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Die Sumpfbruderschaft #11
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20.05.2002, 17:17 #1
Champ
Beiträge: 5.711
Die Sumpfbruderschaft #11
20.05.2002, 17:36 #2
Kiina
Beiträge: 208

Kiina warf blitzartig den Kopf herum. Ein Platschen seitlich von ihr ließ ihr den Atem stocken. Da stand es nun, das Monster, dass die Amazone eindringlich fixierte und sie so gerne töten würde.
Kiina sah es nun zum ersten Mal klar vor sich, aber ihr blieb keinerlei Zeit um sich den Anblick einzuprägen. Das Wesen war schnell, verdammt schnell und Kiina hatte keine Ahnung, wo es so plötzlich hergekommen war, wahrscheinlich vom Geruch des Blutes angezogen, da die Amazone nichma angefangen hatte zu wimmern.

Unter den rotbraunen Haaren begann es zu arbeiten. Kiina versuchte sich den nächsten Schritt so schnell wie möglich ins Gedächtnis zu rufen. Richtig, die Fackel die sie in der Hand hielt. Reflexartig warf Kiina die Fackel auf das Sumpfkraut, welches auch sogleich ordentlich Feuer fing.
Die Torengh zögerte und verlangsamte ein wenig. Skeptisch schaute das Wesen von Kiina zum Sumpfkraut, aus dem nun dichter grünlicher Rauch aufstieg. Die Amazone fixierte weiterhin das Monster und ihr wurde klar, dass dieses Wesen nicht dumm war.

Es vergingen nichtmal Minuten, aber die junge Frau hatte das Gefühl, eine halbe Ewigkeit schon dazustehen und das Wesen anzusehen. Der Blick der Torengh bohrte sich nun wieder in den der Amazone. Beide schienen gewillt zu sein, ihren Plan durchzuführen, auch wenn das Monster nicht wußte, was sie gleich erwarten würde.
Kiina hatte die Wunde an ihrem Bein schon vollkommen vergessen, einzig und allein ihre Sicherheit hatte nun noch Bedeutung. Die Torengh näherte sich nun wieder und Kiina schaute sie herausfordernd an.

"Na komm, hol mich. So schnell bietet sich dir nicht wieder die Gelegenheit meinem Leben ein Ende zu setzen." Kiina zischte die Worte zwischen ihren Lippen hervor, nicht wissend, ob das Wesen sie überhaupt verstand. Wahrscheinlich nicht, aber das war ihr egal.
Die Torengh setzte zum Sprung an und Kiina warf sich in einer mehr oder weniger galanten Rolle über das brennende Sumpfkraut hinweg in das eklig grüne Wasser und bekam sogar ein Seil zu fassen.
Das Letzte was sie noch wahrnahm, bevor sich ein brennender Schmerz in ihre Schulter bohrte, war dass sie daran gezogen hatte.
20.05.2002, 18:16 #3
Diego | R@PC
Beiträge: 3.525

Diego hob seinen Stock wie ein Feuermagier, obwohl sie im Spiel keinen hatten und benutzte die Teleportrune ins Alte Lager wie ein Feuermagier.
Als er in schönster RPG-Manier dematerialisierte dachte der Feuermagier aus dem Alten Lager:
Hoffentlich schläft mein Meister Corristo noch nicht. Obwohl ich ihn noch nie hab wie einen Feuermagier schlafen sehn. Eigentlich hab ich ihn noch sie schlafen sehn... Überhaupt ist nur Adonis da... Den gibts im Spiel doch gar nicht!

