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05.04.2004, 23:55 #1226
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX #28 -
"Estragon, soso... hmm, mir ist, als hätte ich davon schon einmal gelesen." ließ Rhodgar beiläufig vernehmen. Und das war keineswegs gelogen. Irgendwann einmal hatte er sich ein Buch über Kräuterkunde aus der Bibliothek mit hinauf in sein Zimmer genommen (gerade fiel ihm ein, dass er peinlicherweise vergessen hatte, es wieder an den Ort, wo es eigentlich hingehörte, zu bringen). Inmitten des darin enthaltenen Wissens hatte er, so ihn sein Gedächtnis nicht täuschte, einmal das Wort "Estragon" gelesen. Doch wer würde seinem Kind freiwillig der Schmach aussetzen, nach einem Kraut bennant worden zu sein? Oder nannte er sich selbst so, weil er dauern auf irgendeinem Grünzeug herumkaute? Genau jenes fiel dem Schwarzmagus nämlich just in diesem Moment auf. Naja, Rhodgar ist auch nicht gerade ein Allerweltsname. dachte er sich schmunzelnd.

"Nun, ihr scheint euch in unserem Gemäuer gut aus zu kennen. Zu gut würde ich fast meinen. Und eins der Skelette meinte, es würde euch wiedererkennen. Da ich zu überrascht war, bin ich vorhin nicht weiter darauf eingegangen. Habt ihr unser Kastell schon einmal mit eurer Anwesenheit beehrt?"
06.04.2004, 00:41 #1227
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX #28 -
"AUGEN, PAH!" Rhodgar hatte mit der Faust auf den Holztisch gehauen, während er aufgestanden war. "Ich glaube kaum, dass ihr dahinter Goldmünzen versteckt! Gebt gefälligst vernünftige Antwort!"
Warum reagierte der Schwarzmagus so über? Was machte ihn an der Situation so fertig, dass er sofort ausrastete? Er wusste es nicht ganz genau, doch vermutete er etwas. Aber irgendwie doch nicht. Dieser Fremde schien sie zu kennen. Schien sie sogar sehr genau zu kennen. So blieb er achtlos sitzen, während Rhodgar selbst wütete. Jeder andere, so vermutete der Jungmagier zumindest, hätte sich zumindest ein klines bisschen erschreckt. Als ob er es vorher gesehen hatte... gruselig!

"Könnt... könnt ihr Gedanken lesen, in unsere Herzen und schwarzen Seelen schauen?"
06.04.2004, 01:34 #1228
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX #28 -
Was gerade passiert war, haute Rhodgar um. Ja, es haute ihn schlichtweg um. Was war anderes zu erwarten? Natürlich trug er noch immer die Trauer in sich, die Trauer um Hilias. Stellte man sich diese Trauer als eine Streitmacht vor, eine Streitmacht in Rhodgars Geist. So. Diese Streitmacht zieht herum und herum, ohne auf etwas besonderes zu stoßen. Und irgendwann klingt sie ab. Dann war die Trauer verarbeitet und überwunden. Doch dies war eben noch nicht der Fall. Und durch die Worte und den unwiderlegbaren Beweis der Wahrheit des Gesprochenen erreichte eine zweite Streitmacht, ein Gemisch aus unendlicher Überraschung, Freude und Misstrauen, einen bestimmten Platz in Rhodgars Seele. Dort, wo schon die erste Streitmacht postiert worden war. Und nun war die logische Konsequenz, dass zwangsläufig eine Konfrontation und Eskalation folgen musste. Die beiden Heerscharen würden aufeinander eindreschen, hier und da würde es explodieren, eine schier unerträgliche Spannung läge in der Luft. Natürlich nur bildlich gesprochen. Kurzum, zwei Dinge prallten im Inneren des Schwarzmagiers aufeinander, Dinge, die unterschiedlicher ncht sein konnten, sich aber doch so ähnlich waren. Beide standen sie in Verbindung mit Hilias. Auf der einen Seite der Verlust und die damit verbundene Trauer, doch jetzt das Neue, die plötzliche Nachricht, dass ihr Freund quasi... wiedergeboren worden war. Wessen Werk oder Teufelei das auch immer war. Rhodgar wusste es nicht. Überhaupt, es war alles so verwirrend. Konnte man den Worten wirklich Glauben schenken? Aber warum denn nicht? Immerhin hatte Estragon, oder wer zur Hölle Beliars dieser Mann auch immer war, einen unanfechtbaren Beweis geliefert. Dieses Artefakt, dass er es in den Händen gehalten hatte, bedeutete wohl, dass er die Wahrheit sprach. Oder nicht?

Kreidebleich im Gesicht ließ Rhodgar sich wieder auf den Schemmel zurücksinken, von dem er gerade erst aufgesprungen war. Eigentlich hätte er ja froh sein können, sich freuen müssen. Immerhin hatte die Welt den Steinmetz auf irgendeine komische Art wiedergewonnen. Das war an sich etwas Gutes. Aber... ach es half nichts, jetzt nach Erklärungen zu suchen. Die würden schon noch folgen. Irgendwann.

"W-wenn ihr wirklich Hilias seid, irgendwie zumindest, dann... sagt mir was ihr hier zu finden hofft. Warum seid ihr hier her gekommen? WARUM?" Der Lautstärke des Schwarzmagus erhöhte sich von Wort zu Wort. Noch immer tobte die unsägliche Schlacht in ihm, und dies löste Verzweiflung aus. So langsam überkamen ihn doch wieder Zweifel.
"Hilias ist tod. TOD! Nichts kann ihn wieder zurückrufen. Wer sagt mir dass ihr dieses Schmuckstück nicht jemandem abgenommen hat, der es zufällig in den Ruinen der Abtei gefunden hat? IHR SEID WAHRSCHEINLICH NICHTS MEHR ALS EIN DRECKIGER DIEB!" Dass Estragon dies in keinem Fall sein konnte (wie sollte er denn sonst über alles im Kastell bescheid wissen), übersah Rhodgar in seiner Wut. "Wer sagt mir, dass ihr die Wahrheit sprecht. Wahrheit, was ist das überhaupt? Das ganze Leben ist ein einziges Netz aus Lügen und Intriegen, gesponnen von der Spinne Schicksal. Und Hilias ist ihr ins Netz gegangen..." sprach er, nun leiser.
06.04.2004, 20:07 #1229
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX #28 -
"Was? Na und? Soll er doch."
Entnervt sah Rhodgar zu dem Dämon auf, der neben ihm flatterte. Was hatte es mit ihm zu tun, wenn der Don noch immer im Refektorium saß? Wenn es ihm dort so gut gefiel, warum nicht? Doch schon wurde im wieder durch das Hirn geschnitten, als der Dämon nochmals wiederholte, was er schon seit Stunden sagte, wie es Rhodgar vorkam.
Er behaarte immer wieder darauf, dass der Hohepriester im Speisesaal anzutreffen sei. Waren die Flattermänner eigentlich nicht in der Lage, präzise zu sagen, was sie eigentlich wollten? Immer nur verschleierte Aussagen, nie kamen sie auf den Punkt. So musste sich der Schwarzmagier die Tatsachen zusammenreimen. Wenn er so eindringlich daran erinnert wurde, dass er den Don im Refektorium finden könne, dann bedeutete dies wohl, dass es ihm nun auferlegt worden war, mit dem Hohepriester zu reden. Oder zuzuhören. Oder irgendwas anderes, ganz egal.
Der Dämon schien verstanden zu haben, und verblasste gleich darauf, während Rhodgar schnellen Schrittes auf das Refektorium zu steuerte. Gerade hatte er die Türe aufgeschwungen, da rasselte er auch schon mit der Person zusammen, der er zu begegnen gesuchte. Gerade noch konnten sich die beiden abfangen. Als Rhodgar aufblickte, schaute er nicht etwa in eine wütende Grimasse. Nein, nach wie vor herrschte im Gesicht des Don eisige Kälte. So wie man es von ihm gewöhnt war.
06.04.2004, 20:39 #1230
Rhodgar
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Der Saal des Gremiums -
Aufnahme

