World of Gothic Archiv
> Rollenspiel [GM] Der Gletscher |
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17.10.2002, 23:30 | #326 | |||||||||
Champ Beiträge: 5.711 |
der baal war irgendwie immer noch sauer, weil er so unsanft geweckt worden war am strand. wenn er nur rausbekommen würde, wer das war. sowas traute er in erster linie blutfeuer zu. wer sonst würde sowas freches trauen. aber leider konnte champ es ihr nicht richtig nacheisen. er hatte beim aufwachen nicht erkennen können, wer es war. und jetzt wars zu spät. zum glück hatten sich seine sachen angefunden beziehungsweise waren garnicht verloren gegangen bei der wildwasserfahrt. und das stimmte ihn wiederum milder. eigentlich konnnte er sich jetzt bereits ins sumpflager teleportieren. aber irgendwie hatte der guru sich an wardrag und yenai gewöhnt, ausserdem wollte er noch auf stressi warten. nicht dass der noch auf verrückte gedanken kam. champ zog sich also in die nähe des kamins zurück und versuchte, in seinen letzten traum zurück zu kommen, was nicht so einfach war. |
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17.10.2002, 23:43 | #327 | |||||||||
eine_alte_frau Beiträge: 127 |
Es war Nacht und am Feuer saßen nur noch die ganz Hartnäckigen. Die alte Frau hatte bei ihrer zweiten Runde auch noch den fehlenden Wardrag gefunden, so dass sie erfreut feststellen konnten, dass sich die ganze Gruppe retten konnte. "Ihr habt einen besonderen Glücksstern gehabt, mein Kindchen. Ich hab euch ja gesagt, dass ich vor dem General nie Leute getroffen habe, die bis in die Ruinen vorgedrungen sind. Ihr habt sie besucht und seid zurückgekommen und habt diesen Bauwerken sogar noch Schätze entreißen können. Ihr habt sehr schöne Sachen mitgebracht. Für dieses magische Erz gibt es eine Menge schöne Sachen vom König. Das ist es, was er unbedingt haben will, dieses Erz. Ach, es hat schon so viel Unglück gebracht, dieses verfluchte blaue Zeug. Aber schöne Waffen und Rüstungen habt ihr mitgebracht. Aber am besten gefallen mir diese wunderbaren Felle. So etwas habe ich noch nie gesehen. Auch nicht bei den höchsten Würdenträgern. Die Bücher müsst ihr sehr sorgfältig trocknen, sonst quellen sie auf, werden wellig und man kann sie nicht mehr schließen. Ich hab aber gehört, dass es für solche Sachen Spezialisten gibt." Die Alte hatte die ganzen Schätze begutachtet, jedes Stück in die Hand genommen und versucht, dessen Bedeutung und den Wert zu taxieren. "Ihr seid reich geworden würd ich sagen. Ich gratuliere auch. Morgen werden auch eure Sachen getrocknet sein und ihr könnt auf eure Seite des Fjords hinüberfahren. Das einzige was ich noch wissen möchte ist, warum der Göttersitz auf einmal nicht mehr da ist. Habt ihr was damit zu tun?" |
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18.10.2002, 00:02 | #328 | |||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
"ich weiß nicht, ob wir verantwortlich sind oder ob nicht bereits toras das unheil ausgelöst hat. auf jeden fall sind die ruinen eingestürzt. ich hab das schon gesehen. der ganze göttersitz ist auf das eis gebrochen und hat die ruinen unter sich begraben. wir haben das nur von unten dadurch mitbekommen, dass die ruinen buchstäblich über unserem kopf zusammengebrochen sind. uns blieb gar kein anderer weg als der unter dem gletscher durch. zum glück ist mir eingefallen, was du gesagt hast. und wie du siehst, ist es ja gut gegangen. irgendwie war da plötzlich sehr viel wasser, dass uns mit einer atemberaubenden geschwindigkeit durch den eiskanal geschossen hat. wenn du jetzt erzählst, dass die lava teile des gletschers zerschmolzen hat, würde ich sogar sagen, das war unser glück." |
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18.10.2002, 00:11 | #329 | |||||||||
eine_alte_frau Beiträge: 127 |
"Das stimmt auch sicher. Wenn der Fluss nicht so viel Wasser geführt hätte in jener Nacht, dann wärt ihr nicht so schnell unten herausgekommen. Das wäre sicher euer Tod gewesen. So hat euch also der Einsturz des Göttersitzes das Leben gerettet. Ich werd sicher in den nächsten Tagen tolle Sachen finden. Der Gletscher hat gewiss noch andere schöne Sachen freigeschmolzen." |
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18.10.2002, 00:30 | #330 | |||||||||
stressi Beiträge: 1.158 |
Stressi hatte die ganze Zeit zu Nienor hingesehn, die offensichtlich große Schmerzen hatte. "Können wir nicht erst mal was für die junge Frau tun? Die hat doch ganz offensichtlich schwere Verletzungen erlitten." Stressi ging zu dem Baal, der mit lächelndem Gesicht in einer Ecke lag und vor sich hinträumte. "Könnt Ihr ihr nicht helfen? Kommt doch mal raus aus euren Träumen." Champ schlug die Augen auf und wählte in seiner Robe. Irgendwas murmelte er von "Wird Zeit dass der Junge das selber lernt, anstatt Leute aus den schönsten Träumen zu reißen." Dann nickte er und ging zu Nienor. "Übrigens finde ich, dass wir euch unbedingt ordentlich entlohnen müssen. Ihr habt uns so viel geholfen und ohne eure guten Ratschläge und Hinweise wären wir längst alle tot." |
