World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Das Kastell des ZuX # 17 |
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20.03.2003, 16:03 | #276 | ||||||||||||
TheRock Beiträge: 611 |
Die zwei frühstückenden saßen sich an dem Tisch gegenüber, beide sahen sie in den augen des anderen verschiedene Dinge, Sachen wie Angst und Verwirrung.. Dann endlich hatte Rock seine Gedanken so weit geordnet dass er Shark eine Antwort geben konnte. Das waren ja eine Menge Fragen.. aber ich denke ich beginne sie einfach stur runter zu beantworten.. Also zu erst mal zu meiner Magierkarriere.. du hast recht, jetzt in vier Tagen werde ich, wenn ichs schaffe, meine Prüfung ablegen und alle Runene eines Schwarzmagiers nutzen können.. leicht grinsend darüber dass es ja bald schon soweit sei versuchte Rock noch die restlichen Fragen zu beantworten.. Ähm.. also zu den Träumen, ja, die hatte ich wieder, ich sah meinen Vater, oder eine Gestalt welche ihm sehr ähnlich sah.. sie hatte Schmerzen und .. Bei dem Gedanken an seinen Vater, welcher immer so gut und fürsorglich gewesen war, unter solchen Schmerzen leiden zu sehen war irgendwie nicht sehr Stimmungsheben.. ... also auf jeden Fall hatte ich wieder diese Träume,aber auch ähnliche wie deine, komischerweise.. Und ich habe mir gedacht ob ich mich vielleicht mal auf die Suche nach meinem Vater machen sollt.. doch dummerweise habe ich keinen Anhaltspunkt.. In diesem Moment trat Zloin unter dem Türbogen hindurch, ins Refektorium und gesellte sich zu ihnen.. |
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20.03.2003, 16:19 | #277 | ||||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Doch auch in der Bibliothek hatte Kain keinen der Magier gefunden, weder Shark noch Horaxedus. Stundenlang wer er in den dunklen Gängen des Kastells umher gewandert und befand sich nun auf dem Weg zum Innenhof, vielleicht hatte er nun mehr Glück, als gestern. Und tatsächlich, Shark, Rock und Zloin, der sich inzwischen zu ihnen gesetzt hatte, waren alle am Tisch versammelt. Eigentlich wollte er ja nur mit Shark allein über Rock reden, aber nun war es ihm zu unhöflich, ihn unter vier Augen sprechen zu wollen. Schließlich ging es um Rock, er sollte auch hören, was man über ihn sagt. Beliar zum Gruße, es freut mich euch zu sehen. Mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht begrüßte er die Magier und setzte sich zu ihnen. Anscheinend war er mitten in ein Gespräch hinein geplatzt, deswegen hielt er sich nun zurück und ließ die anderen fortfahren. |
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20.03.2003, 16:32 | #278 | ||||||||||||
shark1259 Beiträge: 1.033 |
Beide nickten Kain zu, und er begrüßte sie, doch konnte shark im Moment nicht anders, Rock zu antworten, die Unterhaltung war einfach zu wichtig für ihn und wahrscheinlich auch für Rock. "Ich würde dich natürlich begleiten auf der Suche nach deinem Vater, doch wo sollten wir suchen? Da hast du recht. Doch sollten wir auch nicht allzu viel überstürzen. Wir werden sehen, wie sich alles entwickelt. Aber ich muss zugeben. Ich mache mir sorgen. Um dich und komischer weise auch um mich. " Shark atmete einmal tief durch, trank dann symbolisch einen Schluck Milch und wandte sich, wie um erstmal vom Thema abzulenken zu Kain. Kurze Zeit sprach er mit ihm, erkundigte sich nach seinem befinden und eben das, was man sich unter einer normalen Unterhaltung vorstellte. Er merkte zwar, dass Kain mit ihm über etwas reden wollte, doch irgendwie kam es ihm nicht so vor, als wäre dies der richtige Zeitpunkt um ein Gespräch zu beginnen, nur mit Kain. Außerdem wollte shark nicht noch eine Sorge mehr haben, denn es sah so aus als würde auch Kain nur sorgen haben. Deshalb trank shark wieder an seiner Milch. Er wollte damit überspielen, dass er im Moment komplett ratlos war, und nicht wusste, was er sagen konnte, geschweige denn, was tun. |
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20.03.2003, 16:44 | #279 | ||||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Das war es also, Rocks Vater steckte hinter alldem, zumindest hinter dem, was Rock betraf und das auch nur wahrscheinlich, beweisen konnte es wohl niemand hier. Irgendwie hatte Kain das dringende Bedürfnis zu helfen, also fragte er, ob er nicht etwas tun könne. Ich würde wirklich gerne helfen, sagt mir nur was ich tun soll. Gleich darauf brachten die Dämonen sein gefordertes tägliches Frühstück, bestehend aus zwei Croissants mit einer Nuss-Nougat-Creme und einem Glas voll mit frischem Mineralwasser. Gierig trank er daraus und schlang danach ebenso eifrig das erste Croissant hinunter, während er auf eine Antwort wartete. |
