World of Gothic Archiv > Rollenspiel
Das Sumpflager im Pyramidental # 7
Seite 3 von 17  1  2  3  4  5  6  7 Letzte »
16.04.2003, 09:30 #51
blutfeuer
Beiträge: 5.016

jetzt waren sie erledigt, dieser schwätzer talas hatte den schaden entdeckt.

"he bruder, ich such schon den ganzen morgen nach dem leck, also der sumpfboden hat das wasser wohl nicht geschluckt. die ursache muss woanders liegen."

saria und blutfeuer suchen weiter. sie hatten sicher nicht mehr sehr viel zeit, bevor einer auf die idee kam, die schieber zu überprüfen.
16.04.2003, 10:01 #52
Trulek
Beiträge: 1.337

Trulek wachte an diesem Morgen von schreien auf die von draußen kamen. Da hatte es einer doch wirklich nötig das ganze Sumpflager aus den Federn zu reißen. Trulek war aufgesprungen, hatte seine Robe angezogen und war nach draußen gerannt. Er traute seinen Augen nicht, da war etwas faul und zwar richtig faul. Das Sumpf war trocken gelegt. Da musste doch was getan werden. Trulek begab sich halb humpelnd, halb rennend auf den Trainingsplatz. Normal war er ja er lässig aber bei solch einer Situation war es schon anders, die Krauternte war in Gefahr. Er stellte sich auf einen lockeren Baumstumpf und rief ein paar Novizen zusammen.
Verehrte Novizen, wie ihr sicher schon gesehen habt lieg der SUmpf trocken. Wie müssen der Sache auf den grund gehen. Es ist erstmal egal, wer das angestellt hat, wir beheben die Sache einfach schnell. Wenn wir uns nicht beeilen, kann die Krauternte in Gefahr kommen.
Erst waren die Novizen ganz uninteressiert von der Sache, aber als sie die Sache mit der Krauternte hörten wurden sie hilfsbereit. Na das war doch gar nicht so schwer die Aufmerksamkeit der Novizen zu erregen.
Also Leute, gehen wir zusammen der Sache auf den Grund! Es muss etwas mit der Schleuse oben zu tun haben. Das ist der erste Punkt wo wir suchen müssen.
Trulek marschierte mit ein paar Novizen als auf den Hügel zu den Schleusen. Die Novizen waren ganz aufgeregt, wo doch das SUmpfkraut in Gefahr war.
16.04.2003, 10:03 #53
doooom
Beiträge: 6.173

Irgendwer schrie dort draußen die ganze Zeit rum und riss Doooom damit aus seinen Träumen. Der junge Bruder, der lange nicht mehr so gut geschlafen hatte, wie letzte Nacht wachte dadurch zwangsläufig auf.Ein lautes gähnen verlies seinen Mund und zeigte eindeutig das er nicht mehr schlief. Doch langsam wunderte er sich, wo er eigentlich war und warum dort draußen so ein Krach gemacht wurde. Seine Hütte war das hier aber nicht. Der junge Mann lies den letzten Abend kurz Revue passieren und dann fiel es ihm wieder ein. Dies war die Hütte von blutfeuer, die ihn hierher mitgenommen hatte. Auch dieser recht niedrige Wasserstand im Sumpf kam ihm erneut ins Gedächtnis, als er sich die Worte des dort draußen rumschreinenden Novizen anhörte. Aber war es nicht etwas übertrieben nur wegen etwas weniger Wasser hier gleich zu behaupten der Sumpf trocknet aus? Oder war etwa noch mehr Wasser plötzlich abgelaufen? Das musste der junge Bruder jetzt aber genauer wissen. Er erhob sich von seinem Bett und ging ohne sich umziehen zu müssen aus der Hütte. Er hatte ja die ganze Nacht über seine Sachen anbehalten. Schnell war er die Leiter heruntergeklettert und sah sich nun verwundert im Sumpf um. Dieser Novize hatte recht! Fast der gesamte Sumpf war trocken! Verständlich, das die anderen Sumpfler sich verwundert umsahen und ungläubig staunten. Wie konnte so eine Katastrophe nur passieren?
16.04.2003, 10:29 #54
Xion1989
Beiträge: 574

Da sas er nun. Aleine in seiner hütte ohne jemanden zu reden. Also tat er das was er immer tat wenn er einsam war .

Er hohlte ein Buch raus und schrieb wieder einige texte hinein. Als er das schlieslich vollendet hatte verschloss er es und machte sich wieder auf den weg ins ungewisse. Hier hatte er ja nix verloren denn er hatte ja niemanden mit dem er was erledigen konnte.

Er ging also aus dem sumpf wo ihn gleich ein Kräftig gebauter man ihn ansprach.
16.04.2003, 10:46 #55
doooom
Beiträge: 6.173

In der Aufregung die nun im Sumpf herrschte bemerkte Doooom fast gar nicht, das eine kleine Gruppe in Richtung der Schleuse aufbrach. Erst als einer der anderen Novizen das erwähnte sah er wie sich die kleine Gruppe entfernte. Sie hatten anscheinend vor zu überprüfen ob der Grund für die Trockenheit an der Schleuse lag. Dieser Gedanke schien dem jungen Bruder recht vernünftig und kurzerhand entschloss er der Gruppe zu folgen. Schließlich war es sicherlich interessant zu sehen, wie die Schleuse eigentlich aus sah und auch bei dem Problem des ausbleibenden Wassers konnte der junge Bruder eventuell helfen. Nach einem kurzen Spurt hatte er die Gruppe von Novizen erreicht und sprach einen von ihnen an “Beim Schläfer, was ist dort nur passiert? Glaubst du wirklich das die Ursache für die Trockenheit bei der Schleuse zu finden ist.“ Der hohe Novize, der sich mit dem Namen Trulek vorstellte antwortete “Also es wäre zumindest am logischsten, das die Ursache des Wassermangels an der Schleuse liegt.“ “Na wenn das so ist, kann ich euch dann begleiten, ich würde gerne helfen.“ Der hohe Novize schien nichts dagegen zuhaben und brachte ein leises “Je mehr Leute wir sind, desto besser heraus.
16.04.2003, 11:08 #56
Trulek
Beiträge: 1.337