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18.10.2002, 00:38 | #331 | |||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
blutfeuer begann in den schätzen zu wühlen, aber die alte wehrte lächelnd ab. dabei half sie dem baal die kleine kriegerin zu verarzten. offensichtlich hatte nienor gebrochene rippen und der baal meinte, dass er das ganz schnell wieder hinbekäme. ein paar routinierte griffe brachten die rippen von nienor wieder in die richtige position und dann holte er irgendwelche rätselhaften sachen aus seiner robe und rieb damit die frau ein. sofort konnte man nienor ansehen, dass die schmerzen vergingen. zufrieden verzog sich der baal wieder in seine ecke, schloss die augen und träumte weiter. trotzdem wollte blutfeuer der alten etwas geben, die sich aber standhaft wehrte und beteuerte, dass sie wirklich nichts brauche von den schätzen der jungen leuten. irgendwann gab blutfeuer dann auf. sie rollte sich am feuer zusammen und tat es den anderen gleich, die schon lange friedlich schliefen. |
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18.10.2002, 00:45 | #332 | |||||||||
eine_alte_frau Beiträge: 127 |
Alle schliefen nun. Die Alte wusste sehr wohl, dass dieser hohe Wasserstand des Flüßchens ihr neue Schätze bescheren würde. Sie war auf die Sachen der jungen Leute nicht angewiesen. Das der Göttersitz eingestürzt war, würde in Kürze neue Abenteurer anlocken und das würde auch ihr wieder neue Schätze bescheren. Diese jungen Leute aber waren ihr richtig ans Herz gewachsen. Sie war froh, dass jetzt alle hier so friedlich schliefen. Sie kontrollierte noch einmal die zum Trocknen aufgehängten Sachen und stellte zufrieden fest, dass sie bis zum Morgen mit Sicherheit getrocknet waren. |
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18.10.2002, 10:40 | #333 | |||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
am morgen erwachten die gefährten nach langer zeit erstmalig wieder ohne das gefühl, gleich erfrieren zu müssen. und nun war es zeit, abschied zu nehmen. sie begannen die boote zu beladen, die am flussufer lagen. da durch den spalt in der erde die kochende erde einen teil des gletschers verflüssigt hatte, würde sich die rückfahrt weitaus angenehmer gestalten. nun standen ihnen zwar keine gerippe als helfer mehr zur verfügung, dafür führte das flüsschen aber weitaus mehr wasser als sonst üblich. man würde den ganzen weg im boot bleiben können. als alles verstaut war, verabschiedeten sich die gefährten von der alten frau. "ich danke euch nochmals für die wertvolle unterstützung. solltet ihr einmal in schwierigkeiten geratem, so kommt zu uns in das amazonenlager auf der anderen seite des fjords. ihr werdet uns immer willkommen sein." damit legten die boote vom ufer ab und wurden durch die schnelle strömung bald aus dem blickfeld der alten getrieben. als die gefährten das ufer des meeresarms erreichten, sahen sie sich noch einmal um. der gletscher hatte jetzt ein ganz anderes aussehen. ihm fehlte die krone. es sah aus, als hätte jemand mit einem scharfen schwert den gletscher enthauptet. die luzkanzacken hatten ihre krone verloren. |
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09.02.2003, 12:14 | #334 | |||||||||
eine_alte_frau Beiträge: 127 |
Dieser Winter war härter als jeder, an den sie sich erinnern konnte. Niemand war mehr zu ihr gedrungen seit dem Besuch der Gruppe im Herbst. Sie hatte zu wenig Feuerholz, denn keiner ihrer Söhne hatte den Weg zu ihr gefunden. Die alte Frau war beunruhigt. In jedem Jahr waren ihre Kinder zu Beginn des Winters gekommen und hatte sie bedrängt, das gefährliche Leben hier am Gletscher zumindest für die Winterzeit aufzugeben, aber immer hatte sie es abgelehnt. Dann hatten die Kinder ihr Holz gebracht und die Hütte winterfest gemacht, bevor sie wieder fortgefahren waren. In diesem Jahr war alles anders. Nach der großen Schlacht, die irgendwo in der Ebene stattgefunden hatte, waren nur noch ein Mal einige Männer hier gewesen, dann hatte sich eine seltsame Stille über das Land gelegt. Die Nächte wurden zusehends unheimlicher und die alte Frau hatte Mühe, des Nachts ruhig zu schlafen. Seltsame Geräusche kündeten von nächtlichen Besuchern, die ganz sicher nicht irdischen Ursprungs waren. Als dann auch der Schäfer wie zu Beginn jedes Winters verschwunden war, fühlte die alte Frau sich das erste Mal in ihrem Leben wirklich allein. Vor allen Dingen musste sie sich um Heizmaterial kümmern. Der Fluss aus dem Gletscher schwemmte zwar durchaus auch Holz an, aber das reichte bei weitem nicht aus. Die alte Frau musste Torf stechen und den Dung der Schafe einsammeln, bevor der Schnee alles zudeckte. So vergingen die immer kürzer werdenden Tage und in den Nächten versuchte sie sich mit ihren Kräutern und Heilkünsten zu beschäftigen. Sie hatte ein bedeutendes Wissen angehäft. Sicher wusste sie über Heilung inzwischen mehr als die