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Das Amazonenlager #12
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13.07.2003, 03:23 #226
manmouse
Beiträge: 6.742

Esteron sah der Amazone noch hinterher und wartete bis sie in der Dunkelheit verschwunden war. Dann erst richtete er sich langsam auf und hob Lehna auf seine Arme.
“ Alles wird gut werden mein Schatz. Ich bringe uns jetzt in unser Zimmer. Versuch dich zu entspannen.
Lehnas zaghaftes Schluchzen war Antwort genug. Mit verbitterter Miene trug Esteron die junge Frau zurück zum Gästehaus. Leise knirschte der Sand unter dem Gewicht seinen beschlagenen Stiefelsohlen.
Morgen sollte er mal bei der Hohen Priesterin vorbei schauen. Sie musste doch irgend etwas haben was die Erinnerung von Lehna nahm, oder sie zumindest fürs erste ruhig stellte.
Seufzend wollte Esteron gerade das Gästehaus betreten, als Milena mit einigen Amazonen und einem verdutzt dreinblickenden Longbow aus dem Gästehaus traten. Womöglich hatte der junge Mann für noch mehr Radau im Schankraum gesorgt. Der Wanderer konnte sich ein leichtes schmunzeln nicht verkneifen, als er die Treppenstufen zu dem Zimmer hinauf stapfte und leise die Unterkunft mit Lehna betrat. Die Tür fiel nur noch leise durch einen Tritt ins hölzerne Schloss. Daran das Longbow als Täter in Verdacht kam dachte der junge Wanderer in dem Moment gar nicht. Zu sehr war er aufgewühlt vom Schicksal seiner Geliebten.
13.07.2003, 03:26 #227
Die Amazonen
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Das Gästehaus lag leer und dunkel da, niemand war mehr auf den Beinen, nicht einmal mehr Jamira.
Niemand...?
Das leise Tapsen der kleinen Füße auf den Holzdielen war kaum zu vernehmen, als Freya vorsichtig den Gang zu des Gästezimmern entlang schlich. Ganz am Ende rechts hatte dieser komische Ritter sein Quartier, der sich so sehr mit Milena gestritten hatte. Sie konnte den Kerl nicht leiden, er war groß und arrogant und ieks...
Also würde sie ihm mal einen Denkzettel verpassen.
Sie hatte das Zimmer inzwischen erreicht. Geräuschlos drückte sie langsam die Klinke herunter und spähte hinein. Der Kerl lag im Bett, hatte den Daumen im Mund stecken und schlummerte tief und fest, vor allem aber ahnungslos, vor sich hin. Ein Schadenfrohes Grinsen erschien auf Freyas Gesicht, als sie sich langsam in das Zimmer schlich und umsah. In einer Ecke entdeckte sie dann, was sie gesucht hatte – die Rüstung des Typen. Sofort war sie bei selbiger und entführte zunächst die stählernen Beinschienen nach draußen auf den Gang, anschließend die Armpanzerung, Helm, Stiefel, Unterkleidung. Kurz gesagt, alles was sie an Kleidung, Rüstung und Waffen finden konnte mit Ausnahme des Brustpanzers, des Kettenhemdes und des schweren Zweihandschwertes. Als ihre gesamte Beute auf dem Gang vor dem Zimmer lag, schloss sie die Tür vorsichtig wieder und begann leise, das ganze Gerümpel in den festen Sack zu packen, den sie mitgebracht hatte, und schleifte selbigen anschließend den Gang entlang durch den leeren Empfangsraum, hinaus aus dem Gästehaus und quer durch das Lager bis zum Bootssteg. Keine einfache Arbeit, aber was tat sie nicht alles...
Das Mädchen zerrte seine Beute über den Steg, um den Sack am Ende ins wasser zu stoßen. Mit einem lauten Platsch landeten Kleidung, Rüstung und die meisten Waffen des Ritters im schwarzen Meerwasser.
Freya grinste böse.
Jetzt aber nix wie ins Bett, bevor Jamira noch etwas merkte...

Lehna
13.07.2003, 03:34 #228
Melliandra
Beiträge: 478
Einige Zeit zuvor...........
Melliandra bedankte sich für die Aufmerksamkeit von Jori. Er schien wohl doch nicht so ein schlimmer Kerl zu sein. Lächelnd bedankte sie sich bei ihm indem sie dem Waffenknecht einen „freundschaftlichen“ flüchtigen Kuss auf die bärtige Wange gab.
“ Ich glaube es ist nicht nötig die Frauen zu befragen.
Die Verhaftung von Hackennase durch Milena hatte Melliandra nur am Rande mitbekommen, jedoch empfand sie es als gerecht, denn ihr Ärger über sein schlechtes Benehmen war noch nicht verflogen.
Die Amazone betrachtete noch einen Moment den dünnen Lederriemen stand dann auf und wünschte Jori noch eine erholsame Gute Nacht.
Schnell hatte sie das Gästehaus verlassen um ihre Unterkunft im Frauenhaus aufzusuchen. Jori tat es ihr gleich und war müde in seine Unterkunft im Gästehaus untergekommen.
Von dem was sich in dieser Nacht noch in diesem Haus ereignete, bekam keine Menschenseele etwas mit....
13.07.2003, 08:27 #229
La Lynx
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Sie war gestern noch lange in der Gaststube gesessen, bemüht sich möglichst unauffällig zu verhalten. Sie hatte an ihrem Getränk genippt und sich bemüht, möglichst unauffällig zu beobachten. Die Amazonen wurden ihrem Ruf als Kriegerinnen offensichtlich gerecht; die meisten Frauen hatten keine Ähnlichkeit mit den braven Frauen, die sie aus ihrer Heimat kannte, die Sorte Frau, die stets in hochgeschlossenen Gewändern um ihren Mann herumscharwänzelt.

