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[GM] Das Kastell des ZuX #9
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15.05.2002, 01:46 #276
GlutaeusMaximus
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Maximus saß weiterhin auf seinem Stuhl und kringelte sich vor Lachen. Abgesehen davon dass der vorbeirennende Golem ab und zu die Robe des Magiers aufwirbelte und ihn dann immer ein kalter Luftzug traf war er vom Kampf völlig unbetroffen.

Der Hohe Schwarzmagier hatte sich in der Zwischenzeit noch ein zweites Abendessen bestellt. Der Küchendämon war sehr gewandt zwischen den Golem und dem Magier hindurchgehuscht. Und so saß da Maximus nun inmitten der Verfolgungsjagd und lies es sich schmecken.

Harald war köstlich, wie lange er dem Geschöpf hinterher gerannt war, obwohl er viel schnellere Zauber beherrschte, unglaublich. Zum Glück hatten sie sich einen der größten Übungsräume ausgesucht. Dieser hatte ungefähr vierzig Fuß Durchmesser und war fast kreisrund.

Nun wollte Maximus den Magier, der grad keuchend vor ihm saß mal wirklich stressen, aber er warnte ihn vorher: „So jetzt kommen drei Skelette und diese werden dich mit Holzschwertern attackieren, mal sehen wie gut du dann noch zauberst... Und pass mit den dicken Zaubern auf, ich will dich nachher nicht in Dons Labor schleppen, weil dich dein eigener Schattenbrand getroffen hat...“

Der Magier murmelte seine Formel...
15.05.2002, 01:46 #277
3 Skelette
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...und auch diesmal tauchten aus dem schwarzblauen Nebel langsam Knochen auf, die sich zu drei Gestalten zusammenfügte. Diese drei Gestalten warfen ihre Schwerter ins Eck und rüsteten sich mit ein paar Holzschwertern aus dem Übungsraum aus.

Dann verharrten sie bewegungslos und warteten auf einen neuen Befehl. Dieser kam sehr schnell und direkt in ihre Köpfe: „Greift den Magier in der Mitte des Raums an, aber verletzt ihn nur leicht!“

Sofort stürmten die Untoten los und griffen den Magier an.
15.05.2002, 02:21 #278
Harald
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Dieses mal wurde es ernst.Die 3 Skelette sahen nicht so aus, als wenn sie mit ihm um die Wette rennen wollten.Harald brauchte Hilfe.Von Maximus konnte er sie nicht unbedingt erwarten,der saß in seinem Stuhl und betrachtete das Szenario.

Also blieb Harald nichts anderes übrig, als einen Helfer her zu zaubern.Er beschwor ein Skelett, das würde mit Sicherheit seine Befehle ausführen und das Gleichgewicht war in etwa wieder hergestellt. 2 gegen 3., und die Inteligenz des Magier würde den Rest schon auffangen.Also sprach der Magier die Formel"Skelett" beschwören.
15.05.2002, 02:35 #279
Skelett
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Das Skelett war von seinem Meister gerufen worden.Der schien ganz offensichtlich in Schwierigkeiten zu sein.Das Skelett erhielt den Befehl, die anderen 3 Skelette anzugreifen und zu vernichten.Sofort ging es auf die Angreifer los.Sein Sniter zog kräftige Hiebe und das erste Skelett fiel diesem Angriff zum Opfer.Aber den anderen beiden war das Skelett nicht mehr gewachsen.Unter den massiven Hieben derer Waffen brach das Skelett zusammen und zerfiel zu Staub.
15.05.2002, 03:04 #280
Harald
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Sein beschwörtes Wesen hatte den Kampf aufgenommen und einen Gegner ausgeschaltet.Aber es blieben immer noch 2 Skelette übrig und die wollten ganz offensichtlich den Kampf.Der Magier überlegte nur ganz kurz.Ihm war klar,das er jetzt einen mächtigen Zauber anwenden musste."Schattenbrand" hatte sich wirklich als äusserst wirkungsvoll erwiesen.Der Magus konzentrierte sich ein letztes mal, der Brand verließ mit einem fürchterlichen Fauchen seine Hände und schlug voll in die Skelette ein.Das übliche Zappeln in dem gefangenen Feuer folgte, dann war das Schauspiel beendet.

