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[GM] Das Kastell des ZuX #10
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25.05.2002, 23:39 #1
tor zum kastell
Beiträge: 108
[GM] Das Kastell des ZuX #10
gehoben wie von geisterhand
schmiegen sich der leichen glieder
hoch an des kastelltor's wand
und ließen sich für immer nieder

__________genagelt an des tores holz
__________weit die arme ausgebreitet
__________künden sie vom hohen stolz
__________der des kastelles willen leitet

märtyrern gleich ans kreuz gebunden
sank auf die brust ihr kopf herab
mit efeu war der fuß umwunden
des eingangs bogen war ihr grab

__________an jedem flügel einer hing
__________brüder noch im tod sie waren
__________'ne krähe sich ein auge fing
__________bald kamen sie in ganzen scharen

die haut in fetzen hing vom schädel
gebleichte knochen überall
ehdem der körper stark und edel
so war der tod sein tiefer fall

__________das fleisch verdorrt und abgenagt
__________skelette hell im mondenschein
__________dies mahl den raben wohl behagt
__________hier mußte keiner hungrig sein

als warnung an den wandersmann
war'n die toten auserkoren
kam er nur als narr hier an
nichts er hatte hier verloren

__________so sollte es nun jedem geh'n
__________der hierher kam aus übermut
__________vor diesem tor blieb jeder steh'n
__________hier war man besser auf der hut

in demut kam man zum kastell
um zu bitten, nicht zu fordern
nur, wes geist war klar und hell
konnt' hoffen, beliar zu ordern.

__________war die hilfe erst gewährt
__________war sie ein versprechen
__________und dies gelübde nie verjährt
__________sonst würds das tore rächen.
25.05.2002, 23:39 #2
Malek
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Malek stand vor dem Magier. Es war nicht das erste Mal, und doch durchfuhr in ein kalter Schauer. Er stand zum ersten Mal seit Monaten wieder einem Menschen gegenüber. Sein Gesicht war jedoch maskenhaft wie immer, verriet nur Dinge die nicht zu verbergen waren. Ohne ein Wort zu verlieren, oder auch nur eine Mine zu ziehen hörte er gebannt zu was der aufgeregte Mann ihm mitzuteilen hatte.

Doch dann blitzten die Augen des alten Mannes auf.. hunderte Gedanken schossen ihm durch den Kopf, die Maske seines Gesichtes verzerrte sich fast fratzenhaft, furchteinflössend. Es schien als hätte sich im Kopf des Magiers das letzte Puzzleteil von einem grossen Mosaik gefunden... und plötzlich bestimmte Aufregung das unerschütterliche Gemüt Maleks.


Wir dürfen keine Zeit verlieren, führe mich zu ihm!
25.05.2002, 23:42 #3
Alaerie
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Immer noch raschelte das Papier der alten Bücher und noch immer huschten die Augen von Alaerie über die leicht vergilbten Blätter. Sie hatte schon eine ganze Menge erfahren. Um genau zu sehen, hatte sie ein Buch durchgelesen. Ein nicht allzu dickes Buch. Die junge Frau riß sich nun von den kleinen Buchstaben los und rieb sich über die Augen. Es strengte schon an, wenn man lange kein Buch mehr vor der Nase gehabt hatte und nun stundenlang die selbige in eines hineingesteckt hatte.

Sie klappte das Buch zu und eine kleine Staubwolke machte sich selbstständig. Alaerie wedelt mit der Hand durch die Luft. Meine Güte, die Dämonen sollten hier wirklich mal Staub wischen. Nachdem Alaerie endlich wieder freie Sicht hatte, erhob sie sich und verließ schnurrstracks den Raum, der durch die Lampen in ein bläuliches Licht getaucht war. Eigentlich nicht gerade ideal zum lesen, aber hübsch anzusehen.

Draußen schien der Mond vom Himmel und die junge Frau hatte keine Ahnung, wie sie in den Garten gelangt war. Fakt war nur, dass sie nun in selbigen stand und sich umschaute, aber nicht wirklich viel erkennen konnte. Halt, Moment, da war eine Bank. Alaerie war versucht, sich dort niederzulassen aber ihr Hintern schmerzte noch von den Stunden auf den Stühlen in der Bibliothek. Sie müßte viel ärger mal etwas für ihre Kondtion tun, sonst würde sich das bald negativ auf ihre Figur auswirken.

