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14.03.2004, 04:23 #351
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
Der Tee war längst getrunken, als ein schweigsamer Hilias zur Gruppe zurück kam. Einer ihrer dunkelhäutigen Gastgeber hatte gerade ein Lied in einer unbekannten Sprache angestimmt, als eine lärmende Gruppe von kräftig gebauten hellhaarigen und rotwangigen Kriegern das etwas abseits brennende Küchenfeuer ansteuerten, an dem etwas großes tierisches auf einem Spieß gedreht und gebraten wurde. Die Küchenmagd, die gerade noch den Braten wendete, wurde kurzerhand gepackt und buchstäblich auf die Seite gestellt. Dann blitzten auch schon die ersten Messer und innerhalb kurzer Zeit war der Grillspieß leer - bis auf das Skelett des Tieres.

Die derb-fröhliche Ausgelassenheit der meist gelb- oder rothaarigen Krieger hatte etwas Ansteckendes und ließ die Gruppe eine kleine Weile aufhorchen und den vor ihnen liegenden düsteren Pfad vergessen. Eine kleine Weile nur - solange, bis Hilias ihren baldigen Aufbruch am nahen Morgen kund tat. Die meisten versuchten danach, eingeschmiegt in den weichen trockenen Sand in der Nähe des Feuers und eingerollt in ihre Decken noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Ein fast aussichtsloses Unterfangen angesichts der lärmenden Gruppe Nordmänner. Trotzdem schien die Magierin eingeschlafen zu sein, denn allzu bald holte einer der Gefährten sie durch ein leichtes Schütteln zurück in den gerade dämmernden Tag.

Der Aufbruch war schnell und ohne große Umstände. Hilias führte die Gruppe zu ihrem Ziel, einem drachengeschmückten Schiff, das im seichten Flachwasser unweit des Zeltlagers dümpelte. Die Besatzung, die in der Nacht noch so fröhlich lärmenden Nordmänner, waren jetzt schweigend damit beschäftigt, die Passagiere an Bord zu hieven und das Segel in den Wind zu drehen. Nur einer der Seeleute redete auf die Gruppe in einem unverständlichen Kauderwelsch ein, das niemand zu verstehen schien. Das allgemeine Unverständnis in den Gesichtern der Gefährten war es wohl, das den Krieger dazu brachte, seine Rede auf einzelne Schlagworte zu kürzen und diese auch sehr langsam auszusprechen. Erst dann war es den Magiern möglich, in seinen Worten eine alte, lange nicht gehörte und fast vergessene Sprache zu erkennen: darin enthalten war lediglich die schlichte Aufforderung, nicht im Weg herum zu stehen und sich zum Bug des Schiffes zu begeben.

Das Holz des Schiffsmastes knarrte und knarzte, als der Wind das Segel blähte und das Schiff in südliche Richtung Fahrt aufnahm. Mit den ersten Wellen begann der Horizont auf und ab zu wippen - und der Magen Renatas wollte es ihm partout gleich tun. Da war es besser, sich einfach mit dem Rücken an der Reling auf den Boden zu setzen und sich dem Anblick des schwankenden Meeres zu entziehen. Hilias stand nicht weit entfernt, das brachte ihr die Muße, die körperlichen Veränderungen, die Hilias in den letzten Tagen erfahren hatte, genauer und aus der Nähe zu betrachten: die Haut war lehmfarben, von seinem einst roten Haar war nicht mehr viel übrig, die kümmerlichen Reste waren ebenfalls eher gräulich. Die feinen Strukturen seiner Ohrmuscheln waren fast nicht mehr vorhanden, flach und wie abgeschliffen wirkten sie. Als er sich in Richtung Heck wandte, sah sie, dass eine Hand etwas festhielt, was an einer Kette um seinen Hals hing. Auf seinem Handrücken begann die Haut bereits, in Schuppen abzublättern. Er schwand zusehens. Nein, viel Zeit blieb ihm und damit der Gruppe wohl nicht mehr.

