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Das Kastell des ZuX # 19
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30.06.2003, 01:25 #376
Don-Esteban
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"Du mußt diesen Zauber nicht beherrschen, um ihn aussprechen zu können. Lies einfach, was auf der Schriftrolle steht. Halt nicht jetzt sofort"", fügte er hastig hinzu, als Arctus sogleich anfing, halblaut die Worte des Spruches vorzulesen.
"Erst, wenn du den Zauber anwenden willst!"
Er lehnte sich an den Stamm. Hier oben war die Rinde viel glatter, als unten, an der Bank. Müde schloß er die Augen und murmelte nur noch: "Und nun schlaf, wir alle brauchen Schlaf. Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich schon auf den Beinen bin..."
Und damit war der Magier auch schon weggedöst, schief und krumm in einer Astgabel hängend, die mit blutigen Stoffstreifen umwickelten Füße einfach herunterbaumeln lassend.
Ein überaus seltsamer Anblick. Ein Hohepriester, der barfuß in einem Baum saß und schlief.
30.06.2003, 13:53 #377
HoraXeduS
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Im Blätterkleid der Esche sass der Schwarzmagier Horaxedus und besah sich eingehend die Schriftrollen, die der ungewöhnliche Don-Esteban verteilt hatte. Grosse Macht schien er dem Häuflein Magier damit zu verleihen, welches ihn hier oben, in der nassen Krone des Baumes umgab. Einige der mächtigsten Magier, die der Glasmacher jemals kennen gelernt hatte, jeder für sich beseelt von dem Durst nach Rache an den Orks, hatten sich hier eingefunden. Und Arctus, der immerhin einen gewaltigen, klaffenden Schnitt in seinem Gesicht als Zeichen seiner Kampfkraft aufzuweisen hatte.

Horaxedus schüttelte sein Bündel aus und verstaute die Schriftrollen darin, dann warf er es sich über die Schulter und zurrte es fest, so dass es ihn nicht im Laufen behindern würde, er jedoch blind zu den enthaltenen Schriftstücken greifen konnte. Von einem Zweig neben seinem Kopf griff sich der Magier den Degen, der im Wind, der durch den Baumwipfel pfiff, hin und her geschaukelt war und der seinem alten Kampfgefährten Xion gehörte. Wie gewohnt, schnürte sich Horaxedus die Waffe einem Zweihandschwert gleich auf dem Rücken fest. Es folgte ein schneller Griff in die zur Tasche geformte, eingenähte Falte seiner Robe, um sich zu vergewisern, dass der Schwarzmagier im rechten Moment die richtige Rune in seiner linken Hand vorfinden würde.

So sass er da, der Glasmacher, balancierte seinen Kampfstab rollend auf den Schenkeln und rieb immer wieder angespannt mit den Handflächen darüber. Nicht mehr lange sollte es nun dauern und der Abend würde über das Kastell hereinbrechen, und mit ihm die Dunkelheit, die das dunkle Grau der Wolken über dem Innenhof noch einmal in den Schatten stellen würde.

Die Zeit der Vergeltung, sie rückte mit jedem Atemzuge näher.
30.06.2003, 14:11 #378
Squall_L
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Squall saß immer noch in dieser Bibliothek fest und lies in den Büchern über Beliar. Er spielte mit dem Gedanken seinen Glauben zu wechseln und von nun an Beliar zu dienen und ihn anzubeten. Doch obwohl Innos ihn in letzter Zeit ziemlich alleine mit seinen Problemen gelassen hatte, war es nicht einfach für ihn nun den Feind Innos anzubeten.
Squall war innerlich wie ihn 2 Hälften geteilt, der eine Teil der in seiner Kindheit so erzogen worden ist das Innos der Gott ist der für alles Gute und Glück verantwortlich ist und Beliar der , der für jeden Schmerz und jedes Leid verantwortlich ist.
Die andere Hälfte dachte wenn Beliar so schlecht wäre warum ginge es den Schwarzmagiern so gut und warum verdammt noch mal sitzt er hier fest wenn Innos den er anbetete immer nur gutes für seine Diener tut.
Squall wurde von diesen 2 Seiten in sich fast auseinander gerissen, das was er in den Büchern alles über Beliar erfahren hatte, fand er aufschlussreicher als was er bis jetzt in seinem Leben je über Innos erfahren hatte.
Er wurde aus seinen Überlegungen gerissen als Lucky ihn plötzlich am Fuß anstupste. Squall schaute zu ihm runter und sah das Lucky wohl genauso hungrig wie er war. Ihm wurde klar das ihm seine ganzen Überlegungen nicht weiter helfen würden.
Er brauchte etwas zuessen und das schnell sonst würde er hier bald nur noch kriechen weil er keine Kraft mehr hätte. Er machte sich auf nun auf der anderen Seite der Bücherei nachzuschauen ob es nicht irgendein Anzeichen von etwas essbaren hier gäbe.
Squall ging mit schnellen Schritt durch die Gänge und suchte nachdem kleinsten Anzeichen von irgendetwas merkwürdigen. Nachdem er sich schon fast eine Stunde durch die Gänge ging fing er wieder an zu verzweifeln er konnte sich einfach nicht damit abfinden das dies hier sein Ende sein würde.
Eingesperrt in einem riesigen Raum voller Bücher, er überlegte auch was den hinter dieser magischen Wand passierte, denn er hatte schon seit einige Zeit keinen Ork mehr gesehen. Aber wenn die Orks vertrieben worden wären dann hätte bestimmt schon jemand die magische Wand entfernt und hätte ihn hier raus geholt. Obwohl woher sollte es jemand wissen das er hier festsitzt , was wäre wenn der Schwarzmagier tot wäre und es niemanden gesagt hatte .... Den Gedanken wollte Squall gar nicht zu Ende denken aber er vertraute auf diesen Schwarzmagier das er den Orküberfall überlebt und ihn hier befreien wird.
Squall ließ sich zu Boden fallen und lehnte sich an ein Regal dabei stieß er das Regal wohl etwas zu fest an und ein buch fiel hinunter , es traf ihn genau am. Squall fasste sich sofort an den Kopf und sah wie das Buch vor ihn auf den Boden fiel. Dieser Schmerz war fast unerträglich , das muss bestimmt aus Metall sein dachte Squall.
Er schaute es ich an und was stand drauf „Beliars Feinde (Teil 1 Innos)“ das war ja logisch ihn nicht helfen und dann fällt ihn auch noch ein Buch über ihn auf den Kopf. Squall konnte seine Wut nicht mehr inne halten und fing an zu schreien
„ Na gut Innos du willst es wohl auf die harte Tour ich bete dich an und was ist der Dank das. Weißt du was komm runter und wie klären das wie richtige Männer oder bist du alter Sack zu feige. Komm her ich werde dir dein Hirn aus deiner Breibirne schlagen. Aber was du kannst kann ich schon lange ich werde niemals mehr auch nur den Ansatz eines Gebetes über dich aussprechen“
Squall beruhigte sich wieder ein wenig und dachte darüber nach was er dort gerade gesagt hatte er hatte seinen Gott auf das übelste Beleidigt. Es war zwar nicht gerechtfertig aufgrund so eines Zufalls so einen Wutausbruch zu bekommen, aber wenn er das in der Stadt gesagt wäre er wohl wegen Gotteslästerung an der Galgen gekommen.
Squall stand auf und entfernte alles was mit Innos zutun hatte von seinem Körper den nach diesem Sachen die er gerade gesagt hatte könne er nie wieder zu Innos beten. Squall dachte nun darüber noch ob und wenn ja in welchen Maße er eine Strafe von Innos zu erwarten hatte. Aber schlimmeres als das vor sich her vegetieren hier kann wohl kaum etwas sein.
Er nahm das Buch über Innos und holte aus dabei rief er „Innos du kannst mir nichts antun ich werde nun zu Beliar beten und der wir mir helfen“. Er warf das Buch quer durch den Gang und traf die Wand, er hört ein hohles Geräusch und schrak auf. Dahinter muss etwas sein er nahm einen Stuhl der hinter ihm Stand und lief auf die Wand zu. Er schlug mit voller Wucht zu und die Wand gab nach er fiel mit den Stuhl in den kleinen Raum hinein.
Er war überrascht entweder hatte hier jemand schlechte Arbeit geleistet oder Beliar hat seine Macht schon eingesetzt um ihn zu helfen. Der 2te Gedanke gefiel ihn natürlich besser den durch diesen Gedanken fühlte er sich so das Beliar ihn schon jetzt mehr mögen würde als Innos es jemals getan hatte.
Er stand auf und sah vor sich einen Schrank, er öffnete ihn und was er dort sah haute ihn fast um Essen im übermaß. Hier hatte wohl jemand gehortet ,es gab alles von Früchten über Gemüse bis zu Fleisch. Und nicht davon war verschimmelt der jenige der das Lager hier angelegt hatte wusste wohl wie man durch Magie Lebensmittel vor dem verschimmeln bewahren kann.
Squall rief Lucky zu sich und die 2 vielen über das Essen her, so gut hatte er seit dem verlassen seiner Mutter nicht mehr gegessen. Nachdem sie sich satt gegessen hatten hielt Squall noch ein Gebet zu Beliar seinem Retter. Danach legte er und Lucky sich hin und die beiden schliefen sorgenlos ein.
30.06.2003, 14:12 #379
The_Nameless
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Krankhafte Begeisterung beherrschte die auf fast grässliche Weise zu einem unendlich boshaften Grinsen verzerrten Züge in Less’ Gesicht, Besessenheit spiegelte sich in den dunklen zusammengezogenen Augen, gepaart mit dem feurigen roten Glanz der alles verzehrenden Flammen, welche alles Leben im Refektorium gnadenlos verschlangen. Stechend traf der ekelerregende Gestank verbrannten Fleisches drang in riesigen Rauchschwaden in seine Nase, voller Genugtuung zog er immer mehr der vom grauenhaften Geruch des Todes in sich auf, vergaß jegliche Ereignisse um sich herum, immer nur auf das schreckliche Elend vor seinen Augen konzentriert, dessen Anblick seine ganzen Gedanken auf sonderbare Weise befriedigte.
Unbeachtet gingen die qualvollen schmerzerfüllten Schreie der verbrennenden Orks im lauten Knistern der übermächtigen Kraft des Feuers unter, dessen alles erstickender Qualm seinen Opfern auch noch die letzte winzige Möglichkeit eines Entkommens nahm.
Von der sengenden Hitze der Flammen umgeben starrte Less noch immer voller Faszination in das grauenhafte Schauspiel das sich ihm hier bot, das kranke Lachen schallte tief dröhnend, voller Verachtung gegenüber den sterbenden Kreaturen, durch das weite Refektorium.
Eine schneller, fast schmerzhafter Schlag auf seine Schultern ließ seine Gedanken wieder zurück in die Realität abgleiten, erschrocken drehte er seinen , im Schein des Feuers schimmernden Körper, um zu sehen, wer es wagte, ihn beim betrachten dieses Bildes zu stören.
“Schnell Less, Komm!
Sharks Augen glühten in blutrotem Glanz, erstaunt erwiderte diese Less Blick, wich einen Schritt zurück, entsetzt über die manifestierte freudige Boshaftigkeit, die sich in Less Gesicht widerspiegelte. Schnell fasste sich der Magier wieder, erweckt aus seine Gedanken nahm Less Ausstrahlung wieder gewöhnlichere Züge an.
“Lass uns verschwinden!“
Mit einem langsamen Nicken bestätigte Less Sharks Vorschlag, es war besser, diesen toderfüllten Raum entgültig zu verlassen, das von unendlicher Wut besessene Brüllen der wenigen überlebenden Orks zog wie eine riesige Welle puren Hasses durch die Halle.
Mit schnellen Schritten verschwanden die Zwei durch das Tor zurück in die bekannte, ruhige Dunkelheit des Kastells.
Mit einer kräftigen Handbewegung schmiss Less die nun nutzlose Öllampe, mit deren Inhalt schon einige der brennenden Laken getränkt waren, zurück in das Inferno.
Begleitet vom tosenden Krachen der Explosion rannten Shark und Less durch die Finsternis des Ganges und ließen auch die letzten qualvollen Rufe der Todgeweihten hinter sich...

