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05.08.2003, 19:58 #1
Greis
Beiträge: 27
NPC und Quest-Charaktere -
Name: Unbekannt
Alter: Unbekannt

Erscheinung:
Ein Alter Mann, der seine besten Tage wohl hinter sich hat. Wenn man jemanden nach ihm fragen würde, so würde niemand eine informative Antwort wissen. Etwas geheimnisvolles umgibt ihn, doch greifbar ist es nicht. Misstrauisch begegnet man ihm selten, zu freundlich und warm ist sein Lächeln, sein Verhalten. Viele misstrauen ihm dennoch, denn er wohnt nicht in der Stadt, und lässt sich selten blicken. Man munkelt, er sei ein Hexer, doch beweisen konnte man dies nie. Die andere Partei, die ihn besser kennen mag, sieht in ihm einen großen, weisen alten Mann, der die letzten Tage seines Lebens mit den Wanderungen durch das Endlose Südland verbringt.

zugelassen als Questchar von Angroth, außerhalb der Quest ohne Skills
15.08.2003, 21:00 #2
Greis
Beiträge: 27
[GM] Fluch der Vergangenheit -
Mit wabbernd klatschendem Wellenstoß stieß der majestätisch wirkende Kahn gegen die Piermauer am Hafen und gleich darauf wurde ein mächtiger schwerer Anker zu Wasser gelassen gefolgt von einem nicht sichtbarem rufen einer der Bootsmänner. Die Besatzung wusste was zu tun wahr und so dauerte es nicht lange bis die mächtig schweren Tuchsegel mit einem peitschendem Knall eingeholt waren und nach einem Moment der folgenden Stille das Landungsbrett krächzend an die Piermauer geschoben wurde. Die Menschentraube die sich unten gebildet hatte wurde immer dichter. Neugierige Rufe gingen durch die Massen, andere wieder rum waren still, weil sie noch nie in ihrem kurzen erbärmlichen Leben so ein imposantes Schiff zu Gesicht bekommen hatten. Viele Bewohner von Khorinis fragten sich wann die Truppen des Königs, in ihren glänzenden Rüstungen endlich an Land treten würden, andere wiederum schienen den König selbst zu erwarten denn man konnte die Frauen und Männer dabei beobachten wie sie in gespielter Ehrfurcht ihre mit Sticken und Flicken übersäten Kleider mit den flachen Händen glatt strichen, um einen halbwegs guten Eindruck bei den ankommenden Edelmännern zu hinterlassen.
Dumpf schlug eine Faust gegen die Holztür der Kajüte. Nickend hob sich ein altes gegerbtes Gesicht, das von einem dichten Rauschebart umrandet, unter einem lichten weißen Haarkranz lag und die Kaltblauen Augen schienen fröhlich zu –Grinsen-, es war soweit; denn sie hatten das Land der Bettler und Tagelöhner endlich erreicht. Die eingefallenen Hände des Greises, strichen noch einmal sorgsam über das vor ihnen ausgebreitete Pergament und verweilten für einen Moment in völliger Ruhe auf ihm, ehe sie es geschickt und sehr sorgsam wieder in seine ursprüngliche Form zusammen legten und in der Innentasche des schweren Mantels verstauten. Schwer atmend erhob sich der Greis von seinem Platz, griff sich seinen mit Kerben übersäten Wanderstock und verlies seine kurzweilige –Unterkunft-, hier würde heute noch jemand anderes einziehen und sein Quartier aufschlagen. Ein kurzes undeutbares Lächeln huschte kurz über die Lippen des Mannes, ehe die Tür quietschend ins Holzschloss fiel dann stieg der Greis auch schon die Treppe zum Achterdeck hinauf.

Kalter Wind blies dem alten Mann entgegen und seine Fänge verfingen sich im Stoff des Mantels um ihn dann flackernd wieder zu verlassen. Die untergehende Sonne tauchte das Meer in ein rotgetünchtes Tuch, das eine Gottheit über ihm ausgebreitet haben musste. Wieder lächelte der Greis, während seine Augen prüfend über das Schiff gingen. Die komplette Mannschaft hatte sich unter Deck verkrümelt, wahrscheinlich um sich ein wenig auszuruhen, doch der Greis wusste es besser. Doch nun wurde es Zeit seine Freunde zu begrüßen und ihnen das Schiff für die Reise zu überlassen, sie würde seine angebotene Hilfe brauchen. Schritt für Schritt trat der alte Mann auf den blankgeputzten Holzdielen voran, während sein Wanderstab klackernd auf den Boden schlug, er sollte sie nicht länger warten lassen.
15.08.2003, 22:43 #3
Greis
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[GM] Fluch der Vergangenheit -
Der Greis musterte den jungen Mann in der schwarzen Robe; der ihn angesprochen hatte mit einem väterlichen Lächeln ohne jedoch auf seine Frage zu antworten. Stattdessen zwinkerte er dem Schwarzmagier kurz zu und drehte sich dann von ihm ab, um sich dem – vermeintlichen Anführer- dieser arg zusammen gewürfelten Gruppe zu zuwenden. Sanft hob der Greis seinen Stock und schlug dem Templer damit freundschaftlich, fast väterlich auf die Schulter ohne sich einen Schritt weit nach vorn zu bewegen. Der Templer wich seinem Blick für einen Moment aus, doch dem Greis macht es nichts aus. Der Fremde zog seinen Stock darauf hin wieder zurück und musterte den Templer milde, während sich die Menschentraube langsam aufzulösen begann. Das Interesse der Leute war mit dem Moment gestorben, wo nicht ihr Königlicher Herrscher über die Planke getreten war, sondern ein scheinbar alter Mann. Es war ohnehin besser für sie, wenn sie wieder ihrem normalen Tagesablauf nachgingen.

Die Stille die zwischen den Männern herrschte, hatte etwas Unnatürliches an sich, und nach den Momenten der Ruhe fühlte sich der Greis –gezwungen-, das Wort zu ergreifen.
„Das Meer ist seicht und der Wind weht aus vollen Wolken. Passende Bedingungen eine Reise zu wagen, findet ihr nicht?“ Der Greis drehte sich um und deutete mit seinem Wanderstab auf den dicken Bauch seines Schiffes, während er affektiert lächelte. „Schaut euch dieses riesige Prachtstück an, für mich alleine ist es viel zu groß und ihr scheint ein Schiff gebrauchen zu können. Seid meine Gäste.“ Der Greis wandte sich wieder der gemischten Gruppe zu und lächelte in die erstaunten Gesichter. Seine Entscheidung die Gruppe mitzunehmen, schien sie mehr als nur zu überraschen. Wie sollte es auch anders sein.
