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Taverne "Zum Schattenläufer" #5
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05.11.2002, 15:01 #176
Tak
Beiträge: 3.270

Tak saß bei den Harpyenforschern. Vor ihm stand ein Teller mit den Überresten einer gebratenen Scavengerkeule darauf und ein halb volles Glas Weißwein. Daneben lag Melchior, der Schädel, der bis jetzt sonderbarerweise die Klappe gehalten hatte. Der Waldstreicher fragte sich schon seit längerem, warum er Melchior überhaupt mitschleppte und nicht einfach irgendwo verbuddelte, aber irgendwie hoffte Tak darauf, dass sein neuer Begleiter - oder wie auch immer man dazu sagen sollte - irgendwann mal irgendwie nützlich sein könnte...
Bei der Diskussion hielt der Gildenlose sich zurück. Wilde Spekulationen waren nicht unbedingt sein Ding. Aber vielleicht würden sich die Leutchen ja mal entschließen, der Sache auf den Grund zu gehen, und das könnte interessant werden...
"Hmm, jaaaa, Harpyenmännchen..."
Entgeistert starrte Tak auf den neben ihm liegenden Schädel. Jetzt hatte er sich also doch dazu entschlossen, seinen Senf dazuzugeben. Na dann prost... Der Waldstreicher kippte den restlichen Inhalt seinen Weinglases in sich hinein, während Melchior unbeirrt fortfuhr.
"Harpyenmännchen sind...ähm...männliche Harpyen. Keine weiblichen. Toll, was? Und die entstehen durch...ehm...Vermehrung. Jawoll..."
Ein Pech für Melchior, dass er nur ein loser Schädel war, und sich so nicht umdrehen konnte. Ansonsten hätte er gesehen, wie Tak langsam seinen Speer hob und zielte...
"Und dann fressen sie. Wahrscheinlich Pflanzen. Sonst wären es ja Weibchen. Die Fressen keine Pflanzen. Und die Paar..."
Der Speer schoss nach unten und traf den Laberschädel genau. Krachend zersprang Melchior in kleine Bruchstücke, die anscheinend auch recht Aerodynamisch waren, denn einige flogen erstaunliche Strecken durch die Luft, bevor sie auf dem Boden der Taverne landeten. Neben Melchiors Teilen flogen allerdings auch Geschirr, Flaschen und was sich sonst noch auf dem Tisch befand, herunter. Dass es dadurch zu einigen Flecken an den Gewändern der Harpyentheoretiker kam, störte Tak allerdings nicht weiter. Ruhig setzte er sich wieder hin und stellte seine Waffe neben sich ab.
Zunächst geschah nichts weiter, und einen Moment lang glaubte Tak schon fast, Melchior wäre endlich hinüber. Aber diesen Gefallen wollte die in den Schädel gebannte Seele eines Nekromanten dann doch niemandem gönnen - die Knochensplitter fingen an zu wackeln, etwas später erhoben sie sin in Die Luft und schwebten alle aufeinander zu. Wo sie sich trafen, setzten sie sich automatisch zusammen und verschmolzen wieder miteinander. Bald darauf lag Melchior wieder vollkommen unversehrt auf dem Tisch...
"Wann gehen wir?" fragte Tak, als wäre nichts gewesen.
05.11.2002, 16:00 #177
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Verärgert schaute der Schwarzmagier den komischen Typen mit dem Schädel an. Bei der wilden Aktion mit dem Speer war er aufgesprungen. Jetzt pfuschten schon irgendwelche dahergelaufenen Landstreicher mit Magie herum. Das konnte nicht gut gehen. Irgendwann würde das mal ganz mies enden. Er wußte es. Außerdem war er mächtig sauer, daß seine neue Robe schon wieder fleckig war. Die letzte hatte er duch Blutflecken verloren und jetzt waren Fettflecke auf der neuen. Dieser Mensch hatte scheinbar keine Ahnung, wie kostbar die Kleidung eines Hohepriesters war.

Naja, so abgerissen, wie der aussah, war es ja klar, daß er auch auf andere keine Rücksicht nahm. Komisch, früher wurden Leute, die ihre Waffe in der Taverne zogen, mit lebenslangem Tavernenverbot belegt und einfach ohne große Worte rausgeschmissen. Mal sehen, ob Sador bald ankam und seine Schlägertruppe heranpfiff.
"Harpyien sind die Geschöpfe eines Schwarzmagiers in alten Zeiten, die dieser mit göttlicher Hilfe erschuf. Wer sonst, als ein Magier Beliars sollte dies zustandebringen?