mächtigen Heilerinnen der alten Welt. Sie kannte die Kräfte der Pflanzen, Mineralien und der richtigen Stellung der Gestirne, die zu beachten war, wenn man die Rezeptur zur vollen Kraftentfaltung führen wollte. Und dann war eines Tages alles anders. Das blaue Blitzen am Himmel war verschwunden. Die Sterne schickten ihren eiskalten Glanz jetzt ungebrochen über den Gletscher. Etwas war passiert, die Barriere war gefallen. Die alte Frau wäre jetzt losgereist, wenn sie Eis und Frost nicht gehindert hätte. So aber wusste sie nichts und konnte sich die Folgen für die Bevölkerung von Gorthar und Khorinis nur ausmalen. Jeden Morgen sah sie als erstes zum Himmel. Jedes Mal erfreute es ihr Herz, die Barriere kehrte auch offensichtlich nicht zurück. Dann war es wohl auch noch nicht Zeit zum Sterben. Sie wollte noch einmal ihre Schritte nach Khorinis, der Stadt ihrer Jugend und ihrer großen Liebe lenken, noch einmal das fühlen, was sie am Tag ihrer Hochzeit gefühlt hatte und noch einmal die Stellen besuchen, an denen ihre Kinder aufgewachsen waren. Sie würde ganz sicher durchhalten und irgendwann das Frühjahr erleben. |
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09.02.2003, 15:45 | #335 | |||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Die wie ein bedrückendes Leichentuch über der Eiswüste hängende Stille wurde von lautem Bellen zerrissen. In der Ferne zeichneten sich zwei schnell näherkommende Schemen ab, die mit beachtlicher Geschwindigkeit über den schneebedeckten Untergrund rasten und direkt auf die Gletscherhütte zuhielten. Hinter den beiden Schlitten wogte eine dunkelbraune Welle aus felligen Leibern heran, mit geifernden Lefzen versuchten die Wölfe ihre fliehende Beute einzuholen. Und sie kamen immer näher. Dank dem Unfall hatten die Gefährten einen ihrer Schlitten mitsamt der Ausrüstung zurücklassen müssen. Sie hatten keine große Wahl gehabt. Wenn sie versucht hätten, den Schlitten wieder fahrtüchtig zu machen, wären sie wahrscheinlich entweder von der Armee der Toten oder von den ausgehungerten aber nicht minder gefährlichen Wölfen zerfetzt worden. Schnee stob auf, als eine der Schlittenkufen einen Schneehügel zerteilte und das Gefährt leicht ins Wanken brachte. Nur mit einem schnellen Griff in die Zügel konnte Frost verhindern, dass das Fahrzeug vollends ins Schlingern geriet oder gar umkippte. Ein kurzer Blick über die Schulter ließ seine Miene verfinstern. Die Wölfe hatten weiter aufgeschlossen, sie jagten einer braunen Masse gleich heran. Auch die Schlittenhunde schienen sich der Gefahr bewusst zu sein und holten das Letzte aus ihren erschöpften Körpern heraus. Weiße Atemwolken verließen ihre Kehlen, die Zunge hing einem roten Lappen ähnelnd aus ihrem Maul heraus. Frost wusste, dass sie nicht mehr lange durchhalten würden. "Don, lasst euch etwas einfallen oder wir stehen alle früher vor eurem Meister als uns lieb ist!" Der Magier schien seine Worte gar nicht zu hören oder er ignorierte sie bewusst. Die Augen geschlossen, mit einem Ausdruck der höchsten Konzentration auf seinen Zügen saß er auf dem Schlitten, den Blick auf die Flut der Wölfe gerichtet. Was machte dieser verfluchte Astraltrickser nur schon wieder? Auf Magier war auch kein Verlass.... Dann bewegte sich etwas direkt hinter den Schlitten. Der Schnee beulte sich auf, fing leicht an zu zittern. Plötzlich platzte er auseinander, gab den Blick auf eine knöcherne Hand frei, die sich aus den Tiefen der Erde herausschob und festen Halt in der Erde suchte. Binnen kurzer Zeit krochen immer mehr Skelette aus ihrem eisigen Grab, stemmten sich von unheiliger Magie zu neuem Leben animiert an das Tageslicht um ihrem Herren und Meister bedingungslos zu dienen und notfalls ihr untotes Leben für ihn zu opfern. Kurz darauf stürzten sich acht beinerne Krieger auf die erdrückende Übermacht des Wolfsrudels. Und wurden schlichtweg von der Masse an Leibern verschluckt. Das Jaulen sterbender Wölfe hallte über das Eis, das Bersten und Brechen von Knochen war zu hören. Doch der Plan schien aufzugehen. Die hungrigen Wölfe stürzten sich augenblicklich auf alles was ihnen in die Quere kam, ob ihr Opfer nur noch aus verblichenen Knochen bestand war ihnen egal. Erst als das Heulen des Rudels verklungen war, gestattete der Waffenmeister den Hunden langsamer zu laufen. Hinter einem Hügel kam auch schon die Hütte der alten Frau in Sicht. Hoffentlich war die Alte überhaupt noch am Leben.... Die Schlitten wurden langsamer und kamen schließlich ganz zum Stillstand. Sofort sprang Frost von dem Gefährt und rannte zur Tür um heftig dagegen zu hämmern. Währenddessen hatte Arson die bewusstlose Templerin vom Schlitten gehoben und näherte sich ihm von der Seite. Sorge stand dem Paladin ins Gesicht geschrieben, scheinbar war er sich nicht sicher was er tun sollte. "Öffnet die Türe!", rief Frost und klopfte abermals wummernd gegen das dunkle Holz. "Wir haben eine Verletzte!" |
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09.02.2003, 16:52 | #336 | |||||||||