Der Magier war sehr stolz auf seine Erfolge.Er dankte Maximus und beide verliessen den Übungsraum und gingen zurück in die Bibliothek.Harald setzte sich und las in dem letzten Buch "Beschwören".Dann hatte er den letzten Kreis abgeschlossen und Schattendämon konnte ihn prüfen.
15.05.2002, 03:20 #281
GlutaeusMaximus
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Auch Maximus hatte in der Bibliothek noch etwas zu tun. Auf seinem Tisch lagen zwei Stapel mit Büchern über Traumdeutung. Und ein kleiner Zettel auf der, mit einer Handschrift die eines fünfjährigen würdig gewesen wäre, der Traum von Alaerie geschildert war. Nachdem diese laut ihren Aussagen weder mit Sumpfkraut, noch mit größeren Mengen Alkohol in Kontakt gekommen ist fielen schon mal zwei Bücher weg.

Durch die übrigen sieben Bände kämpfte sich der Magier nun durch. Meisten behaupteten sie das Selbe, doch ab und zu gab es Abweichung, die auf eine sehr lebendige Fantasie des Autors hindeuteten.

Maximus hatte am Ende sieben Pergamentseiten voll geschrieben und nahm diese dann mit auf sein Zimmer um sie auszuwerten. Aber erst morgen, für heute hatte er genug getan.

Der Magier begab sich auf sein Zimmer und verschloss die Türe von innen magisch. Dann leget er Robe, Schwert und Zauberstab ab und begab sich ins Bett...
15.05.2002, 03:57 #282
Harald
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Der Magier hatte nun wirklich genug gelesen.Es wurde Zeit, das er sich zur Ruhe begab und endlich einmal ausschlief.Vorher ging er noch in die Küche, nahm einen Kräutertee an sich und begab sich dann auf sein Zimmer.Rasch hatte Harald sich ausgezogen, den Tee getrunken und verschwand ganz schnell unter seine Bettdecke.Ein ereignisreicher Tag schwebte vor den zufallenden Augen des Magiers vorbei.
15.05.2002, 13:23 #283
meditate
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meditate hatte eine unruhige nacht hinter sich, immer wieder ließ sie sich den gedanken von ahram durch den kopf gehen. sollte sie wirklich freiwillig die welt der toten verlassen? sie wusste schon, dass die kore ihr einen ring übergeben hatte, um zwischen den welten zu wandeln, aber sie hatte es nie wirklich in betracht gezogen.

hier in der welt der lebenden war sie zu hause. hier kannte sie die möglichkeiten und bedingungen des lebens. unten war alles bedrückend gewesen. obwohl man es optisch nicht sah, dass man nicht unter dem himmel wandelte, war die bedrückung allgegenwärtig.

noch keiner der berufenen magier hatte die möglichkeit des hin- und herwanderns erprobt. niemand war jemals freiwillig aus der welt der lebenden gegangen.

bedrückt stand meditate auf und befahl den dämonen, das krankenzimmer zu räumen. sie würde hierher nicht zurück kehren. die gläser mit den winzigen fischen sollten wieder in den bach entleert werden und sie würde wieder in ihr eigenes zimmer ziehen.

dann verließ sie den ort ihres krankenlagers und begab sich ins refektorium. hoffentlich traf sie einen der magier. sie wollte unbedingt mit jemandem reden.
15.05.2002, 13:33 #284
Harald
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Der Magier hatte ausgezeichnet geschlafen.Aber das war auch kein Wunder, bei der Bewegung die er gestern abend hatte.Harald zog sich rasch an, denn er konnte ein gewisses Gefühl im Magen gut deuten.Hunger!