Die schweren Schritte der Orks, die ihnen, angetrieben von reiner Rachsucht, folgten, hallten schwer durch die stickige Luft der alten Gemäuer, selbst hier noch war der stechende Gestank von verbranntem zu riechen, es würde sicherlich sehr schwierig werden, diesen Geruch jemals restlos aus dem Gebäude zu entfernen.
Keuchend gingen Shark und Less in schnellem Tempo weiter, allmählich wurde das schwere Atmen wieder einfacher, ein sanfter Hauch, frischer, unverbrauchter Luft trocknete die winzigen Schweißperlen auf den feuchten Stirnen der beiden Männer.
Das Poltern in ihrem Rücken wurde mit der Zeit immer leiser, wohlmöglich hatten sich die Orks in den oft verzweigten Gängen verirrt, der Gestank des Feuers nahm ihnen sicher jeglichen Geruchssinn.
Erleichtert verlangsamten die Zwei ihre mehr aus hektischem Stolpern bestehenden Schritte. Wieder etwas beruhigt dachte Less daran, wie es wohl Arctus ergangen war, ob er wohl noch lebte ... niemand der Beiden vermochte dies zu sagen.
Stumm nebeneinander her schreitend gingen sie weiter, trotz allem, ihr Plan war erfolgreich gewesen...
30.06.2003, 14:21 #380
Zavalon
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Der Ork drehte sich um, da war doch irgendetwas gewesen. Ein Rauschen, als ob sich etwas materialisiert hätte, etwas komisches, fast fiktives. Er lauschte auf. Lange hatte er hier Wache gehalten, wenig geschlafen und seine Lieder senkten sich immer mehr unaufhaltsam. Es roß verwest... verwest? Den ganzen Tag hatte es nur nach Menschensachen gerochen, aber verwest? Das letzte was er hörte war das Sausen eines mächtigen Schwertes.

Zavalon begann zu lächeln, sein Skelett hatte gute Arbeit geleistet. Auch das untote Wesen lächelte, nicht das es bedingt durch eine gewisse leblosigkeit etwas Anderes tat, aber etwas war gemeiner...
Das Paar setzte seinen leisen Gang fort. Zavalon hatte schon vor einigen Stunden die Esche verlassen und war nun auf der Suche nach anderen Überlebenden, oder nach shark... *Grunz* Bruderherz! Dieser Gewissensflash war verursacht worden durch eine Erinnerung an den Bruder, der immer orkartige Laute von sich gegeben hatte um seine Nase zu leeren... Nein, diesmal war es wieder ein Ork. Welch Zufall, in diesem Kastell sind doch nur Magier. Das war ein weiterer Punkt den Zavalon an sich selbst hasste, der immerwährende Sarkassmus, den er, wenn auch nur zu sich selbst, äußerte. Aber was war das?


Der Magier zog seine Schattenflammen-Rune, seinen Stab und machte sich bereit, sprang um die Ecke bereit zu schießen...aber... Da saßen zwei keuchende Menschen! Endlich hatte jemanden gefunden! shark und Less, der neue Lehrling! Aber etwas stank... nach Ork nach brennendem Ork...
"Seid gegrüßt meine Mitüberlebenden! Haben sich die zurückgebliebenen Grünhäute selbst verbrannt oder was ist geschehen?" fragte er sie fast wissend. Zavalon konnte ihren schnellen Puls fast fühlen, so wie er die beiden ansah.

Blut tropfte auf den Boden. An sharks Bein hing an nasser roter Verband, eher provisorisch angelegt...
"Ich habe etwas Kamillenextrakt und einen Verband dabei, noch aus meinem Zimmer. Soll ich eure Wunde neu verbinden? Mir wurde von meditate die Kunst des Heilens gelehrt!"
30.06.2003, 21:30 #381
The_Nameless
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Die gewohnte Dunkelheit umgab die beiden im Kastell umhergehenden Magier, eines der wenigen Dinge, das sich seit dem überraschenden Angriff der Orks nicht verändert hatte. Still schweigend dachte Less über den Grund dieses Überfalls nach, wieso war es so weit gekommen, wieso waren sie diesen primitiven Kreaturen so schutzlos ausgeliefert, wo sie sich doch in solcher Sicherheit gewogen hatten? Aber wie sooft fand er keine Antwort, noch immer war die Ursache dieses Angriffs, dessen Sinn wohl niemand verstand, vollkommen ungeklärt.
Der stechende Qualm, der mittlerweile über die meisten Gänge des Kastell verteilt hatte, brannte mit fürchterlich in seinen glasigen Augen, die, durch die starken Schmerzen verkrampft zusammengezogen, von einer unheimlichen Leere erfüllt in die Finsternis blickten.
Mit einer schnellen Handbewegung wischte sich Less den Schweiß von der Stirn ab, ob nun durch die Hitze im Refektorium oder einfach nur durch die verständliche Aufregung hervorgerufen bildeten sich aber immer wieder neue Perlen auf der glatten Haut.
Stumm schritten Shark und er weiter, vorsichtig darauf achtend, über möglichst wenig der überall verstreuten Bruchtücke zu gehen, um jegliche verräterischen Geräusche zu vermeiden, zwar waren sie selbst, die Magier, die eigentlichen und unbestreitbaren Herrscher des Kastell, doch war die Gefahr durch die Orks noch nicht entgültig gebannt. Mit ziemlicher Sicherheit hatten viele von ihnen bei dem wirkungsvollen, verheerenden Brand ihr mickriges Leben gelassen, und viele der Überlebenden waren voller Furcht geflüchtet, aber dennoch streunten einige der grünfelligen Wesen noch immer durch die verwinkelten Wege dieser uralten Gemäuer.
Ein leises Stöhnen drang von hinten an Less' Ohren, versunken in seinen tiefgründigen Gedanken war Less nicht aufgefallen, wie Shark allmählich zurückgefallen war, mit schmerzverzerrtem Gesicht hob beide Hände auf seine rötlich verschmierte Wunde, versuchte verzweifelt die Blutung zu stoppen, indem er mit all seiner Kraft gegen den Einschnitt presste.
Ohne zu zögern griff Less seinen scharfen Dolch und schnitt ein langes Stück Stoff aus seiner edlen, schwarz schimmernden Robe. Notdürftig zog er das breite Band um Sharks Oberschenkel um den Blutfluss in den betroffenen Adern zu unterbinden, durch einen festen Knoten schloss sich der Stoff eng um das Bein. Einige blaue Flecken erschienen sofort an den schmerzenden Stellen, über denen der Stoff verlief, doch war dies das weitaus geringere Übel, verglichen mit dem ansonsten möglicherweise eintretenden Tod.
Hilfsbereit nahm legte er seinen Arm über die geschwächten Schulten des Verletzten, versuchte ihn, so gut es nur möglich war, bei seinen schwerfälligen Schritten zu unterstützen, versuchte ihn, mit hoffnungsvollen Worten moralisch aufzubauen.
"Keine Angst, wir schaffen das!"
Doch war sich Less in diesem Falle selbst nicht über die Wahrheit seiner Worte im klaren, wohlmöglich versuchte er eher sich selbst als seinem verwundeten Kameraden Zuversicht zu geben.
Erschrocken ließ Less Sharks Körper sachte auf den Boden gleiten, hastig ergriff er das schmale Heft seines Dolches und starrte in die Dunkelheit ... Schritte.
Erleichtert stieß Less einen langen Atemstoß aus, die schlanke Gestalt die sich ihnen vorsichtig und mindestens genauso Überrascht näherte war einer der ihren, ein weiterer Diener Beliars der in den Gängen nach Sicherheit suchte.
Nach einigen kurzen Worten machte sich der Magier daran, Sharks übel aussehende Wunde zu verbinden, nach mehreren Geschickten Handgriffen war diese mit einem fachmännischen schmerzstillenden Verband umgeben. Erschöpft durchstreiften die drei Männer abermals durch die Tiefen des Kastells

Hastig pressten sich die drei Männer hinter eine der wenigen noch im Rahmen hängenden Türen in den Gängen des Kastells, der Raum in dem sie sich nun befanden, war komplett verwüstet, zerschlagene Holzteile, deren früherer Verwendungszweck unmöglich zu erkennen war verteilten sich, zusammen mit glitzernden Glassplittern und verbogenen Metallstücken auf dem ganzen Boden.
Die laut polternden Schritte der schweren eisenbeschlagenen Orkstiefel näherten sich langsam dem Eingang zu ihrem Versteck, leise Stoßgebete an den einzig wahren Meister der Finsternis kamen über Less zerschundene Lippen, mit pochendem Herzen wartete er auf die weiteren Handlungen des Orks.
Der noch immer merklich zu riechende Gestank des Feuers verhinderte mit ziemlicher Sicherheit jeglichen Geruchssinn der brutalen Kreatur, doch was war, wenn er ihre Anwesenheit dennoch bemerken würde, niemals hätten sie auch nur den Hauch einer Chance gehabt.
Das Trampeln der behaarten Füße kam näher, wahrscheinlich lagen keine fünf Meter mehr zwischen den ungleichen Feinden...
Erfüllt von einer unbeschreiblichen Erleichterung verließen die Drei, nach mehreren vergangenen Minuten, die ihnen jedoch wie eine kleine Ewigkeit vorgekommen waren, das völlig zerstörte Zimmer.
Die Schritte des Orks hallten noch immer leise durch den verwüsteten Gang.

Die Arme noch immer hilfreich stützend um Sharks Schultern gelegt stießen Zavalon und Less mit schmerzenden Füßen gegen das schwere Tor zum Innenhof, sie waren dem Ziel nun so nahe, ein paar Schritte noch zur rettenden Esche.
Mit einem lauten Knarren schwang die schwere Tür langsam auf.
So schnell, wie es ihre letzten Kraftreserven noch zuließen bewegten sie sich auf das beruhigende Grün des alten weisen Baumes zu.
Helfende Hände wurden von den weit oben heruntergereicht, schnell hoben sie mit letzter Stärke den schweren Körper von Shark nach oben, wo sich die übrigen Magier sofort um diesen kümmerten. Letztendlich schwangen sich auch Zavalon und Less auf die schützenden Äste und verschwand im sanft raschelnden Dickicht der Esche...
02.07.2003, 14:52 #382
The_Nameless
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Erschöpft sank Less’ Körper auf die raue Rinde der alten Esche, deren dichtes Blätterkleid die Magier vor unerwünschten Blicken schütze, in kleinen Schwaden konnte man den letzten Rauch aus den Türen und Fenstern des Kastells in den düsteren wolkenbehangenen Himmel aufsteigen sehen, langsam zogen sie in die Dunkelheit der einbrechenden Nacht, wo sie letztendlich dennoch vom sanften Wind verweht wurden.
Mit erstaunten Blicken wurden Shark, Zavalon und Less von den übrigen Männern auf dem Baum begrüßt, ihre zerrissenen Kleidungsstücke, die blutverschmierten Gesichter und die vor Müdigkeit fast zufallenden Augen erzählten jedem Betrachter genug von den vergangenen Stunden.
Neugierig sah sich Less um, viele Gesichter hatte er schon einmal erblickt, und obwohl er keinen der hier Anwesenden genauer kannte, so fühlte er sofort eine Verbundenheit zwischen ihnen und ihm.
Mit einem völlig versteiften Körper versuchte er einem halbwegs annehmbaren Platz auf den dicken Ästen zu finden, total übermüdet glitt sein Körper auf die unbequeme Oberfläche wo er schließlich in einen tiefen erholsamen Schlaf verfiel...

Das leise Rascheln der grünen saftigen Blätter, getragen vom ruhigen Hauch des Windes weckte ihn vorsichtig aus seinem festen Schlaf, erfrischende Wasserperlen flossen langsam an Less’ matter Stirn herab, der gleichmäßige Regen fiel in vielen kleinen Tropfen vom noch immer verdunkelten Himmel. Doch es schien fast so, als hätte sich die Wolkendichte ein wenig gelockert, und hin und wieder wurde sie an einigen Stellen vom hellen Schein der Sonne sanft durchbrochen.
Einige seltsame Blätter aus altem, an manchen Stellen schon längst brüchigem Pergament lagen ungeordnet auf seinem vor Hunger brummenden Bauch, beschriftet mit sonderbaren Zeichen einer fremden unbekannten Sprache, teilweise verziert mit magischen Zeichen und Runen, deren Zweck Less nicht einmal erahnen konnte. Alleine die unbestreitbare magische Kraft, die von ihnen ausging, verspürte er auf faszinierende Weise selbst in den tiefsten Bereichen seines Denkens.
Irritiert blickte er in die Gesichter der übrigen Magier, niemand schien die Esche während seines höchstwahrscheinlich langen Schlafs verlassen zu haben, die meisten saßen noch an den selben Stellen, die sie schon am vergangenen Abend besetzt hatten.
Verständnisvoll erwiderte Arctus seinen fragenden Blick, einige erklärende Worte drangen leise über seine Lippen.
“Magie ... wenn du sie benutzen willst, dann ließ die Worte auf dem Papier.“
Interessiert begutachtete er die vergilbten Spruchrollen, verglich sie prüfend mit den seinen.
“Dies sind Zauber zur Beschwörung eines untoten Kriegers, eines Skeletts. Ein mächtiger Verbündeter, benutze sie weise...“
Mit einem undurchschaubaren Aufblitzen wandten sich die blauen Augen des jungen Magiers von ihm ab.
Voller Entzückung betrachtete Less die faszinierenden magischen Zeichen auf dem gelblichen Papier, dies war wahre Macht, eine Antwort auf eine der vielen Fragen, die noch immer seine düstere Gedankenwelt fesselten, dies war wahre Macht...
Ein finsteres Grinsen breitete sich auf dem, vom dichten Schatten des Baumes komplett verfinsterten Gesicht auf, einzig und alleine die glänzenden Augen blitzen mit kranker Besessenheit aus dem Dunkel hervor...