Jetzt war noch ein Mann dazugekommen, der helfen wollte. Schön das die Sumpfler so gut zusammenhielten. Die Schleuse kam bereits in Sicht und alle reckten die Köpfe. Wie unnötig wenn sie doch sowieso gleich dort ankommen würden. Die letzte Strecke legten sie renndend zurück. Wie vermutet war die Schleuse verschlossen worden.
Na dann mal ans Werk, machen wir den Bach wieder frei und öffnen die Schleusen. Auf das der Sumpf wieder sumpfig wird, beim Schläfer.
Trulek wunderte sich über den seltsamen Satz, den er gerade hervorgebracht hatte. War aber erstmal egal. Alle Novizen machten sich ans Werk. Mit so viel Mannen war das ja gar nicht so schwer. Trulek stieg in den kühlen Bach. Der Wasserstand war ziemlich hoch, weil ja das Wehr gesperrt war. Nur wie genau sollten sie es wieder aufbekommen. Keine leichte Arbeit aber mit so vielen Leuten würden sie es sicher irgendwie hinkriegen. Doooom und Trulek versuchten die Schleuse zu öffnen, während die Novizen den Bach von allerlei Dreck reinigten.
16.04.2003, 11:33 #57
doooom
Beiträge: 6.173

Irgendwer hatte das wer wirklich verschlossen. Es sah eindeutig nach Absicht aus. Trulek und Doooom sahen sich das Wehr etwas genauer an. Ein Brett schien so befestigt worden zu sein, das es kein weiteres Wasser durchlassen konnte. Man fragte sich nur, wie man es wieder lösen sollte und wer so etwas eigentlich getan hatte.
Zumindest für die Sache mit dem Brett war nach kurzer Überlegung eine Antwort gefunden. Es musst ganz einfach entfernt werden um das Wehr erneut zu öffnen. Zuerst versuchten die beiden Mitglieder der Bruderschaft dazu das Brett mit Hilfe eines Schwertes zu zerschlagen. Dies misslang jedoch, so das sie sich etwas neues einfallen lassen mussten. Sie beschlossen das Holzbrett ganz einfach herauszuziehen, was aber für beiden zusammen aufgrund des dahinter angestauten Wassers recht schwierig war. Erst mit der Hilfe zweier weiterer Novizen, die zuvor das ausgetrocknete Flussbett etwas gereinigt hatten, konnten sie das Brett mit einem kräftigen Ruck entfernen, woraufhin der Fluss wieder bis zum Sumpf durch kann. Die kleine Gruppe hatte ihre Aufgabe erfüllt und es konnte nicht mehr allzu lange dauern, bis der Sumpf wieder so einen hohen Wasserstand wie noch am Vortag hatte. Nur musste Doooom so jetzt erst einmal wieder trocken, denn er hatte bis weit über seinen Hüften im Wasser gestanden und sein schöner Novizenrock war nun total durchnässt.
16.04.2003, 12:01 #58
Saria
Beiträge: 484

Kaum hatte der neue Tag begonnen, da waren auch schon wieder die ganzen Probleme da.
Irgendwie war ja klar gewesen, dass Blutfeuers Plan nicht reibungslos funktionieren konnte. Der Zwischenfall mit dem Novizen war ja noch gut gegangen. Trotzdem war jetzt die gesamte Bruderschaft auf den Beinen.
Wenigstens war Saria dieses Mal nicht wirklich schuld an dem Schlamassel. Richtig, sie war ja von ihrer Lehrerin zu dieser Schandtat gezwungen worden. Was es doch für ein seltsames Gefühl war, ausnahmsweise ein reines Gewissen zu haben....
Falls sie wirklich Ärger bekommen sollten, konnte die Diebin die Schuld problemlos auf Blutfeuer abschieben. Immerhin war sie ja ranghöher und als eine Amazone hatte Saria natürlich gehorchen müssen. Ein echter Gewissenskonflikt.
Allerdings konnte man weiteren Problemen vielleicht zuvorkommen, indem man diese verfluchte Rune rechtzeitig aufspürte. Bloß hatte sich der gesamte Boden des Lagers unter der stetigen Wasserlast längst in eine schlammige Brühe verwandelt. Wenn die Rune auf den Boden gesunken war, konnten sie suchen bis sie schwarz wurden.
Eigentlich sollte sie ja Blutfeuer die ganze Arbeit verrichten lassen. Blöde Sklaventreiberin. Verschlampte selbst ihre Runen und spannte dann ihre Schwestern ein, um ihr zu helfen.
Es musste doch einen Weg geben, die Rune auf andere Art und Weise aufzustöbern. Zog sich Magie nicht gegenseitig an?
Fast ohne ihr Zutun verschwand Sarias Hand in ihrer Manteltasche und schloss sich um die dort verborgene Lichtrune. Zu ihrer Frustration hatte sie immer noch keinen Weg gefunden, die Kräfte der Rune zu entfesseln. Vielleicht brauchte sie ja nur einen geeigneten Anlass.
Die Diebin hatte schon des Öfteren Geschichten von Menschen gehört, die in einer besonders heiklen Situation über sich selbst hinausgewachsen waren.
Saria blieb stehen und schloss die Augen. Ein Ausdruck höchster Konzentration spiegelte sich in ihren Zügen. Sie brauchte einen Aufhänger, eine Situation zu der sie die Hilfe der Magie am dringendsten gebraucht hätte.
Eine seit langem verriegelte Tür in ihrem Geist wurde aufgestoßen.
Das Alte Lager.
Die Zeit ihrer Gefangennahme. Die von Machthunger und Gier zerfressenen Gesichter der Erzbarone. Das lüsterne Blitzen in ihren Augen.
In diesem Moment glaubte Saria eine fremde Wärme zu spüren, die sich einer zweiten Haut gleich um ihren Körper legte. Gleichzeitig schien sich ein Teil ihres Geistes von ihr zu lösen. Vor ihrem inneren Auge tauchte ein feines Gewebe aus schillernden Fäden auf. Waren das...die Ströme der Magie?
Zaghaft schlug Saria die Augen auf. Das glitzernde Gespinst verschwand selbst jetzt nicht. Die gesamte Umgebung erstrahlte in einem inneren Glanz. Wohin Saria auch blickte, überall konnte sie die hauchdünnen Fäden erkennen. An einigen Stellen verdickten sie sich zu ganzen Strängen, an anderen waren nur noch vereinzelte zu sehen. Insbesondere in der Nähe der Bäume und der Menschen schienen sie sich zu sammeln.
Fast gewaltsam musste sich Saria von dem wundersamen Anblick losreißen um ihre Konzentration wieder der Rune zuzuwenden. Ihre Hand verkrampfte sich fester um den Stein. Sie wusste es - Ihr Ziel lag in greifbarer Nähe.
Doch die Erinnerung reichte nicht.
Saria schluckte. Allein schon der Gedanke an das Alte Lager war schmerzhaft genug, dass sie ihn am liebsten für immer vergessen hätte. Die Amazone riss sich zusammen und tauchte in die tiefsten Abgründe ihrer Erinnerungen hinab.
Der Kerker der Erzbaronenburg.
Ein feuchtes, kaltes Loch, völlig vom Licht des Tages abgeschirmt. Damals hatte Saria nicht mehr damit gerechnet, das Verlies je wieder zu verlassen.
Ein sanftes Glühen brach aus der Manteltasche. Schmale Lichtlanzen stachen hervor, suchten sich ihren Weg in die Freiheit. Flammen schienen Sarias Brustkorb zu erfüllen. Jeder Atemzug brannte angenehm in ihren Lungen. Sie spürte die Rune wie einen seperaten Teil ihrer Selbst in der Dunkelheit ihrer Tasche erglühen.
Genüsslich sog die Amazone die Luft ein. Behutsam zog sie den Runenstein aus der Tasche, sank auf die Knie und fasste ihn mit beiden Händen. Wellen pulsierender Wärme liefen durch ihren Körper. In dem von ihren Handflächen gebildeten Hohlraum erstrahlte eine von magischer Energie gespeiste Miniatursonne.
Sie musste die Rune finden.
Wie in Trance wandte die Diebin den Kopf herum. All ihre Konzentration drehte sich um die verlorene Rune. Wenn sie nicht zu weit entfernt war, sollte sie das Verdicken der Magieströme um sie herum erkennen können.
Langsam öffnete Saria die Hände. Das Licht entfloh ihrer schützenden Umarmung und schwebte als wabernder Lichtpunkt vor ihrem Gesicht.
Suchen.... Sie musste die Rune finden....
Plötzlich löste sich die Lichtkugel von ihrem Platz und schoss wie ein Meteor über die schlammige Brühe. Dann klatschte sie einige Schritt entfernt mitten in das langsam wieder ansteigende Sumpfwasser.
Saria sprang auf und eilte zu dem Einschlagspunkt, bevor sie sich nicht mehr sicher war, wo das Licht verschwunden war. Suchend tasteten ihre Finger durch den Schlamm. Dann fühlte sie rauhen Stein.
Mit pochendem Herzen zog sie ihren Fund aus der stinkenden Brühe.
"Blutfeuer! Ich hab deine Rune!"
16.04.2003, 12:38 #59
blutfeuer
Beiträge: 5.016

