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[GM] Der Gletscher # 3
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08.04.2003, 09:01 #76
Champ
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"Das könnte klappen. Wenn wir ein bisschen üben können? Ich muss die Sturmfaust ja so geschickt anwenden, dass der Golem rübergehoben wird, ohne auf der anderen Seite zu zerschellen. Das ist sicher schwer, aber unmöglich sollte das nicht sein."

Der Baal und die ZuX-Magierin probierten danach einige Male mit immer neu erschaffenen Eisgolems die Funktionsweise dieser Doppelmagie aus. Als sie dann zufrieden waren, kam es drauf an. Meditate beschwor einen Eisgolem, Blutfeuer knüpfte dem das Seil um den eisigen Bauch und befestigte es mit einigen Schlingen um Brust und Schultern.

Dann stellte Champ sich in Positur und blies den Eismann über die Schlucht.

In einem gewaltigen Orkan wurde dann der Eisgolem über die Schlucht getragen und auf den anderen Seite im abflauenden Wind abgesetzt.

Die Gefährten zogen am Seil und stellten erfreut fest, dass es hielt. Schnell wurde das schmale Sicherungsseil eingehakt und zur anderen Seite rübergeschickt und dann rutschte zuerst das Gepäck auf die andere Seite.

Die Menschen folgten nach, wobei Blutfeuer sich nicht einmal bei dieser schwierigen Passage von dem Ei trennte. Sie erwies sich wirklich als fürsorgliche Drachenmutter.
08.04.2003, 09:02 #77
blutfeuer
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nach einiger zeit waren sie am gegenüberliegenden gletscherrand angekommen und lösten das seil. sorgsam wickelte blutfeuer das kostbare stück wieder zusammen und befestigte es auf ihrem rücken.

"he, sehtr mal, ich kann die hütte der alten sehn. wir haben es geschafft, nur wir drei. ist das nicht toll?"

die letzten meter waren schnell überwunden, dann standen die drei endlich wieder auf erde. und was für einer erde. das ganze gletschertal leuchtete blau und weiß. über und über war der boden mit schneeglöckchen bewachsen und dazwischen befanden sich kissen einer seltsamen orchideenart, die keiner von ihnen je gesehen hatte.

staunend strich blutfeuer mit den fingern über diese pracht.

"das ist ja wundervoll. der frühling ist da und dass er sich hier im gletscher in so einer pracht zeigt, ist doch ein wirkliches wunder oder?"

in der ferne sahen sie neben der hütte eine dunkle gestalt. also hatte sie auch die alte erspäht und wartete dort schon auf sie.

blutfeuer konnte nicht wiederstehen. sie hockte sich mitten in das blumenmeer und pflückte einen strauß der seltsamen orchideen. die würde sie der alten schenken, sicher würde sie sich freuen, die gefährten wiederzusehen.
08.04.2003, 09:04 #78
Champ
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"also, ich will eure Freud ja nicht so einfach unterbrechen, aber hättet ihr was dagegen, den Rest des Weges allein weiterzugehen? Ich hab unglaubliche Sehnsucht nach einem Bad, einem guten Esssen und einem weichen Bett, in dem ich so laut schnarchen kann wie ich will. Ich würd mich jetzt gern davonmachen. Den Rest des Weges schafft ihr sicher allein. Daa Gepäck kann jetzt wieder ein Gerippe tragen und mich braucht ihr doch wirlich nicht mehr."

die beiden Frauen fanden seinen Wunsch zwar etwas abartig, aber wirkliche Argumente hatte keine der beiden. So nahmen sie Champ das Zelt und den Kocher ab und behängten eine ganze Armee der Finsternis mit allen möglichen Utensilien. Dann schnappte der Baal sich seinen Anteil an den Schätzen aus dem Drachenhort und war wenig später verschwunden.
08.04.2003, 09:04 #79
meditate
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"tja, so schnell ist er weg. aber er hat ja recht, wir werden dieses gletschertal alle auf die gleiche weise verlassen und warum soll er nicht gehn. wir gehn noch zu der alten und dann werden wir weitersehn. die ausrüstungsgegenstände können wir ja bei ihr lassen, dann können gletscherwanderer der zukunft darauf zurückgreifen."

