World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Renata |
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01.03.2004, 20:59 | #326 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Die Vorstellung, dem Heer, das sie ihn ihren Träumen gesehen hatte, entgegenzugehen, drehte sich ihr buchstäblich der Magen um, damit war es aus der Befürchtung Gewissheit geworden. Aber trotz allem war es wohl der bessere Part, der Gefahr entgegen zu gehen als auszuharren und das anrückende Verderben einfach zu erwarten. So schnell schon... und nichts vorbereitet. Sie eilte denen die sich schon in Richung Halle abgewandt hatten hinterher, schnell noch das Nötigste zu packen. |
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02.03.2004, 00:13 | #327 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Das Sumpflager #20 -
"Das wollen wir wohl alle gerne genauer wissen. Hoffen wir, dass unserer Anführer hier während unserer Reise etwas freigiebiger mit seinem Wissen um sich wirft." Sie nahm den Brotlaib entgegen, brach ein Stück ab, hielt das Brotstück kurz hoch, so, wie man es mit einem Becher oder Pokal macht, wenn ein Toast ausgesprochen wird. "Renata, Schwarzmaierin im Zirkel um Xardas. Dienerin Beliars und dem Kastell im Norden zugehörig. Gebe Beliar, dass wir der vor uns liegenden Aufgaben gewachsen sind." Dann biß sie von ihrem Brotstück ab und hielt den Brotlaib in die Gruppe, damit der nächste zugreifen möge. |
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02.03.2004, 00:13 | #328 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
"Das wollen wir wohl alle gerne genauer wissen. Hoffen wir, dass unserer Anführer hier während unserer Reise etwas freigiebiger mit seinem Wissen um sich wirft." Sie nahm den Brotlaib entgegen, brach ein Stück ab, hielt das Brotstück kurz hoch, so, wie man es mit einem Becher oder Pokal macht, wenn ein Toast ausgesprochen wird. "Renata, Schwarzmagierin im Zirkel um Xardas. Dienerin Beliars und dem Kastell im Norden zugehörig. Gebe Beliar, dass wir den vor uns liegenden Aufgaben gewachsen sind." Dann biß sie von ihrem Brotstück ab und hielt den Brotlaib in die Gruppe, damit der nächste zugreifen möge. |
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02.03.2004, 20:22 | #329 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Gar nicht so lange her, dass sie hier fröhlich gefeiert hatten. Und in dem Templer, den Veltrim dort bei ihrer Ankunft angeheuert hatte, glaubte sie ein bekanntes Gesicht zu erkennen. Aber die Erinnerung war nur verschwommen. Wenn sie an dieses Fest und dann an die Bilder vom brennenden Sumpflager dachte... nein, lieber nicht. Da kam es ganz recht, dass sie ihre Bündel wieder schulterten und weiterzogen. So willkommen die Rast gewesen war, die Zeit drängte, kein Zweifel. Je schneller sie diese Sache hinter sich brachten, desto schneller waren sie zurück. Wenn sie denn zurück kehren würden. |
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02.03.2004, 21:01 | #330 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Renata hatte dem sich nähernden Geschöpft schon entgegegen gesehen. "Das ist zweifelsohne eine Blutfliege. Pardon, eine untote Blutfliege. Ein Geschöpf, das mit schwarzer Magie aus dem Jenseits zurückgerufen wird. Bis jetzt habe ich noch nie eine beschworene Blutfliege gesehen, dafür heute gleich zwei". Dabei wies sie auf die Kreatur, die von Rhodgar herbeigrufen worden war. "Ein Zauber, wie ihn nur die Schwarzmagier beherrschen. Und die Blutfliege, die sich dort nähert, kommt aus Richtung des Kastells und scheint zu wissen, was sie sucht. Uns offensichtlich." Die Fliege war praktisch einmal um Ceron herum geflogen und drehte schon wieder ab, wohl um zurück zu ihrem Meister zu gelangen. "Halt" rief Renata unwillkürlich. "haltet sie auf. Das muss ein Bote des Kastells sein..." Schon lief sie auf das Geschöpf zu, Hilias tat es ihr nach, war schneller, aber auch er kam zu spät. Wie hätten sie das fliegende Wesen auch zurück halten können? |