So verschwand er regelgetreu und hinterließ ein Loch aus sumpfiger Gothic-Luft
20.05.2002, 18:28 #4
Burath
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Die grüne Wasserdecke wurde durchbrochen und ein Mann fuhr nach oben wie eine schwere Statue, die gerade empor gehoben wurde. Die Zeit verlief sich in Unendlichkeit. Grünliche Dunstschwaden durchzogen die Luft und Wassertropfen regneten vom muskulösen Körper herab. Das Gesicht des Kriegers war ausdruckslos, wirkte aber dennoch tödlich entschlossen. Aus dem Mund fiel ein Schilfrohr und eines der Wurfmesser löste sich aus der Schnalle des rechten Oberarms. Wie ein kleiner Pfeil schoss es durch die Luft geradewegs auf sein Ziel zu.
Die Torengh. Erschrocken vor der plötzlich auftauchenden Gefahr brachte es sich durch eine Rückwärtswärtsrolle aus der Gefahrenzone, ließ von der Amazone ab und versuchte sich neu zu orientieren. Jetzt setzte sich auch der Gardist in Bewegung, hechtete duch das Wasser und erklomm mit heftigen Bewegungen den kleinen Landfleck. Unaufhaltsam rannte er weiter, stieß die verletzt scheinende Amazone eiskalt ins Wasser und blieb dann stehen. Noch immer verunsichert wollte sich die Torengh gerade auf ihr neues Ziel stürzen als seitlich von ihr eine weitere Klinge heranschoss. Des Lümmels Schwert
durchschnitt die Luft und brachte ebenfalls einen Regen von Wassertropfen mit sich. Doch gerade noch im letzten Moment sprang das Monster beiseite und entging so erneut dem unvermeindlichem Ende. Diesmal jedoch kam es wankend zu Boden. Die berauschende Wirkung, verursacht duch die grünen Schleier die wie der Hauch des Todes über die Landmasse schwebten, zeigten erste Wirkung. Langsam glitt die Klinge des Einhänders aus der Scheide am Rücken des Gardisten und fand festen Halt in dessen Hand. Er breitete sein Beine und ging ein Stück in die Knie, ließ den Griff des Schwertes einmal um sein Handgelenk kreisen bis dieses in seiner entgültigen Ausgangsposition, diagonal zum Boden gehalten, zum Stehen kam. Die Muskeln spannten sich und formten mächtige Wölbungen, die Augen waren beinahe zusammengekniffen und ein tödliches Lächeln lag in seinem Gesicht.
Es war soweit. Die Zeit der Rache für all diese Schmerzen war gekommen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Nur noch leben oder sterben.
Los komm Freundchen rief der Gardist noch immer grinsend und winkte die Torengh, mit einer leichten Bewegung seine waffenfreien Hand, heran.
20.05.2002, 19:07 #5
Superluemmel
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Frost umklammerte den Griff des Eisbrechers mit beiden Händen und fixierte sein Ziel, verfolgte jede seiner Bewegungen. Die Torengh sah deutlich irritiert aus, wahrscheinlich entfaltete das Kraut langsam seine Wirkung. Dann schnellte das Geschöpf plötzlich einem Sumpfhai gleich nach vorne und versuchte Kiina nachzusetzen. Frost sprang sofort in ihren Weg und schlug mit seinem Schwert zu. Wie vermutet sprang die Torengh immer noch extremst schnell nach hinten, doch in demselben Moment ging auch Gnat zum Angriff über. Sein Einhänder kam als silbriger Schemen nach unten und hinterließ eine üble Wunde am Rücken des Wesens. Als Gnat zurückwich setzte Frost mit seinem eigenem Schwert nach. Ein beidhändig geführter Hieb zerschnitt die Luft genau an der Stelle, an der die Torengh einen Moment zuvor noch gestanden hatte.
Blitzschnell griff Frost mit der linken Hand um und nutzte den Schwung seines ersten Angriffes um einen weiteren Schlag anzubringen. Doch auch dieser verfehlte sein Ziel. Dieses Biest war trotz allem immer noch zu schnell. Am Ende der Schlagbewegung ließ der Krieger den Eisbrecher in die linke Hand gleiten und vervollständigte seine Schlagserie mit einem geraden Stich. Wenigstens dieser hinterließ eine kleinere Wunde an der Bauchpartie des Monsters.
Als Gnat wieder zum Angriff ansetzte, ging die Torengh vollkommend überraschend in einen verzweifelten Sturmangriff über. Frost musste seine komplette Konzentration dem Ausweichen widmen, immer wieder durchschnitten die scharfen Klauen der Torengh die stickige Sumpfluft. Mit einem Mal hielt Frost nur noch dünne Luft in seiner Hand, die Torengh hatte ihm mit einem Hieb die Waffe aus der Hand geprellt. Mit dem Mut der Verzweiflung warf sich der Krieger nach vorne und somit auf das Monster. Seine rechte Faust schoss nach vorne, zeitgleich mit der rechten Kralle der Torengh.
Ein scharfer Schmerz durchfuhr Frosts Hand, als die Torengh seinen Hieb mit ihrer Klaue abgefing. Auch Frost schaffte es, den Angriff des Monsters mit der Linken abzufangen. Der Krieger biss die Zähne zusammen, als sowohl das Monster als auch er selbst versuchten, die Hand des anderen umzudrehen. Doch dieses Biest verfügte über unvorstellbare Kräfte. Frosts Linke hielt weiterhin stand und schaffte es sogar, die Klaue der Torengh etwas zurückzubiegen, doch er spürte, wie aus seiner Rechten zunehmend die Kraft schwand.
Das Monster zwang den Krieger unnachgiebig wie ein Schraubstock auf die Knie. Frost rann vor Anstrengung der Schweiß über das Gesicht und er spürte deutlich das Pochen einer Ader an seiner Schläfe. Die scharfen Krallen der Torengh schnitten in das Fleisch seiner Hände und sandten immer neue Schmerzwellen durch seinen Körper. Gleich würde entweder er selbst oder sein Handgelenk nachgeben....
20.05.2002, 19:34 #6
Kiina
Beiträge: 208

Kiina zog prustend den Kopf aus dem Wasser und es dauerte kurz, bis sie wieder wußte, wo sie war. Ruckartig warf sie ihren Kopf herum und konnte erkennen, wie die Torengh Frost gerade in die Knie zwang.
Die junge Amazone hielt den Atem an und schaute zu Gnat herüber, der noch unverletzt schien, aber beatliche Schwierigkeiten hatte.
Frost hingegen war vollkommen unbewaffnet und Kiina realisierte ein silbernes Blitzen ziemlich entfernt von ihm.

Sie mußte handeln, denn anscheinend benötigte zumindest Frost dringend Hilfe, da zwischen seinen Lippen mittlerweile gequälte Laute drangen. Kiina wollte um keinen Preis mit ihm die Position tauschen, ihn aber auch auf gar keinen Fall im Stich lassen.
Mühsam erhob sie sich und spürte wieder diesen stechenden Schmerz in der linken Schulter. Sie schaute lieber nicht hin, denn sie konnte sich vorstellen, was sie dort vorfinden würde.

Auf wackeligen Beinen setzte sie sich in Bewegung und zog dabei mit der rechten Hand ihr Schwert. Die Umgebung verschwamm leicht vor ihren Augen, aber sie zwang sich beharrlich weiterzugehen. Das Monster hielt Frosts Faust noch immer in einer ihrer Klauen und schlug nun fürchterlich wütend und schreiend nach Gnat, der mit Mühe ständig neu auswich. Kiina war nun nicht mehr sonderlich weit entfernt und blieb auf das Schwert gestützt stehen.