während meditate die gerippe vor sich her schickte, winkte sie der alten zu, die nun immer besser zu erkennen war.

was hatte der drachen über die alte gesagt? die gletscherhexe? die wüßte, wie man ein drachenei ausbrütet? mit der alten würde sie sich noch ein bisschen unterhalten wollen. das war aber eher was für eine zeit ohne blutfeuer dabei zu haben. also praktisch von hexe zu hexe.
08.04.2003, 09:05 #80
blutfeuer
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die letzten schritte zur alten frau rannte blutfeuer fast.

"seht her gute frau, was ich habe. ich bringe euch ein drachenei, denn der drachen sagte, ihr werdet es ausbrüten können. ich hab euch auch blumen mitgebracht."

blutfeuer streckte ihr den straß entgegen, während sie das ei fürsorglich an sich drückte.
09.04.2003, 07:35 #81
eine_alte_frau
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"Ach, ihr seid es. Wart ihr nicht eben noch drei? Und wo sind die anderen?"

Der Alten war eine echte Besorgnis anzusehen.
09.04.2003, 07:36 #82
blutfeuer
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"keine bange, wir haben es alle überlebt, ich hab euch sogar noch etwas mitgebracht, hier an meinem bauch!

ich habe es mit meinem leben beschützt, na neugierig?"
09.04.2003, 07:37 #83
meditate
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"guten tag, gute frau. ich habe einiges erfahren und wir haben vieles gesehn, dass einer erklärung bedarf. und ich denke, einiges davon könnt ihr mir erklären!"
09.04.2003, 07:40 #84
eine_alte_frau
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"Kommt erst einmal herein. Hier draußen erklärt es sich schwer. Sag mal Mädelchen, warum hast du die Blumen gebrochen? Ringsum haben wir ein Meer von weiß und blau, da brauche ich keine toten Blumen. Hab trotzdem Dank, ich werde sie trocknen und verarbeiten.
Kommt nur, der Tee ist schon fertig! Und das Brot bäckt im Ofen. Es müßte fertig sein."

Die Alte ging vor ihnen her und verschwand in ihrer Hütte.
09.04.2003, 07:45 #85
blutfeuer
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blutfeuer biss sich auf die lippen. das hätte sie sich ja eigentlich denken können. da hatte sie diese blütenpracht zu einer unbedachten handlung hingerissen und die sumpfhexe musste sie natürlich sofort tadeln. aber dass sie das drachenei mit sich trug, hatte der alten nicht einmal eine winzige bemerkung abgenötigt. dabei wusste die doch ganz genau, was oder wen sie mit sich trug. immerhin hatte sie ja auch gewusst, dass sie kommen würden, gerade heute und jetzt.

mürrisch ging sie hinterher in die hütte. sie würde der alten jetzt das ei übergeben und dann mal ins amazonenlager zappen. es würde ja sicher einige tage dauern, bis das ei von der alten ausgebrütet war.

ob sie sich dazu drauf setzen musste? wie eine henne?

blutfeuer musste bei dem gedanken grinsen und damit war ihr zorn auch schon wieder verschunden. die gerippe hatten all ihr gepäck vor dem haus auf einen großen haufen geworfen, so dass die drei jetzt allein waren.
09.04.2003, 07:46 #86
meditate
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ja, wir haben alles heil überstanden und wie ihr schon sagtet, dooom hat uns geholfen, auf unersetzbare weise. ohne ihn hätten wir den eisgarten nicht öffnen können. aber jetzt hab ich das hier.

meditate fasste unter ihre jacke und holte das amulett hervor.
09.04.2003, 07:48 #87
eine_alte_frau
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"Oh nein, steck es schnell wieder weg. Auf das Amulett darf kein Sonnenstrahl fallen.

Ich kenne das Wunder dieses Steines. Ich werde dir davon erzählen, aber zunächst zu dir."

Die alte Frau wandte sich zu Blutfeuer.