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03.03.2004, 19:51 | #331 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Verflixt, warum hatte sie bloß den Schattenflamme-Zauberspruch nicht mehr und öfter geübt? Dass sie an dem Abend noch nicht wissen konnte, wie schnell und wie dringend diese Fertigkeit gebraucht werden würde, war in dem Augenblick, als der Schattenläufer die Gruppe erreichte, nur ein schwacher Trost. Aber so konnte die zauberlose Magierin nur sehen, dass sie denen, die sich dem Untier in den Weg stellten, nicht in die Quere kam. Den Gedanken, die untote Kreatur mit einem Lichtzauber zu blenden, verwarf sie schnell wieder, als sie die leeren Augenhöhlen bemerkte. Der Spruch würde hier nichts ausrichten. Die Kämpfer standen dem Vieh jetzt gegenüber, Rhodgar hatte bereits eine Rune ergriffen und suchte sich gerade eine günstigere Angriffsposition. Die Hiebe, die die Kreatur gerade einstecken musste, machten sie so wütend, dass sie mal links, mal rechts nach den Waffen schnappte, ohne bisher Schaden angerichtet zu haben. Dabei entblößte das Tier seine Kehle und damit einen Beutel, der um seinen Hals hing. |
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03.03.2004, 20:09 | #332 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
bin auch für "nacheinander". Erst verherigen Post lesen, dann selbst posten. Wenn die zu erwartetende Situation vorher bekannt ist (wie hier der Schattenläufer), hat jeder sich schon seine Gedanken gemacht, wenn er dran ist, vielleicht auch schon einen Text vorbereitet, der dann nur noch ein wenig geändert werden muss... Mag sein, dass uns das etwas bremst. Aber das machen wir vielleicht durch weniger anfallende edits wieder wett. ;) |
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03.03.2004, 23:26 | #333 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Der Kampf mit dem Schattenläufer hatte sie Zeit gekostet. Trotzdem war es noch nicht allzu später Vormittag, als sich die Gruppe aus dem Schatten des Gebirgszuges heraus und hinaus in eine weite Ebene wandte. Sie hielten sich jetzt genau in südlicher Richtung und liefen durch winterlich brache Äcker. Nach nicht allzu langer Zeit passierten sie den Hof der Söldner. Noch so ein Ort der noch sehr frischen und fröhlichen Erinnerungen. Die Hochzeit. Ein Blick zu Seraphin und Rhodgar, ein “wisst ihr noch?”-Grinsen, dann hatte auch schon einer der beiden eines der dort gehörten Lieder angestimmt: Wohl im schönen Maienschein Sieht man sie am gold'nen Rhein Vögel singen voller Lust Mit den Nymph..... „Ruhe da hinten“ brüllte ihr Anführer von vorne „spart Euch die Luft lieber, marschiert dafür schneller. Die Zeit wird knapp“. Wahrscheinlich hatte er recht, vielleicht war Singen angesichts ihres Reisezieles auch unangemessen. Vielleicht war er aber einfach nur unmusikalisch. |
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03.03.2004, 23:34 | #334 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
OT zur Quest Licht und Schatten (Hilias) -