Jener, der mich, Seraphin, Rena und Ceron schon durch so manches Abenteuer begleitet und (vor allem) GEleitet hat, der ist heute zu bejubeln. Endlich hat er es hinter sich gebracht, und nachdem er wohl tausende Tonnen Kippen verraucht hatte, stellte er sich schließlich der Prüfung. Ja,

Estragon (für mich wirst du immer Hilias bleiben)

hat glanzvoll bestanden und darf sich nun endlich die heiß erwünschte schwarze Robe überstreifen. Aber wehe ich finde da auch nur den kleinsten Brandfleck drin, dann setzt es was! :D

Deine neue Signatur:


Der Code zum richtigen Einbinden:
[url=http://gothic.gamesweb.com/clans/zux/index2.html][img]http://gothic.gamesweb.com/clans/zux/sigs/lehrling_rpg.gif[/img][/url]

Meinen allerherzlichsten Glückwunsch, verdient hast du es dir langsam alle mal!

i.N.d.G.
Rhodgar
06.04.2004, 20:52 #1231
Rhodgar
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Bitte um eine milde Gabe -
Na dann bekommst du von mir mal ein leckeres Kirschrot
06.04.2004, 21:50 #1232
Rhodgar
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Lieblingslieder -
Sonata Arctica: The Cage
Cradle of Filth: Scorched Earth Erotica
Nightwish: Dead to the World
Sudden Suicide (eine unbekannte Band, siehe Sig): Holy Grail (findet man auch als download auf ihrer HP)
06.04.2004, 22:04 #1233
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX #28 -
"Mitnichten, mitnichten habe ich auch nur ein Stück von dieser Kostbarkeit verlernt. Ich möchte fast meinen, diese Reise war meine eigentliche Prüfung. Nicht selten war mir diese finstere Gabe von großem Nutzen, und nicht nur mir."

Fast ehrfürchtig sah Rhodgar zum Don auf, dessen wie immer bohrende Blicke scheinbar durch alles hindurch schauten. Wenn man ihn so reden hörte, dann konnte man sagen, der Don war wohl kein großer Abenteurer. Rhodgar selbst ja eigentlich auch nicht. Doch leider hatte es sich nun einmal so ergeben, dass das Abenteuer ihn gefunden hatte, und nicht umgekehrt. Allerdings war viel erstaunlicher, dass der Don offenbar auch um die Schriftstücke wusste, die oben in Rhodgars Zimmer gut aufbewahrt wurden. Diesem Mann entging wohl überhaupt nichts. Beinahe unheimlich, wie viel der wusste. Konnte man vor ihm überhaupt Geheimnisse haben? Da, da war doch ein leichtes Kopfschütteln auf Seiten des Don gewesen? Aber vielleicht doch nur eine Sinnestäuschung, erfolgt aufgrund der heiklen Situation.

"Ahem...hüstel... ich wollte mich mal erkundigen, wie es denn nun weitergehen soll. Ich denke, ich beherrsche die drei Zauber Licht, Schattenflamme und Beschwörung einer untoten Blutfliege nun ziemlich gut und sicher. Doch gelüstet es mich langsam nach einer neuen Herausforderung. Ich habe irgendwann einmal den kleinen Arctus ein Skelett beschwören sehen, welches mit dem eurigen... sehr aufschlussreiche Dinge angestellt hatte." Nun musste der Schwarzmagus grinsen, und dies nicht zu knapp. "Ich frage mich schon seit langem, wann ich die Gelegenheit gekommen werde, einmal ein Tänzchen mit einem eurer Skelette zu wagen. Oder besser gesagt, wann es mir ermöglicht werden würde, diese und weitere, noch mächtigere, Dienerkreaturen herauf zu beschwören. Kurzum, ich wollte wissen, ob wir meine Ausbildung fortsetzen können." Gut, nun war es raus. Das, was dem Jungmagier schon so lange auf der Seele gelegen hatte.
06.04.2004, 23:03 #1234
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX #28 -
Welch ein verrückter Tag. In der Nacht, die den selbigen eingeleitet hatte, waren Rena und Rhodgar von Estragon quasi überrumpelt worden, dann hatte er sich eben ein teilweise Standpauke vom Don anhören müssen, irgendwer beanspruchte den Speisesaal als ganz persönliches Schlafzimmer... was war nur aus dem ruhigen, harmonischen Kastell geworden, wie es zu Rhodgars Lehrlingszeiten existiert hatte? Niemand hatte sich freiwillig getraut, hier einfach so herein zu schneien, und wenn dann hatte es schon handfeste Gründe verlangt.
So langsam verhärtete sich in Rhodgar der Verdacht, das Kastell würde immer mehr zu einem Aufenthaltsort für all diejenign, die gerade nichts zu tun hatten oder einfach mal was erleben wollten. Ja, wie es schien hatte sie schon bedeutend an Grusel und Unheimlichkeit verloren, die schwarze Hochburg. Allerdings war sich der Schwarzmagus nicht ganz schlüssig, ob er dies nun willkommen heißen sollte oder eben nicht.

Doch bevor er sich eine Meinung bilden konnte, wurde seine Aufmerksamkeit schon wieder abgelenkt. Ray, der die letzten Tage nichts von sich hatte hören lassen, spazierte wie selbstverständlich auf ihn zu, mit einem schiefen Grinsen im Gesicht. Der Mann wusste wohl nicht, welcher Gefahr er entronnen war. Wie war es sonst zu erklären, dass er so leichtsinnig mit seinem Wohlergehen spielte, und sich einfach so wieder aus dem Bett erhob? Was dabei herauskommen konnte, hatte man ja bei seinem letzten Versuch gesehen.
Allerdings musste man sich eingestehen, dass er nun überhaupt nicht mehr so blass um die Nase aussah, wie es noch vor ein paar Tagen der Fall gewesen war. Nein, im Gegenteil, fit wie ein Stiefel sah er aus, was wiederrum Rhodgars Neugier weckte. Nach einer kurzen Begrüßung folgte er dem Geheilten zurück ins Refektorium. Und wenn er bis dahin gedacht hatte, er selbst hätte einen gesegneten Appetit, dann wurde er hier eines besseren belehrt.