"Du hast ein Drachenein mitgebracht vom sterbenden Drachen und glaubst, ich könnte es ausbrüten? Was veranlaßt dich zu der Annahme?"
09.04.2003, 07:49 #88
blutfeuer
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"das hat der drache selbst gesagt! er hat zu mir gesprochen wie die dämonen in medis kastell. nur dass es nicht so weh getan hat. also, er hat direkt in meinen kopf geprochen."

die alte lächelte still und schenkte den beiden gletscherwanderern heißen tee ein. dann schüttelte sie leise den kopf und meinte, dass sie es doch gewusst hätte. manche menschen würden drachen verstehen und sie würden sofort wissen, wer mit ihnen verwandt sei. dann fragte sie blutfeuer, ob der drache zu ihnen auch von den sithis gesprochen hätte.

"aber klar, und der drachen hat auch von dir geprochen, zumindest denken wir, dass er dich gemeint hat. er sprach von der gletscherhexe. aber er sagte es nicht abfällig, sondern eher mit hochachtung, als würde er dich kennen und schätzen!"

blutfeuer wickelte das ei aus seinem tragetuch.
09.04.2003, 08:07 #89
eine_alte_frau
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"soso, da ist der Alte also doch endlich gestorben. Er war der letzte der alten Drachen. Alle anderen sind längst hinweggefegt worden von den Zeiten.

Es ist unruhig geworden, sein die Barriere gefallen ist. Schon vor wenigen Tagen verließ einer der beiden unsere Dimension, nämlich der Alte aus dem herz des Feuers. Damit war nach einer alten Vorhersage auch die Stunde des Gletscherdrachen gekommen.

Ja, nicht nur bei den Menschen gibt es einen Generationenwechsel, auch bei den Drachen. Die neuen sind aggressiver, feindseliger und sie werden den Menschen nicht mehr helfen. Sie werden die Menschen vernichten, wo sie können. Einen typischen Vertreter hat man schon in Khorinis erlegt. Sie erreichen nicht mehr die Größe der alten, das meine ich sowohl körperlich als auch seelisch.

Aber egal, Finkregh hat dich zum Paten für sein Ei ausgesucht? Damit hat er wohl eine gute Wahl getroffen. du musst wissen, hier im Eis hätte aus dem Ei niemals vpn allein ein Drachen schlüpfen können. Alle Drachen sind Feuergeschöpfe und werden im Feuer geboren. Ganz egal, ob sie später im Eis, im Sumpf, im Meer oder in den Bergen leben.

Gib mir das Ei, ich werde mich darum kümmern. Es ist bei mir in guten Händen. Du kannst mir vertrauen."

die Alte nahm Blutfeuer das Ei ab und warf es mit einer schnellen Bewegung ins Feuer.

Ale Blutfeuer aufschrie und zusprang, hielt die Alte sie zurück.

"Lass das, es ist alles gut so. Das ei muss jetzt 40 Tage lang im Feuer liegen, das in dieser Zeit nie erlöschen darf. Dann wird sich ein neuer Drachen erheben und wohl durch die Esse fliegen und den Platz seines Erzeugers aufzuchen. Dort wird er den alten Drachen auf seine Weise bestatten und dessen Platz einnehmen.

Du hast das sehr gut gemacht mit dem Ei. Der alte wusste, dass nur jemand wie du ihn verstehen kann und das Ei zu mir bringen wird. Er hat dir den Triumph des Drachenrittes gegönnt und er hat mit dir gesprochen, mit euch beiden, wie ich weiß. Das ist ein großes Privileg, das nur wenigen zugute kommt. Ihr könnt stolz darauf sein. Aber ich rate euch gut, redet nicht darüber. die Menschen sind hinter den armen Drachen her und sie werden euch ausfragen wollen. Am besten, ihr redet einfach nicht darüber, dass ihr ihre Sprache verstehen konntet.

