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12.11.2002, 19:27 #26
Fulgrim
Beiträge: 806

ehm... Ich glaub das siest du etwas falsch... Platt is n Dialekt!!
Er wird zwar nicht mehr so viel gesprochen wie vor ~20 Jahren, aber ne eigene Sprache isses nicht!!
MfG

btw. mein 100. (!) Post :) *froi*
12.11.2002, 20:23 #27
Flex
Beiträge: 176

ic weiß nicht mehr wo her ich das hab aber ich bin mir eigentlich ziehmlich sicher das es unter philologen (Sprachforschern) als eigene Sprache gilt. Wann man es hört merkt man ja auch das es ein bischen was vom englischen hat. Vieleicht kann ich ja noch irgendwo nen Beweis ausgraben.


guck mal hier
12.11.2002, 21:44 #28
Sir CiferXIV
Beiträge: 4.296

so, jedz verstee ich auch was es mit dem tried hier auf sich had.;)

ich sprech eigentlich nur edwas sächssch, wenn überhaubt.

kauefen = koofen
heißt = heeßt

meine lerer sagen jedenfalls dass ich ne schlechte aussprache hab.
(hab ne 3 im Gedicht bekomm, obwohl ich den Text konnte :()

p.s. was büdde heißt ZEFIX???
13.11.2002, 13:28 #29
Scipio Cicero
Beiträge: 1.638

@ Cifer: Vielleicht ist da was anderes gemeint. Kanns ja eventl. öfter geben aber bei mir ist das eine Art zu fluchen. Sowas wie: "Verdammt!". Na ja. Ich persönlich sag da: GRUzefix.
Bleibt aber in der Bedeutung so ziemlich das selbe.;)
21.11.2002, 17:11 #30
Fulgrim
Beiträge: 806

So nun der Gegenbeweiß: Platt ist keine eigene Sprache, sondern ein Dialekt!

quote:
http://www.koblenz.de/sehenswertes/erlebt/plattsch.htm
[...]aber auch im Dialekt Sprachschichten; es gibt eine obere und eine untere Umgangssprache, letztere als sogenannte Vulgärsprache. Zum Beispiel sagt man in gehobenem Platt: „Jouße räänt et en Strööme.“[...]


quote:
http://www.henkelmones.de/dialekt.htm
[...]das "Plattschwätze" schon nicht mehr üblich und für viele schon unmöglich, so ist das Dialektschreiben noch viel schwieriger. Beim Schreiben kann es sich nur um ein Nachempfinden der Laute eines Dialektes handeln. Es gibt keine festen Regeln und Formen, ja es gibt für viele Laute noch nicht mal entsprechende Buchstaben. Deshalb wird ein Jeder, der es zu schreiben versucht, eine etwas andere, seine ihm eigene, Form wählen.[...]


quote:
http://www.lvr.de/reload.asp?U=http://www.lvr.de/app/presse/data/1209Plat.htm
[...]jüngere Leute den Dialekt oft nur noch mit Mühe verstehen", berichtet der LVR-Sprachwissenschaftler. Ältere Lammersdorfer, auch zugezogene, haben sich den Dialekt zumindest passiv angeeignet[...]



hehe :) Du wolltest einen Beweis? hier hast du ihn!
btw. Besonders der letzte Artikel ist sehr Lesenswert! *klick*

MfG
21.11.2002, 18:10 #31
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Also, ick muss mir jetzt ooch ma zu Wort melden. Ick bin zwar keen Berliner aber Preusse schon(irgendwie). So hier mal wat, wat ick zum berlinerischen jefunden habe:

Der Berliner, so sagt man, hat das Herz am rechten Fleck und eine große Schnauze.

Der Fremde steht der Schnoddrigkeit und dem Mutterwitz oft hilflos gegenüber.

Die sprichwörtliche „Berliner Schnauze", die nämlich nicht nur von Berlinern, sondern ebenso von „Auswärtigen", von „Wessis" als „berühmt, berüchtigt und gefürchtet" charakterisiert wird.
Berühmt, weil die Berliner Schnauze berüchtigt ist und dies wiederum, weil sie gefürchtet wird.