16.08.2003, 00:42 #4
Greis
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[GM] Fluch der Vergangenheit -
Die jungen Menschen folgten dem alten Greis auf das Schiff, und der alte Mann wies mit seinem Stock in Richtung achtern. „Dort findet ihr Unterkunft uns Speis. Macht es euch gemütlich es ist alles vorbereitet. Ich habe noch etwas zu erledigen.“ Der Greis nickte Angroth und seinen Gefährten aufmunternd zu, ehe er sich auf seinem Absatz herum drehte und in die entgegen gesetzter Richtung auf dem Deck verschwand.
Metallknarrend wurde der schwere Anker wieder eingeholt als die Gruppe unter Deck verschwunden war, obwohl von der Mannschaft noch immer nichts zu sehen war. Die Taue wurden wieder vom Pier gelöst und das Schiff konnte wieder langsam beim kalten Mondschein aus dem Hafen von Khorinis auslaufen. Leise wurden die gerafften Segel losgemacht, so das der Wind sie voll blasen konnte. Lange würde die Überfahrt mit solch einem Schiff nicht dauern. Der Greis stellte sich am Hauptmast auf, schlug sanft mit seinem Stab gegen das harte goldenglänzende Holz und lachte, erst leise und dann immer lauter. Wobei nur der Mond wusste warum er denn nun so lachte.
27.08.2003, 15:50 #5
Greis
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[GM] Fluch der Vergangenheit -
Kühler Wind kam auf und wehte den staubigen verdörrten Boden der Ebene ziellos auf. Die Finger des alten Mannes umschlossen den Wanderstab und seine Augen bahnten sich den Weg durch die verknöcherten Äste des dichten Busches, hinter dem sich der Greis verborgen hielt. Samantha hatte es gelöst, scheinbar ohne es selbst zu wissen. Es wurde Zeit. Der Greis pfiff kurz lautlos mit seinen Lippen in den Wind und die weißbraune Taube erhob sich gurrend in die Lüfte um in die Richtung von dem Greis zu fliegen und sich auf seiner Schulter nieder zu lassen. „Da bist du ja meine kleine.“ Sanft hob umschlossen die Finger seiner rechten Hand den zerbrechlich zarten Körper des kleinen Geschöpfs, kraulend bewegten sich die alten verknöcherten Finger an dem weichen Flaum der sich an ihrem Hals befand.

„Ihr habt es also geschafft. Und ich bin froh das es euch gut ergangen ist.“ Wärmend erklang die Stimme aus dem Busch. Er hatte nichts anderes erwartet. Angroth und seine Gefährten blickten auf, nicht erschrocken aber doch fragend. „Ihr könnt stolz auf euch sein. Du kannst stolz auf dich sein, Samantha.“ Zwinkernd trat der Greis hinter seinem vermeintlichem Versteck hervor, trat einen Schritt auf die Templerin und ihr Hörnchen zu und drückte ihr sanft aber bestimmend die Taube in die zarte Hand, ehe er sich an Angroth wandte. „Ihr seid gut voran gekommen, mein junger Freund. Schätze dich glücklich solche Gefährten zu haben. Doch du....- wir sind unserem Ziel noch nicht nahe genug. Folgt mir denn ich werde euch über die verborgenen Pfade führen. Der Greis nickte den Gefährten lächelnd zu und drehte sich dann langsam herum, um den Anfang der Truppe einzunehmen. „Worauf wartete ihr, die Zeit drängt? Unser Ziel ist der Gletscher, keine Scheu meine Freunde.“ Der Greis grinste innerlich
27.08.2003, 20:19 #6
Greis
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[GM] Fluch der Vergangenheit -
Langsam schritt der Alte in Begleitung der Frau voran, spürte die Blicke der Gruppe auf sich ruhen. Nur zögerlich war der Trott aus Männern und Frauen in Bewegung gekommen, scheinbar war ihr Kampfeswillen doch nicht so drängend wie er es vermutet hatte.
Zwingen konnte und wollte er sie zu nichts, es lag nicht in seiner Hand das Schicksal der Reisenden zu lenken; nein, es lag nicht in seiner Hand.
Dennoch bemerkte er, wie der Templer, der diese Gruppe auch ausgehoben zu haben schien, sich auch als erster aufgemacht hatte, ihm zu folgen. Einige weitere fassten sich daraufhin ein Herz, und nach und nach ward die Kolonne auf dem Weg zu den eisigen Monstren, den Gletschern.
Der Greis umfasste seinen Wanderstab mit beiden Händen, während er mäßigen Schrittes voranging.
Er spürte Fragen in den Geistern der Helden, Fragen über Ziel und Weg ihrer von dem Alten angeführten Reise. Er spürte ebenfalls, dass die Frau, welche sich in Magie und Heilung verstand, den meisten Mut aufbrachte um die Fragen die ihnen unter den Nägeln brannten auch zu stellen.
Ein weises Lächeln voller wärme und zuversicht schenkte er der dunklen Dame, als sie gerade zu ihm aufgeschlossen hatte. Hin und wieder donnerte und grollte es aus den hochgelegenen magisch durchsetzten Wolken, als die Wissbegierige ihre Fragen stellte. Heiser lachend beantwortete er sie: "Ich bin nicht Bote noch Gesandter, auch nicht Sender irgendeiner Nachricht oder eines Dings. Wenn ihr so wollt, seid ihr die Boten, denn ihr bringt die lang ausstehende Gerechtigkeit über jene die sie schon lange hätten erfahren müssen. Allen voran der, der euch am leichtesten zu widerstehen vermag. Und nein, ich komme nicht aus dem Gletscher. Lange Reise liegt hinter mir, doch davon möchte ich genauso wenig erzählen wie von den Bewohnern der kalten Berge. Ich kenne viele von ihnen, vielleicht sogar alle, und es wird besser sein, wenn ich sie hier nicht erwähne. Sie würden mir zürnen, und ich setze nicht gerne Bekanntschaften aufs Spiel.
Doch erzählt ihr mir doch, wen ihr meint. Es ist immer schön, Lebewesen aus verschiedenen Ansichten zu betrachten, und deine interessiert mich auch sehr ... Meditate. So ist doch dein Name, nicht wahr?"