Du Meditate, willst noch mehr von mir wissen? Nur zu, wir haben viel Zeit. Lass das Mädchen gehen, dann werden wir es uns gemütlich machen und ich werde dich in alles unterweisen, was ich weiß. Gut möglich, dass auch ich mich eines Tages bereit machen muss, in die Welt des Beliar einzugehen. dann sollte mein Wissen weiterleben. Und ich denke, du bist die richtige dafür. Dich wird mein Wissen nicht umbringen und du wirst es zu verwenden wissen."

Die Alte half Blutfeuer noch ihre Mitbringsel, die gewaltige Pfeilmenge und die Drachenschuppen gut am Körper festzumachen, damit beim Teleport nichts zerstört würde. Dann umhängten die beiden anderen Frauen den Hals der Amazone noch mit Gold und stopften ihr alle Taschen voll.

"Das Zelt und die Gletscherausrüstung behalte ich bei mir. Wenn du wiederkommst, liegt alles hier bereit für dich!"

Blutfeuer ging vor die Hütte, winkte noch einmal, versicherte, dass sie rechtzeitig wieder hier wäre, um der Geburt des Drachen beizuwohnen und verschwnd dann in einem blauen Wirbel.

die beiden anderen Frauen sahen sich prüfend in die Augen und verschwanden dann wieder in der Hütte.
10.04.2003, 11:56 #90
meditate
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in dieser nacht hatte meditate ruhig geschlafen. irgendwann mitten in der nacht schien ihr, als hätte die alte irgendwie mit dem drachenauge gesprochen, aber das konnte genausogut ein traum gewesen sein. dieses drachenauge schützte zwar vor versteinerungen, wie sie selbst gesehen hatte, aber warum sollte man mit ihm sprechen?

am morgen bereiteten sich beide frühstück und saßen sich dann gegenüber.

"du weißt also mehr vom drachen. er hat dich als gletscherhexe bezeichnet. wer bist du? du weißt doch genau, wer ich bin, warum weiß ich nichts über dich? ich weiß nur, dass du söhne hast und dass du die schätze des gletschers sammelst. und ich weiß, dass du mehr über die dinge weißt, als normale menschen. du scheinst überhaupt alles zu wissen. also, wer bist du?"
10.04.2003, 11:57 #91
eine_alte_frau
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"We ich bin? Manchmal weiß ich es selbst nicht mehr. Und der Drache hat mich als Gletscherhexe bezeichnet? Seltsam. Also zuerst mal, ich kann nicht zaubern, ich bin also keine Magierin im eigentlichen Sinne, aber ich lebe hier schon lange und habe viel gesehen. die Sithi waren magische Wesen. Sie kannten das Geheimnis der Magie und zwar alle. man musste es ihnen nicht beibringen, sie hatten alle die Gabe. Bei ihnen war sie einfach da. Als es diese Lichtwesen noch gab, waren sie oft bei mir. Ich interessierte sie mehr als alles andere. Ich war der mensch, der am dichtesten bei ihnen wohnt, mich sahen sie ständig und ich entsprach nicht ihren Vorstellungen von den Menschen. Ich war nicht habgierig und ich strebte nicht nach Macht.

Als die Sithis diese Welt verließen bekam ich von ihnen ein paar Geschenke. Eines war das Drachenauge. Das andere schenkten sie in meinen Kopf. Es war die Art anders zu sehen, als andere Menschen. Ich kann seither den Menschen in die Augen sehen und erkenne damit alles, was sie bisher erlebt haben. Ganz einfach, ich weiß es einfach. Das erschreckendste aber ist, ich sehe auch in die Zukunft. Nicht weit, nur so weit, wie der Weg offensichtlich vorgezeichnet ist. Alles andere ist dann nur Vermutung und Weissagung, also nichts wirklich brauchbares.
Diese andere Art zu sehen beinhaltet auch, dass ich das Wesen der Dinge erkennen kann. Ich kann den Pflanzen ansehen, welche Kräfte in ihnen wohnen. Diese blauen Orchideen zum Beispiel sind ein wundersames Mittel zur Steigerung aller Kräfte. Und damit meine ich alle Kräfte. Weißt du, dass der Namen Orchid von Hoden kommt? Die Menschen kennen nämlich nur ihre Kräfte zur Potenzsteigerung. Viel wirkungsvoller ist der Extrakt aus diesen Blumen aber für den Geist. Dessen Fähigkeiten werden auch gesteigert. das heißt, du könntest stärker zaubern und du könntest besser heilen, weil auch diese Fähigkeiten gesteigert werden.

