nun, als er wieder ein paar Momente zum Atmen gefunden hatte, wurde ihm erst das Ausnamß der ganzen Situation bewusst. Skelette, soweit das Auge reichte! Sie krochen aus den finstersten Ecken, sprangen von den höchsten Anhebungen, sie waren einfach überall. Im Augenwinkel konnte er Seraphin und Hilias sehen, wie sie mit schwer zu deutender Mimik gegen die schier ins Unermeßliche angestiegene Zahl der Biester anzukommen versuchten.
Schnell hatte er, wie so oft in der letzten Zeit, eine untote Blutfliege an seine Seite beschworen, ließ nun seinen Dolch einmal gekonnt in seiner Hand herumwirbeln, und stürzte sich dann mit gehörigem Kampfgebrüll ins Getümmel.
Zwei, drei, sogar vier Skelette hatte er beim Zerfall beobachten können, als sie der hartschalige Stachel seiner Kreatur getroffen hatte. Eine wahrlich effektive Waffe, und so nützlich. Innerlich bedankte sich der Schwarzjünger bei seinem finsteren Herrn, dass ihm vor alledem noch die Gelgenheit gegeben wordenw ar, beim Don das unterste Magiekönnen zu perfektionieren. So wusste er sich stets zu helfen, wenn es gegen diesen übermächtigen Feind jedoch auch knapp wurde. So nutzte er die unsichbare Verbindung zwischen ihm und dem beschworenen Insekt, um ihm die letzten Befehle zu erteilen, alles was nicht Mensch war zu vernichten. Er selber zog mit seinem Dolch in den Kampf, wich hier und dort oft geschickter als er selbst von sich erwartet hätte, den allerdings auch ziemlich ungenauen Hieben einiger Säbel aus. Mit geschmeidigen, schnellen Bewegungen nahm er nach und nach immer mehr Skeletten die Bürde und das Gewicht ihres Schädels ab, in dem er mit gezielten Schlägen die Gebeine zum Splittern brachte. Doch wie lange würde er dies wohl noch durchalten können?
09.03.2004, 20:14 #1167
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
Boa, der war fies ^^

Ich sehe gerade, Arctus hat was gepostet im RPG... dieser Herr möchte sich mal bitte ganz schnell bei mir im icq melden, wenn ich bitten darf!
10.03.2004, 06:37 #1168
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
Das hat alles mit Lessie angefangen! Hätte er diese ganz intelektuelle Frage nicht in den Raum geworfen, wäre das alles nicht passiert. Also ich bin dafür dass wir ihn aus dem ZuX kicken, und ihn für alle Zeit aus WoG verbannen lassen! :D
10.03.2004, 20:26 #1169
Rhodgar
Beiträge: 1.307
[GM] Licht und Schatten -
Irgendwie hatten sie es geschafft. Irgendwie hatten sie das wohl Unmögliche möglich gemacht, und waren größtenteils unbeschadet von dieser Hölle auf Erden hinunter gelangt, waren dem Tod wieder einmal knapp von der Schippe gesprungen, und hatten ihm dabei sozusagen ins Gesicht gespottet. Das hatten sie anfangs geglaubt, inmitten ihrer doch panischen Flucht hatten sie sich immer wieder Hoffnungen gemacht, die wohl aussichtsloseste Lage ihres Lebens glimpflich hinter sich zu lassen. Wenn dem doch so gewesen wäre!
Nun saß die Gruppe an einem kleinen Feuer irgendwo an der Küste, und jeder war damit beschäftigt, noch weniger zu sagen als der andere. Jeder? Nein, beileibe nicht. Einer fehlte. Das Herz und Hirn des Konvois, ein großer Mann und ein guter Freund hatte es nicht vollbringen können, mit ihnen zu kommen. Veltrin, der eiserne Kämpfer aus den fernen Ländern, war dahingeschieden, gepeinigt und letztenendes ermordet durch die Klingen der Skelette. Bei Beliar, niemand wollte es so recht wahrhaben. Alle paar Augenblicke schielte jeder der acht in die Richtung, aus der sie gekommen waren, dort hin, wo das alte Wrack lag, der letzte Kampfpllatz des Veltrin. Insgeheim keimten hier und da wohl noch Hoffnungen auf, dass jeden Moment eine Silhuettein der Abenddämmerung sichtbar werden würde, ein Schatten das letzte Licht der rötlich gefärbten Sonne unterbrechen würde. Sogar das erhabene Herumkommandieren wurde schmerzlichst herbei gesehnt, alles, alles würden sie tun, um ihren Anführer zurück zu bekommen.