Etwas zittrig brach ihre Stimme durch den Nebel und durch die bereits leicht einsetzende Dämmerung "Hey Monster! Du willst doch mich und nicht diese beiden Männer. Die beiden schmecken doch viel zu zäh. Keinen Appetit mehr auf zartes Fleisch?" Kiina beugte sich leicht vor und spuckte ein wenig Blut aus. Das Sprechen hatte angestrengt, aber war effektiv gewesen. Die Torengh war abgelenkt. Kiina warf ihr Schwert in Frosts Richtung, wo es nahe bei ihm liegenblieb.
Die Torengh hatte ihn nun losgelassen und watete auf die Amazone zu. Anscheinend hatte der Rauch des Sumpfkrautes ihr schon gut zugesetzt.
Kiina brach mit den Beinen ein und ging in die Knie, mit gesenktem Haupt wartete sie auf ihren Tod.
20.05.2002, 19:41 #7
Scatty
Beiträge: 1.335

Tss, immer diese Magier. Kaum spricht man sie an, schon verziehen sie sich mit ihren Runen wieder in ihren Bau. Doch Scatty kümmerte das weniger, und so setzte er seinen Spaziergang fort. Die Abendsonne tauchte den ganzen Sumpf in ein kräftig-rötliches Licht. Flocken von Staub flimmerten vor der roten Scheibe am Horizont umher und vollführten ihren wilden Tanz bis sie zu Boden fielen. Der immer noch frische Barbier liess sich von dieser Stimmung einhüllen, benebeln und führte gedankenversunken seinen Weg zur Taverne fort, um dort einzukehren und ein paar Gläschen Amazonengebräu zu stürzen.

Dort angekommen drangen der Rauch und die lauten, fröhlichen Stimmen bereits unter der Tür hinaus ins Freie. Als Scatty das Tor zu Wein, Weib und Gesang öffnete, umhüllte ihn bereits der volle Ausmaß einer gigantischen Qualmwolke die nun versuchte die willkommene Frischluft aufzusaugen. Einige vom Alkohol rot glänzende Gesichter begrüssten ihn und luden ihn ein, mit ihnen zu trinken. Doch Scatty wollte sich lieber noch etwas seinen Kräuterstudien hingeben und so nahm er in einer entlegenen Ecke Platz, bestellte sich einen frischen Becher Amagebräu und schlug ein Buch auf, in der das Wesen der Kräuter näher beschrieben wurde. Nach ein paar Zeilen nahm er nichts mehr um sich herum wahr.
20.05.2002, 20:04 #8
Nienor
Beiträge: 631

Nienor kam den Abhang hinunter, der zum Sumpflager führte. Die Templer am Tor schauten zwar finster, aber das war ja ihr Job, also nicht ungewöhnlich. Im Lager bot sich wie immer das gleiche Bild. Alles lief ruhig vonstatten, es war diese typische Sumpfatmosphäre, die zwischen den Bäumen wandelnden Baals, die mit gefalteten Händen des Schläfers gedachten und die Amazone nicht wirklich beachteten, die in kleinen Grüppen zusammensitzenden Novizen, die leise über die Bedeutung ihres letzten Traums diskutierten. War es eine Vision vom Schläfer geschickt oder handelte es sich dabei nur um die unerfüllten Wünsche eines 18-Jährigen?

Dies alles interessierte Nienor heute nicht (und auch sonst nicht, denn ihre Kraft schöpfte sie aus dem Glauben an Donnra), denn sie war nur auf der Suche nach dem freundlichen Waffenschmied. Im Neuen Lager und auch in Drakia hatte sie niemanden gefunden, der ihr weiterhelfen konnte. Jetzt wollte sie sehen, ob der hiesige Schmied die Antwort auf ihre Frage wußte, die sie ihm vor kurzem gestellt hatte. Falls er es wußte, würde er den Auftrag für ein bemerkenswertes Schwert erhalten. Ein Schwert, daß die Blicke auf sich ziehen würde.

Nach kurzer Suche kam sie zu der Plattform des Schmieds, die direkt am Wasser lag. Hier fand sie auch Aulando, der gerade damit beschäftigt war, seine Schmiede aufzuräumen.
"Nun, wie läuft das Geschäft? Habt ihr die Antwort auf meine Frage gefunden?" Neugierig sah sie sich um, während sie auf Antwort wartete. Die Schmiede war wirklich groß, genug Platz für viel Werkzeug und Material. Im Hintergrund glühte das Schmiedefeuer.
20.05.2002, 20:21 #9
Lee
Beiträge: 1.869

Nach einem kurzen Spaziergang ohne besonders Zwischenfälle kam Lee an die Pforten des Sumpflagers an.
Die Natur zwischen den NL und dem Sumpflager empfand Lee als besonders schön und deshalb genoß er besonders das Wehen der Blätter und die Sonne die durch die Baumgipfel hindurchfiel.
Soviel hatte sich auch nicht verändert, wie seine Jünger berichteten, seit seinem letzten Besuch.
Als ein an die Pforte kam, sah er die Wächter mit ihrem langen Zweihändern und den kollektiv bemalten Schädel und Oberkörpern, deren "Kriegsbemalung" Lee für ziemlich hässlích hielt.

Als er durch das Lager ging viel ihm sofort eine wunderschöne Amazone ins Auge.
Sie unterhielt sich aber mit dem Waffenschmied des Sumpflagers und da wollte Lee natürlich nicht stören.
20.05.2002, 20:39 #10
Aulando
Beiträge: 569

"Ich kann nicht klagen, danke der Nachfrage." Aulando sah sich ein wenig verlegen um und kickte unauffällig eine zusammengeknülte McDonaldstüte unter seinen Blasebalg. Hätte die Amazone nicht ein bischen später kommen können? Dann wäre ihr zumindest dieser Schweinestall entgangen. Aber was solls, es schien sie nicht weiter zu stören, genau gesagt bemerkte sie das alles garnicht.
"Das Mischen verschiedener Stahlsorten und die anschließend zahlreich durchgeführte Faltung des Gemisches bezeichnet man als Demaszierung. Das Ergebniss ist eine besonders harte und wiederstandfähige Klinge, die estetisches Muster von schwaz-weißen Schlangenlinien aufweist."
Aulando strahlte förmmlich vor Stolz und Selbstzufriedenheit. Nienor schien ein wenig erstaunt zu sein.
20.05.2002, 20:41 #11
Burath
Beiträge: 3.896

Neeeeiiiiiinnnnnnn Der Gardist schrie unbewusst, starrte total entgeistert auf das Monster wie es langsam und bedrohlich über den feuchten Rasen unaufhaltsam auf die Amazone zustampfte. Wut, Zorn und Angst benebelten seinen Geist als er sich bildhaft vorstellte was diese Torengh jetzt tun würde. Ihm wurde kalt und heiss. Er sah die Amazone wie sie auf dem Boden kauerte und sich mit letzter Kraft beim Bewusstsein hielt. Gnat glaubte ein Träne über ihre Wange laufen zu sehen. Nein Plötzlich wurde er aus den Gedanken zurück in die Realität gerissen. Er rannte so schnell er konnte doch glaubte er sich viel zu langsam. Seine Beine drohten nachzugeben und immer fort drehte es sich in seinem Kopf. Ihm wurde schlecht. Das Sumpfkraut. Wieder war jeder Augenblick länger als ein Sonnenuntergang und brannte dieses Bild umso intensiver in seinen Kopf. Brüllend rannte er immer weiter und musste mit Schrecken ansehen wie dieses Wesen seine Klaue zum letzten und entgültigen Hieb ansetzte.