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20.03.2003, 16:55 | #280 | ||||||||||||
TheRock Beiträge: 611 |
Bevor der Schwarzmagier antworten konnte, oder wollte sah er Kain beim essen zu, dieser verschlang alles recht eifrig und blickte dann zu Rock hinüber.. Naja also ich wäre dir für deine Hilfe dankbar, aber eben haben Shark und ich auch darüber diskutiert was wir so machen könnten um diesen Träumen zu begegnen, sind bis jetzt bereits zu keinem Ergebnis gekommen, aber wenn sich eine Gelegenheit bietet und wir etwas unternehmen werden würde ich mich über deine Hilfe freuen.. Rock hatte sich ebenfalls wieder seinem Essen zugewandt und verspeiste etwas davon.. Was wäre es die Saune zu besuchen, das würde mir jetzt bestimmt helfen, ich muss auf andere Gedanken kommen.. Shark und Kain stimmten zu und so verließen die drei das Refektorium, jedoch erst nachdem sie aufgegessen hatten.. Auf dem Weg durch die Gänge wandte sich Kain an Rock und wollte ihm etwas sagen, warscheinlich noch etwas zu der Antwort die er eben erhalten hatte... |
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20.03.2003, 17:06 | #281 | ||||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Doch urplötzlich vergaß Kain was er sagen wollte und versuchte krampfhaft sich daran zu erinnern, doch ehe ihm das gelang hatten sie bereits die Therme erreicht. Innerhalb weniger Minuten hatten die umherschwebenden Dämonen ihnen die Roben abgenommen und stattdessen Handtücher umgehängt. Die warme Luft war eine wahre Wohltat für alle Anwesenden, zumindest sahen sie für Kain so aus, als ob sie entspannt wären. Nachdem sie einige Minuten in der heißen Kammer verbracht hatten, gingen sie heraus, duschten sich kalt, um danach in einem warmen Bad weiter zu entspannen. |
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20.03.2003, 17:43 | #282 | ||||||||||||
shark1259 Beiträge: 1.033 |
Nun lagen also die zwei Magier und der Schwarzmagier in einem entspannenden Bad. Alle waren sie einmal froh darüber, denn es tat ihnen sichtlich gut. Die ganze Verkrampfung löste sich. Die Sorgen waren plötzlich nicht mehr so schwerwiegend wie es einen Augenblick zuvor noch den Anschein gehabt hatte. shark fühlte sich erleichtert, wenn er auch wusste, dass die Probleme weiterhin gleich bestanden wie zuvor. Nur waren sie für den Moment einmal wie weggefegt. shark dachte, nach langer Zeit einmal wieder, dachte shark wiedereinmal an die schönen Zeiten, welche er im Kastell erlebt hatte. An die vielen Abenteuer, sowohl mit Rock, Horax als auch mit Zloin und Kain. Viellleicht, dachte shark, war dies alles nur wieder ein Abenteuer, welches nur jetzt so hoffnungslos aussah. Es würde schon wieder alles eingeränkt werden. Alles wird schon wieder so sein, wie es gehörte. Es war wahrscheinlich nur eine Übergangsphase. shark wandte sich zu Rock, auch der sah einmal, endlich wieder einmal, entspannt aus, und relativ frei von Sorgen. "Egal wie, wir werden das schon irgendwie machen. Jetzt haben wir auch noch Kains und Zloins unterstützung, es kann eigentlich nicht mehr all zu viel schief gehen." Rock lächelte ihn an und nickte zustimmend. |
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20.03.2003, 18:06 | #283 | ||||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Jeder einzelne Muskel lockerte sich, keiner von ihnen wurde bewegt. Kain trieb völlig regungslos in dem großen Becken herum, er war nicht bewusstlos oder gar zu seinem Meister heimgekehrt. Nein, zum ersten mal seit Wochen war er vollkommen entspannt und zufrieden. Was ein Sauna-Gang nicht alles auslösen konnte, es war schon erstaunlich wie schnell Kains Misch-Masch-Gefühl aus Langeweile und Sorgen verflog. Und mit seiner Sorglosigkeit kam auch seine Jugend, in der eigentlich noch immer war, in ihm hoch. Das Becken war immerhin tief genug, um ein Stück zu tauchen, was Kain nun auch tat. Ein bisschen Vergnügen kann ja niemanden schaden und Kain hatte Spaß mehr als nötig. Nachdem er sich ein wenig ausgetobt hatte, kehrte er zu den andern zurück, die noch immer versuchten am Beckenrand zu entspannen, allerdings war das bei Kain lauten Tauchversuchen mehr als schwierig. Erst jetzt fiel ihm ein, das er ja noch mit Shark reden wollte. Als ich vorhin ins Refektorium kam, habe ich eigentlich nur dich gesucht. Ich wollte mit dir über... naja diese Sache reden... Fragend sah Shark ihn an, worauf Kain nur etwas vor sich hin murmelte, bis er antwortete. Also wendete er sich an den Magier und begann zu sprechen. Ach was solls... ich wollte über Rock reden, genauer gesagt über den Grund des Ganzen, mir sind da einige Gründe eingefallen, aber nun da ich weiß, das es an einem Familienmitglied geht, ist das auch egal. Jedenfalls interessiert mich sehrwas ihr denn genaueres über Rocks Vater wisst. |