eine_alte_frau Beiträge: 127 |
Die alte Frau hatte schon lange gewusst, dass da Leute kamen und dass sie verfolgt wurden, hatte sie am Beben des Geschirrs in ihrem Wandschrank bemerkt. Also hatte sie schnell Wasser in den Kessel gefüllt und das Feuer im Kamin auflodern lassen. Sie konnte es gar nicht glauben. Noch nie waren im Winter Besucher gekommen. Der Gletscher und sein Vorland waren schon im Sommer unwirtlich und nichts für nette Besuche, aber im Winter war der Herrschaftsbereich des Luzkan die Hölle. Diese Menschen mussten einen gewichtigen Grund haben. Die alte Frau öffnete die Tür und bat die Besucher herein. "Bringt auch die Hunde mit. Ich fürchte, sie werden draußen die Nacht nicht überleben. Der Gletscher geht mit wirklich lebenden Kreaturen nicht freundlich um und in der Nacht streckt er seine Totenhand auch ins Vorland. Immer herein. Und legt die Verletzten auf die Felle. Ich kümmere mich darum. Oder habt ihr auch wieder einen der sagenhaften Heiler bei euch, wie die Besucher, die den Sitz der Götter zerstört haben?" |
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09.02.2003, 17:28 | #337 | |||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Verwundert war der Magier bei den Worten des alten Weibes vom Schlitten gesprungen. Das Wolfsgeheul war in der Ferne verklungen, so daß man den Schnee knirschen hörte, unter seinen Schritten. "Der Sitz der Götter ist zerstört? Was meinst du damit? Was ist der Sitz der Götter? Und welche Gruppe war hier im Herbst, sag." Während er die Fragen stellte, war er die paar Schritte, die ihn von dem alten Weib trennten, gegangen und stand nun direkt vor ihr. Hutzlig und krumm stand sie vor ihm. Voller Falten das Gesicht mit den weißen Haaren, versteckt unter einem Kopftuch. Eine Strähne hing hervor. So alt und Krumm wie sie vor dem Magier stand, konnte er sich trotzdem nicht des Eindruckes erwehren, daß er es nicht mit einer gewöhnlichen alten Frau zu tun hatte. "Lebst du freiwillig hier in dieser Ödnis, umgeben von wilden Bestien, bedroht vom Gletscher?" Er zeigte auf die drohend hinter ihm aufragende Gletscherzunge, die aus dem Gebirge hervorlugte und ein ganzes Tal ausfüllte. "Ich kann mir kaum vorstellen, daß dies hier eine Gegend ist, wo eine alte Frau wie du gefahrlos leben kann." Irgendein Geheimnis hatte sie doch. Doch die Alte ging nicht auf die Fragen des Schwarzmagiers ein. Stattdessen führte sie die Gruppe in die Hütte. Mit wehender Kutte folgte der Don ihr und auch die anderen ließen sich nicht lange bitten, da der kalte Wind, der über die Berge pfiff, jeden dazu veranlaßte, Schutz zu suchen. So stapfte denn jeder aus der Gruppe in die kleine windschiefe Hütte, die auf einmal gut gefüllt war. Drinnen mußten einige den Kopf einziehen. Für die Alte waren die Balken, die das Dach hielten, sicher hoch genug, doch für einen hochgewachsenen Krieger waren sie eindeutig zu niedrig. Nachdem alle irgendwie Platz in der Hütte gefunden hatten, schepperte die alte Frau etwas mit dem Geschirr und kam dann mit heißem Tee angehumpelt, den sie jedem anbot. Der heiße Becher in den Händen ließ ihn seine Finger wieder richtig spüren. Und als die Flüssigkeit seine Kehle hinunterann, durchzogen wohlige Schauer den Körper des Magiers. |
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09.02.2003, 18:08 | #338 | |||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Nachdenklich nippte Arson an seiner dampfenden Tontasse. Heißer, würziger Dampf stieg von dem in ihr schwappenden Teeaufguss in den gut geheizten Hüttenraum, gab der behaglichen Luft einen exotischen Unterton. Langsam begann die klamme Kälte aus den müden Gliedern des Paladins zu weichen, die von Kampf und Schlittenfahrt verkrampften Muskelstränge lockerten sich, hinterließen ein durchaus angenehmes Gefühl der Ruhe im Körper des Kriegers. Sie waren in Sicherheit - fürs Erste. Geistesabwesend zupfte Arson eine Fluse von seinem gefütterten Lederwams, betrachtete das winzige Staubknäuel einige Augenblicke lang mit einem Gesichtsausdruck, als versuche er anhand dieses Objektes den Sinn allen Lebens zu ergründen. Die schwere Plattenrüstung hatte der hochgewachsene Streiter Innos kurz nach ihrer Ankunft in der Hütte abgelegt, sorgfältig aufgestapelt lagen die Einzelteile des glänzenden Stahlpanzers in einer Ecke des Wohnraumes nahe dem Kamin. Während die übrigen Gefährten sich auf ihren Sitzplätzen entspannten, dachte Arson über seine momentane Situation nach. Er war also in der Begleitung von Schwarzmagiern - diese Tatsache war nun bewiesen. Wie sollte er sich verhalten? Moralvorstellung und Verantwortungsbewusstsein verlangten den Tod der Frevler, es war eine Beleidigung gegen das Leben an sich wenn solch finstere Diener der Unterwelt sich frei in der Welt der Sterblichen bewegten. Allerdings hatte der Paladin einen Auftrag, und einen verdammt Schwierigen dazu. Er war sich durchaus bewusst dass er lediglich geduldet wurde in dieser