Eine hochgewachsene, schlanke Amazone hatte ihre Aufmerksamkeit erregt; sie mochte auf den ersten Blick unscheinbar wirken, doch ihre dunklen Augen bargen ein Geheimnis, dass sich in dem Moment, da sich die Blicke der beiden Frauen kreuzten, aufflammte, um beim nächsten Lidschlag wieder einer prüfenden, fast analytischen Kühle zu weichen. Die Amazone lächelte Lynx zu, die diese Geste begierig aufsog - ein Lächeln wurde ihr selten genug geschenkt. Es war keine dieser Gesten, die Menschen in ihrer Unsicherheit einem jeden schenkten, der sie nervös werden ließ; es war ein offenherziges Lächeln, das in diesem Moment nur für sie allein bestimmt war.
Lynx sog scharf die Luft ein, und ihr Blick wich nicht von der Frau, auch wenn diese nun durch äußere Umstände abgelenkt wurde. Vielleicht könnte sie ihr weiterhelfen... Sie bezähmte ihre Gedanken, die eine ungewohnte Richtung einschlugen, schnell wieder. Es ging darum, einen Auftrag zu erledigen.

Eine rege Auseinandersetzung entbrannte an dem Tisch, an dem die geheimnisvolle Frau saß; ein Ritter schien sie und die Umgebung in höchste Aufregung zu versetzen. Am Rande bekam Lynx mit, dass es wohl um das brennende Etablissement in der Stadt ging - sie mußte unwillkürlich lächeln. Diese Amazonen hatten keine schlechte Art, ihren Unmut zu äußern. Einfach mal so ein Haus abfackeln und den armen Männern von Khorinis ihren Spaß zu versauen - das hätte fast eine ihrer Ideen sein können. Es trieben sich ausserordentlich viele Männer des Königs hier herum - zu viele fast für ihren Geschmack. Nach einiger Zeit aber wurde sie der immer mehr aus den Ufern tretenden Auseinandersetzung überdrüssig, und sie stahl sich heimlich auf ihr Zimmer.

In der ihr eigenen Genauigkeit legte sie ihre Rüstung ab und plazierte jedes Kleidungsstück sorgfältig auf den Stuhl der an dem kleinen Tischchen stand.
Ihre hohen Schnürstiefel waren von der Reise recht mitgenommen, und so kramte Lynx ein kleines Tiegelchen mit Fett hervor, nahm einen Stofffetzen und rieb sie noch mit etwas Fett dick ein. Die Stiefel waren an der Spitze durch mit Leder übernähten metallenen Kappen verstärkt, die ihr besonders im Kampf schon nützliche Dienste erwiesen hatten. Bevor sie das Licht löschte, legte sie ihren Drachendolch vorsorglich unter ihr Kopfkissen, eine Eigenart, die sie sich während der langen Jahre auf der Straße angewöhnt hatte.
13.07.2003, 09:57 #230
Skeleon
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Als der junge Dieb die Augen öffnete war der kleine, gemütliche Schlafraum wieder in helles, warmes Licht getaucht. Sein Blick fiel auf Satura, die mit einem sanften Lächeln an ihn geschmiegt lag.
Vorsichtig strich er ihr über die Wange und gab ihr einen innigen Kuss, den sie im Schlummer erwiderte.
Leon grinste ein wenig.
Heute würden sich ihre Probleme hoffentlich entgültig lösen. Sie hatten beide soviel in ihr Zusammensein gesteckt - Satura insbesondere - , war es da zuviel verlangt, vor Schicksalsschlägen geschützt zu sein?
Vorsichtig richtete er sich auf, bemerkte wie die Amazone unwillig murmelte und ließ sich wieder ins Bett zurücksinken.
Würde er eben noch eine Weile liegen bleiben, bis sie wach würde.
Feine Staubteilchen wirbelten in einem chaotischen Tanz durch die Luft und wurden von der hellen Sonne bestrahlt. Er folgte ihnen mit den Augen doch jedesmal kehrte sein Blick zurück zu der jungen Frau in seinen Armen.
Sanft streichelte er ihr über die Schulter und wartete, dass sie erwachen würde ...
13.07.2003, 10:11 #231
Kano
Beiträge: 2.622

Ein tiefes Fluchen schmetterte durch das Gästehaus, nur Sekunden später flog die Tür zu Kanos Zimmer auf, dass es sie aus dem Scharnier riss und in Stücken auf dem Flur verteilte. Diese verdammten Amazonen, was fiel denen ein?! Aufgebracht stand der Ritter auf dem Gang und sah sich um, keine Spur von seiner Ausrüstung...außer...
Kano beruhigte sich und ging in die Knie. Kratzspuren zierten den Holzboden, sicher von dem Dieb hinterlassen. Es war also kein kräftiger Dieb gewesen. Aber eigentlich sollte es eine Amazone doch schaffen, Beinpanzer, Schwert und bogen zu tragen...

Nachdenklich ging er wieder in sein Zimmer und nahm sich sein Schwert. Nur in Unterhose bekleidet ging er dann wieder auf den Flur und hinunter in den Hof, immer den Spuren folgend. Zwar waren sie auf dem Hof weniger deutlich, aber dennoch war klar zu erkennen, dass sie hinaus führten. Kano folgte ihnen also immer weiter, über die Wiese bis hinunter zum Strand. Zum Steg des Bootshauses, um genau zu sein. Am Ende des Steges endeten die Spuren logischer weise. Versenkt also. Das sollten ihm die Verantwortliche büßen!
Er rammte seine Klinge in den Steg und ging an die Kante.