Denn kurz nachdem die beiden sich an einem Tisch niedergelassen hatten, erschienen auch schon Berge der köstlichsten Köstlichkeiten vor Ray, welcher sofort begann, dermaßen reinzuhauen, dass es Rhodgar die Sprache verschlug. An wen erinnerte ihn das bloß? Achja, richtig, an ihn selbst. Die Augen zu Schlitzen verengt, musste er sich doch tatsächlich ansehen, wie ihm dieser Typ mit seinem Fleischteller und seinem riesigen Krug Bier seinen einst von Rena verliehenen Speise-König-Titel streitig machen wollte. Das durfte er nicht auf sich sitzen lassen. Im Geiste beorderte er die gleichen Dinge vor sich, und begann ebenfalls mit dem Verzehr. Nebenbei quetschte er noch die Worte "Warum seid ihr plötzlich wieder so gesund?" heraus. Eine fabelhafte Taktik, um den Gegner abzulenken.
06.04.2004, 23:38 #1235
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX #28 -
"Werter Herr, ihr seid gerade auf ein sehr großes, wenn nicht gar das größte Mysterium des Kastells gestoßen. Die Hohepriesterin Meditate kommt und geht, wie es ihr beliebt. Oft habe ich gehofft auf sie zu treffen, doch wurde mir dieser Wunsch verwährt. Erwartete ich es keine Spur, stand sie des öfteren auf einmal vor mir. Sehr klein übrigens, gut einen Kopf kleiner als ich. Doch lasst euch in ihr nicht täuschen. Ich an eurer Stelle würde stets aufpassen, was ihr in ihrer Gegenwart sagt, sonst geht es euch schlecht. Sehr schlecht sogar, und glaubt mir, ich spreche da aus Erfahrung."

Mit einem Schaudern dachte Rhodgar an zwei spezielle Ereignisse zurück. Er hatte den Gestank des anti-alkoholischen Gemisches, welches die Hohepriesterin einst für ihn gebraut hatte, irgendwie noch immer in der Nase. Verdammt, das war ein sehr schlechter Zeitpunkt, an solch abstoßende Dinge zurück zu denken, drehte sich ihm doch jeden Moment der Magen um, beim Gedanken an die windigen Bewegungen, die die Würmer in der Brühe vollführt hatten.
Doch das war bei weitem nicht das einzige gewesen, was Respekt, wenn nicht gar stille Furcht vor Meditate hatte aufkommen lassen. Es war einer der ersten Abende gewesen, als sich die kleine Gruppe, bestehend aus Meditate, dem Gehängten, ihm selbst und noch ein paar anderer Leute, eben hier im Speisesaal niedergelassen hatte, um zu beraten. Wie so oft war das Temperament (Beliar wusste, woher er es geerbt hatte, wurde sich doch erzählt dass speziell Menschen aus dem Süden dieses Feuer in sich trugen) mit ihm durchgegangen. Und um ihn zu zügeln, hatte Meditate ihn mitunsichtbaren Fesseln an einen Stuhl heften müssen. Seit diesem Tage hatte Rhodgar stets versucht, sich in ihrer Gegenwart eines Schwarzmagus würdig zu verhalten.
Aber jetzt schüttelte er symbolisch den Kopf, es gab wichtigere Dinge, auf die es sich zu konzentrieren galt.

"Aber sie ist von Grund auf ein nettes Wesen, eine Natur für sich. Ein bisschen schweigsam vielleicht, doch wenn es darauf ankommt, ist sie einfach da. Ja, so könnte man sie beschreiben. Aber wie ihr ihr ein Geschenk machen könntet... ich habe es mal versucht, als Zeichen meiner Dankbarkeit dafür, dass sie mich, naja, aus dem Sumpf des Alkohols gerissen hat, so will ich es ausdrücken. Ich habe einen Dämonen beauftragt, ihr eine große Schachtel Nougatpralinen zukommen zu lassen, in Herzform und mit einer persönlichen Widmung. Aber ich vermute, dieses Vieh hat mich ignoriert, und hinter der nächstbesten Ecke sind die schönen Pralinen in seinen Wanst gewandert. Wenn ich das doch nur beweisen könnte!"
07.04.2004, 00:20 #1236
Rhodgar
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Thekengespräche #19 -
Boa, da hab ich mir (sofern ich denn bei euch aufgenommen werde *fleh* :D) ja was angetan. Das kommt hier ja schon fast dem Spammsyndikat der Bruderschaft gleich. *schon wieder weghusch*
07.04.2004, 10:21 #1237
Rhodgar
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Thekengespräche #19 -
Du sprichst mir aus der Seele
07.04.2004, 16:46 #1238
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX #28 -
"Triff mich morgen in der Bibliothek."
Das waren die Worte des Don gewesen. Doch hatte er nicht erwähnt, wann er gedachte, Rhodgar in die nächsten Geheimnisse der schwarzen Magie ein zu weihen. Ob er dies nun vergessen hatte oder nicht spielte keine Rolle, Fakt war dass jetzt ein Schwarzmagier in der Bibliothek stand, und immer wieder den Blick zur Tür richtete, wenn er meinte auf dem Gang Schritte zu vernehmen. Doch wie es aussah würde der Don wohl unerwartet eintreffen, dafür aber bestimmt mit Pauken und Trompeten. Nach einer Zeit setzte Rhodgar sich, und da er nicht wusste was er tun sollte rief er, einfach nur mal so zum Spass, den Ausdruck aus, der ihm zu dem Zeitpunkt durch den Kopf ging. Auf den Ausruf "Die weibliche Psyche" hin hörte man, ziemlich weit hinten übrigens, ein Buch auf den Boden fallen. Erstaunt blickte sich der Schwarzmagus um. Nie hätte er gedacht, dass sogar über etwas so ungewöhnliches und mysteriöses ein Werk verfasst worden war, noch dazu dass es hier zugänglich gemacht wurde. Das machte die Sache allerdings noch interessanter als sie sowieso schon war. Mit dem erstaunlich dicken wälzer in den Händen ließ Rhodgar sich wieder in dem Ohrensessel nieder, und schlug die erste Seite auf.

Die weibliche Psyche - Von Gemscheid Grummel

Die weibliche Psyche ist etwas unergründliches.


Komische erste Seite. Verunsichert blätterte der Schwarzmagus um, doch auch auf der zweiten Seite fand er nur diesen einen Satz vor. Und so auch auf den folgenden Pergamentseiten. Immer nur dieser eine Satz. Na toll. Da hatte sich wohl jemand einen schlechten Scherz erlaubt. Kopfschüttelnd stellte Rhodgar das "Buch" an seinen alten Platz, und setzte sich wieder. Hoffentlich traf sein Mentor bald ein, sonst würde er womöglich noch mehr solcher schrägen Entdeckungen machen.
07.04.2004, 17:00 #1239
Rhodgar
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Die diabolische Zahl... - Ein richtig schöner Spammthread!
Was ist denn das für ein Thementitel? Das fragt ihr euch wahrscheinlich. :D Na Medi hat ein Jubiläum, das nach ihrer Aussage schönste bis zum 66.666-sten Post. Lasst sie mal schön hochleben.

Da, schaut mal! Ich hab mir die url mal von Don abgeguckt.




