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10.04.2004, 23:04 #1251
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
"Komm, setzen wir uns ein wenig. Du bist ja ganz aus der Puste."
Rhodgar deutete auf die Bank unter der Esche. Ja, auf ihr hatten die beiden schon so manche verrückte Dinge erlebt. Aber Schnee von gestern.
"Ich hab auch nur Spass gemacht, ganz so schlimm wie ich es ausgedrückt habe, sahs nun wirklich nicht aus. Aber halte dich ran, vielleicht wirst du deine Klinge irgendwann einmal mehr brauchen als du dir vorstellen magst. Ich mag Schwerter nicht. Mit ihnen kann man nichts machen ausser zu töten und zu zerstören. Deswegen werde ich es mir auch nicht antun, mich im Umgang mit ihnen unterrichten zu lassen. Hab sowieso nicht genug Luft dafür." Ein kurzes Augenzwinkern der beiden. "Ich verlass mich da lieber auf meine magischen Waffen, beziehungsweise auf meine Kreaturen. Die kennen sowas wi Erschöpfung nicht, äußerst praktisch. Und die werden auch nie zögern für mich in die Schlacht zu ziehen. Ich bin da momentan an was ganz großem dran. Die Blutfliegen, die du mittlerweile wohl auch herauf zu beschwören weisst, waren ja ganz nett. Aber mir ist es nun ermöglicht worden, richtige Zombies zu rufen. Aber ich hab mich daran noch nie versucht. Erst die Theorie, dann die Praxis. Vielleicht sollte ich es mal probieren..."
Eine wahrer Redefluss trat über die Lippen des Schwarzmagus. Es musste wohl das heimelige Gefühl sein, welches seine Zunge gerart löste.
11.04.2004, 00:02 #1252
Rhodgar
Beiträge: 1.307
Das Kastell des ZuX # 29 -
Schelmisch grinsend erhob Rhodgar sich, zückte geschwind seine Rune und... begann zunächst einmal, ein wenig zum zu blödeln. Zuerst fiel er auf die Knie, und machte betende Gesten, wobei er immer wieder gewisse Gottheiten anrief.
"Oh, gnädige Götter der Verwesung, erlaubt es mir einen eurer Diener in meine Dienste zu nehmen, es soll sein Schaden nicht sein. Er muss lediglich abwaschen, mein Zimmer aufräumen, Staub fegen... hihi!"
Rena konnte sich ebenfalls nur mit Mühe ein Lachen verkneifen, auch nachdem Rhodgar sich wieder erhoben hatte. Konzentration jetzt. Nochmals prustete er hervor, es gelang ihm dann jedoch, seine Ernsthaftigkeit wiederzuerlangen. Was hatte der große Gemmscheid Grummel noch einmal über die Beschwörung von Zombies geschrieben?

... Gelüstet es einem schwarzen Magier danach, seine Sammlung an Dienerkreaturen um ein weiteres Exemplar zu bereichern, so ist es immer wieder schon mit anzusehen, wie sich, tief aus der anderen Dimension herbeigerufen, langsam der faulige Gestank einer Leiche verbreitet. Es soll einigen hochbegabten Zauberern gelungen sein, Untote zu beschwören, bei denen sich ihr Geruch in grünen Nebelschwaden materialisiert hatte. Alleine dies lässt die meisten Menschen schon die Flucht ergreifen, doch natürlich weiß sich eine solche, von Maden befallene Kreatur, auch sich zu wehren, wenn der Widersacher immun gegen Gestank ist. Doch dazu Näheres in Kapitel III, Kampfstil und Einsetzbarkeit verschiedenster Düfte.

In diesem Abschnitt befassen wir uns einmal näher mit dem eigentlich Vorgang der Beschwörung. Um einen gut zubereiteten Zombie hervorzaubern zu können, braucht man:

- eine angemessene Rune, ohne gehts nicht
- ein großes Maß an Begabung
- Konzentration
- das Grundwissen der Beschwörungszauber
- noch viel mehr Konzentration

Sind diese Kriterien erfüllt, so steht der Aktion "Bau dir deinen Zombie" nichts mehr im Wege. Nun umspielt ein jeder Schwarzmagus die feinen Gravierungen seines Runensteins, und versucht sich diese innerlich vorzustellen. Am besten die Augen schließen, und nach gegebener Zeit werden die Fingerbewgungen als flammendrote Linien vor dem geistigen Auge sichtbar sein. Sollten diese anfangen, mehr und mehr aufzuhellen, ja ein blendendes Licht auszustrahlen, dann befindet sich der Ausführende auf dem richtigen Weg. Nun bilden diese einzelnen Streifen die Grundvoraussetung für die spätere geistige Verbindung. Nun sollte langsam der Augenblick kommen, in dem sich vorstellt riechen zu können, wie der faulige Geruch einem in die Nase steigt. Ja, das Objekt der Begierde ist nicht mehr fern. Sollte ein Ruck durch den Körper des Magiers gelangen, eine Art Vibration die sich bis in die Erde ausdehnt (was im Übrigen der Grund für die leichten Beben bei jeder Beschwörung ist), dann sollte der Magus versuchen für einen kurzen Augenblick diesen Druck zu unterbrechen. Dadurch wird sich eine Spannung aufbauen, und je nach Begabung des Magiers wird er in der Lage sein, diese verschieden lange zu halten. Sollte er dann aber den befreienden Schritt wagen, der Spannung nachzugeben, so sollte in de realen Welt mit einem Mal ein Blitz entstehen, und fertig ist der Zombie. Zimmerwarm und stinkend, genau wie es erwartet wurde.