Abenteurergruppe - ein brüchiger Zustand der zweifelsohne vollends in offene Feindschaft umschwenken würde, sobald er sein Schwert gegen einen der Jünger Beliars erhob. Außerdem waren ihre Kräfte bisher von großem Nutzen gewesen. Nein, der Weg der Gewalt würde ihn nicht zum Herzen des Feuers führen. Ein weiterer Schluck Tee rann die Kehle des Paladins hinunter, während er die Schwarzmagier mit einem kurzen Seitenblick musterte. Er hasste es, untätig zu sein, aber in diesem Fall konnte er lediglich stillhalten und die schwarzen Gesellen als Gefährten auf dieser Reise akzeptieren. Sicher war jetzt jedoch, dass Arson von nun an mit offenen Augen schlafen würde. Man konnte nie wissen auf welche Ideen die übrigen Abenteurer kommen konnten, hier, in dieser götterverlassenen Hölle aus Schnee und Eis. |
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09.02.2003, 18:54 | #339 | |||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Schon seit einiger Zeit saß Frost still auf seinem Platz und starrte gedankenverloren in seine Tasse. Plötzlich stand er auf, stieß sich beinahe den Kopf an der niedrigen Decke und stellte die Tontasse auf den Tisch. "Entschuldigt mich bitte", meinte er und verließ ohne weitere Umschweife die Hütte, zog die Tür hinter sich zu. Stille. Nur das Atmen der Gefährten und das leise Gemurmel der alten Frau waren zu hören. Draußen war das Knirschen von Schnee zu hören. Lange Zeit Stille. Ein dumpfes Rummsen war zu hören, es klang als ob etwas schweres gegen die Hauswand geknallt wäre. Wieder Stille. Die Gefährten tauschten verwundert Blicke aus. Langsam leerten sich die Tassen, das Feuer im Kamin war deutlich heruntergebrannt. Die Alte stand auf und legte ein paar trockene Zweige nach. Leise knarzend schwang die Tür auf, eisiger Wind erfüllte den Raum, brachte das Feuer zum Flackern und ließ einige Buchseiten rascheln. Frost zog die Tür hinter sich zu, der Wind versiegte. Mit der Linken strich er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die wirr vor seinen Augen baumelte. Ohne ein Wort zu sagen ging der Krieger zurück zu seiner Tasse und setzte sich hin. Sein Blick vergrub sich abermals in die von Dampf verhangenen Tiefen seiner Tasse. Die Stille übernahm wieder die Vorherrschaft in der Hütte. Irgendwann, es musste eine gute halbe Stunde vergangen sein, hob Frost den Kopf. Sein Blick war seltsam trüb. "Wir wer-" Er unterbrach sich und ließ ein kehliges Räuspern hören. "Wir werden morgen früh in den Gletscher aufbrechen. Theorwulf, ihr werdet hierbleiben und auf die Ausrüstung aufpassen. Die Jagd ist zu gefährlich, ich will nicht riskieren dass mein einziger richtiger Seemann im Magen eines Luzkan landet. Falls sich jemand zu schwach für die Jagd fühlen sollte, bleibt er ebenfalls hier." Bei den letzten Worten lastete Frosts Blick schwer auf dem Paladin. Der Streiter Innos' ließ keine Reaktion erkennen. Frost wandte sich an die Alte. "Wir wollen uns euch nicht aufdrängen. Es sollte kein Problem darstellen, in der näheren Umgebung einen geeigneten Unterschlupf für die Nacht zu finden. Ich würde euch nur bitten, auf die Templerin aufzupassen." |
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09.02.2003, 19:25 | #340 | |||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha lag auf dem alten Fell und massierte sich gedankenverloren den rechten Arm. Sie war unsanft auf das Eis gefallen. Ein scharfer Eissplitter hatte ihr ins Fleisch geschnitten, nicht tief aber dennoch wirkungsvoll. Ihre Wunde war inzwischen schon versorgt und verbunden, aber das half alles nichts gegen die unangenehmen Schmerzen. Nicht mal das Hörnchen konnte sie da noch aufheitern, das ulkig verrenkt in einem verschnörkelten eisernen Kerzenständer hing und vor sich hin mümmelte. Ihr Kopf tat auch weh. Als hätten tausend Hörnchen es auf ihren Dickschädel abgesehen und hackten dort auf widerspenstige Nüsse ein. Samantha seufzte tief und schloss die Augen. Was für ein Tag. Wurde Zeit, dass ein neuer anbrach. Mißmutig legte sie den Kopf zur Seite und starre in das lodernde Kaminfeuer. |
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09.02.2003, 22:29 | #341 | |||||||||
eine_alte_frau Beiträge: 127 |
Die alte Frau hatte den Magier sofort erkannt. Sie hatte auch den zweiten Magier erkannt und sie konnte den Zweifel im Kopf des Paladins lesen. Das war ja eine seltsame Truppe. Ob das mal gut ging? Das Mädchen mit dem kleinen Nager hatte Schmerzen, da konnte sie etwas tun, aber gegen die wirren Vorstellungen des Paladins konnte sie nichts machen. Sie wusste nur eins, was auch immer diese Menschen zusammengeführt hatte, sie konnten es nur gemeinsam bewältigen. Wenn einer aus dem Verbund ausbrach, würde die Mission scheitern. Am rätselhaftesten war der seltsame dunkle Waldmensch. Sie spürte die Anwesenheit eines zweiten Wesens, konnte es aber nicht identifizieren. Auch dieses innewohnende Wesen war wichtig in irgendeiner Weise. Die alte Frau ging an ihre Truhe und gab der Kleinen ein Kraut zum kauen. Damit würden die Schmerzen vergehen und sie würde schlafen. Das Hörnchen konnte sich an einem Korb mit Kiefernzapfen gütlich tun. Selbst wenn es aus allen Zapfen die Samen klaubte, gab das immer noch ein schönes Anfeuerholz ab. Als sie den Korb mit den Zapfen aus der Kammer holte, war das kleine Felltier schon auf ihrer Schulter. "Natürlich kann das Mädchen hier bleiben. und für diesen alten kerl hab ich auch noch eine Aufgabe. Der kann mir Holz zerkleinern. Das ist ganz schön schwer für mich. |
