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13.12.2003, 09:50 #1
Seraphin
Beiträge: 318
Vorstellungen: Zirkel um Xardas -
Name: Seraphin

Alter: 27

Rang: Schwarzmagier im Zirkel um Xardas

Skills: Dieb (1/5)



Aussehen:

Seraphin ist etwa 1,85 m groß und hat einen sehnigen, trainierten aber ansonsten ganz normalen Körper. Auffällig sind seine langen weißen Haare, die er meist in einem Zopf über dem Rücken trägt. Außerdem seine dunkelbraunen, fast schwarzen Augen, und eine lange Narbe auf der Stirn die sich vom Haaransatz bis zur linken Augenbraue zieht. Diese entstand in Folge einer schlecht geplanten Schattenläuferjagd, ist aber mittlerweile gut verheilt und nur noch als wager Strich zu erkennen. Im Kastell trägt er immer die schwarze Robe des Zirkels, ansonsten aber lieber seinen alten schwarzen Mantel und seinen Hut. Beide sind zwar schon etwas zerschlissen aber er hängt an ihnen, außerdem findet er sie sehr viel praktischer als eine starke, klobige Rüstung.

Gute Eigenschaften:

Seraphin hat meist ein gutes Gespür für Gefahr, das ihn schon oft vor brenzligen Situationen gewarnt hat. Außerdem besitzt er eine große Erfahrung, weil er damals in der Barriere als Kurier für die Feuermagier gearbeitet hat und dadurch schon viele Aufgaben zu bewältigen hatte. Für seine Freunde würde er alles tun, doch gibt es nur wenige die sich bisher diesen Titel in seinem Leben wirklich verdienen konnten.

Schlechte Eigenschaften:

Manchmal ist er vielleicht zu still doch wenn es darauf ankommt kann ihm schon mal die Hutschnur platzen. Außerdem überlässt er ungern Anderen die Entscheidungen, es sei denn er vertraut ihnen wirklich.

Rüstung:

Nachdem Seraphin über den Pass geflohen war, tauschte er seine alte Schattenrüstung bei einem Händler gegen einen einfachen Schwarzen Mantel mit Hut ein. Diese haben ihm, während er sich im Wald versteckte, gute Dienste geleistet und er trägt sie bis heute. Unter dem Stoff verbirgt sich lediglich eine leichte Lederrüstung.

Waffen:

Seine einzigen Waffen sind momentan ein zweischneidiger Dolch und sein langer Wanderstab, den er im Kampf recht gut einsetzen kann.




Geschichte:

Seraphins Eltern besaßen einen Hof in der Nähe des Orkgebiets, und lebten von dem Gold das ihnen die Ritter und Soldaten des Königs für Proviant und ein Zimmer zahlten. Sie wurden bei einem Überfall der Orks getötet als er 14 Jahre alt war. Ab da an war er auf sich alleine gestellt und schlug sich als Tagelöhner oder Kurier durch und versuchte irgendwie über die Runden zu kommen... sein Zuhause war eine Alte Hütte, die er bei einem seiner zahlreichen Streifzüge durch den Wald fand und in der er sich einquartierte…
Eines Tages schloss er sich einer Diebesgilde an…sie bestahlen grundsätzlich nur die reichen und dekadenten Bürger der Stadt, nicht etwa aus Gründen einer fälschlichen Moral, sondern weil die Armen auf das wenige Geld was sie besaßen, sehr viel besser aufpassten als die trägen und dummen Bürger der Oberstadt…jedoch wurde er verraten, so das die Miliz bei dem nächsten geplanten Raubzug zur Stelle war und ihn zusammen mit einigen anderen Hintergangenen nach einem kurzen Kampf festnahm…nachdem er einen Monat im Kerker abgesessen hatte entschieden die Richter, ihn in die Barriere zu werfen, damit er dort seinen Teil zum Erhalt des Reiches beitrug…


Innerhalb der Barriere streifte er zunächst als Jäger in der Kolonie umher. Nachdem er auf diese Weise über ein Jahr verbracht hatte, schloss er sich dem Alten Lager an und wurde Mitglied der Schatten…er fungierte als Kurier der Magier und hatte Kontakte in allen Lagern, was ihm oft bei Streitigkeiten zu Gute kam…dadurch das er in die Hallen der Magier geschickt wurde, bekam er nicht selten die Gelegenheit ihnen über die Schulter zu schauen. So bekam er einen Einblick in das Wirken der Magie Innos und Adanos….jedoch faszinierten ihn schon immer die Geschichten von der dunklen Magie, der Beliars, welcher seinen Anhängern die Macht gab Untote, Dämonen und andere Wesen zu beschwören und für sich kämpfen zu lassen…



Portrait:





Bei einem seiner zahlreichen Streifzüge durch das Minental lernte er schließlich Seel kennen…


Rückblende:

Der Morgen graute…Seraphin bewegte sich vorsichtig durch das Unterholz, mühsam darauf bedacht kein unnötiges Geräusch zu machen…er hatte den Schattenläufer in diese Richtung gehen sehen, um diese Zeit kam die Bestie normalerweise gesättigt und träge von der Jagd zurück, um sich im Wald einen Platz zum schlafen zu suchen…im Gehölz sah er die Umrisse der zwei anderen Schatten, die mit ihm zusammen versuchen wollten das Tier zu erlegen…dann, auf einmal, hörte er ein Brüllen und Fauchen, dazwischen Wolfsheulen und Ästesplittern, aber kein Waffengeklirr oder Hilferufe…mit einem Wink bedeutete er den beiden anderen Männern zurückzubleiben, während er sich vorsichtig den Geräuschen näherte…schließlich kam er an den Rand einer kleinen Senke, in der sich ein fantastischer Kampf abspielte…der Schattenläufer hatte sich wohl die Senke als Schlafplatz auserkoren, nur das diese bereits von einem kleinen Wolfsrudel in Beschlag genommen worden war…die Bestie, mittlerweile von den Wölfen eingekreist, blutete bereits aus mehreren Bisswunden, aber auch das Rudel hatte schwere Verluste…Seraphin konnte 3 leblose Bündel auf dem Boden erkennen, offenbar Wölfe die den riesigen Tatzen der Schattenbestie nicht entkommen waren…fasziniert beobachtete er den ungleichen Kampf weiter…gerade wurde ein weiteres Tier von den tödlichen Klauen des Schattenläufers getroffen und blieb reglos liegen…
Jetzt stand der Bestie nur noch der Leitwolf gegenüber…er selbst war riesig, fast nicht wesentlich kleiner als der Schattenläufer, der geborene Rudelführer. Auffallend war sein rabenschwarzes Fell, schwarz wie die Nacht, so etwas hatte er noch nie gesehen…

Die ungleichen Kämpfer, beide aus zahlreichen Wunden blutend, umkreisten sich lauernd…währenddessen legte Seraphin bereits einen Pfeil auf die Sehne und zielte auf den Schattenläufer…irgendwie konnte er nicht anders, er musste den Wolf dort unten in der Senke einfach bewundern…obwohl sein Gegner mehr als dreimal so groß und fünf mal so stark war, sein ganzes Rudel ausgelöscht, kämpfte er trotzdem unerschrocken weiter…
Plötzlich sprang der Wolf los und biss sich an der Kehle der Bestie fest…der Schattenläufer brüllte und versuchte ihn abzuschütteln, aber so oft er mit seinen riesigen Klauen dem Wolf auch den Rücken aufriss, dieser hatte sich tief ins Fleisch der Bestie verbissen und ließ nicht mehr los…doch dann, nach dem dritten Schlag, wurde auch er in die Ecke geschleudert und blieb reglos liegen…der Schattenläufer, mittlerweile mit einer schrecklichen Wunde am Hals ging langsam auf den bewegungslosen Wolf zu…der versuchte noch mal sich aufzurichten, knickte aber immer wieder in den Hinterläufen ein…und auf einmal verspürte Seraphin ein beinahe unbändiges Verlangen, ihm zu Helfen…er konnte sich nicht erklären warum ,nur das es nicht sein konnte und durfte, das dieser Wolf da unten starb… er hatte es einfach nicht verdient…
Er zielte auf das Herz der Bestie, und als der Schattenläufer gerade ausholen wollte um den Wolf endgültig zu töten, ließ Seraphin den Pfeil von der Sehne schnellen…
Das Monster bäumte sich noch einmal auf und stieß ein markerschütterndes Brüllen aus, aber der Schuss war gut gezielt, und der Kampf mit den Wölfen tat sein übriges…
Seraphin rief seine beiden Begleiter und kletterte von dem Rand der Senke hinunter zum Kampfplatz…vorsichtig umkreiste er den Schattenläufer, hinter sich hörte er bereits die zwei anderen Männer mit erstaunten Rufen hinunterklettern…dann blieb er bei dem verletzten Wolf stehen…das Tier blutete aus unzähligen Wunden, und quer über die Schnauze ging ein langer Riss verursacht durch die riesige Kralle des Schattenläufers…auf dem einen Auge würde er wohl nie mehr sehen können…dafür blickte das andere um so wilder…und es war pechschwarz, wie ein dunkler See und passend zu seinem Fell…“Seel,“ flüsterte Seraphin „Ich nenne dich Seel“.