Mit geschickten Bewegungen stieg Less rasch von den dicken Ästen des Baumes herab und landete sicher auf dem harten Steinboden des Innenhofs. Viel zu laut rief er ins dichte Gestrüpp der Esche hinauf.
“Ich werde in die Gemäuer zurückkehren, und ich werde kämpfen!“
Durch seine Verletzung, deren Heilung jedoch schon viel weiter fortgeschritten war, als sich Less erhofft hatte, wesentlich schwerfälliger kam Shark neben ihm zum stehen, gefolgt von zwei weitern, in ebenso dunkle Kleidung gehüllten Personen, Horaxedus und Arctus.
Mit ruhigen, und dennoch entschlossenen Worten kamen die drei auf ihn zu.
“Warte, du sollst nicht alleine bleiben, wir begleiten dich auf deinem Weg“
Nach einem kurzen dankbaren Zunicken wandte Less sich in die Richtung des großen Tores, und schnellen Schrittes gingen die vier leicht geduckt auf den finsteren Eingang zu.
Niemand war zu sehen, lediglich aus der Ferne erschallte ein gleichmäßiges Klopfen einiger schwere Orkstiefel kaum hörbar durch die dunklen Gemäuer.
Vorsichtig um sich blickend betraten die Magier abermals die schwarzen Gänge des Kastells...
02.07.2003, 18:57 #383
Zavalon
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Zavalon wischte gerade seine blutigen Wunden, als sich die anderen schon aus dem Staub machen wollten. "Nänä hier, eher nich. Ich werde euch begleiten, wenigstens einer mit strategischem Denken sollte anwesend sein. Dies war ein Scherz... t'schuldigung..."Nach einem kurzen Augenblick packte Zavalon seine Sachen, oder das, was davon übrig war und folgte den anderen. Großer Mut machte sich in ihm breit, er war bereit das Kastell zu befreien, er würde es zurückerobern, den Orks den gar aus machen, sie eliminieren. Schmunzelnd spielte er mit den Spitzen seines Stabes, während er den anderen folgte. Der Magier blickte nach oben. Eine aufgerissene Decke, von welcher Wasser tropfte war zu sehen. So komisch still wirkte der vollends verwüstete Gang, anders, ungewohnt, traurig und nie dröhnte der Kopf aufgrund eines nahenden Dämons. Die Pracht des Kastells war mit einem Male verschwommen, getrübt durch die Schläge gründer Hände. Was wollten die hier? Alle möglichen Anführer und Schamanen waren hier. Das war keine bloße Plünderung, etwas anderes steckte dahinter, tiefgründigeres. Kontrolle? Wer konnte die Orks nach des Schläfers Tod eigentlich noch kontrollieren? Oder war der Schläfer nur einer von Tausenden Dämonen, die irgendwo tief in der Erde ihr unwesen trieben? Zavalon richtete sich wieder auf die derzeitige Situation.

Plötzlich machte sich ein ziemlich gewichtiger Ork durch das laute Trampeln bemerkbar. Ein metallener Ton... Hatten Ork nicht Stumpfe Äxte? Ja hatten sie auch, fast alle... "Ein Elite-Ork!" Der Stab glitt von Zavalons Rücken, gleichsam eine Rune...
02.07.2003, 19:31 #384
The_Nameless
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Ein schweres metallenes Krachen schallte laut scheppernd durch die engen Gänge, verfolgt von einer schier endlosen Anzahl von Echos. Für einen kurzen Moment kam Panik in Less Gedanken auf, ein Ansatz von Furcht blitze aus in seinen Augen.
Doch so schnell wie sie erschienen war, verschwand die Angst auch wieder, Entschlossenheit drang in seine Augen ... nur ein weiterer Ork...
Der Schwarzmagier, der vor einigen Stunden schon zu ihnen gestoßen war, Zavalon war sein Name, kam unter dem langen Schatten des riesigen Holztores, welches in den wunderschönen Innenhof führte, zum Vorschein. Mit erstaunten Augen gesellte er sich sofort zu der kleinen Gruppe.
Abwartend starrten die Augen aller Anwesenden in die tiefe Finsternis, aus welcher das tosende Klirren immer lauter zu hören war. Die Geräusche kamen näher, ein scheinbar riesiger Schatten war allmählich am Ende des Weges zu erkennen, der ekelerregende Gestank eines primitiven unzivilisierten Orks wurde von sanften Wind, der mit einem leisen Pfeifen über die gemusterten Marmorplatten wehte, direkt zu ihnen getragen. Ein Anfall von Übelkeit breitete sich in Less’ Magen aus, noch immer hatte er sich an diesen Geruch gewöhnt, nur mit sehr viel Anstrengung gelang es ihm den Brechreiz zu unterdrücken.
Mit schnellen, fast rasenden Schritten näherte sich das grünfellige Wesen den fünf Menschen, die noch immer regungslos seine Bewegungen beobachteten.
Im unheimlichen Lichtschimmer, welcher auf sonderbare Weise die Dunkelheit des Kastells durchbrach, wurde die Gestalt in voller Größe sichtbar. Es war ein furchtbringender Anblick, das laute Grunzen, begleitet von einem unüberhörbaren Gebrüll des Orks schallte durch die schwarzen Mauern des Kastell. Es war ohne Zweifel einer ihrer Angreifer, und doch war er anders, sein Körper von einer mächtigen dunklen Rüstung bedeckt, in den Händen eine riesige Klinge, unzählige eingetrocknete Blutflecken zierten ihre kalte Oberfläche.
Erschrocken ging Less einen Schritt zurück, sein Herzschlag schoss in sekundenschnelle in die Höhe, ein kurzzeitiger Schwindelanfall machte sich bemerkbar, er taumelt. Die Ohnmacht hielt nur wenige Sekunden lang an, dennoch sank sein Körper benommen auf den Boden...
Langsam wurde das verschwommene Schwarz vor seinen Augen wieder deutlicher, seine Gedanken sammelten sich so schnell wie möglich.
Doch das Brüllen von fast schmerzender Lautstärke war direkt über ihm. Reflexartig rollte sich Less schnell zur Seite, aber er war nicht schnell genug. Mit einem schrecklichen hellen Klirren traf die Klinge des Ork auf dem Boden auf...
Schmerzverzerrt presste Less seine rechte Hand gegen die beiden äußeren Finger der linken Hand, oder besser gegen die Stelle, wo diese einst gewesen waren. Blut floss an seinen Händen herab, tropfte in dicken Tropfen auf die schwarze schimmernde Robe.
Während er sich hinter seinen Kameraden in Sicherheit brachte, rollten die beiden Knochenstücke, die einmal seine Finger gewesen waren, langsam über den Marmorboden...
02.07.2003, 19:56 #385
Zavalon
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Eine kleine Blutlaache bildete sich in der Eingangshalle. Dieses mächtig stinkende, ääh, mächtige Wesen hatte unorkische Kräfte, pure Wut steuerte dessen Gedanken, Handeln und alles andere, was er tat. Zavalon musste etwas tun, oder alle waren verloren. Wegrennen? Nein so würde das mächtige Wesen einen nach dem anderen kriegen. Er musste, nein er wollte sich opfern. Er hatte nur geringe Chancen, aber das wusste er. Er hob die beiden Finger Less' auf, warf sie diesem zu und rief: "Lauft! Ich halte ihn auf!" Schon klirrte diese Riesenklinge auf den Stab Zavalons. Dieser drohte zu zerbersten unter dieser enormen Kraft.

Der Schwarzmagier trat ein paar Schritte zurück, nahm die Golembeschwörungsrune hervor und begann auf den immer näher kommenden Ork nicht achtend mit der Beschwörung. Ein lauter wütender Schrei entlglitt dem Monster. Doch zu spät. Schon blockte eine Hand aus Stein das Schwert, aber ein hohler Ton signalisierte schon, das selbst das Wesen aus purem Stein nicht viel ausrichten konnte. Zavalon sprintete schnell die Treppe hoch, doch durch den Schrei wurden schon die anderen Grünhäuter alamiert. Von überall her drangen Grunzer. Der Golem wurde schwächer, das konnte der Beschwörer fühlen, wenn auch nur allmählich. Selbst der eine übriggebliebende Kronleuchter zersprang. Dieser Ork war nicht normal. Nur Runen zeichneten diesen gigantischen Körper, die Augen leuchteten Rot und überhall schwere Panzerplatten. Aber etwas war komisch. Kein Ork griff in den Kampf ein, sie bewachten nur alle Ausgänge um eine mögliche Flucht zu verhindern.

Hin und wieder schaffte es Zavalon einen der Orks zu lähmen, diesen zu töten um dann wieder zuzusehen wie ein anderer Ork dessen Platz einnahm. Doch plötzlich krachten Steine auf den Boden und rammten tiefe Kerben in den Marmorboden. Der Golem war besiegt. Zavalon schluckte. Aber genauso wie von Angst war sein Körper auch mit Adrenalin gefüllt, wodurch er gar nicht dran dachte in dieser sowieso schon aussichtslosen Situation auch noch Fluchtpläne zu schmieden. Wiederum prallte das Schwert auf den Stab auf, aber diesmal beförderte der Druck Zavalon auf den Boden. Sein einziger Vorteil war die Agilität, die er besaß, aber was konnte er schon gegen so einen schier unverwundbaren Ork ausrichten?

Zavalon sah sich nach den anderen Magiern um, sie waren verschwunden. Gott sei Dank. Zavalons Kraft schwand mehr und mehr und immer mehr Wunden schwächten ihn. Wiederrum näherte sich das Schwert von der Seite, aber diesmal zu schnell als das sich der Magier hätte retten können. Er prallte gegen die Wand und rutschte blutverschmiert herunter. Vor seinen Augen erschienen zwei Gänge, aber immer wenn er einen begehen wollte wurde er wieder in die schmerzhafte Realität zurückgebracht. Langsam stapfte der Ork immer näher, hatte schon längst zum finalen Schlag ausgeholt. Zavalons Herz raste immer mehr. Seine Augen blickten ängstlich. Ein letzter Schrei hallte aus seiner Kehle, bevor auch diese von dem Schwert getroffen wurde. Nachdem sich der Ork umgedreht hatte strömten alle anderen Grünhäuter auf Zavalon zu und sammelten Trophäen, voller Blutlust verstümmelten sie die Leiche.

Zavalons Geist sah dem noch eine Weile zu, bevor er sich wieder den beiden Gängen widmete. Der eine war hell, voller Rosen und von dessen Ende strahlte ein gelbes Feuer hervor, Innos! Der andere Weg war dunkel, der Weg eine Brücke aus Knochen über einem Abgrund. Das Ende bildete eine lila Wolke, die immer wieder einen Totenkopf bildete. Welchen Weg sollte er nehmen? Qualen oder Freuden? Er wählte die Brücke, die untote Brücke Beliars...
02.07.2003, 20:39 #386
shark1259
Beiträge: 1.033

Wie hatte er das nur machen können? Das war doch simpler Wahnsinn. Zavalon hatte sich für sie geopfert. Er war tot, das merkte shark. Etwas vom Kastell war mit ihm irgendwie "gestorben". Er war schon um einige Zeit länger hier als es shark war. Und nun war er so einfach gestorben, hatte sich aufgeopfert eben für dieses Kastell. In dem er schon lange lebte. Das zuhause für ihn.

shark rann eine einsame Träne an der Wange hinunter. Irgendwie war es traurig. Less zerrte ihn kurz an der Schulter und shark verstand schon. Man hörte schon von weiten wieder die Schritte der Orks, nach weiteren Opfern suchend. Sie würden nicht lange sicher sein. Doch sollten sie sich einfach wieder verkriechen? Sich wieder verstecken und irgendwann auftauchen um wieder einen ihrer Freunde zu verlieren?