Eine Gischt aus Blut und Knochensplittern erfüllte die schwüle Luft des Sumpfes. Der klägliche Laut des Todes wich aus den bleichen Lippen, die Kräfte schwanden und das letzte Glimmern des Lebens erfüllte die schwarzen Augen. Die silberne Klinge ragte bis weit aus dem Bauch der Torengh. Gnats Puls raste. Ein heftiger Atemstoss jagte den nächsten. Seine Hände zitterten und er selbst fühlte sich kaum noch in der Lage auf den Beinen zu halten. Ihm war schwindlich. Mit letzter Kraft hatte er es geschafft sein Schwert in des Monsters Körper zu rammen doch jetzt war auch er der Ohnmacht nahe. Es war noch nicht vorbei. In einer letzten Kraftanstrengung hob die Thoreng ihren Arm um das angefangene Werk zu vollenden und der Frau das Leben zu nehmen. Die weißen Zähne des Gardisten knirschten. Er brüllte vor Wut und riss mit aller verbleibenden Kraft das Wesen an der Schulter nach hinten. Noch während der Drehung nutzte er den Schwung und rammte seinen Panzerhandschuh in dessen Gesicht. Die Metallnoppen brachen und splitterten die Knochen. Blut sprudelte aus dem Mund. Es taumelte nach hinten. Gnat ging in die Knie. In der Luft lagen blutige Schleier und kleine Metallsplitter rieselten lansgam auf den Boden. Es waren die seines Kettenhemdes das seinen Oberkörper bedeckte. Ein schmerzerfülltes Aufstöhnen dann pressten sich seine Knie in den schlammigen Boden. Er atmete schwer und langsam. Warmes Blut drang durch ein kleines Loch in seinem Hemd und lief langsam den Oberschnenkel hinab. Er kämpfte gegen die Ohnmacht. Es gab ein letztes Ziel. Er musste die Amazone schützen...
20.05.2002, 20:55 #12
Nienor
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Die Amazone lächelte den Sumpfschmied an."Hervorragend, genau diese Art von Stahl sollt Ihr bei einem Schwert verwenden, das ich gerne bei Euch kaufen möchte. Es soll ein großer Einhänder sein, doch die Klinge nicht zu breit, so daß er nicht so schwer wird und sich leicht führen läßt. Verzierungen sollen nicht zu viele dran sein, sie behindern beim Kämpfen nur, anstatt zu nützen. Ich brauche kein Schwert zur Zierde meines Zimmers, sondern zur Verteidigung und zum Töten." Aulando hörte gebannt seiner Kundin zu, wie sie mit Sachverstand ihre Bestellung abgab.

"Kommen wir zum Griff. Den Knauf lasse ich mir von unserer Kunstschmiedin verzieren, dafür macht Euch nicht zu viel Mühe, der Griff selber sollte fest mit schmalen Riemen aus gegerbtem Sumpfhaileder umwickelt sein. Die Parierstange nicht zu breit, doch robust. Auch hier lasse ich mir durch die Kunsschmiedin der Amazonen die Verzierungen anbringen." Nienor schien kurz zu überlegen. "Und wo Ihr schon einmal dabei seid, macht mir gleich noch ein Jagdmesser aus dem gleichen Material, den Griff ähnlich, wie beim Schwert." Nienor war fertig und wartete, was ihr der Schmied jetzt an Kosten vorrechnen würde.
20.05.2002, 21:16 #13
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Doch die Torengh raffte sich schließlich abermals vom Boden hoch. Dann stand sie mit einem Ruck wieder ganz auf. In ihren Augen spiegelten sich sowohl Todesangst wie auch pure Mordlust. Wieder ertönte dieser unheimliche, schrille Schrei. Das Monster schleppte sich wieder auf Gnat und Kiina zu. Diese Kreatur musste über unglaubliche Kraftreserven verfügen. Frost war sich immer noch nicht sicher, ob die Torengh überhaupt ein Lebewesen war oder irgendein Geschöpf das zwischen Leben und Tod existierte.
Die blutüberströmte Hand des Kriegers schloß sich um den Griff des Amazonenschwertes. Leicht benommen kam Frost wieder auf die Beine und rannte auf die Torengh zu. Dem Schmerz nach zu urteilen musste einer seiner Finger der rechten Hand gebrochen sein. Die Torengh hatte sich inzwischen wieder vollständig aufgerichtet und ragte nun über dem auf die Knie herabgesunkenen Gnat in die Höhe, eine ihrer Krallen zu einem letzten Schlag erhoben. Der Gardist kniete wie ein lebendes Schutzschild zwischen der Amazone und dem Monster.
Mit einem Aufschrei schob sich Frost zwischen die beiden Kombattanten. Seine linke Hand schoss nach vorne, schloss sich um die Kehle der Torengh. Die Angst seine Freunde zu verlieren verlieh dem Krieger noch einmal neue Kraft. Während er den Körper des Monsters ein Stück in die Höhe hob, spürte er einen harten Schlag in der Magengegend. Frost krümmte sich unter dem Hieb, ließ jedoch nicht los sondern rammte das Schwert nach vorne. Ein Schaudern lief durch den Körper der Torengh, ein ersticktes Keuchen kam über ihre blassen Lippen, dann ließ Frost das Monster los. Die Kreatur fiel rückwärts in den Sumpf, nach ein paar Sekunden zeugte nur noch der Griff des Amazonenschwertes von der Stelle, an der ihr Körper lag. Erst jetzt, als der Adrenalinschub langsam zurückging, kamen auch die Schmerzen wieder zurück. Mit einem Stöhnen taumelte Frost nach vorne, konnte sich gerade noch an einem Baumstumpf festhalten. Schwer sank sein gepanzerter Körper gegen den Baum, langsam rutschte er an der rauhen Rinde herunter. Sein Blick wanderte zu seinen beiden Gefährten. Hatte er noch rechtzeitig eingegriffen?
20.05.2002, 21:39 #14
Scatty
Beiträge: 1.335