Seraphin nahm den verletzten Wolf mit ins Alte Lager und pflegte ihn gesund. Er erholte sich schnell von den starken Verletzungen, nur das schwarze Licht seines linken Auges war für immer erloschen. Seitdem wich er ihm nicht mehr von der Seite, und sorgte für einigen Respekt bei den anderen Lagerbewohnern…


Nach dem Fall der Barriere flüchtete Seraphin wie viele andere Häftlinge über den Pass durch die Berge, jedoch verlor er im allgemeinen Jubel und bei der anschließenden Flucht und den Kämpfen am Pass Seel aus den Augen...
Seraphin versteckte sich zunächst einige Monate in den Wäldern rund um Khorinis...jetzt will er versuchen sich dort eine neue Existenz aufzubauen oder einer der Gilden anzuschließen.





Bisherige Quests:

- Licht und Schatten - = OT zur Quest = -




Zitat des Gehängten (by Hilias):

"Der Bengel hat Schneid, das muss man ihm lassen."





E-Mail: urza167@yahoo.de

ICQ-Nummer: 271231367

zugelassen
13.12.2003, 22:14 #2
Seraphin
Beiträge: 318
Taverne "Zur toten Harpyie" #3 -
Es hatte geregnet. Die Luft war mit Feuchtigkeit gesättigt und überall hörte man die Wassertropfen von den Blättern fallen. Seraphin stand im Schutze der Dunkelheit zwischen den Bäumen und beobachtete die Personen, die die Taverne betraten oder verließen...sein schwarzer Umhang ließ ihn dabei fast mit den Schatten verschmelzen, so dass er Gelegenheit bekam, die Leute in aller Ruhe zu betrachten, ohne dass sie ihn bemerkten.
Im großen und ganzen waren es Bauern und Reisende, zwischendurch auch mal ein Söldner oder Milizen, jedoch nichts weltbewegendes. Trotzdem sträubte sich irgendetwas in ihm, die Taverne endgültig zu betreten. Vielleicht hatte er sich auch schon zu lange alleine im Wald versteckt gehalten, als das er sich jetzt so einfach wieder unter Menschen mischen konnte.
Andererseits stand er schon über eine halbe Stunde bewegungslos unter den Bäumen, es war verdammt kalt, und die Feuchtigkeit die der Regen mit sich gebracht hatte kroch langsam unter seinen Umhang und machte selbst vor der Lederrüstung nicht halt...ein unangenehmes Gefühl. Seufzend gab er sich einen Ruck und trat mit einem Schritt aus den Schatten heraus. Zielstrebig bewegte er sich auf das Gebäude zu, aus dessen Fenster helles Licht und Geräusche drangen, die Trockenheit und angenehme Wärme versprachen...

Als er durch die Tür trat schlug ihm ein warmer Lufthauch entgegen,der auch seine letzten Zweifel beseitigte. Unauffällig ließ er seinen Blick prüfend durch den Raum schweifen...das schlechte Wetter schien viele Leute in die Taverne getrieben zu haben, jedenfalls hatte der Wirt alle Hände voll zu tun und kämpfte sich mit sichtlicher Mühe durch die Tische, um den dürstenden Kehlen seiner Gäste Einhalt zu gebieten.
Doch obwohl, oder vielleicht viel mehr weil der Raum so voll war, zog Seraphin nicht sehr viele Blicke auf sich. Noch bevor ihn einer der bereits im fortgeschrittenen Stadium angeheiterten Gäste ansprechen konnte, hatte er sich bereits einer dunkle Ecke nahe dem Kamin genähert, stellte seinen Stab an die Wand und ließ sich dort nieder.
Nachdem der Wirt gerade einer gröhlenden Gruppe Bauern ein paar Wacholder gebracht hatte,bewegte er sich auf ihn zu. "Was darf's sein?"fragte er,während er mit einer Hand das Tablett hielt und mit der anderen ein paar Goldmünzen von einem seiner Gäste empfang."Einen Wein." entgegnete Seraphin. Wortlos stellte der Wirt ihm einen Krug der roten Flüssigkeit auf den Tisch und beeilte sich dann seinen Pflichten weiter nachzukommen. Seraphin nippte ein wenig an der rötlichen Flüssigkeit während er den Raum etwas genauer betrachtete. Die Theke befand sich links neben dem Eingang, ihr gegenüber standen die meisten, jetzt vollbesetzten Tische. Weiter hinten im Raum gab es eine Treppe die nach oben führte, wahrscheinlich vermietete der Wirt zusätzlich noch ein paar Zimmer im Obergeschoss. An den Wänden befanden sich ein paar Fackeln in eisernen Haltern, die diverse Jagdtrophäen und Waffen beleuchteten, die sich mit ihnen dort den Platz teilten.
Langsam spürte Seraphin wie die Wärme des Kamins die Feuchtigkeit vertrieb und er fühlte sich schon wieder ein bisschen wohler.

Nachdem er den Krug gelehrt hatte nahm er seinen Stab und erhob sich. Der Wirt stand gerade hinter der Theke und entkorkte ein paar neue Weinflaschen. Als Seraphin sich auf die Bretter lehnte, sah er jedoch auf."Was schulde ich Dir?" fragte Seraphin. "Fünf Goldstücke." antwortete der Wirt,und mit einem interessierten Gesichtsausdruck schob er hinterher,"Du bist neu hier,oder? Jedenfalls hab ich Dich noch nie gesehen."
"Ja," entgegnete Seraphin während er ein paar Goldstücke aus seinem Lederbeutel hervorkramte,"darum wollte ich auch fragen ob du mir sagen kannst wo ich hier Arbeit und ein Dach über dem Kopf finde?"
"Hm,also wenn Du Arbeit suchst solltest Du dich mal in Khorinis umhören,ein Zimmer kriegst du bei mir...nur 50 Goldstücke die Woche." und mit einem verschmitzten Grinsen auf dem Gesicht fügte er hinzu "Aber da Du neu bist will ich mal nicht so sein, in Khorinis führt eine Frau namens Hanna ein Haus, wo du sogar umsonst übernachten kannst...nur die Betten dort sollen sehr hart sein hab ich gehört." Mittlerweile hatte Seraphin 7 Münzen aus dem Beutel hervorgeholt, die er dem Wirt auf die Theke legte. "Lass stecken, nur den Wein, die Informationen gibts beim ersten Mal noch umsonst." entgegnete dieser mit einem Augenzwinkern, während er Seraphin die zwei extra Münzen wieder in die Hand drückte. "Danke." erwiederte Seraphin.

Dann setzte er sich den Hut auf und verließ die gemütliche Wärme der Kneipe. Kaum hatte er auch nur einen Schritt nach Draußen getan, empfing ihn das nasskalte Wetter wieder mit einem kräftigen Windstoß.

Zum Schutz vor dem wieder einkehrenden Regen zog Seraphin sich den Hut tiefer in die Stirn und lief Richtung Khorinis in die Dunkelheit hinaus...
13.12.2003, 22:49 #3
Seraphin
Beiträge: 318
Rund um Khorinis #14 -
Seraphin bewegte sich leise auf dem Weg zwischen den Bäumen hindurch. Der Wind zerrte an seinem Mantel,und die wohlige Wärme aus der Taverne war wieder der alles durchdringenden Feuchtigkeit des heutigen Tages gewichen...wenigstens hatte der Regen nachgelassen, und war in ein beständiges Nieseln übergegangen. Die Wolken hatten sich größtenteils verzogen, und der strahlende Vollmond warf immer häufiger die Schatten der Äste auf den hellen Waldboden. In der Ferne, zum Glück weit genug entfernt, heulte ein Wolf, und der Wind rauschte in den Wipfeln der Bäume.
Seraphin dachte über seine bescheidenen Mittel nach. Seine alte Schattenrüstung hatte er mit einem fahrenden Händler in einem schlechten Geschäft gegen eine leichte Lederrüstung,den schwarzen Umhang und ein paar Goldstücke eingetauscht.
Waffen besaß er im Moment keine außer seinem Wanderstab,dieser war jedoch von guter Qualität und konnte richtig angewendet genug Schaden anrichten.
Trotzdem,er musste sich eine bessere Ausrüstung besorgen,und dafür brauchte er Gold.
Der Wirt hatte ihm geraten sich in Khorinis umzuhören...hoffentlich würde er dort etwas finden.