Sein freundliches Lächeln wurde breiter, seine dunklen Augen begannen vor kindlichem Frohsinn zu leuchten.
30.08.2003, 21:10 #7
Greis
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[GM] Fluch der Vergangenheit -
Das Lächeln versiegte langsam auf den Lippen des Alten. Sein Blick warf Zweifel auf und die alten weisen Augen huschten von einer Stelle zur andren. Wind huschte um die verschiedenen Gesteine und bließ den Wanderen ins Gesicht.
Als sich der Greis herumdrehte schien die gute Launen wie weggeblasen. Unbewusst fuhr er sich über die trockenen Lippen, suchte Blickkontakt zu dem Anführer der Expedition und sagte mit etwas dünner Stimme.
"Dass er uns hier findet hätte ich nie gedacht, doch seine Macht scheint größer geworden sein seit..."
Des Greis' Stimme find plötzlich an zu wanken und eine einzelne Schweißperle, vermutlich aus Angst, war auf seiner Stirn zu sehen. Pfeifend gab sich noch einmal der Wind zu erkennen, ehe er aufhörte zu blasen und verstummte.
"Einmal noch muss ich euch verlassen, ich kann euch damit jetzt nicht helfen. Wir werden und müssen uns wiedersehen."

Ein letztes mal warf der weise alte Mann ein lächeln zu den anderen hinüber und füllte es mit soviel Mut und Hoffnung wie er noch aufbringen konnte. Dann verschwand er wieder in den weiten des Raumes wo ihn lange kalte und furchtbare Gedanken erwarteten.
Noch bevor der Wind wieder einsetzte konnte man noch ein "Viel Glück" hören, dass dem Greis entflüchtet war.
Nicht seine Kämpfe waren es, die gefochten werden mussten, so konnte er nur hoffen.

Der Gletscher war bereits nahe, die Kälte schien fast spürbar. Die verdutzte Stille der Gruppe wurde jäh gestört, als grauenerregende Schreie ertönten und grimmiges Jammern von den Felswänden widerhallte, hundertfach vervielfältigt und den Mut des größten Recken zu erschüttern imstande. Der Greis war fort, doch was trat an seine Stelle? Etwas kam näher, ganz offensichtlich lauerte ihnen da jemand auf! Die Schreckensszenerie erlosch; wieder Stille. Dann ein einzelner, heller Schrei! Dunkle Schatten suchten ihren Weg zu den Gefährten herab.
08.09.2003, 16:29 #8
Greis
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[GM] Fluch der Vergangenheit -
"das tut mir weh, teure meditate. sowohl der stab als auch dein misstrauen. ich kann dich verstehen, aber ich darf eigentlich nichts über mich erzählen. du kennst sicher die geschichte von getreuen johannes oder?"
08.09.2003, 16:34 #9
Greis
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[GM] Fluch der Vergangenheit -
"ich bin in einer ähnlichen situation. ich brauche vertrauen, aber ich weiß natürlich, dass das nicht leicht zu gewähren ist. ich kann aber nicht anders."
08.09.2003, 21:43 #10
Greis
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[GM] Fluch der Vergangenheit -
Der Greis wurde durch die aufdringliche Art und Weise der Schwarzmagierin Meditate geradezu gezwungen, dass Boot zu besteigen. Zu seiner Seite immer dieser riesige Haufen verfaulendes Fleisch, grunzend und grobschlächtig. Überall war die stinkende Haut aufgerissen und die Sehnen darunter sponnen sich immer noch so, als ob der Körper zu dem sie gehörten lebendig sei. Mit ganzem Gewicht hatte nun dieses Monstrum sich in einem der Boote niedergelassen, kaum Platz war für mehr Mannen darin.

Schmunzelnd vernahm er die Aufforderung, ebenfalls in jenes Boot zu steigen, und machte demonstrativ einen Schritt zurück, schüttelte dabei den Kopf. "Oh nein, ich bleibe hier. Ihr seid verfolgt worden, in den Schatten waren sie. Ich werde sie für euch aufhalten, ihr habt einen Dämonen zu bezwingen. Insbesondere für dich, Meditate, tut es mir Leid, da wir sicher noch eine Menge besprochen hätten können. Geht nun mit entschlossenem Herzen, gedenkt eures Gefallenen Freundes und stellt euch der Vergangenheit. Folgt einfach nur dem Strom, dann werdet ihr auf einen Ort treffen der euch Fragen beantworten kann." Bevor irgendjemand eine Möglichkeit hatte, ihm zu widersprechen oder etwas zu fragen, hatte er die Boote losgetreten und winkte den in der unterirdischen Dunkelheit verschwindenden Gefährten nach. Mit einem besorgten Gesicht wendete er sich ab.
21.09.2003, 21:07 #11
Greis
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Anfragen an die Sumpfischen Lehrmeister #2 -
So, ich bin Angroth und zu faul umzuloggen :D

Also:
Delar hat seine RPG Zulassung zurück, wir suchen also doch keinen interessenten an den 2. Schleichlehrmeister mehr, das wird jetzt doch wie zuvor geplant Delar machen.

Gezeichnet
Angroth (damits auch jeder versteht ;))
21.09.2003, 22:07 #12
Greis
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[GM] Fluch der Vergangenheit -
Eine sanfte, nach Salz schmeckende Brise fuhr durch den Mantel des Alten, der in einer dunklen Ecke des Hafengebietes stand, und zusah, wie die besiegten Gefährten mit dem toten Clansmann das Südland verließen.
Mit ernstem Blick sah er ihnen nach, während er sich gebeugt auf seinen Wanderstab stützte. Seine buschigen, grauen Augenbrauen waren zusammengezogen, sein Gesichtsausdruck verhieß Betroffenheit. "So sollte es nicht enden." murmelte er undeutlich.
Die Frage, warum der letzte mit Sicherheit bekannte Nachkomme der Ruchká nicht auf seinen Vorschlag gehört hatte, das Schwert der Familie wiederzufinden und gegen ihren Feind zu schwingen, war einfach unerträglich und führte zu keinem schlüssigen Ergebnis.
Schwer schnaufte er, Daschnavar hatte ein weiteres Mal gegen ihn gesiegt. Doch trotzdem würde er nicht aufgeben, er hatte einst diesen Schwur geleistet, er würde ihn nicht brechen.
Bei seinem Blute war er den Ruchká verpflichtet, und seine Aufgabe war noch nicht beendet. Dieser hier, Angroth, er war noch nicht verloren. Er musste nur seine Seele zurückerlangen, Daschnavar hatte den Wald nur für diesen Zweck einst erschaffen, und nun war er von keinem Wert mehr gewesen.