14.03.2004, 04:37 #352
Renata
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OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
sodele, wir sind in See gestochen. Capri de Leonardio steht am Bug und erzählt was von König und so. Der erste Eisberg ist schon in Sic...

oups. falscher Film.
14.03.2004, 17:07 #353
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
Jetzt, wo das Schiff vom Wind gen Süden getrieben wurde, hatte sich die Gruppe der Abenteurer über das ganze Deck verteilt. Unter dem geblähten Segel hindurch konnte sie von ihrem Platz am Bug das komplette Schiff überblicken: Carras, Tarim und Lama waren mit Schwertkampf-Übungen auf dem erhöhten Teil am Heck beschäftigt. Ceron unterhielt mit einem der Nordmänner. Hilias kam gerade die kleine Treppe von der Heckplattform herunter und steuerte auf Seraphin und Rhodgar zu, die plaudernd mittschiffs an der Reling lehnten. Eine kleine Weile redete er auf die beiden ein, dabei flogen immer wieder Blicke zu der Magierin herüber.

Noch ein gegenseitiges Nicken der Drei, dann durchquerten sie den schwankenden Schiffrumpf in Richtung Bug, offensichtlich zu Renata hin. Sie war gespannt auf das, was sie zu sagen hatten. Irgendetwas was im Gange. Für diese Erkenntnis brauchte sie keine Visionen.
14.03.2004, 20:03 #354
Renata
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Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -


*LAOLA weitermach*
14.03.2004, 23:04 #355
Renata
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Olirie: seit 2 Jahren im Zirkel - Olirie: seit 2 Jahren im Zirkel


dem Vernehmen nach ist in diesen 2 Jahren eine ganze Menge Un- und Geziefer
in Deinen Einweckgläsern gelandet.

Alles Gute zu Deinem heutigen Jubeltag, Olirie.
Lass Dich feiern und hab noch lange Zeit Spass am Sezieren
(jedem sein Steckenpferd, gelle? )
15.03.2004, 15:00 #356
Renata
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Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -


Hallo Ceron,

alles Gute zur Beförderung, Herr Jungmagier.


bis später
15.03.2004, 23:16 #357
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
Für einen Außenstehenden mochte ihr Zusammensitzen einen geradezu harmonischen Eindruck machen, dachte die Magierin: Hilias, wie er an seiner Pfeife zog und kunstvolle Ringe aus Rauch wieder entließ, Rhodgar, wie er vor sich hin summte, Seraphin und sie selbst, wie sie den beiden anderen zusahen oder -hörten.

Aber ihr Anführer mied ihre Nähe, wich jedem Blickkontakt mit ihr aus. Er wich ihr aus. Gerade erst wieder: Hilias hatte immer noch - auch jetzt, während er seine Pfeife rauchte - die beiden Steine an ihren Lederbändern zwischen den Fingern baumeln. Als sie nach dem schwarzen Stein gegriffen hatte, war Hilias mehr als deutlich zurückgezuckt. Dabei hatte sie ihn nicht einmal annähernd berührt.

Sie hatte den schwarzen Stein genommen, ohne lange nachzudenken, unwillkürlich, ein Instinkt vielleicht. Hielt ihn dicht vor die Augen, um seine Einzelheiten zu betrachten, sah über ihn hinweg zu ihrem Gegenüber: “Schwarz, die Dunkelheit. Symbol Beliars.“ Dann deutete sie auf den roten Stein, der in Hilias´ Hand geblieben war, auch er blank poliert: “Rot, die Farbe des Feuers. Die Farbe Innos´. Wenn diese Steine die Auserwählten repräsentieren, ist die Verteilung klar bis hierhin, denke ich.

Doch Du sprichst von einem Dreigestirn. Was ist mit dem fehlenden Element? Wo finden wir es, wo ist der blaue Stein? Oder besser: wer ist es?”
17.03.2004, 11:26 #358
Renata
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Vorschlag (nur für Mitglieder [heutzutage muß man sowas ja extra sagen^^]) -
ich würe mir eine genauere Definition wünschen, was ein angemessener Zeitrahmen ist, ab wann ein aktives Mitglied zum Inaktiven wird. Drei Monate könnten hier m.E. das Minimum sein.

Wer innerhalb dieser addiert neun Monate keine Zeit, keine Lust oder keine Möglichkeit hatte, sich am RPG oder an den Gildenbelangen (wieder) aktiv zu beteiligen, wird dies aller Wahrscheinlichkeit auch danach nicht mehr haben. Seien wir ehrlich: 9 Monate sind eine verflixt lange Zeit (stellt Euch mal vor, ab jetzt bis etwa Weihnachten keine Aktivität im ZuX mehr...^^), bis dahin sind jede Menge anderer Interessen an die Stelle gerückt, wo vorher der ZuX oder das Forum stand...