Mit einem leisen Sirren glitt das Schwert der jungen Frau aus der Scheide am Gürtel. Sie warf es kurz von einer Hand in die andere um ein Gefühl für das Gewicht zu erhalten und stellte sich dann in Position. Da war er auch schon, ihr imaginärer Gegner und Alaerie setzte zum ersten Angriff an. Für außenstehende war es sicherlich lustig anzusehen, wie sie dort Luftlöcher schlug und durch die Gegend tänzelte, aber das störte sie wenig. Sie war wieder voll und ganz in ihrem Element.
25.05.2002, 23:50 #4
GlutaeusMaximus
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Maximus erschrak als sich plötzlich das Gesicht des Meisters verzog. Doch dann antwortete dieser zum Glück, und der Magier war beruhigt. Er schritt schnell voraus und vergewisserte sich alle paar Schritte ob Malek Schritt hielt. Doch der Alte Mann war agiler als er aussah und hatte damit keine Probleme.

Bald erreichten sie das Labor, wo sie von dem schreienden Barden begrüßt wurden. Maximus holte einen Knebel aus dem Regal und schnürte ihn dem Patienten auf den Mund. Dann holte er die Bücher aus der Bibliothek, die er sich letzte Nacht noch rausgesucht hatte.

Es waren 15 Abhandlungen über verschiedene Geisteskrankheiten und deren Heilung. Die meisten Heilungsideen hatten eine Erfolgschance von 30 - 60%. Bei 15% der Operation verstarben die Patienten sogar und waren nicht nur verrückt nachher. Aber bei diesem hier war eh alles verloren...

Der Barde hatte mittlerweile seine Schreiversuche eingestellt, es schien doch noch ein letzter Funke Verstand in seinem Kopf zu sein... Maximus nahm ihm den Knebel ab, falls der Patient den doch noch ein paar letzte Worte hatte...
25.05.2002, 23:56 #5
Alei
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Alei versuchte noch immer, gegen die Ketten anzukommen, dochj das Eisen war stärker als seine Muskeln. Als der Magier ihm endlich den Knebel abnahm sprach er "Mach mich sofort los oder du wirst dir wünschen, du wärst damals, als du bei der Austauschstelle reingeworfen wurdest, ersoffen"

Dabei funkelten seine Augen den Magier an. Es bestand kein Zweifel daran, dass Alei seine Worte ernst meinte. Doch dann fiel sein Augenmerk auf einen anderen Magier, einen alten Mann. "Ach, deinen Großvater hast du auch noch mitgebracht. Was wird das denn hier? Eine Kaffeestunde oder was?"
26.05.2002, 00:05 #6
Malek
Beiträge: 6.225

Malek stand vollkommen ruhig im Raum und musterte die Situation. Maximus schien von dem Gerenne ein wenig ausser Atem, doch Malek war nichts dergleichen anzumerken.
Während Maximus sich an dem Barden zu schaffen machte, grübelte er... Wie passte das alles zusammen? Seine Hand glitt zu seiner grossen Robentasche. Er fühlte das ledrige Pergament, und war beruhigt. Malek achtete nicht weiter auf die Bücher, die der Magier auf den Tisch legte. Er liess den Barden nicht aus seinen Augen.
Als der Barde anfing loszubrüllen, machte Malek ein paar Schritte auf ihn zu, bis er fast seinen Atem spüren konnte. Wild zappelnd war der Alei immer ein paar Millimeter von Malek entfernt, die Ketten hinderten ihn daran, ihm zu Nahe zu kommen. Der Schwarzmagier wusste dass er in diesem Zustand unberechenbar war, jedoch vertraute er in die Fesslungskünste von Maximus.
Tief schaute er dem Barden in die Augen, worauf dieser von Sekunde zu Sekunde ruhiger wurde, und aufhörte zu zappeln. Wie hypnotisiert starrte er dem Magier zurück in die Augen

