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[GM] Der Gletscher # 2
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15.03.2003, 14:18 #201
Malicant
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Mit der Spitze seines Schwertes schob Malicant einmal mehr eine von der Decke hängende Alge zur Seite. Je länger sie in diesen Tunneln herumkrochen desto weniger konnte der Magier diese glitschigen grünen Pflanzen ausstehen. Sein mittlerweile schlammverkrusteter rechter Lederstiefel kickte einen auf dem Boden herumliegenden Schädel gegen die gegenüberliegende Wand, an der dieser, begleitet von einem lauten knacken, zersplitterte. Scatty, der noch hinter malicant lief und die Nachhut bildete, warf dem Magier einen strengen Blick zu, weil dieser so einen Lärm machte. Aber dieser Templer war doch ohnehin nicht zurechnungsfähig. und falls der krach eine weitere interessante Bestie anlockte hätte Malicant vielleicht noch einmal die Gelegenheit, eine Probe einzusammeln...

Leider aber lockte der Lärm nichts an außer ein paar Fleischwanzen, die Gruppe erreichte nach ein paar Stunden ohne ernste Zwischenfälle den brunnen. das Seil hing noch immer von oben herunter, nur dass es inzwischen tatsächlich ziemlich steif geworden war...
Blutfeuer wagte sich als erste die Kletterstange hinauf, was hätte man auch tun sollen? Warten bis der Frühling in all seiner Pracht kam? Das seil trockenföhnen? Wohl eher nicht...
Trotz allem schaffte es Blutfeuer nach oben, und da Malicant keine Lust hatte noch länger zu warten ergriff er sich ohne zu fragen als nächster das Seil. Nicht dass noch einer vor ihm die Klettermöglichkeit zerriss und er dann hier unten festsaß bis ein neues Seil von oben runterkam...
Gewandter als man es einem Magier zugetraut hätte erklomm Malicant die Brunnenwand und kam bald oben an. Ohne auf Blutfeuer zu achten kletterte er aus dem Schacht und steuerte direkt auf das Haus der alten Frau zu, Meditate sollte noch dort sein und dieser andere Baal...
Die Tür schwang auf und Malicant fixierte sofort die Besitzerin der Hütte.
"Tee?" fragte er...
15.03.2003, 17:11 #202
eine_alte_frau
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die Alte nickte und sagte

"nur herein. ich vermute, ihr seid alle wieder zurück? seid ihr auch gesund? und habt ihr die anderen gefunden?"
15.03.2003, 17:12 #203
meditate
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na endlich waren sie wieder da. jetzt hieß es nur noch, die sachen für den gletscher vorzubereiten und dann konnte es morgen in aller frühe weiter gehen.
15.03.2003, 17:23 #204
Malicant
Beiträge: 212

Malicant strebte auf den tisch zu und ließ sich auf einen der Stühle fallen.
"Die anderen dürften bald nachkommen. Gefunden haben wir niemanden."
Die Frau stellte eine tasse dampfenden Tees auf den Tisch, Malicant wartete nicht lange sondern begann sofort das Zeug wegzuschlürfen.
"ach, eh ich es vergesse, dieser Baal, stressi oder wie er heißt, fängt an sich in ne Statue zu verwandeln. Er ist nem Krabbeltier zu nahe gekomen... Prost!"
15.03.2003, 17:29 #205
stressi
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Stressi konnte nicht allein den hohen Brunnen emporsteigen. Also war er der letzte. Scatty befestigte das Seil fachgerecht um seinen Körper und meinte dann, dass er jetzt hochklettern würde und sie dann gemeinsam den Baal hochziehen würden. Und er solle keine Angst haben, es würde schon alles gut gehen. Die besten Heiler unter der Sonne würden oben auf ihn warten.

Stressi tröstete das erst mal wenig. Er bekam gerade eine Kostprobe davon, wie es wäre, wenn er den versteinerten Arm behalten würde.