Scatty hatte jetzt einige Zeit über dem Buch gebrütet. Doch ihm fiel es schwer, sich zu konzentrieren. Die Schrift entglitt ihm des öfteren aus den Augen, und die Geräuschkulisse tat ihr übriges. Etwas genervt packte er sein Buch unter den Arm, kämpfte sich zum Wirt durch, wobei er wieder mal über einige Schnapsleichen steigen musste, wo er seine Zeche bezahlte und dann die Taverne verliess. Sogleich erfüllt die frische Sumpfluft seine Lungen, reinigte sie wieder etwas vom Rauch und Bierdunst. Da schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass er Alaerie eigentlich seit seiner Einhand-Meisterprüfung nicht mehr gesehen hatte. Ein guter Freund, so wie er es war, hätte ihr schon längst mal weider einen Besuch abgestattet. Von Gewissensbissen geplagt eilte er also so durch den nächtlichen Sumpf zu Alaerie´s Hütte.

Dort angekommen fand er die Tür zwar nicht verschlossen, aber die Hütte restlos ausgeräumt vor. Kein Staubkorn war mehr zu sehen. Als er sich gerade weiter auf die Suche machen wollte, fiel ihm ein Zettel in einer schönen Handschrift, der an die Tür geheftet war, auf. Er begann zu lesen.
"Liebe Sumpfler, Freunde und Vertraute,

ich habe mich entschlossen, den Sumpf zu verlassen. Ein regelmässig wiederkehrender Traum ließ mich wissen, dass schwere Zeiten für mich bevorstehen und ich denke, ich möchte Euch nicht da mit hineinziehen.
Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn meinen Freunden etwas geschehen würde, was vielleicht für mich gedacht war. Wer mich sucht, wird mich im Kastell finden, so hoffe ich doch. Momentan erscheint mir der Ort am sichersten.
Es würde mich sehr freuen, wenn ich auch weiterhin als Freundin des Sumpfes hier gern gesehen bin und möchte all denen nochmals danken, die mich hier so herzlich aufgenommen hatten. Es war wirklich eine schöne Zeit hier für mich.
Den Lehrmeistertitel gebe ich ab, die Oberhäupter des Sumpfes werden sicherlich einen geeigneten Ersatz finden, wenn nicht so gar einen Besseren als mich. Ich verbleibe

in ewiger Freundschaft
Alaerie "

Der Brief trieb dem hartgesottenen Novizen die Tränen in die Augen. Die hohe Novizin war seine beste und engste vertraute hier im Sumpf gewesen, sie hatte sich seiner in seinen ersten Stunden und Tagen angenommen. Um so bitterer war es, dass sie jetzt den Sumpf verlassen hatte. Aber dennoch brachte es der Schleier der Traurigkeit nicht vollends fertig, sich auf Scatty´s Seele zu legen. Schliesslich war seine Freundin nicht aus der Welt. Im Kastell würde es zwar schwieriger sein, sie zu besuchen, aber trotzdem. Dieser Lichtblick liess seine Tränen trocknen, er hängte den Brief wieder an die Tür und begab sich in seine Hütte um zu schlafen.
20.05.2002, 21:40 #15
Kiina
Beiträge: 208

Kiina hatte den Schrei von Gnat wahrgenommen, aber nicht den Blick gehoben, sie wußte, das Monster stand in dem Moment direkt vor ihr, die Pranken wahrscheinlich schon zum Todesstoß erhoben.
Kiina schaute erst auf, als sie Spitze eines Schwertes verschwommen vor sich sah. Sie ragte direkt aus den Körper der Torengh heraus und dahinter konnte sie durch einen Schleier von Tränen Gnat erkennen, der mit aller Macht versuchte, das Monster von seinem Vorhaben abzulenken.

Kiina stützte sich nun keuchend mit dem rechten, gesunden Arm im schlammigen Boden ab. Leise gewimmerte Worte drangen aus ihrem Mund und mehrere Blutstropfen fielen hinab. Sie wollte und konnte nicht hinsehen. Selbst wenn sie noch fähig gewesen wäre, hätte sie Gnat ohne Waffe nicht helfen können. Er war nun auf sich allein gestellt und konnte nur noch auf Frost hoffen.
Dieser ließ aber auch nicht lange auf sich warten und schon stand er zwischen Gnat und dem Monster, zu allem bereit.

Gnat war zwischenzeitlich auf die Seite gefallen und Kiina sammelte ihre letzten Kraftreserven und kroch zu ihm herüber. Erst jetzt sah sie die Wunde, die er zugefügt bekommen hatte. Plötzliche Angst durchströmte sie und sie beugte sich über ihn, versuchte noch Atemzüge auszumachen.
Frost hatte das Monster endlich zur Strecke gebracht, aber Kiina hatte dafür momentan gar kein Auge. All ihre Sorgen galten dem Gardisten, der dort am Boden lag und sich nicht rührte.