Ich weiß, dass auch du die Gabe irgendwie hast, das Wesen der Dinge zu sehen. Wenn du also von dem Extrakt dieser Orchideen trinken würdest, könntest du Dinge erkennen, die dir bisher verschlossen blieben. Die Blüten wirken zum Beispiel auch so, wie die Harpyieneier.

Aber wir schweifen ab. Du kannst dir von den Orchideen mitnehmen und deinen Extrakt selbst herstellen.

Du fragtest, wer ich bin. Ja, ich bin eine Wächterin. Die Sithi haben den Eisgarten dreifach geschützt. Der erste Schutz bin ich. Ich warne nur vor dem Gletscher. Der zweite Schutz ist der Nebel. Der Nebel greift aktiv an. Es sind die Sithis, die im Nebel vergangen sind. Nach der letzten großen Schlacht, beschlossen die meisten Sithis, ihre körperliche Form zu ändern. Sie zerstoben in feinste Tröpfchen, die sich nun finden und wieder verlieren können. Sie wollten den Zutritt zum Göttersitz ein für allemal verhindern. Und da die Sithis im Kampf so unterlegen waren, schufen sie eine neue Form des Kampfes. Im Nebel ballen sie sich zusammen zu dem Wesen, dass sie bekämpfen müssen und nutzen seine eigenen Waffen. Darum kennen sie, ohne zu denken, immer eine effektive Abwehr.
Also im Prinzip führen nicht sie die Waffen, sondern das angreifende Wesen führt die Waffen gegen sich selbst.

Allerdings lernen sie sehr schnell, obwohl sie kein Hirn mehr haben. So kamen auch die Angriffe auf euch zustande. Sie beobachten nämlich auch die Ängste. Hättest du im Wasser nicht unterschwellig Angst gehabt, dann hätten sie dich auch nicht angreifen können. sie lesen nämlich genau wie ich in den Köpfen und erkannten deine Angst vor Kraken. Und das machten sie sich zunutze.

Das Klopfen an unserer Tür sollte uns ins Freie locken. Sie können kein Wesen in seinem eigenen Schutz angreifen, wenn es sie nicht selbst eingeladen hat. Sie können nicht in Höhlen, nicht in Zelte und nicht in Häuser."
10.04.2003, 11:58 #92
meditate
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"wer sind diese sithi. ich habe nie von ihnen gehört? ich habe auch nichts in den bibliotheken gefunden."
10.04.2003, 12:00 #93
eine_alte_frau
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"Es gibt schon genug Bücher, aber ich denke mal, du hast in deiner Bibliothek nie das Wort Sithis ausgesprochen. Woher solltest du also an Schriften über diese Wesen kommen. Und die Menschen haben das Wissen um die Lichtwesen aus ihren Köpfen verbannt. Sie schämten sich wohl irgendwann so sehr. Die Lichtwesen waren nämlich friedferige Geschöpfe, die den Menschen zur Seite standen in ihrem Kampf gegen die alten Götter und die Bestien der Welt. Sie machten nur einen Fehler, sie verehrten Innos nicht und das wurde ihnen zum Verhängnis. Ihr eigenes Lichtdasein reichte ihnen als Daseinsquelle. sie verachteten die Angst der Menschen vor den Göttern und das wurde ihnen letztendlich zum Verhängnis. Die Götter mussten nicht einmal selbst eingreifen. Der blinde Fanatismus reichte absolut aus. Die menschen wandten sich gegen die Sithi und lösten damit ihr Sterben aus."
10.04.2003, 12:00 #94
meditate
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"das ist eine sehr traurige geschichte. sie ist genauso traurig, wie die ganze geschichte der menschheit, die sich immer nur in äußerlichkeiten verliert. wie viele chancen hatte die menschheit, wie viele möglichkeiten, aber immer machen sie alles zunichte mit ihrer blinden habgier und ihrem machtstreben.