Die in den letzteren Zeilen angesprochene Begabung die Spannung aufrecht zu erhalten, hatte sich bei Rhodgar noch nicht so wirklich entwickelt. Aber es war ja auch sein allerersteer Versuch, bei dem er sich genau an die Anweisungen des Großmeisters der Literatur gehalten hatte. Es hatte in ihm ganzen Körper gekitzelt, sodass er für eine kurze Zeit die Konzentration verloren hatte. Doch dieser kleine Augenblick hatte ausgereicht, um seine Kreatur aufs Äußerste zu entstellen (mehr noch als sie es ohnehin schon war). Ganz offensichtlich hatte sie einen Teil ihres toten Körpers in der anderen Dimension zurücklassen müssen. So war zwar der humpelnde Unterleib, sprich Beine und der Abschnitt bis zur Hüfte, vorhanden, doch alles was oberhalb lag war irgendwie... vergessen worden. Kein Kopf, keine Arme. Nur zwei nervös hippelnde Beine. Nach ein paar Versuchen konnte Rhodgar allerdings die Kontrolle über sie gewinnen, ließ sie ein paar Mal um Renata herum schlurfen, jedes Mal schneller. Dann stoppte er.
"So, wenn du es schaffst mit deiner Klinge einmal mitten durch zu schneiden, sodass ich zwei saftige Zombieschenkel erhalte, dann gebe ich im Refektorium einen aus." Was für ein Unsinn, denn im Refektorium würden sie so oder so alles aufgetischt bekommen. Aber es ging ums Prinzip.
11.04.2004, 00:32 #1253
Rhodgar
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Wie werde ich Gildenmitglied? -
Furzboy... ich glaub der Name ist im Kastell schon an einen Dämonen mit extrem aktivem Darmbereich vergeben.
11.04.2004, 01:10 #1254
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Nein, ganz und gar nicht nötig. Wann hatte sich der Schwarzmagier das letzte Mal derart amüsiert? Ihm fiel nichts Vergleichbares ein.
Aber je mehr er lachte, desto lascher wurden die unsichtbaren Zügel, mit denen er den teilweise-Zombie gehalten hatte (natürlich nur bildlich gesprochen). Allerdings merkte er davon kein Stück, noch immer war er viel zu beschäftigt damit, sein Zwerchfell bis zur Unendlichkeit zu strapazieren. Nein, er konnte nicht mehr. Igitt, mach das weg! Köstlich!

Ja, es wäre auch weiterhin alles lustig und toll gewesen, es scheiterte nur an dem Punkt, dass sich die Beine mit einem Mal selbstständig gemacht hatten. Irgendetwas musste mit dem Unterleib geschehen sein, als Rena die Klinge in ihn gerammt hatte. Wie von dem Leibhaftigen verfolgt, spurteten die Füße nun über den Innenhof, schlugen hier einen Haken, stolperten dort über sich selbst und purzelten wild durcheinander. An sich auch ein ziemlich amüsierendes Schauspiel, ja wenn es denn beabsichtigt gewesen wäre. Doch dies war es keinesfalls. Was würde der Don wohl sagen, wenn er sich auf einem lockeren Abendspaziergang plötzlich einem paar wildgewordener Kreaturenbeine gegenüber sah? Ganz klar, er würde die Stirn in Falten legen, und die Nase rümpfen ob des unmenschlichen Gestanks. Aber was, wenn er anschließend Rhodgar und Rena entdecken würde, wie sie so im Innenhof verrückt spielten?
Aus diesen Überlegungen ergab sich nur eine logische Konsequenz.
"FANG SIE!"

Der Schwarzmagier war aufgesprungen, und hechtete nun wie wild hinter dem völlig unkontrollierbaren Unterleib her. "Da, pack sie. Nein, argh, nicht mich! Dahinten laufen sie, schnell hinterher. Oh nein, die laufen in Richtung Refektorium. Beeil dich."
Immer wieder trieb er Rena zur Eile an, war sie doch aufgrund ihres vorangegangen Trainings noch immer ein wenig ausser Atem.
11.04.2004, 01:50 #1255
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
"Ah, danke."
Nun, ein paar dutzend Purzelbäume nach dem Beginn ihres selbstständigen Handelns, war wohl auch den Beinen so langsam die Luft ausgegangen. Nur noch gelegentlich zitternd und zappelnd lagen sie jetzt größtenteils friedlich auf den schwarz-weißen Kacheln.
Rhodgar stemmte die Hände auf die Knie, sodass ihm sein in all seiner Fülle und Pracht ins Gesicht fiel, und somit die purpurne Farbe verdeckte, in welcher selbiges angelaufen war. Er musste doch mehr für seine Kondition tun. Irgendwann.
"Puuuh, gerade nochmal gut gegangen." kam es von Rena, die erstaunlicherweise keinen einzigen Japser von sich hören ließ. Ihr Training hatte sich anscheinend doch schon bezahlt gemacht.
"Ja, kannst du laut sagen. Aber jetzt lass uns dieses Übel endgültig loswerden. Hilfst du mir mal?"

Mit vereinten Kräften schleiften die beiden Schwarzmagier den leblosen Körper wieder zurück in den Innenhof, jeder hatte dabei einen der gammeligen Füße in der Hand. Schwer zu sagen, wer von beiden dass angewidertere Gesicht zog.
Als es dann aber schließlich geschafft war, lag glücklicherweise nicht mehr ein Hauch eines Geruches in der nun wieder frischen Luft des Innenhofes. Rhodgar hatte einen anderen Runenstein gezogen, und über seiner Hand ein winziges, schwarzes Flämmchen entstehen lassen. Das aber hatte schon ausgereicht, um die Reste der Verbindung zu den Überresten der Leiche endgültig zu kappen, und mit einem kurzen Lichtblitz waren jene wieder zurück in die andere Dimension verschwunden. Und mit ihnen der Gestank, wie gesagt.

"Ein aufregender Abend, nicht wahr?" Während Rhodgar diese Worte an seine Freundin richtete, fiel ihm etwas Sonderbares auf. Da, in einer Nische versteckt, lag etwas. Sehr merkwürdig, dieser Korb fühlte sich so weich und feucht an, wie... "Schau mal Rena, ich hab ein Geflecht aus Grashalmen gefunden. Und da liegen Eier drin. Mehr als seltsam. Habe ich irgendwas verpasst?"
11.04.2004, 02:21 #1256
Rhodgar
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ein Jubiläum! Diesmal ist Arctus dran -
Ich hab mal dem Osterdämon (copyright by rena :D) gesteckt, dass du genau heute vor einem Jahr den Weg zum Kastell gefunden hast. Und prompt hat der sich was ausgedacht. Schwupp, hier isser:



Also, herzlichen Glückwunsch!

PS: <- Den geb ich dir mit wegen der Sache, die wir über pm besprochen hatten.
11.04.2004, 19:28 #1257
Rhodgar
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Thekengespräche #19 -
quote:
Zitat aus dem Aufnahme-Gesuche-Thread

In der Regel wird nach 1 oder 2 Tagen bescheid gegeben, ob ihr dabei seid oder nicht. Das kann aber auch schonmal länger dauern, also keine Panik, wenn dem so sein sollte. Wir sind auch nur Menschen.