habe uns bis zu Onars Hof vorgepostet, falls das zu voreilig und/oder zu weit war: schreibs hier rein, dann lösch ich es oder editiere es tagsüber. :) |
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04.03.2004, 19:58 | #335 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Die Landschaft war phänomenal. Der unberührte Schnee, der blendend weiß in der Sonne leuchtete, die beeinduckenden Berge. Bald würden sie die Waldgrenze hinter sich gelassen haben, die Bäume standen schon weniger dicht und waren im ganzen knorriger, als müssten sie sich mehr gegen die Umwelt und gegen Wind und Wetter zur Wehr setzen. So, wie das Feuer entfacht worden war, regte sich wieder ihr schlechtes Gewissen. Immer noch nicht wieder den Spruch Schattenflamme geübt. Aber gerade jetzt konnte sie sich nicht überwinden, sich aus dem Kreis, der sich um das Feuer gebildet hatte, zu entfernen. Ihr gemeinsamer Weg war bisher sehr anstrengend gewesen und die schneebedeckte Steigung, die jetzt vor ihnen lag, verhieß kein leichteres Marschieren. Lieber noch ein wenig hier ausruhen, so friedlich würden sie vielleicht so schnell nicht wieder rasten können. Den Kopf immer noch auf Seraphins Schulter (der so tapfer stille hielt) sah sie abwechselnd zu, wie die Wärme des Feuers kleine Dampfwölkchen aus dem schneenassen Saum ihrer Robe löste und dann wieder, wie Rhodgar konzentriert seiner neuen Leidenschaft, dem Zeichnen, nachging. |
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05.03.2004, 23:05 | #336 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Bis jetzt war es so, dass diejenigen, die vorangegangen waren, eine tiefe Spur im Schnee hinterlassen hatten. Ihre Fußstapfen hatten einen schmalen Pfad getreten, von denen die Nachfolgenden profitierten. Jetzt aber, bei dem sicherlich sinnvollen versetzten Gehen, musste sich ein jeder seinen eigenen Pfad im tiefen Schnee suchen. Bei jedem Schritt merkte man, dass Tauwetter eingesetzt hatte: beim Auftreten schien die Schneedecke noch festen Halt zu bieten, belastete man den Fuß aber voll, gab der Schnee mit einem Knirschen noch einige Zentimeter nach. Renata ging wie befohlen hinter Carras, Lama Schritte hörte sie hinter sich. Der Hang, den sie hinauf marschierten war bisweilen steil genug, dass man auch die Hände zum Klettern zu Hilfe nehmen musste. Die danach völlig unterkühlten Hände versuchte sie wieder zum Leben zu erwecken, indem sie in die Höhle zwischen den gegeneinander gehaltenen Handflächen hauchte. Bei einer dieser Gelegenheiten verfing sich ihr Fuß im Saum ihrer Robe; als die Magierin stolpernd zu fallen drohte, fühlte sie sich am Arm und Schulter gepackt und kurzerhand wieder auf die Beine gestellt. Die Taktik des versetzten Gehens hatte durch das Zugreifen Lamas ihren Zweck erfüllt. |
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06.03.2004, 03:33 | #337 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Es sah ihrem Führer ähnlich, dass er diesen Zuwachs zu ihrer Gruppe bisher noch mit keinem Wort erwähnt hatte. Eine Verstärkung war sicher nicht falsch, warum aber diese Geheimniskrämerei? Noch war für die Magierin nicht zu erkennen, wie viele Männer sich der Gruppe näherten, ein Schleier aus etwas Schwarzem, was wohl pulvriger Schnee gewesen sein mochte, behinderte die Sicht. Am Himmel tobten rußig dunkle Wolken, die sich überschlagend und walkend zu mächtigen Knäueln ballten, über das verletzliche Grüppchen von Abenteurern hinweg. Darunter Nachtschwarze Erde, kein reflektierender Schnee, nur Dunkelheit. Zwischen beidem ein schmaler Streifen schweflig fahles Licht, vor dem sich die Silhouetten der