Die Hand der Amazone zitterte mächtig, als sie vorsichtig mit den Fingern über seine Wange fuhr und leise flüsterte "Gnat? Hörst du mich? Sag doch bitte etwas." Ihre Stimme klang brüchig und war kaum zu vernehmen. Frost hatte sie vorsichtig etwas zur Seite gezogen. Er hielt die, immer noch am ganzen Leibe zitternde, Amazone leicht an sich gedrückt und Kiina schaute unter einem Tränenschleier zu Gnat herüber.
20.05.2002, 21:42 #16
Aulando
Beiträge: 569

"Ok..." Aulando war 'leicht' überfordert, um es freundlich auszudrücken.
Hmmm, Nienor schien sehr genaue Vorstellungen von ihrem Schwert zu haben. Mal sehen, was sich da machen ließe. Billig qürde es keines Wegs werden, so eine Demazierung war ein ganz miese Sache. Saukompliziert und extrem Aufwendig.
"Ich denke, dass werde ich hinbekommen. Aber das braucht Zeit, das Demaszieren ist eine mir fast unbekannt Technik. Etwa eine Woche wird es schon dauern. Und ich habe keinen leichenblassen Schimmer, wieviel das kosten wird. Von daher müsstet ihr auf einen Kostenvoranschlag leider verzichten..."
Nienor sah nicht so aus, als ob sie Erzprobleme hätte. Eher im Gegenteil.
Die Amazone erklärte sich einverstanden und verabschiedete sich daraufhin. Es sah nicht so aus, als würde sie ihren Aufenthalt im Sumpf genießen.
Aulando verschob den Frühlingsputz auf Morgen und lege sich (besoffen auf einem Tisch der Taverne) schlafen.
20.05.2002, 21:52 #17
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Frost hatte sich inzwischen wieder etwas gesammelt und versuchte die Amazone zumindest etwas zu beruhigen. Er drückte die zitternde Amazone leicht an sich, wobei er versuchte, sie nicht mit dem gebrochenen Finger zu berühren.
"Das wird schon wieder. Die Wunde sieht schlimmer aus als sie in Wirklichkeit ist", murmelte er ihr zu. Er wusste selbst, wie viel Wahrheit in seinen Worten steckte, aber irgendwas musste er ja schließlich sagen um Kiina zu beruhigen. Dabei war es seine eigene Schuld gewesen, dass Gnat nun verletzt am Boden lag. Es war wieder einer dieser kleinen, verfluchten Fehler, die schon so manchem Menschen das Leben gekostet hatten, einem Kommandanten aber einfach nicht passieren durften, selbst wenn er keiner mehr war. Frost verfluchte sich selbst in Gedanken. Wie hatte er nur so unvorsichtig sein können. Gnat hatte seinen Plattenpanzer in Kiinas Hütte vergessen und ihm war es nicht einmal aufgefallen. Das Kettenhemd hatte den Klauen der Torengh nicht standhalten können. Schließlich beugte sich Frost zu Gnat herab und flüsterte ihm zu :
"Es tut mir so leid mein Freund. Ich hätte besser Acht geben sollen. Verdammt, wenn ihr mir jetzt hier wegsterbt, werde ich euch bis in Beliars Reich verfolgen um euch eines Besseren zu belehren." Irgendwie mussten sie den Gardisten hier wegbringen, er brauchte dringend einen Medicus.
20.05.2002, 21:58 #18
Nienor
Beiträge: 631

Nienor verabschiedete sich und machte sich auf den Weg ins Amazonenlager. Es wurde zwar schon dunkel, aber sie wollte heute noch ankommen. Ihren Auftrag wußte sie in guten Händen, so daß sie beruhigt aus dem Lager schritt. Die Templer am Eingang blickten finster wie immer, als wollten sie mit ihren Gesichtern der aufziehenden Finsternis der Nacht Konkurrenz machen. Bald lag der fackelbeschienene Eingang des Lagers hinter ihr und die Geräusche des Sumpfes, das Summen der Blutfliegen, das Quaken der Frösche und das Zirken der Grillen verstummte.
20.05.2002, 23:58 #19
Burath
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Plötzlich fuhr die Hand des Gardisten nach oben und umklammerte die von Lümmel. Ein leises Röcheln kam durch die Lippen des verletzten Kämpfers dann schlug er die Augen leicht auf und begann plötzlich dreckig an zu grinsen. Einen alten Gardisten bekommt man nicht so schnell tot mein Freund Er versuchte zu lachen doch endete dies in einem qualvollen Hustenanfall. Wieder lief Blut aus seinem Mund.
Ich glaube wir sollten sehen das mich jemand wieder zumacht. Ich könnte nicht verantworten da du Ärger mit Beliar bekommst. Man sieht sich schon früh genug in der Hölle. Noch einmal lächelte er gequält doch kurz darauf zog er ein schmerzverzerrtes Gesicht und hielt sich die blutige Wunde. Er wusste wie es um ihn stand. Doch einess Tages wäre es eh soweit...aber nicht jetzt. Nicht hier.
21.05.2002, 00:24 #20
Kiina
Beiträge: 208

Das Schluchzen erstarb. Kiina schaute zu Gnat herüber und wischte sich die letzte Träne aus den Augenwinkeln. Er lebte und er war bei Bewußtsein. Die Amazone wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen, wenn sie nicht selber so dermaßen angekratzt wäre.
In ihrem Mund fand sie noch immer diesen bitteren Geschmack ihres eigenen Blutes und hin und wieder mußte sie etwas ausspucken. Ihre Schulter schmerzte höllisch und übertönte den Schmerz im Oberschenkel um ein vielfaches.

Den linken Arm versuchte sie schon gar nicht mehr zu bewegen. Sie rappelte sich hoch, stand kurz auf wackeligen Beinen dort und hätte schwören können, jeden Moment umzufallen, aber sie blieb standhaft.
Gnat brauchte unbedingt Ruhe und mußte schnellstmöglichst ärztlich versorgt werden. Kiina wankte auf Frost zu und half ihm auf. Zusammen würden sie Gnat sicherlich zu ihrer Hütte hier schaffen können.
Da Kiina an der linken Schulter verletzt war und Frost seine rechte Hand nicht nutzen konnte, verteilten sie sich sinnvoll zu beiden Seiten von Gnat und hievten ihn ganz vorsichtig leicht in die Höhe.