P.S. sorry fürs schwafeln^^;)

quote:
Zitat von Diego
nach einem halben jahr verliert man die rpgzulassung
(@Diego: ganz klein, weil das nicht nochmal zur Diskussion beitragen soll sondern nur richtigstellen, was ich - bei aller Schwafelei - offensichtlich so falsch ausgedrückt habe:
6 Monate Inaktiv + die von mir vorgeschlagenen, bis inaktiv = 9Monate bis zum Ausschluss ^^)
17.03.2004, 21:44 #359
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
Nein, nein, nein. Irgendwas lief hier entschieden falsch. Das war keine verflixte Vergnügungsreise, zauselige Zankereien (eine doppelte Aliteration) in der Gruppe hatten gerade noch gefehlt.

“Du bist also der Meinung, dass wir keine Chance haben, oder? Warum machen wir uns dann die Mühe, noch weiter zu gehen, statt hier und jetzt umzukehren und einfach der Dinge zu harren, die sowieso auf uns zukommen werden. Das Endergebnis scheint, nach dem was Du glaubst, ohnehin das Gleiche zu sein. Oh nein, Hilias. Wenn wir unsere Aufgabe schon jetzt verloren glauben und aufgeben, werden wir auch verlieren, ohne auch nur das kleinste Fünkchen einer Chance.”

Nie hatte die Magierin Veltrin mehr vermisst als in diesem Augenblick. Als Anführer konnte Hilias ihm wahrlich nicht das Wasser reichen. Niemand erwartete hier blauäugigen Zweckoptimismus, der Waffenknecht aber hatte sie kurzerhand bereits alle abgeschrieben. “Du und ich, wir sind doch diejenigen, die schon gesehen haben, was geschieht, die wissen, was passieren wird, wenn.....“ Sie war zornig und in ihrem Zorn aufgesprungen. Was sie umgehend bereute, weil sie beim Blick über die Rehling wieder auf den wippenden Horizont sah. Fix rutschte sie wieder zu ihrem Sitz auf dem Boden des Decks zurück. Bei Beliar, hoffentlich wurde ihr jetzt nicht auch noch übel. Wehmütig dachte sie an die Annehmlichkeiten des Kastells. Das bequeme Bett, der Innenhof, die Sorglosigkeit....

“Wie lange dauert diese vermaledeite Seefahrt denn noch? Ich brauche wieder festen Boden unter den Füssen und wünschte wirklich, wir würden unser Ziel bald erreichen.”

Apropos Ziel. “Wie heißt unser nächstes Ziel eigentlich?”
17.03.2004, 23:00 #360
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
Der Verfall von Hilias´ Körper hatte die drei aufschrecken lassen. Dass er bereits so weit fortgeschritten war, hatte niemand erwartet. Wie ein Gefäß aus rohem Ton, grob und brüchig, schon getrocknet, jedoch noch nicht gebrannt, so wirkte die Haut des Waffenknechtes an den Stellen, die sonst sein Hemd verdeckte. Als er sich an die Spitze des Bugs stellte, folgte Renata ihm, sich vorsichtig an der Rehling entlang vorwärts hangelnd, bloß nicht auf den Horizont sehen dabei...

Statt dessen sah sie den Mann direkt an, und da war es auch wieder: das Zurückweichen, als die Magierin in seine Nähe kam, das Wegsehen, als die Gefahr des Augenkontaktes bestand... Unabhängig von seinem Unbehaben fühlte Renata ihr eigenes Unbehagen, an dem alleine das Meer Schuld trug, wieder stärker werden: “tu mir den Gefallen und lass uns hier auf dem Boden sitzen, um zu reden. Sonst kann ich nicht dafür garantieren, dass ich nicht doch noch die Fisch füttern muss.” Beide setzten sich, wobei Hilias wieder darauf zu achten schien, trotz einer einem Gespräch zuträglichen Nähe soviel Abstand wie möglich zwischen sich und der Magierin zu bringen. Seine Pfeife hatte er bereits wieder angezündet und paffte vor sich hin. Die Knöchel der Faust, die er um den Pfeifenkopf gelegt hatte, liessen schon die feinen Sehnen der Gelenke unter der rissigen Haut hindurch scheinen.