Leider war er Narr genug, um nicht zu bemerken, daß er nur benutzt wurde und seine Schöpfung aus den Fugen geriet. Aber was wißt ihr schon. Meinetwegen laßt uns nachsehen. Ich brauch sowieso ein Ei einer Harpyie, da trifft es sich gut, wenn mir einer von euch so eins besorgen könnte." Er wischte sich noch einige der eben durch den Raum geflogenen Speisereste von der Robe, warf dem Typen mit dem albernen Schädel noch einen vielsagenden Blick zu und setzte sich dann wieder.

Mit hochgezogenen Augenbrauen und in leichtem Ekel verzogenem Mund sah er zu, wie all die Unwissenden doch tatsächlich ihre Zähne tief in das tote Fleisch schlugen, daß ihnen als Mahlzeit aufgetischt wurde. Alle taten sie so, als würde es ihnen schmecken, wie abartig. Sie würden nie verstehen, was es hieß, Magier zu sein. Wie bedauernswert. Oder auch nicht. Der Hohepriester selber nahm zum obligatorischen Wein nur eine leichte fleischlose Suppe und gedünstetes Gemüse zu sich. Am Ende ließ er sich noch etwas Dörrobst als Wegzehrung von Sador einpacken, der ihn scheinbar noch immer nicht erkannte. Hatte er sich so verändert?
05.11.2002, 17:25 #178
Yale
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Mit schweren Schritten lief er, durch seinen Sturz etwas ramponiert, auf die Taverne zu. Schon von weitem blies ihm der faulige Geruch aller menschlichen Ausdünstungen entgegen, die eine Taverne so mit sich brachte. Aber zwischen all diesem Gestank entdeckte er sein Ziel für heute Abend, den Biergeruch!
Seine Schritte beschleunigend erreichte er das Wirtshaus und öffnete die Tür. Eigentlich wollte er eintreten, doch die gewaltige Pestwolke schlug ihn geradewegs aus den sündhaft teuren Lackstiefeln.

Langsam gewöhnte sich Stahlfräse an den üblen Geruch und rappelte sich auf. Obwohl er eigentlich nichts erkennen konnte sah er sich nach bekannten Gesichtern um, welche in dieser Nähe zum Lager wohl unschwer zu finden waren.
Und tatsächlich erblickte er den sonnigen Schatten Muhammad oder so. Nur verwirrte ihn etwas, denn der vermeintliche Schatten trug eine echte Garderüstung!

Aber das konnte er ja später noch klären. So schaltete er sein Gehirn auf Sparflamme und rief dem Wirt seine Bestellung zu, die drei Bier, drei Fleischkeulen und einen Wein beinhaltete.
Er ging geradewegs auf den Tisch zu an dem Muhammad und noch ein paar andere zwielichtige Gestalten saßen. Es waren sogar eine Amazone und einer von diesen Jahrmarktkünstlern namens Schwarzmagier dabei.
Stahlfräse begrüßte den Rest der Gesellschaft und bemerkte, dass die wohl über ein höchst interessantes Thema zu diskutieren schienen. Alsbald bekam er mit, dass es sich um eine Diskussion über diese Krapfenviecher handelte. Sofort fiel er dem Redenden ins Wort.

=Stahlfräse= Jaja, diese Krapfen sind schon merkwürdige Viechter! Immer am schreien, immer am nörgeln und was das komischste ist, es scheint nur Weiber in diesem Volk zu geben!

Einer der Anwesenden machte den Schatten darauf aufmerksam, dass die Gesprächsrunde gerade über dieses Thema ging und dass sie über den Verbleib der Männerwelt dieser Rasse rätselten. Sofort fing Stahlfräse wieder mit reden an.

=Stahlfräse= Also, wenn ihr schon so lange darüber rätselt, dann will ich Euch mal aufklären!

Vor langer langer langer Zeit war einmal......., ähm ja was wollt ich sagen? Achso, ja! Ich denke, dass die Männer einfach nur körperlich schwächer sind und deswegen die Frauen die Drecksarbeit übernehmen, wie eben Beutefang oder Menschen töten oder Revier verteidigen und so weiter und so fort. Die Männer sitzen dabei nur im schönen warmen Bau und stellen die Denker und Verwalter der ganzen Rasse dar! So ist das und nicht anders!