Die Magier betraten den Innenhof. Und auch Less war seiner Meinung sie sollten etwas tun. So rief shark in den Baum hinauf:

"Zavalon ist tot. Er ist gestorben für das Kastell. Und für uns. Wir sollten ihn nicht einfach so sterben lassen. Ist es nicht genug dass er überhaupt hat sterben müssen? Nur weil wir uns die ganze Zeit haben verstecken müssen? Wir sollten ihn rächen. Kommt mit, und diesmal alle. Das Kastell muss wieder frei werden, so wie es immer war. Und der Himmel soll wieder wolkenlos sein, so wie früher. Ich will und kann so nicht einfach da sitzen und warten bis wir einem nach dem anderen Fallen. Auch wenn es nur an Hunger ist."
02.07.2003, 21:13 #387
Arctus
Beiträge: 531

Träumend lag der Junge im Baum, beobachtete das ganze Tralala um ihn herum nur aus der Ferne, ohne sich auch nur Ansatzweise darum zu kümmern. Das Blutverschmierte Gesichte lag so regungslos da, wie eben dieser, der so eben gestorben war.
Arctus verschloss sich wieder, kapselte sich ab von der Außenwelt, um die ganzen Gesichter um ihn herum zu verdrängen, diese Geräusche, vor so vielen dreckigen Dingen. Unverständlich Greul, die überall Hang und nicht aufhören wollte zu steigen!
‚Ihr könnt mich nicht kriegen’, dachte sich der verstörte Junge. Besser so leben, als die verängstigten Mitmenschen, voller Kummer seiend. War er das nicht selber?
Egal, für diesen Moment nicht!
Der Frosch, den er seziert hatte zuckte wieder fröhlich vor ihm, die Stinktiermutter, die Shark getötet hatte stupste ihre Kinder wieder fröhlich mit der Nase an. Dann der freundliche Templer im Tal der Bruderschaft und ... und dann kam das Unheil. Auch da hatten Orks das Lager zerstört! Wie schon so oft, setzten sie jedes Mittel ein um zu töten, schwangen die Mächtigen Äxte, zerspalteten wehrlose Novizen! Trotzdem blieben sie Standhaft! Voller Enthusiasmus an ihren Gott glauben und dafür den Tod und Qualen in Kauf nehmend.
Und hier war es einer gewesen der so dachte! EINER., der sich geopfert hat. Wirklich um die anderen Selbstmitleider zu retten?
Irgendetwas regte sich in dem Jungen. Seine Isolation schien zu zerfallen. Er schweifte ab von den schönen Gedanken, nahm sich die schlechten zu Hand und schöpfte daraus Kraft. Genug Kraft um sich aus seiner Starre zu lösen, die Augen zu öffnen und vom Baum zu springen, zu den Anderen.
„Lasst uns losgehen!“, brachte er nur noch hervor und sah selbstsicher in jedes einzelne Gesicht. Vielleicht übertrug sich die plötzlich auftauchende innere Kraft Arctus’ ja auch auf die Anderen! Die Hauptsache war jedoch, dass er sich gefasst hatte und bereit war alles ein zusetzten, was es einzusetzen galt ...
02.07.2003, 22:10 #388
shark1259
Beiträge: 1.033

Ergab es eigentlich einen Sinn? Ihr Leben, hier auf dem angehäuften Land im Volksmund auch Erde genannt. Was hatten sich die Götter dabei gedacht. War es eine Belohnung? Der Geist der Menschen, sollte er etwas erleben können bevor er seiner richtigen Bestimmung nachgehen musste. War diese für sie recht lang erscheinende Zeit ihres Lebens auf Erden in wirklichkeit nur ein Bruchteil ihres bestehens. War es nur sowas wie ein Traum. Ein Traum den sie alle zusammen träumten um dann aufzuwachen und zu merken, dass sie etwas vollkommen anderes waren. Waren sie vielleicht nur ein winziger Bestandteil, ein kleines Spielchen der Götter um ihnen die Zeit zu vertreiben.

Oder waren sie der große Fehler. Der Fehler der alles kaputt gemacht hatte, mit dem keiner gerechnet hatte. Das einzig falsche, das ungleichgewichtige im göttlichen Meisterplan. Waren sie zu mächtig geworden für diesen kleinen Planeten. War es vielleicht gar nicht vorgesehen gewesen, dass sie hier stärker als alles andere geworden waren. Und sich sogar selbst zerstörten mit ihren Kriegen und streitereien.

shark hatte sich kurz hingesetz und hatte einen Tropfen beobachtet wie er sich seinen Fuß hinunterhangelte. Dann war er beim mittlerweile recht gut versorgtem Unterschenkel angekommen, der trotz der guten versorgung nicht aufgehört hatte zu bluten. shark hatte schon viel zu viel Blut verloren. Ihm war schon vor einiger Zeit schlecht geworden, auch wenn er sich eingeredet hatte, dies wäre wegen dem Hunger und dem durst gewesen, was auch möglich gewesen wäre. Er hatte schon lange nichts mehr getrunken, geschweige denn gegessen. Sein Körper war im Grunde am Ende, schon lange. Doch erst jetzt als er da so am Boden lag um ein paar augenblicke auszuruhen merkte er wie sein Körper seinen Tribut verlangte. Doch shark gewehrte ihn ihm nicht. Noch nicht. Er musste noch diese letzte schlacht schlagen, dann wäre es vorbei, ob so oder so. Es blieb sich gleich.

Er stach sein Schwert neben ihm schwer in den Rasen und zog sich daran hoch, rutschte jedoch im Nassen Gras aus und lag wieder da. Ein kurzes Keuchen war zu vernehmen, dann ein Husten. shark öffnete die Augen wieder und sah ihm eine hingestreckte hand. shark zog sich daran hoch und bedankte sich bei Arctus.

"Danke. Es zeigt Courage, dass du uns begleitest. Wo du doch auch nicht der stärkste bist. Genau wie ich... Ich wünsche dir viel Glück auf dem Weg. "

Er hatte einfach irgendetwas gesagt um seine Stimme wieder zu benützen. Arctus, so glaubte es shark wenigstens, würde es auch so genommen haben. Absolut ohne sinn. Trotzdem versuchte shark ein Grinsen aufzusetzen...

Der Regen viel weiter gen Boden. Der Rasen war schon mehr eine große Lache. Überall Schlamm und alles war rutschig. Es war ein trauriger Anblick.
02.07.2003, 22:44 #389
Arctus
Beiträge: 531

Ein kleines sarkastisches Juchzen folgte, „na dann ist ja alles prima!“ Arctus verdrehte die Augen, packte seine fünf Pergamentseiten und schritt voran, dem Tor entgegen.
„Ist das Leben immer so hart, oder nur wenn man Kind ist?“, wandte Arctus sich an den Don, der ebenfalls festentschlossen mit nach vorn gegangen ist.
„Es ist immer so hart!“
Arctus senkte den Blick zu Boden, öffnete das versiegelte Stück Pergament und las in Gedanken die Sätze. Sie ergaben plötzlich Sinn, erzählten von geheimnisvollen Kräften.
Nun waren alle am Tor angekommen.
Die Ruhe vor dem Sturm folgte.
„Kannst dus hören?“, wandte sich der Junge an Shark, der nur den Kopf schüttelte.
„Es ist, als würde man den Kopf ins Gras legen und es wachsen hören. Du kannst die Insekten hören! Tz tz tz. Hast du das Königliche Orchester mal gehört?“
„Kann ich nicht sagen“, antwortete Shark
„Ich spiel dir mal was vor!“, flüsterte Arctus, nahm das Stück Pergament vor seine Nase und Schritt durch das Eingangstor des Innenhofes. Langsam ertönten die unheimliche Worte des Jungen, hoben sich, in erschreckend hohen Tönen aus der Luft hervor und beschworen einen Ball, direkt neben ihm, der sich immer mehr aufblähte, Schatten in sich Sog, die wie Flammen zu allen Seiten zückten und ausschlugen, als würden sie die Luft kitzeln.
Ein Ork Schritt um die nächste Ecke, erschreckte, als er das beschwörerische Kind sah und blieb stehen. Sogleich löste sich der Ball aus der Ruhelage, schoss unaufhaltsam nach vorn, um sich im mörderischen Tempo in das Gesicht zu brennen, die Netzhaut zum Kochen zu bringen und den Inhalt des Kopfes an der dahinterliegenden Wand auszubreiten. Schreiend ging der Ork zu boden, griff noch kurz nach vorn, als wollte er sagen, „NEIN“.
Leider zu spät.
„Du hast also nie das Königliche Orchester gehört? Die einzigartigen Ouvertüren bringen meinen Säfte zum kochen. So voller Energie.
Aber nach der Ouvertüre hat es leider die Tendenz beschissen Öde zu werden.“ Arctus fing an zu grinsen, „Und darum höre ich’s nicht mehr!“
Der Magus fuhr wieder hoch aus der hockenden Position. Seine Augen waren mit kleinen Äderchen durchsetzt, zeugten von der eben da gewesenen Anstrengung.
Die Halle des Aufpralls verklangen langsam in den unendlichen Weiten des Kastells, riefen jedoch tiefes Grunzen und Gröhlen hervor. Kriegstrommeln donnerten wie aus dem Nichts. „Die Orks bereiten ihren letzten Angriff vor!“, brachte der Junge geistesabwesend hervor. Er war wieder irgend woanders in seinen Gedanken ...
03.07.2003, 11:32 #390
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Schweigend stand Less vor der alten und weisen Esche, lauschte vielleicht ein letztes mal den leisen Worten des beschützenden Baumes, möglicherweise würde er nie mehr hier her zurückkehren können...
Die schwarze Robe, an vielen Stellen eingerissen und mit Blut getränkt, flatterte im starken Wind, der plötzlich auf unerklärliche Weise aus dem Nichts aufgekommen war, der peitschende Regen floss in großen Strömen über den rauen steinigen Boden.
Ausdruckslos starrte er in den verdunkelten Horizont, dicke schwarze Wolken hingen schwer über den finsteren Mauern des Kastells, ab und zu zuckten grelle Blitze über den apokalyptische wirkenden Himmel, bis sie letztendlich mit einem unheimlichen lauten Donnern unaufhaltsam in die Erde einschlugen.
Kleine Wassertropfen rannen unkontrolliert über Less' finsteres Gesicht, liefen langsam an seinen Wangen herab, flossen über seine linke Hand, wo sie schließlich, vom rötlichen Blut sonderbar eingefärbt, auf den kalten Steinplatten des Innenhofs zersprangen.
Weiße Tücher und Verbände überdeckten die schreckliche Wunde, an deren Stelle einst seine beiden äußeren Finger gewesen waren, die grausamen Schmerzen waren längst vergangen, in seinen Gedanken gab es momentan keinen Platz dafür...
Allmählich wandte sich Less zu den übrigen Magiern um, er war bereit, bereit zu kämpfen, zu siegen ... oder zu sterben...
Doch niemand war noch hinter ihm zu sehen, nur einige kaum hörbare Schritte drangen vom Eingang an seine Ohren.
Ein letzter Schatten war verschwommen durch den Regen zu sehen, begleitet vom bösartig anmutenden Knarren des riesigen Tores.
Mit schnellen, aber dennoch würdevollen Schritten machte er sich auf den Weg, den anderen zu folgen, ein letztes Mal peitschten erneut die mächtigen Tropfen durch sein zerzaustes Haar, dann betrat er die finsteren Gänge des Kastells.
Alle Magier schienen anwesend zu sein, bereit zu sterben, bereit zu leben, für sich selbst, und für den einzigen wahren Meister ... für Beliar...
Der leblose Körper eines toten Orks lag auf dem verschmutzen Boden, auf übelste Weise zugerichtet, nur die unidentifizierbaren blutverschmierten Körperteile, welche langsam an der Wand dahinter herabglitten, ließen erkennen, dass dieses grünhäutige Wesen einst einen Kopf besessen hatte.
Unweigerlich breitete sich ein langes ekelhaftes Grinsen auf Less Gesicht aus, ein entzücktes krankhaftes Leuchten nahm Besitz von seinen Augen, sichtlich erfreut genoss er den schrecklichen Anblick ... der Tod war ... schön...
Das hallende Poltern riesiger Trommeln riss ihn aus seinen Gedanken, es würde nicht mehr lange dauern, die letzte Schlacht hatte endlich begonnen.
Suchend tastete Less nach den vier sonderbaren Schriftrollen, sauber zusammengefaltet steckten sie sicher in seinem schwarzen Gürtel, jederzeit greifbar, sollte es die Situation erfordern.
So ausgerüstet begannen die Magier ihren langen Weg in die Tiefen der Gemäuer, immer nahem zusammen, entschlossen, füreinander zu kämpfen und zu sterben. Still schweigend drangen sie in die Finsternis ein, dies war ihr Kastell ... und so würde es auch bleiben...
03.07.2003, 15:45 #391
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Vor ihnen verschwamm der Verlauf des Ganges in Dunkelheit. Doch keiner wollte auch nur eine Winzigkeit an Magie für ein magisches Licht verschwenden. Sie kannten sich aus im Kastell, nun, zumindest das Erdgeschoß war jedem recht gut bekannt. Die darüber liegenden Geschosse, in denen suich ständig die Räume veränderten, Gänge die Richtung wechselten und Wände verschoben, waren eine andere Sache. Wer weiß, wieviele Orks dort oben noch umherirrten, auf der vergeblichen Suche nach einem Ausgang. Man würde das Kastell wohl nie mehr säubern können, irgendwo trieb sich immernoch ein Ork herum, der durch die Gänge tappen würde, um endlich eine Treppe oder einen Hauptgang zu erreichen.
Hatte er eben wirklich in Gedanken vom "Säubern des Kastells von Orks" gesprochen? Was für eine irreale Hoffnung. Ein abfälliges Lachen entwich der Kehle des Magiers und die anderen schauten sich kurz mit befremdlichen Blick nach ihm um.