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09.02.2003, 23:02 | #342 | |||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha kaute nachdenklich auf dem Kraut herum, das ihr die Alte zwischen die Zähne gestopft hatte, bevor sie auch nur zu einer Widerrede ansetzen konnte. Das Weib hatte dabei eine solch bestimmte Miene gemacht, dass sich die Templerin nicht wagte das Grünzeug wieder auszuspucken. Also kaute sie tapfer. Ekelhafter Saft, den der Salat da von sich gab. Sie bezweifelte ja stark, dass es was half. Aber wer weiß, solch alte Kräuterhexen hatten manchmal richtige Wundermittel auf Lager. Samantha schluckte krampfhaft. Der Saft brannte unangenehm im Rachen, aber nun war es eh schon zu spät zum Ausspucken. Sie blickte betröppelt in die Runde, als sie merkte, wie das Kraut seine Wirkung tat. Mit einem Mal waren die Schmerzen so gut wie weg, die Templerin konnte es kaum glauben. Dafür übermannte sie aber auch die Müdigkeit und kaum waren ihr die Augen zugefallen, da war sie auch schon eingeschlafen. |
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10.02.2003, 10:56 | #343 | |||||||||
eine_alte_frau Beiträge: 127 |
Die Alte war früher auf als die anderen, obwohl die es doch so eilig hatten. Die Alte ließ sie schlafen. Sie wusste, dass Zeit keine Rolle spielte. Sie fütterte die Hunde und freute sich, als das Hörnchen wohlig alle vier Pfoten in die Gegend streckte, als es sich räkelte. Die junge Frau hatte die Schmerzen wohl weggeschlafen. Das dumme Ding sollte froh sein, dass es hier bleiben konnte. Die alte Frau wusste trotzdem, dass sie versuchen würde, den dunklen Ritter zu überzeugen. Prüfend beobachtete sie den Gletscher. Gut standen die Zeichen nicht für die Gruppe. Es zog Sturm auf, als hätten die Luzkan den Sturm gerufen. Darin jagten sie am besten. Sie waren schnell wie der Wind, er war ihr Element. Was hatte dieser Schwarzmagier gefragt? Warum der Göttersitz nicht mehr war? Woher sollte sie das wissen. Sie wusste nur eines, die Macht der weißen Todesboten war durch den Sturz der Felsen nicht gebrochen. Die alte Frau schaufelte Schnee in den Kessel und hing ihn übers Feuer. Wenigstens einmal noch sollten die Leute heißen Tee trinken. Die wundersamen Öfchen, die Blutfeuer damals mithatte, waren offensichtlich noch nicht Allgemeingut von Gletscherwanderern geworden. |
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10.02.2003, 12:49 | #344 | |||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Eisiger Wind trieb winzige Schneeflocken vor sich her, griff mit seinen Klauen nach Frosts Körper um ihm die Wärme zu entziehen. Wie kleine Nadeln stachen die Eiskristalle in seine ungeschützte Haut, zwangen ihn dazu die Augen zusammenzukneifen. Der Schnee fand immer einen Weg durch die Kleidung, der Krieger spürte die eisige Liebkosung der Körnchen in seinem Nacken. Trotz der klammen Kälte des Schneesturms kniete der Waffenmeister wie üblich nur mit seinem Mantel und der Rüstung bekleidet einige Schritte von der Hütte entfernt im Schnee. Wache Augen durchleuchteten das dichte Schneegestöber, doch in der trüben, grauen Suppe verlor sich sein Blick schon nach wenigen Schritt in der sich ständig bewegenden Nebelwand. Irgendwo dort draußen in den Weiten des Gletschers lauerte der Luzkan. Dies war sein Reich, seine Heimat. Wer auch immer sich in die Luzkanzacken vorwagte, wurde als Gast geduldet oder als Mahlzeit verzehrt. Hier galt nur das Recht des Stärkeren, entweder fressen oder gefressen werden. Frosts Rechte vergrub sich im Schnee, kam mit einer Handvoll des weißen Pulvers wieder zum Vorschein. Geradezu andächtig senkte der Krieger sein Haupt und presste die geschlossene Faust an seine Stirn. So wie er ihm hier den Schnee genommen hatte, würde er dem Gletscher einen seiner Söhne nehmen. Er achtete die Gesetze des Gletschers, nahm sich nur das was er benötigte. Möge es bei diesem kleinen Opfer bleiben.... Als der Schnee in seiner Hand geschmolzen war, stand der Gildenlose auf und ging zur Hütte zurück. An der etwas höher gelegten Schwelle klopfte er den Schnee von seinen Stiefeln und dem Mantel, dann betrat er die Hütte. Scheinbar schliefen seine Gefährten noch, nur die Alte war damit beschäftigt, die Hütte in den wohlriechenden Geruch von heißem Tee zu hüllen. Mit einem knappen Nicken zu der Alten setzte sich Frost auf die Eckbank des engen Raumes. Sollten seine Begleiter ruhig ausschlafen. Der Kampf gegen die Urgewalt des Gletschers würde Kraft kosten, viel Kraft. Frost selbst hatte seitdem er aus Gorthar zurückgekehrt war, nicht mehr ruhig schlafen können. Ständig musste er an den Feind in seinem Inneren denken, der schon bei dem kleinsten Anzeichen von Müdigkeit seine Klauen nach seinem Geist ausstreckte. Vielleicht würde er nie wieder richtig schlafen können. Er war seinen Gefährten zumindest die wenige Erholung schuldig, wenn sie schon mutig genug waren, ihn überhaupt zu begleiten. |