Perselto Muradab morkatila prospero.....
flüsterte Malek ihm zu. Davon schien Alei wie gelähmt. Malek wandte seinen Kopf zu Maximus, worauf Ale wieder anfing schrecklich zu schreien und zu zappeln. Malek schloss genervt die Augen, packte sich den Knebel und stopfte ihn dem Barden in den Mund.
Ich fürchte das wird schwieriger als ich dachte...
26.05.2002, 00:10 #7
Superluemmel
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Kalter, geschliffener Stahl schimmerte blass silbern im aschfahlen Licht des Vollmondes. Ebenso kalt strich berechnend Frosts Blick über die rasiermesserscharfe Klinge. Die Vergangenheit dieser Waffe reichte noch nicht weit in die Geschichte des Kriegers zurück, doch solche Waffen hatten schon lange in Frosts Vergangenheit Wurzeln gegriffen.
Wieder einmal hing nur Frosts Körper in dieser Sphäre, sein Geist jedoch bei lange vergangenen Tagen und Taten. Vollkommen regungslos saß der Krieger im Schatten der Kastellmauern in der Ecke des kleinen Innenhofes auf einer Bank.
Es war lange her...doch Frost erinnerte sich noch an die Ereignisse als wären sie gestern passiert und nicht vor guten sechs Jahren. Die Empfangshalle, die Ehrenwachen.... In den Gedanken des Kriegers lief das gesamte Geschehen noch einmal ab. An was hatte es damals nur gelegen? Fehlte ihm die Ehrenhaftigkeit? Die wahre Meisterschaft mit der Klinge? Oder lag es an seiner Abstammung?
Frost wusste es bis heute nicht. Tatsache war, dass zu diesem Zeitpunkt seiner Vergangenheit sein größtes Ziel vernichtet worden war....Und eine zweite Chance wurde nur den wenigsten gewährt.
Ein leises Sirren riß den Krieger aus dem Strudel vergangener Tage heraus und in die Wirklichkeit zurück. Irritiert sah sich Frost nach der Ursache des Geräusches um und fand sie als eine junge Frau in der Robe eines Magiers des Zirkels. Anscheinend hatte sie gerade ihr Schwert gezogen, denn sie schlug auf jeden Fall mit ihrer Waffe wild in der Luft herum. Ging es Meditate wieder besser, sodaß sie neuerdings den Umgang mit der Waffe übte?
Bei genauerem Betrachten stellte Frost jedoch dann einige Unterschiede zwischen der Hüterin und der unbekannten Magierin fest. Anscheinend hatte ihm seine Fantasie nur einen Streich gespielt....
26.05.2002, 00:16 #8
GlutaeusMaximus
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Maximus war begeistert von der Hypnose, so etwas musste er auch lernen. Schade nur, dass das nur wirkte solange Malek den Gefangenen anhauchte, ähem ansah.

Der Magier blätterte währenddessen aufgeregt durch die mitgebrachten Bücher. Er hatte sich verdammt schlecht vorbereitet und wusste jetzt eigentlich nicht was er tun sollte, aber er versuchte vor seinem Meister einen guten Eindruck zu machen und blätterte geschäftig weiter.

Er überflog hunderte von Berichten über größtenteils missglückte Rituale. Häufig war der Patient danach im Eimer, ab und zu aber auch der Durchführende des Rituals, das machte Maximus Angst. Er suchte nach geglückten Behandlungen. Aber leider fand er nichts Sinnvolles...

Er legte das Buch zu Seite. Auch im zweiten Buch wurde Maximus nicht fündig, langsam wurde er nervös. So konnte das nicht weitergehen, er musste wohl doch seine Unwissenheit gestehen. Er sah von dem Buch auf und dem Meister ins Gesicht.
26.05.2002, 00:23 #9
Malek
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Gibt es ein Problem, junger Freund?

Malek sah Maximus scharf an. Dann sah er zu Alei, der das Zappeln mittlerweile wieder aufgegeben hatte.

Dieser Junge hat ein echt massives Problem. Ein Fehler und er ist tot. Aber ich spüre in seiner Aura Menschlichkeit. Seine Besessenheit ist posalytischen Urprunges, darin besteht kein Zweifel.

Er ging zum Barden hinüber, der ihn mittlerweile eher ängstlich als zornig ansah. Mit einer blitzschnellen Bewegung seiner knotigen Finger riss er ihm ein Büschel Haare aus. Ein erstickter Schrei hallte durch das Labor. Malek hielt die Haare gegen das Licht, sie dampften. Gebannt schaute Maximus dem Alten zu. Malek gefiel es nicht, beobachtet zu werden. Er ging zu den Büchern, schaute kurz die Buchrücken durch, und griff ein Buch behutsam aber entschieden heraus. "Posalytia Dementia" War darauf zu lesen.

Hier, ich denke da solltest du mal reinschauen.

Maximus nickte, und Malek begab sich mit dem Haarbüschel an einen Tisch. Er griff sich 5 Tränke aus dem Regal, die er vorsichtig auf Geruch und Konsistenz prüfte.
26.05.2002, 00:29 #10
Alaerie
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Das Schwert erzeugte einen leisen summenden Ton als es immer wieder durch die Luft schnitt. Alaerie war ganz vertieft in die Bewegungen, die sie dort machte und nahm ihre Umgebung kaum wahr. Auch nicht die Gestalt, die sich dort in der Dunkelheit bewegte. Ihre volle Konzentration galt dem imaginären Gegner. Sie erhob wieder die Waffe, ließ sie niedersausen, bis sie plötzlich einen Wiederstand verspürte. Das untrügliche Geräusch von aufeinandertreffendem Stahl riß sie in die Realität zurück.