Also ging der Magier hinunter ins Refektorium.Zu seiner Freude sah er dort meditate bereits sitzen.Harald ging zu ihr, begrüsste sie und setzte sich dann auch an den Tisch.Ein Dämon brachte ihm etwas zu essen.Harald freute sich für meditate, das sie wieder auf den Beinen war.
15.05.2002, 13:53 #285
meditate
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"es ist wunderschön, dass du hier bei mir sitzt. harald, ich hab wirklich ein problem, über das ich mit dir reden muss.

ich kann nicht mehr zaubern. du musst nichsts sagen, ich hab es immer wieder versucht und ich spüre es auch. meine magischen fähigkeiten sind weg. ich habe sie verloren. und damit hat mein leben hier im zirkel auch irgendwie seinen sinn verloren. ich muss mich mal mit dir beraten, wie es jetzt weiter gehen soll. ahram hat mir geraten, zu beliar zu gehen. was hältst du von der idee? würdest du noch einmal freiwillig in die unterwelt gehen? trotz der rückkehrgarantie der kore?"
15.05.2002, 14:08 #286
Harald
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Der Magier war sichtlich erschrocken über die Nachricht.Wie bei Beliar konnte das Geschehen.Meditate war anzusehen, das sie sehr unter diesem Zustand litt und Harald konnte es absolut nachvollziehen.Aber er wollte ihr helfen.Sie war einer der besten Freunde die Harald hier im Kastell hatte.Es war ganz einfach seine Pflicht.Ahram hatte recht,die einzige Möglichkeit war die Unterwelt.
"Ja, du musst zurück in die Unterwelt" sagte Harald zu meditate."Nur dort wirst du Antworten erhalten".Harald war sich sicher, das meditate dort nichts passieren würde.Beliar würde sie beschützen.
15.05.2002, 14:24 #287
meditate
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"wenn ich gehe, dann werde ich dir die obhut über das kastell anvertrauen. ich weiß nicht, wann ich wiederkehren werde, aber es könnte ja länger dauern.

dann machen wir das einfach mal. sei du ab jetzt hüter des kastells. ich geb dir das schlüsselbund, von dem ich nicht weiß, wozu es dient, ich musste hier noch nie ein schloss aufschließen. außerdem vertraue ich dir die neulinge an. kümmere dich um sie und hilf ihnen bei den ersten schritten in unserem zirkel.

und kümmere dich um die anderen. besonders musst du auf don-esteban achten. der macht mir schon manchmal sorgen. er ist oft so eigensinnig und unvorsichtig. bitte, sorg dafür, dass es ihm gut geht.

und bitte, schütze unseren zirkel und unser kastell bis zu meiner rückkehr. ich möchte gern wieder nach hause kommen und es soll so sein wei jetzt und wie seit jahrhunderten.

verspricht du mir das, harald?"

meditate hatte die hände ihres freundes ergriffen und hielt sie ganz fest.
15.05.2002, 14:41 #288
Harald
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Haralds Kehle war plötzlich wie zugeschnürrt.Langsam begriff er die Worte meditates.Dies war ein Abschied, wahrscheinlich für längere Zeit.Das Herz wurde ihm sehr sehr schwer und nur ganz mühsam konnte er aufkommende Tränen unterdrücken.Aber für meditate gab es keine andere Möglichkeit.

Harald versuchte zu lächeln um vor der Hüterin seine innere Aufgewühltheit zu verbergen.Es macht mich stolz das du mir das Kastell anvertraust.Sei dir sicher, ich werde alles so weiterführen wie du es getan hast.Das verspreche ich dir,denn auch mein Herz gehört dem Kastell.Der Magier drückte als Geste der Freundschaft ganz fest die Hände der Hüterin.
15.05.2002, 14:48 #289
meditate
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"das beruhigt mich, harald, mit der gewissheit, dass das kastell bei dir in guten händen ist, kann ich wohl gehen. vielleicht bin ich ja bald wieder da.

entschuldige mich jetzt bitte und grüße all die, die ich nicht mehr sprechen kann. ich muss noch abschied nehmen."