sich Nähernden abhoben. Kein Laut, nur Stille, wie stumm oder besser: wie taub. Am Herankommen dieser Fremden war längst nichts Harmloses mehr, verschwunden waren die tarnenden Mäntel und die die Körper bedeckenden Felle. Übrig blieben die Leiber von Wiedergängern, Untoten, Skeletten, die Knochen blank oder mit mehr oder weniger madigem Fleisch bedeckt. EINE FALLE schrie es in Renata. Schon sah sie, wie die dem Totenreich Angehörenden ihre Waffen zogen. FEINDE. Der den Blick trübende staubige Schleier wurde von einem lautlosen Wind zu ständig wachsenden Windhosen verwirbelt, die die Dunkelheit der Erde mit der Schwärze des Himmels verbanden. GEFAHR. Die Kreaturen der Unterwelt näherten sich weiter, die Mäuler, deren Lippen längst Gewürm und Verwesung zum Opfer gefallen waren, wie zum Kampfgeschrei geöffnet. Aber kein einziger Laut störte die Stille dieses Szenarios, eine Stille, die die Magierin durchbrechen musste, um die Gruppe zu warnen, das wusste sie .... EINE FALLE, "EINE FALLE! FEINDE! DAS SIND FEINDE!". Schreiend durchbrach sie die Grenze zurück zur Realität. Und bemerkte, das Hilias etwas ähnliches brüllte. Das Warnen der Gefährten war ihnen geglückt, Veltrin stoppte, die andern griffen nach Stab, Schwert oder Rune, ein jeder nach seiner Berufung... |
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06.03.2004, 17:06 | #338 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Verdammt. Verdammt, VERDAMMT. Schattenflamme, die Rune hielt Renata, die immer noch neben Hílias kniete, schon in den Händen, einen ersten Versuch hatte sie bereits verpatzt. Jetzt, dieser zweite, sah erfolgversprechender aus, aber wie in diesem Chaos die nötige Konzentration aufbringen? Die beschworene Schattenflamme zerrte, drängte weg und auf den von der Magierin anvisierten Schädel eines Untoten zu. Noch entließ sie sie nicht, ließ statt dessen den Feind noch ein bisschen näher kommen. Dann, einmal freigelassen, fand das dunkel flammende Geschoss rasend schnell sein Ziel. Von der Wucht des Aufpralls wurde die eiserne Halsberge der Kreatur durchschlagen, die darin geborgenen Halswirbel zertrümmert; der Schädel wurde vom nicht mehr vorhandenen Hals weggerissen und landete etliche Schritte hinter seinem Besitzer im Schnee, dabei erloschen die ihn umzüngelnden Flammen mit einem Zischen. Der Eisenkragen bot seinem Träger keinerlei Schutz mehr, war überflüssig wie ein Kropf an der gleichen Stelle. Das vom Kopf befreite Geschöpf sank schlicht in sich zusammen und blieb liegen, wie eine Marionette, deren Fäden durchschnitten wurden. Hurra, geschafft, zurück mit dir in die Unterwelt, du Monstrum. Das Gefühl von Stolz hätte Renata sich gerne noch eine Weile ausgekostet, wären da nicht noch mehr von diesen Zombies gewesen. Gerade in diesem Moment drang ein Befehl zu der im Hintergrund gebliebenen Gruppe: "Es ist soweit! Rennt auf die andere Seite, schnell!" Hilias, der vorhin noch keuchend am Boden lag, hatte sich während dieser Aktion so weit erholt, dass er schon wieder auf seinen Beinen stand. Allerdings schien er noch orientierungslos zu sein, murmelte Unverständliches vor sich hin, während er sich langsam um sich selbst drehte. Als die Aufforderung zum Rennen sie erreichte, fasste Renata Hilias unter einem Arm und forderte den Lehrling Ceron auf, es ihr mit dem anderen Arm des Waffenknechtes gleichzutun. So zogen sie den Verwirrten und offensichtlich Willenlosen weg von der kämpfenden Gruppe, weg von den Untoten. Hinter sich hörten sie zunächst noch das Klirren von aufeinander treffenden Waffen