Alaerie stutze. War ihr Gegner plötzlich real geworden. Sie schaute den Mann ihr gegenüber an und ließ endlich ihr Schwert sinken, aber nun setzte er wieder zum Angriff an. Die junge Frau war mehr als irritiert, aber sie blockte den Schlag gekonnt. Sie hatte sich nicht voll und ganz ablenken lassen und nun erwachte der Kämpferinstinkt wieder in ihr. Sie selber hatte ihren Schülern im Sumpf doch gelehrt, sich nicht von Gefühlen leiten oder ablenken zu lassen, sondern rein taktisch und überlegt zu handeln und genau das tat sie nun auch.

Immer wieder prallte der Stahl aufeinander und vereinzelt ließen sich Funken erkennen, die von den wütenden Klingen hervorgerufen worden waren. Der Mann war gut und gab sich keine Blöße. Bis jetzt hatte sie noch keinerlei Schwachpunkte in seiner Verteidigung erkennen können, aber auch sie ließ in nicht zu Nahe an sich herankommen. Sie waren sich nahezu ebenbürtig, aber sie schätzte, dass er wohl viel mehr Erfahrung haben würde als sie. Alaerie ließ die Klinge sinken und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchte Stirn.

Jetzt erst sprach sie den Mann an
"Seid mir gegrüßt. Mit wem habe ich die Ehre? Mein Name ist Alaerie." Sie streckte dem Unbekannten ihre Hand entgegen und schaute ihn interessiert an. Es hatte sie doch schon ein wenig aus dem Konzept gebracht, als er in ihren Kampf eingegriffen hatte. Mal sehen, als wen sich dieser mysteriöse Mann nun vorstellte.
26.05.2002, 00:29 #11
Alei
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Alei sah den Alten scharf hinterher, als dieser mit seinen Haaren abzog. "Hey das hat weh getan!", wollte er schreien, doch daraus wurde nur ein ersticktes "Hmpf!". Alei gefiel es immer weniger, hier zu liegen und den beiden Magiern zuzuhören. Was würden sie wohl mit ihm machen? Was er mit ihnen machen würde, wenn er endlich von den Ketten befreit war, wußte er schon sehr genau.

Wieder zog er an den Ketten, aber sie waren in den letzten Minuten um kein Stück brüchiger oder weicher geworden. Was ihn nun aber am stärksten nervte war dieser Stofffetzen in seinem Mund. Nicht nur, dass er nicht mehr sprechen konnte, auch sein Mund wurde allmählich trocken und der Stoff schmeckte schlecht.
26.05.2002, 00:37 #12
GlutaeusMaximus
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Maximus nahm das Buch entgegen und begann zu lesen. Ja das war viel besser, dieser Magier hatte eine Erfolgsquote von sage und schreibe 83%, echt beruhigend. Und außerdem sind ihm erst zwei Patienten verstorben.

Maximus fand die Anleitung für das nötige Ritual und machte sich Notizen. Nach ein paar Zeilen fing der Magier an im Raum auf und ab zu laufen. In einer Hand hielt er das Buch, mit der anderen sammelte er Zutaten und Instrumente ein.

Dann legte er gedankenverloren das Buch zur Seite und ging mit einem eigenartigen Stück Papier und einem Skalpell auf Alei zu. Er ritzte ihm die Handfläche etwas auf und fing einen Tropfen Blut mit dem Papier auf. Er besah sich das Papier und wickelte die Hand mit etwas Stoff ein.

Dann zückte der Magier erneut das Skalpell und setzte es auf die linke Wange des Barden. Mit der linken Hand hielt er den Kopf still und ritzte dann langsam einen drei Finger langen Spalt in die Gesichtshaut. Auch hier tropfte Blut hervor, und Maximus fing es mit einem neuen Blatt des seltsamen Papiers auf. Diesmal verfärbte sich das Blatt grünlich und dampfte leicht. Der Magier grinste zufrieden und ging zurück zu seinem Buch.

Währendessen gerann das Blut auf Aleis Wange...
26.05.2002, 00:44 #13
Superluemmel
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Frost senkte die Spitze des Eisbrechers nach unten und stützte seine linke Hand auf den Griff der Waffe. Dann wischte er sich die rechte Hand an seinem Oberschenkel ab und ergriff sodann vorsichtig die ausgestreckte Hand der Magierin. Ein leichtes, schmerzendes Klopfen erwachte in seinem gebrochenem Finger, als die ZuXlerin den Gruß aufnahm.
"Schönen Abend, werte Magierin. Mein bekanntester Name ist Frost, doch bitte ich euch, eventuell vorhandenen Gerüchten über mich keinen Glauben zu schenken. Die meisten Leute haben Angst vor dem, was sie nicht begreifen können."
Die Sterne des Nachthimmels spiegelten sich in den eisblauen Augen des Kriegers wieder, als er sein Gegenüber einer genaueren Betrachtung unterzog.
26.05.2002, 00:47 #14
Malek
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Während Maximus in dem Buch las, machte sich Malek weiter daran, mit den Fläschchen zu spielen. Er nahm das Knoblauchextrakt und träufelte es vorsichtig auf die Haare. Es war keine Reaktion zu sehen.

