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> Rollenspiel Die Siedlung Drakia #3 |
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19.11.2002, 23:25 | #351 | ||||||||
Thorus Beiträge: 1.508 |
Thorus sah den Don an, und fragte ihn wie man in die besagte Höhle mit dem Schatz kommen kann und wo der Eingang liege. Der Don laß sich den Brief nochmal gründlich durch..... "Das ist es!!!Schaut doch mal,Klippen,Tal der Minen und so,der Eingang befindet sich irgendwo hier im Turm. " Thorus,sah einmal im Turm umher und fragte dann aber: "Und wo soll der sein?Im Keller?" -"Du sagst das so Scherzhaft,aber es könnte durch aus sein.Man müsste eigehend nach einem Eingang suchen.Lasst uns in den unteren Teil des Turms gehen Freunde.Sehen wir uns da um." Die Gruppe ging die schier unendlichlange Wendeltreppe hinunter in den Keller des Turms.Thorus sah sich um und erblickte im Schein der Kerzen die der Magier mit fingerschnipsen anbekam,nur dicke Bücher über Schwarze Magie und dunkle Rituale zum beschwören von Dämonen.Jeder nahm sich eine andere Ecke des Kellers vor. Doch diser war so riesig das es etliche Minuten dauerte bis man Thorus rufen hörte: "Hey kommt mal her ich glaube ich habe was entdeckt" Als die Gruppe um den knieenden Thorus versammelt war fing er an zu eläutern was er hier sah... "Schaut auch diese Bodensteine an,sie heben sich von der Helligkeit von den anderen ab,diese scheinen neuer zu sein.Aber wenn es tatsächlich die Tür ist...wie bekommt man sie auf? Dumak tapste mit seinem Fuß jeden Einzelnen Stein ab.Sie saßen alle fest.Thorus versuchte mit seinem Dolch hinter einem Stein zu hebeln...nichts! Dann kam ihm aber die Idee das das Kästchen magisch versiegelt war,warum dann nicht auch dieser Eingang? "Schwarzmagier,ist es möglich das dieser Eingang auch magisch versiegelt ist?" |
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20.11.2002, 00:09 | #352 | ||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Der Angesprochene sah sich die Stelle an. "Ja, möglich ist vieles. Hoffen wir, daß hier ebenfalls keine echte magische Versiegelung stattgefunden hat." Er kniete sich hin, um wie die andren vor ihm die Bodensteine zu betrachten, die der Gardeführer entdeckt hatte. Doch noch ehe er irgendwelche magischen Rituale starten konnte, sprang Dumak hinzu und unterbrach ihn ohne jeden Respekt. |
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20.11.2002, 00:09 | #353 | ||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
"Wartet, ich will noch etwas probieren." Er schnappte sich eine Fackel und hielt sie über die Ritzen zwischen den Steinen. Die Flamme begann zu flackern. Ein Luftzug strömte durch die Fugen. "Hier ist tatsächlich ein Hohlraum hinter." Mit einem Messer, daß ganz unerwartet in der Hand des Diebes auftauchte, fuhr er durch die Fugen und blieb tatsächlich nach eienr Weile an etwas hängen. "Ha!" meinte er triumphierend. "Wußt ichs doch, keine Magie, eine ganz normale getarnte Falltür. Ich wette, es gibt auch irgendeinen Hebel dafür." Jeder begann, die Wände abzusuchen, ob nicht vielleicht ein verdächtiger Hebel herausragen würde oder ein Stein, der irgendwie fehl am Platze wäre, doch nichts fand sich. |
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20.11.2002, 00:20 | #354 | ||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
Auch Nienor suchte mit. so war sie wenigstens abgelenkt von dem Gedanken, hier mit einigen Leuten des Alten Laghers zusammen in einem fremden Keller rumzulungern. Das behagte ihr nämlich gar nicht. Ratlos, weil auch sie nichts gefunden hatte, was der Lösung des Problems dienen könnte, lehnte sie sich an eine Fackelhalterung - und schrie auf. Die Fackel gab nach, sie war ein Stückchen eingeklappt. Mit einem Ächtzen gab die Falltür nach und klappte nach unten. Dröhnend schglug sie gegen eine Wand und gab eine ins Dunkel führende Treppe frei. Nienor hatte sich schon wieder gefaßt. "Da ist unser Eingang. Gehen wir los." Einer nach dem anderen stieg die Treppe hinab, die ins Ungewisse führte. Verbarg sich dort unten nur eine weitere miefige Kelleretage oder gab es mehr zu entdecken? |
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30.11.2002, 23:59 | #355 | ||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Im Turm des Schwarzmagiers
Die Abenteurer waren alle mehr oder weniger heil wieder am Ausgangspunkt ihrer Reise angelangt. Jetzt gönnten sie sich im Turm des Schwarzmagiers eine ruhige Nacht, um für den morgigen Tag gerüstet zu sein. Nur unterbrochen von einem gelegentlichen Hustenanfall des Don schlief die Gruppe in den Gästezimmern in den unteren Etagen des Turmes den Schlaf der gerechten. Draußen, von niemandem bemerkt, hatten sich wieder die von blutfeuer und Dumak vor nicht allzulanger Zeit vertriebenen Harpyien breitgemacht. Sie hatten doch tatsächlich im Turmdach eine Lücke entdeckt und dort einen Unterschlupf gefunden. |
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01.12.2002, 13:51 | #356 | ||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Im Turm des Schwarzmagiers
Nach einer für die mittlerweile Unruhe gewohnten Abenteurer ungewöhnlich ruhigen Nacht, in der nur der Wind um das Gemäuer pfiff und ab und zu das Kreischen der Harpyien zu hören war, ansonsten aber nichts passierte, was der Erwähnung wert gewesen wäre, rappelten sich die glücklich dem Tod von der Schippe Gesprungenen auf, um sich in ihre Lager zu begeben. Besonders der Meister der Schwarzmagier hatte es verdächtig eilig. Ohne seinen Verletzungen mehr als die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, machte er sich daran, für die Reise auszurüsten. In einer der Truhen in einem seiner eigenen Gästezimmer fand er seltsamerweise eine Robe, die zwar von einfacher Machart, doch ohne Zweifel besser als seine jetzige Bekleidung war, die aus einem langen, bunt mit mystischen Symbolen bestickten Tuch bestand. Mit bunten Tüchern bekleidet durch die Gegend zu laufen stand dem Oberhaupt der Dämonenbeschwörer nicht an. Soviel stand fest. So machte er sich denn, nachdem er sich vom