Seine kurze prägnante aber eigentlich sinnlose Darstellung wurde mit in den Konfliktstoff einbezogen und ausgewertet. Eigentlich hätte er ja noch weitererzählen wollen, nur just in diesen Moment kam der Wirt mit seiner Bestellung. Und da Stahlfräse ziemlich hungrig war und schnell das Delirium erreichen wollte, fing er an zu schlingen und zu schlemmen.
05.11.2002, 21:09 #179
PropheT
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Janosch und PropheT trudelten nach einem exzessiven Waldtrip, bei dem der Vodkavorrat auf mysteriöse Art und Weise seine Beständigkeit um 50% eingebüßt hatte, in der Taverne ein.

Wieso er diesen Weg eingeschlagen hatte, lag ihm nach wie vor völlig im Unklaren.
Auch das Ziel seiner zu erfüllende Mission, war mehr oder minder mit wenigen, markanten Inhalten gespickt.
Aber im Endeffekt waren die ganzen Umstände, in denen er sich gerade befand, sowieso von geringer Relevanz. Denn hätte man ihn gefragt, wer er sei und wieso er in der dunklen Nacht mit Lichtschutzgläsern, Pantoffeln und einem alten Bademantel durch die Kolonie wanderte, so hätte er den neugierig Fragenden nur mit einem leeren Gesichtsausdruck beglücken können.
Vielleicht hätte er noch einzelne Satzfragmente wie "Holz" und "Kapitän Iglo", der betreffenden Person entgegenschleudern können, damit wäre aber sein Wissen um die eigene Sache schon ausgeschöpft gewesen.

Langsam öffnete sich die Tür zum Inneren der Taverne.
Ein Lautes Knarren begleitete den gemächlich aufsteigenden Nebel, der PropheTs Füße umschlängelte und mit jedem weiteren Schritt des Priesters tiefer in die Taverne eindrang.
Da stand er nun, der einzig wahre, unbeschreibliche PROPH....für etwas 12,3 Sekunden, dann kippte der Magier vorne über und schlug auf dem harten Holzboden auf.

Zwei Fuß hinter der Tür, blieb er dann auch bewegungslos liegen und murmelte etwas von "Holz" und einer "miserablen Arbeit unter Deck"......
05.11.2002, 21:35 #180
blutfeuer
Beiträge: 5.016

"mein gott, das ist prophet! helft ihm schnell! wie läuft der denn wieder rum? manman, kann man dich denn nicht mal ein paar tage aus den augen lassen?"

blutfeuer und scatty zogen den propheten an den tisch und platzierten ihn auf der bank. dann setzten sich beide so, dass er zwischen ihnen eingekeilt war und nicht unter den tisch rutschen konnte.

"sag mal, du schwarzmagier, hast du nicht etwas bei dir, was ihn wenigstens transportfähig macht? ihr aus dem kastell kennt doch so viele tricks?"
05.11.2002, 22:06 #181
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Don-Esteban fühlte sich dann doch angesprochen von der Amazone. Übrigens gefiel ihm ihr Gesicht ausnehmend gut. Kein Wunder, das war ja auch von ihm. Nicht ohne Stolz in der Stimme antwortete er ihr deshalb "Ja, ich habe da einen Muntermacher, der die Wirkung von zu viel Schnaps aufhebt. Für einen Heiler ist das doch kein Problem." Er griff in die Innentasche seiner Robe, wo neben dem Portemonnaie mit der goldenen Varrant Express, die ja jeder bessere Magier, der etwas auf sich hielt, egal, ob ers sich leisten konnte, oder nicht, wobei die in der Barriere sowieso nur in einigen eher obskuren Spelunken als Zahlungsmittel akzeptiert wurde (der Schattenläufer gehörte nicht dazu), besaß und holte einen Flachmann heraus.

"Andere haben dort ihren Nachschub an Stoff drin. Ich denke da weiter. Mein Mittel schafft wieder den klaren Kopf, den man braucht, um sich zu überlegen, wo man den eigenen Vorrat wiederauffüllt." Er flößte Prophet etwas davon ein. Und dieser kam tatsächlich langsam wieder zu sich. "Eigentlich sollte ich dich ja zur Hüterin bringen, doch sie hat mir schon wieder einen neuen Auftrag gegeben, deshalb hast du Glück. Oder ich." Zufrieden über die Wirkung steckte er sein Fläschchen wieder weg.
05.11.2002, 22:14 #182
blutfeuer
Beiträge: 5.016

zufrieden registrierte blutfeuer, dass es prophet besser ging und sie erhob sich langsam:

"wenn wir uns nicht einigen können und jeder was anderes erzählt, warum gehn wir nicht einfach los und überprüfen die ganze angelegenheit mal. ich weiß wo die biester leben, auf jeden fall leben an der stelle die meisten in der barriere. und ich kenne mich gut aus.