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10.02.2003, 12:56 | #345 | |||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Ein schmaler Lichtstrahl fiel durch die halbgeschlossenen Läden vor dem Fenster und weckte Samantha aus ihrem tiefen langen Schlaf. Verträumt blinzelte die Templerin und bewegte den Kopf. Die Schmerzen waren tatsächlich weg. Dafür hatte sie immer noch diesen bitteren Geschmack im Mund. An den Kräutern mußte die alte Hexe aber noch arbeiten, die Geschmacksrichtung Schoko oder zumindest neutral hätte ihr weitaus mehr zugesagt. Aus dem dunklen Korb neben dem Kamin raschelte es. Samantha drehte den Kopf und versuchte etwas im Schein der Flammen zu erkennen. Da lag ein glückseeliges Hörnchen auf Wolke sieben und räkelte sich genüßlich in einem Meer von angeknabberten Kiefernzapfen. Den Bauch vollgeschlagen mit frischen Samen, kam es nicht mehr hoch und lag nun einfach nur platt auf dem Rücken und streckte alle Viere von sich. Der Schwanz zitterte kurz und das Mäulchen mit den scharfen Zähnchen öffnete sich weit, dann klackte der Kiefer nach diesem ausgiebigen Gähnen wieder zu und das Hörnchen blinzelte wohlig in die Runde. Samantha mußte lächeln. Faulpelz. Aber es wurde Zeit zum Aufbrechen, die anderen waren sicher schon wach. Schnell fuhr die Templerin in die Höhe und wollte aus dem Bett springen. Doch ihr Kreislauf wollte nicht so recht mitspielen, von dem plötzlichen Ruck in die Höhe wich das Blut aus ihrem Gehirn und die Pumpe in ihrem Brustkorb hatte kräftig zu schlagen, um gegen die Schwerkraft anzukommen und den lebenswichtigen Saft auch in ihre oberen Körperregionen zu befördern. Samantha wurde leicht schwarz vor Augen und sie kippte grad wieder nach hinten in die Kissen. Na wunderbar, auch wenn die Wunde nicht mehr schmerzte hatte ihr Körper wohl doch noch mit der Heilung zu kämpfen. |
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10.02.2003, 13:07 | #346 | |||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Der Waffenmeister war sofort aufgesprungen um die Templerin aufzufangen, falls sie umkippen sollte. Tatsächlich, sie kippte einen Moment später auch tatsächlich um, allerdings zurück in die weichen Kissen. Genial, da hatten sie noch nicht einmal einen Totengräber erlegt und schon die erste Verletzte. Und weit und breit niemand, der sich ordentlich auf die Heilkunst verstand. Ob der Don sich um Verletzungen kümmern konnte? Frost entschied sich, besser nicht zu fragen. Der Schwarzmagier hatte ihm zwar schon öfters bewiesen, dass er kleine Wunder wirken konnte, jedoch hatten sich diese bisher stets auf seinen eigenen Körper ausgewirkt. Ohne ausdrückliche Einwilligung würde er das niemanden zumuten wollen. So begnügte er sich darauf, sich neben die Templerin zu setzen und ihr eine Tasse mit dem dampfenden Tee zu reichen. "Wie fühlt ihr euch?", fragte er mit seiner üblichen, leisen Stimme. Fieber schien sie nicht zu haben, allerdings wirkte sie ziemlich entkräftet. "Trinkt den Tee solange er noch heiß ist. Er wird euch helfen, wieder zu Kräften zu kommen." |
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10.02.2003, 13:12 | #347 | |||||||||
Tak Beiträge: 3.270 |
Ohne Eile zog Tak die Lederriemen seiner Rüstung fest und überprüfte die Schärfe seiner Waffen, während er seinen Gedanken nachging, die sich um das alte Schlachtfeld drehten. Die Magie dort war stärker als an jedem anderen Ort, den Tak jemals gesehen hatte. Er hatte förmlich spüren können, wie die ungezügelte Macht durch seinen Körper geflossen war, unaufhaltsam, verändernd. Wahrscheinlich war ein längerer Aufendhalt dort ziemlich gefährlich, man konnte nicht nur seinen körper, sondern auch seinen Verstand verlieren. Andererseits konnte man mit Hilfe des Schlachtfeldes mächtiger werden als jeder Sterbliche, der bis dato auf Erden wandelte. Doch es war ein Spiel mit hohem Risiko, man konnte alles gewinnen, aber auch alles verlieren, und statt als gottgleiches Wesen über eine Welt zu schreiten, die einem Untertan war, als hirnlose, mutierte Bestie enden, die von den durch ihren Körper tobenden Energieen verzerrt und zerrissen wurde. Nun galt es, Chance und Risiko gegeneinander abzuwägen... Der Waldläufer warf sich seinen langen, schwarzen Umhang über die Schulter und befestigte ihn an seiner Rüstung. Mit einem schabenden Geräusch glitt sein Schwert in die Scheide an der linken Seite des ledernen Gürtels, Tak warf einen kurzen Blick aus dem Fenster. Drohend erstreckte sich der Gletscher über das Land, wie ein eisiger Finger, der langsam, aber unaufhaltsam näherkam, um alles mit seiner frostigen Berührung erstarren zu lassen. Dort mussten sie hin, um ein paar Viecher zur strecke zu bringen. Luzkans... Tak kontrollierte noch ein letztes Mal, ob seine Ausrüstung saß, dann öffnete er die Tür und trat ins Hauptzimmer der Hütte. Die alte Bewohnerin war schon auf den Beinen, ebenso wie Frost und Samantha, die allerdings nicht ganz auf der Höhe zu sein schien. Dampender, frisch gebrühter Tee stand für die Besucher bereit. Tak begrüßte die anderen mit einem kurzen, abwesenden Kopfnicken, bevor er sich schweigend an den Tisch in der Mitte des Raumes stetzte und wartete, bis der Tee eine trinkbare Temperatur erreicht hatte... |