Dann sprang der Ritter ins Wasser, tauchte nach unten und erreichte nach wenigen Sekunden den Grund. Es war nicht sonderlich tief, sonst hatten sie ja auch kaum einen Steg aufbauen können, und so konnte sich Kano schnell an die Suche machen. Selbst im Schein der Sonne konnte er nur einige Meter weit sehen, aber seine schwere Ausrüstung fand sich wie er wartet direkt unterhalb der Stelle, an der sie ins Wasser geworfen worden war. Schnell tauchte er wieder auf, damit schwimmen konnte er nicht, aber es gab ja noch andere Möglichkeiten. Im Bootshaus war ein Seil schnell aufgetrieben, mit dem der Soldat erneut hinunter tauchte und es um den zugeschnürten Sack band. Das andere Ende fest im Griff tauchte er wieder auf und kletterte auf den Steg.

Nun zerrte Kano seine Ausrüstung wieder nach oben, die Wassertropfen glitzerten im Sonnenlicht auf der Haut des Kriegers, Adern trat leicht hervor, an denen das Wasser dann auf dem Körper entlang rann.
Polternd setzte der Sack auf dem Steg auf. Der Ritter band das Seil wieder los und hievte dann das Bündel auf den Rücken. Damit beladen stapfte er wieder zurück ins Lager. Wie schon beim Verlassen trafen ihn auch diesmal wieder unzählige Blicke, als hätten die Damen noch nie einen Mann gesehen. Amazonen...

In dem Zimmer, in dem er genächtigt hatte, angekommen, packte er alles aus, die Rüstungsteile waren nur nass, aber das Erz würde nicht rosten. Ein Glück, er hatte die Rüstung retten können, ebenso seinen einzigartigen Bogen und das seltsame Schwert, dass er im Moor gefunden hatte. Nicht auszudenken, wenn das verloren gegangen wäre...Yerodin hatte Wochen gebraucht, die Rüstung maßzufertigen...
In den Kampfpanzer gekleidet und wieder mit allen Waffen behangen trat er wieder hinaus auf den Gang, zu dumm, die Tür war hin...ein Moment der Unbeherrschtheit und schon war was zu Bruch gegangen...aber sie waren doch selbst schuld...

Hungrig ging der Krieger nach unten in den Schankraum und setzte sich, jetzt würde er erstmal was essen...
13.07.2003, 10:22 #232
Satura
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Als die hohe Amazone ihre Augen aufschlug, blickte sie in die sanften Augen Leons, der sie vorsichtig streichelte. Sie lächelte ihn an und zog ihn zu sich hinunter. "Guten Morgen..."
Eine gnädige, schwere Müdigkeit ließ sie ihm ersten Moment vergessen, dass sie heute viel vor hatten, und sie kuschelte sich eng an den jungen Dieb. "Lass uns doch einfach so liegen bleiben, ja? Am besten den ganzen Tag..." Sie spürte langsam ihre Lebensgeister erwachen, drückte Leon spielerisch in das weiche Bett, und kniete sich über ihn. Ihre langen, lockig-zerzausten Haare fielen auf seine nackte Brust und kitzelten sanft seine Haut. Sie beugte sich schelmisch grinsend über Leon und küßte ihn sanft. Seine weichen Lippen erwiderten, verlangend, und doch beherrscht.
"Was ist mit dir?" Satura sah ihn fragend an. Sie ließ sich zurückfallen und saß nun auf seinem Becken, als Leon schmerzvoll aufstöhnte. Jetzt erst fiel ihr der große Bluterguß auf, der sich von der Seite seines Oberkörpers bis zu seiner Hüfte zog, und unter dem Hosenbund verschwand. "Oh, entschuldige... waren das die Goblins?" Vorsichtig nahm sie das Gewicht von seinem Becken und begutachtete die Verletzung. "Sag mal, wieso überhaupt Goblins? Ich mein, wo warst du denn? Waren es so viele?" Vorsichtig tastete sie seine Seite ab; sein schmerzerfülltes Keuchen bestätigte ihre Vermutung. "Scheint, als hättest du eine angeknackste Rippe... Warte..."

Satura holte eine ihrer Vollmondsalben aus einem der Beutelchen, die sie neben das Bett plaziert hatte, und öffnete den duftenden Tiegel. "Riecht das nicht herrlich? - Das wird deine Schmerzen lindern." Sie zwinkerte ihm zu und nestelte an seiner Hose herum. Der Bluterguß war wirklich riesig - Leon musste ziemliche Schmerzen haben. Vorsichtig begann sie, die wohltuende Salbe einzumassieren, und lächelte ihn dabei aufmunternd an.