Rest der Gruppe verabschiedet hatte, sie aber trotzdem zwar mit Höflichkeit, doch umso bestimmter vor den Turm gesetzt und diesen verschlossen hatte, auf, um gen Kastell zu wandern. Er genoß die Schritte auf dem Erdboden. Keine Höhlenwände zwangen ihm die Richtung auf, in die er zu gehen hatte. Keine Decke versperrte die Sicht auf den Himmel, an dem zwar nach wie vor die blau schimmernde Barriere hing, doch der trotzdem ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit gab. Als sich der Magier weit draußen irgendwo auf der Ebene befand, legte er sich auf den Rücken, breitete die Arme aus und starrte in den Himmel. Er schaute den sich ständig verändernden Mustern der magischen Kuppel zu und bewunderte dieses Meisterwerk der Magie. Schade nur, daß es dazu diente, ihn einzusperren. Er erhob sich wieder, raffte die einfache, schwarze Robe zusammen und setzte seinen Weg vort. Vor ihm lag das Gebirge, daß es zu durchqueren galt. Einige Hustenanfälle später würde er wieder im Kastell sein. Nur ein paar schnell überwundene Bergketten trennten ihn noch davon. |
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01.12.2002, 15:31 | #357 | ||||||||
Harald Beiträge: 3.557 |
Verdutzt und nachdenklich sah der Rest der Gruppe dem Don hinterher. Er, dessen Leben gestern noch im wahrsten Sinne des Wortes an einem seidenen Faden hing, zog von dannen, so als ob nichts geschehen war. Nun ja, dieser großartige Magier war einfach nicht zu durchschauen. Für den Priester nahte nun auch die Stunde des Aufbruchs. Er blickte allen Gruppenmitgliedern nocheinmal tief in die Augen. Jeder von ihnen wusste, das sie sich tapfer geschlagen hatten und sie in diesem höllischen Kampf füreinander da gewesen waren. Er nickte ihnen anerkennend zu. Er würde das ganz gewiss nicht vergessen. Dann brach auch der Priester auf. Nur Sonnenwende, die ihn noch ein Stück begleiten wollte, folgte ihm. Ihre Siluetten wurden immer kleiner, bis sie schliesslich am Horizont völlig verschwanden. |
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01.12.2002, 21:19 | #358 | ||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
Nun, da sich die Gruppe auflöste, manch einer schon weg war, sah Nienor den Dieb von der Seite an. "Du schuldest mir noch was." Sie war nicht gewillt, auf das von Dumak im Augenblick höchster Not gegebene Versprechen zu verzichten und erinnerte ihn deshalb gerne daran. "Außerdem ist mir kalt. Gehen wir?" Tatsächlich pfiff der Wind um die Klippe, auf der der Turm in den Himmel ragte. Unten im durch den Einschnitt gebildeten Tal standen die ersten neu erbauten Hütten. Drakia entstand aus der Asche wieder neu. Vom Alten Lager war offensichtlich niemand gekommen, um sich des Ortes anzunehmen. Der Gardechef und sein Kumpan machten auch keine Anstalten, irgendetwas für den Ort tun zu wollen. Nienor wars egal. In ein freies Drakia kehrte sie um so lieber zurück. Die Rotröcke hier hatten ihr nie gefallen. Vielleicht blühte der Ort auch auf, unter eigener Verwaltung. Ein weiterer Windstoß, der von der See her wehte, zerzauste ihr das Haar und ließ ihren einzigartigen Bogen mit einem Pling gegen die Rüstung klimpern. "Kommst du nun?" |
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01.12.2002, 22:27 | #359 | ||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Shit, jetzt fing sie auch noch damit an. "Hör mal. Ich bin grad nicht flüssig..." Mit einer eindeutigen Geste wischte sie seine Ausweichversuche beiseite. "Na gut. Warum nicht. Ein paar Krüge von Sadors Gesöff könnte ich schon vertragen. Auch, wenns mich arm machen wird. Eines Tages werd ich dich dafür ausrauben und an die Erzbarone verkaufen", fügte er grimmig hinzu. Doch Nienor wußte, daß er dies nicht wirklich ernst gemeint hatte. Scheinbar hatte sie gute Laune, denn sie versprach, nichts allzuteures zu wählen. Mittlerweile war es dunkel geworden. Der Wind hatte an Heftigkeit zugenommen, hinter ihnen lag der dunkle Turm, der seinen noch dunkleren Schatten auf die ziemlich verloren vor ihm stehenden Menschen warf. Der Mond machte den sich über den Klippen erhebenden Turm zu einem gewaltigen Gnomon, der bei wolkenlosem Himmel stehts die Zeit anzeigte. "Ja, is ja gut, ich komm ja schon." Beeilte sich Dumak zu versichern und lief ein paar Schritte, um die Söldnerin, die sich mit einem sehr knappen und unterkühlten Gruß von den Gardisten verabschiedet hatte und dann sofort zielstrebig losgegangen war, einzuholen. Hinter ihm ragte der nachts noch düsterer wirkende Turm des Magiers in die Dunkelheit und schien die schnell über den Nachthimmel zu ziehenden Wolken mit seiner Spitze aufzureißen. Wenn man eine Weile hinschaute, sah es so aus, als ob das Gebäude umfiel. Aber das war nur eine Täuschung. Der Turm war erst neu aufgebaut worden. Er würde noch Ewigkeiten stehen bleiben. Bald verschluckte das hohe Gras des Sommers, das hier noch vertrocknet im Wind schwankte, die beiden Reisenden. Sie strebten nach Norden, um morgen den Schattenläufer zu erreichen. Das einzigste Gasthaus der Barriere, in dem sich die Angehörigen der verschiedenen Lager gemeinsam trafen. Und das auch noch halbwegs friedlich. Meistens zumindest. Wenn nicht, dann war einer der besseren Abende, an denen was los war. Dumak grinste beim Gedanken daran. Das hatte er schon viel zu lange nicht mehr getan. Vor allem nicht mehr, als er erfahren hatte, daß diese dämliche Morazith nicht mal einen Schatz besaß. So ein dummes Vieh. Schon allein deswegen mußte sie umgebracht werden. Was Nienor dann ja auch getan hatte. Und zwar mit seiner Hilfe. Mit stolzgeschwellter Brust ging der Schatten neben der Söldnerin her. Zwei Leute aus unterschiedlichen Lagern und doch kamen sie seltsamerweise friedlich miteinander aus. Wenn Dumak es sich genau überlegte, war Nienor eine der wenigen Personen, die er wenigstens einigermaßen respektierte. Zumindest bis zu einem gewissen Maße. Zum Schuß war ja doch jeder sich selbst der Nächste. Und bei Dumak war schnell Schluß. |
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01.12.2002, 23:21 | #360 | ||||||||