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20.03.2003, 18:21 | #284 | ||||||||||||
shark1259 Beiträge: 1.033 |
Das war es also, was Kain gewollt hatte. shark hatte sich schon einiges schlimmeres vorgestellt, denn sein Blick war so ängstlich gewesen vorhin. Oder war es ihm nur so vorgekommen, weil auch sein Blick verzweifelt und von sorgen geplagt gewesen war, vieleicht hatte er deswegen geglaubt auch Kain würde so düster sein wie er. Eine Minute durchkämmte shark noch sein Gedächtnis, dann antwortete er Kain in einem ruhigen und gelassen Tonfall, und er versuchte so sachlich wie möglich zu bleiben. "Rock hat mir nicht sonderlich viel erzählt. Soweit ich aber bescheid weiß, war Rocks Vater, oder ist Rocks Vater, ich weiß ja nicht was es mit ihm auf sich hat, ein herzens guter Mensch. Er hat den Leuten immer geholfen, so weit er konnte. Auch war er ein recht mächtiger Magier. Doch war er immer nur für das Gute und wollte nie einem Menschen etwas zu leide tun. Auch hat er mir mal erzählt, dass sein Vater ihn von seinem ganzen magischen Fähigkeiten 'befreit' hatte. Ob er damit nur sein bestes wollte, bezweifle ich. Aber vielleicht war es so." shark hatte alles so leise zu Kain gesagt, dass nur er es hören konnte. Er wusste zwar nicht genau warum, aber irgendwie war es ihm vor Rock peinlich über ihn zu reden. Und auch Kain schien da nicht anderer Meinung zu sein. |
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20.03.2003, 18:30 | #285 | ||||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Du weißt nicht zufällig welchem Gott sein Vater gedient hat? Es könnte auch daran liegen, stell dir mal vor wäre, wenn Rocks Vater ein Priester Innos war. Wie du sagtest war er ein Herzens guter Mensch, der jedem half, wo er konnte und ich denke du weißt wie fanatisch er ,Innos gegenüber trotz alledem, gewesen sein könnte. Es wäre ja möglich das er erfahren hat, das Rock nun Schwarzmagier ist und im Dienste Beliars steht. Vielleicht versucht er, seinen Sohn zurück zu holen, aus seinen Augen will er ihm sicher nur helfen. Zumindest wäre das meine Theorie, in solch kurzer Zeit, fällt mir meist nichts anderes ein, als so etwas in der Art. Gespannt wartete er nun auf Sharks Reaktion. |
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20.03.2003, 18:40 | #286 | ||||||||||||
shark1259 Beiträge: 1.033 |
"Nun, so genau hat mir das Rock nie gesagt. Es wäre durchaus möglich. Doch habe ich nie eine feindseelige Absicht hinter irgendwas gesehen. Wir wissen ja praktisch nichts. Nur, dass Rock von ihm geträumt hat. Es wäre alles, was du sagst, durchaus im Bereich des möglichen. Doch wie gesagt. Eigentlich wissen wir nichts, oder nur sehr wenig. Wir wissen weniger als Rock, und selbst er weiß wenig, viel zu wenig. Also können wir nur sehr wenig machen um ihm zu helfen. Alles was wir tun können ist warten ... Warten. Und das ist im Moment das schlimmste für mich. Ich weiß nicht was ich tun kann. Ich fühle mich irgendwie verloren in einem großen Meer, ganz alleine treibend. Dann kommt noch das mit HoraXeduS hinzu, auch das bereitet mir Kopfzerbrechen. Und immer wieder wird mir nur eine klar. Das es sich alles nicht wirklich von der Stelle bewegt. Dieses warten auf etwas. Ich habe keine Ahnung auf was. Und ich weiß nicht wie ich ... wie wir das noch lange durchstehen. Es wäre einfach wüssten wir was die Gefahr ist, wüssten wir, dass es schwer wird, aber zu schaffen wird. Aber nicht einmal das wissen wir. Wir sind absolut hilflos." Die letzten Worte hatte shark beinahe geschrien. Kain sah ihn etwas schockiert an und auch die anderen sahen zu den beiden herüber. Doch was hätte shark tun können? Die Gefühle waren einfach über ihn gekommen und er konnte nichts dagegen machen. Er musste es einfach einmal loswerden. Ein paar Augenblicke sahen sie sich schweigend an. Dann sagte er zu Kain. "Komm lass uns wieder zu den anderen zurück kehren." Das taten sie dann auch, und versuchten sich wieder zu entspannen. Doch war es nicht mehr so möglich wie noch Augeblicke zu vor. Mit dem, dass es einmal einer ausgesprochen hatte waren all die Sorgen wieder da. |