und das Schreien der Kämpfenden, etwas später dann, wie sich im Laufschritt schnell mehrere Personen näherten. Zu schnell für die sich nur langsam und eckig bewegenden Untoten. Ein paar Dutzend Meter hatten sie sich schon von ihrem ursprünglichen Standort entfernt, als sie das Geräusch wie das Flackern einer gewaltigen und plötzlich auflodernden Flamme hörten. Erst da hielten sie an, um sich dem Geschehen wieder zuzuwenden. Fasziniert sahen sie, dass die Untoten in einem Ring aus wütendem Feuer eingeschlossen waren und der Glut einer nach dem anderen zum Opfer fielen, indem sie auf geradezu groteske Art zerplatzten. Die Erleichterung, die Angreifer besiegt zu haben wich jedoch abrupt Entsetzen, als eine menschliche Stimme aus dem Flammenring zu ihnen drang, die Stimme einer der ihren. Schnell flog der Blick aller durch die Runde, schnell waren die Gefährten durchgezählt. Veltrin. Es war ihr Anführer, der fehlte. |
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06.03.2004, 20:12 | #339 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Nachdem die Vier sich von der Gruppe entfernt hatten, war kein Gespräch mehr aufgekommen. Die Zurückbleibenden hingen jeder für sich ihren Gedanken nach, wahrscheinlich fragten sich alle, wie sie ihre ohnehin unlösbar scheinende Aufgabe wohl ohne Veltrin schaffen würden - denn nach dem Gesehenen glaubte wohl niemand mehr so recht daran, dass ihr Führer das Feuer überlebt hatte. Renata setzte sich auf der Suche nach Ablenkung von ihren finsteren Gedanken neben Ceron, der sich mit hängendem Kopf auf einem Felsen niedergelassen hatte. Scheinbar konzentriert sammelte er winzige Steinchen zu seinen Füssen zusammen, um sie ordentlich auf ein kleines Häufchen zu schichten. Eine sinnlose Beschäftigung, die wohl ebenfalls nur der Ablenkung diente. Die Veränderung seiner Haut war ihr heute bei der Flucht vor den Untoten aufgefallen. “Willst Du mir erzählen, was mit Deinem Gesicht passiert ist?” |
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06.03.2004, 20:48 | #340 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
So lange also schon. Die Farbe der Schuppen war jetzt nur noch als Rot zu erkennen, vorhin, im helleren Licht, glaubte die Magierin sie rotgolden schimmern gesehen zu haben. "Für uns ist dieser Anblick vielleicht neu, es ist aber nichts, an das man sich nicht gewöhnen könnte. Wüssten die Krieger um die Vorteile der Schuppen, würden sie Dich wohl um diesen Panzer beneiden." Ihr Blick fiel auf seine Hand, deren Handrücken ebenfalls mit den Schuppen bedeckt war. Vorsichtig tastete sie über die gleichmässig angeordneten Erhebungen. Sehr glatt waren sie, wie poliertes Horn. "Und die Rüstungsschmiede würden Dich wahrscheinlich hassen." |
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07.03.2004, 15:19 | #341 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Nachdem sie die Abhang - mehr rutschend als kletternd - überwunden hatten, fanden sie sich auf einer weiten Ebene wieder. Das Meer, das vorhin von der Kante des Abhangs bereits zu sehen gewesen war, verschwand jetzt hinter der Grenze des Sichtbaren. Die Ebene, die sie sich jetzt anschickten zu durchqueren, bestand aus dicht nebeneinander liegenden gewaltigen Steinplatten, jede einzelne mit Rinnen und Spalten übersäht, die Zeit und Wasser gefressen hatten. Größere Pflanzen hatten hier keine Chance, lediglich struppiges Gras wuchs in den Ritzen. In diesen steinernen Rinnen versickerte gluckernd der Regen, der inzwischen eingesetzt hatte, schräg prasselten die vom Wind getriebenen Regentropfen auf sie ein. Die kalte Nässe setzte der Gruppe zu, kaum einer sprach. Lediglich Tarim schien es nicht erwarten zu können. Er lief bereits weit voraus und hatte als erster die Küstenlinie erreicht. Ein Glück, dass gerade in diesem Augenblick die Nachmittagssonne durch die Regenwolken brach. Hier wies Veltrin sie an, dem Strand in westlicher Richtung zu folgen. |