Mohammed Beiträge: 1.062 |
Auch machte sich erschöpft, aber um einige interresante Erfahrungen reicher, auf den Rückweg zu seinem Lager. So was wiederwärtiges wie die Morazith hatte er wirklich selsten gesehen. Doch es war ein, mehr oder weniger schmerzvoller Spass gewesen, ihr eine Lektion zu erteilen. Hätte er am Anfang gewusst, was dort unten an Gefahren auf ihn gelauert hätte, er wäre wieder mit der Gruppe dort hinunter gegangen. So hatte er doch wieder neue Menschen kennen und schätzen gelernt. Ein komisches Gefühl beschlich ihn, als er sich aus Drakia hinausbegab. Er konnte sich jedoch nicht erklären, warum. Irgendwas bahnte sich hier in der Barriere an. Nur was? Das gleiche Gefühl hatte er an dem Morgen des Tages gehabt, als er beim Plündern der königlichen Kutsche geschnappt und zum Aufenthalt in der Barriere verurteilt wurde. Doch wahrscheinlich kam das auch nur von den vielen gefährlichen Kämpfen, die er in den letzten Tagen erlebt hatte. Wenn er wieder in einer Hütte war und in seinem Bett zur Ruhe kommen würde, würde sich das alles sicher schon wieder geben. Ein paar Scavangerkeulen wollten auch weider gegrillt werden... |
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02.12.2002, 10:28 | #361 | ||||||||
Thorus Beiträge: 1.508 |
Thorus ging mit Mohammed in Richtung altes Lager. Die letzten Tage waren mehr als anstrengend,doch er sah es als sehr intensives Training an. Diese Erfahrung hatte ihm gezeigt, das die aus dem neuen Lager keine schlechten Kämpfer waren. Das musste er sich leider selbst eingestehen. Nienor war eine gute Hilfe,was aber nicht heissen sollte das er jetzt mit dem neuen Lager gut stand. Auf dem Weg ins alte Lager machte er sich weitere Gedanken, was nun passiert wäre wenn sich nicht rechtzeitig den Don gefunden...nicht auszudenken.Aber sie hatten es ja geschafft. Und bei den Gedanken sah er bereits die Torwachen die mit einem verschmitzem Grinsen Thorus begrüßten und nach seiner Reise fragten."Später vielleicht..."und er ging ins Erzbaronenhaus. |
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13.12.2002, 16:42 | #362 | ||||||||
Der Inquisitor Beiträge: 526 |
Mit einigen Scavengerkeulen im Gepäck kam Dorrien in Drakia an, Pete lief hinter ihm her - auch er hatte Fleisch bei sich. Der Außenposten war inzwischen so weit wieder aufgebaut worden, dass alle eine Unterkunft hatten, auch Berne hatte schon wieder mit der Herstellung guter Armbrüste begonnen. Die Miliz von Drakia hatte sich inzwischen mit Lederrüstungen ausgestattet, die zwar meist recht provisorisch waren, aber immernoch besseren Schutz boten als gar keine Rüstung. Auch Dorrien trug eine solche Rüstung, hergestellt von einem Typen namens Brad aus den Häuten einiger Lurker. Die beiden Jäger brachten das Fleisch in die Hütte, in der die Vorräte gelagert wurden. Obwohl die Ernährung zum Leben reichte, war sie doch recht eintönig - Fleisch und Früchte, eben das, was die Jäger in der Wildnis auftreiben konnten... Aus dem Alten Lager hatte sich noch immer niemand gemeldet. Die Bürger Drakias hatte beschlossen, einen Boten ins Alte Lager zu schicken, falls dies nicht seinerseits einen schickte, was ja offensichtlich der Fall war. Und wie der Zufall so wollte, war Dorrien für diese Aufgabe ausgewählt worden... Kurze Zeit, nachdem das Fleisch verstaut war, stiefelte der Inquisitor los. Bald darauf war er im Wald verschwunden, auf dem Weg ins Alte Lager... |
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28.12.2002, 16:53 | #363 | ||||||||
Der Inquisitor Beiträge: 526 |
Der wachhabende Drakia - Milizionär begrüßte Dorrien mit einem Kopfnicken, als dieser Drakia erreichte. Wenig später waren auch ein paar andere da, erst einmal hieß es also Neuigkeiten berichten. Der Inquisitor erzählte vom Einsturz der Alten Mine, dass das Alte Lager geschlossen worden war und von der missglückten Besetzung der freien Mine. Im Gegenzug erfuhr er, was es in Drakia so neues gab: Nix. Nun gut, immerhin war der Aufbau weiter fortgeschritten, man konnte Drakia schon fast wieder ein Dörfchen nennen... |
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05.01.2003, 01:47 | #364 | ||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
Dunkelheit umarmte die Berge, die in der Ferne lagen und Drakia vor kalten Nordwinden beschützten. Das Klima war hier wirklich relativ mild. Schnee lag keiner. So wurde die Ebene auch nicht vom zurückgeworfenen Mondlicht erhellt. Nienor fand den Weg trotzdem. Sie kannte ihn. Das hohe Gras des somemrs war schon lange vertrocknet und von den Herbststürmen geknickt worden. So hatten Snapper und Scavanger keinen Schutz mehr vor den Blicken anderer, was beide veranlaßte, im Winter ihr Dasein in den geschützten Gebirgstälern zu fristen. Erst wenn wieder Futter da war, kamen die Scavanger wieder hervor. Und die Snapper, ihre Jäger, folgten ihnen. Das hohe, im wind wogende Gras des neuen Jahres würde ihnen dann Deckung beim anpirschen an die beute geben. Doch jetzt war von alledem nichts zu erahnen. Es war Winter und vor der einsamen Wanderin lag Drakia, das Nest, das vor wenigen Monaten von den Orks fast ausgelöscht worden war. Soweit sie wußte, hatten die Bewohner beschlossen, ihren Ort wieder aufzubauen. Jetzt, als sie näher kam, sah sie, daß sie zusätzlich damit begonnen hatten, eine Mauer um den Ort zu bauen. Dieser Wall zog sich über beide Hänge, schloß das Tal ein, indem der Ort lag und endete an den Ufern des Meeres. Nur ein Tor durchbrach die begonnene Ummauerung. Doch das konnte man erst bei Tageslicht erkennen. Der Turm des Schwarzmagiers stand allerdings immernoch knapp außerhalb der Mauern. Er war nicht mit einbezogen worden in den Verteidigungswall. Nur ein paar Schritte waren zwischen der angefangenen Mauer und dem Turm. Die Bewohner hatten sich wohl nicht getraut, ihn anzutasten. Und noch war die Mauer an vielen Stellen so niedrig, daß man einfach so drüberspringen konnte. Die Kosten eines Mauerbaus waren nicht unbeträchtlich. Woher nahmen die Einwohner das Geld dafür? Nienor, beschloß, nachzufragen. Die Hauptstraße oder lieber -gasse war menschenleer, als sie den Ort durch das erwähnte To, bzw. die Torbaustelle betrat. Irgendwo bellte ein Hund. Hier und da brannte noch Licht in den Hütten. Obwohl schon wieder eine Anzahl an mehr oder weniger ordentlichen Häusern stand, sah man noch jede Menge Baulücken, die vom Orküberfall herrührten. Doch auch eine Taverne stand schon wieder. Nienor steuerte darauf zu. Sie öffnete die Tür. Zu ihrer Überraschung war hier richtig was los. Anscheinend wurde der Fall der Barriere gefeiert. Ein Musikant, der auf einem Dudelsack, der eher eine Art große Quäke war, eine einfache, fröhliche Melodie spielte, war der Mittelpunkt des Hauses. Um ihn herum tanzten einige Paare einen der in der Gegend üblichen Bauerntänze. Nienor arbeitete sich zum Wirt vor. "Habt Ihr ein Zimmer frei?" "Waaas? Es ist so laut hier? Ob ich ein Zipperlein habe? Achso, ein Zimmer. Ja, oben, das Zweite links. Was zu essen? Ja, kommt sofort. Ja, auch ein Bier." Nienor suchte sich einen Tisch in einer ruhigeren Ecke. Anscheinend ging es den Leuten hier gar nicht allzuschlecht. Durch den Fall der Barriere waren sie nun auch nicht mehr vom Rest der Welt abgeschnitten und die Lage am Meer war für den Handel sicher auch nicht ohne Vorteile. Man würde sehen, ob die Orks wiederkamen oder den Ort nun in Ruhe ließen. Der Wirt kam und brachte Nienor einen Teller mit dampfendem Fleisch und einen großen Krug voller Bier. Die Kämpferin biß herzhaft zu. Nachdem sie kurze Zeit später gesättigt war, ließ sie die Feiernden alleine und machte sich auf in ihr Zimmer. Nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, ertönte der Lärm nur noch sehr gedämpft. Müde ließ sie sich auf das mit einer strohgefüllten Matratze belegte Bettgestell fallen, nachdem sie ihre Rüstung abgeschnallt hatte. Die Druckstellen schmerzten leicht, aber das war schon normal geworden. Sie dachte an die Zukunft. Was würde sie jetzt tun? Nienor wußte es nicht. In der Barriere war man vor allem damit beschäftigt gewesen, zu überleben. Es war dumm von ihr gewesen, damals vor so langer Zeit einfach hineinzuspringen. Doch jetzt war sie wieder frei. Und wußte nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte. So ging es sicher vielen der ehemaligen Gefangenen. Gnade Innos den Bewohnern von Khorinis, war ihr letzter Gedanke, bevor sie einschlief. |
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05.01.2003, 23:54 | #365 | ||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
am nächsten Tag machte sich Nienor auf, um im halbwegs wiederaufgebauten Rathaus nachzufragen, ob es vielleicht Bedarf an Helfern gab. Der Ort brauchte sicher jede Hand, die eine Waffe führen konnte. In einem einigermaßen intakten Zimmer saß ein Mann hinter einem großen Tisch und studierte Papiere. "Innos zum Gruß." Nienor trat ein. "Ja, was gibts?" Der Mann tat geschäftig. "Nun, um es geradeheraus zu sagen: ich bin in diesen Ort gekommen und habe mich gefragt, ob Ihr hier noch ein Schwert gebrauchen könntet. Daß die Verteidigung verbessert werden muß, wißt Ihr ja selbst, wie unschwer am Bau der Mauer zu sehen ist." "Mhm, was könnt Ihr denn?" Der Mann sah Nienor von oben bis unten an. Die blitzende Rüstung, das prächtige Schwert und der große Bogen auf dem Rücken überzeugten ihn anscheinend, denn er sagte "Scheinbar seid Ihr recht geübt im Umgang mit euren Waffen. Ich gebe Euch bis auf Weiteres den Befehl über die Bürgermiliz hier. Trainiert sie und zeigt den Leuten, was sie wissen müssen." Er wandete sich wieder seinen Papieren zu. "Achso, Sold gibts keinen. Aber Ihr könnt Euch auf Kosten des Ortes im Gasthaus einquartieren. Und falls mal Geld da ist, wird Euch ein Haus gestellt." Obwohl er anscheinend keine Zustimmung zu erwarten schien, antwortete sie ihm "Ich werde meinen Posten morgen antreten. Entschuldigt mich." Sie verließ den Raum. Kurz vor dem Hinausgehen fiel ihr noch etwas ein. "Wie lautet Euer Name?" "Ich bin Romuald, der Bürgermeister." Stolz klang es, wie er das Wort Bürgermeister aussprach. Die Leute hatten jetzt also ihren eigenen Bürgermeister. |
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07.01.2003, 00:17 | #366 | ||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Ein Fischerboot lief in den kleinen Hafen des Örtchens ein. Darinnen zwei Leute, Tumar, der Besitzer des Bootes und ein Passagier. Bei ihm handelte es sich um keinen anderen, als Don-Esteban, seines Zeichens Schwarzmagier. Eine seltsame Bootsfahrt war den jetzigen Ereignissen vorausgegangen. An den sturmgepeitschten Küsten war das kleine Boot ein ums andere Mal fast gekentert, wilde Brecher kamen gleichzeitig von allen Seiten, hatte es manchmal den Anschein gehabt und die beiden Insassen des Bootes wurden immer wieder durchnässt. Die Winterkälte tat ein übriges, um aus der Fahrt keinen Spaziergang zu machen. Doch die letzten Stunden waren sie, nach passieren des Kaps in ruhigeren Gewässern gesegelt und nun lag die Hafenmauer Drakias direkt vor ihnen. "Bugspriet und Reusenklappe, was war denn hier los?" Tumar, der Fischer, war echt erstaunt. "Scheinbar hat hier vor einiger Zeit ein Angriff stattgefunden. Der halbe Ort ist ja weg." "Kennst du Drakia denn?" "Ja klar, früher war ich öfter mal hier, das war immer ein lauschiges Fischerdorf. Doch irgendwann hat es die Barriere geschluckt. Aber die ist ja jetzt weg. Waren das die Sträflinge?" "Nein, die Orks." Don-Esteban sah sich um. "Ah, sie bauen eine Mauer. Ein weiser Entschluß in diesen Zeiten." Weiter links sah man, wie die Mauer in eine Mole überging, die in einem Turm endete. Aber alles war nur an den Grundmauern zu erkennen. Mehr war noch nicht errichtet worden. Wie auch? Drakia war ausgeraubt und niedergebrannt worden. Es war arm. "Dein Auftrag ist erledigt. Ich brauche dich nicht weiter." Der Magier stieg aus dem Boot aus, nickte Tumar noch einmal zu und lief dann in Richtung des ehemaligen Rathauses. Doch der Fischer hatte das Boot vertäut und sprang auch an Land "Ich schau mich mal noch ein bisschen um. Dann hab ich meinen Kumpels was zu erzählen." Dem Don wars egal. "Die Kneipe