meditate erhob sich und verließ das refektorium, um in ihr zimmer zu gehen.
15.05.2002, 16:30 #290
{-NaThAnO-}
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Nachdem Nathano die ganzen Bücher über Schattenflamme in der letzten Nacht redlich verschlungen hatte, wusste er, warum der Schattendämon nur drei Tage zum Erlernen des Zaubers gab. Im Gegensatz zu Schwarzes Licht schien der Zauber schon um einiges leichter zu erlernen zu sein. Nathano stand auf und legte die Bücher über Schattenflamme zurück. Dann ging er ins Refektorium, aß noch eine Kleinigkeit und ging schnellen Schrittes zu den Übungsräumen. Dort befahl er einem Dämon wieder, dass er drei Scavenger zu ihm bringen sollte. In der Zwischenzeit ging er in einen der Übungsräume und befestigte die passende Rune an seinem Gürtel. Kurz darauf kam auch schon der Dämon mit drei Scavengern an einer Leine herein.
Wenn ich es dir sage, lässt du einen von ihnen frei und hetzt ihn auf mich! Ohne eine Antwort zu geben nahm der Dämon das zur Kentniss und ging mit den Scavengern in die gegenüberliegende Ecke des Raumes. Nathano machte sich bereit und befahl dann dem Dämon einen der Scavenger auf ihn zu hetzen. Das tat dieser und der Scavenger rannte mit einer irrsinnigen Geschwindigkeit auf Nathano zu. Schnell zauberte Nathano eine Schattenflamme, was wirklich nicht schwer war. Doch er verfehlte sein Ziel knapp und die Schattenflamme traf genau den Dämon. Konfus und total erschreckt stand Nathano da. Im letzten Moment wich er dem Scavenger aus, zug sein Schwert und erledigte ihn mit einem sauberen Schwung durch das Genick des Tieres.
Vorsichtig sah Nathano zu dem Dämonen herüber. Doch zu Nathanos Verwunderung hatte dieser keinen Kratzer abbekommen!
Äähh, tut mir Leid! War der Zauber wirklich soo schwach? Die Stimme des Dämons erklang in Nathanos Kopf: Der Zauber war für seine Möglichkeiten sehr stark, aber einen Dämonen kannst du mit solch einem schwachen Zauber nichts anhaben! Die Stimme verschwand aus Nathanos Kopf, welcher jetzt ganz schön dröhnte. Nathano konnte sich nicht helfen aber irgendwie schien er doch im Gesicht des sonst gefühllosen Wesen ein leichtes Grinsen zu sehen... Der macht sich doch total über mich lustig!!! fluchte Nathano in gedanken. Ok, lass den nächsten frei!
Der nächste Scavenger stürmte auf Nathano zu. Dieser konzentrierte sich und warf dem Scavenger diesmal eine Schattenflamme direkt auf den Rumpf des Tieres, welches sofort zu Boden ging und verbrannte. Hmm, einfach, aber effektiv! Den letzten Dämon erlitt das gleiche Schicksal, wie der zweite und verbrannte.
Zufrieden legte Nathano die Rune wieder zurück und ging ins Refektorium. Dort trank er traditionell ein Glas Wein, um seinen Erfolg zu feiern.
15.05.2002, 16:58 #291
GlutaeusMaximus
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Maximus erhob sich schwerfällig aus seinem Bett und nah sich die sieben Seiten Pergament vom Tisch. Mit Alaeries Traumdeutung in der Hand legte er sich wieder hin und fing an zu lesen und auf den Blättern rumzuschmieren. Sein Gesicht wurde immer besorgter las er die Seiten zum zehnten und zwölften Mal durch gelesen hatte. Aber er musste es ihr sagen, da führte nichts dran vorbei. Und zwar bevor es zu spät war.

Schnell zog er die Robe an und befestigte Zauberstab und Schwert am Gürtel. Maximus verließ sein Zimmer und eilte nach unten. Er besorgte sich im Labor von Don eine Rolle des feuerfesten Spezial-Pergaments und verfasste eine Nachricht an die Hohe Novizin.

Dann verließ er das Kastell durch die Türen, die sich heute mal ausnahmsweise lautlos öffneten, und beschwor einen Feuergolem. Die Gestalt aus purere Lava, dir nur durch Magie zusammen gehalten wurde, wartete regungslos vor ihrem Meister. Am Boden bildeten sich schwarze Brandflecken.