“Du hast Dich gerade zum allerersten Mal wie ein Anführer angehört. Dann sag mir, Anführer, was ist unser nächstes Ziel und sag mir auch, was uns dort erwartet. Denn Du scheinst einiges schon zu wissen. Oder erahnst Du mehr, als Du weißt?"
17.03.2004, 23:44 #361
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
Der Arm tat weh, von den Fingern bis hinauf in die Schulter. Er brannte und kribbelte wie unter Nadelstichen. Schon einmal hatte sie etwas Ähnliches erlebt und gefühlt, ähnlich, aber trotzdem ganz anders.

Die Frage, die ihr auf der Zunge lag, was das wohl gewesen sei, war schnell vergessen, als Hilias sie nach der Küste fragte, die er zu sehen geglaubt hatte. Der Waffenknecht deutete mit der Pfeife zum Horizont: Land? Als der Blick der Magierin dem ausgestrecken Arm des Innoslers folgte, sah sie einen von Bäumen gesäumten Strand. Endlich.

Oh Mist, sie hätte sitzen bleiben sollen. Nun, wenn die Wassergeister ihren Tribut haben wollten, sollten sie ihn kriegen.
19.03.2004, 20:33 #362
Renata
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OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -



[X] Mitposten
[..] in die ewigen Jagdgründe schicken
[..] dritte Möglichkeit, die mir partout grad nicht einfällt...
19.03.2004, 22:22 #363
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
Es war viel wärmer als bei ihrem Reisebeginn (war das wirklich noch keine 2 Wochen her?). Das mochte mit dem fortschreitenden Frühling oder aber mit der südlicher gelegenen Region, die sie gerade durchquerten, zusammenhängen.

Den Strand mussten sie ziemlich schnell hinter sich lassen, wenn sie der vorgegebenen südwestlichen Richtung folgen wollten. Der ersten Hügelkette, die sie erklommen hatten, war eine zweite gefolgt. Auf deren Kuppe standen sie jetzt. Ein Felsabbruch gab den Blick in westliche Richtung, hinab auf eine weite Ebene zu Füssen des Hügels frei. In der Ferne waren noch schemenhaft die Konturen einer die Ebene ebenfalls begrenzenden Kette von kleineren Bergen zu sehen.

Das Gebiet zwischen diesen Begrenzungen war weit auseinander gezogen. Unterhalb ihres momentanen Standpunktes fiel das Gelände eine kleine Weile weiter sanft ab. Die Luft wurde merkbar feuchter und das Atmen fiel hier weniger leicht als noch vorhin am Strand. Die Pflanzen schienen saftiger und grüner zu sein als in den Landstrichen, die sie bereits hinter sich gelassen hatten, die Bäume höher. Selbst die Vögel waren andere: diese hier zwitscherten nicht, deren Laute hörten sich eher nach Kreischen an.

Ein Gespinst aus feinen Nebelschwaden hing über der Ebene unter ihnen. An einigen Stellen stiegen langsam weiße Rauchsäulen auf, die von einem sanften Wind zu diesen Schwaden verteilt wurde. Ein Hauch von Fäulnis war selbst noch von ihrem erhöhten Standpunkt aus zu riechen. Wenn sie ihrer Richtung weiter folgen wollten, musste dieses neblige Fläche durchquert werden.

Nach ein paar Minuten des Umsehens begann die Gruppe den Abstieg. Hilias und Carras gingen weiter vorneweg, gefolgt von Tarim und Lama. Die Magier bildeten den Schluss. “Der Geruch hier erinnert mich ein wenig an das Sumpffest” murmelte Seraphin, der neben der Magierin ging.

Stimmt. Warum war sie nicht selbst darauf gekommen.
20.03.2004, 02:08 #364
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
"Oh nein, bitte tu das nicht" sagte Renata leise "stell uns nicht vor die Wahl, er oder du...". Das hatte Rhodgar in seinem Zorn wahrscheinlich gar nicht gehört. Die Wahl, die er da erzwingen wollte, war doch schon lange entschieden.