Der Wind fuhr auf und brachte die Flamme die über den glühenden Holzscheiten tanzte, zum flattern. Seitdem die Gruppe das Schlachtfeld in Richtung Westen verlassen hatten, war kein Wort gesprochen worden. Vieles wurde gedacht, doch nichts gesprochen. So auch nicht von Rhodgar. Er hatte sich damit abgefunden, dass sie von nun an ohne den Tapferen voran kommen mussten, der sein Leben für Hilias´ gegeben hatte. Aus reiner Überzeugung, ohne mit der Wimper zu zucken.
War es sein Glaube, Heldenmut oder einfach nur Dummheit gewesen, was Veltrin zu solch einer Aktion bewegt haben konnte? Wahrscheinlich ein bisschen von allem. Er war schon ein verrückter Hund, einer von jenen Menschen, die einem unter Garantie positiv im Gedächtnis blieben, an die man sich gerne wieder erinnern würde.
Da saßen wir nun, und niemand wusste so recht was nun zu tun war. Hilflos waren wir, das traf es genau. Wir wussten einfach nicht mehr weiter. Bislang waren uns alle Entscheidungen von Veltrin abgenommen worden, oder wir hatten gar keine andere Wahl eine bestimmte Richtung einzuschlagen. Doch was nun? Was nun?
Langsam, gar schon fast melancholisch träge, zerrte der Schwarzmagier die Feder über das Pergament. Mit jedem Wort, das er niederschrieb, durchlebte er alles noch einmal von vorne, jeder Vers und jeder Absatz war wie ein erneutes Erlebnis, und hätte er gekonnt, dann hätte er die Seiten einfach zerrissen und in die Glut geworfen. Doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Etwas in ihm sagte, er solle erhobenen Hauptes seinen Weg fortsetzen, und sein Werk vollenden (ob damit das Fertigstellen seines Buches oder etwas anderes gemeint war, wer konnte das schon sagen?). Vielleicht war es aber auch nur eine Art der Entspannung, der eine liest Bücher, und der Schwarzmagier schrieb sie halt. Und niemand sagte auch nur ein Sterbenswörtchen, die einzigen vernehmbaren Laute wurden von der Feder verursacht, die immer wieder ein paar Kratzer hören ließ.

Ein kurzer Blick über den Rand des Papieres, ein paar Sekunden in einer Art Schockzustand, das alles reichte aus, um die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu lenken. Fragend blickten sie ihn an, diese verdammte Stille blieb weiter bestehen. Stur blickte der Schwarzmagus geradeaus, direkt auf den ruhigen Ozean, an dessen Rand sich aber etwas zusammebraute. Feine Nebelschwaden zogen ihre Bahnen, doch schien es so, als würden sie von etwas vorwärts geschoben, denn sie kamen wahrlich näher. Stumm nickte Rhodgar in die Richtung des Schauspiels, zum einen, damit er diese Blicke nicht mehr ertragen musste, doch zum anderen wollte er für das, was sich seinen Augen nun offenarte, Zeugen haben. Gespenstich sah es aus, als urplötzlich ein spitzer Holzscheit den Nebel durchschnitt, und sich immer weiter vorwärts bewegte. Scheit wurde zu Speer, und Speer verlief in einen Bug. Die Galleonsfigur grinste hähmisch, als sich das Schiff immer weiter zeigte, und schließlich ganz aus dem grauen Schleier hervorstieß. Da segelte es nun, das Boot welches sie eben noch beinahe in den sicheren Tod geschickt hätte. Doch das allerschlimmste war, in die (mehr oder weniger vorhandenen) Gesichter der Skelette zu schauen, die sich da an der Reling tummelten, als gäbe es Freibier umsonst. Und in ihrer Mitte... der leblose Veltrin. Er war es, keine Frage.