Als sie fertig war, stellte sie die Salbe beiseite, und ihre Finger spazierten langsam über seinen Oberkörper. "Du scheinst nachdenklich..." begann sie zögerlich.
Natürlich wußte sie, warum... er machte sich Sorgen. Doch auf eine Art hatte sie sich mit ihrem Vergessen angefreundet, warum auch Erinnerungen nachtrauern, wenn man sie nicht kennt? Warum einen unbekannten Menschen vermissen, wenn es so viel wichtigeres gab... zum Beispiel Leon.
13.07.2003, 10:51 #233
Skeleon
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Bis eben gerade hatte er selbst kaum gemerkt, was die Goblins wirklich angerichtet hatten - erst Satura hatte ihn schmerzhaft darauf aufmerksam gemacht. Er lächelte gequält als sie sich sorgsam um ihn kümmerte - der sanfte Druck auf seine Hüfte verstärkte das Stechen noch ein wenig. Doch dann atmete er erleichtert auf, als die Schmerzen von einer sanften Taubheit abgelöst wurden, welche die Salbe ihm spendete.
"Weißt du, es war einer der Goblins, die ich für meine Kampfprüfung verwundet habe - er hatte sich Freunde mitgebracht. Aber es - geht eigentlich." presste er hervor. Er hatte ein Gefühl als würde ihm die Luft wegbleiben, obwohl die Schmerzen nur noch ein schwaches Pochen waren. Mit einem Seufzer ließ er sich ins Bett zurücksinken und atmete tief durch.
Satura warf ihm einen undeutbaren Blick zu.
"Lass nur - ich würde sagen, wir frühstücken noch ordentlich und dann suchen wir Sagitta auf. Ich habe vor 'ner Weile gehört, sie wäre wieder in ihrer Höhle. Hoffentlich macht es ihr nichts aus, dass wir uns selbst bedient haben." griente er.
Dann richtete sich der junge Dieb erneut auf und kroch seitwärts aus dem Bett hervor.
Mit flinken Fingern knotete er den Bund seiner Schürferhose wieder zu und warf sich das schwere, filzige Hemd über. Ein paar weitere Handgriffe später stand er wieder in voller Montur da, Eisenschützer an Armen und Beinen und die schweren Stiefel an den Füßen.
Etwas irritiert bemerkte er, dass der Bluterguss genau an der Stelle war, wo ihn bereits einmal der Dämon erwischt hatte. Irgendwie passte den Leuten diese Seite an ihm nicht ...
Er ließ sich auf einem Hocker nieder, achtete jedoch darauf, möglichst aufrecht zu sitzen, um seine Rippe nicht weiter zu belasten, und wartete, dass auch Satura in Gang käme.
Neckisch grinsend sah er ihr zu, wie sie ihre luftige Kleidung gegen die Rüstung eintauschte. Sie hatten wirklich zu wenig Zeit miteinander verbracht, dachte der Dieb.
13.07.2003, 11:10 #234
Satura
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Seufzend kleidete sie sich an - offensichtlich war Leon heute nicht in romantische Stimmung zu bringen. Sie küßte ihn sanft auf die Wange und legte dann klirrend den Waffengürtel um. Sorgsam strich sie über den Griff ihres Schwertes und sah Leon tief in die Augen. Es bedurfte keiner Worte, um ihm ihre Liebe zu vermitteln.

Dann ging sie an ihm vorbei aus dem Zimmer, Richtung Gaststube. "Nanu?" sie zog ihre Augenbraue mißbilligend hoch. "Was ist denn hier passiert?" Eine kaputte Tür versperrte halb den Weg, und mühsam hoben Leon und sie die Tür auf und lehnten sie an die Wand. Kopfschüttelnd ging Satura weiter; ihr Blick fiel auf den Ritter, der gestern noch Radau gemacht hatte. Sie wählte einen Tisch, der möglichst weit weg von dem war, an dem der Königsgetreue saß. So kam sie auch nicht in die Verlegenheit, ihn grüßen zu müssen...

In diesem Moment trat Jamira an ihren Tisch, und Satura sprach sie auf den Ritter an. "Er war es, der die Tür zertrümmert hat. Aber das soll die Königin mit ihm besprechen; zu ihr wollte er ja. Er wird sich dafür rechtfertigen und es bezahlen müssen." Satura nickte und bestellte sich etwas Brot und Milch mit Honig. Auch Leon bestellte, und Jamira eilte zur Küche.

Flüsternd beugte sie sich zu Leon, der neben ihr Platz genommen hatte. "Genau so führen sie sich immer auf, diese Königsritter..." Eine für sie untypische Verächtlichkeit schwang in ihrer Stimme mit. "Zerstören und morden, wo es nur geht. Sie suchen nie den Dialog, immer nur den Kampf. Wahrscheinlich sind sie schlimmer als die Söldner noch auf ihren eigenen Vorteil bedacht, sich an einen verdrehten Stolz klammernd."
13.07.2003, 11:29 #235
Skeleon
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"Hey, das klingt ja fast wie ein Lob."
Leon verdrehte ein wenig die Augen.
Er fragte sich jedoch wirklich, was all die Gardisten hier zu suchen hatten. Zumal er noch immer nichts von dem Überfall auf die Rote Laterne wusste konnte er nicht nachvollziehen, was all die Männer hierhertrieb - obwohl ...
Nein, sie sollten ihr kleines Städtel beschützen und sich nicht irgendwo außerhalb blicken lassen.
Zu Satura sagte er nur:
"Genug davon - lass uns lieber ordentlich frühstücken und die restliche Zeit genießen."
Seine Hand suchte die ihre und sanft zog er sie zu sich heran, um ihr einen Kuss zu geben. Wie um ihn zu bestätigen kam gerade Jamira aus der Küche gelaufen und balancierte auf einem Brett zwei Krüge mit frischer Milch und darin gelöstem Honig und einen Viertellaib Brot, dazu noch Schinken und Käse. Eine einfache und doch geschmackvolle Brotzeit.
Grinsend strich sich der junge etwas Rahm auf sein Stück Brot und stapelte zwei Schichten Käse darauf.
Ehe er hinein biss blickte er zur Türe, durch die heller Sonnenschein hereinfiel.
"Es ist schon fast Mittag - wir sollten bald aufbrechen, wenn wir nicht noch einmal in der Taverne übernachten möchten."
Fast hoffte er, sie wäre genau dafür.
Einen großen Happen später murmelte er: "Hmm bestm mwir -" er schluckte "- nehmen uns etwas Proviant mit. Und wir sollten uns am Hafen nach einer Mitfahrgelegenheit umsehen, über den Fjord ist es immer noch am sichersten."
Er erinnerte sich dunkel, wie Satura auf Bootsreisen reagierte.
"Wird schon schiefgehen. Ich bin ja da." griente er, ehe er einen weiteren Bissen in sich hineinschob.
Irgendwie fühlte er sich so unbeschwert - waren sie doch kurz davor, die verbliebenen Probleme aus der Welt zu schaffen. Es wurde wirklich Zeit, einfach ein wenig Frieden zu haben.
Ein wenig trübsinnig dachte er an das viele Gold und wie er es bekommen hatte - er hatte noch immer die volle Summe, waren die Übernachtungen doch umsonst und die Mahlzeiten günstig gewesen.
Zufrieden lächelnd nahm er einen großen Schluck aus seinem Krug und sah dann zu Satura, wie sie sich ihr eigenes Frühstück und Mittagessen zugleich bereitete.
13.07.2003, 11:42 #236
Satura
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Sie lächelte ihn an: "Du hast Recht - es tut mir leid. Nur diese Typen... Entschuldige, ich hör schon auf." Sie schwieg und machte sich mit einem ungeheuren Appetit über das herrliche Mahl her. "Du hast Recht, übers Fjord ist es am sichersten... wir finden sicher jemanden, der uns nach Khorinis bringt." sagte sie zwischen zwei Bissen.
Sie würden zu Sagitta gehen, und sie hoffte, dass die Heilerin ihr verzeihen würde, dass sie das Amulett hatte mitgehen lassen...
"Meinst du Sagitta ist sauer auf uns? - Aber vielleicht können wir sie ja bezahlen, oder ich..." sie stockte. "Ich gebe ihr das Amulett zurück, wenn sie es verlangt."