Die Seele, sie war kostbar. Es würde nicht die Aufgabe des Greises sein, die Seele zurück zu erobern, aber es war seine Aufgabe, den Körper des Menschen nicht vergehen zu lassen bevor er nicht den Feind allen Lebens dieser Region bezwungen hatte! Er würde der Seele des Templers ihre Hülle wiederaufbereiten, das war seine Aufgabe.
Entschlossen schloss er die Augen, klammerte sich mit beiden Händen an seinen Stab als wäre er das einzige, was ihn vor einem tiefen Fall bewahren würde, und murmelte in einer alten, längst vergessenen Sprache.
Er dehnte seinen Geist aus, tastete nach der sterblichen Hülle des letzten Ruchká, umfasste sie mit seiner magischen Kraft. "Oh" entrann es ihm, stark hatte der Körper leiden müssen. Es erinnerte ihn an sich selbst, damals ... in diesem Winter ...
seine Konzentration geriet ins Wanken, er verlor den Kontakt; rasch wischte er die Vergangenheit beiseite und konzentrierte sich erneut.
Jetzt spürte er das ganze Ausmaß der Verletzung, der Brustkorb war stark angeschlagen. Ein geschäftiges seufzen drang aus dem Mund des Alten, dann streckte er die Hände aus, lehnte den Wanderstab an seine Brust.
Uralte Symbole zeichnete er in die Salzige Meeresluft, ein gleißendes Glimmen folgte nun seinen Andeutungen, ein Bild formte sich vor dem Alten in der Luft, während er sanft vor sich hinsummte, die Augen geschlossen.
Und dann beendete er sein Werk, öffnete plötzlich die Augen und sah nur die Dunkle Nacht, der Mond stand hoch am Himmel. Er keuchte. In seinem Gedächtnis hatte sich das Bild eingebrannt, die Wunden des Templers waren gestillt, nach langer Zeit des Todes hatte er der leblosen Hülle Leben eingehaucht.
Der Atem des jungen Mannes hallte in den Ohren des Greises, und zufrieden lächelte er, als er sich wieder an seinen Stock klammerte, als habe er nie etwas anderes gemacht. "Mehr kann ich nicht tun, befreie deine Seele.
Deine Aufgabe ist noch nicht beendet, Angroth ..."
09.11.2003, 22:29 #13
Greis
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[Q] Das Land Gorthar # 7 -
Wie lange war es nun her? Stunden? Tage? Jahre?
Der Alte Mann rümpfte die Nase und verzog den vom gräulich struppigen Haar umrahmten Mund zu einer skurrilen Grimasse. Angroth war gescheitert, der Pfad des Blutes unterbrochen, wenn nicht sogar zerstört. Ein Scheitern war nicht vorgesehen, wenn jemand diesen Pfad eingeschlagen hatte, es gab nur den Sieg. Er selbst hatte all seine Kraft aufwenden müssen, um das Versprechen zu halten, welches er einst gegeben; beinahe wäre der junge Ruchká seiner Gewalt entglitten. Dann, ja dann wäre das Land in der Dunkelheit verschwunden.
Der Greis atmete schwer, ein weiteres Mal bekam er kaum Luft während er über die schier endlosen Ebenen wanderte, ein weiteres Mal war ihm, als schnürte eine unsichtbare Hand aus Bein skrupellos den Hals zu und suchte ihn so zu Boden zu ringen.
Doch das sollte wiederum nicht gelingen, für Krankheiten konnte er keine Aufmerksamkeit entbehren, er ignorierte sie einfach. So schritt er mit leise pfeifender Nase dahin, eine einsame Silhouette im Lichte des Vollmonds. Gestern Nacht war der Trabant für einige Momente von Dunkelheit verzehrt worden - ein Omen? Daschnavar hatte sich zurückgezogen, auch wenn er siegreich gewesen war so hatte ihn der Kampf doch enorm Kraft gekostet. Jedoch schien er immer noch in der Lage, seine grausamen Klauen nach dem auszustrecken das nicht geschützt werden konnte denn durch die Götter selbst.
Der Greis war sich sicher, dass sich hinsichtlich Daschnavars alle drei Gotteswesen einig waren: er war ein Dorn in ihrem Auge, ein Störfaktor von unbekannten Ausmaßen, der zu vernichten unabdingbar vonnöten war! Beinahe konnte der alte Mann die Angst Innos´, Adanos´ und Beliars spüren. Angst vor dem aufstrebenden Dämon, aber auch vor den jeweiligen Brüdern. Eine Vereinigung kam für sie nicht in Frage, wenn auch Adanos sie dazu drängen würde wäre es nahezu ein hoffnungsloses Unterfangen obgleich sie dem selben Ziel nacheiferten. Der Stolz war es, der ihnen die Einsicht verweigerte.
Wenn also die Götter selbst nicht bereit waren, sich zu einen, so mussten sich doch wenigstens Diener finden lassen, die sich einen lassen würden um gegen die Bedrohung vorzugehen die von Daschnavar ausging. Der Alte schien resigniert zu haben, das Versprechen an die Ruchká zu halten. Ihr Blut war anscheinend wirklich dünn geworden, die Linie geschwächt und Angroth nicht das nötige Glied in der Kette die man jenem Erzdämonen anlegen musste.
Das Blut der Ruchká, der Pfad ihres Blutes hatte geendet, er sah keine Möglichkeit diese Tatsache zu ändern.
Ein Kribbeln in seinen Gliedern ließ den Alten anhalten und verschnaufen, schwerfällig stützte er sich auf seinen Stab. Ihm blieb wohl auch nicht mehr viel Zeit, seine Aufgabe, sein Schwur ward entbunden in dem Moment da des damaligen Templers leblose Hülle auf dem gräsernen Grund des Waldes aufgeschlagen war. Und doch fühlte der Greis eine Bindung an dieses lang zurückliegende Gespräch mit dem damaligen Anführer der Ruchká, dessen Namen er zwar in seinem alten Herzen trug, aber nicht mehr aussprechen konnte.
Ein Entschluss war gefasst, und die dunkle Gestalt warf plötzlich einen langen Schatten in dem blassen Schein, als er die Richtung gewechselt hatte. Gen Gorthar Stadt ...