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20.03.2003, 18:54 | #287 | ||||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Das werde ich nicht einfach so hinnehmen, ich bin schon viel zu weit gekommen, als das ich jetzt einfach so aufgeben könnte. Es muss irgendetwas geben, dass wir tun können. Du musst dir immer wieder vor Augen halten, das wir es schaffen werden. Kain versuchte Shark möglichst gut aufzumuntern, doch er zweifelte selbst, seine Optimismus verbreitenden Wort hatten ihm hoffentlich, wenigstens ein bisschen, geholfen. In Wahrheit war Kain bewusst, das sie es nicht schaffen würden, aller Wahrscheinlichkeit nach nicht. Ein Lächeln auf seinen Lippen verwandelte sich blitzschnell in ein Lachen, worauf die anderen ihn nur fragend ansahen. Was rede ich da? So optimistisch kenne ich mich gar nicht, wir werden scheitern und wir sitzen sinnlos herum und warten auf... auf was warten wir eigentlich? Und wenn wir was unternehmen werden wir wohl alle sterben, auch gut, ich hätte nichts dagegen zu unserem Meister zu gelangen, aber das Rätsel können wir dann wohl nicht mehr lösen. Was auch immer gerade mit Kain passierte, es war nicht er selbst. |
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20.03.2003, 22:44 | #288 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Der Trank, den der Hohepriester ihm zugeworfen hatte, war nicht übel. Er schmeckte einigermassen neutral und schon kurze Zeit, nachdem Horaxedus davon getrunken hatte, schienen seine Schmerzen den geschundenen Körper verlassen zu haben. Und nicht nur das, auch von den kleinen Wunden und Prellungen war alsbald nichts mehr zu sehen. Horaxedus lehnte sich den Kampfstab an die Schulter und krempelte die Ärmel seiner immer noch nassen Robe zurück bis zum Ellenbogen. Nicht die Spur einer Verletzung war sichtbar. Und der Schüler würde sich nun auch besser bewegen können. Maximus stand Horaxedus entspannt gegenüber, etwa zwei Schritte entfernt und schaute freundlich drein. Er machte nun keinen überheblichen Eindruck mehr auf seinen Shcüler, und dieser war innerlich sehr dankbar dafür. Die Position, die der Lehrer eingenommen hatte, hatte etwas ruhiges, überlegenes an sich, wirkte jedoch keine Spur lässig. Froh, dass er keine Schmerzen mehr verspürte, drängte es Horaxedus keinesfalls nach Rache für die eingesteckten Schläge, doch Maximus schwieg und hatte demnach seine Meinung keinesfalls geändert. Der Schüler sollte mit dem Kampfstab auf ihn einschlagen. Also gut. Horaxedus machte einen schnellen Schritt vorwärts und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wohin er seinen ersten Schlag auszuführen gedachte.Dennoch, die spürbare Ausholbewegung war für den Hohepriester ein Kinderspiel. Seine aufrechte Haltung beibehaltend, wich er mit dem rechten Bein zurück und drehte auf diese Weise souverän seinen Körper aus der Schlagrichtung seines Schülers, obwohl etwa sein linker Fuss noch immer auf derselben Stelle stand. Nun gut, dachte sich Horaxedus, eine Kombination von Schlägen würde den anderen schon in Wallung bringen. So ansatzlos es ihm mit dem langen Kamfstab eben möglich war, setzte er zu einer Kombination von drei schnell aufeinander folgenden Schlägen an, die er sich kurzfristig selber hinter seiner Stirn choreographiert hatte. Zunächst ein kurzer Schlag zum Unterschenkel, sofort zum rechten Oberarm und nachdem er zur Täuschung des Lehrers eine möglichst schnelle Körperdrehung vollzogen hatte, hieb er den Kampfstab von oben auf Maximus herab. Ein neutraler Beobachter hätte anhand dieses einseitigen Kampfes folgende Beobachtungen machen können: Horaxedus war dafür, dass er noch nie mit einem Stab gekämpft hatte, nur mässig ungeschickt im Umgang mit der Waffe. Maximus hatte sich sparsam bewegt und seine Arme hatte er dabei die ganze Zeit vor der Brust verschränkt, so dass die Hände jeweils im Ärmel des anderen Arms verborgen blieben. Kein Zweifel: Es hatte ihn keinerlei Mühe gekostet, Treffer seines Schülers zu meiden. Letzterer drehte sich nun erneut um die eigene Achse, um den Lehrer doch noch mit einem Angriff zu überraschen. Doch Horaxedus hatte seine Umdrehung kaum beendet, da hatte ihm sein Lehrer mit einer schnellen Bewegung den Stab entwunden. Etwas schwindelig von der eigenen ungestümen Bewegung ahnte der Schüler fast, was jetzt folgen würde. Instinktiv atmete er zur Hälfte aus, wobei er darauf achtete, dass sein Brustkorb sich nicht bewegte. Dann suchte er sich einen etwa schulterbreiten, tiefen, aber federnden Stand, wobei ihm diesmal völlig egal war, in welchem verdammten Buch er davon gelesen hatte. Er versuchte, an nichts weiter zu denken und fixierte gedankenleer den Kampfstab in der Hand des Hohepriesters. |