Hmm.......

Malek kratzte sich nachdenklich das Kinn, und experimentierte weiter mit den Extrakten. Dann stand er auf, und ging zu Alei. Mit schiefem Kopf betrachtete er den jungen Mann, der ängstlich hochschaute. Er war vollkommen still. Was folgte war eine ebenso schnelle Handbewegung wie vorhin, als Malek ihm die Haare ausgerissen hat. Diesmal war seine Beute das geronnen Blut auf der Wange. Ein leiser Schrei untermalte die schnelle Bewegung des Magiers. Mit dem Blut schritt dieser wieder zum Tisch, Maximus beachtetete er nicht weiter. Als er die Haare mit dem Blut benetzte, gab es eine chemische Reaktion und Malek wurde von der Wucht einer kleinen Explosion zurückgeworfen. Grünliche Rauchschwaden durchzogen den Raum

Bei allen Geistern....

fluchte er.
26.05.2002, 00:59 #15
GlutaeusMaximus
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Maximus war voll und ganz in das Buch vertieft als er einen Knall hinter sich vernahm. Er hatte gerade die letzten Notizen auf das Papier gekritzelt als ihn der Knall aufschreckte. Er drehte sich um und sah seinen Meister mit einen zufriedenen Grinsen und ohne Kapuze dastehen. Die musste ihm die Explosion vom Kopf geweht haben. Der Blick des Magiers fiel auf die grauen Haare von Malek, der Mann sah wirklich alt aus... Aber ansonsten schien er ganz unversehrt zu sein, trotz Explosion...

Maximus reichte dem Meister seine Notizen und brachte die Liege mit Alei in eine waagrechte Lage. Von nun würde der Patient die Decke bewundern müssen. Dann zapfte er erneut etwas Blut ab, diesmal am Handgelenk und reichte das Glas seinem Meister.

Nun nahm der Magier fünf bereitgelegte Kerzen und stellte sie in die Ecken des Pentagramms, in dessen Zentrum jetzt der Patient lag. Dunkler schwarzer Rauch entstand an den Kerzen, stieg aber nicht auf. Er waberte auf den Boden und verdeckte bald die Füße der Schwarzmagier...

Maximus sprach zu Malek: „So wir können beginnen, ich habe alles vorbereitet.“
26.05.2002, 01:02 #16
Alaerie
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Die Augen der Frau huschten an dem Mann auf und ab. Frost war also sein Name und Alaerie hatte sehr wohl bemerkt, dass etwas mit seiner Hand nicht stimmen konnte, die er ihr hingehalten hatte. Auch wenn er sich nichts anmerken ließ, so hatte seine Hand doch ganz kurz minimal gezuckt. Auch er musterte sie nun aus unnatürlich blauen Augen und Alaerie hätte gerne gewußt, was da durch seinen Kopf ging.

"Es freut mich Eure Bekanntschaft zu machen. Aber ich werde Euch wohl enttäuschen müssen, denn ich kenne keinerlei Gerüchte über Euch und kann diesen somit nicht die gewünschte Mißachtung entgegen bringen." Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie diese Worte sprach. Sie machte sich allerdings Gedanken darüber, was er wohl damit gemeint haben könnte, als er den Satz mit dem Begreifen gesagt hatte.