Übermorgen ists bei mir bereits eine Woche, bei Tak noch mehr. Will mich jetzt ja nicht direkt beschweren, aber... naja. Ich hoffe es passiert in nächster Zeit mal was :D Und wenn mir auch nur gesagt wird, dass Sielncia nicht dabei ist, dann weiß ich wenigstens bescheid.
11.04.2004, 22:20 #1258
Rhodgar
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Thekengespräche #19 -
Top Gun ist alleine schon wegen der Titelmelodie einer der besten Filme die ich kenne :D

p.s: sorry wenn ich schon wieder damit anfang, aber wenn Tak aufgenommen ist, wo bleibt dann das "dabei" unter seiner aufnahme-anfrage?
12.04.2004, 00:08 #1259
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Rhodgar stieß einen leichten Seufzer aus. Der Mond, welcher mittlerweile die einzige Lichtspende am (erstaunlicherweise völlig sternenlosen) Abendhimmel war, war zu dieser späten stunde sichelartig geformt. Durch das offene Fenster schaute der Schwarzmagier aus seinem Zimmer zu diesem strahlenden Ball auf. Seit er eingesehen hatte, Estragon Unrecht getan zu haben, quälten ihn immer wieder die schmerzlichen Erinnerungen an Hilias. Die Vorstellung, dass sein Freund in diesem Mann sozusagen weiterlebte, war einerseits hoffnungsgebend, gleichzeitig aber auch erschreckend und abstoßend. Hieße dies doch, dass Estragon keine eigene Persönlichkeit besaß, irgendwie zumindest. Aber Rhodgar hatte es aufgegeben, diesen vom Schicksal auserkorenen Schritt verstehen zu wollen. Das würde wohl nie gelingen. Sollte es wahrscheinlich auch nicht.

Plötzlich stieg ihm etwas in die Nase. Ein Geruch, beißend und angenehm zugleich. Er sog die pikanten Düfte ein, wie einer, der lange unter Wasser gewesen war, die Luft. Das roch irgendwie wie... ja, dort unten in der Dunkelheit, da entdecke der Schwarzmagus einen kleinen orangen Punkt. Er schaute momentan auf den Innenhof hinunter, doch war es ihm nicht möglich klare Konturen zu erkennen, es war einfach zu dunkel. Aber es gab seines Wissens nur einen im Kastell, der gelegentlich die Qualmschwaden aufsteigen, und den glühenden Tabak feuerrot anlaufen ließ, wenn er wieder einmal an seiner Pfeiffe zog. Dies musste Estragon von Hilias erhalten haben, die Vorliebe für den Tabak.
Ein schuldbewusster Gesichtsausdruck trat in die Züge des Jungmagus, und innerlich traf er eine Entscheidung. Er verließ sein Zimmer im ersten der drei (oder vier, wenn man das magische Geschoss mitrechnete) Stöcke, und betrat ein paar Augenblicke später den mit Kies überzogenen Weg, der ihn zur Esche geleiten sollte. Auch von hier konnte er das Leuchten, welches Estragons Pfeiffe verursachte, sehen. Das Gesicht des Rauchenden konnte er ganz leicht in dem Licht vernehmen, das auf ihn geworfen wurde.

Dann stand Rhodgar vor ihm, und war auch er bemerkt worden. Unsicher, was nun zu tun war, hippelte er von einem Fuß auf den anderen, bis er schließlich ein paar Worte über die Lippen brachte.
"Darf ich mich setzen?"
12.04.2004, 00:41 #1260
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Es war schwer, in dieser Situation die passenden Worte zu finden, damit man nicht von Anfang an zu aufdringlich, aber auch nicht zu verhalten wirkte. Natürlich war Rhodgar Estragons neue Bekleidung aufgefallen, und es hatte ihn ehrlich gesagt kein Stück gewundert. Eher erstaunt war er darüber, dass es solange gedauert hatte bis sein Gegenüber sich endlich die schwarze Robe hatte überstreifen können. Nun war also auch er dem ehrenwerten Zirkel beigetreten, um Dämonen, Skelette und Zombies herauf zu beschwören, ihrem Herrn und Meister zu dienen und überhaupt auch eine Menge zu erleben. Das hieß gleichzeitig, dass Rhodgar rein formell gesehen ihm nun übergeordnet war. Doch warum fühlte er sich keinesfalls danach? Eher war er es, der dumm und unwissend gewesen war, der das eigentlich Offensichtliche in seiner Blindheit nicht erkannt hatte. Eigentlich hätten die beiden in dieser Angelegenheit die Roben tauschen müssen.

Nun aber glaubte er, etwas gefunden zu haben, mit dem er gut in die Konversation einsteigen konnte. Schlicht und einfach, aber effektiv und auf den Punkt gebracht.
"Ich habe eure Gespräche mit Meditate und Don Esteban belauscht."
Keine wirkliche Reaktion auf Seiten von Estragon. Er saß einfach nur da. Eigentlich hätte er längst erfroren sein müssen in dieser Wahnsinnskälte, die sein Gesicht ausstrahlte. Ja, konnte diesen Mann denn überhaupt nichts bewegen?
"Zuerst muss ich mich dafür bei euch entschuldigen. Mein Verhalten war keineswegs dem eines Schwarzmagiers würdig, geschweige denn dass es angebracht war. Doch auch in dieser ungeschickten Aktion lässt sich etwas Gutes erkennen. Denn..." Da, jetzt hatte er es geschafft, Estragon hob leicht interessiert die rechte Augenbraue. Die Augengläser nahmen nun eine dunkelgrüne Farbe an, doch war es unmöglich dies in der Finsternis zu erkennen.
"... ja, denn letztendlich bin ich zu einer Einsicht gekommen. Das Gehörte hat mir quasi die Augen geöffnet, die ich aus Trauer und Verzweiflung, aber auch aus Wut bislang vor euch verschlossen hatte."

Nun ließ Rhodgar eine kurze Pause in das "Gespräch" (alleine er redete ja nur). Um Estragon die Möglichkeit zu geben, sich selbst den Sinn und Schluss von seinen Worten zusammen zu reimen, aber auch um selbst nach selbigen zu suchen. Der wirklich schwierige Teil würde erst jetzt folgen, nämlich zuzugeben, dass er sich die ganze Zeit so sehr geirrt hatte. Niemand mit Stolz gestand sich und anderen gerne ein, dass er in einer Sache falsch gelegen hatte. Taten allerdings waren nur teilweise dies, was einen stark machte. Die Fähigkeit und das Vermögen, sich schlicht und einfach zu entschuldigen, einzusehen dass man selbst im Unrecht war, das war auch ein wesentlicher Faktor dessen, was man Stärke nannte.