"Oh, schon gut, ich hatte nur einen rauhen Hals."
Nie würden sie das Kastell von diesen Bestien räumen können, es waren einfach zu viel. Ohne die Dämonen waren sie verloren. Was machten sie eigentlich hier? Wie das letzte Aufgebot matrschierten hier der letzte Rest der einst so stolzen Schwarzmagier durch ihr von Orkhorden verwüstetes Heim. Alles, was abreißbar war, war abgerissen, alles, was zerstörbar war, war zerstört, alles, was brennbar war, war verbrannt. Das Kastell - ein Vorhof der Hölle, ein Ort, wie er trostloser nicht hätte sein können. Ob er so Beliar besser gefiel?
Voller düsterer Gedanken, die er jedoch - wie meistens - für sich behielt, durchmaß der Schwarzmagier an der Seite der anderen Magier die Flure des Kastells. Nein, es gab kein Entkommen, dies würde ihrer aller Schicksal werden, dies war also das Ende. Hatte es sich gelohnt, sich dem dunklen Gott zu verschreiben? Er wußte es nicht - wer konnte dies schon abwägen? Was wäre passiert, hätte er es damals in der Barriere nicht getan? Dann wäre es eben später geschehen. Don-Esteban wußte, es gab ein Schicksal und er konnte ihm nicht entkommen, er hatte die Aufzeichnungen des alten Magiers gefunden und aufmerksam gelesen. Er hatte seine Schlüsse daraus gezogen. Er war nur eine Spielfigur. Austauschbar, ersetzbar.
Düster lagen die kahlen Gänge vor der Gruppe, leer und abweisend gähnten die aufgebrochenen Türen zu den einzelnen Räumen in den langen Korridor. Hier und da hingen noch ein paar einsame Splitter der gesprengten Türen an den verbogenen Angeln. Kein Geräusch war zu hören, nur die Schritte der Magier. War das Kastell verlassen?

"Haltet ein." Der Hohepriester hob die Hand und blieb stehen. "Ich hab etwas gehört. Orks!"
Keinen Moment zu früh. Jetzt hörten auch die anderen das Trampeln von gepanzerten Füßen, das Klirren von Waffen. Und schon brach aus einem größeren Portal irgendwo seitlich des Ganges eine Gruppe bewaffneter Kämpfer hervor. Kurz hielten die ersten an, als sie der Schwarzmagier gewahr wurden. Dann erscholl ihr Kriegsruf. Schauerlich hallte er von den Wänden wider, verstärkte sich und raste die Mauern entlang. Einige der Orks schlugen ihre Waffen gegeneinander, brüllten nocheinmal laut auf und stürzten sich dann in den Kampf, um wenigstens etwas von dieser kleinen Gruppe mickriger Menschen zu haben.
Don-Esteban sparte sich irgendwelche Anweisungen. Es wußte auch so jeder, was er zu tun hatte. Der Kampf mit den Orks begann.
03.07.2003, 20:08 #392
Squall_L
Beiträge: 1.067