So in Gedanken versunken schritt Seraphin weiter durch den Wald, während die Nacht erwachte...
14.12.2003, 03:20 #4
Seraphin
Beiträge: 318
Rund um Khorinis #14 -
Mitternacht war schon lange vorrüber.Die Wolken hatten sich nun endgültig verzogen,der Himmel war sternenklar und der Vollmond schien mit seiner ganzen Kraft auf das Land. Über dem Boden hing ein leichter Nebel und die Luft roch klar und sauber,wie so oft nach einem starken Regen...
Seraphin folgte dem Weg jetzt schon eine ganze Weile. In seiner Umgebung war nichts zu hören, keine nächtlichen Tierrufe,ja sogar der Wind hatte aufgehört so das selbst das Rauschen in den Baumwipfeln verstummt war...

Ihm schien als müsse jeder seiner Schritte meilenweit zu hören sein...

Doch trotz seiner Nervösität kam er nicht umhin die Schönheit dieser Nacht zu bewundern. Es standen keine Wolken am Himmel, die Luft war klar und der Vollmond tauchte alles in sein silbriges Licht...und bei all dem absolute Stille...es war...zeitlos...

Einen Moment blieb er einfach nur stehen und genoß das Bild das sich ihm bot...

Dann löste er sich jedoch und ging weiter...

Nach einiger Zeit lichtete sich das Gebüsch links und rechts des Weges, der langsam auch spürbar abwärts führte. Schließlich, nachdem er ein letztes kleines Wäldchen durchquert hatte, machte der Pfad auf einmal eine scharfe links Kurve und Seraphin stand vor dem Ost-Tor von Khorinis.

Das Tor war in die große Stadtmauer eingelassen, die wiederum von einem kleinen Graben gesäumt wurde. Über den Graben führte eine kleine Holzbrücke. Seraphins erster Blick galt den Wachen. Gleich vier Milizen, und oben auf der Mauer konnte er einige weitere Gestalten erkennen...er verspürte auf einmal den unbändigen Drang, sich einfach umzudrehen und zurück in den Wald zu laufen.

Er hatte die Kämpfe am Pass,nach dem Fall der Barriere, nicht vergessen. Die Ritter,Paladine und Milizen hatten so viele Sträflinge getötet wie sie nur konnten, doch irgendwann wurden es einfach auch für sie zu viele, so dass sie sich zurückzogen. Trotzdem zweifelte Seraphin nicht daran, dass sie jeden weiteren Sträfling, den sie als solchen erkannten, ohne weiteres aufhängen würden.

Unsinn! schalt er sich in Gedanken einen Narren, Du wurdest vor 10 Jahren in die Barriere geworfen, und hast dich seit dem Fall monatelang im Wald versteckt! Woher sollten sie dein Gesicht kennen?! Außerdem war es lange nach Mitternacht, mit ein bisschen Glück würden die Wachen sogar schlafen, jedenfalls wären sie auf keinen fall in der Stimmung sich mit einem unauffälligen Wanderer herumzuschlagen.
Doch noch während er sich mit einem entschlossenen Ruck den Hut tiefer ins Gesicht zog, und einen endgültigen Schritt in das Sichtfeld der Wachen tat,kam ihm der Gedanke, das ein fremder Wanderer der noch lange nach Mitternacht und bei Eiseskälte herumläuft vielleicht gerade auffällig war...doch jetzt war es zu spät...
14.12.2003, 19:08 #5
Seraphin
Beiträge: 318
Jobbörse #2 -
Hi, bin neu hier und suche dringend eine Möglichkeit mir ein paar Goldstücke zu verdienen. Mein Char hat früher unter Gomez als Kurier für die Magier gearbeitet,also falls ihr ein bestimmtes Päckchen überbringen lassen wollt meldet euch bitte bei mir! :D

Hier nochmal mein Lebenslauf. (Zweiter Post von unten.)

Einziger Nachteil, habe als Bürger leider noch keine vernünftige Rüstung oder Waffe, aber da ich garantiert nicht vor habe meinen Charakter sterben zu lassen könnt ihr mir eure Ware ruhig anvertrauen... ;)

Verweile zur Zeit im "Schlafenden Geldsack".

Falls ihr einen Auftrag für mich habt meldet euch einfach über ICQ [271231367] oder Mail.

Seraphin
14.12.2003, 20:52 #6
Seraphin
Beiträge: 318
Jobbörse #2 -
Super,ein Job! :D

Alles klar, meld mich über ICQ, kann wahrscheinlich noch nen Tag dauern da ich morgen ein bischen Stress hab, aber spätestens übermorgen. Passt aber ja sowieso ganz gut wenn du gerade in 'ner Quest sitzt. Und das Angebot mit der Rüstung schlag ich natürlich auch nicht aus.

Seraphin
20.12.2003, 18:38 #7
Seraphin
Beiträge: 318
Die Bürgerwehr #4 -
Nja,also weil ich auch mal so was tolles wie Fleischwanzenbezwinger werden will hab ich mich jetzt bei der Bürgerwehr angemeldet, vielleicht kann ich ja ein halbtotes Molerat aus der Stadt werfen?! :D

Nee,also im Ernst wüde mich freuen wenn ich 'nen Job kriegen könnte,danke. :)

Seraphin
20.12.2003, 19:42 #8
Seraphin
Beiträge: 318
Die Bürgerwehr #4 -
Klar , ich spiel gern Mädchen für alles hauptsache Gold :D

(Tja, früher im Minental noch ein angesehener Kurier, heute spiel ich taxi für Fleischwanzen auf der letzten Reise,tztztz... )

Nur das ich leider nich so genau weiß wo der im Hafenviertel sitzt (und überhaupt mich da nich mehr so auskenn, hab nämlich gothic 2 leider nich selber... ) aber wird schon funktionieren irgendwie. Also ich sprech dich per ICQ an...

edit: mist jetzt biste gerade raus...

Seraphin
21.12.2003, 00:55 #9
Seraphin
Beiträge: 318
Die Bürgerwehr #4 -
@ Ormus, jaja, ich hätte auch viel lieber mit den Viechern fangen gespielt
als sie durch die halbe stadt zu tragen ^^ :D

@ Samantha, danke nochmal für meinen ersten Auftrag, es war mir wirklich eine Ehre diese Fleischwanzen durch das dunkle Hafenviertel ihrer Bestimmung entgegenzubringen

Aber im Ernst, war nett mit dir zu posten :)

Seraphin
21.12.2003, 14:14 #10
Seraphin
Beiträge: 318
Glückwünsche #1 -
Bin zwar kein Mitglied der Garde, aber wollte Dir trotzdem zu deiner Beförderung gratulieren.

Also herzlichen Glückwunsch uncle! :)

Seraphin

p.s.: vielleicht können wir nach den "Festtagen" ja mal zusammen posten?
22.12.2003, 23:44 #11
Seraphin
Beiträge: 318
Rund um Khorinis #14 -
Seraphin kämpfte sich vor Sara durch den Schneesturm, er hatte mit seiner Befürchtung Recht behalten, jetzt bereute er das er sie nicht auch laut ausgesprochen hatte. Seine Finger und Zehen spürte er schon bereits nicht mehr,und auch sonst ließen seine Kräfte beständig nach. Der schwere Leinensack behinderte ihn zusätzlich, trotzdem versuchte er sich vor Sara nichts anmerken zu lassen und schritt tief gebeugt stetig weiter.

Der Wind heulte und die Flocken wirbelten im Sturm wie verücktgewordene kleine Wesen durcheinander,jedes einzige nur darauf bedacht sich eine Lücke in der Deckung seines Mantels zu suchen um seinen Körper weiter auszukühlen.
Durch den andauernden Schneefall war der Pfad nicht mehr zu erkennen,und Seraphin bereute schon jetzt seine Entscheidung mit der Zofe diesen Weg angetreten zu haben, doch wahrscheinlich war es eh zu spät um zurückzugehen....