EDIT: @ Diego: Das ist auch ein offizieller Thread du olle Socke :D Don und ich hatten nur zur selben Zeit die selbe Idee.

--edit--
Insgesamt 6666 Threads für medi zusammengelegt, hoffentlich merkt man es nicht^^
horax
07.04.2004, 18:08 #1240
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX #28 -
Rhodgar ächzte nur so auf unter der Last, die ihm der Don da in die Hände gedrückt hatte. Im Gegensatz zu seinen anfänglichen Lehrbüchern waren diese hier viel umfangreicher, folglich auch sehr viel gewichtiger. Hoffentlich auch vom Inhaltlichen her, und nicht nur die Masse betreffend. Da hatte er wohl einiges zu tun, wenn er diesen ganzen Stoff durchackern wollte. Und dies möglichst schnell, denn er war unbeschreiblich gierig darauf, endlich so einen stinkenden, verwesten Körper entstehen zu lassen. Aber was hatte der Don noch erzählt? Teleport? Wenn dies nun keine Verulkung sein sollte, dann wurde ihm wahrlich einiges klar. So etwa, wie es die mächtigen Magier immer wieder schafften, zu erscheinen und zu verschwinden, wann es ihnen im Sinn stand, war das Kastell doch über und über versehen mit Pentagrammen jeglicher Größe und Farbe. Es war schon eine größere Herausforderung, einen Korridor zu finden, in dem keins der Fünfecke abgebildet war, als umgekehrt. Aber da taten sich gleich schon ein paar Fragen auf.

"Teleport, ist ja ganz schön und grün. Aber was mach ich denn wenn ich mich mal vertu, und zum Beispiel versehentlich in eurem Zimmer lande? Ich glaube ihr wäret sicher nicht gerade erpicht darauf, dass ich euch in Unterhosen sähe, oder?"
Hoffentlich überspannte er den Bogen nicht, denn unabsichtlich oder nicht, dieses oder hatte er ziemlich betont und in die Länge gezogen ausgesprochen.
07.04.2004, 18:47 #1241
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX #28 -
"Nein, leider nicht, tut mir leid."
Dass er die ganze Zeit nur halb zugehört hatte, gab er lieber nicht preis. Die Hälfte von ihm, die während diesen doch wohl lehrreichen Worten nicht anwesend gewesen war, hatte sich noch immer nur zu köstlich über die Vorstellung amüsiert, den Don in Unterhosen zu sehen. Nein, war das spassig. Aber jetzt galt es, wieder ernst zu werden, und einen Ausweg aus diesem Labyrinth zu finden. Krampfhaft versuchte sich der Jungmagus zu erinnern, welche Abzweigungen sie denn genommen hatten. Links, rechts, nochmal rechts und wieder links... oder doch nicht? Resignierend musste er sich eingestehen, dass er absolut keine Ahnung hatte. Hier und da schaute er um eine Ecke, hoffte darauf dass ihm hier irgendwas bekannt vorkommen würde. Doch nichts dergleichen trat ein, die Regalreihen sahen aus wie eh und je, alles dasselbe.

Mist, verfluchter. Gab es denn keine Möglichkeit, den Weg zurück zu finden? Hätten sie doch wenigstens einen Bindfaden dabei gehabt. Aus früheren Erzählungen wusste Rhodgar um die Sagen, dass in einem fernen Land mal jemand in eben ein solches Labyrinth eingetreten war, und um sich zu orientieren hatte er ein Ende eines Bindfadens am eingang befestigt, und so seinen Weg markiert. Ein überaus kluger Kopf, doch das musste man sagen. Aber wer dachte schon daran, dass er sich in einer Bibliothek verirren konnte?
"Hmm... könnt ihr uns nicht einfach weg teleportieren?"
07.04.2004, 19:22 #1242
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX #28 -
Eigentlich wusste Rhodgar schon, welchen Titel er ausgesprochen hätte. Doch das Buch die feminine Psyche betreffend lag weit vorne, als dass sein Mentor daran hätte erkennen können, wo er sich aufhielt. Grübelnd schritt Rhodgar an den Regalreihen entlang, mit seinem Blick streifte er so manchen ziemlich ausgefallenen Titel, doch das war alles nicht das wonach gesucht war. Ein einzigartiger Titel also... einzigartig... ihm fiel beileibe nichts ein, was diese unendliche Bibliothek wohl nicht zuhauf hätte präsentieren können. Also versuchte er es einfach auf gut Glück, und nahm die Überschrift des ersten Buches, welches ihm nun in die Augen stach. "Truthähne!" Aber leider fiel neben diesem Exemplar irgendwo in den weiten dieser Hallen noch ein Werk hinunter.

War der Don doch gerade noch im Aufbruch gewesen, so hatte er jetzt abruppt gestoppt. Misstrauisch beäugte er den Schwarzmagus. "Wie bitte? Truthähne? Welcher Spassvogel mag über diese Vögel ein Buch verfasst haben?"
Rhodgar zuckte mit den Schultern. "Sieht so aus wie ein Kochbuch. Ja, hier steht es. Hunderte verschiedene Möglichkeiten, einen guten Truthahn zuzubereiten. Man kann ihn braten, grillen, koche... moment mal, kochen? Verstehe das wer will." Kopfschüttelnd klappte Rhodgar das Buch zu, und strich mit den Fingern über das Werk direkt daneben.
Das sah schon sehr vielversprechend aus. Wieder erschallte Rhodgars Ruf. "Kartenspiele!" Stille. Kein Knallen, kein gedämpftes Pochen. Ja, das war es, den Inhalt dieses Buches konnte man wohl kein zweites Mal in der Bibliothek finden. Grummelnd nickte der Don, und war Sekunden später auch schon verschwunden. Nun konnte Rhodgar nichts anderes mehr tun, als zu warten. Schnell platzierte er das Buch wieder an seinem Platz, und setzte sich dann auf den Boden. Hoffentlich machte der Don schnell. Schließlich hatte er weitaus besseres zu tun als hier mit seiner Robe staub zu wischen.
07.04.2004, 21:13 #1243
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX #28 -
Nachdem er aus den Fängen der Bibliothek entkommen, oder besser gesagt aus ihnen befreit worden war, blickte Rhodgar nun in das überraschte, wenn nicht gar verschreckte Gesicht von Renata. Ihr blickte ruhte auf dem doch ziemlich großen Stapel von Büchern, den es für Rhodgar nun zu wälzen galt. Aber das nahm er gerne in Kauf, dafür dass er endlich richtige Kreaturen zu beschwören lernen würde, und nicht mehr bei so einer popeligen Blutfliege festsaß. Gleich darauf bestrafte er sich innerlich für diesen Gedanken. Wie oft hatten ihm seine Dienerfliegen getreue und gute Dienste geleistet, wie oft hatte er es ihnen zu verdanken gehabt, dass er noch weiter unter den Lebenden weilen durfte? Ziemlich oft, wenn man die Sache objektiv betrachtete. Doch so ein echter Zombie, das war schon was. Ganz neue Möglichkeiten würden sich ihm eröffnen. Wenne er das nächste Mal in Khorinis vorbei schaute, musste er unbedingt ausprobieren, wie die hiesigen Gardisten auf wandelnde Tote reagierten. Vor seiner Blutfliege war zumindest Lama damlas ja nicht zurück geschreckt. Komisch eigentlicht.
"Warum guckst du denn so verschreckt? Sind doch nur ein paar dutzend." scherzte der Magus. "Ja, für mich sind die einfach und bequemen Zeiten vorbei. Du allerdings bist wohl noch voll dabei. Genieße sie, und hab deinen Spass."
Ich hatte ihn. dachte er, während Rena sich nun wieder dem Don zuwandte, und er die erste Seite seiner neuen Lektüre aufschlug.
Na, das klang ja schon mal verheißungsvoll. "Die Beschwörung der lebenden Toten", von einem gewissen Nebukadnezar Alkantara.
07.04.2004, 23:32 #1244
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Das Kastell des ZuX #28 -
"Nein, nein lasst mich das aufheben."
Schnell schaltete sich Rhodgar, der das Gespräch teilweise mitverfolgt hatte, dazwischen. Der Magus bückte sich kurz und hob das Buch auf (erstaunt stellte er fest, dass auch dieses Werk den literarischen Ergüssen Gemscheid Grummels entstanden war. Bei Gelegenheit musste er einmal feststellen, welche Bücher dieser Mann noch verfasst hatte). Als er wieder hoch fuhr, schaute er, von der gebückten Haltung angefangen, diesem Sonderling Estragon genau in die Augen. Während er sich immer weiter erhob, blieb sein Blick immer noch standhaft. Beinahe hätte man die Luft knistern hören können, oder besser gesagt die Spannung die sich aufbaute. Denn letztendlich hatte in Rhodgar das Heer "Misstrauen" gesiegt. Er glaubte diesem Mann nicht ein Wort. Für ihn stand fest, dass alle seine Worte mit gespaltener, teuflischer Zunge gesprochen worden waren, und er nur durch puren Zufall an all das Wissen und vor allem an den Anhänger gekommen sein konnte. Reinkarnation, pah. Der Mann wollte also innerhalb einer Woche herangewachsen sein? So sah der auch aus. Und dann diese lächerlichen Gläser im Gesicht, mit ihren ständig wechselnden Farben, momentan übrigens lila gefärbt .