"Aber sagt, was treibt Euch zu dieser Zeit in den Garten hier?" Sie schaute zum Himmel hinauf. Es mußte schon weit nach Mitternacht sein und normale Menschen lagen nun in ihren Betten und schliefen. Aber nicht so die Bewohner des Kastells, die zu dieser Zeit am aktivsten waren. Noch vor kurzer Zeit hätte sie nun selber den Kopf auf ein Kissen gebettet gehabt, aber mittlerweile hatte sie sich den Sitten hier in diesem Haus angepaßt.
26.05.2002, 01:17 #17
Malek
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Malek stellte sich vor Alei, der es mittlerweile aufgegeben hatte zu schreien. Wie ein Schaf auf der Schlachtbank lag er vor den beiden Magiern, und schien mittlerweile mit einer ungesunden Gleichgültigkeit der Sache entgegen zu blicken.
Malek schloss die Augen und murmelte irgendwelche undeutlichen Worte und Verse. Dabei hob er beide Arme und streckte sie zur Seite. Dann öffnete er die Augen und ging zum Tisch, der von der Explosion völlig leergefegt war. Aus dem Regal über dem Tisch nahm er 3 Flaschen, die er in einen Kolben entleerte. Den stellte er auf seine Hand, und schloss wieder die Augen.
Er schien sich voll und ganz auf seine Hand zu konzentrieren, die Finger glühten, und in der Handfläche bildete sich eine leichte Glut. Die Flüssigkeit schien zu sieden. Zufrieden hielt er den Kolben gegen das Licht. Der Trank schien genau richtig zu sein.
Malek ging zum Barden und nahm ihm den Knebel ab. Zu seiner Verwunderung bliebt er völlig ruhig... so konnte er ihm den Trank vorsichtig einflössen. Alei hustete und wollte Malek in die Hand beissen, doch abermals bewies der Magier seine Fingerfertigkeit.
Alei biss auf den Kolben, der unter einem Knacksen zerbarst und zu Boden fiel. Dann nahm Malek sich den Becher mit Blut, und tauchte einen Finger hinein.
Mit dem Blut malte er dem Mann ein kleines Pentagramm auf die Stirn.
Wieder zufrieden grinsend bezog er wieder nebem dem Tisch Stellung und verfiel wieder in tiefe Konzentration. Sein Grinsen hatte im Licht der Laborkerzen etwas dämonisches, Böses.
Maximus erschrack kurz beim Anblick des alten Meisters, dann versuchte er sich dem meditativen Zustand anzuschliessen.
26.05.2002, 01:17 #18
Superluemmel
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Frosts Augen folgten einem Meteoriten, der eine weißliche Spur hinter sich herziehend in der Atmosphäre verglühte. Dann zeichnete sich mit einem Donnergrollen das mittlerweile zwar durchaus vertraute, aber dennoch verhasste, blaue Blitzen der Barriere am Himmel ab. Der Krieger ließ auch seine rechte Hand auf dem Schwertgriff ruhen und beobachtete noch einige Sekunden lang das Schauspiel, bevor er schließlich antwortete :
"Ich habe die Nacht genossen, die vermeintliche Freiheit in einem Gefängnis aus unsichtbarem Stahl. Und dabei wieder einmal der Vergangenheit nachgehangen...."
Wieder vergingen mehrere Sekunden, bis der Gildenlose weitersprach. Das einzige Geräusch in der nächtlichen Stille war das leise Wispern des Windes, welcher sich an den vielen Ecken des alten Gemäuers verfing.
"Wie ich sehe beherrscht ihr die Kunst des Schwertkampfes. Ist das nicht etwas ungewöhnlich für einen Magier des Zirkels?"
26.05.2002, 01:28 #19
GlutaeusMaximus
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Während sein Meister dem Patienten den Trank einflößte hatte Maximus eine weitere Flüssigkeit zusammengemischt. Er hatte nun eine Schüssel mit einer blauen dampfenden Paste in der Hand und fing an zu meditieren. Dabei hielt er die Schüssel direkt über den Kopf des Patienten...

...nach einer Weile waren 80% der Paste verdampft und der Rest war ziemlich dickflüssig geworden. Der Magier nahm einen Holzspachtel und schmierte die Paste auf die Wunde im Gesicht von Alei. Die Paste wurde sofort absorbiert, und Maximus schmierte reichlich nach. Doch auch der Rest der blauen Substanz verschwand in der Haut des Patienten.

Maximus trat zurück, ließ die Schüssel fallen und fing wieder an zu meditieren. Von der Wunde stieg langsam Rauch auf, der immer dichter und bläulicher wurde...

Plötzlich sprang ein Blitz aus dem Nichts auf Alei über und setzte ihn unter Strom. Auf der ganzen Haut zuckten kleine Blitze hin und her. Ein zweiter und dritter Blitz schlugen auf den Patienten ein...