siehst du, und deshalb verehre ich meinen meister. vor dem tod sind alle menschen gleich. im angesicht des todes verlieren sich all diese schrecklichen eigenschaften. der mensch steht nackt vor dem gott der finsternis. und der könig ist genauso nackt wie der bettler.

das waren also die sithi. und welche rolle spielte der drachen?"
10.04.2003, 12:05 #95
eine_alte_frau
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"Drachen sind noch aus den uralten Zeiten. Damals bevölkerten sie die ganze Erde. Eigentlich sind Drachen so gut wie unsterblich. Auf jeden Fall leben sie länger, als sich ein Mensch das vorstellen kann.
Das Drachensterben begann erst mit dem Erscheinen der Menschen und ihrer wachsenden Intelligenz. Früher verstanden auch alle Menschen die Sprache der Drachen. Heute gibt es nur noch ganz wenige, begnadete Personen, die mit ihnen ins Gespräch kommen können. Sie kommunizieren ebenfalls über den Kopf, wie du es aus dem Kastell kennst.

Drachen sterben, wenn Beliar sie ruft. Nicht vorher oder wenn ein Mensch sie tötet. Sie haben keine anderen Feinde. Den Drachen des Gletschers hat Beliar zu sich gerufen. Er war der letzte der Alten. Jetzt lebt nur noch die zweite Generation. die neuen Drachen sind kleiner, aber wendiger und bösartiger. Sie können darum den Menschen besser trotzen. Der Gletscherdrache ist gestorben, weil seine Zeit dafür gekommen war. Er ist nicht gestorben, weil ihr ihn beschossen habt. Ihr wart nur das Werkzeug. Im Normalfall hätte keine Sturmfaust den König der Lüfte vomn Himmel holen können. Es war Beliar selbst, der die Sturmfäuste lenkte und den Drachen zu Boden zwang. Insofern müsst ihr euch keine Vorwürfe machen.

Als es immer weniger Drachen wurden, bekamen sie von ihren Herren Plätze zugewiesen. Trotzdem hörte das Drachensterben nicht auf. Das leigt daran, dass sie sich nur selbst reproduzieren können. Wenn jemand das einzige Ei zerstört, dass ein Drachen hat, dann stirbt er unwiderruflich und er ist endgülig tot. Die Menschen merkten das natürlich und versuchten die Eier zu finden. Sie töteten die Drachen und zerstörten ihre Eier. Deshalb gibt es heute nur so wenige. Die Götter gaben ihnen zum Schutz die Echsenmenschen an die Seite. Die roten Echsen auf dem Erdboden und die blauen im Eis und unten im Wasser. die Echsen gehören untrennbar zu ihrem Drachen und haben die Aufgabe, ihm zu helfen, so gut sie es können. Sie kümmern sich um seine Nahrung und sie beschützen ihn. Ihre wichtigste Aufgabe ist aber, den Menschen von dem Drachenei fern zu halten. Das ist die Aufgabe des Drachen."
10.04.2003, 12:06 #96
meditate
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"das ist wirklich alles sehr interessant. ich würde auch sehr gern bei dir bleiben, aber ich muss mich auch wieder mal in meinem turm sehen lassen. wenn du gestattest, würde ich dich jetzt verlassen.

du sagst, das ei schlüpft nach 40 tagen? kannst du mich dann zugucken lassen?"
10.04.2003, 12:07 #97
eine_alte_frau
Beiträge: 127

"Ja natürlich kann ich das machen. Ich kann dir auch eine Botschaft schicken, sollte es schneller gehen. Ich werde auch Blutfeuer benachrichtigen. Sie hat es sicher verdient, dabei zu sein, wenn ihr Schützling das Licht der Welt erblickt. Und frag mich jetzt nicht, wie ich das mache mit der Botschaft. Sei einfach sicher, ich werde dich erreichen."

die Alte begann meditates Sachen zusammenzusuchen.