Irgendwo da hoch oben begannen die Freunde am Seil zu ziehen. Stressi versuchte, mit den Beinen den Brunnenschacht empor zu laufen, um die Freunde etwas zu entlasten. Es war eine mörderische und schwere Arbeit, war aber irgendwann beendet. Stressi stand wieder auf dem Boden über der Erde,

Die Alte, die von dem schrecklichen Unglück schon gehört hatte, geleitete ihn in die Hütte.
15.03.2003, 17:31 #206
eine_alte_frau
Beiträge: 127

die Alte führte den Versteinerten in die Stube und beruhigte ihn erst einmal.

"ich hoffe, ich kann dir helfen, gib die Hoffnung nicht auf, iss erst mal was, danach sehen wir weiter."
15.03.2003, 18:09 #207
Malicant
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Malicant beobachtete unbeteiligt, wie sich alle Welt um den armen, armen Stressi kümmerte. Was an den Typen wohl so toll war... Zu beobachten wie er langsam nach und nach versteinerte wäre sicherlich interessanter als ihn zu heilen...
Der Magier griff in seine Tasche und holte eine kleine flasche hervor. Der ehemals schaumige Inhalt hatte sich inzwischen in eine klare, ölige Flüssigkeit verwandelt. Das war das Zeug, mit dem man Leute versteinern lassen konnte...
Malicant ließ das Fläschchen wieder verschwinden und betrachtete seine 'Gefährten'. Richtig süß, wie die den Baal bemutterten. alles wird gut, die Hoffnung nicht aufgeben...
Der Magier musste unweigerlich kichern. Bevor das zu einem Lachen wurde schüttete er sich aber lieber den restlichen Tee in den Rachen und verzog sich nach draußen, um ungestört seinen Gedanken nachgehen zu können...
16.03.2003, 00:48 #208
Yenai
Beiträge: 1.478

Yenai saß auf einem mehr oder weniger (eher weniger) bequemen Holzstuhl in seiner mehr oder weniger (eher weniger) bequemen Rüstung und versuchte, sich etwas aufzuwärmen. Das war gar nicht so leicht, die Kälte schien sich in seinem Kettenhemd eingenistet zu haben und wollte partout nicht weichen. Die Rüstung auszuziehen kam für den Ritter jedoch nicht in Frage, ein Streiter Innos musste allzeit bereit für den Kampf gegen das Böse sein. Also war seine einzige Wärmequelle der heiße Tee, dessen Duft er genussvoll einatmete, fast als wäre es - Tee.

Stressis schreckliches Schicksal bekümmerte ihn, um ehrlich zu sein, nicht wirklich. So ging es den Anbetern der Dämonen nun mal, sie konnten der gerechten Strafe für ihre Missetaten nicht entkommen. Gleichgültig trank er seinen Tee weiter. Vielleicht sollte er dem Baal anbieten, mit ihm nach Khorinis zu gehen und sich dort von seinem bisherigen Leben loszusagen, um Absolution und Heilung von Lord Hagen gewährt zu bekommen? Andererseits...dann musste er sich von blutfeuer trennen, das war keine gute Idee. Sollte der Heide doch alleine gehen, er war ja auch selbst an seinem Unglück schuld.
16.03.2003, 01:13 #209
blutfeuer
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blutfeuer diskutierte mit der alten über sinn und unsinn ihres unterweltbesuches und spekulierte über die seltsamen technischen einrichtungen, die sie da unten vorgefunden hatten. die alte sagte, dass sie nicht genau wüßte, was das für einrichtungen seien, aber sie hätte mal was von einem schiff gehört. aber sicher gehörte das auch ins reich der legende, was sollte denn ein schiff so tief unter der erde.

und dann bemerkte sie noch, dass sie gerade erfahren hätte, dass die abenteurer, die in den brunnen gestiegen waren, inzwischen wohlbehalten in gorthar angekommen seien.

blutfeuer wurde von der alten immer mehr fasziniert. woher hatte sie denn jetzt etwas gehört? kein vogel flog hier zum gletscher und insekten mieden ihn im winter auch. hier gab es nichts außer dem gletscher und tauendem schnee. woher zum teufel, hatte die alte etwas hören sollen?