wir müssen in die bergfeste. ich war mit einem alten freund schon einmal da, dort kommt man nicht in die nähe, weil die biester einen dort sofort angreifen. und immer sieht man sie um den turm kreisen, vom sonnenaufgang bis zum sonnenuntergang. und dabei stoßen sie ihre entsetzlichen schreie aus.

wolln wir es versuchen? ich hab den eindruck, wir wären eine schlagkräftige gruppe und könnten der sache endlich mal auf den grund gehen und alle legenden und lieder darüber beenden durch die reine und unverfälschte wahrheit.

seid ihr einverstanden?"

blutfeuer ging zu sador und bezahlte ihre zeche.

"na, mein dicker? was hältst du davon, wenn wir das fass mit dem amazonenbräu hinter deine theke räumen. du musst es ja nicht anbrechen, wenn du meinst, du willst dieses tröpfchen in deiner schänke nicht anbieten. wenn du das fass aber anstichst, dann einigen wir uns in der mitte zwischen deinem letzten und meinem ersten angebot. ist das ein geschäft?"
05.11.2002, 22:30 #183
Sador der Wirt
Beiträge: 391

Sador horchte auf. "Ihr wollt euer Faß bei mir unterstellen? Kein Problem. Auf die Miete fürs Abstellen können wir uns ja später einigen. Das wird bestimmt nicht zu teuer für euch. Vielleicht nehm ich das Faß auch als Gestell für einen Tisch, dann brauch ich nur noch eine Tischplatte." Er wies der Amazone noch einen Platz zu, an dem er das Faß gerne hingestellt haben wollte und kümmerte sich dann wieder um seine Gäste. Die Gruppe, die seit vorgestern die Schenke belegte, wollte anscheinend aufbrechen und blutfeuer mit ihr. Na schade, gebechert und gegessen hatten sie ja genug. Bis auf diesen Schwarzmagier mit seiner lächerlichen Gemüsesuppe. Irgendwie kam ihm dessen Gesicht bekannt vor. Wenn er nur wüßte, woher...
05.11.2002, 22:49 #184
PropheT
Beiträge: 3.117

Der Zustand eines aufgeweichten Brotes, der sich in PropheTs Gehirnwindungen abspielte, wich dem eines frostigen Eissturms in einer kalten Polarnacht.
Man konnte das ganze auch als eine Art Gehirnstarre deuten.
Als seine Augen zu tränen aufhörten, blickte der Proph zu seiner Linken und dann einige Augenblicke später zu seiner Rechten.

In was für einem Sammelsurium von entarteten Menschen war er hier hineingeraten.
Rechts von ihm saß ein Albino, der mit einer kleinen, vergoldeten Karte, kleine weiße Linien, aus einem Pulver vor ihm, entlang des Tisches formte.

"Erm....wer auch immer du bist, ich will mehr davon.....", murmelte der Magier in Richtung des schwarzgekleideten Albinos.
Zu seiner Linken, saß ein kleines Mädchen, das anscheinend bei der Färbung ihrer Wäsche vergessen hatte, daß man selbige vorher ausziehen sollte, denn ihr Körper war mit seltsamen Farbflecken übersät.
"Hallo....sagt mal, ihr seid nicht zufällig beide beim Wanderzirkus" starrte PropheT das junge Ding fragend, mit weit aufgerissenen Augen an.

Anscheinend antworteten die Beiden ohne Eintrittsgeld nicht.
Aber PropheT hatte dafür Verständnis, die saisonbedingte Arbeit neigte sich langsam dem Ende und in dieser Jahreszeit mußte man jeden Erzbrocken zweimal umdrehen.

Obwohl er die Beiden nicht zu kennen schien, folgte er ihnen zu einer Gruppierung von anderen Selbstdarstellern, die sich vor dem Ausgang versammelt hatten.

Geistesabwesend folgte PropheT der Gruppe, deren Ziel weitab des Tals lag........
05.11.2002, 23:00 #185
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

"Wie? Laufen?" Für Don-Esteban, dem sich gerade erst die Vorteile des Teleportierens als bevorzugte Reiseart offenbart hatten, war Laufen auf einmal etwas schrecklich antiquiertes. Plötzlich verstand er den Baal Champ, dem ja schon von jeher nachgesagt wurde, daß er niemals mehr als fünfzig Schritte gehen würde, was zur Folge hatte, daß man vor ihm in einer Entfernung von mehr als eben diesen fünfzig Schritten um jeden Teleportpunkt sicher war. Aber das war sicher alles nur ein Gerücht. Erst neulich sollte der Baal einen Skiurlaub auf einem Gletscher gemacht haben. Der Magier würde sich bei Gelegenheit einmal mit dem Baal über das beste Hotel vor Ort austauschen und dann eventuell selbst ein verlängertes Wochenende dort verbringen. Doch erstmal fügte er sich drein und lief hinter den anderen her, die jetzt alle aufbrachen.
06.11.2002, 22:05 #186
Dumak
Beiträge: 465