als saria ihr verstohlen die rune in die hand drückte, fiel blutfeuer ein stein vom herzen.

"das ist wundervoll. dafür hast du was gut bei mir. wollen wir jetzt mit dem training anfangen? am besten wir gehen ein bisschen nach außerhalb auf eine schöne helle wiese. wir werden ein bisschen braun und ich guck mal, was du schon kannst. das mit den basröhrchen war schon ganz gut und prüfen tu ich dich irgendwann in 10 wochen alles zusammen. los, pack deinen bogen und komm."

blutfeuer holte wuschel aus dem stall unter ihrem baum und führte das tier an der leine hinter sich her. sie hatten ihm die bogen aufgeladen und merkwürdige kleine holztellerchen, deren sinn saria noch nicht erkennen konnte.

"hier ist eindeutig zu viel hektik, die sumpfbrüder sollten besser auf ihren sumpf aufpassen. zum glücl waren wir es, der ihnen diese schwachstelle gezeigt haben. wenn es der orden gewesen wäre, dann hätte das schlimm ausgehen können. eigentlich sind wir nämlich helden."

die beiden verließen das tal in richtung tal.
16.04.2003, 12:48 #60
Talas
Beiträge: 164

Talas hatte die ganze Zeit am modrigen Sumpfboden gekniet und nach dem Leck gesucht, von dem das hilfsbereite Mädel vorhin gesprochen hatte. Bisher jedoch hatte er noch kein Loch entdecken können, auch keinen Stöpsel, den irgendwer gezogen haben mochte. Wirklich merkwürdig.

Nun aber hörte er plötzlich ein verdächtiges Rauschen und blickte eilig auf. Doch es war bereits zu spät, der Druck des freigelassenen Wassers schwappte über ihn und riß ihn zu Boden. Umständlich stand der Novize wieder auf.

"Hey! Das Wasser ist wieder da! Ihr habt den Stöpsel gefunden!"

Lachend planschte er unter den irritierten Gesichtern der anderen Sumpfler im Wasser herum. Doch Talas bemerkte sein seltsames Verhalten kaum, er hatte immer noch das Hochgefühls des Krautstengels von gestern abend.
Bis ihn schließlich derselbe Hai von vorhin diesmal in den anderen Zeh biss, da schoß er dann schreiend in die Höhe und suchte eilig den Schutz eines Steges auf.

Sammy
16.04.2003, 14:13 #61
Isgaron
Beiträge: 329

Isgaron saß an einen sonnigen Fleck an einen Baumstamm gelehnt und zupfte gedankenverloren an der Sehne seines neuen Bogens herum. Im Sumpf war heute viel Aufregung gewesen, irgendwer schien die Wasserzufuhr gestoppt zu haben und nun zappelten die Haie auf dem Trockenen. Zum Glück aber hatten sogleich ein paar findige Köpfe den Stau wieder aufgehoben und nun sprudelte das Wasser frischer denn je zurück in sein modriges Bett.
Isgarons Finger glitt langsam von der Sehne ab und ein leiser vibrierender Ton entstand. Es mußte jemand Fremdes gewesen sein. Welcher Sumpfler würde schon so etwas tun. Die Brüder liebten ihren Sumpf, sie lebten sogar für ihn, das war ihm gleich zu seiner Ankunft hier aufgefallen. Es hatte ja schließlich auch was, diese verwunschene feuchte Sumpflandschaft. Nur im Sommer mußte es hier unangenehm schwül sein, ihm war jetzt schon unerträglich heiß. Vielleicht sollte er die Sommermonate in der Stadt verbringen, da war wenigstens das Meer ganz in der Nähe und es wehte immer ein laues Lüftchen. Hier im Sumpftal stand die Luft tagelang und sog sich mit Wasser voll, kein Wunder dass man sich wie in einer frühsteinzeitlichen Sauna fühlte.