"Nimm deine Sachen und geh. Ich weiß, dass du dringend gebraucht wirst. Wohl schon heut Nacht. Am besten, du gehst ins Amazonenlager zu Thaleiia und siehst zu, welche Aufgabe dort auf dich wartet.

Wir beide werden uns sicher noch öfter treffen. Dann reden wir weiter. Es gibt noch viel zu erzählen."

Die Alte halb meditate in den Mantel, reichte ihr noch einen großen Strauß der blauen orchideen und ermutigte sie dann, den Gletscher zu verlassen. Sie winkte ihr noch einmal zu und dann war Meditate auf dem Weg ins Amazonenlager.
19.05.2003, 17:19 #98
Sarevok [NPC]
Beiträge: 32
An der Nordflanke des Gletschers
Mühsam kämpfte sich die Gruppe der Kultisten den schmalen, steilen Weg hinauf. Durch Eis und Schnee führte ihr Marsch, immer weiter hinein in die weiße Hölle des Gletschers. Der eisige Wind war schärfer als ein Messer, trieb ihnen die Tränen in die Augen und machte das Heben des Kopfes zur Qual. Sein Heulen plagte die Trommelfelle der Männer, der aufgewirbelte Schnee nahm ihnen die Sicht. Doch am schlimmsten war die Gewissheit, dass sie nicht allein waren, die Gewissheit, dass sie jederzeit sterben konnten. ein Luzkan, ein falscher Tritt, eine Schneeflocke zur falschen Zeit am falschen Ort...
Doch sie würden nicht aufgeben. Nicht umkehren. Sie hatten ein Ziel, und sie würden entweder erfolgreich zurückkehren oder garnicht. und wenn auch nur einer von ihen die nächsten hundert Meter überlebte, dieser Eine würde weitergehen...
Manfreds blaue Augen funkelten entschlossen, er war bereit allen Widrigkeiten zu trotzden. Sein Blick wanderte über seine Leute, er wusste dass ein jeder von ihnen ebenso bereit war wie er selbst. Sie kämpften für ihre Sache und sie würden für ihre Sache sterben, wenn es sein musste. Armut und Verzweiflung hatten sie nicht besiegt, die Inquisition konnte sie nicht schrecken und auch am Gletscher würden sie nicht zerbrechen.
Sie würden ihr Ziel erreichen oder sterben, doch dann in der Gewissheit, dass andere ihr Werk vollenden würden.
19.05.2003, 19:11 #99
Der Inquisitor
Beiträge: 526
An der Nordflanke des Gletschers
"Müssen wir noch sehr hoch?" maulte der Soldat, ein junger Bursche, der wohl mehr aus Spaß zur Armee gegangen war. Dorrien bedachte ihn mit einem finsteren Blick.
"Ja!" fauchte der Inquisitor und erklomm einen weiteren Felsen, der aus dem Eis ragte. Sie mussten den Gletscher erreichen, die Spur der Kultisten aufnehmen, die Ketzer vernichten - so oder so. Egal was sie vorhatten, sie mussten aufgehalten werden. Zumal sich angenblich ein ziemlich hohes Tier unter ihnen befand, wenn Leons Worte stimmten. Und daran zweifelte der Hexenjäger nicht.
Der Gletscher. So mancher gute Krieger war hinaufgestiegen und nicht mehr hinuntergekommen. Und so würde es bald auch ein paar Kultisten ergehen. Vielleicht mussten sie sich ja garnicht mehr die Hände schmutzig machen und Eis, Schnee und die Luzkans erledigten es. Dennoch, sicher war sicher. Und das Artefekt, nach dem die Kultisten suchten, wäre in den Händen der Inquisition auch besser aufgehoben.
"Wir sollten vorsichtig sein, hier beginnt bald das Jagdgebiet der Luzkans." meinte Dorrien zu Phönixfee, ein ein paar Schritte hinter ihm ging, während er argwöhnlich die Umgebung nach verdächtigen Spuren absuchte (dass diese Suche von Erfolg gelkrönt sein würde war zu bezweifeln, Dorrien hatte noch nie einen lebendigen Luzkan gesehen, geschweige denn ihre Spuren...).
19.05.2003, 21:42 #100
Phoenixfee
Beiträge: 1.572
An der Nordflanke des Gletschers
Wieder umgeben von Schnee und Eis, wie vor ein paar Monaten beim Eisdrachen im Minental und von da den ganzen weg bis Drakia, aber diesmal fror Phoenixfee nicht so.
Die Gepolsterte Rüstung und der dicke Mantel hielten sie Warm.
Samtpfote machte der Schnee nichts aus, Sie tollte im Schnee.
Dorrien führte den Zug an, mit einem verkniffenen Gesicht schaute Er sich immer um. Dorrien hatte gesagt das man jetzt im Jagtgebiet der Luzkans war und auch Fee schaute sich aufmerksam um, aber das einzige was sie sah, waren nur Schnee und Eis, nicht das Geringste Zeichen eines Fuß, Tatzen, Krallenabdruck, oder was wusste sie noch, worauf diese Wesen sich fortbewegten könnten.
Aber das man keine Spuren fand, konnte an dem kräftigen wind liegen, der hier oben wehte und dadurch die Spuren schon verwischt haben konnte.
Dicke Wolkenbänke zogen am Himmel entlang, viel mehr auch über den Gletscher den oft marschierte das Heer durch einen dichten Nebel, nur selten war mal zwischen den Wolken die Sonne zu sehen und wenn sie sich mal zeigte blendete sie die Männer und Fee und der Gletscher funkelte wie ein Meer aus Edelsteine.