ist dort vorne. Da hörst du sicher den neuesten Klatsch und Tratsch. Ich hab jetzt anderes zu tun. Gehab dich wohl." Er steuerte ohne einen weiteren Blick für den Fischer zu haben das Rathaus an und trat ein. Tumar wars egal, er war schon auf halbem Wege zum Gasthof. Im Rathaus selbst sah es noch recht wüst aus. Doch ein freigeräumter Gang führte zu einem Zimmer, in dem hinter einem großen Tisch voller Papiere ein Mann saß. Als ein Schatten auf ihn fiel, sah er auf. "Was kann ich für Euch tun." Auch, wenn die Robe des Magiers von der Seereise durchnäßt war, so war doch noch immer zu erkennen, daß er mehr als nur irgendein Landstreicher war. "Bist du hier der Verwalter?" "Ich bin der Bürgermeister", sagte er stolz, "mein Name ist Romuald. Ihr seid doch dieser... Schwarzmagier?" Er betonte das letzte Wort auffallend, nachdem er vorher eine Kunstpause eingelegt hatte. "Ich meine, der mit dem Turm, nicht wahr?" Wie immer ging der Don gar nicht auf die Frage des anderen ein, wenn er wie jetzt selbst etwas wissen wollte. Komischerweise klappte diese Taktik recht häufig. "Ah, gut Romuald. Wie ich sehe, baut ihr eine Mauer um den Ort. Eine durchaus vernünftige Entscheidung. Doch erlaube mir die Frage. Wie bezahlt Drakia dies?" Romuald kratzte sich am glatt rasierten Kinn. "Tja, in der Tat, das ist eine schwierige Frage. Die Wahrheit ist: Wir haben alles Geld zusammengekratzt und sind damit so weit wie bisher gekommen. Das meiste bauen wir auch mit unseren eigenen Händen. Vielleicht bringt der Handel mit Gorthar, unserem südlichen Nachbarn bald wieder etwas ein. Wenn nur nicht die Orks hier im Fjord kreuzen würden. Neulich wurde in der Ferne eine ihrer Sklavengaleeren gesehen." Schweigend hatte der Magier den Ausführungen des Bürgermeisters gelauscht. "Ah, verstehe", sagte er dann, als dieser endete, "ihr braucht also Geld. Ich könnte Drakia mit Erz unterstützen. Aus der Zeit der Barriere habe ich noch diverse Vorräte. Jetzt dürfte es zwar nicht mehr den Wert erreichen, den es vorher hatte, da die Magie aus ihm geflohen ist, doch ihr könnt es auf eigene Rechnung verkaufen. Vielleicht macht ihr einen guten Preis dafür. Es handelt sich um 10 Kisten. Abholbar in meinem Turm." Er wandte sich zum gehen um, doch dann fiel ihm noch etwas ein. "Und über die Integration meines Turmes in den Verteidigungsring Drakias müssen wir auch noch mal reden. Aber das später." Mit einem leichten Kopfnicken zeigte der Magier das Ende des Gesprächs und sein Gehen an. Dann verließ er das Rathaus und suchte sich den Weg zu seinem Turm, wo er diese Nacht verbringen wollte. Morgen würde er über den südlichen Pass ins Minental zurückkehren und seine Nachforschungen nach meditate beginnen. |
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07.01.2003, 23:40 | #367 | ||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
Nienor schlug der typische Geruch der Taverne mitsamt einem Schwall warmer Luft entgegen, als sie die Tür öffnete und eintrat. Mittlerweile war wieder Alltag eingekehrt, was bedeutete, daß nichts los war. Die Leute gingen ihren täglichen Verrichtungen nach und das hieß, daß sie mit den Hühnern zu Bett gingen. In aller Ruhe genoß die frischgebackene Chefin der Miliz von Drakia ihr Essen und den Krug frischer Milch. Das Schönste war, daß sie dem Wirt dafür nichts schuldig war. Doch dem schien das nichts auszumachen. Anscheinend zahlte der Bürgermeister recht ordentlich. Ganz pleite konnte Drakia also nicht sein. Mit diesem beruhigenden Gedanken machte sich die Gildenlose über das dampfende Essen her. Das Brot war frisch, das Fleisch heiß und fettig. Nur die Schale mit Äpfeln führte wahrscheinlich noch dazu, daß sie weglief. Solche kleinen, schrumpeligen Dinger hatte sie ja noch nie gesehen. Sie schob die Schale mit dem Obst weit weg. die Äfel rochen schon komisch. Hatte es der Wirt gut gemeint, weil er wußte, das sich jetzt jemand um die Verteidigung kümmern würde oder wollte er nur noch altes Kram loswerden? Nienor war sich nicht sicher. In vollkommener Ruhe räumte sie den Teller ab und sah sich dabei etwa um. Die Balken, die die Decke trugen, waren teilweise geschwärzt. Es waren sicher noch verwendbare Reste, die der große Orküberfall zurückgelassen hatte. Hinter der Theke verbrauchte ein großer gemauerter Herd aus Feldsteinen mitsamt seinem Abzug eine Menge Platz. Der Abzug durchbrach die Decke des Schankraumes und mündete dann in einen hohen Schornstein. Man sah ihn draußen schon von weitem, er überragte die umliegenden Dächer um mehrere Klafter. Am Herd machte sich der Schankwirt zu schaffen. Tiegel klapperten, ab und zu schmiss er einen dicken Buchenholzscheit in das Feuer, das unter dem Herd loderte und ein leises Knacken unterbrach die Stille. Irgendwo hinter Nienor wurde ein Stuhl zurückgeschoben. |
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08.01.2003, 00:08 | #368 | ||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Einer der wenigen Gäste, die hier ihr Quartier genommen hatten, war aufgestanden. Leise Schritte von Stiefeln mit weichen Sohlen brachten die Dielen zum Knarksen. "Wirt! Ein Zimmer." "Wie's beliebt. Das dritte links, die Treppe dahinten hinauf." Ein grober Schlüssel wurde über die Theke geschoben. Der Mann in mattschwarzer, eng am Körper anliegender Rüstung nahm ihn an sich. Auf dem Rücken hatte er einen Kurzbogen. "Ich kann im Moment nur mit Erz zahlen", ließ sich der Gast vernehmen. "Bisher hab ich noch nichts... ähm, verdient." Der Wirt schaute kurz. "Ah, ein Sträfling." Er unterbrach sich. "Verzeihung, Ex-Sträfling", fügte er dann schnell hinzu. Gast war schließlich Gast. Egal, woher. "Das ist in Ordnung. Ich nehme auch mit Erz vorlieb." Der Mann murmelte irgendetwas, nickte dann und ging zu der eher notdürftig zusammengezimmerten Treppe, um sein Zimmer zu erreichen. Die Bohlen, die die Stufen bildeten, schienen alle aus einer anderen Quelle zu stammen. Jede sah anders aus. Helles Holz wechselte sich mit dunklem ab und dicke Bretter mit dünneren. Manche waren fein gehobelt und einige nur notdürftig mit der Axt geglättet. Ein Geländer existierte nicht. Doch bevor er einen Fuß auf die erste Stufe dieser seltsamen Konstruktion setzen konnte, rief jemand seinen Namen. |