Der junge Mann ließ seinen Blick weiter schweifen. Ein Fremder also. Mehrere Fremde wohl eher, die Schleusen waren nicht leicht zu bedienen, einer alleine hätte das kaum geschafft. Ein paar Söldner hatte er letzten Abend in der Taverne gesehn. Hatten sie die Sperre geschlossen? In ihrem Suff vielleicht? Aber das war dann doch schon sehr auffällig, erst hier im Lager lauthals rumgrölen und dann etwas anstellen.
Zwei Amazonen hatte er noch gesehn. Zumindest nahm er an dass es welche waren, sie waren weiblich und sahen kaum aus wie Bürgerinnen aus der Stadt. Und die Frauen der Sumpfbruderschaft kannte er bereits vom Sehen zumindest, all zu viele waren es ja nicht. Aber zwei Frauen, die es schafften eine so schwere Schleuse zu schließen? Kaum denkbar. Außerdem, was sollten sie für ein Motiv haben. Sie hatten ja sogar noch mitgeholfen bei der Suche nach der Ursache. Oder was genau das ihre Tarnung?

Isgaron grübelte hin und her. Aber so recht fand er keine Lösung des Problems, reichlich verzwickt diese Angelegenheit...
16.04.2003, 15:19 #62
Krieger-BP
Beiträge: 1.145

Ein Stöhnen, Luft aufstoßen, umdrehen, und weiterwälzen. Von Links nach rechts, die Decke um sich herziehend, träumte Krieger tief seinen Qualen der Todes aus. Vollkommen abwesend, sich nicht im klaren seiend, was geschah, geschieht und geschehen wird. Jede Bewegung glich einer Qual.

Kurz öffneten sich die Augen, schlossen sich jedoch wieder. Der kurze Lichtblick gab ihm wieder Hoffnung aus den Strudeln der Hölle hervorzutauchen. Die Schmerzen, die er letztens im Kastell erleben musste, nur um seine anderen Schmerzen und Verletzungen los zu werden, lösten selbst größte Ängste und Qualen in ihm auf, mit denen er mittlerweile 2 Tage rang und von denen er sich immer noch nicht lösen konnte.

Glühende Hitze um ihn herum ließ ihm die Haut zerplatzen, Bläschen bildeten sich, wuchsen zu immer größeren Geschwüren an und explodierte, ließen die ganze Umgebung um ihn herum zerplatzen. Er wollte Schreien, doch der Saft der Hölle, brennende Lava, schlich sich in die Kehle, verbrannte die Innerein, doch er blieb am Leben. Seine Muskeln, deren Beherrschung er vollkommen verlor, zitterten vor Schmerzen, der gesamte Körper bebte, wollte nicht aufhören zu schmerzen. Immer weiter Glitt er in die Unterwelt ab.
Als plötzlich eine rettende Hand ihn packte, komische Sätze vor sich hin sprechend, die nur Eingeweihte oder der Tod selbst verstehen konnte. Krieger flog hoch in die Luft, sich immer noch vor Schmerzen beugend, die Wirbelsäule drohte zu brechen. Ein dumpfer Knall, dann war alles ruhig, die Schmerzen ließen langsam nach und um ihn herum wurde es Schwarz.

Schweißtriefend wachte er auf. Das Herz raste, drohte sich zu überschlagen. Keuchend rappelte er sich auf. sank jedoch kurz danach auf die Knie. Nun auf Händen und Knien hockend, atmete er so heftig, dass er vermutet nicht genug in sich zu bekommen. Was hatte ihn da nur heimgesucht? Doch auch das donnernde Herz beruhigte sich nach einiger Zeit und Krieger ebenfalls. Er richtete sich auf, ließ sein Handgelenk über seine Stirn gleiten. Sie war klitschnass. Krieger zog sich seine Sachen an und verließ die Schmiede.

Dieser Traum war mehr als real. Er hatte das Gefühl daran zu sterben. Wenn man sich mit den Diener Beliears einließ geschehen nun mal solche Dinge. Krieger zweifelte, ob er es wirklich wagen sollte diese Dämonenbeschwörerin zu besuchen. Doch hatte er nun das Gefühl, dass seine Seele befreit war, von den Dunklen Mächten! Vielleicht hatten sie sich als er im Kastell war noch nicht genug an ihm ausgelassen. Doch das war jetzt egal, denn was Krieger nun benötigte war ein Bad, ein Eiskaltes Bad. Die imaginäre Glut brannte immer noch auf seiner Haut...
16.04.2003, 21:49 #63
Krieger-BP
Beiträge: 1.145

Nach dem Krieger fast den gesamten Tag seine Wut im Bauch auf die Ängste, die er verspürt hatte herausgeschwommen hatte, begab er sich nun langsam wieder in Richtung Ufer. Ein kräftiger Atemzug und schon war Krieger unter Wasser, machte zwei drei kräftige Beinschläge, mit den dazugehörigen Armbewegungen, um dann auf Grund zu stoßen und sich an den dortigen Pflanzen am Boden entlang zuziehen, bis er schließlich am Rand des Sees angekommen war. Langsam schritt er aus dem See hinaus. Wasserperlen glitten seinem Körper hinab und über den See zog ein seichter Wind, so dass Krieger eine Gänsehaut bekam.

Sein Blick schweifte hinab auf seinen Körper. Er fühlte sich in irgendwie so stark und sein Körper sah jetzt komischerweise genauso aus, wie er sich fühlte. Da wo einst gar nichts oder höchsten ein paar kleine Fettpölsterchen waren, sind jetzt Ansätze von, oder ja ich traue es mir fast gar nicht zu sagen, MUSKELN. Er spannte kurz seinen Körper an und betrachtete das Ergebnis. „Nicht schlecht her Spechte“, sagte er zu sich selbst, als er noch einmal darüber nachsann, was wohl die Ursache dafür sein könnte.