09.11.2003, 22:43 #14
Greis
Beiträge: 27
Thekengespräche #9 -
@ fisk
damit du das dann publizierst? ney du das kriegt nur der gude alde linkyboy, dem vertrau ich :D
11.11.2003, 12:15 #15
Greis
Beiträge: 27
[Q] Das Land Gorthar # 7 -
Die Stadt der Menschen kam in Sicht, die einzige Bastion jener Rasse, die sich nunmehr seit Jahrhunderten in einem Krieg mit der Art der grobschlächtigen, brutalen Orks herumschlug. Von Erfolgen und Rückschlägen, Hochs und Tiefs wusste der alte Mann zu berichten, wenn man ihn denn nur fragen würde.
Doch niemand fragte ihn. Er, der er schon seit Anbeginn des Denkens der Stadtältesten Gorthars durch die Lande gestreift war, er war verrufen unter dem Volk. Mit Misstrauen ward ihm begegnet, wenn sich denn überhaupt einer in seinen Weg getraute. Von den schrecklichen Erzählungen die da Umlauf betrieben war es nicht gedacht gewesen, dass das Thema eben dieser von der Existenz solcher Sagen wusste, und doch tat er es!
Mit Betroffenheit hatte der Greis sie aufgenommen, erfahren von einem Mann dessen Atem vom Grog stank und dessen Augen seinen Gegenüber unter dem dichten Schleier nicht zu erkennen vermocht hatten.
Seit diesem Tag, viele Monde zurückliegend, hatte auch er die Stadt gemieden, die Nähe zu den Menschen - es sei denn sie war vonnöten. Das Treffen mit dem jüngsten und wohl letzten des Geschlechts der Ruchká und all seinen Gefährten wusste dem alten Herz allerdings die Erinnerung zu schenken, wie es sich anfühlte unter Gesellschaft zu sein, wenn ihm auch mit Misstrauen begegnet worden war.
Diese Männer und Frauen, die er zu Schiffe abgeholt hatte, sie waren anders, sie wußten nichts von ihm. Keine bösen Erzählungen, keine schrecklichen Sagen. Nur der eigene Eindruck.
Ob sie am Ende ihrer Reise verstanden hatten, ob sie ihm nun Vertrauen schenken würden, das wußte er nicht, aber er spürte ihre Nähe zu sich.
Näher und näher kam die Stadt, die Mauern stiegen empor und verschlangen den bewölkten Horizont dahinter, von einigen Dächern flimmerte die Wärme und dampfend rankten sich Säulen aus den Schornsteinen empor; nur schwache und friedlich wirkendere Abbilder dessen, was im Rücken des Greises lag: die Ebene der Schlachten.
Schritt für Schritt ging er näher heran, immer noch seinen Entschluss im Sinn, nach Khorinis zu reisen um Nachforschungen anzustellen. Nachforschungen, die Gorthar schützen sollten, und vielleicht auch das Erbe des Clans zu sichern wissen würden.
Die rauhen, alten Hände, welche den ehernen Stab mit beiden Händen fest umklammerten, waren taub vor Kälte, und nur wenn der Alte auf sie sah, wußte er auch wirklich, dass sie noch da waren. In seinem alten, mehr zweckmäßigen Mantel wollte er seine Hände nicht verstecken, sie gehörten beinahe schon aus Gewohnheit an den Stab, den er hütete wie seinen Augapfel. Als hinge sein Leben davon ab.
Noch wenige hundert Fuß, dann wäre das Stadttor erreicht, und er müsste sich ein weiteres Mal den Blicken und Kommentaren aussetzen, die hinter seinem Rücken geflüstert wurden wie der Tod seine Bahnen zieht wo Beliar das Leben berührt.
Doch just in diesem Moment sackten seine Beine weg. Ein Schwächeanfall. Mit aller Gewalt hielt er sich am Stab, hinderte so einen vielleicht schmerzlichen Sturz auf den kaltgefrorenen Boden. Es fühlte sich schlecht an, in Worte konnte der Alte es nicht fassen. Die Kraft war einfach fort ...
... so rasch und unvermittelt sie entschwunden war, so plötzlich kehrte sie in die Glieder zurück, und er richtete sich wieder zur vollen Größe auf. Ein letztes, keuchendes Husten, welches er mit seiner offenen Hand dämpfte, dann fühlte er sich wieder stark.
Festen Schrittes passierte der Greis die Wachen und tauchte ein in das mittägliche Stadtleben. Das Aroma von Menschenschweiß und der Gestank der verschimmelten Dinge die er nicht erkennen wollte stiegen ihm in die Nase.
12.11.2003, 15:29 #16
Greis
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[Q] Das Land Gorthar # 7 -
Aus den Abflüssen in denen zum Teil warmes Wasser dahinfloss waberten dünne geisterhafte Dampfwölkchen dahin, aus den Schornsteinen drang der Qualm der wärmenden Feuer die im kommenden Winter wieder einer Beliebtheit gleichkommen dürften wie die Militärparaden des Königs im Frühling einst waren.
Die Menschen die auf den Straßen und Nebengassen liefen waren zumeist schmutzig, nur wenige sahen herausgeputzt und wohlhabender aus, der Reichtum von Gorthar Stadt lag in der Unabhängigkeit vom König und in seiner Vergangenheit.
Das Volk Gorthars war unbeugsam geworden, die Vergangenheit hatte sie dies gelehrt.
Unter diesen Massen fiel der ebenfalls in Lumpen gekleidete Alte nicht auf, dessen Stab bei jedem Aufprall auf den Pflastersteinen ein leises ticken von sich gab, wie Bein. Eine Möglichkeit zur Überfahrt musste gefunden werden, gestern Nacht hatte sich niemand mehr finden lassen. Die einstmals gepflegte Erscheinung war dem Bild eines vom Alter gezeichneten Mannes gewichen, der unter der Last jeder einzelnen Sonne die er gesehen hatte zusammenzubrechen drohte. Einzig sein Stab war immer noch der selbe.
Die salzige Meerluft schmeichelte dem Geschmack des Greises sehr, und tiefe Züge dieses aromatisch duftenden Elements sog er in sich ein, um sie seufzend wieder von sich zu geben. Die Kälte in seinen Händen war nicht minder geworden, aber in den Menschenmengen die sich vor manchen Ständen wie Trauben bildeten hatte man ohnehin andere Sorgen. Um einen Geldbeutel musste er allerdings nicht fürchten, nichts dergleichen nannte er sein Eigen. Die Natur war sein Ernährer.