Was ich zu dem Zeitpunkt gefühlt oder durchlebt habe... darauf weiß ich dir selbst keine Antwort zu geben. Es wird wohl eine gefährliche Mischung aus Hass, Angst, Trauer, Leid, Wut und Zorn gewesen sein. Hass, Wut und Zorn, sie machten mich stark, hätten mir Kraft gegeben um gegen hunderte dieser Knochengestalten ankommen zu können (zumindest dachte ich das). Doch wiederum geschwächt war ich von den anderen Emotionen, sie warfen mich zurück, raubten mir allen Mut auf ein besseres Weiterleben.
So würde diese Szene im Schicksalsbuch geschrieben stehen.
11.03.2004, 19:18 #1170
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Suche Boxmusik -
Slipknot... reines Gebrüll und Dauerkrach, das macht dich aggressiv, lass einen drauf.

quote:
Zitat von Boomslang
dimmu borgir!

kerle sin spacken aber musik is geil!


stimmt, die musik ist sehr gut, aber die kerle sind keine spacken. Wenn sie an Satan glauben möchten, dann bitteschön. Außerdem sind sie doch stets sehr chick gekleidet, net wahr?
11.03.2004, 20:08 #1171
Rhodgar
Beiträge: 1.307
[GM] Licht und Schatten -
-Kapitel 2-

Er ist von uns gegangen. Die Tage des Veltrin, des großen Feldherren, des Kriegers, des Anführers und des Freundes, seine Tage waren nun gezählt. Einfach so, ohne Vorwarnung. Seine gepeinigte Seele mag nun in eine höheren Dimension entschwebt sein, doch wird die Erinnerung an ihn stets weiterleben. Sein Abbild wird auf ewig seinen Platz in unseren Herzen haben, vielleicht auch in deinem Herzen, solltest du dich anhand dieses Buches bereits jetzt mit uns verbunden fühlen, was durchaus eine gute Sache wäre. Durchlebe unsere Trauer, unser Leid, doch auch unsere Freuden, und beginne nachzuvollziehen, wie es war, als die einstiegen Neun aufbrachen, um ein Schicksal zu erfüllen.
Sicherlich wird dich nun die Frage löchern, wie es zu alledem kam, hatte besonders Veltrin bislang als unzerbrechlich stark und beine unsterblich gewirkt, nicht wahr? Es fällt mir nicht leicht, die Lettern niederzuschreiben, und mit ihrer Hilfe werde ich nie auch nur annähernd realitätsgetreu schildern können, was sich abgespielt hatte auf der Schiffsruine, auf dem letzten großen Schauplatz von Veltrins Heldenmut. Ursprünglich dort hinauf geführt von dem Medallion, welches um den Hals des zweiten unserer Medien hing, entfernte ich mich schon früh von der Gruppe, alleine auf der Suche nach eventuellen Artefakten, welche in solch einem Wrack verborgen sein könnte, denn neben dem Totenschädel, den ihr vor ein paar Tagen aus einer Truhe habe mitgehen lassen schwebten mir noch ganz andere Mitbringsel vor, auf dass ich auch materielle Erinnerungen mein Eigen nennen konnte. In einem Korridor wurde ich gar fündig, hing dort doch ein solches Kunstwerk, umrahmt von schlichten Holzscheiten, dass sich meine Augen nicht einen Moment davon hätten lösen können. Jedenfalls nicht, bis sich dieses Meisterwerk in meinem Wanderbündel befand, was ein paar Augenblicke später jedoch der Fall war. Wie es schien würde ich hier noch auf ganz andere Dinge stoßen, doch hoffte ich vergebens. Nicht einmal das kleinste, antike Goldstück ließ sich auftreiben.
Ein wenig enttäuscht und frustriert war mein Gemüt, als plötzlich gellende Rufe in mein Ohr drangen. Hastig sprintete ich ans Deck, und was dort in meine Augen fiel, übertraf alle meine Vorstellungskraft, doch hatte ich dieses Gewühl von Skeletten direkt vor meinen Augen. Untote Gebeine, auf ewig dazu verdammt auf diesem Wrack zu hausen, darüber zu wachen. Zu hunderten bündelte sich die Schar, eine derartige Übermacht, dass ich selbst den Mut ans Leben verlor. Doch würden wir uns nicht kampflos geschlagen geben, oh nein, wir würden bis zum letzten Mann Widerstand leisten, nirgendwo sollte je geschrieben stehen, wir hätten unserem letztlichen Schicksal nicht mit Kraft und Stolz ins finstere Auge geblickt. Beflügelt von jenen Gedanken, bezwangen wir mehr Knochengestalten, als wir alle zusammen Finger hatten. Und hier gelangst du, lieber Leser, nun zu Veltrin. Kein anderer brachte so viele Monster zur Strecke, ließ so viele Köpfe rollen und so viele Knochen zersplittern wie unser Anführer. Mit eisernem Willen kämpfte er sich durch die Reihen, doch schon früh musste er eingesehen haben, dass es für ihn keine Hoffnung mehr gab. Für ihn nicht, jedoch für uns. Dies musste sich wie ein Wahn in ihm verbreitet haben, kämpfte er doch wie besessen, zog immer mehr Gegner auf sich, nur um uns eine sichere Flucht zu ermöglichen. Hatten wir dies nicht schon einmal erlebt? Auf den Teufelszähnen, um Gebirgspass, dort hatte sich die gleiche Szenerie abgespielt. Und wieder waren wir unfähig, etwas zu unternehmen. Alleine Veltrin war es zu verdanken, dass jener, um den sich alles drehte, durch einen Sturz nicht vorzeitig ins ewige Reich der Verdammnis übergelaufen war. Doch fordert so eine Aktion ein jedes Mal ihren Tribut, und nun war es unglücklicherweise an Veltrin, jenen für uns zu zahlen. Tapfer hielt er durch, während wir uns hastig nach Westen durchschlagen konnten, immer und immer weiter weg von den kümmerlichen Resten eines einst wohl stolzen Schiffes, immer weiter weg von unserem Anführer. Wir ließen ihn im Stich. Gaben ihn auf, um unseren Weg gen Küste sichern zu können. Er war für uns gestorben, für uns allein. Doch wird er weiterleben, sein Glaube und sein Feuer, alles wird in unseren Herzen zusammenkommen, und eine neue Flamme erschaffen, eine Flamme der Hoffnung und der Zuversicht. Sein Opfer würde nicht umsonst sein.