Die größeren Waden und Oberschenkel hatte Krieger wohl von den ständigen Läufen um die Pyramide, wo ihn Meister Shadak herumgetrimmt hatte. Die Armmuskeln, eindeutig von den Keilereien. Da konnte er ganz sicher sein, denn was er danach für einen Muskelkater gehabt hat, na mein lieber Mann du! Den Waschbrettbauch, vielleicht vom Schwimmen. Das fördert ja die Allgemeinkraft und vor allem die Rückenmuskulatur. Den Knackarsch? Da konnte Krieger nur Schätzen. Er hatte die Dehnübungen im Verdacht, doch war er sich bei der Sache nicht ganz so sicher. Und dann waren da noch die Verstärkten Hals und Gebissmuskeln. Halsmuskeln, ganz klar der Apfelstrudelrausch, denn er schluckt die Dinger mittlerweile im ganzen runter. Die Gebissmuskeln kommen dann wohl von den Schmerzen, die er erlitt. Er hat sich also buchstäblich auf die Zähne gebissen.

So gut so schön, trotzdem geht das Leben weiter und stolzierte der Templer mit seinem neu entdeckten Body durch den Sumpf, splitternackt in Richtung seiner Höhle um dort seinen Novizenrock und darüber die Templerrüstung anzuziehen. Das Schwert an die Gürteltasche, den kleinen Beutel mit Sumpfkraut vollgeladen und am Gürtel festgebunden, den anderen mit Gold voll und schließlich und zu guter letzt, das Lederband, dass er letztens mal gefunden hatte. Damit machte er sich einen Zopf und so kamen seine Hals und Gebissmuskeln besonders zum Vorscheinen. Mit angeschwellter Brust verließ er die Schmiede. Er wollte auf Reisen gehen. Wohin, das wusste er noch nicht genau, doch weg wollte er auf jeden Fall mal. So schritt er würdevoll aus dem Tal hinaus.
17.04.2003, 07:04 #64
blutfeuer
Beiträge: 5.016

nachdem die beiden bogenschützen mit ihren neuen freunden im schlepptau im sumpflager angekommen waren, strebten die vier gleich in die taverne. aidas hatte gestern auf dem plateau vor der kneipe einen fetten molerat am spieß gebraten und proklamierte die parole, dass man nur einmal bezahlen musste und dafür so viel essen konnte, wie man verdrücken konnte.

da war natürlich ein tödliches angebot für die novicen, es hätte genausogut hinterhältig von den gardisten kommen können. jedenfalls war nach einer weile kein novice mehr einsatzfähig. alle hatten gegessen, so weit es ihre konstitution zuließ. auch satura und leon fanden die idee verführerisch und sie langten kräftig zu. ihr mitgebrachtes fleisch würde schon noch einen tag reichen.

der sumpf hatte sich wieder vollständig mit sumpfwasser gefüllt, so dass blutfeuer davon ausgehen konnte, dass die sache schnell vergessen wäre. auf jeden fall hatte sie ihre runen alle wieder beisammen.

die nacht hatte wieder saria auf der gästeliege bei blutfeuer verbracht und die beiden neuen hatten sie bei aidar in der taverne einquartiert.blutfeuer hatte einen guten preis ausgehandelt und übernahm ihn zum schluss sogar für das mädchen großzügig. den ganzen abend hatte sie ihr ausführlich die vorteile eines lebens bei den amazonen geschildert und sie hatte aufmerksam zugehört. wenn aus satura eine amazone werden würde, würde sie die kosten als spesen bei hummelchen abrechnen.
17.04.2003, 10:28 #65
Skeleon
Beiträge: 793
Noch in der letzten Nacht ...
Zumal die beiden Schützinnen vor allem mit Satura beschäftigt waren, verabschiedete sich Leon und ging zurück auf sein Zimmer in der Taverne.
Von hier aus blickte er aus dem Fenster und spähte in das düstere, nur mit spärlichem blauen Licht beleuchtete Sumpflager.
Hier und da saßen Novizen vor Wasserpfeifen, von denen grünlicher Rauch entwich - offensichtlich Sumpfkraut.
Einige Templer marschierten an den äußersten Stegen des Lagers auf und ab.
Weiter rechts stand eine weitere Gruppe von Novizen, mit ihren Sumpfkrautstängeln und einem fröhlichen Gespräch beschäftigt.

Behände schwang Leon sich über die Fensterbank, ließ sich an einem der Tragebalken heruntergleiten und verschwand in den Schatten, etwas abseits des Lagers.

Langsam ging er zurück ins Lager, grüßte einige Novizen - die Sumpflinge waren wirklich sehr gastfreundlich, schien es, denn sie boten ihm sofort einen Stängel Sumpfkraut an - und schlenderte weiter, an den Hütten von Arbeitern und Kriegern vorbei.
Möglichst unauffällig warf er einen Blick in jede der Hütten.
Links von ihm sah er einen Übungsplatz, ein paar Templer fochten hier, andere schossen mit Armbrust oder Bogen auf Übungsziele.
Rechter Hand sah er einen großen Auflauf.
Langsam näherte er sich der Menschen Masse und erblickte ein Schild, das über die Köpfe der Menschen hinausragte:
"Fortuno's Krautstand"
Leon nickte zufrieden. Er quetschte sich durch die Menschen, die ebenfalls anstanden - warum auch immer - und nach einigem Geschubse und Gedrängel stand er direkt vor der Theke.
Ein Novize in schwerer Rüstung stand da und hielt ihm drei Krautstängel hin.
Etwas perplex nahm Leon sie nicht sofort an.
"Jetzt mach schon, andere wollen auch noch."
Hinter ihm machten die Süchtigen breits Radau.
Leon beugte sich etwas vor, nahm mit der einen Hand die Krautstängel an, mit der anderen Hand griff er blind in das kleine Kästchen, in dem die anderen gelagert werden.
"Aber nicht alles auf einmal rauchen!"
Dann zog er sich schweigend zurück, während Fortuno ihm noch hinterherrief:
"Du hattest deine Ration schon - komm morgen wieder."