Die Tavernentür sprang auf. Herein kam ein ziemlich abgerissen aussehender Mann. Dumak war da. Naja ok, das klang jetzt ziemlich pathetisch. Es war ja nicht so, daß jemand auf ihn warten würde. Zumindest nicht hier. Eher im Sumpflager. Da wartete Uher sicher noch auf sein Schwert. Aber das war viel besser dazu geeignet, hier mal ein bisschen rumzuprotzen. "Ein Krug Amazonengebräu, aber schnell!"

Er legte die Hand gaaanz unauffällig an den Schwertknauf, der, von recht kostbarer Machart, den Eindruck eines vermögenden Besitzers hinterließ. Dummerweise machte den eben mühsam aufgebauten Eindruck der restliche Aufzug wieder wett. Die zerfetzten und fleckigen Klamotten, die dem Schatten vom Leib hingen, machten den mitleidserregenden Bettlern von Khorinis Konkurrenz.

"Öhm... ich hab grad mit meinem treuen Schwert hier" (er wies auf das an der Seite baumelnde Stück) "ein Rudel Snapper in die Flucht geschlagen. Leider haben sie mich auch etwas dabei lädiert. Und jetzt will ich mich bei einem Krug Amazonenbräu erholen", wiederholte er mit Nachdruck in der Stimme, denn der Wirt machte bis dato keinerlei Anstalten, ihm das Gewünschte zu bringen. Komischer Kerl! Dumak war Gast, hatte Durst und würde sogar bezahlen... ja, doch, würde er.
06.11.2002, 22:38 #187
Sador der Wirt
Beiträge: 391

Was war denn das für ein Elend? Sowas Zerlumptes war ja selbst für die Barriere ungewöhnlich. Der hatte bestimmt kein Erz. Oder Moment mal. Da baumelte ein Schwert an seiner Seite. Aber meine Güte! Wie hatte der Typ das denn befestigt? Selbst Sador, der ja ansonsten mit dem Schwertgefuchtel nichts anfangen konnte, bemerkte, daß hier was nicht stimmte. Und so wollte er ein Rudel Snapper massakriert haben?

Naja... komisch wars allemal. Schlimmer war jedoch, daß der auch noch Amazonenbräu verlangte. Und zwar ziemlich bestimmt.
"Das Faß ist gerade alle. Heute Abend stech ich kein neues mehr an, das wird bis morgen nur schlecht, weil sich das nicht so lange hält. Und davon werd ich bestimmt nicht reich." Ob das jetzt geglaubt wurde? Egal, Sador war der Wirt.

"Ich geb dir nen Krug Sumpfmet. Das ist fast das gleiche. Du darfst auch den gleichen Preis bezahlen. Schmeckt ganz ähnlich." Und schon kam er mit einem Krug schäumenden Mets auf seinem Holzbein angewackelt und stellte den vor den Schatten ab. "Macht dann acht Erz"[i], behauptete er frech. Met kostete ja eigentlich nur vier, aber dieser abgerissene Typ wollte es ja so. Und wer war Sador, als daß er solcherlei Wünsche zurückweisen würde?
06.11.2002, 23:23 #188
Dumak
Beiträge: 465

Dumak rückte die verlangten acht Erz raus. Die ausgehängte Karte konnte er ja leider nicht lesen. Komisch, daß hier überhaupt eine hing. Wollte der Wirt mit seinen Kenntnissen protzen? Die wenigsten besaßen doch die nötige Bildung, um Lesen zu können. Genüßlich schlürfte Dumak den Met hinunter und fing dabei die Fetzen eines Gespräches auf, in dem ein Schatten des Alten Lagers irgendwelchen Burschen von seinen Abenteuern bei der Rettung irgendeiner Prinzessin berichtete.

Dumak sperrte die Lauscher auf. Von der Prinzessin war dann zwar nicht vmehr die Rede, aber dafür von 8 Waffen, Schwertern zumeist. Die gehörten laut Erzählung zu dem Schatz des Drachens. Wo jetzt ein Drache herkam, war dem Dieb zwar schleierhaft, aber das war sowieso nebensächlich. Interessiert rückte Dumak mit seinem Stuhl rüber.
"Erzähl mir mehr", meinte er. Und der Schatten erzählte mehr.