Nicht nur, dass die Gemeinschaft sich nicht aufspalten sollte - darauf lief es im Moment ja augenscheinlich hinaus - es tat weh, dass Rhodgar sich nicht nur von den Gruppe sondern auch von seinen Freunden abzuwenden schien.

Dieser Zorn in ihm kannte die Magierin schon, es war der gleiche wie vor vielen Monaten, damals im Kastell...
20.03.2004, 16:41 #365
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
Von Hilias´ “Explosion” waren alle zunächst derart gelähmt und geblendet, dass von den harten Worte, die danach hier gewechselt wurden, wohl die wenigsten ihren Weg in das Bewusstsein der Gefährten fanden. Nur bei Rhodgar war es wie es schien anders: die Worte, die ihn ja unmittelbar betrafen, überdeckten wohl alle anderen Eindrücke.

Während ihr Blick immer noch zwischen dem davonstürzenden Rhodgar und dem sich wieder an die Spitze der Gruppe begebenden Hilias hin und her flog, bemerkte sie, dass zumindest Seraphin sich wieder gefangen hatte und versuchte, dem Freund zu folgen. Aber mit ihrem Stehenbleiben waren die Füße aller bereits am lehmigen Grund des sumpfigen Wassers wie festgesogen und nur mit Kraft wieder zu befreien. Bis über die Knie stand ihnen hier das Wasser und hatte die Kleidung, besonders die langen Roben der Schwarzmagier, nass und schwer gemacht. Seraphin hatte keine Chance. Das Licht, das Rhodgar begleitete, war bereits nicht mehr zu sehen, noch bevor der Magier den ersten Schritt aus dem Wasser auf trockenen Grund tat.

Währenddessen ging Hilias bereits wieder voran. Die Gefährten tauschten zunächst ein paar ratlose Blicke, dann waren sie ihm achselzuckend gefolgt. Auch die Magier schlossen sich dem Tross wieder an. Eine Weile hatten sie noch vergebens in den Dschungel des Sumpfes gestarrt, ihr Gildenbruder kam jedoch nicht wieder zurück.

Ihr Anführer durchpflügte buchstäblich den Sumpf in gerader Linie, die Gruppe umging kein Hindernis und keinen Tümpel. Alle hatten inzwischen unfreiwillig von der brackigen und öligen Brühe gekostet, und die Vorstellung, welches Getier dort vielleicht um ihre Beine herum schwamm, hatte die Magierin schnell verdrängt...

Dankbar waren sie aus dem Wasser auf den Pfad aus roh behauenen Steinblöcken gekrochen, endlich raus aus dieser ekligen und blubbernden Suppe. Das Gehen war jetzt zwar leichter, die Luft aber feucht und zum Schneiden dick. Alle atmeten nur noch keuchend. Die Moskitos waren ein Qual, einen jeden umgab eine schwarze Wolke dieser Insekten aber niemand machte sich mehr die Mühe, sie mit Handwedeln zu verscheuen.

“Eine Pause, bitte lasst uns eine Rast machen” Renata wartete die Reaktion der anderen gar nicht erst ab sondern setzte sich erschöpft genau dort hin, wo sie gerade stand.
20.03.2004, 22:07 #366
Renata
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Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -


...oder wenn sich das Xylophon in den Zöpfen verheddert...
21.03.2004, 11:18 #367
Renata
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OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
sieht so aus, als hätten wir wieder einmal ein IQC-Problem (oder bin ich die einzige ?)

edit: post
21.03.2004, 11:22 #368
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
Grinsend betrachtete Renata die Stacheln in ihrer Hand. Da hatte sie ja ausgesprochenes Glück gehabt, dass nicht sie die Bekanntschaft mit dieser Mörderdistel gemacht hatte. Seraphin, der etwas unfroh lächelnd neben ihr ... saß, schien das Gleiche zu denken, nur eben aus seinem Blickwinkel und daher wohl etwas weniger dankbar.

Die Rast wurde von allen gerne angenommen, selbst von den beiden Kriegern aus dem Pyramidental, die das feuchte Klima noch am ehesten gewohnt sein sollten. Nur Hilias stand stoisch einfach da und guckte seltsam unbeteiligt. Er war es auch, der die Gruppe schließlich zum Weitergehen antrieb.