"Ich weiß nicht recht, wie ich es ausdrücken kann, dass es nicht allzu theatralisch aber auch nicht aufgesetzt wirkt. Lasst mich einfach sagen, ich war im Unrecht, und ich stehe dazu. Geblendet von meinen Gefühlen habt ihr mich kennen gelernt, und das waren nicht gerade angenehme Zustände, für euch nicht und für mich nicht. Ich bitte euch, mir zu verzeihen. Ich sehe meine Fehler ein, und nun hoffe ich, bei euch sozusagen auf Gnade zu stoßen."
Trotz all den Worten von Gnade und Vergebung fühlte sich Rhodgar von Silbe zu Silbe schlechter. Das übele Gewissen nagte an ihm.
12.04.2004, 01:43 #1261
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Wann hatte er das letzte Mal so offen und vertraut mit jemandem gesprochen? Er konnte sich nicht erinnnern. Wohl noch nie. In dem Moment, als Rhodgar dies klar wurde, wusste er, dass ihn bereits jetzt etwas mit Estragon verband. Unmöglich zu sagen, was es war. Aber man musste ja auch nicht immer hinterfragen, versuchen etwas zu erklären. Man konnte es ja auch einfach hinnehmen, und diese Sache voll ausleben. Ohne Fragen, ohne Zweifel. Mit Estragon würde er noch viel erleben, das war sicher. So sicher wie der Gegensatz von Innos zu Beliar. Vielleicht würden sie gemeinsame Höhen in beider Leben teilen. Nach großen Siegen zusammen feiern gehen. Aber vielleicht würden sie auch gemeinsame Tiefen durchleben, zusammen trauern, gemeinsame Ängste ausstehen. Eine Fülle von zukünftigen Dingen lag ihnen offen. Sie mussten nur zugreifen. Aber das lag alles noch in weiter Ferne, um nicht zu sagen, es war noch in den Sternen zu lesen.

"Hilias war einmalig. Ja, wenn ich ein Wort finden müsste, ihn zu beschreiben, dann fiele meine Wahl auf einmalig. Ihr sagtet, ihr tragt seine Erinnerungen in euch? Was er erlebt hat, das wisst ihr ja. Doch was er fühlte... was er bedeutete... sich selbst und mir, um konkret zu werden... ja das könnt ihr nicht verstehen.
Nun, zum ersten Mal sind wir uns in Khorinis begegnet. Er hatte wohl irgendeinen Mist gebaut, und stand kurz davor, ausgepeitscht zu werden. Hätte man mir hier im Kastell davon berichtet, so hätte ich bestimmt gesagt, es wäre nicht meine Angelegnheit, und er hätte es wohl bestimmt verdient. Doch als ich ihn so sah, bekam ich Mitleid. Mitleid und Zweifel. Zweifel an allem, was sich so in meinem Leben befand. Ich versuchte, den Peiniger davon abzuhalten, mit den Lederriemen auf Hilias einzudreschen. Schließlich gelang es, alle waren glücklich, und ich konnte guten Gewissens wieder ins Kastell zurückkehren. Er war eigentlich aus meinem Gedächtnis verschwunden, ich dachte nicht dass er noch einmal eine Rolle für mich spielen würde. Dabei hat er doch mit eine der größten gespielt."

Kurz hielt Rhodgar inne, genau wie eben. Um sich dem Erzählten nochmals bewusst zu werden, und eben wieder um Estragon Zeit zum Nachdenken zu geben. Dann sprach er weiter.

"In mein Leben getreten ist er wieder als der Gehängte. Ich denke, ihr wisst, was es mit diesem Teufel auf sich hatte. Ich... nein, ich kann und möchte euch jetzt nicht von all den Dingen berichten, die ich mit ihm erlebt habe. Das würde erstens mehr als die ganze Nacht dauern, und zum Zweiten, verzeiht mir noch einmal, aber ich fühle mich noch nicht soweit. Die Erinnnerungen zerren einfach noch zu sehr an mir. Doch lasst mich trotzdem eurer Bitte nachkommen. Ich möchte es so ausdrücken. Hilias bedeutete sehr viel für mich, und nicht nur für mich. Ich denke, jeder der seinen Weg vom ersten Abend, an dem er hier ankam, bis zu seinem Vergängnis mit ihm geschritten war, teilte mit dem Steinmetz etwas besonderes. Es war mehr als Freundschaft. Es war ein Gemisch aus allem, was zwei Menschen zusammen führen kann. Natürlich Sympathie, keine Frage. Aber auch die Gegensätze waren so stark, dass man sie nicht leugnen kann. Hilias war ein Denker, und wie ihr zu spüren bekommen habt, handele ich mehr aus dem Bauch heraus, verlasse mich auf Gefühl und Intuition. Vielleicht gilt hier der alte Spruch - Gegensätze ziehen sich an - . Mag sein. Doch trotz allem bin selbst ich nie wirklich dahinter gekommen, wie es in ihm ausgesehen haben mochte. Ich denke, da sind wir wieder an dem Punkt, an dem ihr mehr zu sagen hättet als ich. Ist er doch ein Teil eures Wesens..."

Rhodgar schloss seine Augen, und gleichzeitig auch seine Rede. Über all jenes was er erzählt hatte, hatt er bereits oft nachgedacht, doch niemals hatte er die Gelenheit gehabt, mit jemandem darüber zu sprechen. Es war ein gutes Gefühl, Estragon an seiner Seite zu wissen.
12.04.2004, 02:03 #1262
Rhodgar
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RPG - Absprachen #4 -
Sorry, wenn das hier wie Spam vorkommt :D Aber mir fällts gerade auf.

Das "Wakken" in deiner Sig ist falsch geschrieben, Cain ^^ Es wird mit ck geschrieben, und basiert auf dem wirklichen Heavy Metal festival, was jährlich stattfindet. *klugscheiss* ;)
12.04.2004, 02:16 #1263
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Rhodgars erschöpftes, müdes, aber glückliches und zufrriedenes Lächeln spiegelte sich nun in Estragons Gläsern wieder. Es war alles haarscharf noch zum Guten verlaufen. Mit den Worten "Und ihr seid gewiss nicht mein Feind." war es besiegelt worden. Das Misstrauen und die Zwietracht, die einst zwischen Rhodgar dem Schwarzmagier, und Estragon, seines Zeichens Lehrling der dunklen Künste, Mysterium, tollkühner Kämpfer und Suchender, war weggewischt worden. Teilweise, weil Rhodgar sich selbst überwunden hatte, und zu seinen Missetaten gestanden hatte. Doch ein ebenso großer Teil gebührte dem Fitzelchen Menschlichkeit, welches sich in dem abstraktem Gebilde Estragon herumtrieb.