Den ganzen Tag marschierten Die Soldaten Dorrien und Phoenixfee, gegen Mittag hatte sie eine Rast gemacht, der Marsch durch diese Eis und Schneewüste Strenkte sehr an.
Phoenixfee hatte sich die letzten beiden Tage immer gefragt warum Die ganzen Rekruten, neben Ihr normales Marschgepäck auch noch Bündelweise Holz mit sich herumschleppten und als sie nun sah das es hier Oben so gut wie nichts brennbares gab womit man ein Feuer entfachen konnte war es Ihr klar, warum so Viele Rekruten das Holz schleppten und auch diese großen Metallteller, an denen man Standbeine anschrauben konnte, bekamen nun eine Bedeutung.
Feuerteller! Sagte Dorrien als er Fees erstaunten Blick darauf sah. sind hier oben von größten nutzen. Man kann schlecht ein Feuer auf Gefrorenem Wasser machen.
War ja auch Klar und Phoenixfee hätte da auch selber darauf kommen müssen, in Gedanken beschimpftete Sie sich selber als Idiotin.

Nach der rast am Mittag ging es wieder weiter und alle folgten Dorrien der wieder das Heer anführte.
Den ganzen nachmittag war nichts geschehen, die Sonne die nun unterging tauchte wieder zwischen den Wolken auf und tauchte den Gletscher in ein Rotes Licht.
Phoenixfee stockte der Atem so ein Wunderschönes Bild war es, alles was vorher Weiß was, erstrahlte jetzt in unzähligen Rottönen, in den Eiskristallen brach sich dieses Licht noch mal und über den in Rottönen leuchtenden Schnee, glitzerte und funkelte es in allen Farben des Regenbogens.

Die Sonne versank, und der Wind wurde stärker, Schnee und Eiskristalle peitschten in die Gesichter, die einzige der das nichts auszumachen schien war Samtpfote.

Plötzlich hielt sie inne und witterte, ein Lautes Knurren ertönte aus Ihrer schnauzte und dann geschah alles sehr schnell.
Eine riesige zottelige weißbepelzte Bestie brach förmlich aus dem Boden hervor, nur wenige schritte neben ein paar Gardisten.
Ein markerschütterndes Brüllen strapazierte das gehör Phoenixfee, die auf dieses Wesen Starte, Sie sah die riesigen Klauen und diese langen aus dem Unterkiefer ragenden Reiszähne.
Unter den Soldaten brach ein heilloses Chaos aus.
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