Ohne hinzuschauen legte der Schwarzmagus Renas Buch zu ihr herüber, ließ Estragon dabei keine Sekunde aus den Augen, als wolle er mit seinem Blick die Gläser zerspringen lassen. Hinter den beiden hustete die Schwarzmagierin, was wohl weniger aufgrund einer Erkältung geschah, sondern vielmehr um diese zutiefst angespannte Situation zu entschärfen. Doch keiner der beiden bewegte sich. Sie standen sich einfach nur gegenüber, und blickten sich in die Augen, Estragon wie immer auf irgendetwas herumkauend. Aber nun verspürte Rhodgar ein leichtes, jedoch bestimmtes Zupfen an seiner Robe. Er wusste, es war Rena, die ihn von dem Mann wegziehen wollte. Er würde den weg frei machen. Gleich.
"Glaubt ja nicht, ich durchschaute euch nicht. Ich weiß nicht, welch Teufeleien ihr mit euch bringt, doch seid gewarnt. Es ruhen zwei Augen auf euch, Misstrauen wird euer ständiger Begleiter sein. Ein falscher Schritt wird genügen." Seine Mimik veränderte sich dabei kein Stück. Eiseskälte stand ihm ins Gesicht geschrieben. Eiseskälte, wie er sie auch im Innersten verspürte.

Dann aber trat er beiseite, um Estragon den Weg zu Rena nicht weiter zu versperren.
08.04.2004, 00:53 #1245
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX #28 -
"Gemscheid Grummel"
Es war eher ein Flüstern anstatt eines gewohnt lauten und deutlichen Ausrufes. Wider seinen Erwartungen fielen eine ganze Menge Bücher vor Rhodgar auf den Boden, alle verfasst und geschrieben von eben jenem Gemscheid Grummel, von dessen Hand auch die Bücher "Die weibliche Psyche" und "Gemscheid Grummels garstige Kreaturen" stammten. An sich zwei völlig unterschiedliche Themenbereiche, doch vermutete der Magus, dass der Herr Gemscheid nicht wirklich bei Sinnen gewesen war, als er "Die weibliche Psyche" zu Papier gebracht hatte. Und er behielt recht. Die Bücher, die er nun hastig einsammelte, handelten allesamt ausschließlich von den untoten Dienern. Angefangen vom Werk zur Beschwörung bishin zum Ratgeber "Das große Zombie-Einmaleins" war alles dabei. Musste wohl ein ziemlicher Fanatiker gewesen sein, dieser Mann. Vielleicht sogar selbst ein untoter, so wie...

Beim Gedanken an Hilias wanderten Rhodgars Blicke automatisch über den Rand des aufgeschalgenen Machwerks hinweg, und fixierten sich auf Estragon. Warum sollte es gerade ihm erlaubt werden, die Kunst des Einhandkampfes vom hier dafür zuständigen Magus zu erlernen? Konnte er sich doch genau so gut in die Stadt verkrümeln, vielleicht konnte er ja beim Lama lernen. Oder bei Carras, der war ja ebenfalls im Stande die Klinge auf meisterliche Art und Weise zu schwingen.
Rhodgars Augenbrauen zogen sich zusammen, und er blickte wieder auf den Text vor ihm. Und wieder hinüber zu Rena und Estragon. Das in ihm aufquellende Misstrauen schlief nie. Konnte es sich auch gar nicht leisten bei ihm. Anders sah es da schon mit seiner Aufmerksamkeit aus. Denn gerade, als er damit beschäftigt war, den beiden besonders böse Blicke zu zu werfen, spürte er etwas sein Bein entlang streifen. Entnervt schaute er nach unten, doch seine Miene hellte sich schon im nächsten Moment auf. Was sich ihm da über den Fuß bewegte, sah sehr nach seiner Hausschlange Sid aus. Doch war sie kaum wieder zu erkennen. Wo früher noch ihr elegant gespanntes Schuppenkleid gesessen hatte, ihr schmaler Körper sich in die Länge gezogen hatte, da herrschte nun ein dicker, sehr dicker Rumpf. Sid war um einiges gewachsen, nicht nur was ihre Länge anbelangte. Die Ratten und Mäuse hier im Kastell (sofern es diese Nager hier überhaupt gab) mussten wohl ziemlich schmack- und nahrhaft sein.

Allerdings kam es Sid wohl kein Stück in den Sinn, große Wiedersehensfeiern abzuhalten, denn im nächsten Augenblick war sie schon wieder unter einem der zahllosen Regale verschwunden, was Rhodgar wieder dazu veranlasste, seine Blicke gen Estragon zu richten. Aber zum ersten Mal kam er sich selbst ein bisschen albern dabei vor. Er konnte den Mann ja nicht auf Schritt und Tritt überwachen. Und zur Not war Rena ja auch noch da. So nahm der künftige Zombiebeschwörer wieder auf dem Stuhl vor der Arbeitsplatte Platz, und vertiefte sich erneut in Gemscheid Grummels Meisterwerk. Und dieses Mal konnte ihn nichts ablenken. Zumindest ein kleiner Teil seines Misstrauens war wohl schon gestorben.