"Wenn ihr euch auf die Suche nach dem Warum, nach dem alles überschattenden Grund begebt, so wäre es mir eine Ehre, an eurer Seite zu stehen und zu gehen. Denn ihr könnt sagen was ihr wollt..."
Langsam kehrte das so vertraute Grinsen in Rhodgars Gesicht zurück.
"... Hilias steckt in euch. Ich bin weiterhin an ihn gebunden. Doch wäre es unfair, falsch und sinnlos euch als nur als Chance, die Erinnerungen an Hilias greifbar zu machen, anzusehen. Ihr seid soviel mehr. Und wenn ich kein Feind bin, so wäre ich gerne ein Freund, denn meiner Meinung nach ist es höchst selten, dass etwas dazwischen zu existieren vermag."
12.04.2004, 15:30 #1264
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Ein greller Blitz erfüllte einen der Übungsräume, gefolgt von einer kurzen Erschütterung. Dieses Mal war auch noch ein leichter Silberhauch in der Luft, der die Stelle umflog, an der jetzt eigentlich die Kreatur stehen müsste, die Rhodgar herauf zu beschwören gedachte.

Er hatte die Nacht durch kein Auge zugetan, nein hatte noch nicht einmal versucht zu schlafen, geschweige denn dass er in sein Zimmer zurückgekehrt wäre. Er hatte einfach auf der kleinen Bank gesessen, und nachgedacht. Über Estragon, über sich selbst und die ganze Welt. Als allerdings die ersten Sonnenstrahlen über die Brüstung des Kastells geklettert waren, und ihn sanft aus seinen Gedanken gerissen hatten, hatte er sich erhoen. Nach einem kleinen Frühstück im Refektorium (für manche Leute sicherlich ein drei-Gänge Menü, für ihn war es halt ein kleines Frühstück) hatte der Schwarzmagier überdacht, was er an diesem gerade begonnen Tag so alles anstellen könnte. Die Wahl fiel ihm allerdings nicht allzu schwer, schließlich befand er sich mitten in der Ausbildung. Wie waren noch einmal die Worte des Don gewesen? "Nun mach dich ans Oberste, was für einen Studenten anstehen kann: das Lernen." oder so. Die Theorie hatte er wohl vorerst genug durchgewälzt, es juckte ihm geradezu in den Fingern, vor allem sich selbst zu beweisen, dass diese halbe Portion Zombie, welche er bei in der kleinen Übungsstunde mit Rena hervor gebracht hatte, nicht alles war, wozu er im Stande war.

Na, hier müffelte gar nichts?! Seltsam. Normalerweise war die Anwesenheit eines Untoten schon auf Meilen und Abermeilen zu riechen. Misstrauisch schaute Rhodgar in die Wolke aus feinem Silberstaub, die sich langsam auflöste. Halt, da war doch ein Arm? Und da ein Fuß? Ja, nach und nach begannen die Konturen eines Zombies sichtbar zu werden. Und dann stand er da, in seiner ganzen Pracht. Die Hautfetzen hingen schlaff und ausgefleddert an ihm herunter, und das was mal eine Art Kleidungsstück gewesen sein musst, moderte langsam vor sich hin. Aber er war vollständig, zwei Beine, zwei Arme, ein Körper und ein Kopf (der allerdings gefährlich schief und locker auf dem Hals saß). Gut, die Grundlage war geschaffen.
Als er allerdings versuchte, die Kreatur zum Gehen zu bringen, wollte dies nicht so ganz klappen. Zwar tat der Zombie einen Schritt nach vorne, doch es war als hätte jemand genau in diesem Moment die Zeit angehalten. Das Gewicht war bereits nach vorn verlagert, und die logische Konsequenz war dass der tot-lebendige Körper einfach nach vorne überplumpste, ein mit einem dumpfen Geräusch aufschlug. Sehr seltsam, das. Überhaupt war dieses Ding nicht das, was man einen richigen Untoten nennen konnte. Anstatt des widerlichen Grunzens flötete er nun eine sehr hübsche Melodie, und der oben angesprochene Gestank war auch nicht zu riechen. Stattdessen schwirrte ein sanfter Lavendelduft in der Luft herum. Was hatte Rhodgar nur dermaßen falsch machen können, dass die Kreatur so misslungen war? Oder besser, sie war nicht so geworden wie gedacht. Denn ein duftender, flötender Zombie war ja auch mal ganz nett.
12.04.2004, 21:04 #1265
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
"Tja, wo wir gerade schonmal bei magischen Missgeschicken sind..."
Grinsend deutete Rhodgar auf den Körper hinter ihm, der noch immer reglos am Boden lag. Reglos, das hieß er bewegte sich nicht, doch trotzdem gab er noch Hinweise darauf, dass er noch... nunja, "lebte". Denn immmer wieder flötete er seine Melodien vor sich her, sodass es Rhodgar beinahe schon schade drum gewesen wäre, ihn jetzt einfach zurück in seine Welt zu schicken. Vielleicht lies sich damit ja noch einmal was anfangen. Der Schwarzmagus sah sich schon vor einem mysteriös geschmückten Zelt stehen, und die Menge anbrüllend, die sich vor ihm bildete.
"Nur hier und jetzt, der einzige pfeifende Zombie auf ganz Khorinis. Kommen sie näher, Herrschaften, treten sie näher. Verpassen sich nicht das magische Wunder."
Kopfschüttelnd lächelte er so vor sich hin. Schließlich war der Beschwörungszauber ja nicht dazu gedacht, um einen möglichst großen Profit da heraus zu schlagen (was im Prinzip sowieso nicht funktionieren würde, denn leider hatte Rhodgar keine Ahnung wie es ihm gelungen war, seinen Zombie pfeifen und duften zu lassen), sondern er war dafür da, dem magus eine allseits funktionierende Waffe wie Hilfe zur Verfügung zu stellen. Und wenn er ihm helfen würde, finanzielle Schwierigkeiten wett zu machen? ... Nein.

Aber bei dem Stichwort Waffe war dem Jungspund etwas eingefallen. Er hatte noch nie testen können, wie er denn solch eine Leiche im Kampf einsetzen könnte. Allzu schnell würden seine Beine den Zombie wohl nicht von a nach b bringen, also folgerte er, dass der Schlag dieser Kreaturen schon sehr viel ausmachen musste. Aber wie stark war er genau? Wie könnte man dies am besten ausprobieren, ohne einen verängstigten Bürger aus Khorinis zu entführen und es an ihm zu testen? Natürlich, er war hier in den Übungsräumen, doch was könnte ihm wohl für diesen Zweck dienen? Am besten wäre ein anderer Gegner... "Ich habs!"