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21.03.2003, 16:02 | #289 | ||||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Eine Massage bildete den perfekten Abschluss dieses Saunabesuchs, jeder von ihnen wurde von einem Bad-Dämonen massiert. Alle Verspannungen, die sich noch nicht hatten lösen lassen, taten dies spätestens jetzt. Doch mit der Zeit kam der Hunger zurück und alle wollten ins Refektorium aufbrechen, um sich wieder zu stärken. Als sie hier unten angekommen waren, hatten sie Dämonen von ihnen Roben befreit, genau diese Dämonen brachten nun die Roben, frisch gewaschen, wieder zu ihnen und kleideten sie an. Schon nach kurzer Zeit hatten sie die dampfende Therme verlassen und waren auf dem Weg ins Erdegeschoss, in den Speisesaal. |
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21.03.2003, 19:44 | #290 | ||||||||||||
shark1259 Beiträge: 1.033 |
Nun waren sie hier. In den Kellergängen des Kastells. Irgendwie kam man sich hier verloren vor. Man konnte hier tagelang herunten sein, das wusste jeder von ihnen. Doch im Moment dachte eigentlich niemand daran, dass etwas passieren könnte. Alle versuchten sie einen möglichst ruhigen Eindruck zu machen. Auch shark machte da keine Ausnahme. Obwohl er innerlich absolut das Gegenteil war, was er äußerlich versuchte darzustellen. Sein Gehirn arbeitete wie eine Maschine. Nur war der Unterschied, dass bei ihm kein Ergebnis heraus kam. Egal wie sehr er sich anstrengte, wie sehr er nach einer Lösung suchte. Es war einfach unmöglich, gegen etwas, wo er nicht wusste was war, etwas zu machen. Egal wie stark auch sein wille war. Shark verdrengte seine Gedanken aus dem Kopf, auch wenn es ihm nicht vollends gelang. Auf einmal wurde ihm bewusst, dass er eigentlich noch gar nie hier im Keller des Kastells gewesen war. Es war vollkommen neu hier. Doch sah es eigentlich nicht viel anders aus, als im restlichen. Es war nur alles noch um eine Stufe düsterer, doch machte es keinen von ihnen Angst. Viel mehr war es eine angenehme Düsterkeit. Man fühlte sich hier geborgen, irgendwie sicher. An den Wänden hangen immer wieder Bilder großer Magier. shark blieb hin und wieder für eine Sekunde stehen. Einer hatte es ihm besonders angetan. Er hatte graues, langes Haar. War mit einer Robe bekleidet, die aber irgendwie eigenartig aussah. Und er sah alt aus. Sehr alt. In seinem Gesicht konnte man Angst erkennen. Als shark sich das Bild genauer ansah, fühlte er sich, als ob der Magier ihn ansah. Irgendwie änderte sich auch die Art des Blickes. Plötzlich war es shark, als könnte er Hoffnung funken sehen. Zuerst nur sehr schwach, dann immer mehr. Kain stubste ihn an der Hand. "Komm. Lass uns wieder hinauf gehen. Ich habe Hunger." shark nickte. Er hatte zwar die Worte verstanden, doch hatte er mehr genickt um Kain zufrieden zu stellen, nicht weil er sie bestätigte. Das Bild hatte ihn in seinen Bann gezogen. Erneut stubste ihn Kain. Diesmal mit etwas mehr Kraft, doch immer noch nicht fest. shark schüttelte kurz den Kopf und ging dann wieder den anderen nach, die schon einen gehörigen Vorsprung hatten. |
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21.03.2003, 20:09 | #291 | ||||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Aufgeregt schrie Kain den anderen hinterher, dass sie warten sollten. Hey, jetzt wartet doch! Wenn wir uns verlieren finden wir uns vielleicht nicht wieder! Kaum noch in Sichtweite blieben sie stehen, Beliar sei Dank. Wütend packte Kain Sharks Arm und wollte ihn hinterher ziehen. Was starrst du denn da so gebannt an? Shark antwortete nicht, also so Kain selbst nach. Das Bild eines uralten Magiers hatte es ihm wohl angetan, nun begann auch Kain, sich das Bild genauer anzusehen, dabei geriet er ebenfalls in den Bann. Nach einer Weile löste er sich jedoch wieder, innerlich hatte er dabei in einem harten Kampf um den Sieg gerungen und gewonnen. Er stellte sich selbst nun zwischen das Bild und Shark, womit auch dieser aus der Starre erwachte. Schnell eilten sie den anderen hinterher und erreichten sie sicher. Doch schon bald begann es wieder. Umso weiter sie in das Labyrinth des Kellers vordrangen, desto dunkler wurde es und desto größer wurden die Abstände zwischen den Fackeln an der Wand. Nach einiger Zeit ließen die Magiekundigen unter ihnen kleine Lichtkugel über ihre Köpfe schweben, doch auch diese erloschen merkwürdigerweise nach kurzer Zeit. Irgendetwas versuchte ihnen die völlige Dunkelheit zu treiben und vielleicht sogar mehr. Plötzlich erschien ein Spalt, weit weg, am Ende des Korridors. Als sich umdrehten, war kein Licht mehr zu erkennen, kein Gang, keine Fackel. Kain, dem das Ganze schon länger komisch vor kam, schritt nun schneller und schon nach kurzer Zeit liefen alle auf das Licht zu. Dieses Etwas wusste gut, wie man einen Gruppe Schwarzmagier anlockt. Bald hatten sie den Spalt erreicht und standen vor einer hell beleuchteten Tür. |