Leon betrachete seine Beute - nicht übel. Insgesamt besaß er jetzt etwa ein Dutzend Krautstängel, inklusive dem von Satura. Er stopfte alles in eine Tasche und beschloss, sich später darum zu kümmern.
Er blickte noch einmal zurück und sah, wie die Schlange vor Fortuno's langsam kürzer wurde und die Bedienten mit seltsam zufriedenen Gesichtern an ihren Stängeln ziehend wieder ihrer Arbeit nachgingen.

Leon sah sich weiter um. Überall waren weitere Hütten errichtet worden und versperrten die Sicht. Er beschloss auf einem der äußeren Stege das Lager zu umrunden, um das Lager noch besser in Form und Ausdehnung kennenzulernen.

Der Steg, dem er folgte, führte schließlich vom offenen Sumpf hin zu einer begrenzenden Felswand. Etwa parallel zu ihr setzte er seinen Weg fort, bis sich schließlich vor ihm eine Grotte auftat.
Von innen mit Feuerschein und diesem merkwürdigen, blauen Licht beleuchtet drangen laute Stimmen und das Geräusch von Hammer auf Amboss heraus. An der für Leon sichtbaren Felswand tanzten die Schatten von Menschen und Dingen im Feuerschein.
Vorsichtig näherte Leon sich dem Eingang der Höhle.
Hier war der Großteil der Templer versammelt, mit ihren Truhen und Feldbetten. An einem längeren Tisch saßen einige der Krieger und unterhielten sich - ob im Sumpfkrautrausch oder nicht war nicht festzustellen.
Weiter hinten in der Höhle waren eine große Esse, ein Amboss und ein Wassertrog aufgestellt. Etwas abseits stand ein Schleifstein. Einige Templer - offensichtlich die besten Handwerker des Lagers - hämmerten hier auf Rohstahl, brachten das Eisen zum Glühen oder verpassten ihren Werken funkensprühend den letzten Schliff.

Zum ersten Mal betrachtete Leon die Waffen der Templer genauer - schwere Zweihänder oder edle Einhandschwerter waren auf Rücken oder an die Hüfte geschnallt. Reich verziehrt ... oder sogar mit Erz versetzt?
Leon nickte erneut, markierte sich diesen Ort als lohnendes Ziel für später und machte sich langsam auf den Weg zurück zur Unterkunft. Er wich den Hauptwegen aus - wer konnte wissen, ob nicht die Damen noch einen Spaziergang unternommen hatten - und näherte sich so auf Umwegen der Taverne.

Währendessen nahm er zwei der Sumpfkrautstängel zur Hand und steckte sie beiseite, die anderen brach er auf und stopfte das pure Sumpfkraut in einen kleinen Beutel.
Als er alles verstaut hatte warf er den raschelnden Beutel in die Luft und fing ihn mit der Hand wieder auf.
"Die reichen Säcke im Oberen Viertel wird das sicher interessieren."
Er legte sein spöttischstes Grinsen auf und erreichte schließlich das Gasthaus. Hier hievte er sich an einem der Querbalken hoch - ächzte - und suchte mit den Füßen nach einem Halt.
Wehe wenn ihm jetzt einer zusehen würde ...
Bei dem Gedanken schaute er über die Schulter - doch die Leute waren zu sehr mit ihrem Kraut beschäftigt.
Schließlich fand Leon einen Halt für seinen rechten Fuß, trat sich in die Höhe und schwang sich ins Zimmer.

Von hier machte er sich auf den Weg zu Saturas Zimmer - unverschlossen? Um so besser - und legte einen der Sumpfkrautstängel so hin, dass sie ihn spätestens am nächsten Morgen finden müsste, als wäre er ihr aus einer verborgenen Tasche gefallen.
Dann verschwand er wieder, lehnte die Tür an und begab sich in sein eigenes Zimmer. Auf dem Bett sitzend betrachtete er nachdenklich seine Wunde am Arm. Die Blutung hatte schon lange aufgehört, der Schorf war auch schon abgefallen. Zurückblieb ein Kranz aus winzigen Narben, rund um seinen rechten Unterarm.
Den letzten Stängel Sumpfkraut verstaute er in einer Tasche, und dachte nicht länger daran.
Er löschte das Licht und ließ sich schließlich von den Anstrengungen und Schmerzen des letzten Tages überwältigen.
17.04.2003, 11:26 #66
Satura
Beiträge: 589

Satura erwachte, als die Sonne schon beinahe ihren Zenith erreicht hatte. Herrlich - dieses weiche Bett, ein eigenes Zimmer... und endlich einmal ausschlafen!
Verschlafen rieb sie sich die Augen, streckte sich mit einem herzhaften Gähnen und sprang dann aus dem Bett.

Nanu, was war das denn? Ein Stängel Sumpfkraut lag am Boden neben ihrem Bett. Seltsam, dachte sie. Der muss mir wohl aus dem Stiefel gefallen sein, als ich sie gestern auszog. Und ich dachte schon, ich hätte ihn verloren...wahrscheinlich habe ich ihn nur vor mir selber versteckt! Satura lachte insgeheim. Wie könnte ein Tag auch besser beginnen, als mit einem ordentlichen Zug Sumpfkraut?
Sie zog ihre hohen, schwarzen Schnürstiefel wieder an und wusch ihr Gesicht mit dem Wasser aus der Kanne, die neben ihrem Bett stand. "Bähh!" rief sie. Das Wasser stank modrig. Dieser blöde Sumpf...

Gestern abend war es spät geworden. Blutfeuer hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass sie fand, dass Satura sich den Amazonen anschließen sollte. Satura hatte der jungen Amazone aufmerksam zugehört - natürlich wollte sie so sein wie sie... Bogenschießen, auf Scavengern reiten... die Magie von Donnra... es war alles sehr viel gewesen, und Satura war auch etwas misstrauisch - warum wollte Blutfeuer gerade sie dabei haben?

Leon hatte sich bald verzogen, als er merkte, dass die beiden Amazonen mehr Interesse an Satura als an ihm hatten. Wahrscheinlich war er ein wenig "spazieren" gegangen...