Er wendete sein Gesicht für einen kurzen Augenblick aus dem Sturm und blickte mit tränenden Augen auf die junge Frau...
23.12.2003, 00:18 #12
Seraphin
Beiträge: 318
Rund um Khorinis #14 -
Seraphin horchte kurz auf? War da ein Geräusch? Ein Schatten, der sich mit leisen Schritten neben ihnen bewegte? Pfoten die sich knirschend in den Schnee gruben?! Nein,wahrscheinlich...das konnte nicht sein...
Mit einem Ruck blieb er stehen...schmerzliche Erinnerungen an seinen treuen Freund wurden wach...

Nein! Das ist Blödsinn, wahrscheinlich war es nur ein wildes Tier wenn überhaupt... Schnell setzte er sich wieder in Bewegung bevor Sara etwas merkte. Und bei diesem Schneetreiben konnte er so etwas sowieso nicht bemerken, er hatte eh genug damit zu tun seine eigenen Augen im Kampf gegen den Wind offen zu halten.

Mittlerweile kamen sie an der Taverne vorbei,und die Verlockung war groß,zumal Seraphin anfing sich ernsthaft sorgen um seine junge Begleiterin zu machen. Er blieb stehen und machte im dichten Schneetreiben die zierliche Gestalt von Sara aus. Sie wankte,und der Sturm schien ihr trotz allem immer noch mehr Kräfte zu rauben als ihm.
Als sie schließlich erschöpft vor ihm stehen blieb und ihn fragend ansah, versuchte er mit kraftloser Stimme das Heulen des Sturms zu übertönen, gab aber schon nach dem ersten Versuch resignierend auf. Dann zeigte er mit einem seiner Finger (er war sich nichtmal sicher ob noch alle dran waren) auf den Eingang der Taverne, diesmal schien sie zu verstehen, doch Sara schüttelte nur den Kopf.

Verwundert sah er sie an, und sie blickte erschöpft zurück. Die blaugefrorenen Lippen und das zerzauste, mit Schneeflocken durchsetzte Haar weckten etwas in ihm... etwas was er schon lange nicht mehr gekannt hatte.. sehr lange.

Um so überraschter war er, als sie beim zweiten Fragen immer noch den Kopf schüttelte und ihm bedeutete weiter zu gehen... scheinbar wollte sie so schnell wie möglich in Kastell, nur das er bald den Weg nicht mehr wissen würde... mit einem letzten sorgenvollen Blick auf die zitternde Gestalt Sara's wandte er sein Gesicht erneut in den Sturm und marschierte weiter in die Richtung, die sie ihm gezeigt hatte...
23.12.2003, 00:49 #13
Seraphin
Beiträge: 318
Rund um Khorinis #14 -
Nachdem die junge Frau verzweifelt versucht hatte ihm den Weg zu erkären, schob sie sich mit einer erstaunlich kraftvollen Bewegung an ihm vorbei und übernahm die Führung. Jetzt war es an Seraphin, Sara zu folgen und darauf zu achten sie im dichten Schneetreiben nicht aus den Augen zu verlieren...

Nachdem sie sich einige Zeit auf diese Art und Weise fortbewegt hatten kamen sie schließlich in den Wald,den Sara erwähnt hatte... das Heulen des Windes wurde hier von dem stummen Wächtern der Natur weitgehend zurückgehalten, und war nur noch in den Wipfeln zu hören, jedoch waren sie einigermaßen geschützt.
Als sie den Wald wieder verließen stürtzte sich die Kälte mit ihrem grausamen Begleiter, dem Sturm, erneut auf sie und zwang ihre Körper wieder in die übliche, vorwärts geduckte Haltung.

Nach einer weiteren kleinen Unendlichkeit,in der Seraphin endgültig anfing, seinen blöden Geist dafür zu verfluchen das er sich diese, vorsichtig ausgedrückt, abenteuerliche Idee nicht zweimal überlegt hatte, blieb Sara plötzlich stehen...
In dem Toben des Schnees schienen zwei gewaltige Schatten erkennbar zu sein...waren das die Pyramiden des Sumpflagers, von dem der Wirt gesprochen hatte?

Auf einmal glaubte Seraphin in dem Schneetreiben viel mehr Schatten als bisher zu sehen...

Langsam ging er auf die junge Frau zu...
23.12.2003, 03:30 #14
Seraphin
Beiträge: 318
Rund um Khorinis #14 -
Da waren sie...er hatte es gewusst...

Langsam und vorsichtig ging er auf Sara zu, die wie zur Salzsäule erstarrt ungläubig auf die Dinger guckte, die da so unvermittelt vor ihnen aus dem Schneetreiben aufgetaucht waren...

...kichernde Schatten die alles abmetzeln was sich ihnen in den Weg stellt...

Und gleich vier davon...stumm standen sie da, wie Wächter aus Eis, nur das sich unter den zerschlissenen Rüstungen der Templer noch Leben zu regen schien...

Seraphin war mittlerweile bei Sara angelangt, die anscheinend immer noch nicht fassen konnte das diese verkommenen, mit unzähligen Wunden bedeckten Körpern einmal Menschen gewesen waren...

"Verschwinde, lass mich das machen!" raunte er ihr verbissen ins Ohr, ihm war egal, das er keine Chance mehr hatte lebend hier herauszukommen, aber vielleicht konnte er Sara noch retten. Schließlich war es seine Schuld das sie in diese Situation gelangt waren, er hätte die Worte des Wirts nicht so leicht ab tun sollen...
Bevor sie aus ihrer Starre erwachen und antworten konnte, packte er sie bei den Schultern und stieß ihren zierlichen Körper mit einer rüden Bewegung in den Schnee, wobei er nicht weiter auf den erschrockenen Ruf achtete, der ihrer Kehle entsprang.
Kurz meinte er ein Knurren zu vernehmen,aber er schob das Geräusch auf das allgegenwärtige Heulen des Sturms und seine überstrapazierten Nerven, die sich jetzt mit aller Kraft auf die vier Schemen vor ihm konzentrierten.

Mit starren Fingern umklammerte er den Griff seines Dolches und zog ihn aus der Scheide. Gleichzeitig verzerrten sich die erfrorenen Züge seines Gesichts zu einem letzten, verzweifelten Lachen, als er die riesigen Zweihänder in den Händen, vor Kälte mittlerweile zu blau-schwarz verstümmelten Krallen, der Templer erkannte. Er hätte den Dolch genau so gut in das wirbelnde Schneetreiben schleudern können, die Klingen seiner Gegner waren ungefähr fünf mal so lang... aber so fühlte er sich auf eine schon fast wahnwitzige Art und Weise sicher...
"Lauf kleine Zofe..." flüsterte er in den heulenden Sturm, bevor er mit steinernem Gesicht auf seine vier Todesboten zu ging...

Die Schemen standen immer noch bewegungslos da und trotzten dem schneidenden Wind ohne Anstrengung... schaudernd betrachtete Seraphin ihre Körper... in Folge der eisigen Kälte waren abgestorbene Glieder und Erfrierungen an allen Gliedmaßen zu erkennen, und die Rüstung schien an einigen Stellen sogar regelrecht an der Haut festgefroren...

Was war mit diesen Männern geschehen?! egal was es war, es würde sie dazu bringen ihn zu töten... aber wenn das Schicksal ihnen gnädig war, würde heute nur eine Seele in das Reich Beliars eingehen...
Als Seraphin direkt vor ihnen stand, löste sich einer der Schatten und bewegte sich mit humpelnden Schritten und ausdrucksloser Miene auf ihn zu...

Einen... sie hielten ihn noch nicht mal für würdig genug gegen sie alle anzutreten...

Aber so ist es doch auch, nahm er mit einem traurigen Lächeln zu Kenntnis...
Der stumme Krieger hatte sich mittlerweile vor ihm aufgebaut und blickte ihn mit flackernden Augen an, in denen sich Eiskristalle gebildet hatten...in Ihnen stand der pure Wahnsinn geschrieben, der Seraphin auch den letzten Mut nahm...
23.12.2003, 03:55 #15
Seraphin
Beiträge: 318
Rund um Khorinis #14 -
Bis vor wenigen Augenblicken hatte er noch gehofft, dass dies nur eine weitere Prüfung wie die anderen auswegslosen Situationen war, die er in seiner Zeit als Kurier schon gemeistert hatte.
Doch dieses Mal bestand die Ware aus seinem Leben, und der Empfänger, in dessen Dienst er sich eigentlich hatte stellen wollen, schien ihn bereits schon jetzt ungeduldig zu erwarten...