nach dem essen winkte die alte champ und meditate beiseite und alle drei umringten den baal. blutfeuer ließ sich natülich nichts entgehen und obwohl die drei versuchten leise zu sein und die kameraden nicht auf sich aufmerksam zu machen, kam auch malicant dazu.
16.03.2003, 01:14 #210
eine_alte_frau
Beiträge: 127

"ich würde sagen, dein arm ist zu stein geworden. er fühlt sich jedenfalls so an und er ist auch so schwer geworden. wie fühlt er sich denn für dich an?"
16.03.2003, 01:17 #211
stressi
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"Es fühlt sich an, als würde ich sterben und der Tod beginnt im Arm. Ich kann ihn kaum noch heben, weil er so schwer ist und ich fühle, wie mein Herz sich bemüht, den Arm zu durchbluten und wie die Brandung sich am Sein bricht. Ich weiß, dass ich sterben werde, wenn es nicht vergeht."

Stressi stützte mit dem gesunden Arm seinen Steinarm.

"Ich fürchte, wir müssen ihn abschneiden."
16.03.2003, 01:21 #212
meditate
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"ach lass doch, wir können ja vielleicht helfen! bitte, liebe frau, ihr kennt doch ein mittel oder? ihr habt doch selbst von der zauberkraft des drachenauges gesprochen?"

meditate sah die alte bittend an. die erzählung hatte doch ganz logisch geklungen und vielleicht war das drachenauge ja nur deshalb hier aufgetaucht, weil stressi genau das zugestoßen war?

champ nickte ihr zu und bekräftigte den wunsch der magierin.
16.03.2003, 01:28 #213
eine_alte_frau
Beiträge: 127

Die alte Frau holte das Kästchen mit dem magischen Auge und öffnete es.

"Ich weiß aber wirklich nicht, wie es funktioniert."

Sie schloss die Augen und umfasste das Auge und saß eine ganze Weile so da. Niemand redete. Die Alte bewegte nur leise die Lippen und es sah aus, als würde sie lauschen.

Dann plötzlich begann es zwischen ihren Fingern hervor zu leuchten. Irgendetwas war mit dem Auge geschehen. Immer heller wurde das Licht und dann öffnete sie die Hände. Ein blendender Lichtstrah traf auf den Arm und überall wo das gebündelte Licht auftraf, zerschmolz der Stein und der normale menschliche Arm erschien wieder.

Sorgfältig führte die Alte dieses stark gebündelte strahlende Licht über den Arm und Stressi drehte und wendete ihn, dass das Licht auch jede Stelle traf.

Dann erlosch das Auge plötzlich wieder. Die Alte schloss wieder die Augen und sah jetzt ganz alt, krank und gebrechlich aus. Irgendwie hatte das Auge stark an ihrer Kraft gezehrt. Sie legte es wieder in das Kästchen und reichte es dann Meditate.

"Bitte, leg es wieder in die Truhe zurück. Ich muss mich hinlegen. Es war sehr anstrengend.
16.03.2003, 01:33 #214
meditate
Beiträge: 6.868

meditate hatte die alte aufmerksam beobachtet. und das sollte keine magie sein? sie glaubte der alten schon lange nicht mehr, dass sie nicht über magische kräfte verfügte. ganz sicher versuchte sie es vor ihnen zu verbergen, aber meditate spürte die anwesenheit von magie einfach.

aber naja, wenn sie es nicht wollte, dass sie es wussten, dann wollte sie ihr den spaß nicht verderben.

"gehn wir schlafen. stressi ist geheilt und morgen wandern wir los."

sie verschloss das auge wieder in der truhe, aus der die alte das kostbare stück geholt hatte. vorher zischte sie aber malicant noch ins ohr "untersteh dich", denn sie hatte dessen begehrlichen blick durchaus bemerkt.
16.03.2003, 01:37 #215
blutfeuer
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wunderbar, ihr hübscher peitschenschwinger war geheilt und einer weiterwanderung stand nichts mehr im wege. zwar hätte sie den dreien auch eine fachgerechte amputation zugetraut, aber für stressi wäre es natürlich hart gewesen. nix mehr mit peitsche und gleichzeitig blutfeuer an den haaren ziehen.

naja es war ja noch mal gutgegangen. sie holte ihr schlaffell heraus und rollte sich vor dem kamin zusammen. bevor sie einschlief forderte sie noch yenai auf, seine blöde rüstung endlich auszuziehn.