Der Berliner erhält außerhalb seiner Heimatstadt nicht wie gewohnt seine "Schrippe", sondern ein Brötchen. Er trinkt "Muckefuck" und nicht Malzkaffee und mag mit Marmelade gefüllte "Pfannkuchen", die anderswo in Deutschland als Berliner bekannt sind. Er verwechselt mir und mich - jedoch nicht mein und dein, sagt "ick, det und wat" (ich, das, was). Eisbeene mag er sehr und ne "Molle mit´n Korn" ist sein Lieblingsgedeck.
Grundlage des Berliner Dialekt, Jargon, Mundart, Idiom oder Slang bilden das märkische Platt, das im brandenburgischen Raum bis ins 19. Jahrhundert weit verbreitet war, sowie das im späten Mittelalter jeweils von feudalen Herrscherdynastien hineingetragene Hochdeutsch.
Hinzu kamen Einflüsse aus dem Sächsischen und anderen deutschen Dialekten.
Vor allem die Hugenotten brachten nicht nur die feine Küche, sondern auch viele französische Begriffe wie Destille, Buletten oder Budike (Boutique) mit. Auch heute kommt der Berliner noch leicht in die Bedrullje (Bedrängnis) wenn etwas aus der la meng (Hand) macht.
Weitere Zutaten kamen aus dem Jiddischen (z.B. Asche, Draht, Kies, Moos, Pulver, Zaster, Zimt für Geld), ebenfalls aus dem Niederländischen (z.B. pellen, polken, ..) und dem Slavischen (z.B. Lanke, Luch, Kaleika). Nicht zuletzt bereichern die Berliner Ihre Sprache mit Eigenschöpfungen (z.B. Quatratlatschen oder Quasselstrippe).
Ansonsten ist das Berlinische durch eine besondere, bestimmten Regeln folgende Aussprache zahlreicher Wörter ("au" wird in manchen Fällen zu "oo", "ei", "ee", "g" zu "i".) charakterisiert und weist grammatikalische Eigenheiten auf


Gibt Dir dat Leben eenen Knuff,
dann weene keene Träne.
Lach Dir'n Ast, und setz' Dir druff,
und baum'le mit die Beene.


ab hier kannste ma kieken üba wat wa lachen können



Ein Berliner Ehepaar trifft im Urlaub auf eine Schafherde. "Jeh nich so dichte ran, Jünter, sonst komm ick noch mit´em Falschen nach Hause."

Ein Kölner und ein Berliner wetten, wer von beiden am besten lügen kann. Wetteinsatz für jeden fünf Mark. Der Kölner: `Neulich bin ich von der Spitze des Kölner Doms aus wie ein Vogel über Köln geflogen´. Wortlos steckt der Berliner beide Fünfmarkstücke ein. Was denn, ruft der Kölner, du hast doch noch gar nicht gelogen. Darauf der Berliner: `Ick hab dir fliejen sehn.´

Als Jugendlicher hasste ick es auf Hochzeiten zu jehen. Meine Tanten piekten mir dort nämlich dauernd in die Seite und sagten: >Als nächstes bist du dran!< Sie hörten erst schlagartig damit auf, als ich anfing, auf Beerdigungen das gleiche zu machen..!

An der Sektorengrenze noch zu Mauerzeiten treffen sich zwei Dackel, einer aus Ost-, der andere aus Westberlin:" Wat willste denn hier", fragt der westliche Dackel."Kriechste nich jenuch zu fressen?" " Fressen jeht so,ick wollte ma bloß n´´ bisken bellen." Antwortet der Ostdackel.