Er zählte auf Nachfrage genau auf, um was für Waffen es sich handelte. Das dauerte zwar etwas, weil er sich immer wieder verzählte und dabei noch vom Thema abkam und bei seiner Großmutter landete, die sich ab einem bestimmten Alter auch immer verzählt habe, er aber noch lange nicht so alt sei, was aber jetzt ein schlechtes Zeichen sei, also nicht, daß er noch nicht so alt sei, sondern, daß er sich sich schon verzählen würde und so weiter und so fort.

Endlich, als Dumak ihm noch 2 Bier spendiert hatte, hatte er es raus. Es handelte sich um drei Zweihänder, vier Einhänder und um ein Kurzschwert oder Dolch. Da wußte Dumak, worum es ging. Denn mittlerweile hatte es die Runde in der Barriere gemacht, daß Carthos, der Erzbaron bestohlen worden war. Seine heißgeliebte Waffensammlung war Opfer von Dieben geworden.

Wie jetzt dieser tumbe Schatten daran gekommen war, war Dumak zwar nicht klar, aber eigentlich war das auch vollkommen egal. Er fragte noch nach, ob er denn wüßte, wo genau die Waffen lägen und erhielt als Antwort den stolz hochgehobenen Knoten im Ärmel präsentiert. Der Knoten bezeichne die Stelle, an der die Waffen lägen. Dumak war verwirrt.

Wie sollte das denn funktionieren? Was für ein komischer Kerl das doch war. Am Ende der Unterhaltung versprach der Schatten, Yenai war übrigens sein Name, hatte Dumak herausbekommen, ihn am nächsten Tag in das Versteck zu führen. Den Rest würde Dumak dann schon erledigen. Er bezahlte noch ein Zimmer für Yenai und eins für sich, dann trollten sich beide.
14.11.2002, 19:49 #189
Dumak
Beiträge: 465

Die Tür wurde aufgestoßen. Herein trat ein schmucker Schatten. Seinen Eindruck hatte er besonders seiner Rüstung zu verdanken. Die war neu und sah echt schnieke aus. Leider trübte das strähnige schwarze Haar, daß ihm teilweise im Gesicht hing, das Bild wieder ein, so daß er wohl keine Frau heute rumkriegen würde, ohne etwas dafür springen zu lassen. Aber das war ja hier eh egal, da es kaum Frauen in der Barriere gab. Und die, die hier lebten, gingen nicht in die Kneipen.

Also ging Dumak, um keinen anderen handelte es sich hier, zur Theke und bestellte sich einen Humpen Bier. Sador bediente promt, so viel war nicht los. Einige Erzstücke purzelten über die Eichenholzplatte und wurden mit einem gekonnten Wisch vom Wirt eingefangen. Es sah aus, als ob er ne Fliege fing. Dumak sah sich um. Nicht viel los hier. Doch in einer Ecke fiel ihm eine bekannte Gestalt auf. Was hatte er eben über die Frauen der Barriere gedacht? Vergesst es. Er sah Nienor. Seine Vorleserin.*




*Ein Insider. Vergesst es, euch den Kopf darüber zu zerbrechen. Entweder, ihr wißts, oder ihr wißts nicht.
14.11.2002, 19:50 #190
Nienor
Beiträge: 631

Es war keine gute Idee gewesen, in die Taverne zu gehen, noch dazu alleine. Nicht, daß die Söldnerin um ihr Leben besorgt war, nein, aber es war einfach ziemlich langweilig, ohne Begleitung in einem Wirtshaus zu sitzen. Die gaffenden Blicke derjenigen Mänenr, die sich scheinbar kaum noch beherrschen konnten, hielt sie aus, der auf den Boden tropfende Geifer war Sadors Problem, nicht ihrs. Sie hatte sich einen Krug dieses Amazonengebräues bestellt.

Sador hatte irgendwie komisch rumgedruckst und ihr dan dieses Zeug hier gebracht. Das Rezept mußte gewechselt worden sein. Es schmeckte haargenau wie Met. Oder steckte da mehr dahinter?Plötzlich sprach sie ein in einem interessant aussehenden Panzer steckender Mann an.
"Wer? Ach, Dumak. Schicke Rüstung. Wo hast du die denn her?" Der Schatten setzte sich einfach so zu ihr. Übermäßige Höflichkeit war normalerweise nicht sein Ding, soviel wußte sie schon.