Dies war er nun also, jener Abschnitt, der von Veltrins Dahinscheiden erzählte. Rhodgar überschaute die Pergamentseiten, auf denen er das Kapitel niedergeschrieben hatte, abseits der anderen. Der Schwarzmagier saß, mit dem Rücken an einen Baum gelehnt, gute zwanzig Meter von den übrigen Gefährten weg, die sich allesamt rund um das noch anzuzündene Feuer niedergelassen hatten. Er würde ihnen die Schattenflamme nicht zur Verfügung stellen. Er war sehr ruhig und nachdenklich geworden, seitdem sie das Kastell verlassen hatten.

Aufgebrochen, um eines Mannes Schicksal zu erfüllen...
12.03.2004, 21:51 #1172
Rhodgar
Beiträge: 1.307
[GM] Licht und Schatten -
Wie so oft in letzter Zeit hatte sich Rhodgar ziemlich schnell seiner Lust nach Einsamkeit und Stille hingegeben, und sich bereits ziemlich schnell von der Gruppe abgeseilt. Nunja, nicht ohne zuvor seinen Magen ausgiebig gefüllt zu haben. Den einen oder anderen verblüfften Blick hatte er wohl auf sich gezogen ob seines Appetits. Rena und Seraphin allerdings ließen sich davon kein Stückchen mehr beirren, sie kannten es ja zu Genüge, der Schwarzmagus aß was ihm vorgesetzt wurde, und dies nicht zu knapp. Zu lange hatte er nur trockenes Brot, eingelegtes Fleisch und ranziges Wasser zu sich genommen. Da erschien ihm sogar der, im Gegensatz zu jenem Rotwein, den es im Kastell zu genießen galt, mäßige Jahrgang, der hier im Lager eingeschänkt wurde, wie eine von Beliar persönlich geschickte Wohltat. Doch irgendwann war halt auch sein Hunger gestillt, und schon kehrte auch schon wieder dies bedrückende Gefühl zu ihm zurück, Veltrin ihren Anführer im Stich gelassen zu haben, in gewisser Weise schuld an seinem Tode zu sein. Gleichzeitig kehrte auch das Verlangen nach der so beruhigenden Einsamkeit zurück, dem Dämonenbeschwörer war zur Zeit einfach nicht wohl an prasselnden Lagerfeuern, in gefüllten Schänken oder in lustigen Runden.