"komm, leg dich neben mich. wie willst du mich beschützen, wenn du so weit weg bist. aber die rüstung kommt aus, ich will mit keine blauen flecken holen, wenn ich mich im schlaf mal umdrehe."
16.03.2003, 01:40 #216
stressi
Beiträge: 1.158

Er war gerettet. Die Alte hatte ihm den Arm wiedergeschenkt und er wusste überhaupt nicht, was er vor Freude machen sollte. So nahm er die alte Frau nur in den Arm, drehte sich einmal mit ihr im Arm im Kreis und setzte sie dann behutsam auf ihre Liege.

"Ich danke euch und ich verspreche, wenn ich etwas schönes im Eisgarten finde, lege ich es euch zu Füßen. Und wenn es ein ganzer Drachen sein sollte."

Die alte Frau lachte und dann gingen alles schlafen. Nur einer wachte und betrachtete die Truhe mit dem Drachenauge mit gierigen Blicken.
16.03.2003, 02:01 #217
Yenai
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Yenai stand vor einer wahrhaft schwierigen Wahl. Er musste sich entscheiden, wer ihm wichtiger war: Seine Rüstung oder blutfeuer. Beide hatten Vor- und Nachteile: Die Rüstung sah zwar nicht ganz so gut aus wie die Amazone, aber dafür konnte lockte sie einen nie in Gefahren und konnte gut zuhören. Leider lobte sie den Ritter nie, wie blutfeuer es tat, und war auch sonst eine Spur zu schweigsam. Seine Entscheidung war also gefallen.

Mühsam quälte er sich aus den dicken Panzerplatten, den Kampfstiefeln und dem Kettenhemd. Er hatte kaum Erfahrung darin, diese Dinge auszuziehen, da er sie bisher erst ein einziges Mal abgelegt hatte. Viele unterdrückte Flüche von Seiten des Ritters und erst belustigte, nach einer Weile dann eher gelangweilte Blicke der Amazone später war es dennoch geschafft.
Nun konnte er blutfeuer beschützen. Schnell, bevor Scatty ihm noch den Platz wegschnappen konnte, legte sich Yenai zu ihr und kuschelte sich an sie. So war sie optimal gegen Angriffe böser Ungeheuer, Mordanschläge heimtückischer Fleischwanzen und Annäherungsversuche einsamer Schattenläufer geschützt.
16.03.2003, 14:29 #218
Malicant
Beiträge: 212