Ob sich dies als Fehler herausstellen würde, das konnte alleine das Schicksal, die Vorbestimmung eines jeden Lebens entscheiden.
08.04.2004, 14:40 #1246
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Estragon redete von Frieden, von Harmonie. Von einem Ruhezustand, in dem sich die beiden nicht zu nahe kommen sollten. Rhodgar konnte seinen Worten keinen Glauben schenken, obwohl er durchaus dazu gewillt war. Er war nicht jener Typ von Mensch, der sich von seiner Umwelt abkapselte, niemanden an sich heran ließ. Er war umgänglich, und pflegte Freundschaften. Doch in diesem Fall konnte er einfach nicht anders als seine Prinzipien über den Haufen zu werfen. Diese Geschichte, die er von Estragon zu hören bekommen hatte, awr einfach zu abenteuerlich, zu ausgefallen um sie zu glauben. Ja, er selbst hatte spätestens in der Abtei so manch Dinge gesehen, die ihn selbst jetzt noch an seinem Verstand zweifeln ließen, zumindest manchmal. Aber wirklich, Wiedergeburt... in einer Woche! Das war wirklich nicht sehr glaubhaft. Er war nun einmal ein tierischer Stur- und Dickkopf, und wenn er an etwas festhielt konnte ihn so schnell nichts, was nicht Hand und Fuß hatte, von dieser Meinung abbringen. So sah er Estragons Worte eher als eine Beleidigung, waren sie doch so falsch. Und wer ihn beleidigt hatte, der müsste mit Rache rechnen. Wie ein kleiner Junge, der einem anderen erfolgreich einen Streich gespielt hatte, freute er sich diebisch, als ihm eine passende Idee gekommen war.

Leise zückte er seine Rune, und beschwor sich seine geflügelte Freundin herauf. Ohne hinzuschauen dirigierte er sie durch die Bibliothek, bis sie schließlich Estragons Platz erreichte.
Stich ihm in den Allerwertesten, aber nur leicht.
Gesagt, getan. Rhodgar vernahm lediglich einen kurzen Aufschrei, dann löste er die Verbindung zu seiner Kreatur auch schon, woraufhin sie sich in Sekundebruchteilen zu Asche verwandelte, die den Bibliotheksboden allerdings nie erreichte. Wie immer fegte ein unsichtbarer Dämon durch die Luft, und fing den Staub noch vor dem Boden auf. Gut so, so hatte Estragon wenigstens nicht die Gelegenheit in seinem Zorn auf die Kreatur einzuschlagen.

Ein hinterlistiges Grinsen trat ins Gesicht des Jungmagus, während er seinen Runenstein wieder unter der Robe verstaute. Ha, dem hatte er es gezeigt. Und keinerlei Beweise, dass die Fliege von ihm hätte stammen können. Es war logisch, anzunehmen, aber Estragon konnte es nicht beweisen. Gemscheid Grummel wäre stolz auf ihn gewesen.
09.04.2004, 00:06 #1247
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Wenn es etwas gab, was Rhodgar in der letzten Zeit neu für sich entdeckt hatte, dann war das die Begeisterung für die Werke von Gemscheid Grummel. Dieser Mann musste ein Teufelskerl gewesen sein, ein Schreiberling, der seines Gleichen suchte. Immer wieder schoss dem Schwarzmagus die Frage durch den Kopf, was zum Kuckuck diesen Mann zu solch literarischen Meisterleistungen inspiriert hatte. Soviel Ehrgeiz und Muße steckte in jedem einzelnen Wort, soviel Witz und Cleverness in jedem Abschnitt, dass man selbst geradezu dazu angestachelt wurde, die Feder zu schwingen. Praktisch, wenn man gerade dabei war selbst ein Buch zu schreiben. Geschwind zückte Rhodgar nach Abschluss eines weiteren Kapitels aus "Der Tod und das Leben - Eindeutig zweideutig" ein paar Blatt pergament, und schon huschte die Feder nur so über die Blätter.