So hatte er sich alleine auf den Weg gemacht, um diese Zufluchtsstätte für gestrandete oder eben nicht gestrandete Seeleute auf eigene Faust zu erkunden. Mit dem Hintergedanken, an einem der zahlreichen Stände auf eventuell antike Artefakte zu stoßen, wanderte er durch die Gassen, begutachtete hier und da ein paar alte Vasen und Zeichnungen, doch es war ihm nicht vergönnt etwas zu finden, was ihn wirklich ansprach.
Nichts materielles zumindest. Es gab da allerdings noch diese Frauenstimme, die ihm urplötzlich aus einer verborgenen Nische etwas zu wisperte.
"Na, junger Krieger? Du warst doch sicherlich lange unterwegs, und die liebe Ronja könnte dir helfen, ein wenig zur Ruhe zu kommen."
Erst ein wenig orientierungslos dreinschauend, drehte sich der Schwarzmagier einmal um sich selbst, doch konnte er niemanden entdecken, zumindest nicht auf dem schmalen Weg (wie gesagt, das Mädchen hielt sich verborgen). Schnell eine seiner Runen gegriffen, eine Lichtkugel über seinen Kopf beordert, und schon hatte sich Rhodgar Klarheit über das Geschehen verschaffen können. Wahrhaftig, da lehnte an einer Wand eine Frau, ein wenig kleiner als er, jedoch von entzückendem Gesicht, wie Rhodgar sich eingestehen musste. Doch waren Frauen noch nie eine seiner Stärken gewesen, im Gegenteil, wenn es etwas gab, worin er deutliche Unkenntnis zu offenbaren hatte, dann war es das andere Geschlecht. Unterdessen war das Mädchen näher an ihn heran getreten, hatte sich ihm schon beinahe um den Hals geworfen, was allerdings wohl nicht den erwünschten Effekt hatte. Sanft stieß Rhodgar die Anmutige von sich, bestand seinerseits doch keinerlei Interesse an... "Hier, gute Frau, nehmt meine 50 Goldmünzen, doch nun lasst mich ziehen, i... umpf!"
Schon hatten sich ihre weichen Lippen auf die seinen gepresst, und er konnte ihren geschmeidigen Körper sogar durch den Stoff seiner Robe noch deutlich spüren. Nach anfänglicher, nicht zu leugnender Erregung folgte nun ein starkes Beklemmungsgefühl, was den Schwarzmagus dazu brachte, die Schönheit erneut von sich zu stoßen, diesmal härter und, vor allem, bestimmter.
"Was habt ihr denn? Ein stolzer Krieger... oh ich vergaß, ihr seid ein Magier, so wie es den Anschein hat. Ziemlich starker Fummel, den ihr da tragt! Untersagt euch euer Glaube denn auch ein paar... neckische Spielchen?" Hinterlistig, ob es gespielt war oder nicht, grinste dir Göre. Dies gab Rhodgar nun endgültig den Rest. Unbeholfen stolperte er ein paar Schritte rückwärts, wurde aber prompt und abruppt aufgehalten, und zwar von eine Brust, so hart wie die stärksten Mauern. Ein Mann, mindestens zwei Köpfe größer als er selbst, hatte sich ihm in den Weg gestellt, und funkelte ihn aus dunkeln Augen an. "Du bezahlst, Ronja macht." klang es aus seiner Kehle, und er machte keine Anstalten, auch nur den kleinsten Schritt zur Seite zu tun. Wollte er etwa...?
"Guter Mann, wenn ihr nicht beiseite geht, seid gewiss, der Zorn Beliars, des unbestrittenen Herrschers der Finsternis, der Gefallene der großen Drei, der dunkelste aller Götter, seid gewiss, sein Zorn wird euch treffen, seine Macht durch mich materialisiert. Wenn ihr wisst was gut für euch ist..."
Den letzten Satz ließ er unvollendet, und hoffte einfach mal darauf, dass dieses Riesenbaby den Sinngehalt des Spruches auch nur annähernd begreifen würde. Dem war offenbar aber nicht so. Noch immer rührte sich der Koloss nicht vom Fleck. Dann eben anders...