Malicant legte sich wie die Anderen hin und schloss die Augen, schlafen tat er deswegen aber noch lange nicht. Dazu hatte er überhaupt keine Zeit, nicht, solange das Drachenauge hier einfach so herumlag. Diesen erstaunlichen Gegenstand hier zu belassen war wie Perlen vor die Säue zu werfen, diese Omi wusste damit doch überhaupt nichts anzufangen. Wer konnte schon sagen, über welche Kräfte das Auge verfügte? Solange es hier blieb würde man das jedenfalls nicht herausfinden können...
Der Magier lauschte was die anderen so taten, Scatty war den Geräuschen nach zu urteilen ziemlich schnell eingepennt und träumte von tanzenden Traumrufen, die anderen gaben nach und nach auch leise Schnarchgeräusche und ähnliches von sich. Schließlich öffnete der Magier die Augen und kontrollierte ob tatsächlich alle schliefen, und ja, sie schliefen alle. Malicant wartete noch einen Augenblick, dann schlug er die Decke zurück und stand vorsichtig auf. Glücklicherweise hatte er sich vor dem hinlegen seiner Stiefel entledigt, mit denen wäre die geplante Aktion wesendlich komplizierter gewesen...
Auf Zehenspitzen schlich der Magier sich zu der Truhe, in der sich völlig ungeschützt von einem Schloss oder so, sicher in ein Kästchen aus Drachenschuppen eingeschlossen, das auge lag. Ein kurzer, prüfender Blick in die Runde, bisher htte niemand etwas gemerkt...
Vorsichtig öffnete der Magier die schwere Truhe und entnahm das Kästchen, fummelte am Öffnungsmechanismus herum, etwas später schnappte der Deckel - leider recht gut hörbar - auf. Malicant erstarrte, als Scatty sich schnaufend umdrehte und irgend etwas von Snapperscheiße und würzigem Sumpfkraut murmelte, dann beruhigte sich der Templer aber wieder...
Malicant verschwendete nun keine Zeit mehr, er ergriff das Drachenauge und hob es vorsichtig aus dem Kästchen. Dann murmelte er die Worte, die den Teleport zum Lavaturm auslösen sollten...
...doch nichts geschah. Malicant starrte erst verwundert in die Weltgeschichte, dann fiel ihm ein, dass er die Spruchrollen in der Tasche neben seinem Bett hatte liegenlassen. Aufrund der Gefahr, dass er irgendwen aufweckte, sparte sich Malicant einen Fluch und schlich, das Drachenauge sicher in seiner Hand, zu seiner Schlafstatt zurück...
Plötzlich traf sein Fuß auf irgend einen Wiederstand, Malicant, der nicht damit gerechnet hatte auf etwas zu stoßen, verlohr das Gleichgewicht. In dem Versuch, nicht hinzufallen, ruderte er wild mit dem linken Arm in der Luft herum, mit dem rechten umklammerte er das Drachenauge. aber er hatte keine Chance mehr, langsam kippte er nach vorne, dann immer schneller und etwas später legte er eine saubere Bauchlandung hin. das drachenauge entglitt ihm, schlug polternd neben ihm auf dem Boden auf und rollte davon. In der Gewissheit, dass die Anderen jetzt wach sein mussten, stieß der Magier einen leisen Fluch aus und rappelte sich auf.
Doch nichts regte sich...
Verwundert betrachtete Malicant einen nach dem anderen. Alle schliefen noch immer, alles was zu bemerken war war die Tatsache, dass sich einige ungehalten brummelnd umdrehten. Das Drachenauge war inzwischen neben Yenai zum liegen gekommen...
Vorsichtig, um einen solchen Fehler kein zweites Mal zu begehen, schlich sich Malicant zu dem Ritter, der inzwischen seinen Arm um die kugel gelegt hatte wie um einen Teddybär. Gerade erreichte der Magier ihn und wollte sich das Drachenauge zurückholen, da murmelte Yenai irgend etwas unverständliches vor sich hin und drehte sich um, wobei er das artefakt noch immer an sich drückte. Fasungslos musste Malicant mit ansehen, wie das Drachenauge unter Yenais Decke verschwand, als dieser sich an Blutfeuers Rücken kuschelte und zufrieden den Daumen in den Mund steckte...
Fast hätte der Magier jetzt wirklich angefangen lauthals herumzufluchen, aber im letzten Augenblick konnte er sich noch bremsen. wenn er jetzt die anderen weckte wäre das auch nicht gerade Vorteilhaft. enttäuscht musste er einsehen, dass das Drachenauge erst einmal verlohren war, denn es zwischen Yenai und Blutfeuer herauszuholen war ein schlichtweg unmögliches Unterfangen...
Leise, ganz leise vor sich hingrummelnd ging Malicant zu seinem Bett zurück und legte sich hin. Eines Tages würde er das Drachenauge schon noch bekomen, und wenn er die Alte und ein paar andere dafür umbringen musste...
16.03.2003, 18:35 #219
Scatty
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Schmollend hockte Scatty in seinem Teppich, und blies Rauchwolken aus seinen Nasenlöchern, was ihm ein teufliches Aussehen verlieh. Und dazu gab es auch allen Anlass, hatte Yenai ihm doch den Platz an der Sonne weggeschnappt, neben der süssesten Sache, die die Amazonen zu bieten hatten (neben Hummelchen´s gottgleichem Gebäck). Diese Ritter waren doch alle gleich: Von aussen so harmlos und unscheinbar wie ein leckeres Marmeladenbrot, aber kaum drehte man sich einmal um, verwandelte sich der Aufstrich ganz schnell in übelriechenden Käse, der zu lange in der Socke eines Söldners geschwitzt haben mochte. Aber der Kerl sollte nur abwarten, irgendwann würde er sich dafür rächen, wieder in den, zwar gemütlichen, aber einsamen Teppich, verbannt worden zu sein. Irgendwann würde er...