Maximus drückte ihm ein Stück Pergament in die Hand und der Golem eilte los Richtung Sumpflager...
15.05.2002, 17:58 #292
{-NaThAnO-}
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Nathanos Augen taten langsam weh. Die Bücher über Schattenflamme hatte er ja schon alle gelesen und eigentlich beherrschte er den Zauber auch schon recht gut. Noch ein paar Zielübungen und er würde sitzen. Müde ging Nathano nach oben in sein Zimmer. Hmm, das Schwert von Chaze ist schön, aber ich glaube, dass es an der Zeit ist, mir ein Neues anzulegen! Naja, mal sehen, was sich ergibt. dachte Nathano, als er sein Schwert weglegte und seine Robe auszug. Jetzt legte er sich erst einmal schlafen, um morgen fit mit dem Erlernen des anderen Zaubers, den der Schattendämon Nathano aufgetragen hatte, zu beginnen.
15.05.2002, 18:50 #293
Yardus
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Yardus konnte einfach nicht vergessen was er in der Nacht gesehen hatte. Er konnte sich einfach nicht richtig auf das Buch konzentrieren. Er durfte ja nicht raus obwohl er es unbedingt wollte. Manchmal macht er sich gedanken darüber es einfach zu versuchen, vielleicht würde er ja nicht entdeckt werden. Aber dann hätte er gegen die anweisungen von meditate verstoßen und er würde keine Chance mehr haben. Er entscholss sich noch zu bleiben und die Bücher zu lesen aber die verlockung war groß einfach nach draußen zu rennen.
15.05.2002, 19:23 #294
Harald
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Der Magier war, nachdem er mit meditate gesprochen hatte zurück in die Bibliothek gegangen und hatte weiter in dem Buch "Beschwören" gelesen.Er hatte es bis auf ein paar Seiten durchgelesen.Wieder ein sehr mächtiger Zauber den er gerade lernte.Beliars Magie gefiel ihm sehr.

Harald musste über die Zeit nachdenken, als er als einfacher Lehrling hier im Kastell anfing und von nichts eineAhnung hatte.Mittlerweile war er ein Hoher Schwarzmagier und stand vor der Vollendung des 2.Kreises.Zum Wochenende war er sicher bereit von Schattendämon geprüft zu werden.Aber es galt ja noch ein paar Seiten zu lesen.Der Magier schlug das Buch wieder auf.
15.05.2002, 23:01 #295
meditate
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meditate kam aus ihrem zimmer. in den letzten stunden waren ihre gedanken immer wieder zu all dem zurückgekehrt, was sie liebte.

- ahram, der sie mehr liebte als sein leben, der immer an ihrer seite war und dem sie bedingungslos vertrauen konnte,
- don-esteban, der sie in den zirkel um xardas geholt hatte und ihr eine magie eröffnet hatte, deren dimension noch immer für sie unabsehbar war, der immer zu ihr gestanden hatte,
- zu den freunden im zirkel, vor allem denen der ersten tage, Harald, GlutaeusMaximus und Prophet und auch dem alten meister malek, der sie mit der obhut für das kastell betraut hatte,
- zu dem kreis der freunde aus der unterweltmission, die sich ewige treue und beistand geschworen haben und sie immer wieder unter beweis gestellt hatten.

und was sie noch liebte an der welt der lebenden.

meditate ging noch einmal alle gänge ab und sah in alle räume. als wolle das kastell abschied nehmen und als wüßten die dämonen, dass sie heute von ihnen ging, war eine stille über das kastell gefallen, die sie nie vorher bemerkt hatte.

sie würde heute gehen und ob sie wiederkehren würde, lag allein in beliars macht.
beliar aber war der herr der toten.
interessierten ihn die lebenden wirklich?
waren sie nicht alle nur spielfiguren in seinem schwer verständlichen spiel?
würde er sie wieder in das leben zurückwerfen?
meditate fröstelte, sie hatte dunkle vorahnungen und es war keine hoffnung in ihnen.

sie ging in die küche und sogar der krokodilköpfige küchendämon hielt inne und sah hilflos zu boden.