Am Hafenbecken angekommen, schweifte sein Blick langsam über die Mauern und Türme, den aufgeschütteten Einlass und herüber zur hochaufragenden Feste. Nun verging einige Zeit, in der er sich darum bemühte, ein Boot mitsamt Rudermann zu bekommen, doch bis jetzt wollte ihm niemand ein solches geben.
Dann aber fand sich ein junger Mann, ein wacher Blick und unglaubliches Interesse gingen von ihm aus; sehr wohl hatte er den Alten erkannt.
"Bist du der Dämonenhexer?" fragte er ein wenig schüchtern, aber dennoch bestimmt.
"Ich bin nur ein alter Mann der eine Möglichkeit zur Überfahrt nach Khorinis sucht." sprach der Greis leise, während er beinahe so wirkte als wolle er sich hinter seinem Stab verstecken.
"Ich habe böse Gerüchte über dich gehört, du sollst ein Gesandter Beliars sein." scheinbar kümmerte die Antwort den jungen Mann nicht, denn sie hatte keinerlei sensationellen Inhalt.
"Wie?" er stockte, musste dann aber verhalten lächeln "Ja, ich bin - war ein Gesandter Beliars, aber das ist lange her. Mir scheint die Menschen hier haben doch ein besseres Gedächtnis als ich annehmen wollte. Wenn du mehr über mich wissen willst Junge, dann bring mich nach Khorinis!"
"Woher weiß ich, dass ich dir trauen kann?"
"Was könnte ich schon tun? Sieh mich an, du bist bei weitem kräftiger als ich."
Daraufhin musste der Junge grinsen und willigte ein. Schon bald verschwand das Boot mit den zwei Insassen hinter den Mauern der Stadt.
12.11.2003, 15:59 #17
Greis
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Die Stadt Khorinis #21 -
Die Fahrt hatte einige Zeit gedauert, bevor wieder Land in Sicht gekommen war, und selbst dann fuhren sie noch sehr lange, bevor endlich der Hafen von Khorinis in Sicht gekommen ward. Die ganze Fahrt über hatten die beiden miteinander gesprochen, und es kam dem Alten beinahe so vor, als wäre er wieder selbst jung, mit seinen Freunden in einem Fischerboot auf Hechtjagd. Diese Erinnerung in ihm war geblieben, auch wenn sie nur sehr schwach in ihm blieb. Wie ein Jahrhundertealtes Gemälde dessen Farben bereits verblassten, so ungenau gab es auch die Erinnerung an jene schönen Zeiten.
Als der Hafen in Sicht kam, wogten eine Menge mehr Erinnerungen in ihm auf, jedes Detail dieses neuen Bildes legte sich langsam über das Alte, und bald gab es nur noch dieses Bild da, welches vor ihm lag, nichts mehr aus der Vergangenheit. Arm und verkommen wirkte alles, nicht mehr wie Häuser, eher wie Barracken. Einige Kinder tummelten sich am Becken und kreischten und lachten vor Spaß, eine Szene selten dieser Tage. Mit dem sanften Wellengang im Rücken legten sie an, der Junge half dem Alten heraus, der sich nur schwerfällig aus dem Boot schälte. Auf die Frage ob die beiden noch etwas trinken gehen sollten antwortete der Alte nur: "Nein danke, mein Junge. Du hast mir bereits genug geholfen."
Es kam also der Moment des Abschieds, denn der Hilfreiche wollte noch vor Sonnenuntergang wieder daheim sein, mit dem wahrscheinlich besten Gesprächsstoff den man sich wünschen konnte. Nur mit einem müden Lächeln bedachte der Alte die Gerüchte, die bald in Umlauf geraten würden. "Mach dir keine Sorgen, ich verrate niemandem etwas." war das letzte, was der Junge sagte bevor das platschen der schweren Ruder jeden Sprechversuch übertönten. Es blieb nur ein dankender Blick, der zugeworfen werden konnte.
Nie war ihm ein so reifer junger Mann begegnet, zweifellos eine bescheidene Persönlichkeit mit viel Herz. Ein wenig erfreut verlor der Alte beinahe sein Ziel aus den Augen: Nachforschungen anstellen. In dieser Stadt, die sich so verändert hatte, dass er sich glatt fremd fühlte, wollte er beginnen. Doch wo?
Sicher nicht im offensichtlichen Armenviertel, blieb ihm allerdings nur zu hoffen nicht gleich rausgeworfen zu werden wenn er sich woanders bliecken ließe. Denn auch er sah zweifelsohne aus wie ein alter Bettler dessen beste Tage schon lange zurücklagen und den man nicht mehr ernst nahm. Wieder tönte der Stab, und wieder schleppten die Schritte den alten Körper voran, dieses Mal allerdings ohne ein Zeichen von Schwäche. Das karge, verschimmelte Braun der Barracken wechselte mit dem beinahe reinen Weiß der Pflastersteine auf Weg und Wand. Mit einer gewissen Wiedersehensfreude lief er weiter, unter einer Unterführung hindurch, bis das er am Tempelplatz des Adanos zum Halt kam. Zwischen die Menschen gesellte er sich, auffallend durch sein einigermaßen verlumptes Äußeres und die Ungepflegtheit. Einige Zeit lauschte er den Worten des Priesters der da die Arme ausgebreitet hatte um die Göttliche Geschichte zu erzählen. Doch plötzlich hielt er inne, sein Blicke suchte und suchte in der Menge - und fand den Greis! Viele Gefühle erkannte der Alte in dem Adanosdiener, dessen Blick starr auf ihm verharrte. Die Menge wollte schon Platz machen, auf das Bruder Vatras bessere Sicht auf jene fremdartige Person gewinnen konnte; das Durcheinander aber gab ihm jener aber nur Gelegenheit zum Verschwinden. Ehe sie sich´s versahen, da war der Greis auch schon fort, verschwunden wie ein Geist.
Einige Herzschläge später hatten sich alle wieder gefangen und die Predigt ging weiter. Am Marktplatz aber stand eine zerlumpte Person und studierte die Waren, die dort feilgeboten lagen.
12.11.2003, 18:31 #18
Greis
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Die Stadt Khorinis #21 -
Der Alte murmelte ein wenig vor sich hin, er hatte zwar kein Geld aber er wollte dennoch nicht allzu auffällig wirken. Einiges hatte er schon erblickt, was er hätte brauchen können, aber die Mittel dafür besaß er nicht. So täuschte er vor, extrem wählerisch zu sein, was ihn bei einigen der Händler sehr interessant machte trotz seiner Lumpen, und bald waren einige der Verkäufer um ihn versammelt, wurden jedoch durch das Auftauchen eines Paladins dazu bewegt auf Distanz zu gehen, denn irgendwie hatten sie das Gefühl, es rieche nach Ärger.