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08.01.2003, 00:28 | #369 | ||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
"Dumak?" Nienor konnte es kaum glauben. "He, du alter Langfinger." (Der Wirt schaute besorgt auf.) "Du hast es also tatsächlich geschafft, aus dieser Hölle herauszukommen." Dumak hatte sich umgedreht. Sobald er Nienor erblickte, hellte sich sein zuvor abweisendes, verschlossenes Gesicht etwas auf. Er kam heran und setzte sich zu ihr an den Tisch. "Ein Bier noch, Wirt." Und zu Nienor: "Ja, aber es war knapp. Hast du die Bestien gesehen, die das Tal überflutet haben?" Nienor nickte mit sorgenvoller Miene. "Ja. Diese... Echsenmenschen. Und natürlich Orks. Jede Menge dieser verfluchten Orks. Aber das ist nicht das Schlimmste." Ihre Stimme wurde zu einem Flüstern und sie beugte sich über den Tisch, ganz nahe an Dumaks Gesicht. "Es sind Drachen gekommen. Mindestens zwei. Wenn nicht noch mehr. Und ich hoffe, sie bleiben im Minental. Die Leute hier hätten dem nichts entgegenzusetzen. Ich habe gesehen, wie die Drachen das Alte Lager in Schutt und Asche gelegt haben. Es war grauenvoll. Sei froh, daß du nicht da gewesen bist. Wo warst du überhaupt?" Jetzt hatte sie doch einen dieser Äfel genommen. Es mußte ein Reflex gewesen sein. Aber jetzt war es zu spät. Der Apfel schmeckte süß. Viel besser als er aussah. So konnte man sich täuschen. Dumak nippte derweil vorsichtig von dem Bier, das der Wirt inzwischen gebracht hatte, ehe er einen tiefen Zug wagte. Er sah abgekämpft aus. Jetzt rann Bier über sein unrasiertes Kinn, die dunklen Haare rahmten das blasse Gesicht des Diebes ein. Sie waren fettig und strähnig. Wer weiß, wo er sich die letzten Tage rumgetrieben hatte. |
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08.01.2003, 00:47 | #370 | ||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Dumak hatte seinen Zug beendet. Der Krug war halbleer und er setzte ihn ab."Ich? Ja, wo war ich? hier und da." Er wischte sich die Bierrinnsale vom Kinn, was ihn aber auch nicht vorteilhafter aussehen ließ. "Ich bin schon zurechtgekommen. Ich war im Kastell, da hab ich vielleicht einen komischen Kauz getroffen. So einen Wassermagier, der mir irgendwas von Zwergen erzählt hat. Der hatte wohl ein schweres Buch auf den kopf bekommen." Er lachte etwas verächtlich. "Naja, und dann ist die Barriere plötzlich eingestürzt. Wieso, weiß ich nicht. Und einen Tag später ist dann alles von Orks überflutet worden. Ich hab mich dann schleunigst aus dem Staub gemacht. Irgendwie hab ichs geschafft. Das Alte Lager war ja abgesperrt. Die hatten Angst vor einem Vergeltungsschlag. Wegen der Freien Mine. Was Gomez da nur eingefallen ist." Er schüttelte den Kopf. "Na jedenfalls kam ich da nicht mehr ohne weiteres rein. Also hab ich mich irgendwo südlich des Kastells versteckt. Dann hab ich mich über die Berge geschlagen und bin hier gelandet. Und jetzt brauch ich erstmal ne Menge Ruhe." |
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08.01.2003, 01:01 | #371 | ||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
"Das war auch gut so, daß du es bis hierher geschafft hast" Nienor lächelte. "Mit wem sollte ich sonst all die Monster jagen, die das Minental jetzt bevölkern." Ein entsetzter Blick Dumaks brachte sie vollends zum lachen. "Keine Angst, das war ein Scherz. Ich werde dich in sowas nicht mit reinziehen." Sie wurde wieder ernst. "Die Barriere ist gefallen, weil der Schläfer besiegt wurde. Es heißt, er wurde verbannt, dorthin wo er herkam. Wo immer das auch ist, ich will's gar nicht wissen. Eine Gruppe unter so einem Kerl, er konnte übrigens ziemlich gut kämpfen, ist in den Tempel bei der Orkstadt eingedrungen und hat ihn dort im Kampf besiegt. Und ich war dabei." Nienor biß ein letztes Mal von dem Apfel ab, ehe sie den Griebsch auf ihren leeren zinnenen Teller legte. Dann meinte sie mit gespielter Gleichgültigkeit "Übrigens bin ich jetzt die Befehlshaberin der Bürgermiliz von Drakia und..." Weiter kam sie nicht. Das schallende Gelächter Dumaks unterbrach sie "Du? Drakia muß ja echt arm dran sein." Nienors Arm schoß vor und sie packte Dumak am Kragen, ließ dann aber sofort wieder los, als ihr bewußt wurde, was sie grade tat. "Hey, pass bloß auf. Ich achte auch darauf, daß Diebe ihre Finger in den Taschen behalten. In den eigenen wohlgemerkt. Sonst sind sie sie womöglich noch los, die Finger. Und bei dir werd ich ganz bestimmt keine Ausnahme machen." Sie entspannte sich wieder. "Ich werde den Leuten hier schon noch beibringen, wie sie zu kämpfen haben. Und du siehst dich besser nach einer anderen Wirkungsstätte um. Wieso bist du eigentlich nicht nach Khorinis gegangen? Soweit ich weiß, gibts da genug reiche Leute, die jemanden wie dich interessieren könnten. Ganz im Gegensatz zu so einem armen Ort wie Drakia." |
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08.01.2003, 01:18 | #372 | ||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Dumak nahm noch einen Zug aus dem Krug. Dann winkte er ab."Ach, nach Khorinis kann ich immernoch. Die reichen Pinkel laufen mir doch nicht weg. Ich schätze, die Miliz dort hat im Moment sowieso genug zu tun mit den ganzen anderen Sträflingen, die jetzt alle da einfallen wie die Ameisen." Ein gemeines Lächeln umspielte seinen Mund. "Ich laß mir einfach Zeit. Außerdem kann ich mir so erstmal neue Ausrüstung besorgen. Außer meiner Rüstung hab ich nicht viel retten können." Er zuckte mit den Schultern. "Was mich echt ärgert ist, daß ich mein ganzes Eigentum im Alten Lager zurücklassen mußte. Eines Tages werd ich das holen. Um das Erz ist es nicht schade, das ist ja hinüber, aber der Rest..." Er zuckte mit den Schultern. Dann trank er sein Bier aus. "Also ich geh jetzt. Und viel glück beim Diebesfang" Ein kurzes freches Grinsen, wie man es von ihm gewohnt war, zeigte, daß er immernoch der alte war. Dumak bezahlte noch den Wirt, dann ging er auf leisen Sohlen davon. Nienor tat es ihm bald darauf gleich. Nur gab sie dem Wirt nichts. |