Aber wenn er ihn haben wollte, dann sollte er sich auch Mühe geben!

Und als ob seine Worte wie ein Befehl für den vor ihm stehenden Koloss gegolten hatten, auf den er nur gewartet hatte, begab dieser sich In Kampfhaltung und stürmte mit einem lauten Röcheln auf ihn zu!
Kurz bevor der Templer ihn erreicht hatte, meinte Seraphin noch ein ein kleines Beben gefolgt von einem roten Aufleuchten im Dunkel hinter ihm zu vernehmen, aber ihm blieb keine Zeit mehr sich darauf zu konzentrieren. Die langte gerade noch um sich hastig zur Seite zu rollen und dem Koloss dabei einen schmerzhaften Riss in der Seite zuzufügen.
Der schien allerdings noch nichtmal mit der Wimper zu zucken und machte kehrt, um mit gesenktem Schwert erneut auf ihn zuzustürmen, während Seraphin sich gerade aus dem Schnee erhob.
Fluchend rettete er sich mit einem Sprung zur Seite und entkam dieses mal nur knapp der todbringenden Klinge des riesigen Zweihänders, dessen Besitzer eine blutige Spur hinter sich durch den Schnee zog.
So konnte dass nicht ewig weitergehen! dachte Seraphin, er besaß schon jetzt fast nicht mehr die nötige Kraft, die er aufbringen musste, um sich nach seinen verzweifelten Ausweichmanövern wieder aus dem Schnee hochzustemmen.

Noch während er den Gedanken zu Ende dachte, rannte der Templer ein drittes Mal auf ihn zu. Doch jetzt änderte er seine Taktik, und noch bevor Seraphin zur Seite hechten konnte holte er im Laufen zu einem gewaltigen Schlag aus. Seraphin spürte einen stechenden Schmerz in seinem rechten Oberschenkel, den er nicht mehr schnell genug vor der wirbelnden Klinge seines Gegners in Sicherheit bringen konnte, und fiel keuchend in den Schnee... zitternd versuchte er nochmal sein blutendes Bein unter Aufbietung aller Willenskraft zum Aufstehen zu bewegen, jedoch endete das Vorhaben mit einem abrupten Schmerzenslaut und Seraphin fiel zurück auf den Boden.
Das war es jetzt also?! So würde er diese Welt verlassen? Getötet durch die Klinge eines wahnsinnigen Templers, begraben unter dem weißen Leichentuch des Winters?
Sein Gegner hatte sich mittlerweile umgedreht und ging mit siegessicheren Schritten auf ihn zu, bestückt mit der grausamen Gewissheit das ihm sein Opfer nicht mehr entkommen konnte. Mit geschlossenen Augen lauschte Seraphin dem Knirschen des Schnees, das unter jedem unregelmäßigen Schritt seines Henkers erklang.

Schließlich öffnete er sie, als das Geräusch direkt vor ihm aufhörte, und blickte an der blutbefleckten Rüstung des Templers hinauf bis in sein Gesicht.
Zum ersten Mal sah er eine Regung in der steinernen Miene seines Gegners....wie in Zeitlupe hob er den gewaltigen Zweihänder zu einem letzten Hieb, der Seraphin's Seele endgültig in das Reich Beliars schicken sollte. Das wahsinnige Flackern in seinen Augen wurde nur noch durch den Triumph über seinen Gegner übertroffen und....

TSCHACK!

...wich ungläubigen Entsetzen, als er die blutige Klinge betrachtete, die sich wie aus dem nichts von hinten durch seine Brust gebohrt hatte. Überascht blickte Seraphin auf, direkt in zwei leere Augenhöhlen, die von weißen Knochen eingefasst wurden. Dann entfernte sich sein unbekannter Retter mit einem klappernden Geräusch so schnell wie er gekommen war, und Seraphin konnte noch gerade erkennen wie sich drei weitere Schatten mit einem grausigen Kichern auf die übriggebliebenen Templer stürtzten.

Das letzte was er hörte war Waffengeklirr und das durchdringende Heulen eines Wolfs, dann wurde es endgültig schwarz um ihn...
23.12.2003, 16:23 #16
Seraphin
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Das Kastell des ZuX # 24 -
Seraphin warf sich unruhig hin und her... sein schweißgebadeter Körper rutschte über das Laken und er spürte einen gräßlichen Schmerz in der Brust... er träumte...

Seraphin rannte über eine riesige schwarze Ebene und es stürmte... der Wind schien von allen Seiten zu kommen und peitschte ihm beständig in das Gesicht... es war kalt, sehr kalt.... um ihn herum standen merkwürdige Bauten, doch jedes mal wenn Seraphin versuchte sich ihnen zu nähern um Schutz vor dem wütenden Sturm zu erhalten, schienen sie im gleichen Maße zurückzuweichen wie er auf sie zu kam... genauso erging es ihm beim Laufen, er konnte noch nicht mal sagen ob er sich von der Stelle oder der Boden unter ihm bewegte...
Dann hörte er Wolfsheulen aus den Schatten...
Seel?
Plötzlich hörte der Sturm mit einem Schlag auf, und vor ihm standen Vier Schemen in einer Reihe... irgendwoher kannte er das, etwas Schreckliches würde passieren, das wusste er... einer der Schatten tat einen Schritt vorwärts, dann noch einen, und bewegte sich auf ihn zu. Seraphin fuhr herum, doch wie vorhin kam er nicht von der Stelle und musste hilflos mit ansehen wie sein Verfolger immer näher kam. Dann, mit einem Male, war der Bann gebrochen und er bewegte sich endlich weiter... er rannte und rannte, zwischendurch warf er immer wieder einen Blick über die Schulter zurück, und bemerkte mit Entsetzen das der Abstand zwischen ihm und seinem Jäger immer kleiner wurde... auf einmal erkannte er einen weiteren Schatten, der sich bei näherem Blick als eine junge Frau entpuppte...
Flieh!
Rief er ihr noch im Vorbeihasten zu, doch sie schaute ihn nur mit seltsam wissenden, ja fast traurigen Augen an, als wolle sie ihm sagen es hat keinen Zweck, bleib einfach stehen und es ist zu Ende... aber Seraphin dachte nicht daran. Mittlerweile war der Schemen nur noch wenige Schritte hinter ihm, dann fing die Erde an zu beben und der Himmel über der gewaltigen Ebene leuchtete in einem dunklen purpurrot auf.
Ein letztes Mal drehte er sich um und erkannte seinen Verfolger, der ihn nun zur Gänze eingeholt hatte. Er blickte in die leeren Augenhöhlen und sah, wie der Krieger mit seinen knochigen Händen und einem irren Lachen seinen riesigen Zweihänder anhob, um ihm den Todesstoß zu versetzen.

TSCHACK!


Mit einem Ruck riss Seraphin keuchend die flackernden Augenlieder auf... wo war er?
Zitternd und schweißnass sah er sich vorsichtig in dem Raum um. Bis auf das Bett in dem er sich befand, einem kleinen Holztischchen und ein paar Schemel schien das Zimmer komplett leer zu sein. Und mit einem Schlag fiel ihm wieder alles ein, der Schneesturm, Sara und schließlich die verrückten Templer, die versucht hatten sie zu töten.
Fast hätten sie es geschafft, dachte er schaudernd und betrachtete vorichtig seinen Brustkorb. Da wo die Schneide seines Gegners in das Fleisch eingedrungen war, befand sich nun anstatt einer gräßlichen Wunde ein frisch angelegter, sauberer Verband. Die Schmerzen waren zwar immer noch höllisch, aber bis vor ein paar Stunden war Seraphin sich noch sicher das er sterben müsse. Irgendwer hatte hier ein kleines Wunder gewirkt...