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21.03.2003, 20:36 | #292 | ||||||||||||
shark1259 Beiträge: 1.033 |
Was war dies für ein Licht? sharks Puls raste. Sein Herz klopfte wie wild. Alles in ihm pulsierte. Mit einem Schnall, war alles wieder da. Alle seine Vorahnungen, alle seine Befürchtungen. Einfach alles. Die Angst war da, aber auch das Gefühl, das endlich etwas weitergeht. Er spürte ganz deutlich, dass das Warten zu Ende. Nun war es Zeit zu handeln. Doch auch war nun die Angst davor da. Die vier Kastellianer näherten sich immer mehr diesem Raum. Man sah jedem irgendwie die Nervosität an. Am meisten sah man es bei Rock. Er fühlte es auch, dachte shark. Er fühlt es auch, dass es nun zu etwas kommt, das uns weiterbringt, wie auch immer. Hinter der Tür war etwas. Etwas das einen so starken Schein ablieferte, dass der gesamte Raum hell erleuchtet vor ihnen lag. Alle vier lugten sie hinein, doch wagte es keiner, die Türe zu öffnen. Doch war es ihnen auch schier unmöglich auf diese weise etwas zu erkennen. Schließlich war es Rock selbst der dann den nächsten Schritt machte und die Tür mit einem Ruck öffnete. Stille. Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen. Sie wagten es nicht einmal zu atmen. Der Schein aus dem Raum war so hell, dass sie im ersten Moment nichts sahen. Doch dann würde es mit einem Schlag dunkler. Die Lichtquelle, was auch immer sie sein mochte, strahlte zwar immer noch das selbige aus, doch nicht mehr annähernd so hell. Einige Augenblicke waren ihre Augen noch nicht im Stande zu sehen. Doch langsam legte sich das. Sie erkannten einen relativ großen Raum, gefüllt mit allerlei Sachen, wie alten Stühlen, einem komischen Globus, der irgendetwas darstellen zu versuchte, was shark nicht erkannte, doch gab er diesem auch nicht wirklich die dazu nötige Aufmerksamkeit. Diese hatte nämlich vollkommen eine Kristallkugel. Irgendwie erinnerte sie ihn an etwas. Da wurde ihm auf einmal klar an was. Sein Blick wanderte zu seinen Freunden. Doch nicht zu Rock, sondern zu Zloin, der ungefähr das selbe Gesicht machte wie shark selbst. |
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21.03.2003, 20:45 | #293 | ||||||||||||
Zloin Beiträge: 998 |
Es war unglaublich! Diese Kugel die den Anhängern Beliars Licht spendete war ein bekannte Kugel. Sie schien rot und pulsierte mit mehr Energie als man sie gefunden hatte. Wer sie gefunden hatte? Shark und Zloin bekamen vom Don einen Auftrag. Unmittelbar vor dem Ende der Barriere im Minental wurden sie damit beauftragt nach Reliquien im verlassenen Orkfriedhof zu suchen. Die damaligen Lehrlinge freuten sich und wussten zugleich nicht was sie erwarteten. Sie wanderten vom Hügel in den Westen und suchten die Höhle auf. Drinn roch es vermodert. Überall lagen Leichen herum. Als sie mit der Arbeit begannen, Gräber auszunehmen, ekelten sie sich nicht schlecht kamen aber nicht schlecht voran. Sie fanden das ein oder andere unnütze Ding. Doch als sie in einem geheimen Schacht die Kugel und das Dreibein fanden brachten sie dieses schnellstens zurück zu Don-Esteban. Dieser belohnte sie gütig und nahm sich die Kugel und das Dreibein an sich - er wollte es in einer ruhigen Stunde mal unter die Lupe nehmen. Doch stattdessen hat er es in der hintersten Ecke des Kastells versteckt? Wusste er die wirckliche Kraft der Kugel und wollte sie verstecken? Vorsichtig berührte Zloin die Kugel, welche auf die Berührung reagierte und schnell das rote Licht abklemmte. Zloin hob die Augenbrauen und schaute zu Shark. "Kommt mal näher! Schaut hier, ich sehe was!" Alle Anwesenden standen im Kreis um das Dreibein mit der Kugel und streckten den Kopf möglichst nahe um auch einen Blick zu erhaschen! |
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21.03.2003, 21:11 | #294 | ||||||||||||
TheRock Beiträge: 611 |