Nienor mußte lächeln, als sie an die Situation damals in seiner Hütte dachte. Sie hatte ihm die Anweisungen des Schwarzmagiers vorgelesen.
"Und, hat dich der Dämonenbeschwörer belohnt? Nein? Du warst noch gar nicht dort? Warum das denn? Ich schätze, der läßt ne Menge Erz springen, wenn du seine Wünsche ordentlich ausgeführt hast. Und Erz kann doch jeder gebrauchen."
14.11.2002, 19:51 #191
Dumak
Beiträge: 465

Dumak hatte erst einmal einen tiefen Zug genommen. Das Bier hier war doch noch immer das Beste. Dann winkte er ab. "Ach, ich hatte zu tun, aber hast recht, ich sollte mich mal auf den Weg ins Kastell machen. Aber das mach ich erst morgen, am Tage. Die Orks.. du weißt, die neuesten Überfälle... Erst Drakia, dann auch noch euer Lager. Wer weiß, ob der Turm des Magiers in Drakia überhaupt noch steht, Wie ich gehört habe, soll dort alles dem Erdboden gleich gemacht worden sein."

Der Dieb träumte ein bisschen von schnellem Reichtum durch Leichenfledderei, beschloß aber dann, daß es die Reise nicht wert sei, die Orks würden schon alles wertvolle mitgenommen haben. So dumm waren die ja nun auch nicht. Sonst würde der Orkkrieg draußen nicht so lange dauern. "Ah, das Bier hier ist immer noch das Beste." Er nahm noch einen Zug.
14.11.2002, 19:51 #192
Nienor
Beiträge: 631

"Keine Ahnung. Mir hat der alte Geizhals etwas angedreht, was er Amazonenbräu nennt. Ich nenns eher Honigwein. Vielleicht hat er die Fässer verwechselt." Mißmutig drehte Nienor ihren Krug in den Händen. Sie schien nachzudenken. "Weißt du was? Ich komme morgen mit ins Kastell. Erinnerst du dich an das Kästchen. Ich schlepps immernoch mit mir rum. Der Schwarzmagier sollte das doch mal untersuchen. Vielleicht kann er's öffnen."
14.11.2002, 19:57 #193
Thorus
Beiträge: 1.508

In der Taverne angekommen sah Thorus sich um...war nicht grade viel los.Ein paar Buddler und Banditen saßen hie rum. Thorus sah einen freien Einzeltisch und nahm Platz. "Ein Bier und einen Reisschnaps" warf er dem Sador karg entgegen. Die beiden bestellten Getränke kamen auch wenig später und Thorus nahm sich erst den Reisschnaps vor um ihn dann mit Bier zu begießen. Nach dem anfänglichen Schnaps kam dann noch ein kleiner Wein. Thorus lehnte sich zurück und genoss die Atmosphäre von Alkoholgeruch und Sumpfkrautrauch im Raum...
14.11.2002, 20:16 #194
Dumak
Beiträge: 465

Der Schatten horchte auf."Du kommst mit? Wunderbar! Dann können wir dem Don mal auf den Zahn fühlen. Vielleicht springt ja etwas mehr an Belohnung für mich raus, wenn du hinter mir mit dem Schwert klirrst. Ich teil das zusätzliche Erz auch mit dir. Zeig mal deine Kiste her. Vielleicht bekomm ichs ja auf. Ich hab zufälligerweise eine gewisse Übung dadrin." Er grinste frech. "Nun zeig schon", meinte er, als Nienor zögerte.
14.11.2002, 20:16 #195
Nienor
Beiträge: 631

"Nicht hier. Ich vermute, der Inhalt ist wertvoll. Der Gardist dort drüben scheint mir schon zu lauschen", flüsterte Nienor, über den Tisch gebeugt, dem Dieb zu (ob der der Richtige für eine solche Information war?). "Und ich werd bestimmt nicht mit dem Schwert rasseln, wenn du vor dem Magier stehst, ich bin doch nicht lebensmüde." Sie richtete sich wieder auf. "Sador, noch zwei Bier." Und zu Dumak gewandt: "Ich lad dich heute ein. Aber dein Zimmer zahlst du nachher selbst." Der Schatten machte eine großspurige Geste und erbot sich seinerseits, die Söldnerin heut Abend kostfrei zu halten.
14.11.2002, 20:31 #196
Thorus
Beiträge: 1.508

Als Thorus so da saß und ein Getränk dem nächsten in seinen Rachen folgte,bekam er nebenbei ein paar Bruchstücke einer Unterhaltung zwischen Dumak und einer weiblichen Stimme mit. "Kiste.....wertvoll.....Kastell......Don...." und als er so im Unterbewusstsein darüber nachdachte fiel im ein das er ja auch noch zu dem Obersten Schwarzmagier wollte,wegen seinem vor kurzem gefundenen Dolch. Das bot sich ja an, warum sollte er den Weg alleine laufen,wenn doch einer aus dem Alten Lager mitging und man sich unterhalten könne. Er nahm einen letzten Schluck aus dem Krug und stand auf um sich zu den beiden zu gesellen.