Satura beschloß, ihren letzten Sumpfkrautstängel mit Leon zu teilen. Sie zähmte ihr langes, schwarzes Haar mit einem einfachen roten Band und trat aus ihrem Zimmer heraus auf den Gang. Verdammt - wo war Leons Zimmer? Ratlos sah sie sich um - es gab zwar nicht viele Möglichkeiten, aber sie beschloss, einen anderen Weg zu wählen.
Satura ging wieder in ihr Zimmer zurück und kletterte aus dem Fenster. Behände hielt sie sich an den hölzernen Balken fest und angelte sich zum nächsten Fenster weiter.
Wieder ein Vorteil, dass ich keine Röcke trage... dachte sie, als sie die beiden Templer bemerkte, die vor der Taverne standen und amüsiert zu ihr heraufsahen.

Satura sah durch das nächste Fenster... Leon schlief noch. Und sein Fenster war zu. Natürlich. Sie klopfte mehrmals energisch an sein Fenster.
17.04.2003, 11:32 #67
Skeleon
Beiträge: 793

Eben hatte er noch einen vollkommen sinnlosen - aber irgendwie angenehmen - Traum gehabt, als er von lautem Donnerschlag geweckt wurde. Das Bild in seinem Schlaf wechselte zu einer Wiese, über der unter lautem Getöse Blitze niederzuckten.

Langsam öffnete er die Augen und war zunächst sehr erstaunt, dass die Sonne hell ins Zimmer schien. Wo war das Gewitter? Wo war die Wiese? Wo war er?

Allmählich erinnerte er sich. Es musste ein schöner Morgen, wenn nicht gar Mittag sein.
Und es donnerte.
Mit einem schläfrigen Grunzer erhob er sich langsam und blickte zum Fenster.
Eine Gestalt hing davor und prügelte darauf ein.
"Will wahrscheinlich Schutz vor dem Gewitter suchen." dachte er schläfrig.

Er öffnete das Fenster und Satura fiel hinein.
17.04.2003, 11:43 #68
Satura
Beiträge: 589

So eine Schlafmütze, dachte sie sich, als Leon schlaftrunken zum Fenster taumelte. Er sah sie verwirrt an, und öffnete das Fenster. Satura verlor den Halt und rutschte mit dem Kopf voran hinein.
"Morgen!" rief Satura fröhlich und rieb sich den Kopf. Mit einem Sprung war sie wieder auf den Beinen. "Gut geschlafen? Schau, was ich gefunden habe!" Triumphierend hielt sie Leon den Sumpfkrautstängel unter die Nase. "Komm, lass uns den rauchen, dann bist du sicher gleich munter!" Ohne auf eine Einladung seinerseits zu warten setzte sie sich auf das noch zerwühlte Bett, zündete den Stängel an und nahm einen tiefen Zug.

Grüner Rauch hüllte sie ein, und sie formte zwei kleine Rauchkringel, als sie ausatmete. Leon stand noch immer etwas überrumpelt mitten im Raum.
"Na, was ist?" Satura sah ihn fragend an.
17.04.2003, 11:50 #69
Skeleon
Beiträge: 793

Leon warf noch einen Blick aus dem Fenster. Der Himmel war fast wolkenlos.
Mehrere Fragen schossen ihm durch den Kopf:
Wieso hing Satura an seinem Fenster?
Wieso donnerte es ohne Gewitterwolken?
Wieso hatte sie den Stängel nicht für sich behalten, wie von ihm geplant?
Hatte sie bereits mehrere Sumpfkrautstängel geraucht und war deswegen - für seine jetzigen Verhältnisse - so überdreht?

Ein Gähnen unterbrach seinen Gedankengang.
Satura sprach ihn nochmal auffordernd an.

Nach einer Weile schüttelte er den Kopf - was war die Frage gewesen?
Um einen klaren Kopf zu bekommen holte er seinen eigenen, letzten Sumpfkrautstängel hervor und verglich ihn zunächst mit Saturas.
Dann entzündete er ihn an ihrem und setzte sich - noch immer etwas perplex vor ihr auf den Boden.

Das Sumpfkraut zeigte seine erste Wirkung und er fühlte sich leicht. Die Müdigkeit fiel von ihm ab und sein Blick wurde klarer.
Er drückte den Stängel wieder aus, ehe sich das alles wieder ändern konnte.

Dann sah er fragend zu Satura, die immer noch auf seinem Bett saß und rauchte.
17.04.2003, 11:56 #70
Satura
Beiträge: 589

Satura bemühte sich weiterhin, mehrere konzentrische Rauchringe zu produzieren. Ihre Gedanken wurden leicht, und ein Teil ihres Körpers schien am Bett sitzen zu bleiben, während der andere Teil zur Decke des Zimmers strebte. Satura musste bei dem Gedanken lachen. "Sieh mal - ich kann fliegen!" rief sie Leon lachend zu.

Satura war verblüfft - da zog Leon doch tatsächlich einen Stängel aus der Tasche.
"Hey, woher hast du das Sumpfkraut?" Leon schien noch immer nicht ganz wach zu sein.
"Schlecht geträumt?" Nach nur wenigen Zügen dämpfte Leon den Stängel wieder aus.
17.04.2003, 12:00 #71
doooom
Beiträge: 6.173