Squall schreckte auf , er schaute sich um ,um zu sehen ob das mit dem Essen kein Traum war. Er war erleichtert es war kein Traum war immer noch da. Er verlor keine Zeit und packte sich seinen Rucksack voll mit dem ganzen Lebensmitteln. Danach machte er sich wieder auf den Weg zu seinem Tisch um nun gelassen auf seine Befreiung zu warten.
Er setzte sich an den Tisch und überlegte was er nun bis zu seine Befreiung so anstellen könnte , als erstes viel ihn natürlich sofort ein zu lesen doch das hatte er schon die ganzen letzten Tage gemacht und wenn er nun weiter lesen würde dann würde sein Kopf noch platzen.
Dann dachte er daran was wohl die anderen im Kastell wo gerade machten. Vielleicht lagen sie alle Tod verstreut im Kastell oder sie sind dabei einen Rückschlag zu planen. Doch das beste wäre wohl wenn sie schon beim Rückschlag wären, Squall hatte zwar nichts gegen Bücher aber so lange Zeit nur Bücher um sich herum zu haben ist auch nicht das wahre.
Er stellte sich vor wie es wohl im Kastell aussehen würde die verblödeten Orks haben bestimmt das ganze Kastell auseinander genommen. Bei dem Krach den er die ganzen Tage über gehört hatte würde es ihn nicht schocken wenn die das halbe Kastell bis zur Unbelebbarkeit zerstört hätten.
Wer solle das nur alles wieder aufräumen oder reparieren das müsste doch Jahre dauern, außer wenn vielleicht die Dämonen wieder kehren würden.
Da Squall ja nun wieder genug Essen hatte konnte er mal wieder ein paar Gedanken für seine Zukunft machen. Er überlegte was er als nächstes tun sollte , hier bleiben und weiter die Bücher studieren wäre wohl nicht die Beste Idee den wer weiß wann er befreit wird, bis dahin hat er bestimmt schon mehr als er sich vorgenommen hatte gelesen. Danach kam ihn der Gedanke sich vielleicht sich in die Dienste Beliars zu stellen , er hatte ja schon einiges über die Schwarzmagier gelesen und war ja auch in die Kräfte die Beliar ihnen verleite sehr interessiert . Aber um sich noch besser über alles zu informieren nahm er sich wieder die Bücher über die Schwarzmagier die immer noch auf seinen Tisch lagen und beginn zu lesen.
04.07.2003, 13:50 #393
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Unergründliche Dunkelheit herrschte in dem bedrückend engen Gang, den die Magier nun, in loser Formation und doch immer nah beieinander durchschritten. Less war nicht klaustrophobisch veranlagt, und doch war ihm die Platznot, in der sie sich momentan befanden, höchst unangenehm.
Doch ließ er sich nichts anmerken, lediglich das grimassenartige Verzerren seines Gesichtes, welches allerdings unbemerkt in der ewigen Finsternis unterging, ließ auf seine unangenehmen Gefühle schließen.
Gepaart mit einem Hauch von Furcht schritt er weiter hinter seinen Leidensgenossen her. Leichte Schmerzen durchzogen seinen Kopf, Fragen ohne Antworten, Fragen nach dem Sinn dieser ganzen Aktion. Die vermeintliche Entschlossenheit, welche er am Beginn dieses Gegenschlags an den Tag gelegt hatte, war schon längst aus seinen Gedanken gewichen, es war noch nicht an der zeit zu sterben, nicht für ihn. Es gab noch vieles zu erledigen, viele Antworten zu erfahren, er würde weitersuchen müssen, bis er letztendlich sich selbst finden würde...
Noch immer war er der festen Überzeugung, die Antworten eines Tages zu finden, geführt von der machtvollen Hand des Dunklen Meisters würde er sein Ziel, seine Bestimmung erreichen. Alleine aus diesem einen Grund ging er weiter, stellte sich der Prüfung seines Glaubens, er würde Kämpfen ... und er würde siegen...
Gedankenverloren drang die kleine Gruppe tiefer ein in die unheimliche Schwärze, obwohl ihnen diese Gemäuer schon so sehr vertraut waren, so flößten sich dennoch jedem, der sie auch noch so furchtlos durchquerte ein kribbelndes Schaudern ein.
Mit einem Mal stoppte die ungleiche Gesellschaft ihren Weg, das leise Knacksen von kleinen Holzsplittern, welche unter dem Gewicht ihrer Körper langsam zerbrachen, klang, begleitet von unzähligen, schaurigen Echos durch die Dunkelheit.
Ein leises Zittern, begleitet vom leichten Kitzeln der in ihm aufkommenden Gänsehaut, ließ Less’ Körper für den Bruchteil eines Momentes fast unmerklich erbeben.
Verzweifelt versuchte er einen Blick auf das Geschehen vor seinen Vordermännern zu erhaschen, doch, obgleich seiner überdurchschnittlichen Größe, gelang es ihm nicht, sich ein Bild der aktuellen Situation zu machen.
Vollkommen unerwartet stieß die unheimliche Kraft der tosenden orkischen Kriegsschreie gegen seine ungeschützten Ohren, ihm war, als wollte sein Trommelfeld mit riesigen Schmerzen zerbersten, reflexartig warf er beide Hände über sein Gehör. Dünne Blutgerinnsel tropften langsam von seiner Hand über die verdreckten Wangen, der ekelhafte Geschmack alten Blutes lief unangenehm über seine Lippen.
Ein kleiner Anflug von Furcht schien die Gruppe zu beherrschen, panisch versuchten einige, sich in den Schutz der Hinteren Reihen zu drängen, doch wurden sich sogleich wieder nach vorne gestoßen. Es gab nun kein Entkommen mehr, wer leben wollte, musste sein Leben riskieren. Erfasst von dieser grausamen Einsicht, kehrte die ursprüngliche Entschlossenheit zurück in die zeitweilig völlig ermüdeten Augen der Magier, ein letzter Funke Hoffnung gab ihnen die Kraft ihre Körper, und auch ihre Seele abermals bis an die Grenze ihrer Möglichkeiten, wenn nicht sogar darüber hinaus, zu bringen.
Niemals hatten die verwunderten Orks erwartet, einer solchen Überzeugung gegenüberzustehen, auch wenn sie letztendlich nur der Verzweiflung entsprang...
04.07.2003, 14:12 #394
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Grollend erklang das Gebrüll der Bestie. Die Orks blieben stehen. Erst einer, dann nach und nach immer mehr, bis die gesamte Gruppe still da stand, wie festgewurzelt und auf das Skelett des Schattenläufers starrte.
Spitz ragte das Horn auf der knöchernen Schnauze nach oben, die Lefzen waren zu dem typischen ewigen Grisnen von Totenschädeln verzogen. selbst bei diesem Raubtierschädel war es noch zu erkennen. Hinter dem dicken Schädel ragte wie ein Berg, nein wie ein ganzes Gebirge das Rückgrat mit seinem gewaltigen Brustkasten auf. Rippe um Rippe umspannte den Bereich, der ehemals von einem schlagenden Herz, das dickflüssiges Blut durch pulsierende Adern pumpte und einer großen, sich mit Unmengen von Luft füllenden Lunge gefüllt war. Doch nun war er leer und zwischen den Rippen, an denen noch verweste Reste des Fleisches hingen, konte man hindurchsehen. Am höchsten Punkt, wo sich die einzelnen Rippenpaare vereinigten, an der Wirbelsäule ragten kleine Knochenpanzer auf, die dem Schattenläufer ein wenig einer Raubkatze gaben, die ihre Nackenhaare zum Angriff bereit aufgestellt hatte.
Und zum Angriff bereit war die Bestie. Das schnurrende Grollen ging in lautes Brüllen über. Wo es herkam, war für einen Zuschauer ebenso rätselhaft wie die Antwort auf die Frage, weshalb sich ein Skelett von allein bewegte. Nur wer ganz genau hinsah, bemerkte die dünne, fadenartige Verbindung zwischen der linken Hand des schwarzmagiers und dem Untier. Über diese Verbindung wurde die Bestie gesteuert. Dieser dünne Nebelfaden, in dem die Magie ihren Kanal gefunden hatte, den sie zum fluß benötigte, war alles, was den Meister und sein Wesen, seine Kreatur verband.
Ungeduldig scharrte der Schattenläufer mit seinen großen, scharfen Hornkrallen im Marmorboden. Der rote Teppich, mit dem die Flure und Gänge einst ausgelegt waren, war längst Opfer der orkischen Zerstörungswut geworden. Die Krallen kratzten über den Boden, ein schabendes Geräusch, daß in ein gräßliches Schaben und Quietschen überging, unterstrich das dumpfe Gebrüll des schattenläufers und bildete den Kontrapunkt in dieser einfachen Melodie von Hass udn Zerstörung.
Und dann, ohne Vorwarnung, ohne sich zu ducken oder sonstwie zum Sprung bereit zu machen, sprang das Raubtier los. Fetzen von Fell, Reste von Sehnen und vergammelte Muskelfasern bewegten sich im Takt der Sprünge hin und her. Langsam ging der hohepriester hinter dem davon preschendem Ungeheur hinterher, um den magischen Kontakt nicht abreißen zu lassen.
Die Orks heulten auf, erhoben ihre Waffen und stürzten asich mit Gebrüll, daß das des Schattenläufers übertönte, in den Kampf. Wild hieben sie mit ihren groben Schwertern und Keulen auf den Gegner ein, doch das Skelett faßte sich unbeeindruckt einen der Kämpfer und schüttelte ihn, fest im Maul gepackt, hin und her. Schreiend versuchte der Ork, seine Waffe auf den Schädel des Schattenläufers niederprasseln zu lassen, doch durch die schnelle Hin- und Herbewegung verlor er die Orientierung, fuchtelte nur noch wild mit dem säbel umher und traf aus Versehen einen seiner Kameraden, der getroffen aufheulte und zu Boden ging. Der Schattenläufer trampelte über ihn hinweg. Seine Krallen bohrten sich trief in den ungepanzerten Unterleib.
Dann ertönte ein Knacken und der Ork im Maul fiel auf beiden Seiten heraus. Blut spritzte auf und die Lefzen des Raubtieres waren tiefrot gefärbt. Die restlichen Orks hämmerten weiter wie wild auf den Schattenläufer ein. Neben ihnen lag ein Verletzter mit aufgerissenem Unterlaib, aus dem weiße Gedärme hervorquollen. Wer sich über ihn gebeugt hätte, hätte beobachten können, wie dessen Augen immer glasiger wurden, bis sie erstarrten.
Doch darauf achtete keiner. Alle Orks waren dicht um den Schattenläufer gedrängt und versuchten, zum Schlage zu kommen. Die Bestie drehte sich im Kreis zwischen ihnen und versuchte, sich einen herauszugreifen, schnappte hierhin und dorthin, doch die Orks, auf der Hut, wichen ihm immer wieder aus, brüllten sich gegenseitig Kommandos zu und schlugen auf das Skelett ein.
Jetzt hatte es wieder einen unvorsichtigen erwischt. Oder war er zu tollkühn gewesen und hatte sich zu nahe in die Reichweite des furchtbaren Maules getraut? Mit einem Zuklappen des großen Maules war er seinen Waffenarm los. Wild schreiend rannte der Ork kopflos und blind vor Schmerz durch die Menge der Kämpfer und stieß mehrere weg, was zu einem kleinen Tumult führte. Laut rufend und durcheinander schreiend sprangen die Orks umher, wichen dem Schattenläufer aus und versuchten gleichzeitig, ihn zu treffen.
Endlich gelang es einem, mit einer riesigen Keule bewaffneten Ork, den linken Hinterlauf des Schattenläufers zu treffen. Knirschend barsten die Knochen, als er sie zerschmetterte. Splitter flogen umher. Das Skelett knickte ein und schleppte sich nun nur noch mit den Vorderläufen vorwärts. Nichtdestotrotz war es imemrnoch gefährlich. wieder schnappte es nach einem Ork, der nicht aufgepasst hatte und zerriß diesen mit seinen Krallen. Wild schüttelte es seinen kopf und der halbtote Ork wurde weiter zerfleischt, bis er in mehrere Teile auseinanderfiel und als blutiges Bündel liegenblieb. Die anderen drangen weiter auf den Schattenläufer ein. Jetzt hatten mehrere Keulenschläge den mächtigen Brustkasten getroffen und einige der Rippenpaare brachen ein. Doch solange das Rückgrat noch intakt war, waren gebrochene Rippen nur nebensächlich. Wieder erfasste die Tatze im Rundumschlag mehrere Orks und die langen, scharfen Krallen hinterließen tiefe Wunden bei den Getroffenen.
Schreie, Schweiß, Blut, abgetrennte Gliedmaßen, Knochensplitter, der Geruch von Exkrementen, die aus den Körpern der tötlich Verletzten, wenn sie ihre Muskeln nicht mehr unter Kontrolle hatten, austraten, der Hall vieler Schritte, das Kratzen der Krallen auf dem glatten Fußboden. Das alles vermischte sich zu einem unentwirrbaren Brei aus Gerüchen, Geräuschen und Bildern. Wild wogte der Kamf hin und her. Der Schattenläufer würde irgendwann zusammenbrechen, wenn er nur oft genug getroffen worden war, jedoch würde er bis dahin noch einige der Orks mit in den Tod reißen.
Langsam riß die dünne Linie, der Faden der Magie, derden Magier mit der knochigen Bestie verband. Die Zeit war abgelaufen. Die Beschwörung war in wenigen Augenblicken beendet und das Raubtier würde ohne neue Energie bald seinen Gegnern unterliegen, von ihnen zerhackt und zertrümmert werden.
Doch noch besaß der Schattenläufer genug Kraft, um sich gegen die Schar der Angreifer zu wehren. Wieder und wieder drehte er sich um sich, daß kaputte Bein nachschleifend versuchte er, mit dem spitzen horn seine Gegner aufzuspießen, schnappte nach ihnen, hieb mit den Vorderpranken nach den Orks. Hin und wieder taumelte einer der Angreifer getroffen zurück. Wenn jedoch hinter ihm schon die nächste Reihe auf Ruhm begieriger Kämpfer stand, dann hatte er verloren und der Schattenläufer setzte nach, um ihn entgültig zu zerfleischen. Das wilde Geheul des dem Tode geweihten schien die anderen Orks nur noch mehr anzuspornen.
Jetzt war der Kämpfer mit der riesigen Keule in der Nähe der Schnauze. Wild entschlossen hob er sein mächtiges Mordinstrument und ließ es auf den Schädel niederkrachen. Das horn brach ab und ein leises Knacken, daß jedoch im allgemeinen Lärm unterging, zeigte an, daß der Knochen gebrochen war. Ein letztes Mal schnappte der Schattenläufer zu und faßte nach dem Bein dessen, der ihn eben so schwer getroffen hatte. Tief gruben sich die Reißzähne in das Bein des Orks. Krachend splitterten die Knochen und spritzend färbte das hervorschießende Blut die Kiefern des Raubtieres aufs neue rot. Er riß den Ork von den Beinen und schleuderte ihn hin und her. Wild gestikulierend raste der Kämpfer, am Bein festgehalten umher, traf wie ebenn och seine Keule den Schatrenläufer, seine Kameraden und kegelte sie durcheinander. Sein lautes Geheul bildete die schauerliche Untermalung der Szene. Der Schattenläufer ließ den Ork in seinem Maul mit großer Kraft gegen eine Wand krachen, ließ aber nicht los. ein furchtbares Knacken ließ alle wissen, daß nun wenn nicht das Rückgrat, so doch der Brustkorb des Orks zertrümmert war. Weiße Knochenspitzen traten aus der aufgeplatzten Haut aus und Blut troff vom ganzen Körper, wurde jedoch durch die nächste schleuderbewegung im Raum verteilt und besudelte die Orks ringsum von oben bis unten. Immernoch schrie der Ork wie am Spieß. Der Rest seines Beines, das im Maul steckte, war schon längst abgefallen und war nur eins der vielen umherliegenden Teile der zerfleischten Orks. Wieder hob der Schattenläufer seinen Kopf, um den Ork mit voller Wucht auf den Boden prallen zu lassen. Ein Scheppern und Krachen, ausgelöst durch aufschlagende Rüstungsteile und zerplatzende Knochen, löste das erbärmliche Geschrei des nun toten Orks ab. Der Schattenläufer schaute wieder auf, hob das Maul. Da klappte sein Schädel der Länge nach auf und die eine Hälfte fiel herab. Still stand das Raubtier da, ihm gegenüber die Orks, die Waffen erhoben und zum Angriff entschlossen. Doch nur wenige Augenblicke nachdem dies geschehen war, brach auch der Schattenläufer zusammen und zerschellte wie Glas, das auf den Boden fällt. Eine Wolke staubfeiner Splitter regnete auf die Orks ringsum nieder. Der Schattenläufer war nicht mehr. Um ihn herum und unter ihm lagen die Reste vieler Gegner, Fleischklumpen, Blutlachen, zersplitterte Waffen, Köpfe, verschmierte Innereien, glitschige Flüssigkeiten, abgebissene Glieder. Leises Stöhnen einiger Schwerverletzter durchbrach die Stille nach dem Fall der Bestie.
04.07.2003, 16:25 #395
The_Nameless
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Gebannt besah Less das entzückende und zugleich unendlich grausame Schauspiel, dass sich hier vor seinen Augen darbot, voller Genuss weiteten sich die dunkeln Augen beim Anblick der schrecklichen Kreatur, die auf faszinierende Weise die, vergleichsweise schwach und mickrig anmutenden Körper der vor Wut schäumenden Orks zerfleischte. Doch auch das mächtige Wesen einer Art, wie es sie noch nie zuvor gesehen hatte, wurde, getroffen durch die schweren Hiebe der rasenden Orks, mit jedem Treffer schwächer.
Dennoch bewunderte Less dessen Willen, sofern die untote Kreatur über einen solchen verfügte, denn, obgleich sie von noch so festen Schlägen getroffen wurde, so kämpfte sie trotzdem mit unglaublicher Verbissenheit weiter.
Schließlich sank das Skelett aber geschlagen zu Boden, aufgelöst in Millionen kleiner Staubpartikel ging es abermals ein in Beliars Reich.
Die Anzahl der gefallen Orks war unzählbar, das grässliche Bild, das sich aus den vielen verschiedenen Überresten der zerstückelten Opfer ergab, ließ höchstens ein paar Vermutungen über die genaue Zahl der Toten zu.
Und dennoch war es diese ekelerregende Darstellung, die den Funken Hoffnung in Less’ Gedanken wieder aufkommen ließ, noch waren die Magier nicht besiegt, ein jeder hatte die unglaubliche Macht, die ihnen der dunkle Herrscher gegeben hatte, mit eigenen Augen gesehen, nun lag es an ihnen, diese zu nutzen.
Das laute Brüllen der Orks riss ihn wieder zurück in die Realität, abermals machten sich diese zu einem weiteren Angriff bereit, mit schnellen, von ewigem Hass auf die Mörder ihrer Brüder gesteuerten Schritten näherten sie sich rasant den finsteren Schwarzmagiern. Einige stolperten mit einem lauten Poltern über die, im kompletten Gang verteilten Körperteile der toten Krieger, doch wurden die Gestürzten von niemandem beachtet, rücksichtslos schritten die nachkommenden Kämpfer über ihre hilflosen Körper hinweg, das krachende Geräusch schmerzhaft brechender Knochen entwich ungehört in die Dunkelheit.
Wie besessen starrte Less den grünfelligen Kreaturen entgegen, Wut beherrschte seine Augen, feine Äderchen spannten sich über seinen Muskeln, eine fast unmenschliche Kraft begann langsam, von seinem Körper Besitz anzunehmen.
Mit unnatürliche wirkenden Handbewegungen griff er an seinen Gürtel, die Schriftzeichen, welche das vergilbte Pergament in seinen Fingern überzogen, schienen auf seltsame Weise zu leuchten, die wundersamen Zeichnungen pulsierten in gleichmäßigem Takt.
Seine glühenden Augen sanken auf den magischen Text, blickten auf die unentzifferbaren Worte. Plötzlich erhob sich sein schwerer Schädel, mit starrem, ausdruckslosem Blick sah er verwunderten wütenden Orks entgegen, unbewusst öffneten sich seine Lippen, und wie von alleine begann er die unbekannten Sätze auszusprechen.
Dichter Nebel erschien über den blutverschmierten Marmorplatten des finsteren Ganges, die schaurige rote Färbung, die unkontrolliert die matten Schwaden durchzogen, veranlassten die anstürmenden Krieger dazu, ihren Gang für einen kurzen Moment zu unterbrechen. Welche Art von Magie würde sich ihnen nun in den Weg stellen...
Begleitet von sonderbaren, alles übertönenden Geräuschen, welche mit nichts was Less jemals zu vor gehört hatte, zu vergleichen waren, formte sich die unheimliche Gestalt eines dürren Wesens aus dem allmählich schwindenden Nebel. Ein schreckliches Grinsen breitete sich auf dem Schädel der, lediglich aus verwesten Knochen bestehenden Kreatur aus.
Mit einem leisen Klirren nahm das recht gebrechlich wirkende Skelett den von braunem Rost überzogenen Zweihänder in seine kräftigen Hände.
Ohne auf irgendwelche Befehle zu warten, folgte es den deutlichen Gedanken seines Beschwörers. Mit krachenden Schritten rannte es den verdutzten Orks entgegen...
04.07.2003, 19:28 #396
Squall_L
Beiträge: 1.067