Aber was war passiert nachdem er das Bewusstsein verloren hatte?
Wo war er hier und wie ging es Sara? Nach dem Aussehen des Raumes würde er vermuten sich tatsächlich im Kastell der Schwarzmagier zu befinden. Aber es nützte nichts, wenn er sich Klarheit verschaffen wollte musste er wohl oder übel jemanden finden der ihm genaueres sagen konnte. Langsam und immer noch darauf bedacht seine Kräfte nicht zu überanstrengen, schob er die Decke zurück und bewegte sich vorsichtig aus dem Bett. Irgendjemand hatte ihm einen weißen Kittel angezogen, bemerkte er mit einem komischen Gefühl. Jedoch erspähte er seinen Mantel, den Hut und seine Waffen fein säuberlich zusammengelegt auf einem Schemel in einer Ecke des Raumes. Immer noch etwas wackelig auf den Beinen versuchte Seraphin sich umzuziehen, wobei er jedesmal einen unterdrückten Schmerzenslaut ausstieß wenn er Ausversehen, durch eine zu hastige Bewegung den Verband berührte.

Nachdem er den Kittel säuberlich gefaltet an den Platz gelegt hatte, wo er vorher seine Klamotten gefunden hatte, schnappte er sich seinen Stab und verließ das Zimmer durch die einzige, aus schweren Holzbrettern bestehende Tür, und ging hinaus auf den Gang...
24.12.2003, 00:25 #17
Seraphin
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Das Kastell des ZuX # 24 -
Seraphin wandelte durch die riesigen dunklen Gänge des Kastells. Zwar zuckte er bei jedem Schritt noch schmerhaft zusammen, doch normalerweise müsste man nach einer solchen Verletzung, wenn man sie überhaupt überlebte, wochenlang das Bett hüten.
Stattdessen schwindelte ihm nur noch ab und zu, und er stützte sich von Zeit zu Zeit an den ehrfurchtseinflößenden Quadern der Kastellmauer ab. Überhaupt war das ganze Bauwerk einfach imponierend. Seine Schritte hallten auf dem schwarz-weiß gekachelten Boden wieder und ihm schien, als ob das Echo meilenweit zu hören war. Aber wenn dass der Sitz des ZuX sein sollte, wo befanden sich dann bitteschön die Magier?!

So groß und ehrfurchtseinflößend ihre Residenz auch war: sie schien vollkommen leer!

Obwohl er mittlerweile schon mindestens 3 Mal eine andere Richtung eingeschlagen hatte, war ihm bis jetzt noch nicht vergönnt gewesen einen der Schwarzmagier, oder überhaupt irgendein anderes Lebewesen außer ihm zu Gesicht zu bekommen...

Ein Schauer lief ihm den Rücken hinunter, wie schon ein paar mal seitdem er aufgewacht war...doch es hatte nichts mit der Kälte oder seiner Verletzung zu tun. Auch verspürte er keine Angst, vielmehr schien ihm als ob etwas durch ihn hindurch flog...

Lächerlich! fegte er den Gedanken mit einem ärgerlichen Kopfschütteln beiseite. Sollte er etwa anfangen an Geister zu glauben? Obwohl dieser Ort sah aus als wäre hier alles möglich... Schon mehrmals hatte er versucht den seltsamen Bildern, die scheinbar im ganzen Kastell die Wände zierten, einen Sinn abzugewinnen, doch jedesmal hatte er nach kurzer Zeit aufgeben müssen. Die Kunstwerke zeigten seltsamen Formen und Farben, die sein Geist scheinbar nicht zu fassen vermochte, und ihn mit stechenden Kopfschmerzen bei jedem erneuten Versuch bestrafte...

Mittlerweile war er am Fuß einer hohen Treppe angelangt, doch auch hier war Niemand zu sehen. Seufzend ließ Seraphin seinen Blick suchend durch die Halle schweifen...gerade als er überlegte einfach laut zu rufen, kam jemand die Treppe hinunter. Es brauchte einen Moment bis er im düsteren Licht des Kastells die zierliche Gestalt der Zofe ausmachen konnte.
"Sara!" rief er erleichtert, und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Doch anstatt einiger erklärenden Antworten, schnappte sie sich seinen Arm und geleitete ihn stützend in das "Refektorium" wie sie es nannte. "Wünsch Dir einfach das auf was Du Appetit hast!" erkärte sie ihm hastig, bevor er überhaupt eine Chance hatte ihr aufgrund dieser komischen Aussage einen fragenden Blick zuzuwerfen. "Entschuldige mich mal bitte, ich muss mal gucken wer das ist..." raunte sie ihm noch schnell ins Ohr, bevor sie sich an den Nachbartisch zu einer jungen Frau begab und Seraphin seinen, zugegeben etwas verwirrten Gedanken überließ...
24.12.2003, 01:08 #18
Seraphin
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Das Kastell des ZuX # 24 -
Seraphin konnte beobachten wie Sara einige Worte mit der Frau am Nachbartisch wechselte, die dabei ab und zu einen Blick zu ihm herrüber warf. Dann nickte sie auf einmal, und kam mit der Zofe zu ihm herrüber gelaufen und sprach ihn an...

"Seid gegrüßt Seraphin. Wenn ihr von der hohen Heilerin des Kastells behandelt wurdet, scheint ihr ein Glückspilz zu sein. Erzählt mir doch, was passiert ist..."

"Gerne!" antwortete er höflich.
"Und wie lautet euer Name?"

"Renata."
erwiederte sie ebenso freundlich.

Leicht überrascht, jedoch freudig, musterte er die Dame interessiert.
Sie schien schon etwas älter als er zu sein, in ihren braun-grünen Augen spiegelte sich eine gewisse Weisheit wieder, die nur das Leben selbst entstehen lassen konnte.
MIt einem bedauernden Lächeln verabschiedete er Sara, und wandte sich dann seiner neuen Gesprächspartnerin zu. Bald schon vergaß er die Zeit, während er ihr die Geschichte vom gestrigen Tag in allen Einzelheiten erzählte...
24.12.2003, 01:21 #19
Seraphin
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Das Kastell des ZuX # 24 -
Seraphin sah auf, als er die Gestalt des Mannes erblickte. Das war also ein Magier. Interessiert musterte er die dunkle Robe seines Gegenübers. Deren Farbe wurde nur noch von dem dichten schwarzen Haar übertroffen, das hinter seinem Rücken zu einem eleganten Zopf verflochten war, ähnlich dem Seinen, jedoch nicht ganz so lang.
Der Magier war etwa genauso groß wie er, jedoch dort wo Renata ihm vorhin älter erschien, sah dieser Mann merklich jünger aus, er schätzte sein Alter auf ca. 20 Jahre...

Plötzlich fiel ihm ein das Renata ihn etwas gefragt hatte.

"Natürlich nicht." antwortete er hastig, während er seinen Blick von dem Magier abwandte...
24.12.2003, 01:58 #20
Seraphin
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Das Kastell des ZuX # 24 -
Aufmerksam regestrierte Seraphin die Worte des Magiers,der sich mittlerweile gesetzt hatte. In ihnen schien ein leiser Zweifel mitzuschwingen, den Seraphin ihm auch nicht verübeln konnte, hatte er doch noch nicht die ganze Geschichte gehört.

"Nun wie ihr seht ist der Kampf auch nicht wirklich zu meinen Gunsten ausgegangen." erwiederte er auf die argwöhnisch hochgezogene Augenbraue des Magiers. "Um ehrlich zu sein kann ich mich glücklich schätzen dass ich noch lebe..." setzte er mit einem ernsten Gesichtausdruck hinterher und dachte mit einem Schaudern an die vergangene Nacht zurück. "Nur den heilenden Händen eures Zirkel's habe ich es zu verdanken, dass ich nach einer solchen Verletzung noch nicht in das reich Beliar's eingekehrt bin. Ihr scheint wahre Wunder vollbringen zu können. gab er mit einem anerkennenden Lächeln zu verstehen.