Weiter kam er nicht, denn irgendetwas trat gegen den an die Wand gelehnten Bettvorleger, und veranlasste diesen, in rascher Abfolge sein Winkelmaß zum Boden drastisch zu verkleinern. Als die Rolle auf dem Boden aufkam und wohl alten Staub aufwirbelte, hatte sich Scatty schon herausgerollt. Mit einem leichten Drehwurm im Handgepäck sprang er auf, zog in einer fliessenden Bewegung sein Wakizashi und fuchtelte damit in der Luft umher. "Beim allmächtigen Schläfer, verspürst du wirklich so einen Drang, deine Zunge demnächst als Krawatte zu tragen?" Der Angesprochene blickte nur dümmlich drein (ja, richtig, es war Yenai :D) und fragte, was denn eine Krawatte sei. Doch da Scatty keine Lust hatte, Erklärungstiraden abzuhalten (und er es wohl selbst nicht wusste), tat er des Ritter´s Frage mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. Yenai zuckte die Schultern, und meinte die Gruppe würde nun aufbrechen. Und richtig, alle Gefährten waren wach, die einen mehr, die anderen weniger, und machten sich fertig für den Aufbruch. Scatty hatte nicht viel vorzubereiten, und so trat er gleich heraus an die grell strahlende Sonne, die die Schneelandschaft wie einen Lichtblitz vor sein Auge führte. Während er seine Schneeblenden aufsetzte, hörte er von innen noch einiges Getummel und Abschiedsfloskeln, dann kamen nacheinander alle Abenteurer aus der kleinen Hütte, bereit zu neuen Schandtaten.
16.03.2003, 18:35 #220
eine_alte_frau
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die Alte stand vor ihrer Hütte und hatte die Hand zum Beschatten über die Augen gelegt. Wieder strahlte die Sonne von einem makellos blauen Himmel und ließ den Gletscher funkeln wie ein Berg von Geschmeide. Alles sah ganz friedlich aus nur eben eiskalt. Ein beständiger Wind fegte aus dem Gletscher über das Land und machte, dass es hier noch nicht einmal einen Hauch von Frühling gab.

Die Alte hatte in der Frühe dem noch schlafenden Yenai das Auge des Gletschers aus den Armen genommen. Er hatte es zwar instinktiv an sich drücken wollen, aber die Alte hatte es mit einem leisen Spruch und einem Handauflegen geschafft, dass der Ritter nicht wirklich aufgewacht war.

Schweigend hatte sie das Drachenauge wieder in der Truhe verstaut und hatte dann noch einen Blick auf Malicant geworften. Der Junge würde es weit bringen. Er hatte keinen Respekt vor Magie. Beliar würde sich freuen und sicher würde er dem Drachenauge noch andere Wunder entlocken. Jetzt aber war es noch zu früh dafür. Das Drachenauge lag wieder sicher verwahrt in der Truhe.

"Bevor ihr geht, könnt ihr all eure Schätze bei mir in die Truhe packen. Ich werde sie für euch verwahren. Ihr werdet noch froh sein, über jedes Ding, dass ihr weniger tragen müßt."

Die Alte legte jedem der Gefährten ihre Hand auf die Stirn und murmelte einen Spruch vor sich hin. Dann betonte sie noch einmal:

"Ladet nichts in eure Zelte ein, auch wenn es euch noch so vertraut erscheint. Und denkt daran, den Dooom zu beschützen. Er mag euch jetzt schwach erscheinen, aber vielleicht ist er im entscheidenden Moment der Stärkste von euch."