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10.02.2003, 13:13 | #348 | |||||||||
Samantha Beiträge: 12.569 |
Samantha richtete sich halb auf, nippte an dem heißen Tee und verbrannte sich natürlich prompt die Zunge. Schmerzerfüllt zuckte sie zusammen und beschloss das Getränk doch noch ein paar Momente abkühlen zu lassen. "Danke, eth geht thon bether...", verdammt, jetzt wollte der Lappen zwischen ihren Zähnen nicht mehr so recht ihren Befehlen gehorchen. Der zu heiße Tee hatte kurzzeitig die Nerven und das Gefühl für ihre Zunge betäubt. "Mir itht nur noch tho thummrig im Kopf..ich will euch nicht aufhalten, wenn ihr lothwollt brecht ruhig thonmal auf.." |
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10.02.2003, 13:57 | #349 | |||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Frost kommentierte Samanthas Rede mit einem Stirnrunzeln. Dann entdeckte er die Faszination des Tassenbodens und vergrub seinen Blick in den Dampfschwaden. "Es gefällt mir nicht, euch hier zurückzulassen. Die Gegend ist alles andere als ungefährlich. Seit dem Kriegsende streunen in ganz Gorthar Räuberbanden umher, teils setzen sie sich aus ehemaligen Soldaten der Armee zusammen. Erst vor kurzem hatte ich mit einigen von ihnen zu tun. Erfahrene Kämpfer, sie zu unterschätzen bedeutet den Tod." Der Waffenmeister lachte bitter, als er an sein Zusammentreffen mit Sarcos dachte. "Es ist schon seltsam. Ohne diesen Verrückten wäre ich niemals auf das verdammte Grab gestoßen....", murmelte er mehr zu sich selbst als zu Samantha. Plötzlich blickte er auf und sah der Templerin ins Gesicht. "Theorwulf wird hierbleiben und auf euch aufpassen. Auch wenn ich ihn noch nicht lange kenne, ich bin mir sicher dass er ein guter Mann ist. Er ist zwar etwas verbittert aber die Aussicht auf ein neues Schiff scheint neue Lebensgeister in ihm geweckt zu haben. Wir werden so bald wie möglich zurückkommen, passt auf euch auf. Und was auch passieren mag, bleibt unbedingt in der Hütte. Draußen wütet der reinste Blizzard, in eurem Zustand würdet ihr binnen weniger Minuten erfrieren." Mit einem kräftigen Schluck schüttete Frost den heißen Inhalt seiner Tasse in sich hinein, stellte die Tasse zurück und drehte den Kopf zu Tak. "Weckt die anderen. Wir müssen aufbrechen, solange die Sonne am Himmel steht. In der Nacht sind wir dem Gletscher hilflos ausgeliefert. Falls wir vor Anbruch der Dunkelheit keinen Luzkan sehen sollten, kehren wir um und versuchen morgen unser Glück erneut." |
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10.02.2003, 14:13 | #350 | |||||||||
Tak Beiträge: 3.270 |
Tak gab ein kurzes zustimmendes Knurren von sich, dann stand er auf, nahm seine Trillerpfeife zur Hand und riss die Anderen aus ihren süßen Träumen... Na gut, das mit der Trillerpfeife entspricht nicht so ganz hundertprozentig der Wahrheit, aber das Ergebnis war letztendlich das gleiche. Grummelnd kam die ganze Gesellschaft auf die Beine, legte Rüstung und Roben, Waffen und Runen an und ein paar Tassen Tee später waren sie bereit... Mit frost an der Spitze kämpfte sich die Gruppe durch den unerbittlichen Schneesturm, der eiskalte Wind und der knietiefe Schnee machten schnelles vorankommen nahezu unmöglich, die dicken weißen Flocken, die in der Luft tanzten, schränkten die Schichtweite ziemlich ein. Tak hatte sich ein Tuch um den Kopf gewickelt, um wenigstens seine Ohren vor der klirrenden Kälte zu schützen, während er schweigend hinter Frost herstapfte. Der waldläufer fragte sich, warum manche Leute nicht warten konnten - gab es einen ungünstigeren Zeitpunkt für eine Luzkanjagd als einen Schneesturm? Eigendlich nicht - höchstens ein Schneesturm bei Nacht... Gänzlich unbeeindruckt vom Blizzard, der den Menschen doch ziemlich zu schaffen machte, ragten die schroffen, felsigen Gipfel der Berge in die Höhe. Der eisige Wind erzeugte ein lautes Pfeifen, wenn er durch die engen Spalten in den Bergen wehte. Tak wischte sich eine durch die Kälte und den Sturm hervorgerufene Träne aus dem Auge und warf einen kurzen Blick auf die gewaltigen Gipfel. Ob sie überhaupt dort ankommen würden? Der Waldläufer bezweifelte es - höchstens im Magen eines Luzkans... |
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