So ein Gardist war wirklich nicht leicht und Kiina hatte Mühe, ihn nun zu halten, während sich sein Gewicht auf sie und Frost aufteilte. Langsam setzten sie sich in Bewegung und auch Gnat versuchte einen Teil dazu beizutragen, indem er unter schmerzverzerrtem Gesicht ein Fuß nach dem anderen langsam nacheinander ein Stückchen vorschob.
Es war mittlerweile stockfinstere Nacht und Kiina sah kaum etwas von ihrer Umgebung, aber dort hinten hatte sich doch jemand im Schein einer dieser bläulichen Lampen bewegt?

Die Amazone setzte zu einem Ruf an, der jedoch in einem Hustenanfall und einem neuerlichen Blutschwall unterging. Aber Frost schien es ebenfalls gesehen zu haben und nun erscholl seine Stimme quer wiederhallend durch den Sumpf. Die Person blieb stehen und schaute nun angestrengt in die Dunkelheit des Sumpfes, bevor sie sich zögerlich in Bewegung setzte.
Vor Kiina tauchte ein Glatzkopf auf, wahrscheinlich ein Novize hier aus dem Sumpf. Er überschaute die Situation und nahm sofort Kiinas Stelle ein, die mehr und mehr zu schwächeln begann.

Zusammen mit diesem Sumpfler schaffte es Frost, Gnat wohlbehütet in die Hütte zu bringen. Der Novize sah jetzt erst das gesamte Ausmaß der Verletzungen und wurde sichtlich nervös. Erst als Frost ihn beruhigte und ihm schilderte, dass keine Gefahr mehr bestand, machte der Glatzkopf sich hurtig auf den Weg, irgendwo ein bißchen Verbandszeugs aufzutreiben.
Gnat lag nun unter Schmerzen auf dem Bett und Kiina war davor in die Knie gesunken und lehnte halb auf dem Bett bei ihm. Sie flüsterte ihm Mut zu, damit er nicht wieder das Bewußtsein verlieren würde.

Endlich kam auch der Novize wieder in die Hütte gestürmt, in der einen Hand ein wenig Stoff und ein paar Kräuter. Mehr hätte er leider nicht auftreiben können, aber das würde auch so erstmal reichen.
Kiina versuchte Gnat so vorsichtig wie möglich von seinen Überresten des Seidenhemdes zu befreien und fing an, die Wunde vorsichtig abzutupfen. Seine Hand schnellte vor und umklammerte ihr Handgelenk. Frost löste den Griff und meinte nur, er würde das machen, die Amazone solle sich lieber ebenfalls hinlegen, ihre Schulter würde auch nicht viel besser aussehen.

Kiina nickte nur völlig erschöpft und ausgelaugt von den Schmerzen und der Anstrengung und als der Novize dann begann, sich ihrer Wunde zu widmen und der Schmerz mit aller Brutalität zurückkehrte, konnte sie nicht mehr. Sie fiel seitlich gegen den Novizen der die Amazone leicht nervös und aufgeregt auf den Boden sinken ließ.
Sie fing noch einen Blick von Gnat auf, bevor sich dichter Nebel um ihre Gedanken legten und die Amazone erneut das Bewußtsein verlor.
21.05.2002, 07:44 #21
Raphael
Beiträge: 626

Raphael schlnderte durchs Lager und sah überall Leute aus den anderen Lagern. Er kratzte sich am Kopf und ging wieder in seine Hütte. Er musste über die Vorkommnisse nachdenken...
21.05.2002, 08:48 #22
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Frost saß auf einem Schemel in Kiinas Hütte, den Kopf an die Wand gelehnt, die Augen halb geschlossen. Er hatte den größten Teil der letzten Nacht damit verbracht, Gnats Wunde zu versorgen. Wahrscheinlich hatte er dem Gardisten dabei mehr Schmerzen zugefügt, als wenn die Wunde doppelt so groß gewesen wäre. Frosts Finger waren mehr als nur noch zittrig und sein gebrochener Finger tat ein übriges. Wenigstens hatte Gnat das Glück, schnell in die Arme der Bewusstlosigkeit zu sinken....
Irgendwann hatte der Krieger dann einen herumstehenden Eimer mit frischem Wasser dazu benutzt, seine eigenen Wunden notdürftig zu versorgen. Tiefe Schnitte zierten die Räume zwischen seinen Fingern und seine Handrücken. Immerhin hatten die Wunden inzwischen aufgehört zu bluten. Mit der rechten Hand würde er dank seinem gebrochenem Finger erstmal kein Schwert führen können. Auch mit der Linken würde es ihm wegen der Schmerzen schwerfallen, zumindest so lange, wie die Wunden nicht besser verheilt waren. Glücklicherweise konnte Frost mit beiden Händen gleich gut kämpfen, eine Eigenschaft, die ihm schon oftmals das Leben gerettet hatte.
Der Krieger rollte seinen Kopf etwas zu Seite und warf einen besorgten Blick zu der schlafenden Kiina. Bei all dem Trubel gestern Nacht hatte er ihre eigenen Wunden vollkommen übersehen. Die Torengh hatte ihre Krallen tief in ihre Schulter versenkt, es wunderte den Krieger etwas, dass Kiina es überhaupt geschafft hatte, noch so lange auf den Beinen zu bleiben.
Wenigstens war dieses verfluchte Monster jetzt tot, auch wenn diese Genugtuung Frosts Gewissen nicht unbedingt beruhigte.
21.05.2002, 11:37 #23
Burath
Beiträge: 3.896