jeder dämon im kastell wich an die wand zurück und senkte die blicke. keiner sah ihr in die augen.

meditate ging in den hof des kastells. die esche stand unbewegt in der heraufkommenden nacht und es rührte sich kein blatt. solch eine stille hatte meditate noch nie bemerkt. sogar der wald mit seinen unaufhörlichen geräuschen von leben und sterben lag da, als wäre alles leben aus ihm gewichen.

der himmel war bleischwer und färbte sich immer dunkler. kein stern würde sie auf ihrem schweren weg begleiten, der himmel trug die farbe der trauer

meditate krampfte sich das herz zusammen. alle zeichen deuteten auf einen endgültigen abschied. alles, was für die unendlichkeit geordnet schien, nichts war für immer, auch wenn es immer so ausgesehen hatte. sie war aus ihrer verletzung erwacht und plötzlich war alles anders. einen wimpernschlag entfernt war die zeit, in der sie ein teil der schönen welt war, der unendlichkeit. ein stück der ewigkeit.

jetzt war alles vergangenheit, es war vorbei. sie war plötzlich ganz allein.

wie so oft schaute sie zum turm. alles sah aus wie immer – trotzdem war alles anders. sie würde gehen und alle anderen würden bleiben.
sie würde eine erinnerung sein, irgendwann eine legende oder sie würde irgendwann ganz vergessen sein.

warum war jetzt niemand bei ihr. sie hätte jetzt so gern eine hand gedrückt, eine schulter zum anlehnen gehabt, aber es war niemand da. sie war ganz allein.
plötzlich sah sie in der außenwand an einer stelle eine tür erscheinen, die sie noch nie gesehen hatte. sie ging auf diese tür zu und öffnete sie. eine schmale treppe wand sich in die höhe.

meditate wusste, dass sie diese treppe hinaufgehen musste. das kastell hatte diese treppe extra für sie geöffnet. runde um runde stieg sie hinauf und stand plötzlich auf der höchsten plattform des turmes, den sie so oft gesucht hatten aber nie gefunden hatten. das kastell hatte ihr sein letztes geheimnis offenbart.

inzwischen war es ganz dunkel geworden. es war nicht nur dunkel, es war so finster, wie sie es sich nie hätte vorstellen können und dazu diese grabesstille. nicht einmal das blitzen der kuppel war zu sehen, es war, als hätte die unterwelt die welt der lebenden verschlungen.

meditate beugte sich über die brüstung. im kastell waren einige flackernde lichter zu sehen, keine schatten, keine bewegung außer der der flammen. sie ließ ihre blicke schweifen. in der ferne war das Alte Lager zu sehen, die Heimat ihrer Freunde, Gor Na Drak, Gnat und Bullit. selbst dieses lärmende mit sprühendem leben erfüllte lager lag heute nur in einem matten glanze.

auf der anderen seite konnte man das Neue Lager sehen mit ihren freunden saturas und saleph, auch rachestahl und vor allem mit ihrem väterchen, den sie gern wiedergesehen hätte, aber er hatte sich lange nicht mehr sehen lassen. ob sie ihm schon in der welt der toten begegnen würde? sie wusste es nicht.

noch weiter entfernt lag das lager der sumpfbrüderschaft. auch hier verließ sie freunde, champ und scatha. meditate tat das herz weh, wenn sie an all die dachte, von denen sie sich nicht verabschieden konnte, aber abschied war ohnehin schon wie sterben, wozu also!

meditate richtete den blick in den himmel. nichts war zu sehen. als hätte der tod schon nach ihr gegriffen.

plötzlich erhob sich ein leiser wind. erstaunt riss meditate die augen auf. der wind wurde stärker und blies ihr immer kräftiger in das gesicht. ihre gerade wieder gewachsenen haare flogen um ihren kopf und streichelten die junge haut. wind – ihn gab es in beliars reich nicht, das war ein gruß aus dem reich der lebenden!

und dann riss der himmel auf. und in der entstehenden lücke schien plötzlich ein mond, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. ein blutroter mond mit einem riesigen weißen hof.

dieser mond übergoss die gesamte barriere mit einem ganz ungewöhnlichen licht, dass wie rotgold sich über die wälder, siedlungen und wasserflächen legte. dieser lichtschleier glitt langsam über die gesamte landschaft und verwandelte alles mit einen besonderen zauber in eine illusion von unglaublicher schönheit.