Zu Meditate und Champ gewand fügte sie noch hinzu: "Wir sehn uns auf jeden Fall wieder und müssen noch einiges besprechen. Sucht mich auf jeden Fall wieder auf. Ich segne euch, meine Kinder. Behaltet euren Mut und viel Glücl!"

Dann schlurfte sie in ihre Hütte zurück.
16.03.2003, 18:40 #221
blutfeuer
Beiträge: 5.016

endlich wieder den hohen himmel über sich und nicht die finsteren felskatakomben. außerdem konnte man hier in jede richtung flüchten und kam an keine grenzen. es war ein wundervolle sgefühl von freiheit. sie setzten die sichtblenden auf und schulterten ihr gepäck. meditate beschwor wieder ein nette klappermännerarmee, champ und stressi schulterten einen zusätzlichen teil gepäck mittels ihrer tollen luftkissentechnologie und dann ging es los.

sie winkten der alten noch einmal zu und dann zog die kleine expedition, diesmal zu fuß weiter in richtung gletscher. am abend hatten sie ihn erreicht und richteten ein erstes nachlager, direkt am gletscherfuß ein.
16.03.2003, 19:04 #222
Yenai
Beiträge: 1.478

Yenai quälte indessen immer noch eine Frage: Wie konnte Scatty eine Zunge in eine Krawatte verwandeln? Vielleicht konnten das nur wahre Meister des Schleichens oder nur Templer? Er beschloss, sich erst mal im Schleichen zu verbessern, wenn das nichts half, konnte er ja immer noch Templer werden. Mit seinem liebenswürdigsten Dackelblick trat er Scatty freundlich auf die Zehen, um ihn auf seine Anwesenheit aufmerksam zu machen (Das fand er viel stilvoller als einfach „He du“ zu sagen). „Bringst du mir auch so tolle Kunststücke bei, wie du sie immer machst?“, quäkte der Ritter freundlich.
16.03.2003, 19:48 #223
Scatty
Beiträge: 1.335

Mhh.......Hummelchen´s Suppe. So cremig, so saftig, aber auch gleichzeitig deftig...es war einfach ein Traum. Er war ernsthaft am überlegen, ob er sie nicht als Leib- und Magenköchen engagieren sollte...ohja, die heisse Blutfeuer an seiner Seite, und seine Köchin hinter ihm. Wie gut, dass der hohe Templer keinen plötzlichen Anfall von akutem Grössenwahn erhielt. Aber naja, Champ würde ihn sowieso umbringen, wenn er irgendwas versucht...

Kaum war er dabei, in seinem geistigen Notizblock, entgegen aller Tatsachen, ein Wochenmenüplan zusammenzustellen, als ihn dieser nervige Bursche mit seine Quäkstimme schon wieder in die Wirklichkeit zurückholte. Kunststückchen wollte der lernen?

"Mein lieber Yenai, ich glaube, du begreifst nicht ganz, um was es bei der Kunst des Schleichens überhaupt geht! Es geht nicht um Kunststückchen, sondern um absolutes Einswerden mit dem Körper...eine leckeren Vanillecremefülling mit einer saftigen Kirsche obendrauf, goldbraun gebacken, aber dennoch locker-luftig leicht...." Scatty begann schon wieder unbewusst, Speichel aus seinem Mundwinkel in direktem Wege auf den kalten Schnee zu befördern, als Yenai an seinem Arm zerrte. "Du meinst ich soll backen??" "Waswaswas? Neinnein, du sollst mir einfach nur die Wahrheit sagen, ja? Denk dran, die Wahrheit! W-A-H-R-H-A-I-D! Sprichst du wahr, bekommst du die Ausbildung umsonst, lügst du, musst du blechen." Zur Bestätigung und Eintrichterung gab er dem jungen Ritter noch eine Kopfnuss, während sie so dahinschritten. "Also....in welchem Verhältnis stehst du zu Blutfeuer?" Beim Schläfer, war Scatty klug. Würde er sagen, dass er sie anziehend fände, würde ihm der Hohe Templer die Eier abreissen, womit er sich eines grossen Problems entledigt hätte. Würde er jedoch sagen, dass sie nur seine Freundin ist, dann hatte er nichts zu befürchten. Er versuchte es zu unterdrücken, aber dennoch, ein leises, kehliges "NYAHAHAHAHAHAHA" verliess seinen Mund, in Koordinierter Zusammenarbeit mit einem irren Händereiben.
16.03.2003, 20:02 #224
Yenai
Beiträge: 1.478