Die Gefährten folgten jetzt dem steinernen Pfad, der nur noch vage und dazu noch in verwirrenden Schlangenlinien der ursprünglich eingeschlagenen Richtung folgte. In unregelmäßigen Abständen trafen sie auf Wegkreuzungen, an denen sie immer den Weg einschlugen, der am ehesten nach Westen wies, obwohl das bei diesem sich schlängelnden Pfad nur eine grobe Einschätzung sein konnte. Bei einer dieser Kreuzungen glaubte schließlich einer, etwas Bekanntes wiederzusehen “hier waren wir schon einmal.....”. Im Kreis gelaufen also, und wie lange wohl schon? Kein wunder in diesem ewig gleichen Wechsel von Wasser, Gestrüpp und Bäumen.

Ab diesem Zeitpunkt markierten sie mit Zweigen die Kreuzungen: X für den Weg, aus dem sie gekommen waren oder der in die Irre führte und --> für den Pfad, den sie eingeschlagen hatten. Nützlich, auch für andere, die diesem Weg vielleicht folgten.
21.03.2004, 17:14 #369
Renata
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OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
sorry, dauert noch ein bisschen, textverarbeitungsprogramm ist abgestürzt, ich kann noch mal von vorne anfangen.



edit:
ok. ich setz dann mal aus.
22.03.2004, 01:06 #370
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
War es Glück oder Hilfestellung der Götter, dass bis zu diesem Zeitpunkt noch niemand durch diese mörderischen fliegenden Kugeln verletzt oder gar getötet worden war? Was auch immer, es hatte sie verlassen. Dessen war sie sich sicher, als sie Hilias schreiend ins Wasser fallen hörte, auch ohne gesehen zu haben, was passiert war.

Als Seraphin und Renata sich beim kreischenden Wiederangriff der zunächst abgeschmetterten Kugel trennten, bremste diese ihren Flug und verharrte eine Weile schwebend über der Gruppe, gerade so, als würde sie ihre Opfer taxieren oder sich ein neues Ziel suchen. Die dabei nur leicht wippende Metallkugel gab ein ideales Ziel für eine Schattenflamme ab, aber auch mit Magie war den Klingenbällen nicht beizukommen - jedenfalls nicht mit diesem einfachen Spruch. Die Schattenflamme traf auf den Ball, umhüllte diesen für den Bruchteil einer Sekunde und glitt an der äußeren Hülle einfach vorbei, ohne Schaden angerichtet zu haben. Nicht mal die Spur einer Reaktion durch die Kugel erfolgte. Verdammt, waren diese Dinger denn wirklich unkaputtbar?

Womit mochten dieses Flugwaffen ihre Ziele sehen, hatten sie Augen oder fühlten sie die Gegenwart oder die Bewegung ihrer Opfer? Fest an einen Baum gepresst wagte Renata nur flach zu atmen, selbst als ein zweiter Klingenball durch die Baumkrone über ihr pflügte und ein Regen aus zerhäckseltem Laub und Ästchen auf sie herabrieselte. Tatsächlich wandte sich die Kugel von der regungslos stehenden Magiern ab und wahrscheinlich dem armen Seraphin oder einem anderen aus der Gruppe zu. Sollte dies das Geheimnis sein, dass die Kugeln sich an den Bewegungen ihrer Opfer orientierten? Wenn dem so wäre, wäre ein Schwarm Blutfliegen genau das, was sie jetzt bräuchten, etwas, an denen sich die Klingenbälle aufreiben oder die sie antreibende Energie aufbrauchen könnten. Rhodgar, wo bist Du?
22.03.2004, 21:17 #371
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
Die Kugeln trotzten allem, was die Abenteurer ihnen entgegen zu setzen hatten. Kein Schwert, keine Schattenflamme, kein Knüppel und kein Baumstamm hatten den metallenen Angreifern etwas anhaben können. Immer noch kreisten sie um die Gruppe, als ein anderes Geräusch sich mit dem Kreischen der Klingenbälle mischte: das Summen einer Fliege.

Schon kam sie zwischen den Bäumen hindurch, das war keine normale Blutfliege, das war eine beschworene, eine untote Blutfliege. Rhodgar! Er lebte also und war in der Nähe. Beliar sei Dank.