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08.01.2003, 02:01 | #373 | ||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Der Tag war ruhig gewesen. Und zumindest äußerlich tat es Don-Esteban ihm gleich. Das Erz war abgeholt worden, wie vereinbart. Er hatte mit den Leuten aus Drakia abgesprochen, daß Turm und Mauer mit einer doppelten Zugbrücke miteinander verbunden werden sollten. Der zweite der beiden aufgesetzten Türme war sowieso als Auslug und Posten für Wachen gedacht. Ursprünglich für das Alte Lager, das Drakia damals verwaltete. Jetzt zogen eben die eigenen Milizen des Ortes ein. Er hatte noch nicht mit dem Stadtkommandanten gesprochen, nach den Aussagen der Leute sollte der Posten gerade neu besetzt worden sein. Doch mit dem würde er schon fertig werden. Außerdem hatte der sicher nichts dagegen, den Turm des Schwarzmagiers, der als starkes Bollwerk galt, mit zu nutzen. Über die zu errichtende Zugbrücke kamen die Verteidiger bequem über die Mauer in den Turm. Und der fungierte so als vorgeschobene Bastion, die unabhängig vom Rest des Verteidigungskonzeptes war. Der Don hatte sich in der Bibliothek manchmal Bücher zur Festungstechnik angeschaut. Ein gewisser Vauban hatte da eine Menge nützlicher Sachen geschrieben. Auch, wenn er seiner Zeit etwas voraus war. Doch die Einbeziehung des Turmes in die Ummauerung interessierte den Magier im Moment nur recht wenig. Sein Ziel lag im Minental. Die Leute, die die Kisten mit dem Erz abgeholt hatten, hatten ihm berichtet, daß Flüchtlinge von Monstern berichtet hatten: von Orks, Echsenmenschen, von Schlimmerem. Mit Sorge hatte er die Informationen aufgenommen. Was würde ihn erwarten? Diese Nacht hier war die letzte in sicherer Umgebung. Morgen würde er aufbrechen, um ins Minental zurückzukehren. Die Runen waren bereit. Was auch immer ihn erwarten mochte, er war gerüstet, so gut es ging. Wenn er nur nicht zu spät kam. Am liebsten wäre er sofort aufgebrochen, doch die Nacht nahte und es wäre unklug, im Dunkeln ins Minental zu irren. Licht zog nur noch mehr Monster an. Also bis morgen warten. |
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09.01.2003, 00:27 | #374 | ||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Ein klarer Wintertag hatte die Räume im Turm des Magiers erhellt. Zumindest dort, wo Fenster in den Mauern eingelassen waren. Das bunte Glas der Butzenscheiben im Wohnbereich zeichnete interessante Muster an die gegenüberliegende Wand. Ein dekoratives Regal, gefüllt mit Büchern, deren dunkle Rücken einen Teil des bunten Bildes verschluckten, bildete nur einen Teil der Ausstattung des Raumes. in einer kleinen Nische stand das Kopfende eines großen Himmelbettes, daß über zwei mit kostbaren Teppichen belegte Stufen erreichbar war. Es wirkte wie ein Thron zum liegen. Die Wände des Raumes wurden von sauber verfugten Bruchsteinen gebildet, die eine erstaunlich glatte Oberfläche ergaben. Das sonstige Mobiliar im Zimmer wurde bestimmt von Truhen verschiedener Größe, einigen Schränken, Wandteppichen und einem Tisch mit ein paar Stühlen, verziert mit Schnitzwerk. Im Bett hatte bis vor kurzem noch Don-Esteban gelegen. Doch nun stand er schon einige Stockwerke tiefer, bereit den Turm zu verlassen. So sah er auch nicht das Spiel der Lichter an den Wänden seiner Behausung. Hinter ihm fiel die Tür ins schloß. Schnell noch das unsichtbare Netz des magischen Verschließens darüber gepannt und darauf gewartet, daß die Zugbrücke mit der ihr eigenen Verzögerung des Mechanismus' hochklappte, dann konnte es losgehen. Gegen die Kälte des Winters hatte der Magier seine vom Salzwasser angegangene Robe gegen eine mit kostbarem Pelzbesatz eingetauscht. Mit langen Schritten machte er sich, entlang der entstehenden Mauer, auf ins Minental. |
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09.01.2003, 03:24 | #375 | ||||||||
Nienor Beiträge: 631 |
Ein schöner Tag. Die Sonne blinzelte durch das kleine Fenster in Nienors Zimmer und ließ den tanzenden Staub in einem hellen Schimmer erstrahlen. Nienor mußte unwillkürlich niesen. Dies sollte also der erste Tag in ihrem neuen Dienst werden. Angespornt durch den Gedanken an die neue Aufgabe sprang sie förmlich aus dem Bett. Im Gang vor dem Zimmer holte sie sich eine Kanne Wasser aus dem Faß und stand gutgelaunt die Morgenwäsche mit dem kalten Naß durch. Zum Glück war ihr Zimmer ja beheizt. Der Gasthof war so gebaut, daß alle Zimmer des Obergeschosses um die mächtige Esse des Herdes angeordnet waren. So bekam jeder etwas von der Wärme ab, die dadurch nicht ungenutzt in den Himmel verflog. Mit geübten Griffen legte Nienor ihre Rüstung an, nachdem die zur Polsterung dienenden Unterkleider ihren Platz gefunden hatten. Zuletzt schnallte sie das Schwertgehänge um und schob ihr Schwert in seine Scheide. Das schleifende Geräusch der hineingleitenden Klinge erinnerte sie an die bevorstehende Aufgabe. Mit wenigen Schritten war sie an der Tür, polterte die Treppe hinab und ließ sich dann von dem schon wieder an seinem Herd werkelnden Gastwirt ein wenig Proviant in ein Leinentuch einpacken. Er schob ihr außerdem ein Schriftstück über die Theke. "Hier, das hat der Bürgermeister gebracht." Nienor schaute auf die mit einem roten Siegel verzierten Zeilen. "Ah, das ist meine Ernennung zur Befehlshaberin der Stadtmiliz. Sehr gut. Jetzt hat also alles seine Ordnung." Zufrieden verstaute sie den kostbaren Wisch an ihrer Brust und nickte dem Wirt noch einmal für das eingepackte Essen zu. Dann verließ sie die Taverne. Die kalte, klare Winterluft nahm ihr fast den Atem. Doch darauf achtete Nienor kaum, denn schon war sie auf dem Weg zur Torbaustelle. Dort hielten sich eigentlich immer ein paar der Wachen auf, Und so war es auch diesmal. Schon von Weitem erkannte sie die Silouetten einiger Männer. Beim Näherkommen mußte sie dann jedoch feststellen, daß sie nur sehr schlecht ausgerüstet waren. Mit einem von einem Seufzer begleiteten mitleidigen Blick auf die mangelhaften