Als er merkte, dass er angesprochen worden war, hob er aufmerksam die Augenbrauen, klammerte sich fester um seinen Stab und wandte sich der Person zu, die da in glänzendem Harnisch vor ihm stand. Ein Ehrebekundenes nicken brachte der Greis zustande, dann fragte er: "Behilflich?" sein Blick wurde unklar und senkte sich langsam gen Boden "Lasst mich nachdenken." Nun musterte er seinen Gegenüber von den Füßen bis zum Kopf und wieder hinab. Er sah eigentlich aus wie ein starker Krieger, ob er auch einer war? "Ich suche Bücher. Möglichst alte Bücher, die sich mit der Geschichte unseres Landes befassen. Es ist äußerst wichtig." Die Frage nach seiner Identität hatte er umgangen, doch wollte er diesen Mann nicht einfach so Vorstellungslos stehenlassen. "Und wer ich bin? Ich habe viele Namen, nennt mich wie ihr wollt." er grinste dass ihm die Barthaare abstanden wie einer drohenden Katze, nur viel freundlicher.
12.11.2003, 18:36 #19
Greis
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Lagerfeuer für allg. Gespräche über die Gilde #10 -
Ach wat, Dönerpizza oder Schinkenpizza oder Pizza Mexico, die hauen so richtig rein, am meisten Mexico ... lasst mich das nur ned beschreiben was da drauf ist es wär schwer zu erklären ... :D

huch ich bin zu faul zum loggen ... naja ratets halt wer ich bin, die alten die mich kennen bitte mal nix sagen :D
12.11.2003, 20:07 #20
Greis
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Rund um Khorinis # 13 -
Mittlerweile war es schon vollends dunkel geworden, und die beiden Gefährten liefen festen Schrittes den Pfad entlang, der ihnen gewiesen war und von dem Taurodir sicher war, er würde sie an ihr Ziel führen, das besagte Kloster. Bedenken waren in dem Greis aufgekommen, war es ein Kloster Innos´? Diese - zumindest die ältesten - dürften noch von ihm gehört haben, natürlich nichts gutes. Beliar war schon immer verrufen gewesen, und damals war der Alte noch in dessen Diensten, unvergessen ob seiner Taten für und in Gorthar. Eigentlich erstaunlich, bedachte man, dass diese Taten schon Generationen zurücklagen, so wurde sich immer noch an ihn erinnert; ob er sich deshalb geehrt fühlte war eine andere Sache.
Fest stand, die Ordensältesten kannten sein Gesicht, und sie würden ihn wohl zur Rede stellen wollen wenn sie ihn denn tatsächlich erwischen könnten. Viele Dinge waren offen geblieben, und viele Teile der Geschichte waren der Zeit zum Opfer gefallen. Er selbst wollte sie ungern Preisgeben, ihm waren Dinge widerfahren von denen besser kein Priester des Innos oder Adanos, geschweige denn Beliars selbst wissen sollte. Schwere Last hatte er einst auf sich geladen, der Grund warum er noch existierte. Er musste seine Last abfertigen, ihr Geheimnis hütete er allerdings wohl. Ein Gefühl der Schuld begleitete ihn dennoch beinahe ständig, und die zunehmenden Schwächeanfälle waren wohl ein Zeichen seines am hohen Alter schwächelnden Körpers.
Nicht mehr viel Zeit blieb ihm, so vermutete er. Deshalb war er rasch nach Khorinis aufgebrochen, deshalb suchte er endlich die Antworten nach denen er schon lange hätte forschen müssen. Nach Jahrzehnten der Ruhe war Daschnavar nun vollkommen erwacht, und die Ruchká hatten ihr Schicksal aufgenommen sich dem Dämon zu stellen, so wurde auch die Zeit des Alten knapper. Zu lange hatte er geruht, viel zu lange. Das führte er sich nun Tag für Tag vor Augen, doch es brachte ihm die verlorene Zeit nicht zurück.
Eine Weile waren sie so schweigend dahingezogen, jeder der beiden hatte seinen Gedanken nachgehangen, wobei der Krieger dabei nie die Wachsamkeit schleifenlassen mochte.
Aus den schweren Gedanken nun hob der Greis den Kopf, während sein Stab ihm Schritt für Schritt voranhalf.
"Was für Gedanken schütteln dich, mein Sohn? Ich sehe eine Last in dir, wenn du darüber sprechen willst so kannst du das tun. Irgendwie muss ich dir ja dafür danken, dass du mich dahin bringst, wo ich finde was ich suche." seine Worte waren manchmal etwas langgezogen, ab und an hielt er inne während er sprach um Luft zu holen, und es ärgerte ihn. Noch vor einigen Jahren stand es nicht so schlimm um seine Gesundheit.
12.11.2003, 20:52 #21
Greis
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Das Kloster Innos # 9 -
Die Brücke hatten sie bald passiert, und die Vermutung des Greises bestätigte sich, es war tatsächlich ein Kloster Innos´. Wenn er hier seine Informationen beziehen könnte, dann würde er das nun auch tun, niemand würde in ihm jene Person sehen die er einst gewesen. So hoffte er. Ein Mann am Tor kontrollierte sie, nachdem er sich vergewissert hatte was die Bewaffnung der beiden anging, durften sie dann auch passieren. Ein kleiner Innenhof gab sich den beiden Preis, einige Schafe und einige junge Männer standen gleichermaßen teilnahmslos umher. Innerlich grinste der Alte, die Priester des Feuergottes hatten sich nicht verändert. Das sie so immer noch im Kampfe gegen die Orks bestehen konnten, war ihm zu gleichen Teilen ein Rätsel wie Quell der Hochachtung.
Wo Gorthar einst das Feld überlassen musste, schlug Rhobar sich immer noch erbittert herum. Rhobar ... dieser König war doch erst Schuld an der ganzen Schmach die sie ereilte. Hass hegte der Alte dennoch nicht, er musste sich um anderes kümmern. In der Nähe der Kapelle stand ein etwas älter aussehender Magier, und sofort suchte der fremde Wanderer im Hause Innos´ sich die Schatten zunutze zu machen, was ihm verwirrte Blicke seitens Taurodirs bescherte. Der Paladin war ein guter Mann, gewissenhaft und doch gezeichnet. Wenn er selbst nun nicht gerade darin verwickelt wäre, seine Nachforschungen anzustellen, so hätte er sich die nötige Zeit für den Krieger genommen. Unter diesen Umständen aber blieb nichts als das Thema ruhen zu lassen.