Zumindest eine der Kampfkugeln reagierte auf das untote Wesen. Die beiden Kontrahenten lieferten sich einen aufregenden Tanz, die Kugel war schneller, die Blutfliege wendiger. Geschickt wich sie den rotierenden Klingen aus, das Jaulen der Kugel wurde immer lauter als sie, sich den Manövern der Blutfliege anpassend, immer engere Kurven flog.....
22.03.2004, 21:31 #372
Renata
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OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
Freitag: ab abends
Wochenende: wann immer ^^


ach, und wen sehe ich da wieder an die Oberfläche kriechen? na warte.....
22.03.2004, 22:27 #373
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
Immer noch zeigten Blutfliege und Klingenkugel ein mörderisches Pas de deux, als plötzlich das Kreischen zumindest einer der beiden restlichen tötlichen Metallbälle verstummte. Hatte einer der Gefährten es geschafft, ihr den Garaus zu machen? Renata sah sich um und bemerkte den schrecklich verstümmelten Hilias, der gerade auf sie zukroch. Sein Gesicht war wohl von Schmerz verzerrt, die hochgezogenen Lefzen entblössten die zahnlosen geschwärzten Kiefer.

Er brauchte Hilfe, die Magiern lief ihm geduckt entgegen, unter dem Tanz von Blutfliege und Klingenkugel hindurch. Aber wie sollte sie einem Untoten überhaubt helfen, konnte ein bereits Toter noch verbluten? Das Blut das dem Stumpf, der einmal sein Arm gewesen war, schien wieder zu kristallisieren und zu verdampfen. Vielleicht mochte er keinen Lebenssaft mehr brauchen, der Verlust schien ihn aber trotzdem zu schwächen.

Ein zweites Mal kündete ein metallisches Bersten davon, dass eine weitere Kugel besiegt war. Blieb noch eine.
23.03.2004, 00:07 #374
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
Sie hätte ihn gleich erkennen sollen: am Gestank. Der war immer noch der Selbe. Doch zu spät; fast hatte der Schock sie überrumpelt. Jetzt begann sie, alle zur Verfügung stehende Kraft zu sammeln, um den Mann, der - obwohl nicht groß und praktisch ausgeblutet, ausgehöhlt - doch noch ein ziemliches Gewicht hatte, von sich wegzudrücken; einen Arm zwischen die nur Ekel erregende Fratze und ihrem Gesicht zu bringen. Vor allem musste sie verhindern, dass er ihre Kleidung weiter zerriss. Doch obwohl der Gehängte nur noch einen Arm nutzen konnte, war er einfach zu stark. Schon hatte er wieder die Hand unter den Stoff geschoben, um den Riss noch zu vergrößern, die schartigen Fingernägel kratzen über ihre Haut ...

Plötzlich hatte sie eine Vision oder schien zu halluzinieren: die Zeit lief nur noch zäh, wie durch dicken Sirup. Alle Bewegungen außer ihrer eigenen waren so weit verlangsamt, dass sie fast stillzustehen schienen: Hilias Augenrollen, die weiter entfernten Seraphin und Ceron, der eine, wie er sich gerade aufrichtete, er andere, wie er einen Arm hob, um auf etwas zu deuten - wie erstarrt. Keine Bewegung, nur das Licht änderte sich - oder eher das Nichtlicht, die Schatten, die Schwärze. Die Dunkelheit kroch förmlich auf Renata zu, verdichtete sich, wurde zu einem dunklen sie umgebenden Panzer, der immer dicker wurde. Schatten ballten sich zu Wolken und gesellten sich zu der Dunkelheit. Je dichter und dicker der Panzer wurde, desto mehr Schwärze schien er an- und aufzusaugen. Schon war diese Hülle aus Dunkelheit von Blicken nicht mehr zu durchdringen. Vielleicht von außen, jedoch nicht von innen. Renata starrte immer noch auf die Stelle, wo sie bis von einigen Sekunden die Fratze des Gehängten sah und blickte doch nur noch in schwarze Düsternis.

Die dunkle Hülle wurde dichter und enger, die Magiern wollte schreien, versuchte Luft in die Lungen zu pumpen, um den Panzer zum Bersten zu bringen. Als sie sich aufbäumte und gegen den Druck stemmte, explodierte die Schwärze in einer monströsen Entladung; die Druckwelle schleuderte nicht nur Hilias´ Körper von ihr weg, sie fuhr auch durch die dritte Kugel hindurch wie ein heisses Messer durch Butter. Das Gestrüpp in ihrer Umgebung wurde flachgepresst, kreisrund zu Boden gedrückt von einem Sturm, der von der Mitte des Kreises ausgegegangen war, die Mitte, in der die Magiern war.