Als er sah das der fragende Gesichtsausdruck im Gesicht seines Gegenübers noch immer nicht zur Gänze verschwunden war, warf er Renata einen flüchtigen Seitenblick zu, den sie mit einem freundlichen Nicken kommentierte. Dann setzte er erneut an seine Geschichte zu erzählen, und die Nacht schritt fort während sie sich unterhielten und an den wundersamen Speisen des Refektoriums gütlich taten...
24.12.2003, 04:42 #21
Seraphin
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Das Kastell des ZuX # 24 -
Nachdem Seraphin mit seiner Geschichte geendet hatte, war auch der letzte Zweifel aus den Zügen von Rhodgar verschwunden, während Renata, die das meiste bereits zum zweiten mal hörte, nur zwischendurch nickte und Ergänzungsfragen stellte….als er zum Ende gelangte, in dem er die Klinge des Templers in die Brust gestochen bekam, wurden die Schmerzen seiner heilenden Wunde für kurze Zeit wieder stärker. Doch Renatas anteilhafter Blick, gepaart mit der ernsten Miene des jungen Magiers, ließen ihn die roten Fäden aus Feuer, die mit jedem Pulsschlag von seiner Wunde ausgingen, vergessen. Und wenn nicht dass, so jedoch weit genug verdrängen das er sie nicht mehr bewusst wahrnahm.
Die Nacht war bereits weit fortgeschritten, denn die Zeit war bei Wein und Brot zusammen mit guter Unterhaltung und einer freundlichen Stimmung, all zu schnell vergangen.
Wenn er so darüber nachdachte, bereute er es nicht den beschwerlichen, ja teilweise sogar sehr gefährlichen Weg hierher, wie sich ja zu Genüge herausgestellt hatte, auf sich genommen zu haben. Denn er hatte heute durch Renata und Rhodgar viel über die Schwarzmagier erfahren, und die Magie Beliars, die ihn so interessierte. Es war nicht nur seine Aufgabe gewesen zu erzählen, auch die beiden Mitglieder des Zirkels hatten bereitwillig und gut gelaunt alle seiner Fragen beantwortet, so fern es in ihrer Macht lag, so wie Seraphin ihnen gerne noch mal alle Einzelheiten seiner abenteuerlichen Ankunft unterbreitet hatte.

Er erfuhr dass das Kastell von zahlreichen Dämonen bewohnt wurde, die ihren Herren, den Schwarzmagiern, zu Dienste waren. Jedoch war diese Möglichkeit der Hilfe mit Bedacht zu genießen, da sie in der Regel mit schweren Kopfschmerzen verbunden sei.
Außerdem wusste er nun mehr über den Aufbau und die Hierarchie des ZuX, wer die Geschicke des Zirkels leitete und auch über seine Geschichte hatte er viel erfahren…
Er hatte eines der größten Wunder von Khorinis, das Refektorium, gesehen, und er nahm sich fest vor morgen ebenfalls die viel gerühmte Bibliothek des Klosters zu besuchen.
Auch über die Magie Beliars hatte er viel erfahren wollen, doch hier stellte sich heraus das Beide, sowohl Renata als auch der junge Magus noch in der Ausbildung waren, so dass auch sie ihm nicht viel darüber erzählen konnten.
Schließlich, nachdem er geendet hatte und die letzten Stücke Brot mit dem letzten Rest Wein herunter gespült worden waren, erhoben sie sich.

"Kennt ihr schon die Gästezimmer?" fragte Renata mit einem freundlichen Lächeln auf den müden Lippen.

"Nein, leider noch nicht." antwortete Seraphin.

"Dann kommt, wir zeigen euch den Weg." erwiderte sie mit einem fragenden Seitenblick auf den jungen Magier, der zustimmend mit dem Kopf nickte.

So begleiten ihn die beiden schließlich durch die dunklen Gänge des Kastells, in denen sich Seraphin alleine garantiert verlaufen hätte... Und die Vorstellung sich einen der dienstbaren Dämonen hätte rufen zu müssen behagte ihm nach alldem was er bis jetzt über sie gehört hatte auch nicht sonderlich, so wohlerzogen sie auch sein mochten.
Ihre hallenden Schritte wurden von den riesigen Wänden des Gebäudes zahlreich zurückgeworfen und klangen hohl in ihren Ohren wieder.
Nachdem sie auf diese Weise einige Räume passiert, Biegungen gemacht und Hallen durchquert hatten, kamen sie vor einer Tür zu stehen, ähnlich wie Seraphin sie bereits im Krankenzimmer gesehen hatte.

"Dies ist eines der Gästezimmer, es müsste noch frei sein." wandte sich Rhodgar an ihn, während er die Tür öffnete.
"Eine gute Nacht wünsche ich euch, Seraphin, auf dass ihr euch schnell von eurer Verletzung erholt. Ich möchte jedenfalls nicht wissen welche Schmerzen ihr durchlitten haben müsst. schob er hinterher, während Seraphin durch die Tür schritt und seinen letzten Satz mit einem dankbaren Lächeln zur Kenntnis nahm.

"Auch ich möchte euch eine gute und geruhsame Nacht wünschen, und mich für die Kurzweil die ihr uns mit eurer Geschichte beschert habt Dank sagen. Eure Wunde wird gut heilen, da seid euch gewiss denn solange ihr Gast des Zirkels seid wird euch nichts passieren, da bin ich mir sicher." entgegnete Renata freundlich.

"Ich danke euch beiden ebenfalls für die nette Unterhaltung. Es war mir eine Ehre mit 2 Magiern eures Zirkels bei einem schönen Wein gemeinsam plaudern zu dürfen." erwiderte Seraphin gut gelaunt. Mit einem letzten freundlichen Lächeln verabschiedete er sich von seinen beiden Gesprächspartnern und schloss die schwere Holztür mit einem Knarren hinter sich. Vorsichtig, ohne unnötig den Verband zu berühren zog er seinen Mantel aus, legte seinen Hut beiseite und bettete seinen erschöpften Körper auf das frische Laken.

Ja... dachte er sich, ...das war ein guter Tag.

Sogar schon fast perfekt... doch eigentlich hatte er noch so viele Fragen... er wusste immer noch nicht woher die Skelettkrieger gekommen waren, die ihm im Kampf beistanden, und auch der riesenhafte Wolf, den er zunächst für Seel gehalten hatte wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf. Außerdem hatte er noch nicht genau in Erfahrung bringen können welchem ja geradezu meisterhaften Heiler er sein Leben zu verdanken hatte. Und die einzige Person die ihm das Ganze hätte erklären können, ja fairer weise schon müssen, hatte ihn heute so früh verlassen. Eine zeitlang hatte er noch gehofft die kleine Zofe würde nach Beendigung ihre Pflichten zurück in das Refektorium kommen, und sich zu ihnen gesellen, doch leider kam es nicht mehr dazu. Allerdings, je mehr er über die ganze Sache nachdachte desto dringender wurde das Gefühl, das etwas nicht stimmte. Er konnte nicht sagen was es war, aber da existierten so viele kleine Unstimmigkeiten die ihn spüren ließen, etwas sei falsch.

Jedoch würde er sich darüber heute keinen Kopf mehr zerbrechen, dafür war er viel zu Müde, und die Verletzung zerrte noch immer stark an seinen Kräften. Vielleicht würde er morgen mehr Glück haben und endlich die Chance erhalten, sich von Sara alles erklären zu lassen.

Mit den Gedanken an die kleine Zofe schloss er schließlich seine müden Augenlieder und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf....

Draußen heulte der Wind um die Mauern des Kastells...
24.12.2003, 05:35 #22
Seraphin
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Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #7 -
Ich hoffe mal es ist erlaubt Glückwünsche hier hin zu stellen, auch wenn man nicht Mitglied des Zirkels ist, jedenfalls haben die bei der Garde mir das durchgehen lassen. :D

In so fern, und weil ich vorhin das Vergnügen hatte mit Dir zu posten wollte ich Dir, liebe Renata, nochmal herzlich zu deiner Beförderung gratulieren (musste noch ein bischen editieren weil ich das vorhin viel zu spät gesehen hatte *g*) und wünsche Dir viel Spaß als Magierin! :)

So, und jetzt verzieh ich mich schnell, nur für den Fall das es doch nicht erlaubt war hier rein zu posten...