Das Herz Rocks schlug ihm bis zum Hals, nach dem sie dieses Licht gesehen hatten war Rock etwas mulmig zu Mute. Ein seltsames, undefinierbares Gefühl verbreitete sich in seinerm ganzen Körper und ließ ihn schaudern, als sie dann noch diesen Raum mit allerhand Gerümpel und dieser seltsamen Kugel fanden wurde Rock fast schlecht, das obwohl es gar keinen Grund dafür gab.. Und je näher er der leuchtenden Kugel kam, desdo seltsamer wurde ihm, als Zloin dann noch die Kugel berührte und sie sich verfärbte und den rötlichen Schein aufgab fühlte sich Rock wie in einem Traum, er konnte nicht mehr koordinieren was er tun wollte, seine Beine, sein Körper alles bewegte sich ohne sein Zutun auf die Kugel zu.. "Kommt mal näher! Schaut hier, ich sehe was!" Nach den Worten Zloins ringten sich alle um die Kugel.. sahen das nahezu unmögliche.. Etwas seltsames ging in Rock vor als er in die Kugel blickte, es wahr als würde eine Tür in seinem Gedächtnis aufgestoßen und ein Großteil seines "alten" Lebens zu ihm zurückkehren.. Die Gefährten sahen was Rock schon in seinen Träumen sah.. und Shark warscheinlich in seinem Unterbewusstsein auch.. Die Augen der Gefährten sahen in der Kugel eine Vision des Vaters Rocks. Uneinig wie seine Gefühle jetzt nach außen dringen sollten schüttelte es Rock und er sah in der Kugel tatsächlich eine Gestalt, welche seinem Vater recht ähnelte.. Weiteres konnte er nicht erkennen, er wusste nicht wie er mit dem gesehenen fertig werden sollte, sein seid Jahren verschwundener Vater war nun zurück.. auch wenn der Schwarzmagier icht wusste von wo nach wohin zurück.. aber er fühlte dass er nun näher als sonst war... |
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21.03.2003, 21:32 | #295 | ||||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Nur zu gern wäre Kain sofort in Bibliothek gerannt, um herauszufinden was das alles zu bedeuten hatte, vor allen dingen dieses rote Licht könnte ein brauchbarer Hinweis sein. Doch etwas hielt Kain zurück, er zerrte noch immer von der Kraft der Kugel. Keiner der anderen bemerkte, das Kain noch immer in die Kugel sah, denn sie waren all auf Rock fixiert. Die Kugel hatte ihm mehr zu sagen... Er... ... Kal... Kain... Jane... ... Die alte Gruppe... ...die Gilde... ...der große Einbruch... ...wie sie Jane geschnappt haben... ... ...eine Falle... mehr nicht... Ein rasende Flut von Bildern strömte durch seinen Kopf alles wurde schneller, Jahre wurden in Sekunden gezeigt... dann wurde es langsamer... Meditate... ...das Fest im Sumpf und Horaxedus... das Kastell, Shark, Rock... Angroth und wieder der Sumpf... zurück im Kastell... Keller, Sauna, Dunkelheit... ...Stille... ...die Kugel... Und schon war Kain wieder in der Gegenwart. Diese Reise deutete auf etwas hin, das ihm vorher nie bewusst geworden war, etwas das eigentlich schon immer da war und was er nie erkannt hatte... Kain begriff, was geschehen war und ein tiefes Gefühl von Trauer überkam ihn, gleichzeitig setzte Freude ein, er wusste es. Er hatte verstanden. Die Kugel zeigte also jedem seine eigene Geschichte und gewährte nur manchen, wie eben Shark, Zloin und Kain, den Einblick in die Geschichte eines anderen, in diesem Fall Rocks Geschichte. Sie zeigte ihnen, was Rock zu schaffen machte und Kain deutete sie auch, was ihm selbst Kopfzerbrechen bereitete. Kain hatte sie erkannt, nun war es auch an der Zeit das Rock die seine erkannte und Kain würde ihm so gut es ginge dabei helfen. |
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21.03.2003, 21:53 | #296 | ||||||||||||
TheRock Beiträge: 611 |
Die Köpfe der anderen Personen im Raum waren alle in Richtung des Schwarzmagiers gewandt, sie beobachteten ihn und hatten anscheinend das selbe gesehen wie er.. eine leidende Gestalt welche anscheinend sein Vater war.. Doch war dies alles echt unfassbar für Rock, er hatte seinen Vater vor Jahren verlassen müssen, da er in die Barriere geworfen wurde.. und nun sollte er wieder da sein?? Und dann noch mit solchen Schmerzen.. Er drehte sich zu Kain um, welcher ihn wie die anderen auch ansah.. aber kurzweilig recht abwesend wirkte.. Äähh.. Irre ich mich oder habe ich da gerade meinen Vater gesehen?? Oder besser: Was hast du gesehen?? Immer noch etwas verstört blickte Rock kurz einmal auf die Kugel zurück, doch anscheinend war sie inaktiv.. er konnte nichts mehr erkennen.. also blickte er nun wieder zu Kain und wartete auf dessen Antwort.. |
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21.03.2003, 22:02 | #297 | ||||||||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Kain überlegte, ob er den hier Anwesenden sagen sollte, was er gesehen hatte und entschied sich, keine Geheimnisse vor ihnen zu haben, also erzählte er. Ich... ich habe deinen Vater gesehen... aber... ich sah mehr, Bilder aus... naja meiner Vergangenheit... Genau hier stockte Kain, seine Vergangenheit, sie war ein Geheimnis, eines das es nur sehr ungern ausplaudern würde. Doch was war, wenn die anderen die Bilder auch gesehen hatte? ...sagt, habt ihr auch das gesehen, was ich nach eurem Vater sah, meine Vergangenheit? Glücklicherweise schüttelten sie ihre Köpfe und verneinten sie dies, wobei Kain nun vor Erleichterung einmal tief Luft holen musste. Doch eine Frage blieb offen. Und... was jetzt? Was wollen wir jetzt machen? Fragend schaute er in die Runde hinein und wartete auf eine Antwort. |