Als sie fertig gespeist hatten, bat Satura Jamira, ihnen doch ein Paket mit Proviant zu bereiten. Sie nickte Leon fröhlich zu und meinte: "Sobald wir unseren Proviant haben können wir aufbrechen."
Gesagt - getan - keine halbe Stunde später verließen die beiden das Gästehaus in Richtung Bootshaus.
13.07.2003, 11:59 #237
Longbow
Beiträge: 4.035

Was sollte die verdammte Scheiße? Ohne groß zu fragen stecken diese verdammten Amazonen ihn in den Knast. Er wusste, dass sie nur Ärger machen konnten. Doch allzu lange konnten sie ihn nicht festhalten, schließlich würde man ihn in der Stadt brauchen. Desweiteren würden Milizsoldaten aufbrechen und ihn befreien, falls sie ihn für längere Zeit festhielten.
Doch zunächst wollte er selbst probieren sich zu befreien.
Seine Zelle war 3*3 Meter groß, nicht gerade sein Standard. Durchs Gitter sah er in einer Ecke des Vorraumes seine Waffen liegen. Er würde sie im Falle eines Fluchtversuches unbedingt brauchen.
Außerdem döste eine Amazonen auf einem Stuhl vor sich hin und die Mauern seiner Zelle schienen für einen simplen Durchbruch zu dick zu sein.
Als seine Erfahrung half nichts, ohne weitere Hilfe konnte er nicht raus.
Er überlegte eine Weile, wie er eventuell einen Notruf abschicken konnte, aber fiel ihm da nichts ein. Doch dann kam ihm Jori und Kano in den Gedanken. Beide waren im Lager, und Jori wusste auch davon. Außerdem wusste er von der Festnahme.
Der Hauptmann gab es nur ungern zu, dass all seine Hoffnung auf Befreiung einem Waffenknechten und seinem ehemaligen Schüler beruhte.
13.07.2003, 12:12 #238
Skeleon
Beiträge: 793

Satura hatte sich an seiner unverletzten Seite eingehakelt und so stapften die beiden in Richtung Hafen davon. Eben umrundeten sie das letzte Haus als sie auf den großangelegten, hölzernen Steg blicken konnten. Ein wenig abseits stand das Bootshaus, in dem sowohl unbenutzte Schiffe gelagert oder in das sie zum Schutz vor starkem Seegang gebracht werden konnten und das außerdem als Werft für kleinere Boote diente.
Zielstrebig stapften sie darauf zu und wollten eben durch das hohe Doppeltor treten, als Satura den Dieb auf zwei Amazonen aufmerksam machte, die sich am Pier neben dem Haus befanden.
Die eine saß in erschöpfter Pose auf einem der Anlegepflöcke und blickte überallhin, nur nicht zu ihrem gegenüber. Dieses redete in einem unaufhörlichen Schwall auf die mehr als offensichtlich gelangweilte Frau ein und schien das entweder trotz allem nicht zu bemerken - oder es einfach für nicht wichtig zu erachten.
Sie trug eine leichte Lederrüstung und hielt mit der Rechten ein Ruder, das Blatt in die Luft gerichtet, fast wie einen Speer.
Langsam führte Satura den jungen Dieb auf die beiden zu - ein Fehler.
Die gesprächigere von ihnen bemerkte die Neuankömmlinge und stapfte freudig auf sie zu. Ihre frühere Gesprächspartnerin seufzte schwer, verließ ihren Hochsitz und verschwand, mehr als nur erleichtert.
"Na, wer seid ihr denn? Wollt ihr ein Boot kaufen? Mieten braucht ihr natürlich keine zu bezahlen, solange ihr es wieder schön zurückbringt und keine Schrammen reinbringt. Ich kann euch auch zum Angeln rausfahren wenn ihr wollt - oder eine romantische Bootsfahrt bei Nacht." Sie zwinkerte - sie zwinkerte ohnehin recht häufig.
"In jedem Fall seid ihr bei mir vollkommen richtig, hallo, mein Name ist Rita, ich bin quasi für die Boote zuständig, naja, ich fahre mein eigenes und versuche damit ein bisschen Geld zu verdienen, aber für Schwestern und arme Schlucker und Bedürftige überhaupt ist es umsonst, du siehst aus als hättest du's nötig - deine Kleidung ist so geschmackvoll."
Missbilligend betrachtete sie Leons zerfetzte Schürferklamotten.
"Aber egal, was ihr auch wollt, ich bin die Frau für euch!"
"Wir würden gerne nach Khorinis." schob Satura ein, als sich eine Gelegenheit bot - sie bereute es inzwischen wohl schon wieder, nicht einfach im Bootshaus nach Hilfe gesucht zu haben.
"Khorinis? Ja, das ist eine schöne Strecke. Ich bin erst vor zwei Tagen dort gewesen, habe dann so ein Mädel mit hierhergenommen. Sie war ja reizend, aber nicht sehr gesprächig und -"
"Wann können wir aufbrechen?" warf Leon ungeduldig ein.
"Bist wohl einer von der ganz eiligen Sorte, wie?" sprudelte sie im Gegenzug hervor. "Aber bitte, wenn euch soviel daran liegt loszufahren - da hinten ist mein Boot."
Sie wies ein Stück den Pier entlang - an einem der Holzpflöcke lag ein langes Amazonenboot vertäut.
Mit einigen hektischen Bewegungen trieb Rita die beiden an, schob sie vor sich her auf ihr Boot zu und quasselte die ganze Zeit weiter über dies und das. Leon schaltete seine Ohren auf Durchzug. Das würde noch eine lange Überfahrt werden.
13.07.2003, 12:30 #239
La Lynx
Beiträge: 56