Von den Bäumen in ihrer Umgebung rieselten die von der Explosion aus den Kronen gerissenen Blätter lautlos auf die Erde zurück. Überhaupt war alles sehr still, sie hörte nichts außer ihrem eigenen atemlosen Keuchen.
23.03.2004, 22:57 #375
Renata
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[GM] Licht und Schatten -
Renata saß auf dem Boden und konnte nicht fassen, was gerade passiert war. Die gleiche magische Kraft wie bei Hilias, nur dass sie sich in anderer Form offenbarte. Der Gehängte oder Hilias lag wie tot in einiger Entfernung, er bewegte sich nicht. Nur das Heben und Senken des Brustkorbs signalisierte: er lebte noch, ein Untoter starb nicht so einfach. Die Blicke der Gefährten wanderten ratlos von ihr zu dem reglos Daliegenden und wieder zurück, bevor sie sich dem Bewusstlosen zuwandten. Ein paar Blätter segelten noch lautlos zur Erde, dann setzten nach und nach die Tierrufe in der Umgebung wieder ein, die nach der Energiewelle für eine Weile verstummt waren.

Ihre Hand fuhr an ihren Hals, tastete den halb abgerissenen Kragen ihrer Robe entlang und erreichte die Kette, an der sie immer noch die Scheibe trug, die sie auf dem Geisterschiff gefunden hatte. Jemand zerrte gerade ruckelnd an dieser Kette, doch war niemand in ihrer Nähe. Nein, es war die Scheibe selbst, die hüpfte und zappelte. Entnervt fasste sie nach dem Anhänger und zog solange, bis die Kette im Nacken riss, hielt ihn am Ring, um das Ding, das sich so merkwürdig aufführte, zu betrachten: genaugenommen war es nur die Scheibe innerhalb es Metallrings, die sich bewegte, von selbst, ohne angestoßen worden zu sein. Sie drehte sich um die Achse, mit der sie an dem Ring befestigt war - mal langsamer, mal schneller, je nachdem, in welche Richtung sie die Hand, die den Ring hielt, wandte. Zeigte die Scheibe auf den Weg, auf dem sie gekommen waren, drehte sie sich nur langsam. Wies sie in die Richtung, in der gerade die Sonne unterging, kreiselte sie so rasend schnell, dass aus der rotierenden Scheibe eine Kugel zu werden schien. Und lag es vielleicht an den letzten Sonnenstrahlen, dass sie golden leuchtete oder strahlte sie aus sich selbst?

Aber zuerst brauchte Hilias dringend Hilfe. Doch plötzlich trat eine dunkle Gestalt zwischen den Bäumen hervor und fiel der Magierin buchstäblich vor die Füße. Eine allen wohlbekannte Gestalt. Rhodgar war krank, das wusste sie, noch bevor die neben ihm auf die Knie gegangen war und ihn besorgt in den Arm genommen hatte. Er wurde von Fieber geschüttelt und murmelte leise gerade noch etwas, was sich anhörte wie “....fliege..” bevor er - den Kopf in ihre Armbeuge gebettet - einfach erschöpft einschlief. Während sie dem Schlafenden ein paar dunkle Haarsträhnen aus dem schweißnassen Gesicht strich, ging ihr Blick über den Rest der Gruppe: ihr Anführer, das erste Medium, verstümmelt und bewusstlos. Noch gänzlich ungewiss war, wer er sein würde, wenn er wieder zu Bewusstsein kam. Ceron, Tarim, Lama und Carras, Beliar sei Dank alle vier unverletzt, wie sie sich um Hilias bemühten. Rhodgar krank, aber zumindest zurück. Der treue Seraphin, der gerade eine Decke brachte. In ihrer zerrissenen Robe Sie selbst, hilflos und müde angesichts der Größe der noch vor ihnen liegenden Aufgabe.

Schien das Ding, das sie immer noch in der Hand hielt, sie auch zu einem bestimmten Ziel führen, was mochte dieses erbärmliche Grüppchen denn dort noch ausrichten?
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