Ein Berliner wurde nach dem wichtigsten Unterschied zwischen bayrischen und Berliner Dialekt befragt. "Janz eenfach! Der Bayer sagt > Man lernt halt nie aus < und der Berliner sagt > Det ham wa schon längst jewußt. <

Zille sitzt am Stammtisch, und ein Freund liest aus der Zeitung vor: < Also da soll man keene Angst kriejen. Hier steht, det bei jeden Atemzuch, den ick mache, een Mensch stirbt.< Stille! Dann sagt Zille nachdenklich:> Warum? Nimmste denn keen Mundwasser?<

Aufgeregt stürzt der Mann in das Polizeirevier. "Herr Wachtmeesta, schnell kommen se mit. Meene Schwiejamutta hat sich uffjehängt." Seelenruhig fragt der Polizist" Ham se ihr abjeschnitten?" " Wo denken se hin, wo se doch noch jelebt hat."

Zum Abschluss noch was nettes an Rest-Deutschland:
Uns kann keener-und im Ernstfall könnse uns alle:D :D
21.11.2002, 19:45 #32
Flex
Beiträge: 176

Ich habe jetzt auch schon ein paar Zitate zusammen gesucht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lautverschiebung:

"Die Hochdeutschen Sprachen (Dialekte) haben die 2. Lautverschiebung komplett mitgemacht, die niederdeutschen (plattdeutschen) nur zum teil.

und nun der Todesstoß:

http://sneaker.cfg-hockenheim.de/re...sch/plttdeu.htm:

"Es wurde lange gestritten, ob Plattdeutsch nun eine eigene Sprache oder einfach nur ein Dialekt ist. Es gibt zwar Plattdeutsche Literatur, jedoch keine einheitliche Rechtschreibung."

(...)

Plattdeutsch wurde vom restlichen Deutschland lange als ein unverständlicher Dialekt betrachtet. Aber mit der Aufnahme in die Europähische Charta der Regional- und Minderheitensprachen ist Plattdeutsch nun offiziell und intenational als Sprache anerkannt."

Hehehehe

Wer zu letzt lacht, lacht am besten!
Ich hoffe dir fällt eine Standesgemäße entschuldigung ein.:D :D :D
22.11.2002, 18:04 #33
Fulgrim
Beiträge: 806

Ich soll mich entschuldigen?? HAHAHA da lach ich ja nur!
Ich finde BETSIMMT noch n Gegenbeweiß! D.h. , zeig du mir erstmal die Offizielle Site von dieser Minderheitensprachaufnahmendigsbums!
Vorher glaub ich dir sowieso kein Wort!

Geschickt und Wortgewandt schiebt er den Zug seinem Gegenspieler zu :D

Im klartext such du mal die OFIZIELLE Site dazu raus, und ich hol noch n paar gegenbeweise!
Mich entschuldigen... pff
MfG
22.11.2002, 21:13 #34
Flex
Beiträge: 176

Ich habe jetzt eine Endgültige Lösung.
Der Vater eines bekannten von mir hat Germanische Sprachen studiert
und so konnte mir dieser Bekannte eine Die Antwort auf meine frage geben:

künstlerische pause...

es gibt keine.

Es ist nicht zu defienieren ob Plattdeutsch eine eigene Sprache ist oder nicht. Es erfüllt kriterien beider Aspekte und ist deshalb nicht zu definieren.
Dieser bekannt gehört nicht gerade zu den Leuten mit denen ich mich gut verstehe,m deshalb hat es etwas länger gedauert.
ich sehe das als ein klares unentschieden an und hoffe das du mit mir darin übereinstimmst.
Hat spaß gemacht mit dir zu diskutieren. wir können das ja irgendwann wiederholen. ich werde aber ab nächsten freitag erst mal lange keine Zeit haben das Internet zu durchforsten und ich denke das es dir genau so gehen wird .:D

mfg

bis zum nächsten mal:D
23.11.2002, 11:28 #35
Fulgrim
Beiträge: 806

:) Unentschieden ist auch gut! Nehm ich doch glatt an! Ach und viel spass im WE
Bis demnächst: Ein sich auf die nächste Diskussion freuender Fulgrim ;)
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