"Wo ist denn hier die Bibliothek? Das wäre das letzte Mal, dass ich deine FÜhrungsqualitäten strapazieren müsste." ein verlegenes Lächeln umspielte des Alten Mund. Oft hatte er seit er wieder reiste schon gelacht und gegrinst, tief in ihm aber spürte er sie.
Furcht.
13.11.2003, 21:05 #22
Greis
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Das Kloster Innos # 9 -
Nahezu die ganze Nacht hatte der Alte die Schriften studiert. Geeignete Literatur überhaupt erst einmal zu erlangen hatte sich schon als schwer erwiesen, und die ergrauten Magier des Klosters die gelegentlich ein - und ausgingen hinderten die Eleganz und Effektivität der Suche bei weitem.
Viele Seiten hatten die alten Finger berührt, viele Umschläge waren durch seinen bestimmenden Griff gewandert, und eine Menge Konzentration war aufgewandt worden, der Raum konnte diese Atmosphäre beinahe spürbar wiedergeben. Schon bald war die Nacht herum, und der Tag schien zum schmalen Fenster herein, die Augen des Greises neigten sich immer mehr. Trotzdem erwehrte sich der Wille des betagten Mannes erfolgreich gegen die Müdigkeit, und Zeile um Zeile, Absatz um Absatz, Seite um Seite verschlang er. Nichts aber fand er, was ihm Aufschluss über das geben konnte was er suchte; vielleicht war die Literatur Opfer der Verbrennung geworden, die das allzu ketzerische aus dem Glauben an die drei Götter herauskristallisierten?
Am zweiten Abend endlich kam ihm der Überdruß hoch, und das letzte Buch wanderte an seinen Platz im Regal zurück.
Kein Erfolg, und die Zeit würde es ihm vergelten. Nicht gut.
Ein wenig genervt schritt er, den Stab wieder an sich genommen, auf den Innenhof heraus, beinah schon unbeschwert ob seines Aufenthaltsortes. Das Glück aber blieb ihm hold, und kein alter Magier erkannte seine Gesichtszüge. Wo war denn Taurodir, der nette Krieger aus der Stadt? Vielleicht wusste er weiteren Rat.
13.11.2003, 21:44 #23
Greis
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Das Kloster Innos # 9 -
Der Greis war ein wenig verärgert darüber, dass er tatsächlich nichts gefunden hatte, wo er doch so große Stücke auf die Gewissenhaftigkeit der Diener Innos´ gesetzt hatte. So schüttelte er verneinend den Kopf, wobei sein Haar so gut es möglich war von der Fliehkraft entzogen wurde, um sanft wieder am Haupte zu landen als er sich wieder beruhigte.
"Nein, ich hatte keinen Erfolg, doch Schlaf würde mir sicher guttun. Leider drängt mich die Zeit, ich möchte nicht gerne ruhen wenn ich weiß das mir keine Zeit mehr bleibt, ich denke du verstehst mich. Trotzdem, lass uns den heutigen Abend noch abwarten obgleich du sicher munter wie ein Fisch im Wasser bist mein Junge.
Ich hoffe du kennst noch andere Orte, mit etwas ..."
er legte den Kopf schief, "sagen wir ..." nun fasste er sich nachdenlick ans Kinn, suchte nach dem passenden Wort, bis er es fand: "... unzugänglicheren Werken, als diese Innosgeweihten Schmöker deren einziger Sinn die Anpreisung des Feuergottes ist."
Diese ungewöhnliche Forderung oder auch Frage stimmte den Gegenüber nachdenklich, und sie beide entzogen sich der Kälte und Ungeschütztheit des Innehofs.
14.11.2003, 23:47 #24
Greis
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Rund um Khorinis # 13 -
Die beiden entfernten sich langsam aber stetig von den Mauern des Klosters, passierten die Brücke und den leicht isolierend anmutenden Engpass welcher zur Taverne führte. Bis dorthin war das Schweigen groß gewesen, hier allerdings schienen beide langsam etwas gegen die Stille unternehmen zu wollen.
Doch keine Worte drangen über ihre Lippen, das Wandern ging still voran, durch Waldstriche und über eine weitere Brücke.
Der Greis hing nun wieder seinen Gedanken nach, das drückende Gefühl von Zeitmangel im Nacken. Trotzdem konnte dieses Gefühl bedeuten, dass erst etwas in zwei Jahren geschehen würde, gemessen an der Lebenszeit eines Dämons immer noch eine kurze Zeitspanne.
Als sie eine verwüstet aussehende Felsspalte betraten kommentierte dies der Krieger mit den Worten: "Der Pass zum Minental", dann verschluckte sie die Vergangenheit vieler ehemaliger Gefangener.
15.11.2003, 00:31 #25
Greis
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Im Minental # 5 -
Aufmerksam hatte der Alte den Worten des Kriegers gelauscht, und es stellte sich heraus, dass nicht nur alte Menschen Sachen zu erzählen hatten. Der Stolz in der Stimme während der Beschreibung war unüberhörbar, und selbst beim Anblick der Zerstörung blieb er ungebrochen. Ein großer Mann stand neben ihm, wahrlich. Taurodir musste ein großer Krieger sein, geachtet unter den anderen Streitern des Feuergottes.
Als sie nun an dem hohen stachelbewehrten Turm standen und den Eingang in der Dunkelheit suchten, fiel dem Alten auf, dass diese Struktur derer der alten Türme glich, die damals Quartier der Schwarzmagier wahrten. Offensichtlich hatte hier einer dieser Schule sein Dasein gefristet, nach den alten Glaubensdoktrinen des Todesgottes. Auch er selbst folgte diesem Pfad einst, doch jetzt nicht mehr. Der Krieg mit den Orks hatte ihn gelehrt welch Boshaftigkeit hinter der schwarzen Kreatur verborgen lag und ihn so dazu bewegt, dem Zirkel den Rücken zu kehren.
Aus den Gedanken aufgeschreckt erkannte er eine dunklere Einbuchtung in den Schatten - er hatte den Eingang gefunden! Zusammen mit dem hinzugerufenen Gefährten wagte der Greis sich in die Schatten.
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