- Kapitel 5 -

Dunkelheit. Kälte. Nur zwei von den Dingen, mit denen ich zu kämpfen hatte. Mittlerweile war ich drei Tage alleine. Immer wieder wurde mein Körper von fiebrigen Krämpfen erfasst. Mein Proviant ging allmählich zu Grunde, und nirgends war ein Zeichen der Errettung zu erkennen. Keine Spur vom berühmten Licht in der Finsternis. Nichts was mich hätte retten können. Wovor retten? Sumpfiges Ödland, soweit das Auge reichte. Wuchernde Schlingpflanzen, in deren Fängen man sich beim nächsten Schritt verheddern konnte. Und selbst die Luft war wie stinkendes, miefendes Gas. Immer schwerer lag sie in meiner Lunge, gab mir das Gefühl, erneut hoch auf den Gipfeln der Teufelszähne zu sein.
Doch das schlimmste war die Einsamkeit. Nie hätte ich für möglich gehalten, dass das Alleinsein einem dermaßen den Verstand rauben kann. Es gab mit Sicherheit Menschen, die die Abgeschiedenheit und die Ruhe suchten, und vielleicht auch brauchten. Doch während der Zeit, die ich getrennt von meinen Gefährten verbringen musste, wurde mir klar, dass ich ganz sicherlich nicht zu eben jener Sorte Mensch gehörte. Eine wichtige Lektion ist mir dies gewesen, keine Frage. Denn in dieser Zeit begann ich, zu begreifen. Zu verstehen, was ich falsch gemacht hatte. Ich fing an einzusehen, dass mein Verhalten nicht nur höchst egoistisch und falsch, sondern auch in größtem Maße unreif war. Doch leider war es zu spät für Entschuldigungen. Eine wahrhaft salzige Suppe, die ich mir da eingebrockt hatte. Ungenießbar. Doch trotzdem hatte ich einen Löffel in der Hand. Auch wenn es viele, viele Opfer verlangen würde, mir blieb die Option, zumindest einen Teil meiner Fehler wieder gut zu machen. Einen Teil, ja, aber bei weitem nicht alles. Zu tief waren wohl die Schnitte und Wunden, die auf den Herzen meiner Freunde lasteten. Wie hatte es dazu kommen können, wie hatte die Situation derart ausarten können? Nein, ich konnte nicht alles ungeschehen machen. Dazu war einfach zu viel passiert. Es war genau wie als würde man jemandem etwas beleidigendes an den Kopf werfen. Man konnte sich entschuldigen. Man konnte sich versöhnen. Doch die Seele des anderen würde niemals wieder von dem Brandzeichen befreit werden, welches die Worte hinterlassen hatten.
Diese Einsicht im Hinterkopf, erschien mir das Vorhaben, meine Freunde zu suchen, ziemlich sinnlos. Warum sollte ich mir die Mühen machen, wenn ich am Ende doch nicht belohnt werden konnte? Zumindest nicht in der Art, die ich mir erhoffte. Dies waren entmutigende Gedanken. Doch irgendetwas jagte mir Bilder durch den Kopf. Bilder von Rena, Seraphin... von all den anderen Gefährten, wie sie an Ende eines langen, dunklen Tunnels auf mich warteten. Keinerlei traurige oder verbitterte Mimik war ihren Gesichtern zu entnehmen, sie strahlten nur Wärme aus. In ihren Augen konnte man das lodernde Feuer inniger Freundschaft erkennen. Ja, sie würden mich nicht hängen lassen. Immer wieder führte ich mir dieses aufmunternde Bild vor Augen, während ich mich neuen Mutes durch diese vermaledeite Sumpflandschaft kämpfte. Und ja, sogar gegen die Einsamkeit hatte ich ein Mittelchen gefunden. Für diese Lösung wäre ich überall für verrückt erklärt worden, aber zum Glück (oder eben zum Unglück, je nachdem) konnte mich hier ja niemand sehen. Das Gerippe, welches ich zum Zeitvertreib beschworen hatte, war mir nämlich ein äußerst guter Gesprächspartner. Hörte nur zu, sagte selbst nichts. Diese Blutfliege wusste nach einer Zeit wohl mehr über mich als so mancher Mensch, dem ich nahe stand.
Allerdings nahm sie diese Geheimnisse, nunja, „mit ins Grab“ kann ich schlecht sagen. Sie hatte nicht mehr die Chance, sie irgendwo zu verbreiten, drücke ich es so aus. Denn mit der Zeit war ich unbewusst immer näher an meine Freunde heran gekommen, natürlich ohne dies zu ahnen. Eigentlich hatte ich mich auch nie sehr weit von ihnen entfernt. Weit genug eben.
Wie ich dies feststellen konnte? Ganz einfach, am vierten Tag hörte ich, irgendwann gegen die Mittagsstunde vermutlich, einen gedämpften Schrei. Und das wollte in dieser Wildnis schon etwas heißen, vermutete ich doch dass außer uns niemand so verrückt war, sich freiwillig hier aufzuhalten. Und da, wieder ein Laut, diesmal deutlicher. Die Geräusche reichten vollkommen aus, um in mir einen Funken der eigentlich längst aufgegebenen Hoffnung springen zu lassen. Rasch schickte ich meine Dienerin gen Ufer, in die Richtung aus der ich die Rufe zu vernehmen glaubte. Und tatsächlich, da waren sie. Allesamt, und mehr oder weniger unversehrt. Mehr oder weniger deshalb, weil gerade ein verbitterter Kampf gegen etwas tobte, das ich bis heute nicht richtig zu beschreiben weiß. Kleine Metallkugeln, mit scharfen Klingen versehen. Die ganze Konstruktion schwebend, und in rasender Geschwindigkeit im Kreis rotierend. Eine überaus tödliche Waffe also. Mir war unbekannt, wer sie geschickt haben konnte. Doch wessen ich mir bewusst war, war die Tatsache dass meine Gefährten in Gefahr schwebten, fanden sie offensichtlich kein Mittel, diese Metallbüchsen zurück zu dem Schrotthaufen zu schicken, dem sie entsprungen waren.
Dann allerdings wendete sich urplötzlich das Blatt. So schnell, dass ich gar nicht alles mitbekam. Das einzige was ich noch weiß, war dass mit einem Mal alle Kugeln zerstört waren, und ich nun endlich die Gelegenheit hatte, mich zu rechtfertigen.
Ende gut, alles gut? Nein, wahrlich nicht. Inzwischen hatte sich mein Fieber rapide verschlimmert, Hustenanfälle, stark wie Ebersmuskeln, überkamen mich, und ich fing an, ohne Grund zu zittern. Dazu dieses Gefühl, nie wieder ein Bein rühren zu können. Waren dies Nebenwirkungen der Magie, die ich solange aufrecht erhalten hatte? Gut möglich, denn schließlich war es niemanden vergönnt, die Verbindung zu seiner Kreatur auf ewig zu erhalten. Ausgepumpt und ausgelaugt war es mir gerade noch möglich, aus dem (dieses eine Mal) schützenden Schatten der Bäume hervor zu treten, da sackte ich auch schon zusammen. Als würde ein Tintenfass genau vor meinen Augen ausgeschüttet, als liefe eben selbige ganz langsam vor mir an einer durchsichtigen Mauer hinunter, so wurde mir schwarz vor Augen. Und ich fiel...


Ein weiterer Schritt in Richtung der Vollendung seines Werkes. Vielleicht sollte er am Ende noch einen Schlussatz wie "Inspiriert vom großen Gemscheid Grummel, eines Mannes, der zwar schon vor langer Zeit hatte Absch..." Moment mal! Gab es eigentlich irgendeinen Hinweis darauf, dass Grummel bereits abgetreten war? Hastig überflog der Jungmagus die Seiten, zweimal, dreimal sogar. Aber nein, hier stand nichts dergleichen. Und dies war der Moment, in dem sich eine wahnwitzige Idee in seinem Kopf zusammenbraute.
09.04.2004, 17:10 #1248
Rhodgar
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Der Saal des Gremiums -
Aufnahme

Wow, so langsam füllen sich unsere dunklen Hallen. Haben wir auch (wie ich finde) viele Inaktive, so kommt heute wieder einer dazu. Sein magisches Potential will er umsetzen, indem er seine Eule heilt. Hoffen wir, dass er es noch hinbekommt. Also,

Ray

erweise dich der Ehre und der Verantwortung als würdig. Ehre die Magier, so wie jeder Lehrling es tun sollte.

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Der Code zum richtigen Einbinden:
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Herzlichste Glückwünsche

i.N.d.G.
Rhodgar
09.04.2004, 19:22 #1249
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Immer wieder hatten beinahe klanglose Stimmen sich erhoben, als Rhodgar unbeirrt durch eine sehr... aussergewöhnliche Welt schlenderte. Als wäre er in einem dunklen Raum, mit nur einem Fenster, durch welches grelles Licht einen Kegel auf dem Boden formte. Jener Kegel schien ihn auf Schritt und Tritt zu verfolgen, wohin er auch ging in diesem Schwarz. Irgendwie schien es dem Schwarzamgier, als wäre er ziemlich anfällig für Träume oder Visionen, ganz gleich was es war, dieser Art. Im finsteren Nichts zu wandern, das war wohl die Lieblingsbeschäftigung seines Unterbewusstseins, welches stets in die Art Traumwelt hinein projeziert wurde. Aber diese Stimmen. Sie waren da, irgendwie aber auch nicht. Aber einerlei, sie wisperten ihre Worte sowieso in einer fremden Sprache, sodass es Rhodgar unmöglich war, sie zu verstehen. Aber immer zu fiel der Name Estragon. Auf komische Weise ausgesprochen, das R wurde aufs Schärfste gerollt. War wohl irgendein südländischer Dialekt.
Neodyr ith orgurus Estragon.
Rhodgars Traum-Ich zog die Augenbrauen zusammen, und legte die Stirn in Falten. Wieso zum Kuckuck glaubte jene, aus dessen Mundwerk diese eigenartigen Silben entsprangen, dass ihre Worte auf Verständnis, geschweige denn auf Gehört stoßen würden?
Neodyr ith orgurus Estragon. Neodyr ith orgurus Estragon. NEODYR ITH ORGURUS ESTRAGON.
Immer lauter und lauter erhoben sich die Töne, bis es den Schwarzmagus schon in den Ohren schmerzte. Nein, es war nicht mehr auszuhalten.
NEO...