Es war schon nach Mittag, als Lynx den Gästeraum betrat. Ihr Blick tastete in sekundenschnelle routinemäßig den Raum ab. Der Mann, der gestern an dem Tisch mit der Unbekannten gesessen hatte, saß heute alleine hier; er hatte einen leicht säuerlichen Gesichtsausdruck aufgesetzt - schien in Gedanken zu sein. Lynx grinste innerlich - nach dem was sie gestern mitbekommen hatte, schien er hier im Lager nicht unbedingt willkommen zu sein - und er war abgelenkt. Gab es bessere Voraussetzungen für einen kleinen, feinen Diebstahl? - Eindeutig nicht.

Alle guten Vorsätze von wegen nicht Auffallen, blabla... alles dahin, als sich der Blick der Frau an dem Gürtel des Ritters festsog, genauer an einem kleinen Ledertäschchen, dessen leichte Ausbuchtungen etwas von seinem Inhalt verrieten. Jeder Muskel an ihrem Körper war in geübter Konzentration gespannt, und im Bruchteil eines Augenblicks hatte ein Plan in ihrem Kopf Gestalt angenommen.
Sie warf ihr offenes Haar mit einer koketten Bewegung zurück und ging mit einem wiegenden Schritt an den Tisch des Ritters. Keiner ihrer Züge oder ihrer Bewegungen verriet die innere Anspannung, ihre Augen schienen die seinen zu fixieren, doch kannten sie nur ein Ziel.

Sie war an seinem Tisch angelangt, und - wie unglücklich! - stolperte sie über ein Stuhlbein und landete unsanft auf dem Schoß des verblüfften Ritters. Diesen kurzen Moment der Verwirrung wußte die Diebin zu nützen, und wie von selbst glitt ihre Rechte an den Gürtel des Mannes, in das Ledertäschchen hinein... Die Anspannung fand ihren Höhepunkt, als ihre Fingerspitzen kühles, glattes Gold fühlten... Ihre linke Hand hielt sich klammernd an der Schulter des Ritters fest, und sie sah ihn mit einem verwirrten Blick an. "Entschuldigen sie meine Unachtsamkeit..." Im nächsten Moment stand sie umständlich auf, errötend ihren Blick senkend. Ein paar Goldmünzen hatten so eben den Besitzer gewechselt...
Und nun stand sie vor ihm, mit einem atemberaubenden Lächeln ihn ansehend, sich entschuldigend.
13.07.2003, 12:43 #240
Kano
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Der Ritter sah etwas überrascht auf, zunächst hatte er es für einen Angriff gehalten, man wusste ja nie, was diesen Amazonen in den Sinn kam. Doch bevor er zur Abwehr überging, versicherte er sich dennoch noch mal und stellte fest, dass es wohl nur ein Unfall war.
"Schon ok, kein Problem. Seid ihr unverletzt?"
Der Frau schien nichts passiert zu sein, sie schaute nur etwas seltsam. Irgendwie so...nett? Vermutlich hatte sie nur irgendwas vor, spätestens seit der letzten Nacht gab es keine netten Amazonen mehr.

"Ihr solltet vorsichtig sein, wäret ihr nicht auf mich gefallen, wer weiß, was ihr euch getan hättet. Wie kommt's, dass ihr so freundlich drein schaut, keinen Groll gegen mich?"
Ein musternder Blick überflog die junge Frau, ihre schwarze Rüstung hatte etwas geheimnisvolles, sicher hatte sie etwas zu verbergen. Aber so lange sie ihn nicht so anging, wie diese Amazone vom Vorabend, war ja alles in Butter...
13.07.2003, 13:00 #241
Melliandra
Beiträge: 478

Immer noch etwas müde trottete Melliandra nackt zum Waschtisch und erledigte die kurze Katzenwäsche. Der Wind der durch das offene Fenster blies, fühlte sich gut auf der Freienliegenden Haut an. Lächelnd und unter einer leichten Gänsehaut genoss die Amazone das Spiel mit dem Wind noch eine Weile, schlüpfte dann in ihr leichtes Leinenhemdchen und die schwarze Lederrüstung. Heute würde sie weiter trainieren, das beherzigen was Satura ihr geraten hatte.
Energisch trat die Amazone vor die Zimmertür. Stürmte die schweren Treppenstufen hinunter auf den Innenhof.
Heute war es nicht ganz so heiß wie vor zwei Tagen, und so würde das Training heute nicht so anstrengend werden.

Als Melliandra den Innenhof betrat, fiel ihr auf das er heute ungewöhnlich leer war. Die Amazonen gingen wohl anderen Beschäftigungen nach oder einfach waren nur auf ihren Zimmer oder gar am Strand um dort auf der faulen Haut zu liegen.
Die Amazone kümmerte es nicht weiter, ihr Ziel war der Trainingsplatz.