überwältigt von diesem letzten gruß der welt der lebenden, lief meditate langsam die treppe wieder herunter. ohne noch einmal anzuhalten ging sie in ihr zimmer. sie griff ihren stab und ohne weitere dinge aus dieser welt mitzunehmen, trat sie auf den spiegel zu. sie berührte die spiegeloberfläche mit dem ring der kore und vor ihr tat sich ein weg auf, dessen ende sie nicht erkennen konnte. sie setzte einen fuß über diese schwelle und hielt sich am spiegelrahmen fest. sie wusste, wenn sie den rahmen losließ, würde es endgültig sein. dann lag ihr schicksal nicht mehr in ihrer hand.

einen augenblick verhielt sie noch. dann ließ sie los!
16.05.2002, 13:27 #296
Yardus
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Yardus sah meditate an seinem Zimmer vorbeirennen und hörte nach einiger zeit das Tor des Kastells welches sich öffnete und kurz darauf wieder schloß. Was da wohl los war? Er dachte sich er würde einmal den Don fragen ob er wüsste wo sie hin will aber erstmal musste er weiterlesen.
16.05.2002, 14:09 #297
{-NaThAnO-}
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Nathano stand gut gelaunt auf, zog sich seine Robe und sein Schwert an und ging ins Refektorium. Dort erfuhr er von einem der Dämonen von der schlechten Nachricht. Meditate war zu Beliar gegangen und ohne zu wissen, ob sie jemals wieder zurück kommen würde. Nathanos Achtung vor dieser Frau stieg von Tag zu Tag. Sie war ein unüberschaubares Risiko eingegangen, nur um weiterhin zaubern und somit dem Zirkel dienen zu können. Sie musste den Zirkel wirklich lieben! Man musste einfach Hochachtung vor ihr haben!
Ohne wirklich viel zu essen ging Nathano in die Bibliothek. Jetzt war es an der Zeit, den zweiten Zauber, den der Schattendämon Nathano zum Erlernen gegeben hatte, zu erlernen. "Beschwören - Stufe eins" Klingt ineressant! Hmm, das scheint einer der schwereren Zauber zu sein. Wollen wir mal sehen, wie es klappt. Mit diesen Worten setzte sich Nathano an "seinen" Platz und schlug das erste Buch auf. Dichter Staub flog ihm entgegen, doch als sich dieser gelegt hatte, konnte Nathano mit dem Studium fortfahren.
16.05.2002, 16:48 #298
Yardus
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Yardus musste einfach jemandenfragen ob er raus darf, er brauchte einfach bewegung. Er stellte sich an die Tür und rief: "Kann ich hier mal jemand rausholen Ich brauche auch bewegung!!!". Genau in dem moment fiel Yardus um und zuckte nur noch.
16.05.2002, 16:52 #299
Yardus
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Jetzt fing er laut an zu schreien. Er konnte einfach nicht aufhören ein innerlicher schmerz duchzuckte ihn und irgendwann fiel er in Ohnmacht
16.05.2002, 17:00 #300
{-NaThAnO-}
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Nathano hörte auf einmal jemanden durch das Kastell rufen. Eigentlich wollte Nathano sich erst nicht drum kümmern, doch irgendwas trieb ihn dazu, den Menschen, der den Lärm verursacht hat, aufzusuchen. Nathano ging also schnellen Schrittes nach oben. Oben angekommen, rannte er entsätzt zu dem auf dem Boden liegenden Neuling, hob ihn auf und brachte ihn in ein Krankenzimmer. Sofort kamen ein Paar Dämonen herbei und halfen dem Lehrling. Nathano konnte nichts mehr für ihn tun, die Dämonen würden sich schon um ihn kümmern. Also ging er wieder in die Bibliothek und studierte weiter.
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