Rena blickte den Schwarzmagus verwundert an.
"Was hast du? Wieder mal Schwarzfieber?"
"Quatsch, viel besser." Rhodgar war ganz hippelig ob seiner Idee.
"Wir versuchen jetzt beide, uns zu konzentrieren, und unsere schönsten Kreaturen herauf zu beschwören. Ich bin mir sicher, du schaffst es, deiner Blutfliege noch einen Stachel zu verpassen, der am rechten Fleck sitzt. Und ich denke mit etwas Feingefühl wird es auch mir möglich sein, einen Zombie zu rufen, der sich auch bewegen kann. Eigentlich schade drum, aber was solls."
Während er den letzten Satz sprach, hatte sich der Zombie mit einem Blitz wieder zurück in seine Dimension verabschiedet. Er würde wohl mit dem tollen Wissen leben dürfen, die weit und breit einzige Leiche mit Lavendel-Aroma zu sein.
Nun galt es aber, schnell einen neuen zu beschwören. Kurz schloss Rhodgar die Augen, versuchte sich genau an Gemmscheid Grummels Anleitung zu halten, und siehe da, schon ein paar Augenblicke später war eine neue Kreatur auf der Bildfläche erschienen. Und nach ein paar Gehversuchen stellte der Schwarzamgier glücklich fest, dass es ihm dieses Mal auch vergönnt war, einen Fuß sicher vor den anderen zu setzen. Ja, dieses Mal hatte er voll ins Schwarze getroffen.

"Du bist dran."
12.04.2004, 21:49 #1266
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Zwei Flügel, die sechs Beine, zwei Augen... und ein verdammt schönes Knochengerüst. Doch, es war alles vorhanden. Sogar der Stachel, der im Licht der Fackeln bedrohlich funkelte.

"Kannst die Augen aufmachen, ist alles so wie es sein soll."
Nachdem Rena die Augen geöffnet und ihre Blutfliege inspiziert hatte (mit einem überaus freudigen Gesichtsausdruck übrigens), bezog der Schwarzmagier hinter seiner Kreatur Stellung.

"Gut, dann lass uns anfangen. Doch ich werde dein lächerliches Knochengestell..." Die beiden zwinkerten sich bei diesen Worten zu.
"... nicht verschonen. Liegt nicht wirklich in unserer Natur. Los, meine finstere Bestie, Attacke!"
Langsam und bedrohlich, machte der Zombie den ersten Schritt auf die brummende Fliege zu.
12.04.2004, 22:29 #1267
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Hmm, da lief doch irgendwas nicht so wie es geplant war. Natürlich hatte Rhodgar miteinberechnet, dass seine Kreatur langsamer, sogar um einiges langsamer sein würde als die von Rena. Doch dass sie sich so leicht austanzen lassen würde, hätte er nicht gedacht. Nicht einmal ein wenig Mühe gab sich dieser Madentummelplatz. Eine andere Taktik musste her. Nach ein paar weiteren vergeblichen Angriffen kam dem Magus ein Gedanke. Er befahl seinem Zombie, einfach stillzustehen, nichts zu tun. Wenn sein Plan aufgehen würde dann... ja, Rena´s Blutfliege stüzte sich geradezu auf ihn, war er in diesem Zustand doche in leichtes Ziel für ihren flinken Stachel, welcher schon wenig später im Brustkorb der Leiche steckte. Man hätte denken können, Rhodgar haben einen fatalen Fehler begangen, und es wäre jetzt um seine Kreatur geschehen, aber Pustekuchen, gehörte ja alles zu seinem Plan.

Zuerst ließ er eine der patschigen Hände des Zombies "hervorschnellen". Gleich darauf schlossen sich die modrigen Finger um den knöchernen Stachel und zogen ihn aus dem Leib. Nun
brummte und summte die Fliege wie wild, doch es half nichts, sie wurde unbarmherzig festgehalten. Dann, ganz langsam, hob Rhodgars Kreatur den andereren Arm. In Rena´s Gesicht konnte man schon ablesen, dass sie verstanden hatte, was ihr Freund vorhatte.
PATSCH! Das hatte gesessen. Durch die Wucht des Hiebes wurde das Insekt auf den Boden geschmettert, wo es zunächst reglos liegen blieb. Dann aber bewegten sich die Flügel, und hoben die Knochen wieder hoch in die Lüfte, allerdings ein bisschen wackelig.

Beachtlich, sehr gut. Rena ist wirklich eine hervorragende Magierin.
12.04.2004, 23:37 #1268
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Ja, jetzt surrte die Fliege wieder, und der Zombie humpelte umher, wie gewohnt. Man könnte meinen, das eben Erfolgte wäre nie passiert.
Könnte man, ja. Doch was man nicht sah, nicht ahnen konnte, das trat ein. Rhodgar spürte es, schließlich war er mit Leib und Seele an den Zombie gebunden, hatte über alles einen Überblick, was in Verbindung mit der Kreatur stand. Rena wusste es nicht, die Blutfliege wusste es nicht, vielleicht wusste es der Zombie, sofern er in der LAge war etwas zu wissen, selber nicht. Aber der Schwarzmagier war voll im Bilde. Im Nachhinein war seine Aktion eben mehr als schlecht gewesen. Er hatte sich quasi selber geschlagen. Denn irgendwie schien die "Lebenskraft" aus seinem Diener zu fließen, ganz leise und klammheimlich, wie Schatten, die sich in der Finsternis der Nacht voran bewegten. Er würde es wohl nicht mehr lange machen, das war sicher. Und deshalb begann Rhodgar, aus diesem Kampf sein Fazit zu ziehen.
Wenn meine Feinde behäbig sind, kann ich beiderlei Kreaturen in den Kampf schicken, ganz gleich. Doch sollte ich niemals gegen etwas Wendiges und Flinkes mit einem Zombie in den Kampf ziehen, könnte mein Ende sein. Aber ich muss mal schauen, vielleicht kriege ich es ja so hin, dass ich auch an solche Eisenkrägen rankomme, wie die Zombies auf den Teufelszähnen sie an hatten. Waren echt praktisch.