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07.03.2004, 20:22 | #342 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
das war nur, um unsere Aufmerksamkeit zu testen, denke ich ;) Alles Gute zur Beförderung, SQUALL |
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07.03.2004, 20:39 | #343 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Ihr gestrenger Anführer hatte noch gar nicht bemerkt, dass sich drei aus seiner Gruppe etwas abgesetzt hatten. Schnell, schnell, damit sie nicht allzuweit zurück blieben. Die Höhle war nicht sehr groß; lang und schmal wie sie war, lag ihr hinteres Ende schon in fast völliger Dunkelheit, erst eine Lichtkugel offenbarte einen niedrigen Durchgang, der von der Haupthöhle abging. Ceron war schon hindurchgekrochen. Bald war von ihm ein erfreuter Ausruf zu hören, er schien dort etwas gefunden zu haben. Schon zwängte er sich rückwärts kriechend zurück und zog etwas schweres aus der Öffnung: eine kleine Truhe, wohl die Hinterlassenschaft von Schmugglern oder Piraten. Verschlossen allerdings. Ob eine Schattenflamme hier als Öffner dienen konnte? |
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08.03.2004, 20:41 | #344 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Die Gruppe hatte sich bereits daran gemacht, den Schiffsrumpf buchstäblich links liegen zu lassen. Plötzlich durchfuhr die Magierin ein Gefühl von Übelkeit, nur kurz, dann schien alles wieder normal. Sofern es denn als normal zu bezeichnen war, dass sie scheinbar durch die Außenwand des Schiffes sehen konnte. Sie sah in Richtung Heck, ihr Blick fiel auf eine Kajüte, eine geschlossene Tür, die im Takt eines Herzschlags zu pulsieren schien, poch-poch...poch-poch...poch-poch, so, als würde das Geräusch in Wellen an das Holz weitergegeben. Das Pochen steigerte sich, wurde nicht lauter, sondern stärker, heftiger, die Tür vibrierte mehr und mehr, schien schon das Schloss und die Angeln zu sprengen, bis sie letztendlich mit Schwung aufflog und die Sicht auf etwas Leuchtendes freigab, auf ..... Auf was? Was war das, was war hinter der Tür? "Ich glaube, wir müssen auf das Schiff" sagte sie wie zu sich selbst. Veltrin hatte es schon vorweg genommen. "und ich glaube, dass es wichtig ist. Fragt nicht warum, es ist nur ein Gefühl, aber es ist WICHTIG!". |
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08.03.2004, 23:29 | #345 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Dieser Mann schien schon lange Zeit hier gelegen zu haben. Nur noch ein ein modriger Fetzen war von seiner Kleidung übrig, sie musste zu seinen Lebzeiten mit glänzenden Knöpfen verziert gewesen sein. Diese Knöpfe lagen jetzt stumpf und blind teils auf, teils neben ihn, vielleicht hatten sie einmal seinen Rang auf diesem Schiff gekennzeichnet. Sicher kein einfacher Matrose, auch die Lage der Kajüte wies eher auf einen Kommandierenden hin, wahrscheinlich sahen sie gerade auf den toten Kapitän eines toten Schiffes. Während die anderen sich umsahen, stand Renata noch bei dem Skelett des Seemanns. Dessen jetzt nur noch aus Knochen bestehende Hand war immer noch um etwas geschlossen, das an einer matten goldenen Kette