Langsam aber verschwommen drang das Licht wieder an seine Augen und brachte somit das Leben zurück in den erschlafften Körper. Die rauhgewordenen und noch mit Blut verkrusteten Finger begannen sich zu bewegen. Ein leises Aufstöhnen entfuhr seiner Kehle dann erwachte der Gardist. Gnat fühlte sich schlecht. Ein ständiger pulsierender Schmerz in der Bauchgegend zwang ihn häufig dazu, die Zähne zusammenzubeißen und viele kleine Wunden brannten auf seiner geschundenen Haut. Zu seinem Glück stellte er fest, dass der Schmerz nicht mehr an den gestrigen reichte und ihn zumindest bei voller Besinnung ließ. Er versuchte sich zu bewegen doch endete dies wiederum in einem schmerzerfüllten Aufstöhnen. Aber Gnat konnte nicht anders. Er musste es versuchen. Langsam drückte er sich an den Ellebogen nach oben und versuchte einen Blick auf seinen Körper zu riskieren. Der Oberkörper wäre beinahe unbedeckt, wäre da nicht der breite und blutige Verband über seine Bauchmuskeln gespannt. Sein Blick wanderte weiter auf den Boden wo Kiina lag und noch immer schlief. Auch auf ihrer Schulter waren deutlich die Zeichen einer Verletzung zu erkennen. Wurde sie noch nicht versorgt? Kurz darauf registrierte er eine Bewegung aus der anderen Ecke des Zimmers wo Lümmel, gelehnt an die Wand, ebenfalls die Amazone betrachtete. Erschöpft ließ sich der verletzte Kämpfer wieder zurück ins Bett fallen. Sie hat tapfer gekämpft flüsterte Gnat zum dunklen Krieger. Ohne sie hätten wir es nicht geschafft Lümmel nickte sichtlich erfreut.Könntest du dich bitte um ihre Verletzung kümmern? Ich würde ja gerne aber das könnte sich als etwas schwierig gestalten. Er versuchte ein freundliches Lächeln aufzulegen.
21.05.2002, 12:26 #24
Kiina
Beiträge: 208

Etwas Bewegung kam in die Amazone. Kiina schlug die Augen auf und blinzelte in den Raum hinein. Sie lag auf der Seite und wollte sich gerade aufrichten, als ein stechender Schmerz sie an die Wunde an ihrer Schulter erinnerte. Erst jetzt wurde ihr auch bewußt, wie bescheiden sie sich fühlte.
Sie wußte nicht mehr, was gestern alles geschehen war. Die Aktion war viel zu schnell vonstatten gegangen und nur noch schemenhaft war vor ihrem inneren Auge der Ablauf. Je länger sie daran dachte, desto mehr drangen die schrecklichen Augenblicke in den Vordergrund. Am deutlichsten konnte sie sich an den Schrecken erinnern, der sie durchfuhr, als sie Gnat am Boden liegen gesehen hatte, mit dieser schrecklichen Wunde am Bauch.

Ihr Kopf wandte sich herum und sie schaute zum Bett auf, wo Gnat lag und ihr ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Kiina fiel ein Stein vom Herzen, wenn er schon wieder so Lächeln konnte, dürfte er das allerschlimmste überstanden haben.
Kiina rappelte sich hoch und saß nun erfolgreich. Sie schielte auf ihre Schulter, was schlimmer aussah, als es sich anfühlte. Aber sie wußte auch, dass sie die Aktion gestern nur überstanden hatte, und somit Frost und Gnat geholfen hatte, weil Angst, Wut und Verzweiflung sie angetrieben hatten. Die angst, einen der beiden zu verlieren war dermaßen stark gewesen, dass sie ihre eigenen Schmerzen zurückgestellt hatte.

Frost kam nun näher zu Kiina herüber und drehte sie vorsichtig so hin, dass er ihre Wunde untersuchen konnte, allerdings war die Rüstung ein wenig im Weg. Oder besser gesagt der Rest der Rüstung, denn sie hatte doch zumindest an der Schulter erheblich gelitten.
Aber das war nebensächlich. Das gute Stück war nur eines der einfachsten aus der Rüstungskammer des Amazonenlagers gewesen. Bisher hatte ihr immer das Erz gefehlt, um sich eine eigene anfertigen zu lassen.
Frost legte die Schulter nun frei und Kiina zischte dabei leise Verfluchungen vor sich hin, jedoch ließ sich der Mann davon gar nicht stören und Gnat mußte Lachen, was allerdings in einem Hustenanfall endete. Als er sich wieder beruhigt hatte sprach er "Also wenn sie schon wieder so fluchen kann, dann geht es ihr schon wieder ganz gut." Er zwinkerte und Kiina warf ihm einen gekünstelt gehässigen Blick zu.
21.05.2002, 15:43 #25
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Trotz der allgemeinen Belustigung betrachtete Frost mit ernstem Gesichtsausdruck Kiinas Wunde. Mit einem angefeuchteten Stück Stoff tupfte er das Blut von der Wunde um mehr erkennen zu können. Die Amazone schien von dieser Aktion nicht besonders begeistert zu sein, jedenfalls kommentierte sie Frosts Bemühungen von Zeit zu Zeit mit einem Zischen und kurz darauf meist mit wüsten Beschimpfungen. Naja, irgendwen erwischte es immer. Einmal zuckte Kiina so stark zusammen, dass Frost unsanft daran erinnert wurde, dass es seinem Finger nicht besonders gut ging. Jedoch biss er sich schnell genug auf die Zunge um sich nichts anmerken zu lassen. Seine Gefährten sollten sich nicht auch noch Sorgen um ihn selbst machen.
Die Krallen der Torengh hatten deutliche Spuren in Kiinas Schulter hinterlassen. Mehrere tiefe Schnitte zeugten von der ungeheuren Kraft, welche auf das Fleisch eingewirkt hatte.
"Die Wunde ist relativ tief, aber soweit ich es erkennen kann, ist der Knochen unverletzt. Zumindest kann ich ihn nirgendwo erkennen. Daraus schließe ich, dass die Wunde nicht ganz bis zu ihm reicht", meinte Frost nach einiger Zeit. Als er den zweifelnden Blick der Amazone bemerkte, fügte er mit einem Schulterzucken hinzu : "Nunja, ich bin kein Medicus. Normalerweise bin ich eher für das Entstehen von Wunden zuständig als das Zusammenflicken selbiger."
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