Der in dieser Nacht recht unruhige Schlaf des Bruders endete an diesem Tag in der Mittagszeit, denn als die Sonne, die mittlerweile hoch am Himmel stand immer wieder mit ihren Strahlen in Dooooms Gesicht kam und auch das rein intuitiv zur Seite drehen nichts mehr brachte wachte der Mann auf. Müde blickte er sich im Raum um und beschloss sein Zimmer zu verlassen. Weiterschlafen hatte keinen Sinn mehr, denn er würde jetzt bestimmt nicht mehr ins Reich der Träume zurückkehren können, obwohl er den Schlaf eigentlich dringend nötig hatte. In den letzten Tagen konnte er sich nicht einmal richtig ausschlafen, was unter anderem daran lag, das gestern jemand das Wehr verschlossen hatte. Aber das war mittlerweile Schnee von gestern, denn darüber nachzudenken wird dies gewesen sein könnte hatte keinen Sinn. Er wäre dabei eh zu keinem Ergebnis gekommen, denn es gab im Prinzip keine Verdächtigen für diese Tat. Es wohnten zwar immer ein paar Leute aus anderen Lagern hier im Lager, aber die hatten auf Grund der Gastfreundlichkeit der Sumpfler überhaupt keinen Grund dies zu tun. Und aus der Bruderschaft selber würde so etwas sicherlich keiner tun.
Aber egal, es war sowieso nicht die Aufgabe des Bruders die verantwortlichen für diese tat herauszufinden und zu bestrafen. Eigentlich hatte Doooom hier zur Zeit gar keine echte Aufgabe zu tun, weshalb er zu dem Gedanken kam, das es sicherlich niemanden stören würde wenn er das Lager mal für ein paar Tage verlassen würde. Dann hätte er auch endlich mal die Gelegenheit diese Stadt zu besichtigen, von der ihm Wardrag damals im Gletscher erzählt hatte. Denn außer Gorthar hatte der Bruder noch keine einzige Stadt gesehen, wobei man diesen zerstörten Ort südlich der hiesigen Insel nicht mehr wirklich als statt bezeichnen konnte. Schließlich war dort eine Menge durch den Krieg zerstört gewesen. Aber egal, das Leben dort war nun vorbei, jetzt lebte er hier.
Doooom entschied seine Sachen zu packen und eine Erkundungstour durch die Umgebung zu starten, er wollte ja wissen wo er eigentlich genau lebte. Schnell war ein kleines Gepäck gepackt, in dem er seinen Dolch, den Großteil seines Goldes und die restlichen beiden Sumpfkrautstengel verpackt hatte. Obwohl, nur 2 Stengel Sumpfkraut? Das schien ihm doch etwas wenig, schließlich waren dies begehrte Objekte, die man auch gut verkaufen konnte. Kurz entschlossen begab er sich zu Fortuno, um sich seine tägliche Ration abzuholen. Die restlichen Templer und Novizen dort warteten schon ungeduldig auf ihre tägliche Ration, doch da sich der Novize der die leidige Aufgabe hatte das Kraut an alle zu verteilen diesmal etwas beeilte mussten sie nicht solche Ewigkeiten warten wie sonst. Nachdem er seine tägliche Ration bekommen hatte und er auch noch sein Schwert aus seinem Zimmer geholt hatte, denn man weiß ja nie ob man es brauchen würde, verabschiedete er sich von Aidar. Doooom meinte zu dem Wirt, das er sein Zimmer in nächster Zeit nicht mehr brauchen würde und bat ihn doch darum auf den Rest seines Gepäcks zu achten, solange er unterwegs war. Kurz darauf hatte der neugierige kleine Bruder das Lager der Bruderschaft verlassen.
17.04.2003, 12:01 #72
Skeleon
Beiträge: 793

Ein zweifelnder Blick auf Satura - und die Frage betreffs des Krautkonsums war für Leon beantwortet.
Sich noch immer nicht ganz bewußt, wo er war, brach er auch diesen Krautstängel auf und stopfte das Kraut in den Beutel, der breits prall gefüllt war.
Dann packte er ihn wieder beiseite und sah interessiert zu, wie das Kraut bei Satura mehr und mehr seine Wirkung entfaltete.
Wenn das bei den alten Säcken im Oberen Viertel genauso wirkte ... ihm lief ein Schauer den Rücken hinunter.

Nach und nach verqualmte Satura den ganzen Raum, sodass Leon es für das Beste hielt, sie an die frische Luft zu schaffen.
Er packte sie am Arm, zog sie mit mehr oder weniger sanfter Gewalt in die Höhe und führte sie die Treppe des Gasthauses hinunter, durch den Barraum und hinaus in den Sonnenschein.

Er blinzelte und beschirmte seine Augen. Ein wenig seltsam fühlte er sich schon - aber das war wohl nichts, gegen das, was Satura gerade erlebte.
Mit immer größerem Erstaunen beobachtete er Satura bei ihrem Treiben.
17.04.2003, 12:08 #73
Satura
Beiträge: 589

Widerwillig ließ Satura sich von Leon an die frische Luft bringen.
Wahnsinn, wie toll das Lager war! Überall schwebten seltsam angezogene Leute herum...

Satura konnte der Versuchung nicht widerstehen, zu prüfen, ob die Menschen, die um sie herumschwebten, auch wirklich echt waren und kniff dem nächstbesten in die Seite.

"Was zum Henker-" Der Templer schien auf einmal nicht mehr zu schweben...
17.04.2003, 12:13 #74
Skeleon
Beiträge: 793

Mit einem schiefen Grinsen zog Leon Satura noch ein Stück weg von dem Templer und schnappte sich ihren Stängel.
Den hielt er dem Templer unter die Nase. Seltsam, Leon's Finger zitterten.
"Was ... ist das für Kraut?" fragte er stockend.
Der Templer blickte zunächst auf den Stängel, nahm einen Zug - von Satura kamen harte Proteste - und reichte ihn wieder Leon.
"Heee ... das ist gut. Wo hast du Traumruf herbekommen?"
"Was ist Traumruf?"
"Das beste und stärkste Kraut hier im Lager ... lass mich nochmal ..."
Der Templer nahm noch einen kräftigen Zug und ging dann mit entspannt herabhängenden Schultern weiter.
Zweifelnd sah Leon auf den Stängel. Was hatte er da nur bei Fortuno erwischt?
Satura drängte ihn, den Stängel wieder herzugeben. Etwas unsicher und zittrig reichte er ihn ihr.
"Soll- Sollten wir uns nicht langsam auf den Weg machen? Dein Ziehvater, Sagitta ---"
17.04.2003, 12:18 #75
Satura
Beiträge: 589

Satura nahm den Stängel mit einem bösen Blick entgegen. "Mit dir gehe ich nirgends hin. Du warst soooo gemein -"

PFLATSCH!

Da war es passiert - Satura war über ihre eigenen Füße gestolpert und über den Steg kopfüber in die stinkende Sumpfbrühe gefallen.
Prustend tauchte sie wieder auf - und war über und über mit Schlamm und Algen bedeckt. Nun, wenigstens hatte sie die Realität jetzt wieder...
Fluchend kletterte Satura umständlich wieder auf den Steg. "So ein Mist..."
Seite 3 von 17  1  2  3  4  5  6  7 Letzte »