hing, die um seine Hand gewunden war. Vorsichtig versuchte die Magierin, seine Klaue zu öffnen, doch die Mühe hätte sie sich sparen können. Dort waren keine Sehnen oder Knorpel mehr, die die Fingerglieder hätten zusammenhalten können. Eine Berührung genügte, dass die Hand in ihre Knöchelchen zerfiel und den Blick auf das freilegte, was dem Toten in seinem letzten Moment noch so wichtig gewesen war, dass er es nicht loslassen wollte. Eine Metallscheibe, rund, etwa von der Größe eines kleinen Apfels. Darum herum ein flacher Ring, ebenfalls aus Metall. Beides, Ring und Scheibe, waren an zwei Stellen, die jeweils am Ende einer durch die Scheibe führenden Achse lagen, beweglich miteinander verbunden. Das war es also gewesen, was sie in ihrer Vision gesehen hatte, da war sie sich sicher. Behutsam nahm Renata das merkwürdige Fundstück, um es Veltrin zu zeigen. Er würde wissen, um was es sich handelte und was damit zu tun war. Zeit, zu ihrem Anführer zurück zu kehren. Beim Verlassen des Wracks knarrten die Bohlen auch nicht mehr unheimlich sondern einfach nur alt, jetzt, wo sie wußten, was hinter der geschlossenen Tür auf sie gewartet hatte. An diesem Ort waren keine bösen Geister. |
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09.03.2004, 20:02 | #346 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Was...hielt...diese...Knochen...nur...zusammen? Sie hatte die beiden knöchernen Unterarme kurz über den Skeletthänden, die ihr gerade die Kehle zu zerquetschen versuchten, umklammert. Aber es gelang ihr nicht, die Finger, die ihren Hals umklammerten, wegzuziehnen. So war ihr atmen nicht möglich, wenn nicht bald etwas passierte, wäre die Reise hier für die Magierin bereits beend..... In diesem Moment wurde das sie würgende Skelett wie von einem Hammer getroffen buchstäblich weggefegt. Züruck blieben nur die Unterarmknochen, die sie immer noch in den Händen hielt. Diese Knochen warf sie in Richtung des nächstbesten Angreifers, bevor sie dann endlich nach der Schattenflammen-Rune greifen konnte. Nach den Erfahrungen am Pass zielte sie ständig auf die knöchernen Hälse. Dreimal traf sie ins Schwarze, ja, das wurde immer besser. |
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10.03.2004, 19:36 | #347 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Zavalon ist zwei Jahre im ZuX -
was, schon zwei Jahre? ) alles Gute, Zavalon. |
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10.03.2004, 21:05 | #348 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Renata ließ gerade die merkwürdige im Wrack gefundene Scheibe an deren Kette baumelnd kreisen, als das Schweigen der um das Lagerfeuer Versammelten noch etwas stiller wurde. Plötzlich bewegte sich nicht einmal mehr jemand. Die Blicke derer, die ihr gegenüber saßen, waren auf einen Punkt hinter ihr gerichtet. Aus ihren Gesichtern war eine Mischung aus Schreck und Grauen abzulesen, so dass die Magierin bereits das Schlimmste befürchtete, als auch sie sich zum Meer hin umwandte. Und dennoch war es wie ein Schlag, als sie auf dem lautlos vorbei treibenden Geisterschiff den kopfüber in der Takelage hängenden Veltrin erkannte. Selbst aus dieser Entfernung ließ das leblose Baumeln des Körpers keine Hoffnung zu, dass er vielleicht noch leben könnte. Selbst wenn - wie hätten sie ihm jetzt noch helfen können. Ihr Anführer, der sie schon zweimal aus fast aussichtloser Gefahr gerettet hatte, war fort, ihnen unabänderlich genommen. Und mit ihm ging fast das letzte Fünkchen Zuversicht, dass sie ihre Aufgabe erfolgreich zum Ende bringen