Rüstungen und Waffen der Anwesenden stellte sie sich vor: "Mein Name ist Nienor. Romuald hat mich als Befehlshaberin der Miliz eingestellt." Die Männer schauten ungläubig. Zuerst antwortete keiner von ihnen. Dann löste sich einer von der drei oder vier Fuß hohen gemauerten Wand des bislang nur zu erahnenden Tores, an die er sich lässig gelehnt hatte und meinte zu ihr "Achja? Da kann ja jeder kommen." Und zu seinen Kameraden "Wenn Romuald es wirklich wagen sollte, mir eine Frau vor die Nase zu setzen, kann mir die Stadtwache gestohlen bleiben. Dann bin ich weg. Und das sage ich ihm auch in sein glattrasiertes Gesicht." Er schaute entschlossen aus seinen dunklen Augen, das kurze, strubbelige Haar unterstützte den Gesichtsausdruck nur noch mehr und gab ihm etwas leicht finsteres. So, wie er jetzt dastand, dachte man, daß er sofort zum Bürgermeister losstapfen würde. Die anderen beiden, ein etwas kleinerer mit Hasenzähnen und langen Haaren und ein großer, schlaksiger und irgendwie blasser Typ traten unsicher vom einen Fuß auf den anderen und wußten anscheinend nicht so recht, was jetzt für sie am klügsten wäre. Schließlich entschieden sie sich dafür, ihrem Freund den Rücken zu stärken. Ihn kannten sie, diese Frau hier nicht. "Hehe, ja, genau, wir auch" fiel dann auch die Antwort aus. Nienor hatte eigentlich nicht erwartet, daß die Leute sie widerstandslos akzeptieren würden. Wohl deshalb kam ihre Antwort auch promt. "Nagut. Ich sehe ein, daß ich erstmal zeigen muß, was ich kann. Wer will gegen mich antreten? Du vielleicht?" Sie schaute den ersten der drei Männer an, der wohl der Wortführer war. "Keine Angst, ich werde dich nicht verletzen." Schallendes Gelächter war die Antwort. Die anderen beiden fielen auch mit ein. Die warteten wohl immer erst ab, was ihr Kumpan tat? "Du? mich verletzen?", antwortete er, nachdem er sich wieder gefangen hatte (rannen da etwa Lachtränen die Wangen hinab?) "Das ist gut. Man, so einen lustigen Morgen hatten wir schon lange nicht mehr. Sonst ist es nämlich immer ziemlich langweilig hier oben am Tor. Es kommt ja doch kaum jemand. Darum gehen wir manchmal auch einfach nach Hause. Juckt hier eh keinen." Nienor schüttelte mit dem Kopf, als sie diese Worte hörte. "Also ich glaube, es wird höchste Zeit, daß euch mal eine beibringt, wie der Hase läuft." Und hast du nicht gesehen, zog sie ihr Schwert und piekte den Rädelsführer damit unsanft in den Bauch. "Los, verteidige dich." Der zog nun endlich seinen säbel, eine alte rostige Plempe, der schon die Spitze fehlte und drosch wütend das Schwert der Kämpferin von sich weg. Wut blitzte in seinen Augen auf. "He, du spinnst wohl? Dir werd ich den Arsch versohlen, du Luder. Und danach wirds sicher lustig." Dieser Unterton im letzten Satz gefiel Nienor gar nicht. Schnell parierte sie einen harmlosen Angriff, was ihr keine Mühe machte und schon wieder war ihre Schwertspitze gefährlich nahe am Bauch des Kerles. Der verlor nun jede Vorsicht und stürzte sich mit einem Wutschrei auf sie. mit Leichtigkeit umtänzelte sie ihren Gegner und ließ ihn ins Leere laufen. Einen Schlag mit der flachen Klinge gabs obendrein noch auf sein Gesäß. Das war zuviel des Guten. Der Mann drehte um und mit hoch erhobenem Säbel rannte er auf Nienor zu und ließ ihn dann herabsausen. Dumm nur, daß diese schon wieder ganz woanders stand. Mit einem gekonnten Manöver griff sie an und mit einer blitzschnellen Bewegung aus dem Handgelenk hatte sie ihrem Gegner den Säbel aus der Hand gewunden. Der landete im hohen Bogen einige Schritt weit entfernt zwischen ein paar vertrockneten Grasbüscheln und blieb zitternd stecken. Nienor hielt die Spitze ihres Schwertes unter das Kinn des Mannes. "Ich denke, jetzt unterhalten wir uns nochmal." "In Ordnung" Widerwillig beherrschte er sich und ging einen Schritt zurück, aus dem unmittelbaren Bereich der Schwertspitze heraus. "Ich denke, ihr habt gesehen, daß es noch viel zu lernen gibt. Zumindest er", sie zeigte mit dem Schwert auf den eben Besiegten, "muß noch lernen, wie man richtig mit Waffen umgeht. Ich schätze, ihr beiden seid auch nicht besser. Ihr habt ja noch nicht mal ein Schwert, nur eure Dolche. Damit sind wir auch schon beim zweiten Punkt. Eure Ausrüstung ist einfach nur schlecht. Wir müssen versuchen, etwas besseres aufzutreiben. Sowohl an Rüstungen, als auch an Waffen. Und als letztes: Nach Hause gehen, wenn euch danach ist, gibt es nicht. Ihr schützt hier eure Familien. Die verlassen sich auf euch. Wenn etwas passiert und ihr seid nicht auf eurem Posten, dann tragt ihr eine Mitschuld an einem Angriff." Der schlaksige Kerl kratzte sich am Kopf. "Ja und wo sollen wir die Waffen herbekommen? Romuald sagt immer nur, es wäre kein Geld da, wir sollen uns selber kümmern." Nienor kannte die Probleme. "Ja, es ist nicht einfach, ich weiß. Aber wir werden es schaffen." Nebenbei war sie zu dem rostigen Säbel gegangen und hatte ihn herausgezogen. Sie gab ihm ihrem Trainingspartner zurück. "Nichts für ungut. Es war nur eine Demonstration. Eines Tages wirst du mich sicher besiegen können. Aber dafür mußt du üben. Lange üben." Der Mann steckte ihn hinter seinen Gürtel. "Und jetzt sagt mir, wie eure Namen sind. Ich will euch nicht mit 'He, du' ansprechen." Der mit den Hasenzähnen trat vor. "Ich bin Hazkor, der Lange neben mir heißt Bredir und dein Freund hier ist der schwarze Erulf. Der hat hier das Wort... oder hatte." Nienor schaute sich die drei nochmal genau an. "Gut, Erulf, Bredir und Hazkor, wie viele Leute hat die Stadtwache insgesamt? Hazkor und Bredir, ihr trommelt sie alle zusammen. Sie sollen sich auf dem Platz vor dem Rathaus treffen. Ich werde mit ihnen allen reden. Danach sehen wir weiter." Sie nickte und lächelte freundlich. "Ich schaue mir derweile mit dem schwarzen Erulf die Mauerbaustelle an. Wir treffen uns dann vor dem Rathaus." Die Männer nickten und liefen los. Nienor und Erulf hingegen blieben noch etwas am Turm stehen. Sie ließ sich von ihm erklären, wie der Bau aussehen sollte, wenn er fertig war. |
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