Wie es allerdings schien, gab Rena´s Fliege auch bald ihren Geist auf. Das Schwingen ihrer Flügel war mittlerweile immer ungleichmäßiger gewesen, und daraus folgend flatterte sie mit einem leichten Linksdrall durch die Luft. Auch das vorher noch so stolze und anmutige Brummen war beinahe verklungen, man hörte lediglich ein jämmerliches Surren. Offensichtlich musste dieser Kampf als unentscheiden gewertet werden. Hätte der Schwarzmagier nicht gedacht, war er doch anfangs davon ausgegangen, sein Zombie könne die Fliege im Nu zertrümmern. Tja, so konnte man sich irren. Hatte er wieder was gelernt, was eigentlich ja auch Sinn der Sache gewesen war, viel mehr als der Sieg über Rena. Und aufgrund dieser Tatsache, dass er sein Ziel eigentlich erreicht hatte, löste er sich aus seiner angespannten Haltung, steckte den Runenstein, den er noch immer in der Hand hielt, wieder unter seine Robe, und ließ auch diesen Zombie verschwinden.
"Dieser Kampf hätte zu nichts mehr geführt. Ich habe viel gelernt, dankeschön für diese tolle Erfahrung." Nun ließ auch Rena ihre Kreatur in einem Aschewirbel verschwinden.
"Ok, belassen wir es bei einem Unentschieden."
Beiderseitiges Nicken folgte, und gleich darauf verließen die beiden die Übungsräume. Ein wenig ausser Atem waren sie aber doch. Es strengte trotz allem an, Magie zu wirken. Und dann auch noch auf einer solchen Ebene.
13.04.2004, 12:23 #1269
Rhodgar
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Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
Xaaaaalviii, hilfeeee!
Furzboy ist hinter mir her Du bist doch jetzt soooo mächtig, mach den gerade mal alle, und dann will ich deinen Totenkopp kennen lernen, und ihn meinem vorstellen, den ich von der Quest meitgebracht habe. :D Glückwunsch!
13.04.2004, 18:34 #1270
Rhodgar
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Ciao -
Och Aylen, mach doch nicht sowas. Es gab doch noch so viele Hüte von deinem Kopf zu ballern... :(

Naja, wenn du dich nicht umstimmen lässt... lass dich noch einmal zum Abshcied ein bisl knuddeln. *drück*
13.04.2004, 19:05 #1271
Rhodgar
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Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
Argh, Asche über mein Haupt, erhängt mich, reißt mich in Stücke, vierteilt mich, achtelt mich, jagt mir ne Kugel zwischen die Augen. :D

Die ganze Sache nur weil ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt habe, oh man bin ich ein Trampel!
14.04.2004, 22:25 #1272
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Müde verließ Rhodgar die Übungsräume, und schlenderte in die Dunkelheit eines Korridors hinein. Die letzten Stunden hatte er damit verbacht, einmal all seine magischen Fähigkeiten aus sich heruas zu locken. Mit einem Krug Wein, als Proviant, bewaffnet, hatte er sich in dem länglichen Raum, der als eine Art Schießstand für die Schattenflamme fungierte, niedergelassen, um sich einmal selber zu prüfen. Angefangen hatte er damit ein paar Mal hintereinandern eine Lichtkugel enstehen zu lassen. Kein Problem. Auch die Schattenflamme konnte er mehrmals problemlos hervor bringen. Als es dann aber daran ging, eine brummende Dienerin zu beschwören, da hatte er es schon zweimal probieren müssen, bis ein makelloses Skelett dieser Art vor ihm flatterte (der ersten hatte leider ein Flügel gefehlt).

Soweit alles schön und gut, das konnte ja mal jedem passieren. Doch was sagt man zu einem Zombie ohne Gesicht? Wenn sich da, wo normalerweise Augen, Nase und Mund waren, nur glatte Haut über die Knochen straffte? Sah schon ziemlich furcheinflößend aus, und besondere Auswirkung hatte diese Gesichtslosigkeit ja auch nicht. Aber trotzdem war es nicht das, was sich der Schwarzmagus vorgenommen hatte. Nicht ganz. Also war der Versuch für die Tonne.
Allerdings war er nun auch nicht mehr in der Stimmung, sich erneut daran zu probieren. Erst gestern Abend hatte er eine magisce anstrengende wie ansprechende Aufgabe bewältigt, und gleich heute schon wieder die ganze Zeit über gezaubert... irgendwann brauchte selbst der Härteste mal eine Auszeit.
Ja, und die würde er sich in seinen Gemächern suchen. Mit ner schönen Tasse Tee und ein paar Keksen, und einem guten Buch vielleicht. Schier unendlich schien der Schatz der Lektüre, welche aus Gemmscheid Grummels Meisterstube entsprungen waren. Da war jedes Werk wie ein spannendes Abenteuer, jedes mal von neuem fesselnd.
Er würde...

... erst einmal vom Boden hochkommen müssen. Plötzlich und unerwartet hatte es ihn nach unten gerissen, und jetzt wälzte er sich auf dem roten Teppich, welcher ihm sicher zur Eingangshalle hätte führen können. Im Fackelschein hatte er noch etwas Kleines ausmachen können, welches sich ihm in den Weg gestellt hatte (oder besser gesagt: in das er hineingerasselt war).
"Bei Beliar, da plagt man sich den ganzen Tag mit Fliegen und Zombies ab, und wir dafür noch umgeworfen. Ungerecht, unfair, gemein..."
Rhodgar hätte stundenlang damit weitermachen können, aufzuzählen wie er diese Situation einschätzen würde, doch wurden ihm mit einem Mal Stimme wie Atem abgeschnitten. Dem hübschen Gesicht, welches da auf ihn hinunter blickte, konnte er nicht entnehmen, ob die dazugehörige Frau nun sauer, böse oder sonst was auf ihn war. Natürlich war Meditate wohl auch nicht erfreut darüber, wenn jemand ihn sie hineinlief, wer war das schon? Rhodgars Kehle wollte ein wimmernder Laut entfahren, doch unmöglich, irgendwie konnte der Ton nicht entweichen. Und jetzt lief er auch noch rot an wie eine Tomate. Trottel!
"Ich (röchel), ich (krächz)... tut mir leid, ich wollte nicht (hust)..." Mehr brachte er nicht heraus.
14.04.2004, 22:55 #1273
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Mann, hatte Rhodgar Augen gemacht. Wenn es eine Art von Reaktion gab, die er nun gar nicht erwartet hatte, dann diese. Gerade hatte er sich noch über seien trockenen Hals geärgert, und im nächsten Moment wanderte er neben Meditate den Gang runter.
"Nee, getrunken hab ich nicht. Naja, ein Glas Wein vielleicht. Aber mehr nicht, echt. Euer Gebräu verfolgt mich heute noch in meinen Albträumen."
Auf diese Worte hin zog er eine Grimasse, die zumindest für kurze Zeit den Anflug eines Lächelns ins Gesciht der Hohepriesterin brachte. Aber gerade fiel ihm etwas anderes ein. Eigentlich wollte er doch gar nichts essen? Er hatte sich gedacht, wenn er schon einmal im wahrsten Sinne des Wortes auf Meditate "gestoßen" war, könnte er sich doch gleich den Trank brauen lassen. Jenes Getränk, welches ihm helfen sollte, die Augen im sanften Dämmerlicht in der Bibliothek offen halten zu können. Vorausgesetzt, es würde nicht wieder eine Mischung aus Gewürm und abgestandener Pampe sein.
Aber die Frau ging mit einem solchen Tempo voran, dass er einfach folgen musste. Und außerdem hatte sie noch etwas von einem Besucher gesagt, einem besonderen (und wenn selbst sie von "besonders" sprach, dann musste es wirklich so sein, doppelt und dreifach womöglich). Da konnte er ihr doch nicht widersprechen, sondern einfach nur versuchen Schritt zu halten.