"Es lies sich nicht vermeiden ein paar Worte aus eurem Gespräch aufzuschnappen. Daher hab ich mitbekommen das ihr zu Don wollt, und da ich selber auch noch zu ihm will bietet sich das doch direkt an oder? Wenn ihr nicht wollt müsst ihr nicht aber der Weg zum Kastell ist nicht grad ungefährlich und ein Schwert extra kann nicht schaden oder?"

Er sah,wie sich die beiden nun gegenseitig anguckten,und er erwartete eine Antwort...
14.11.2002, 20:43 #197
Dumak
Beiträge: 465

Im ersten Moment erstarrte Dumak innerlich. Wieso kam ausgerechnet der Gardechef zu ihm. Das konnte nichts Gutes bedeuten. War es etwa wegen damals, als er den anderen Schatten... oder nein, vielleicht wegen der Hütte des Budlers, die er.. nein, das wars sicher auch nicht, aber vielleicht hatte er Wind von der Sache mit dem Gardisten bekommen, bei der Dumak... Moment, was? Er wollte nur mit ins Kastell. Na dann, Entspannung war angesagt. "Darf ich fragen, was den heldenhaften Chef der Garde dazu bewegt, uns mit seiner Anwesenheit auf dem Weg ins Kastell zu beehren?"

Dumak schaltete automatisch in den Schleimmodus, das passierte immer bei Vorgesetzten, da konnte er nichts dafür. Nienor schaute sehr skeptisch, als sie mitbekam, doch Dumak schüttelte fast unmerklich mit dem Kopf. "Dador, noch ein drittes Bier" , rief er durch den Schankraum. "Sei mein Gast, ich bin nezulich durch die Großzügigkeit des Erzbarons Carthos zu etwas Erz gekommen. Hab ihm einen Dienst erwiesen." Ein bisschen mit seinen Beziehungen prahlen war immer gut.
14.11.2002, 20:49 #198
Sador der Wirt
Beiträge: 391

Sador kam angehumpelt. Er machte das voll professionell. Wer ihn zum ersten mal sah, wollte ihm glatt unter die Arme greifen oder ihm zumindest ein dickes Trinkgeld geben. Bei weiterer Bekanntschaft verflüchtigte sich allerdings dieses Bedürfnis. Die drei Bier waren schnell hingestellt und auch von Dumak bezahlt worden. "Ich heiß immer noch Sador. Zu viel Alkohol macht die Zunge schwer, was mein Junge? Na, zu plötzlichem Reichtum gekommen?", meinte Sador und deutete mit einem Kopfnicken auf die Rüstung des Schattens. Doch er erwartete keine Antwort und bekam sie auch nicht. Stattdessen trollte er sich wieder und sah nach den anderen Gästen.
14.11.2002, 20:56 #199
Thorus
Beiträge: 1.508

Die beiden waren einverstanden damit das er mitkam. Sie beredeten das sie sich hier heute Nacht ein Zimmer nehmen würden und morgen früh aufbrechen sollten. Aber nun wollten sie es sich noch ein bischen gut gehen lassen und bestellten sich noch ein Bierchen da und ein kleinen Wein hier. Nachdem sie sich alle Müde ansahen, meinte die ihm neue Nienor das sie jetzt alle sich ein Zimmer nehmen sollten und shclafen gehen sollten. Gesagt getan,sie standen auf und gingen zu Sador der ihnen dann ihre Zimmerschlüssel gab.Die Drei gingen die Treppe hinauf und wünschten sich angenehme Nachtruhe und verschanden in ihren Zimmern.
14.11.2002, 23:20 #200
blutfeuer
Beiträge: 5.016

als die gruppe im schattenläufer ankam, wollte sador grad die tür versperren, da keine gäste mehr in der schankstube saßen. da sich die gruppe aber verpflichtete, in der taverne zu übernachten, sperrte sador sehr gern wieder auf. schnell war man sich einig und die expeditionsteilnehmer verschwanden in ihre betten.
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