Als Squall eine Pause zwischen dem Lesen machte und aufstand bemerkte er wie, er sich kaum noch bewegen konnte. Dieses ständige sitzen konnte ja nicht gut für seinen Körper sein wenn er sich weiter hin nicht bewegen würde , dann würde es noch bleibende Schäden geben.
Er entschloss sich mal ein paar Ertüchtigungsübungen zu machen damit er wieder ein wenig in Form kommen würde. Er erinnerte sich wieder an die Übungen die er früher immer am Morgen mit seinem Bruder und seinem Onkel gemacht hatte. Die Bibliothek war ja immerhin groß genug für ein paar Runden zum joggen.
Danach dachte er daran das sich schon einige in der Bücherei verlaufen hatten, also sollte er sich den Weg den er laufen wolle sorgfältig markieren. Er ging eine Strecke ab die er für abwechslungsreich fand wenn es so was in einer Bibliothek überhaupt für jemanden der joggen will gibt. An jeder Abbiegung legte er einen kleinen Haufen Bücher damit er wusste das er hier abbiegen müsse.
Er machte ein paar Dehnübungen und beginn dann zu laufen ,Lucky sein treuer Begleiter wich ihn natürlich nicht von der Seite. Nach nicht einmal einer Runde musste Squall schon eine kleine Pause machen , er konnte es nicht fassen durch die age hier wo er sich kaum bewegte ist er ganz schön außer Form gekommen. Aber er wollte sich natürlich nicht unterkriegen lassen , er holte noch einmal tief Luft und rannte dann weiter.
Nachdem er sich bis zur Erschöpfung gelaufen hatte setzte er sich wieder an den Tisch und ruhte sich
ein wenig aus. Aber dabei überlegte er natürlich weiter wie er sich im Umgang mit seinem Dolch trainieren könnte, da kam ihn eine Idee, er könne doch auf ein egal klettern und an einen Balken oben in der Nähe der Decke könnte er etwas an einem Seil befestigen und es dann schwingen um es danach versuchen zu treffen. Doch was sollte er dort aufhängen ein Buch, nein er kann doch nicht einfach eins dieser mehr oder weniger Wertvollen Bücher zerstören.
Er nahm sich ein Stück Fleisch wovon er ja nun genug hatte und hang es an das Seil , immer hin konnte er das Fleisch danach immer noch Essen oder wenigstens Lucky. Nun begann er mit dem Training und schwenkte das Seil.
04.07.2003, 21:41 #397
Arctus
Beiträge: 531

Vergleichbar mit den anderen Magien bringt die Schwarze doch wohl wirklich die skurielsten und vorallem schönsten hervor! Wer sieht schon so einen wunderbar aufgebauten Körper aus dieser Sichtweise? Dies Eleganz, die in diesem Schattenläufer wohl einmal gesteckt hatte, war keines Falls verfallen wie die äußere Hülle. Nein, auch ohne diese wirken alle Bewegungen anmutig schön und wundersam kraftvoll, obwohl jegliche Muskelstränge fehlen.
Arctus stand nur mit offenem Mund da, beachtete die umherstreunenden Gegner gar nicht. Erst als ihn ein Magier zum Kämpfen anstieß zückte er ein Stück Pergament und las es vor. Langsame und verständliche Wort formten sich zu einer Einheit, die ein Tor zur anderen Ebene formten, in der Alle geschöpfte verweilte. Langsam öffnete sich ein Schlitz im Boden, weitete sich etwas, als eine knochige Hand heraustrat. Arctus blickte kurz von der Pergamentseite auf, beobachtete das schaurige Schauspiel vor sich und trat näher um in die hocke zu gehen, um alles mitverfolgen zu können. Die knochige Hand faste den Boden zog eine kräftige Schulter hoch, an der sich gleich noch ein Kopf anschloss. Ausdruckslos sah es zu seinem Erschaffer, der immer noch den Schwall der Worte in die Welt ließ. Schweiß trat auf die Stirn des Jungen, perlte hinunter auf die Nasenspitze und dann auf die Schriftrolle um schließlich das letzte Wort zu verwischen. Arctus geriet ins Stocken, wusste er keines Falls, was dieses Wort seien mag. Das Pergament zerbröselte in Tausend Stücke. Die Beschwörung schien abgebrochen zu sein, was man auch an der Verengung des Loches im Boden sehen konnte. Das Portal zerrte das Skelett wieder nach unten, das sich jedoch noch mit verzweifelter Kraft an das hier und jetzt klammerte. Arctus griff nach der anderen knochigen Hand, zog mit aller Kraft. „Komm zu mir!“ Eine Hüfte trat mit nach oben, gefolgt vom Steißbein. Schließlich stemmte sich ein Knie auf den Boden, zerrte die Füße unter sich noch mit Hoch und noch bevor sich das Portal schloss spuckte es einen langen Zweihänder aus. Der Sog ließ nach und Arctus kippte samt Skelett nach hinten um.
„Bei Beliar, bist du schön!“, lobte er das Skelett, als er den perfekt geformten Schädel betrachtete. Was es wohl früher mal war? Ein stolzer König? Eine Prinzessin?
Und jetzt gehorchte er dem Jungen?!
Arctus packte den knochigen Kollegen bei der Hand und zeigte ihm die Orks, die sich mit dem anderen Skelettkollegen abrackerten. Der Andere sah zwar Schattenläufermässig aus, aber das ist ja egal. Beide bestanden sie schließlich nur aus Knochen!
Arctus zeigte mit dem Zeigefinger auf einen der Grünhäuter und wollte dem schönsten Skelett auf Erden zeigen, was zu tun seie, doch dies schien es nicht zu verstehen. War die magische Verbindung etwas durch das Eine fehlende Wort abgebrochen? Der Junge rätselte ernsthaft.
Schließlich zückte er seinen Dolch, machte ein paar Bewegungen, die wohl Schlagkombinationen dar stellen sollten. Das Skelett versuchte sie nachzuahmen, bewegte die Gelenke. Einfach Wunderbar, wie sich Wirbel für Wirbel nach hinten Streckte, als das Skelett ausholte um den schweren Zweihänder über den kopf zu schwingen und zuzuschlagen. Dann entstand ein Katzenbuckel und knirschend ätzten die ganzen Knochen unter der Last und dem Schwung.
Arctus zeigte nun abermals auf die Orks und das Schattenläuferskelett. Schöni stampfte los, noch etwas unsicher, doch wie der Blitz lernend, den mit jedem Schritt wurde es sicherer, kräftiger, anmutiger. „Ja, genau so!“, schrie ihm Arctus hinterher, so überglücklich über seine erste Erschaffung. Das war die seine Magie! Keine Andere wollte er lernen!
Fleisch wich dem Stahl, teilte sich in der Mitte und ließ den Untermieter Blut hervorkommen und sich beschweren. Dieser ergoss sich voller Wut auf der Klinge, versuchte sie zu beißen und zu schlagen, traf jedoch nur auf eine kalte Wand aus Stahl.
Der Ork schrie auf. Er hatte gar nicht bemerkt, wie sich das Skelett flink an ihn geschlichen hatten und ihm das Schwert in die Schulter bohrte. Sofort waren zwei seiner Brüder zur Stelle, die auf den knöchernen Helden einschlugen. Schöni, drehte sich im letzten Moment, wich einer heransausenden Klinge aus und setze eine dreihundert und sechzig Grad Drehung nach, die die Gegner auf Distanz brachte.
Kurz darauf schlug die stumpfe Seite eines Orkbeils auf den Schädel Schönis, der sich zersplitternd im Raum verteilte, Augen aus den Höhlen riss. Der restliche Körper taumelte noch ein bisschen vorwärts, wurde jedoch von einem kräftigen Orktritt zu Boden gebracht und ebenfalls zerschmettert. Arctus schluckte. Gerade war irgendwas in ihm gestorben. Traurig senkte er den Kopf, betrachtete die Schwarz-Weißen Kacheln, die noch unter all dem Blut hervorlugten und dachte sich, „Scheiße!“
Im nächsten Moment brüllte ein Ork auf. Er hatte den Jungen bemerkt und schien auf ihn zu zeigen um den Kampfesfreunden zu zeigen, wo sie hinsollten. Arctus schluckte abermals.
Schnell wandte er sich um und rannte weg. Im Rennen kramte er einen weitere Spruchrolle hervor, stolperte jedoch, so dass all das Papier auf dem Boden umherflatterte.
Funken spritzen Neben ihm. Eine gigantische Orkwaffe hatte ihn knapp verfehlt. Sie hätte ihn zerbröselt, so heftig schlug sie auf. Panisch trat der Junge nach hinten, traf glücklicherweise die Weichteile des Ungetüms. Sich noch eine Spruchrolle schnappend rannte er weiter weg, den Gang entlang.
Sackgasse.
Arctus hämmerte angsterschüttert gegen die harte Mauer. Als ob ein „Sesam öffne dich“ gerade in dem Augenblick geschehen würde! Nein, es geschah natürlich nichts. Die Mauer blieb Mauer und des Jungen Worte überschlugen sich fast. Die Spruchrolle würde ihn retten, ganz gewiss!
Drohend erhob sich die Orkfratze vor ihm, bäumte sich immer mehr auf und warf einen tiefschwarzen Schatten über ihn. Arctus blaue Augen, tränendurchsetzt wie sie waren, funkelten ängstlich, als er schließlich das letzte Wort aussprach. Die Dunkelheit wich. Es wurde Licht, wo einst Schatten herrschte. Eine Kugel, bestehend aus Helligkeit manifestierte sich vor ihm und schwebte glücklich vor sich dahin. Das war sein Ende!
„Wieso musste ich grade diese Schriftrolle erwischen!“, wimmerte er nur, während er sich über die Stirn wischte. Wie auf befehl hüpfte die Kugel nach vorn, in die einzige Öffnung, die gerade auf direktem Wege vor ihr lag. Das Orkmaul.
Des Orkes Augen warfen sich an die Mauern, wie das Bild eines Projektors. Äderchen waren zu erkenne und vor allem die schwarze Pupille. Der Ork schrie. Die Lichtkugel in seinem Kopf schien seine Nerven wortwörtlich überzustrapazieren. Eine Freudenträne glitt an der blutigen Wange des Jungen herunter. Der Ork erblindete so eben, konnte ihm nur noch durch Glück etwas zu leide tun. Kreischend scharbte der Ork nun auf dem Fußboden herum. Sein Kopf musste sich wie kurz vor dem zerplatzen Anfühlen, doch Arctus lachte nur darüber. Es gab etwas Grausameres als den Tod! Licht im Kopf.
So schnell ihn seine Beine trugen begab sich der Magus wieder zu der Gruppe, sammelte seine Schriftrollen wieder auf und versuchte mal hier, mal dort mit Rat und Tat zu helfen ...
05.07.2003, 00:08 #398
Mardok
Beiträge: 1.049

Endlich waren sie im Kastell angekommen, nun ja es war zwar das Kellergewölbe, aber es gehörte dennoch zum Kastell. Alle waren heilfroh die Sache lebend überstanen zu haben. Mardok nahm eine Fackel aus seiner LEdertasche und zündete sie an. Er kam aus dem Staunen nicht heraus, so schöne Wände und so viele Gänge hatte er in seinem Leben noch nie gesehen. " Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Fette Rhobar nicht einmal annähernd so schöne und so große Paläste besitzt wie diese hier!" sagte Mardok. Die Anderen begannen zu lachen und gingen getrost einen der unzähligen Gänge entlang. Sie waren schon einige Zeit lang unterwegs, als sich Hemfas bei einem Der Magier beklagte:" Ihr wohnt hier und kennt euch nicht einmal aus, pah was macht ihr denn wenn ihr im Kastell seit, etwa nur essen und schlafen?? oder macht ihr auch mal was anderes?? "

Zloin antwortete:" Sei kein Narr, du hast keine Ahnung wie groß das Kastell wirklich ist. Das was du hier siehst, ist erst ein Teil des Kellers, keiner oder fast keiner kennt sich hier im Keller perfeckt aus und nun lasst uns ein wenig ruhen, der heutige Tag war doch ziemlich anstrengend, und Morgen werden wir weitergehen!"