Dann tauchte bald die Tür zum Refektorium auf. Da er eine einigermaßen gute Erziehung genossen hatte, ließ es sich der Schwarzmagier nicht nehmen, einen letzten Satz vor seine Begleiterin zu machen, und ihr die Tür zu öffnen. Als die beiden den Speisesaal betraten, ließ er den Blick suchen düber die paar Leute schweifen, die hier anwesend waren.
"Wo ist er denn, der, von dem er ihr geschwärmt habt? Bin scuon ganz neugierig."
14.04.2004, 23:28 #1274
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
"Nee, lieber keinen Wein. Ein schöner Tee wär mir lieber."
Schon erschien eine edel bemalte Porzelantasse auf dem Tisch, mit dazu passender Teekanne. Ja, das Kastell war bestens gerüstet. Vorsichtig ließ Rhodgar das dampfende Getränk in das Tässchen hineinlaufen, setzte es an den Mund und begann zu trinken. Böser, böser Fehler. Er hatte mit den Augen so an dem Scavenger gehangen, der sich im Refektorium breit gemacht hatte, dass er gar nicht auf den Tee geachtet hatte. Schon hatte er sich verbrüht, was er mit einem Prusten deutlich machte. Eieiei, das war heiß. Aber was ein wirklicher Schwarzmagier sein wollte, der durfte keine Schmerzen zeigen, also versuchte er, das Brennen auf seiner Zunge zu ignorieren, und sich stattdessen abermals mit dem Vogel abzulenken.
Offensichtlich gehörte dieses Tier zu Blutfeuer, so wie Meditate es von sich hatte hören lassen. Bemerkenswert, aber hallo! Der Schwarzmagier wusste es noch ganz genau, als er als Teil einer Gruppe aufgebrochen war, um auf dem Hof eines Bauern die Hochzeit zweier Söldner (natürlich der eine männlich, die Söldnerin weiblich) zu feiern. Da hatte er gerade am Anfang seiner magischen Karriere gestanden, hatte im Dunkel der Nacht stolz seinen Lichtzauber vorführen wollen, und war dann mit Blutfeuer aneinander geraten. Ihr Temperament stand mindestens gleich mit der Schaurigkeit ihres Namens.

Mittlerweile war der Schmerz abgeklungen, zurückgeblieben war lediglich das Gefühl als hätte ihm jemand den Mund betäubt. Ziemlich ungünstiger Zeitpunkt war das, wollte er doch Meditate nach dem Serum gefragt haben, bevor sie so richtig mit den beiden Eingetroffenen ins Gespräch kommen würde, denn dann wollte er nicht mehr stören.
"Ahem, Meditate, zu euch wollte ich eigentlich auch so noch gegangen sein, aber ihr kennt das ja, immer ist man beschäftigt... hier verläuft man sich mit dem Don in der Bibliothek, da gibt es einen Kampf der Kreaturen zu gewinnen, das volle Programm halt... oh verzeiht, ich war abgewichen. Nun, ich würde euch gerne bitten, wenn ihr es einrichten könnt und es euch nicht zuviel Mühe un Arbeit macht, dass ihr vielleicht irgendwann..." "Komm auf den Punkt." "Natürlich, natürlich. Ich dachte, vielleicht könntet ihr mir einen Trank brauen, der es mir erlaubt, ganze Nächte durch wach zu bleiben? Ich arbeite nämlich gerade an einer gaaaanz großen Sache, ein Buch, müsst ihr wissen. Und die schreiberische Muße küsst mich unglücklicherweise immer des Nachts, deswegen muss ich wach bleiben können. Würde das gehen, ja?"
15.04.2004, 21:39 #1275
Rhodgar
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Das Kastell des ZuX # 29 -
Rhodgar atmete zweimal tief ein, bevor er sich in den Innenhof traute. Nach dem gestrigen Vorfall hatte sich in seinem Kopf die Gewissheit festgebrannt, irgendwie alles falsch zu machen, wenn es mit der Hohepriesterin in Verbindung stand. Warum eigentlich? Er war zwar noch nie ein Frauenheld gewesen, bei weitem nicht, dennoch hatte es sich eigentlich für ihn nie als schwierig erwiesen, gut mit den feenhaften Wesen klar zu kommen. Bei ihr war das halt anders. Bei Blutfeuer zwar auch, doch war es da nur die pure Angst im nächsten Moment eine Klinge am Hals zu haben, was ihn bei ihr nervös machte. Aber egal.

Einen Schritt nach dem anderen Schritt setzte der Schwarzmagier in den wohl schönsten Teil des Kastells. Eigentlich hatte er Meditate ja schon den ganzen Tag aufsuchen wollen, aber irgendwie hatte er das verpennt. Nun musste er sich überwinden, sie anzusprechen, obwohl (oder gerade weil?) Blutfeuer und ein anderer Mann sich bei ihr befanden. Normalerweise hätte er diese gesellige Runde ja in Ruhe gelassen, aber es ging um immens wichtige Dinge, die keinen weiteren Aufschub mehr duldeten.
"Ähem..." Nach diesem Räuspern wandten die drei ihre Gesichter zu ihm, doch Blutfeuer schaute sofort wieder den Hang hinunter. Nur die Hohepriesterin und der Fremde schauten ihn noch an.
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