Surrend zog die Amazone das die Waffe aus der Scheide. Die junge Frau ging in eine lockere Angriffsstellung und machte sich bereit, ihren unsichtbaren Feind zu vermöbeln.
Schnell stach die Waffe nach vorne, um dann mit vollem Schwung nach oben gezogen zu werden. Melliandra machte einen Sprung nach links, wirbelte leichtfüßig herum und schleuderte die Waffe mit einer leichten Drehung im Handgelenk nach rechts hinunter. Langsam wirbelte der Staub unter ihren Füßen auf.
13.07.2003, 13:06 #242
La Lynx
Beiträge: 56

Ohne ihr reizendes Lächeln zu verlieren hauchte sie mit sanfter Stimme: "Nein, mir ist nichts passiert, ich bin ja so ungeschickt. Groll? Gegen Euch? Aber nein warum sollte ich denn? Ich bin froh, wenn Ihr mir meine Ungeschicklichkeit verzeiht, edler Herr Ritter." Verspielt zwirbelte sie eine Locke zwischen ihren Fingern - erleichtert, dass er das Täuschungsmanöver nicht durchschaut hatte. Das prickelnde Gefühl eines erfolgreichen Diebstahls brachte ihre Nerven zum Glühen, und nur schwer gelang es ihr, ihre Freude zu beherrschen.
Sie lächelte den Ritter noch einmal an und meinte: "Ich möchte Euch nicht länger belästigen, Herr Ritter." Sie wandte sich zum Gehen, nur möglichst schnell aus dem Gästehaus verschwinden...
13.07.2003, 13:15 #243
Kano
Beiträge: 2.622

"Belästigen?", fiel Kano ihr sogleich ins Wort.
"Ihr belästigt mich doch nicht, ihr seid die erste Frau seit meiner Ankunft, die mich nicht gleich umbringen will. Abgesehen von der einen Wache vielleicht..."
Er lächelte schwach und wies auf den Stuhl am Tisch.
"Habt ihr vielleicht Hunger oder wollt ihr was trinken?
Etwas Gesellschaft kann in diesem Hexenkessel nicht schaden."
Den Satz hatte er bewusst leiser gesprochen, diese mordlüsternen Furien mussten ja nicht gleich alles mitbekommen. Vor allem die aggressiveren unter ihnen. Aber bei dieser Fremden schien er ja mal an eine etwas Umgänglichere geraten zu sein.
"Wie ist euer Name, wenn ich fragen darf? Ich bin Kano, Ritter des Königs, wie ihr seht, auch wenn die Rüstung nicht ganz der Norm entspricht..."
13.07.2003, 13:33 #244
La Lynx
Beiträge: 56

Lynx lächelte weiter, obwohl sie anders dachte. Mist... jetzt will der quatschen auch noch... Sie machte gute Miene zum bösen Spiel und setzte sich mit einem dankbaren Nicken. Andererseits - was zum Essen würde auch nicht schaden... Nun, mal sehen, wie weit man diesen Herrn Ritter des Königs ausquetschen konnte..
"Mein Name ist Lynx, ich bin eine Reisende und komme vom Festland. Es freut mich, Euch kennen zu lernen, und nach dem was ich gehört habe, sollt ihr Männer des Königs hier für Recht und Ordnung sorgen? Zumindest in Khorinis... Und im Minental. Dies Minental soll ein sehr gefährlicher Ort sein, habe ich gehört?"
13.07.2003, 13:40 #245
Kano
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Kano nickte zustimmend.
"Stimmt, deshalb sind wir da. Auch wenn einige der Frauen hier anders denken, sie halten uns für Mörder...Nunja...jeder hat seine Meinung. Wenn sie meinen, dass es so ist, ist es nur schwer, sie umzustimmen und vom Gegenteil zu überzeugen, zumal sie einem kaum die Möglichkeit geben.
Aber naja, so ist das."
Sie war also offenbar keine Amazone, immerhin, das erklärte die äußerliche Freundlichkeit, auch wenn er ihr so ganz noch nicht über den Weg traute...was hatte sie nur an sich, was ihn skeptisch sein ließ...
Inzwischen war Jamira wieder herbei gekommen und Kano bestellte sich etwas Fisch.
"Im Minental ist es wirklich recht gefährlich, also an eurer Stelle würde ich mich da nicht allein hinein begeben...Orks, wo man nur hinsieht...und Drachen, wie ihr vielleicht gehört habt...
Was wollt ihr essen?"
13.07.2003, 13:46 #246
Lehna
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Resigniert starrte Lehna in den mit Wasser gefüllten Becher vor ihr. Esteron hatte ihr den Arm um die Schulter gelegt und drückte sie sanft an sich, während er mit dem Daumen zärtlich ihre Wange streichelte. Mehr als zwei Becher mit dem Hochprozentigen Amazonengebräu hatten allerdings weder er noch Jamira ihr gönnen wollen. Aber was sollte sie mit Wasser? Bei Wasser konnte sie doch nicht vergessen...
Sie fühlte sich erschöpft und ausgelaugt, hatte in der letzten Zeit kaum geschlafen und fast nichts gegessen. Bei dem Gedanken an das Geschehene verging ihr sofort jeder Appetit. Nein, nicht nur der Appetit, der Hunger...
Und sie musste fast ständig daran denken. Wenn dieser Kerl Sara ‚nur’ umgebracht hätte... Aber nein, er hatte sich auch noch an der Toten vergehen müssen. Warum tat jemand so etwas?
Ihr trauriger Blick wanderte durch den Schankraum, ohne dass sie jedoch wirklich wahrnahm, was eigentlich passierte. Schutzsuchend schmiegte sie sich an Esteron, sie zitterte ein wenig, obwohl es nicht kalt war.
Hoffentlich fand Milena dieses perverse Schwein...
13.07.2003, 13:54 #247
Melliandra
Beiträge: 478