So legten sich alle Männer auf den kalten und harten Steinboden des Kastells und versuchten ein wenig Schlaf zu finden, doch das war nicht sher leicht, denn immerhin ist Stein kein Federbett auf dem man einfach schlafen konnte. Jedoch waren alle sichtlich zufrieen mit ihrem neuem Bett, denn die Anstrengungen der letzten Tage, die Gefahr von den Orks entdecklt zu werden und das Banen um das Leben hatte die Männer sichtlich mitgenommen. Mardok jedoch musste sich als Einiziger auf den Bauch legen um ein wenig Schlaf zu finden, denn seine Wunde ließ es einfach nicht zu eine anderen womöglich bequemere Liebeposition einzunehmen.
05.07.2003, 08:22 #399
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Mit einem ohrenbetäubenden Krachen fiel Arctus Skelett in sich zusammen, aller Anmut, den dieser dürre Körper so wundersam geziert hatte, löste sich im Bruchteil einer Sekunde in Nichts auf. Doch hatte Less momentan keine Augen für alles Andere, und so bekam er nicht einmal mit, wie Arctus, völlig auf sich alleine gestellt, mit einem wütenden Ork im Rücken in die Dunkelheit flüchtete.
Dicke Schweißperlen trieben in Less’ Gesicht, seine Wunde blutete noch immer, allerdings lange nicht mehr so stark wie vor einigen Stunden, er sollte dies überleben können. Angestrengt war er vollkommen damit beschäftigt, seinem untoten Diener die dennoch recht einfachen Befehle zu geben, die dieser für ein sinnvollen und nützliches Handeln benötigte.
Seite an Seite mit beschworenen Kreaturen der übrigen Magier. Doch es schien fast so, als würde für jeden Gefallenen Ork, ein neuer, noch stärkerer Kämpfer nachrücken. Dennoch kämpften die Skelettkrieger weiter, ohne Gefühle, ohne Emotionen, willenlose Wesen, die lediglich den einfachen Befehlen ihrer Meister folgten, selbst wenn sie durch diese in den sicheren Tod geführt werden würden.
Mit einem Lauten Pfeifen fuhr der von rötlich braunem Rost überzogene Zweihänder von Less’ Skelett auf den nur schwach geschützten Körper eines Ork herab. Ein lautes Klirren schallten schrill in den Gang, während beide Krieger abermals zum Schlag ausholten.
Doch das untote Wesen war schneller, seine Erfahrung reichte bis in den Tod, und noch viel weiter darüber hinaus. In einer roten Fontäne schoss das Blut des Ork auf den Boden, wo es sich entgültig mit den schon vorhandenen Blutlachen vermischte, poltern sank der leblose grüne Körper auf die schrecklich verschmutzten Marmorplatten.
Den Kopf schüttelnd wandte sich Less von diesem Schauspiel des Todes ab, mit schnellen Blicken versuchte er, sich über die momentane Situation auf dem wahrhaft seltsamen Schlachtfeld, insofern man diesen engen Gang so nenne konnte, zu überschauen.
Mit leisen, und trotzdem deutlichen Worten gab er seinem Diener weitere Anweisungen, die dieser ohne Verzögerung und ohne jegliche Reaktionen ausführte.
Wieder rannte das dürre schutzlose Knochengerüst mitten in das Schlachtgetümmel hinein, mit unvorstellbarer Kraft schwang die riesenhafte Klinge durch die wütenden Reihen der Orks, angetrieben vom Hass seines Meisters, Less’ Hass...
Unzählige gequälte Rufe schossen aus dem verwirrenden Chaos vor seinen Augen, viele der grünfelligen Kreaturen gingen getroffen zu Boden, wanden sich vor Schmerzen schreiend auf dem blutüberströmten Boden den sie um weiteres der lebenswichtigen roten Flüssigkeit bereicherten. Verzweifelt versuchten die Verletzten Schutz in hinter ihren noch unversehrten Kameraden zu finden, und doch wurden viel auf grausame Weise wieder nach vorne gestemmt, wo sie schließlich hilflos auf den Überresten ihrer verstorbenen Brüder auf ihr schreckliches Ende warteten.
Doch blieben ihre geschändeten Körper weiterhin unbeachtet, mit kräftigen verachteten Tritten wurden sie von ihren ehemaligen Gefährten zu Seite gestoßen, damit der Weg in den Kampf wieder einigermaßen passierbar war. Sogleich stürmten auch schon die nächsten kriegsbesessenen Orks gegen die Mauer der untoten Kämpfer. Das Klirren aufeinandertreffender Waffen klang hell durch die Dunkelheit, der Kampf schien sich noch lange nicht dem Ende zuzuneigen.
Das auf ekelhafte Weise knackende Geräusch brechender Gelenke erschallte tief dröhnen in seinen Ohren, unzählige winzige Knochensplitter schossen mit irrer Geschwindigkeit durch den Gang, immer dann begleitet von erstaunten Aufschreien, als sie die unvorbereiteten Körper eines in der Flugbahn stehenden Wesens trafen. Getroffen sackte Less’ Skelettkrieger in sich zusammen, nachdem er sein linkes Bein verloren hatte, war es ihm unmöglich, weiter stehen zu bleiben, oder gar weiter zu kämpfen.
Mit einem dumpfen Knall zerschellte der knochige Körper über den dünnen Strömen orkischen Blutes, wo er sich letztendlich in der Unendlichkeit des finsteren Herrschers auf immer verlor...
05.07.2003, 17:16 #400
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

In der Reihe aufopferungsvoll kämpfender Schwarzmagier hatte auch Horaxedus seinen Platz eingenommen, wobei er soeben mit ansah, wie ein stattlicher Skelettkrieger, den er mit Hilfe einer Spruchrolle in aller Eile beschworen hatte, an einer für den Untoten eher unglücklichen Stelle materialisierte. Inmitten einer kleinen Gruppe Orks, die im Begriff schien, sich vom blutigen Gemetzel hinfort etwas weiter in Richtung der Magier voranzuschieben, hatte der Glasmacher seinen untoten Kämpfer platziert, der nun mit geschickter Bewegung den ersten der drei Orks bereits mit seinem Schwert bearbeitete und ihn sogleich seiner schwertführenden Hand entledigt hatte. Gebannt starrte Horaxedus auf diese kleine, selbstinszenierte Überraschung und sah schliesslich den schwerverletzten grünen Riesen ein letztes Mal zu Boden gehen.

Doch bevor der Schwarzmagier sich besann, hatten dessen Kameraden sich des knochigen Feindes orientiert und ihn sich zurechtgestellt. Der Magier war unachtsam gewesen, und so war es auch seinem Skelettkrieger ergangen. In der Zange zwischen zwei kampfeslustigen Orks blieb diesem nichts anderes, als den Akt der Verzweiflung auszuführen, den zu vollziehen manch lebendem Kämpfer sicher einen Tod voller Ruhm und Ehre eingebracht hätte. Mit wildem, wirbelnden Schwertstreich vollzog das Skelett einen Tanz, wie ihn Horaxedus nie zuvor gesehen hatte. Wessen Seele auch immer zu Lebzeiten Herr in diesem Krieger gewesen war, er konnte kaum im Kampf Mann gegen Mann sein Heldenleben ausgehaucht haben. Das Skelett liess sich soeben blitzschnell auf die Knie fallen, um dem Axthieb seines seitlichen Angreifers zu entgehen. Doch zugleich zuckte erneut seine fatal schwere Klinge gegen den mit schwerem Leder gepanzerten Unterschenkel seines Gegnübers. Blut floss, ein markerschütternder Schrei des getroffenen Orkkriegers ging im Kampfgetöse unter.

Das Skelett wand sich um den seitwärtigen Angreifer herum und vollzog einen Schwertstreich in dessen Rücken. Dessen grobe Panzerung indes war der denkbar ungünstigste Angriffspunkt, krachend schlugen die Funken von der schweren Klinge und rissen den knöchernen Krieger beinahe erneut zu Boden. Sofort aber wähnte sich nun der andere Ork am Zug und führte seine eigenartige Klinge in gewaltigem Hieb auf das scheinbar taumelnde Skelett herab. Doch erneut vollzog der grandiose untote Krieger eine Drehung und -es geschah so schnell, dass selbst Horaxedus es kaum zu sehen bekam- schnitt mit seiner Klinge dem grobschlächtigen Angreifer erneut ins Bein. Blut sickerte aus der inzwischen klaffenden Wunde. Fasziniert betrachtete der Glasmacher das Schauspiel, das ihm der von eigener Zunge beschworene Kämpfer hier bot. Urplötzlich jedoch flog das Skelett zu Boden. Der axtführende Ork hatte seine Waffe nun seinerseits seinem Opponenten in den Rücken geschlagen und den bäuchlings auf die Erde fliegenden Körper unmittelbar in zwei Hälften gespalten. Doch im Fallen noch reckte der stolze Skelettkrieger sein Schwert, und während er bereits verdient in das Reich Beliars heimkehrte, blieb dem am Boden liegenden Ork nichts weiter übrig als laut jammernd den endgültigen Verlust seines Unterschenkels zu betrauern.

Der siegreiche Riese jedoch reckte seine Axt in die Luft und beschrie seinen wenig heldenhaften, aber effektiven und erfolgreichen Angriff. Dann spuckte er dem am Boden liegenden, schwer verletzten Kampfgefährten ins Gesicht und wandte sich wieder zu den Magiern um. Im Dunkel des Schlachtgetümmels machte er Horaxedus aus und schien ihn lächelnd anzustarren, während er breitbeinig dastand und wie ein Holzfäller seine schwere Axt in beiden Händen wog. Über eine Strecke von kaum mehr als einem Dutzend Schritte blickten sie sich in die Augen, Ork und Magier, und nichts schien sie aus der Ruhe zu bringen. Ein genauer Beobachter gar hätte ein kaum wahrnehmbares, beiderseitiges Nicken erfassen können, noch bevor Horaxedus mit einem schnellen Griff um seine Taille einen mittelgrossen Stoffbeutel aus seinem locker geschnürten Bündel hervorzog. Geschwind legte er ihn auf den Boden, um ihn zu öffnen. Es war richtig gewesen, wenigstens den schweren Kadaver im Innenhof zu lassen, dachte der Glasmacher noch, als der Ork soeben begann, mit ersten donnernden Schritten auf ihn zu zu laufen. Dann flog bereits der Beutel, kuschelweich, ein Bettbezug gar, doch längst nicht duftig leicht. Verdutzt fing der grüne Krieger den leichten Sack, den ihm der Magier in vollem Lauf entgegengewirbelt hatte. Und als er merkte, dass es nichts hartes oder spitzes mit dem weichen Stoff auf sich hatte, blieb er stehen und begann zu lachen.

Nur selten hatte Horaxedus Zeit seines Lebens einen Ork lachen hören, wenngleich er viele bei verzücktem Töten beobachten hatte müssen. Ein heiseres Prusten und dumpfes Kichern erschütterte den grünen Riesen, während er des Magiers Bettbezug übermütig als Trophäe über seinem Kopf herumwirbelte. Doch der Glasmacher stand nach wie vor still da. Als er nun die linke Hand hob, begann er zu lächeln. Und nur einen kurzen Augenblick später begann bereits eine stattliche untote Blutfliege ihren wenngleich chancenlosen, so doch wunderschönen Flug auf den Orkkrieger zu. Dieser hörte kurz auf zu lachen, führte einen gewandten und immens kräftigen Schlag mit seiner riesigen Axt aus, welcher gut gezielt und augenblicklich den Angriff beendete. Und ihn doch erst eröffnete. Denn noch bevor der Ork wieder zu lachen beginnen konnte, drangen die Fliegen aus dem offenen Bettbezug hervor, der mittlerweile zu Füßen des grünen Kriegers lag. Ein stattlicher Schwarm schwarzer, summender Einzelgänger, einige von ihnen hart und glänzend, andere wieder lang und behaart, wand sich in einer kitzelnden, benebelnden Wolke um den Körper des Riesen empor. Immer höher stiegen sie, bis sie schliesslich allesamt den stinkenden Kopf des vor Schreck fast erstarrten Orks erreicht hatten und diesen derart schwarz und wild umkreisten, dass Horaxedus keinen Funken grün mehr zwischen all den Fliegen ausmachen konnte. Als der Glasmacher loslief, war sein Gegner soeben vergeblich im Begriff, mit seiner leeren Hand die tosende dunkle Wolke, die seinen Schädel umnachtete, zu durchtrennen. "Es ist gut." murmelte Horaxedus und hob im Laufen seinen Stab. Das summende Heer begann sich zu lichten und dem Orkkrieger blieb gerade noch die Zeit, sich ein Bild davon zu machen, dass es Horaxedus war, der ihm nun brüllend das stumpfe Ende seines Kampfstabes in seinen hässlichen grünen Schädel rammte. "ZAVALOOOON!!..."
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