Yenai war völlig überfordert. „Hä? Bahnhof? Zug? Verhältnis? Wo steh ich? Gletscher, hier, neben dir. Dachte ich. Oder? Was war noch mal mit blutfeuer? Was machst du da? Lachen?"
Das Gehirn des Ritters war solche Anstrengungen nicht gewohnt. Für gewöhnlich wurde es nur ein bis zweimal pro Monat in Gang gesetzt, um zu entscheiden, ob er zuerst Brot mit Schinken und danach Kekse essen sollte oder ob ein saftiger Braten besser schmeckte. Nun wurde es mit einer derartigen Menge an fremden Begriffen konfrontiert, dass es schlichtweg streikte. „Maaaamaaaaa!, plärrte Yenai und rotierte kreischend auf dem Boden, um gleich darauf wieder aufzustehen und einen Kopfsprung in die nächste Schneewehe zu versuchen. „Maaaamaaaa! Der hat mir weeeeh getaaan!“ Dabei zeigte er auf Scatty und versuchte dann, sich soviel Schnee in die Ohren zu stopfen, wie er konnte. Die heimtückische Falle des bösen Templers hatte schlimme Folgen für alle (Besonders für die Umstehenden, die Lärmbelästigung war unerträglich).
16.03.2003, 20:16 #225
Scatty
Beiträge: 1.335

Schläfer, hilf! Jetzt hatte sich der hohe Templer gerade darauf eingestellt, wieder an 5-Gänge-Menüs, einen eigenen Palast oder eine Armee von Allzwecknovizen (c) denken zu können, da er geglaubt hatte, dass Yenai für die Frage viel Zeit brauchte...Aber dass der Kerl gleich anfing zu weinen, das war ja wohl die Höhe. Die Augen verdrehend beugte er sich zu dem wimmernden Bündel herunter und presste ihm die Hand auf den Mund. "Bist du wohl still!" Yenai blickte ihn nur aus grossen, vertränten Augen an, doch als Scatty die Hand hob, plärrte er gleich wieder los. Beim Schläfer, jetzt wusste er, woher seine Abneigung gegen Kleinkinder haben, himmel noch eins!

Umständlich fummelte Scatty ein rot-weiss gepunktetes Taschentusch aus seinem Stiefel, und reichte es Yenai hin. "Na gut, ist ja alles ok. Erzähl Onkel Scatty deine Probleme und pust da mal kräftig rein." Und wie er reinpustete! Eine wahre Flutwelle an orgiastisch anmutenden Schneuzgeräuschen drang plötzlich über den ganzen Gletscher hinweg, und man konnte fast meinen die Erde begann zu vibrieren. Der Barbier war nun kurz davor, sich die Ohren zuzuhalten, als Yenai aufhörte und ihm das Taschentuch wieder überreichte. Angeekelt liess er den grossen Beutel fallen, und mit einem schicken "Platsch" platzte das Tuch auf dem Schnee auf, und brachte ein wenig Farbe ins triste Weiss. Da ein wenig gelb, dort ein bisschen grün... Aber nun zu wichtigeren Dingen.

"Gutgut, Yenai, du bekommst die Ausbildung umsonst...ABER, bevor du jetzt deinen Freudentanz aufführst, übe lieber gleich die erste Lektion: Lerne, deinen Atem zu kontrollieren. Du musst die Atemzüge flach und kurz halten, aber nicht heftig. Ich weiss, mag schwer klingen, aber du schaffst das." Mit einem freundschaftlichen Schulterklopfer, der den Ritter fast in den Schnee befördert hatte, fingerte Scatty einen Traumruf aus seiner Kräutertasche, und schritt weiter Blutfeuer hinterher, während der grünlich Qualm eine Spur in der frischen Luft hinterliess.
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