würden. Wer würde sie jetzt durch das unbekannte Terrain führen, wer würde die Gruppe zusammenhalten und antreiben. Trauer über ihren Verlust mischten sich mit Hoffnungslosigkeit und Zweifel, ob eine Umkehr nicht sinnvoller wäre als dieser Marsch, der wahrscheinlich alle ins Verderben stürzen würde. Aber nein, diese Wahl hatten sie einfach nicht. Sie würden diesen Weg bis zum Ende gehen müssen, mochte es auch ein bitteres Ende sein, was sie dort vielleicht erwartete. Immer noch hielt sie die Kette mit der rotierenden Metallscheibe in der Hand. Ein zu diesem Zeitpunkt absurder Gedanke schoss ihr durch den Kopf: dass sie keine Gelegenheit mehr gehabt hatte, Veltrin zu fragen, was sie da eigentlich gefunden hatten.... Was war das nur? Eines jedoch war sicher: sehr kostbar war es, hatte Veltrin letzten Endes doch mit seinem Leben dafür bezahlt. |
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11.03.2004, 21:21 | #349 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Die richtige Entscheidung, weiter zu gehen. Besser als herum zu stehen und über ihren Verlust nachzudenken. Hilias hatte die Führung übernommen. "Weisst Du, welchen Weg wir einschlagen müssen? Hast Du etwas gesehen?" fragte die Magieren den neuen Anführer, der schweigend und mit verschlossenem Gesicht voran lief. Vielleicht hatte er ja eine neue Vision gehabt. Aber er schien nicht antworten zu wollen, blieb wohl lieber in den eigenen Gedankengängen versunken. Auch gut. Die Richtung, in die sie liefen, war immer noch die von Veltrin vorgegebene. Die Gruppe hatte sich unaufgefordert angeschlossen und lief in mehr oder weniger großem Abstand hinterher. Ganz hinten trabte Rhodgar, der in seiner Zurückgezogenheit den Aufbruch wie es schien zu spät bemerkt hatte, gerade heraun und schloss zu Seraphin auf. Fünf Köpfe zählte sie, dazu die drei vorne gehenden: Hilias, Ceron und sie selbst. Acht von neun, die aufgebrochen waren. |
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12.03.2004, 21:34 | #350 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
[GM] Licht und Schatten -
Das Lager der Dunkelhäutigen hatte etwas Heimeliges. Der erste Platz seit ihrem Aufbruch, der nicht den zweifelhaften Charme einer Notbehausung unter freiem Himmel hatte. Sogar ein Badezelt stand ihnen zur Verfügung. Aber zuerst lockte ein Getränk, dass die um das Feuer Sitzenden bereits bei ihrer Ankunft schlürften und das köstlich und würzig duftete. Die angebotene Wasserpfeife hatte die Magierin bereits ausgeschlagen (die Wirkung war ihr noch vom Fest im Sumpflager allzu bewusst, jetzt zog sie es vor, einen klaren Kopf zu behalten), doch dieser heiße Aufguss von irgendwelchen grünen Blättern verströmte einen frischen und belebenden Geruch, das wollte sie unbedingt probieren. Einer der Männer nahm eine kleine Kanne, gefüllt mit kochend heißem Wasser, und gab ein paar der Kräuter hinzu. Dann goß er aus dieser Kanne den Aufguss aus mindestens zwei Ellen Abstand sehr geschickt in ein gläsernes Trinkgefäß. Doch war dies scheinbar noch nicht zum Trinken gedacht, statt dessen schüttete er die Brühe zurück in die Kanne und wiederholte das Ganze noch einmal. Renata vermutete eine Art Ritual darin. Erst beim dritten Eingiessen wurden mehrere Bröckchen brauner Zucker in den Sud gegeben und das Glas an die Durstige weitergereicht. Sehr süß und anregend war diese Köstlichkeit, genau das richtige für die erschöpften Abtenteurer. Pfefferminztee. Ob die Dämonen im Kastell das wohl schon kannten? |
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