Seraphin
25.12.2003, 23:17 #23
Seraphin
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Das Kastell des ZuX # 24 -
Seraphin lag in dem weichen Laken des Gästezimmer's, als er nach einer weiteren Nacht erneut im Kastell erwachte. Dieses Mal kam die Erinnerung jedoch schneller wieder, und mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck dachte er an die interessante und lockere Unterhaltung, die er gestern mit dem jungen Magus und seiner scheinbar guten Freundin Renata geführt hatte. Kurz darauf verhärteten sich seine Züge jedoch, als er an seinem Körper hinunterblickte und sein Blick wieder an dem, mittlerweile nicht mehr ganz so frischem, aber durchaus noch guten Verband hängen blieb, der seine Wunde verdeckte. Mit einem mulmigen Gefühl bewegte er seinen Körper wie am vorherigen Morgen aus dem Bett, und wartete mit zusammen gebissenen Zähnen auf die glühenden Fäden des Schmerzes, die ihn bis jetzt für jede zu hastige Bewegung die seine Wunde unnötig reizte, bestraft hatten.
Doch dieses Mal war bis auf ein starkes Brennen in seiner Brust nichts weiter zu spüren. Es schmerzte zwar immernoch sehr stark, doch war es keinesfalls mehr mit der Folter zu vergleichen die er am gestrigen Tag für jede auch noch so kleine Bewegung auszustehen hatte.
"Aber wie...?" murmelte er verwundert während er seinen Körper endgültig aus den zerknitterten Laken befreite.
Wer verstand sich so gut auf die Heilkunst, einen Mann 2 Nächte nach so einer Verletzung nur noch minimale Schmerzen ausstehen zu lassen?
Nach einem letzten erstaunten Abtasten des Verbands erfrischte er sich mit dem kalten Wasser, das freundlicherweise in einem Waschzuber nur darauf wartete in seinem Gesicht zu landen, und bewegte sich, mittlerweile etwas wacher, ans Fenster des kleinen Raumes. Überrascht stellte er fest, das er sehr lange geschlafen haben musste, denn die Sonne ging bereits wieder unter und der Himmel färbte sich im Westen in allen nur erdenklichen Rot-Tönen, während die Wolken sich wie brennend in den letzten Strahlen des schwindenden Lichtes formierten.

Nur mit Überwindung wandte sich Seraphin von dem wunderschönen Schauspiel ab, das durch die fantastische Aussicht nur noch mehr gesteigert wurde. Dann tat er ein paar Schritte zurück in die Mitte des Raumes und kleidete sich langsam mit seinem Mantel und der Ausrüstung, die er am gestrigen Tage neben sein Bett gelegt hatte, wieder an. Das er solange geschlafen hatte konnte er sich nur dadurch erklären dass sein Körper für die Heilung möglichst viel Energie und Kraft brauchte, die er sich nur die verlängerte Bettruhe selber verschaffen konnte.

Nachdem er fertig war, öffnete er die Tür des Gästezimmers, die mit einem leisen Knarren nach außen schwang, und betrat den Flur. Er konnte sich dunkel erinnern das Renata und Rhodgar, als sie ihn gestern zu den Gästezimmern geleitet hatten, nur einmal eine Biegung nach rechts gemacht hatten, insofern sollte es ihm nicht schwer fallen zurück ins Refektorium zu finden. Und von da an würde er weitersehen, zur Not konnte er sich ja einen der Haus-Dämonen rufen...
Er wandte sich auf dem Flur nach rechts, bis er eine Biegung des Ganges sah, die nach links weiterführte, von hier konnte es nicht mehr lange dauern. Und tatsächlich, nach kurzer Zeit stand er vor dem Eingang des Refektoriums, den er gut wieder erkannte. Nachdem er sich an den Tisch gesetzt hatte, und sich an den Speisen die wie gestern auf wunderbare Weise vor seinen Augen standen, satt aß, verließ er den leeren Raum um sich im Kastell weiter umzugucken…. er verließ das Refektorium, wandte sich nach links und folgte dem Gang weiter bis er schließlich in eine große Eingangshalle gelangte. Staunend sah er nach oben und versuchte vergeblich die Decke zu erkennen, die sich nach einer ganzen weile irgendwo im Dunkeln verlor….rechts erkannter er ein majestätisches Tor, und in der Mitte der Halle stand eine steinerne Statue, die einen Mann in Lebensgröße darstellte, der eine Schale in der hand hielt als wollte er jeden Neu-Ankömmling bitten ihm etwas zu geben…irgendetwas seltsames ging von dieser Statue aus, ein Gefühl wie Seraphin es schon so oft in diesen Mauern gespürt hatte, jedoch war es nichts Böses…
Mit einem letzten Seitenblick auf den steinernen Wächter wandte er sich schließlich nach links und verließ die große Halle auf dem weg, wie sie ein Gast wenn er durch das Tor marschieren uns dann einfach gerade aus weiterlaufen würde, es auch täte…

Nach ein paar Schritten gelangte er schließlich in den Innenhof des Kastells, und bemerkte überrascht die verhältnismäßig warmen Temperaturen, die hier im tiefsten Winter herrschten. Das erstaunlichste war jedoch die große Esche, die sich in der Mitte des Hofes befand und Blätter trug als wäre es Sommer….
Und unter ihr lag eine Person mit schwarzer Robe und noch schwärzeren Haaren, die sich scheinbar entspannt einigen Tagträumen unter der majestätischen Krone des großen Baumes hingab….
Es war Rhodgar, der junge Magus, der da vor sich hin döste….
Nach einem letzten zweifelnden Gedanken schritt Seraphin langsam auf ihn zu…
26.12.2003, 00:52 #24
Seraphin
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Das Kastell des ZuX # 24 -
Mit einem Schmunzeln nahm Seraphin die Worte des jungen Magus zur Kenntnis, als er sich ihm näherte...draußen heulte der Wind um die Zinnen des Kastells, doch hier im Innenhof flaute er auf wundersame Weise zu einer leichten Brise in einer ruhigen Sommernacht ab.
Rhodgar hatte sich nun aus seiner bequemen Lage aufgesetzt und blickte ihn fragend an....

"Seid gegrüßt, Rhodgar, ich bin zu meiner eigenen Verwunderung erst vor wenigen Minuten erwacht, wie ich gestehen muss. Und frisch ausgeruht wandelte ich ein bischen durch das Kastell, bis ich schließlich hier auf euch traf." gab er freundlich zurück.
"Nun ja, wenn es euch nichts ausmacht würde ich mich gerne zu euch gesellen, vielleicht können wir ja das Gespräch vom gestrigen Tage weiterführen?"

Er blickte den Magier freundlich an, der mit einem Grinsen im Gesicht gerade zur Antwort ansetzte. Dann jedoch schien er sich auf einen Punkt hinter Seraphin zu konzentrieren. Jetzt drehte auch er sich um und erkannte was der Grund für die pötzliche Unaufmerksamkeit Rhodgar's war, hinter Seraphin bewegte sich mit anmutigen Schritten eine wunderschöne junge Frau heran und hielt direkt auf die beiden zu...
26.12.2003, 02:03 #25
Seraphin
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Das Kastell des ZuX # 24 -
Nachdem Seraphin etwas überrascht von dem spontanen Manöver des jungen Magus grinsen musste, spielte er zuerst mit dem Gedanken es ihm nach zu tun, denn die junge Frau "Nymphadora" (ein schöner Name) sah wirklich unbeschreiblich anmutig und bezaubernd aus, ihr Gesicht, ja ihr ganzer Körper strahlte vor makelloser Schönheit.
Doch dann besann er sich eines Besseren, schließlich schien Rhodgar sie schon länger zu kennen, und da gab es noch gewisse Benimmregeln die man gegenüber einer jungen Dame einhalten sollte. Obwohl er sie in diesem Moment gerne mal ein wenig gelockert hätte, dachte er mit einem Schmunzeln.

"Nun ja,wenn ich ehrlich sein soll kann ich mich selbst nicht mehr daran erinnern ob das Gespräch beendet, und wenn nicht, wo wir stehengeblieben waren. Jedoch denke ich das dieses geheimnisvolle und gleichzeitig schöne Bauwerk in dem wir uns befinden genug Gesprächsthema bieten kann, außerdem hatte ich gehofft ihr könntet mir, oder uns..." fügte er mit einem freundlichen Seitenblick auf Nymphadora hinzu "...ein bischen mehr über euren Zirkel und die Möglichkeiten ihm beizutreten, sein Bestreben und seine Grundsätze erklären?" fragte Seraphin mit einem interessierten Gesichtsausdruck, und auch Nymphadoras wunderschönes Gesicht zierte ein zustimmendes Lächeln.

Der junge Magier schien sich sehr über das Interesse der beiden zu freuen, und so klärte er sie auf und berichtete ihnen vieles von dem was sie noch nicht wussten, jedoch gerieten sie im Laufe der Nacht auch über alles Mögliche ins Gespräch, während bei guter Laune und Scherzen die Zeit wie im Fluge verging...

Also muss man als Magier doch nicht immer ehrfürchtig durch die Gegend schreiten, sondern es ist auch durchaus den Dienern Beliar's erlaubt, fröhlich zu sein... dachte er mit einem zufriedenen Grinsen, während sich sein Entschluss zu versuchen dem Zirkel beizutreten, immer mehr festigte...
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