Nach dem frühen Training das Melliandra absolviert hatte, beschloss die junge Frau das Gästehaus aufzusuchen um sich von Jamira verwöhnen zu lassen. Leichte Schweißtropfen perlten sich auf ihrer Stirn, als sie den Schankraum erreichte. Zwinkernd trat Jamira gerade aus der Küche heraus und winkte Melliandra lächelnd zu.
Die Amazone wollte Jamira nicht noch mehr Arbeit aufhalsen und schritt in die Küche um sich ihr Marmeladenbrot selbst zu schmieren. Dann kippte sie sich noch ein frisches Glas Milch in einen Becher und stapfte gut gelaunt in den Speisesaal zurück.
Erst jetzt fiel ihr auf, das wieder die junge hübsche Frau im Speisesaal saß. Schüchtern warf sie ihr wieder ein Lächeln zu. Dann war da noch Kano, der verfressene Ritter.
Er versuchte es wohl immer auf die Gleiche Art und Weise. Erst nett fragen was die Dame gegenüber speisen möchte, seinen Teller verputzen und sich dann auf die Reste von gegenüber zu stürzen. Lynx schien den Mann nur lustlos zu mustern. Ohne das er es überhaupt bemerkte. Eine Gute Eigenschaft, wie es die Amazone befand, der Kerl verdiente es nicht anders.
Melliandra musterte das lustige Schauspiel vom Nebentisch, während sie genüsslich in ihr Marmeladenbrot biss. Etwas von dem süßen Fruchtmus, blieb dabei an ihren Lippen hängen. Lächelnd wischte sie es sich mit dem Zeigefinger ab, den sie dann ungeniert abschleckte.
In der anderen Ecke des Raumes saßen Esteron und Lehna. Dem armen Ding schien es gar nicht gut zu gehen.
13.07.2003, 13:56 #248
Carthos
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Mit gezogenem Zweihänder balancierte der Lord über einen Baumstamm. Freihändig beherrschte er diese Übung nun im Schlaf, doch nun galt es die Balance auch mit einem schweren Zweihänder zu behalten.
Bei jedem Schritt spürte der Paladin wie das Holz unter seinen Füßen knarzte und krachte. Die schwere Rüstung machte diese Übung doch immer wieder zu einem neuen Abenteuer. Für jede Übung suchte er sich deshalb einen neuen Stamm, da er den ausgedienten Trainingsobjekten nicht mehr so ganz vertraute.
Seine jetztige Übung gestaltete sich als äusserst knifflig, da er das Gleichgewicht nur dann halten konnte, wenn er das Schwert in beiden Händen trug, jedoch konnte er dann nicht mit den Armen eine eventuelles Schwanken ausgleichen. Widerrum, wen er die Arme ausstreckte hielt er in einem seine schwere Waffe und in der anderen nichts. Er hatte auch nichts dabei um dieses Gewicht auszugleichen. Also versuchte es der Lord mit einer leichten Schräglage seines Körpers. Nun war es etwas schwieriger einen Fuß vor den Anderen zu setzen, doch nach langem Üben kam er auf der anderen Seite des Stammes an.

Ätzend... brummte er vor sich hin und versuchte es erneut.
13.07.2003, 14:02 #249
La Lynx
Beiträge: 56

Lynx fuhr erstaunt zusammen. "Drachen sagt ihr?" Sie trommelte nervös mit den Fingern auf der Tischplatte. Sollte Isaja ihr etwa ein paar kleine, unwesentliche Details verschwiegen haben?
Jetzt erst wurde sie Jamira gewahr, die sie freundlich-auffordernd ansah. Sie bestellte sich eine Suppe, etwas Brot dazu und einen Krug Bier.

"Erstaunlich, was es hier alles gibt... Drachen, soso..." Nachdenklich zog sie ihre Stirn in Falten. "Sagt, zu Zeiten der Barriere, gab es da diese Drachen auch schon? Wisst ihr, ich habe von der Barriere gehört, mein Vater - Innos hab ihn selig-" Lynx senkte ehrfürchtig ihren Blick, "war in der Barriere. Und ich such verzweifelt nach etwas, das auf ihn hinweisen könnte..." Sie sah Kano traurig an. Wenn sie eines konnte, so war es die Schauspielerei...

Plötzlich nahm sie in ihrem Augenwinkel eine Bewegung wahr, ein schüchternes Lächeln in ihre Richtung ließ sie aufblicken. Es war die geheimnisvolle Frau von gestern, und sie schien offensichtlich keine Lust zu haben, sich wieder mit Kano an den Tisch zu setzen. Lynx schmunzelte innerlich, während ihr Blick auf der Fremden hängen blieb. Sie hatte eine schwarze Lederrüstung an - äußerst geschmackvoll, wie sie befand. Diese Frau hatte etwas... hypnotisierendes, etwas unnahbares, das Lynx anzog wie ein Magnet. Als die Amazone unverfroren kess ihren Finger ableckte, merkte Lynx, dass Kanos Blick ebenfalls auf der Fremden hing.
"Gefällt sie dir?" fragte Lynx den Ritter unwillkürlich.
13.07.2003, 14:15 #250
manmouse
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Schützend presste der Wanderer den bibbernden Körper seiner Freundin an sich. Lehna ging es immer schlechter, sie kapselte sich mehr und mehr ein. Esteron hatte sichtlich Mühe noch an sie heran zu kommen. Sanft wollte der junge Mann ihr auf die Stirn küssen, doch Lehna wich zurück. Fast ängstlich und angewidert.
Das Ereignis im Wald, bei dem Steinkreis schien sie mehr, als nur eine andere Frau werden zu lassen. Es war eine weitere Prüfung ihrer Liebe. Ein Test ob ihr Schwur, den sie sich gegenseitig gegeben hatten auch wirklich hielt.
Esteron seufzte leicht auf. Er würde Lehna helfen so gut er konnte. Ihr alle Zeit der Welt geben über dieses schlimme Ereignis hinweg zu kommen.
Er wollte was sagen, doch der Wanderer war nicht wirklich fähig dazu. Langsam glitt sein Blick zur Tür. Ob Milena gleich kommen würde?
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