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21.03.2003, 22:08 | #298 | ||||||||||||
TheRock Beiträge: 611 |
Der Schwarzmaiger überlegte ernsthaft was sie nun tun sollten, kam aber auf keine Idee.. Naja, wir haben hier zwar etwas sehr interessantes, vielleicht sogar erschreckendes gesehen aber anfangen können wir damit nicht grade allzuviel, das einzigste was ich weiß ist dass mein Vater nun sehr viel näher ist als er es lange Zeit war, vielleicht ist er ja aus einer anderen Dimension, dem Reich Beliars oder etwas ähnlichem entstiegen, denn seine Präsens habe ich noch nie so start gespürt wie heute.. Aber ich habe wirklich keine Ahnung was wir tun sollen.. |
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22.03.2003, 02:09 | #299 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Es war kalt, doch Horaxedus hatte genug Zeit gehabt, sich für diese besondere Nacht zu rüsten und damit vor allem, sich warme Kleider unter die Robe zu ziehen. Kurz vor dem Tor blieb er stehen und schaute in den Himmel. Der Mond schien hell in dieser klaren Nacht und hatte nicht, wie sonst in den vergangenen Nächten, gegen Wolken anzukämpfen, die sein Licht verbergen wollten. Der Magier war sich nicht ganz schlüssig, ob die guten Sichtverhältnisse ihm zum Vor- oder Nachteil gereichen würden, wenn er seine Aufgabe zu erfüllen beginnen würde. Zunächst allerdings gefiel es ihm, dass er einigermassen sehen konnte. Horaxedus fühlte sich stark und ausgeschlafen. Er dachte an die vergangene Nacht und die kurze Zeit, die er mit Maximus im Übungsraum verbracht hatte. Der Hohepriester hatte sich nicht dazu herabgelassen, ihm eine weitere Tracht Prügel mit dem Kampfstab zu versetzen. Stattdessen schien es ihm genügt zu haben, dass sein Schüler sich frei von Gedanken auf eben diese Prügel eingestellt und wachsam konzentriert vor ihm gestanden hatte. "Geh nun zu Bett. Schlafe, solange Du es für nötig hältst und setze Deine Studien in den Büchern fort, die ich Dir bringen lasse. Du bist Dir selbst verantwortlich. Nimm es als Ansporn und als Bürde. Das gilt auch für Deine Nahrung. Doch wenn die Nacht hereinbricht, geh auf die Pirsch und kehre nicht zurück, bevor Du mir einen Beweis bringen kannst." Das waren seine Worte gewesen und Horaxedus hatte sie bis jetzt befolgt: Freiwillig war er im Morgengrauen aufgestanden und hatte ein unangenehmes Frühstück zu sich genommen, bevor er, ohne dass es angeornet gewesen war, 30 Runden gelaufen war. Schliesslich hatte er sich auf sein Zimmer begeben und nach einer kurzen Körperpflege die neu bereitgelegten Bücher studiert. "Lautlos" und "Der Apfel II." hatten ihm besonders gut gefallen. Und sogar mit den Muskeln des menschlichen Körpers hatte er sich erneut beschäftigt. Doch nun war es an der Zeit, den letzten Teil der Aufgaben zu erfüllen. Der Schüler hatte sich fest vorgenommen, dem Lehrer einen wahrhaft eindrucksvollen Beweis zu besorgen, wenngleich er sich nicht allzu sicher war, wie dieser eigentlich gestaltet sein würde. Die klare kalte Luft, die in seine Lungen spülte, machten ihn jedoch zuversichtlich. Mit einem kurzen Kreisen des Kopfes auf seinen Schultern lockerte er sich und schritt zielstrebig durch das Tor in die Dunkelheit. |
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22.03.2003, 02:51 | #300 | ||||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Während sein Schüler langsam im Dunkel der Nacht verschwand huschte ein Schatten die Treppe hinab. Maximus hatte die prunkvolle Robe abgelegt und dafür seinen leichten Kettenschutz angezogen. Drüber trug er eine dünne schwarze Robe die bis zu den Füßen und tief ins Gesicht reichte. Der Zauberstab baumelte griffbereit am Gürtel und den Kampfstab hatte er in der Hand. Die weichen Ledersohlen bewegten sich lautlos über die Fliesen des Kastells und hinaus in die Nacht. Horaxedus war am Ende der Treppe und hatte schon einen beachtlichen Vorsprung, doch der Meister der Körperbeherrschung eilte von Schatten zu Schatten. Nur der Mond beobachtet das Treiben da unten. Doch auch sein Licht konnte nicht bis in die Schatten reichen in denen sich der Hohepriester bewegte. Bald hatten die beiden den Wald erreicht und durch die dicken Baumkronen wurde sogar der Blick des Mondes abgeblockt. Und so verschwanden die zwei Schwarzmagier – von denen einer dachte er wäre alleine – im Finsteren Mantel der Nacht... |
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