...und sprang dann auf Malek über...
26.05.2002, 01:35 #20
Alaerie
Beiträge: 924

Auch Alaerie war der Meteorit nicht entgangen. Ein Windhauch strich ihr durch das Gesicht und sie wandte sich der nächtlichen Begegnung erneut zu.
"Ich weiß nicht, worüber ihr Euch Gedanken gemacht habt, aber man sollte die Vergangenheit und die Erinnerungen schätzen und sich erfreuen, dass es sie gibt."
Der Mann würde das nun sicherlich als dummes Geschwätz abtun, da sie ja nicht wissen konnte, worüber er so nachdachte, aber das war ihr egal.
"Nun, es ist schon richtig, dass nicht viele Magier mit dem Schwert umgehen können, aber ich bin auch erst seit kurzem in den Gefilden des Kastells. Ich war vorher hohe Novizin im Sumpflager und dort auch Einhandlehrmeisterin. Daher rühren meine Künste im Schwertkampf. Aber Ihr seid auch nicht von schlechten Eltern in dem Bezug."
Wieder huschte ein flüchtiges Lächeln über ihr Gesicht. Was aber widerum erstarb, als ihre Gedanken zum Sumpf abglitten und an die Begegnung mit Alei heute.
Sie würde nochmal in ruhe mit ihm sprechen müssen und ihm versuchen klar zu machen, warum sie ihm nichts gesagt hatte.
26.05.2002, 01:48 #21
Malek
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Malek wurde aus seiner Meditation gerissen. Er hatte nicht verfolgen können was Maximus da trieb. Hätte er es gesehen, hätte er ihn zurückgehalten... das empfindliche Ritual wurde massiv gestört.
Die Blitze zogen in Maleks Körper, in seinen Geist, in sein tiefstes inneres. Es war wie ein Albtraum, Bilder flogen an seinen Augen vorbei, unterstrichen von furchtbaren Schmerzen, die langsam seinen Verstand zerfrassen. Der hochgewachsene Leib des Magiers fing an zu beben, zu zittern... die Bilder in seinem Kopf wurden immer schneller, bunter, wahnsinniger.. die Stimmen in seinen Ohren immer kreischender, fordernder.... die Realität verschmolz mit dem Fiktiven, entschwand dem rationalen Geist des Beschwörers.
Das Zittern und Beben wurde stärker, und unwillkürlich entfuhr der Kehle des Magiers ein Schrei. Was dann folge war ein lauter Knall; der Magier wurde gegen die Wand geschleudert.
Erstaunlich schnell raffte sich der Magier wieder auf, und stand anscheinend unversehrt wieder vor dem Tisch.. doch er hatte sich verändert. Das Gesicht war zu einer steifen Maske entstellt, die einst schwarzen Augen nun hellblau, ja fast weiss. Die Haare standen ihm wüst zu Berge. Malek machte den Mund auf, um Maximus noch etwas zu sagen, doch zu hören war nur ein fast stummes Ächzen.
Maximus war gelähmt von diesem grausigen Anblick, Alei war für diesen Augenblick völlig vergessen. Er wagte sich nicht zu bewegen, starrte dem Magier in die fast weissen Augen. Malek streckte seine Finger in Richtung Maximus aus. Plötzlich brach Malek in ein furchtbares schallendes Gelächter aus, das einem das Blut in den Adern gefrieren liess. Mit einer blitzschnellen Bewegung fuhr Malek herum, und sprang mit der Behendigkeit eines Raubtieres auf allen vieren die Treppe hoch. Das Gelächter verschallte in den engen Räumen, bis überhaupt kein Ton mehr zu hören war.

Maximus schien immer noch gelähmt. Er wagte nur die Augen zu bewegen, die immer noch auf die Treppe starrten. Dann fiel ihm plötzlich Alei ein, und sein Blick glitt Richtung Tisch. Doch was war das? Ein seltsamer Haufen Pergamentrollen lag zwischen Türe und Tisch.. was war das?
26.05.2002, 01:50 #22
Superluemmel
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Erinnerungen schätzen.... Oft kam es eher vor, dass Frost sich wünschte, das Vergangene ungeschehen zu machen. Wie sollte man sich an Erinnerungen erfreuen, wenn die Vergangenheit nur wenig anderes als Leid und Kummer bereit hielt? Sicher hatte es auch den einen oder anderen Lichtblick gegeben, aber mit der Zeit entwickelte sich da so eine starke Tendenz zu der Schattenseite....
Schließlich drehte der Krieger seinen Kopf so weit zur Seite, dass er der Magierin ins Gesicht blicken konnte.
"Ich habe mir meine Kampfkünste in langen Jahren beigebracht. Die meiste Erfahrung bekommt man da draußen, in der Weite dieser Welt. Trotzdem habe ich oftmals das Gefühl, dass meine Fähigkeiten mit dem Schwerte noch lange nicht ausreichen....Ihr seid noch jung, ich glaube dass ihr mich eines Tages leicht bei weitem übertreffen könntet."
26.05.2002, 02:04 #23
GlutaeusMaximus
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Der verwirrte Magier hob die Pergamentrollen auf und ging auf den Gang hinaus, doch von seinem (einstigen?) Meister war keine Spur mehr zu sehen. Er befohl einem Dämonen das Kastell nach Malek zu durchkämmen, er selbst musste sich wieder seinem Patienten widmen.