Und wieder einmal erwies es sich als ziemlich nützlich, der Beschwörungsmagie mächtig zu sein. Schnell sammelte Rhodgar alle seine geistigen Energien, und holte ein weiteres Mal die Gebeine einer Blutfliege aus dem Reiche Beliars zu sich hinauf auf Erden, auf dass sie ihm getreue Dienste leisten würde. Doch war jenes nicht weiter nötig. Alleine der Anblick der flatternden Knochen, die im dunkeln auf eine mysteriöse Art und Weise irgendwie angefangen hatten, drohend zu leuchten, machte bei solch gewöhnlichen Menschen wohl schon viel aus. Die bis dato zu engen Schlitzen zusammen gezogenen Augen des Hühnens wurden größer und größer, ein paar Stotterer entfuhren seiner Kehle, und schon tat er, wohl instinktiv, ein paar Schritte zur Seite, sodass Rhodgar ohne weitere Umstände passieren konnte. Ja, es war schon des öfteren von Vorteil, dem dunklen Gotte Treue geschworen zu haben, stellte er beinahe belustigt über die Einfältigkeit des Mannes, fest. Doch führt das Dasein als Schwarzmagier auch viel Verantwortung und Leid mit sich... schoss es ihm durch den Kopf, und zurückgekehrt waren die Erinnerungen und die seelische Pein. Schon zerfiel seine fast fröhliche Stimmung, genauso wie die Knochen der Blutfliege, deren Asche sofort vom Wind hinfort geweht wurden. Wäre des doch mit seinen Sorgen und Gedanken auch möglich, sie einfach dem Wind preis zu geben, seinen Kopf von ihnen zu befreien. Wäre es doch nur möglich!
13.03.2004, 01:38 #1173
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
HoraXeduS = Pfläumchen

Zufall oder Schicksal?
14.03.2004, 17:20 #1174
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
Olé, olé olé olé, Mardooooook, Mardooook... Olé, olé olé :D

*LAOLA entfach*
14.03.2004, 21:25 #1175
Rhodgar
Beiträge: 1.307
[GM] Licht und Schatten -
Die steife Brise, die dem Schwarzmagus an der Reling durch sein Gesicht fuhr und seine Haare in allerlei Richtungen umher wehen ließ, war genau das, was Rhodgar nun brauchte. Plötzlich waren seine Gedanken wieder aufgehellt, er war aus seiner tagelangen Melancholie erwacht. Veltrin war tot, das war nunmal so und daran konnte er nichts mehr ändern. Folglich half es auch nichts, ihm auf ewig nach zu klagen, seine Trauerpflicht hatte er bereits mehr als erfüllt. Nun galt es, vorwärts zu schauen, und jede Sekunde seine Gedanken und Emotionen unter Kontrolle und vollends bei sich zu haben, sonst würden sie den Krieger gar noch eher wiedersehen, als den Gefährten lieb war.
Doch bewirkte der weite Ozean auch etwas anderes im Herzen des Schwarzmagiers. Beim Blick auf diese Herrlichkeit wurde ihm ganz anders, er verfiel in eine Art mystische Stimmung (noch konnte er sich das erlauben, schließlich hatten sie noch eine lange Seereise vor sich). Mit verträumten Augen summte er eine ferne Melodie, die er noch aus Kindertagen im Gedächtnis hatte, während sich sein Blick auf das prachtvolle Lichtspiel der untergehenden Sonne richtete.

Eine Nacht mehr, um diesen Albtraum zu ertragen,
Was muss ich mehr sagen?
Weinen war für mich nie eine Träne wert,
meine einsame Seele ist nur angefüllt mit Furcht

Lange Stunden der Einsamkeit
Zwischen mir und dem Meer

Das Gefühl verlierend,
die Hingabe findend.
Soll ich mich in Weiß kleiden und den Ozean durchsuchen?
Wie ich immer sein wollte...
Eins mit den Wellen!
Ozeanseele

Auf der Gezeitenlinie gehend höre ich, dass dein Name Engelsgeflüster ist.
Etwas so wunderschön, dass es weh tut.
Ich wollte nur etwas wunderschönes werden.
Durch meine Musik, durch meine stille Hingabe.

Lange Stunden der Einsamkeit, zwischen mir und dem Meer...
*

*Text: Nightwish - Oceansoul (deutsche Übersetzung)
Seite 47 von 53 « Erste 43  44  45  46  47  48  49  50  51 Letzte »