"NEIN, NIX NEO!" Mit einem Mal öffnete Rhodgar die Augen, fand sich in der Bibliothek wieder. Erneut eingeschlafen über seinem Buch, und wieder einmal plagte ihn das schlechte Gewissen. Er musste unbedingt einmal zu Meditate gehen, mal schauen ob sie ihm nicht ein Mittelchen bereiten konnte, welches seine Augen offen halten würde. Aber erst einmal ein deftiges Frühstück, mit Milch, Eiern, kross gebratenem Speck... diese Vorstellung vor Augen, schritt Rhodgar hinaus aus der Bibliothek. Er wanderte den Korridor entlang, und dort wo es zur Refektoriumstür links ab ging, schaute er nochmals in Richtung Innenhof, wollte einfach nur aus Gewohnheit einen Blick auf die Esche werfen. Das tat er auch, doch es war nicht der Anblick des Baumes, was zur Folge hatte dass seine Kinnlade herunter fiel. Meditate. Na das nannte man wohl Glück. Gewiss selten kam solch eine Gelegenheit nochmal, also musste er sie auch nutzen. Sonst würde er entweder vergessen nach dem Wachhaltetrank zu fragen, oder die Hohepriesterin hätte sich wieder verzogen.
Gerade wollte hinaus ins frische Klima treten, als ihn ein zweites Mal beinahe der Schlag traf. Estragon! Saß einfach so, kalt und abweisend wie immer, neben Meditate auf der Bank, und redete auf sie ein. Wahrscheinlich berichtete er auch ihr von seiner angeblichen Existenz als Reinkarnation. Würde die Hohepriesterin ihm glauben? Diese Frage ließ den Jungmagier nicht los, und seine Neugier gewann mehr und mehr die Überhand, je näher er sich im Schatten der Säulen an die beiden heran schlich. Versteckt, um nicht zu sagen unsichtbar, hockte er nun ganz in der Nähe der beiden, und hörte ihrem Gespräch aufmerksam zu. Das war doch nicht zu fassen. Meditate glaubte ihm also auch, genau wie Rena. Ja, waren denn hier alle verrückt? Aber andererseits, wenn sogar SIE ihm Glauben schenkte. Soviel wusste Rhodgar, Meditate war mit einem weißbeliar besseren Gespühr gesegnet worden. Sie würde in der Lage sein, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Sie war es, der Rhodgar blind vertraut hätte.
Dies war wieder so ein Augenblick, in dem Zweifel und Einsicht in ihm aufeinander stießen. Einsicht deshalb, weil er überzeugt worden war. Die letzte Verteidigung seines Misstrauens war durch Meditates Worte hinfortgewischt worden, wie lächerliche Bauern, die beim Schachspiel eine Dame bedrohten. Und die Dame hatte nun endlich die Chance, den gegnerischen König vernichtend zu schlagen, und in diesem Falle verkörperte der König Misstrauen und Zweifel, die Dame die Überzeugung. Schachmatt.

Alles, was noch von den beiden beredet worden war, hatte Rhodgar überhaupt nicht mehr wahrgenommen. In seinem Kopf drehte sich alles, und die Erkenntnis, wieviel Unrecht er diesem Mann entgegen gebracht hatte, bohrte sich wie ein Spieß durch sein Gewissen. Brachte er doch auf eine seltsame Art und Weise Hilias zu ihnen zurück.
Bleich im Gesicht, und wie in einer Trance, musste der Schwarmagier mitansehen, wie Meditate sich in Richtung Refektorium begab. Es wäre undenkbar, sie jetzt nach dem Trank zu fragen. Anstelle dessen hatte er etwas weitaus Wichtigeres zu tun. Gerade hatte er sich aufgerichtet, um sich der Esche zu nähern, da sah er, dass bereits der Don die Gelegenheit ergriffen hatte, zu Estragon zu sprechen. Und wieder war Rhodgar dazu verdammt, an eine Säule gelehnt mit anzuhören, was die beiden redeten. Zumindest hatte der Krautkauer dann schon die beiden wichtigsten Persönlichkeiten im Kastell kennengelernt. Aber halt, in ihm schlummerten doch die Erinnerungen des Hilias. Und jener hatte schon einmal die Bekanntschaft der beiden gemacht. Ziemlich verwirrend, das.
10.04.2004, 22:31 #1250
Rhodgar
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Es war wirklich zum Mäuselmelken. Kaum hatte Rhodgar verstanden, kaum war er bereit sich für seine Taten zu entschuldigen und sich den neuen Tatsachen zu stellen, da war Estragon unauffindbar. Überlal hatte der Schwarzmagier schon gesucht, natürlich zuerst in der Bibliothek. Doch das einzige, was er dort auffinden konnte, war der Staub, der sich langsam kräuselnd auf den Schriften ablegte. Komsisch, normalerweise war es hier doch blitzeblank sauber? Machten die Dämonen gerade Mittagspause oder was wurde hier gespielt? Beinahe hätte Rhodgar sich wirklich aufgeregt, doch hatte er weitaus wichtigeres zu tun. Wo könnte der mit dem wohl seltsamsten Namen aller Zeiten Versehene wohl sonst noch stecken? Sein zweiter Tipp fiel auf das Refektorium, und schon ein paar Schritte später stand er im Speisesaal, doch auch hier war nichts von Estragon zu sehen. Aber wenn er schon einmal hier war... schnell ließ er sich einen saftig grünen Apfel bringen. Kauend und leicht schmatzend streifte er nun in Richtung Innenhof. Das war der letzte Platz, an dem sich der Krautkauer seiner Einschätzung nach aufhalten konnte. Zwar hätte er noch überall anders sein können, zum Beispiel in der Badehalle. Doch dann würde Rhodgar getrost damit warten, ihm zu begegnen. Konnte ja nicht angehen, dass er in den Raum platzte, während Estragon sich dort drinnen vielleicht von einem Dämon durchkneten ließ.

Viellei... Der Gedanke wurde mit einem Mal abgerissen, und das was dem Schwarzmagus da zu Augen kam hatte zur Folge dass er sich einmal ganz ordentlich an seiner Frucht verschluckte. Was war das denn? Seine Freundin Rena hatte sich im Innnhof eingefunden, das war an sich ja nichts Besonderes. Doch schwang sie eine Klinge vor sich her, jedoch musste man sagen dass dies nicht wirklich filigran aussah. Eigentlich hätte Rhodgar gelacht, doch war er noch damit beschäftigt, das Stückchen Apfel, an dem er sich verschluckt hatte, wieder heraus zu husten. Doch er musste einfach erfahren, was Rena dazu bewegte, sich einer derart schweißtreibenden Tätigkeit hinzugeben, gerade hier im angenehm schwülen Klima des Innenhofes.
Unter seinen Füßen knirschte der Kies, während er grinsend auf seine Freundin zugeschritten kam.
"Grüß dich, Rena. Sag, was gedenkst du mit diesem Gehoppse zu bewirken?"
Keinesfalls böse gemeint, eher eine freundschaftliche Neckerei.
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