Maximus kam zurück ins Labor wo Alei noch immer auf das Gestell gekettet war. Er überprüfte, ob der Barde noch bewusstlos war, schnürte ihn dann los und warf ihn sich über die Schulter. Mit dem Barden im Schlepptau ging er im Erdgeschoß ein paar Gänge entlang und erreichte nach einer Weile ein sehr abgeschiedenes Krankenzimmer. Das Zimmer war bis auf eine weiche Matratze unmöbliert. Aber auch diese Matratze wäre nicht nötig gewesen. Der Boden war so weich, das man darauf schlafen könnte. Die Wände übrigens auch, aber auf denen konnte dennoch niemand schlafen, oder?

Der Magier durchsuchte Alei und entfernte alle Metallgegenstände, sowie Gürtel und ähnliches. Der Barde hatte nur noch seine Gewänder und wurde nun in den Raum gelegt. Maximus versperrte die Türe magisch. Trotzdem bezogen zwei Dämonen Stellung vor dem Krankenzimmer. Sie hatten den Befehl Maximus bei Auffälligkeiten zu unterrichten und dem Patienten dreimal täglich durch eine kleine Luke in der Tür essen zu reichen.

Maximus war zufrieden den Vorkehrungen und ging nun auf sein Zimmer. Dort sperrte er zuerst die Schriftrollen in eine Truhe, damit muss er sich ein anderes Mal befassen, und zog dann seine Robe aus. Stab und Schwert lagen auf dem Tisch und Maximus im Bett...
26.05.2002, 02:06 #24
Alaerie
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Alaerie hatte ihm stumm gelauscht. Sie bezweifelte zwar, dass sie ihn jemals übertreffen würde, da ihr auch einfach das Training bezüglich wirklicher Kämpfe fehlte. Die junge Frau mußte Gähnen und hielt sich schnell die Hand vor den Mund. Es war schon wieder 'spät' geworden, beziehungsweise für Normalos verdammt früh.

"Verzeiht meine Dreistigkeit bitte, aber ich würde mich nun erstmal gerne zur Ruhe bege..." Der Rest war in einem herzhaften Gähnen untergegangen. Das war ja peinlich. Der Mann mußte ja nun denken, er hätte sie zutiefst gelangweilt, was sicherlich nicht stimmte. Frost schenkte ihr ein kurzes Lächeln und wünschte noch eine angenehme Tagesruhe.

Alaerie grinste und verschwand dann durch die Tür in das Innere des Kastells. Ihr schlug ein merkwürdiger Geruch entgegen und aus dem Gang neben der Treppe wabberten schon schwindende Dämpfe und Nebel herüber. Sie stutzte kurz. Da war sicherlich ein Experiment daneben gegangen. Alaerie war aber viel zu müde, um sich darum auch noch Gedanken zu machen und so schritt sie endlich in Zeitlupe die Treppe hinauf.

Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte fiel ihr Blick sogleich auf die vermaleidete Ecke dieses mehr als wiederspenstigem Bildes. Leichte Wut auf das gute Stück kroch in ihr auf, aber sie winkte dann doch lieber ab und ließ sich auf das Bett fallen. Sie schaffte es gerade noch, sich zu entkleiden, bevor ihr auch schon die augen zufielen.
26.05.2002, 02:07 #25
Alei
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Alei wurde von dem Magier zu Boden gelassen. Als sich die Tür geschlossen hatte, stand Alei auf und taumelte. Er fühlte sich schwach und ihm war schwindelig. Was hatten die Magier bloß mit ihm gemacht? Er sprang gegen die Tür und versuchte, diese aufzubrechen, doch die Polsterung warf ihn nur zurück. Nach einiger weiteren Versuchen blieb er erschöpft auf dem Boden liegen.

Dann merkte er es. Eine Veränderung ging in ihm vor. Langsam legte sich die Aggresivität in ihm, Erinnerungen, die er lieb gewonnen hatte verschwanden im Nichts. Als er seine Hände betrachtete, merkte er, dass diese weiß wurden. Was hatten diese Magier mit ihm gemacht??? Schon nach kurzer Zeit wußte er nicht mehr, wie er in die Kolonie gekommen war, kurze Zeit später schon nicht mehr, wie er in diesem Raum gekommen war.

Er erinnerte sich an nichts mehr, nur noch daran, dass er hier schon eine Zeit saß und dass er hier nicht heraus kam. Auch kam ihm seine Hautfarbe nicht mehr komisch vor. Er erinnerte sich nicht mehr daran, dass er jemals eine andere Hautfarbe gehabt hatte. Dann schlug die Müdigkeit über ihm zusammen und er fiel in einen unruhigen Schlaf.
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