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Banditenburg #3
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20.10.2003, 17:42 #76
Aros
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Müde und erschöpft wischte sich Aros die Schweißperlen weg, die ihm zahlreich von der Stirn herab bis zum Kinn rannen. Von früh bis abends war er in der Mine gewesen und hatte sich blöd geackert, nur damit er eines Tages ein paar Goldstücke bekäme. Er fragte sich, ob Diebereien nicht doch besser gewesen wären. Missmutig blickte der Schürfer zum Mineneingang, wo er seine anderthalb geschürften Eimer bei der Wache zurückgelassen hatte. Das Schürfen war nichts für ihn. Die ganze Zeit hatte er auf den feuchten, rauhen Fels eingeschlagen und hatte dennoch zumeist nur Splitter schürfen können. Abgesehen davon liebte er die Mine nicht gerade. Die stickigen, verwinkelten Gänge, die sich bis tief unter den Berg erstreckten, waren nicht sehr einladend. Das Gestein in den Gängen, in denen die meisten Schürfer arbeiteten, enthielt kaum mehr Erz, doch ging man tiefer in die Mine, begegntete man kaum noch Menschen und unheimlich war es Aros, dort zu schürfen. Er befürchtete, jeden Moment könne ihm eines dieser Biester - wie hießen sie? Minecrawler? -, vor denen die anderen Schürfer sie gewarnt hatten, in den Rücken springen und ihn verspeisen. Bisher hatte er nie ein solches Tier zu Gesicht bekommen, doch die Beschreibungen der anderen Arbeiter hatte ihm genügt. Riesige, drei Meter große, furchterregende Käfer, mit Zangen am Kopf, die groß wie ein Zweihandschwert waren und ebenso scharf. "Wenn du einem von ihnen begegnest, gibt es nur eine Regel", hatte ein Schürfer zu ihm gesagt. "Lauf! Lauf, so schnell du kannst und wenn du Glück hast, erwischt dich das Biest nicht, bis du einer Wache begegnest - nun, wohl eher mit sehr viel Glück, wenn ich dich so ansehe..."
Auch Claw´s Worte waren ihm in Erinnerung geblieben. "Seitdem ich hier Boss bin, hat sich die Rate der von Minecrawlern gefressenen Schürfer um 50 Prozent verringert." Hm. Was waren 50 Prozent?
Aros betrachtete seine geschundenen Hände. Sie waren verstaubt von dem Sand und dem Staub, den er vom Fels abgehauen hatte. Seine Arme schmerzten ihn bis zu den Schultern. Nun trottete er völlig fertig zur Taverne. Sein Vater hatte einen ähnlichen Tag gehabt, er war sofort in die Schürferhütte gegangen, um zu schlafen.
Aros war noch nach ein wenig Unterhalung zumute, und vielleicht noch nach einem kühlen Schluck Bier nach getaner Arbeit.
Auf dem Weg begegnete er Atlas, dem Schürfer, der gestern zusammen mit ihm und Störtebeker angefangen hatte. Er hatte ihnen die Taverne gezeigt und war nun scheinbar ebenfalls auf dem Weg dorthin. "Abend, Kollege", murmelte Aros auf die dahingenuschelte Begrüßung - oder was es auch immer gewesen war - seines Gegenübers und betrat nach ihm die Taverne. Keine anderen Schürfer waren in der stickigen, dunklen Bude, in der es nach Sumpfkraut roch. Die meisten waren wohl schon zu Bett gegangen, oder machten noch Überstunden in der Mine - entweder, weil Claw es so wollte oder weil sie völlig verrückt waren.
"´n Bier", rief Aros zum Wirt hinüber, Atlas, der am selben Tisch saß, tat es ihm gleich. Der dicke Mann am Tresen nickte und grinste, sodass sein goldener Zahn zum Vorschein kam und kurz aufblinkte. "Und... wie war dein erster Tag hier?", versuchte Aros mit Atlas ins Gespräch zu kommen. "Ich für meinen Teil wäre lieber in Khorinis geblieben. Das Leben dort ist zwar auch hart, wenn du kein Gold hast, aber wenigstens muss man sich da nicht den Rücken krumm schuften. Dort gibt´s reiche, unvorsichtige Händler", gluckste Aros in Erinnerungen versunken belustigt vor sich hin und lächelte.
20.10.2003, 20:08 #77
Atlas
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"Tja, das waren noch Zeiten." sinierte Atlas über das Leben in Khorinis.
"Ich hatte dort als Händler gearbeitet. Ziemlich erfolgreich, aber mit der Zeit war es mir langweilig geworden. Immer dieselbe dreckige Stadt, immer derseleb Fischgestank, immer die meckernden Wachen. Ich war ihrer überdrüssig. So bin ich hier gestrandet, wieder etwa gleich weit. Muffige Luft, unzufriedene Höherrangige, eine absolut stupide Tätigkeit, brennende Blasen an den Händen. So habe ich mir das nicht vorgestellt." Der ganze Frust kam nun raus. "Ich hoffe wir müssen nicht lange in diesem stinkenden Loch arbeiten und werden bald zu Herumtreibern befördert. Ach ja, kennst du jemand, der sich mit grösseren oder kleineren Wunden auskennt? Möglichst auf der Burg.
Er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Bier, weisser Schaum blieb an seinen Mundwinkeln hängen. Mit einer seiner dreckigen Hände wischte er ihn ab. Sein Augenmerk richtete sich nun wieder auf sein Gegenüber.
20.10.2003, 20:34 #78
Aros
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Aros schüttelte den Kopf. "Tut mir leid. Bin erst seit gestern hier und kenne die Leute hier noch kaum. Nur eins scheinen mir die Banditen gleich zu haben. Es sind üble Kerle, unter denen der Stärkste am meisten gilt. Ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Ich denke nicht, dass jemand unter ihnen Wunden versorgen kann. Du könntest es mal unten am Hof versuchen. Warum fragst du?"
Der Schürfer nippte ein wenig an seinem Bierkrug. Die Brühe hier schmeckte noch schlechter als die warme Brühe in Kardiff´s Kneipe. Na, wenigstens war sie nicht so teuer.
"Wie auch immer", fügte er nach einer Weile hinzu, nachdem sein Gegenüber, scheinbar in Gedanken versunken, nicht antwortete. "Ich werd mir jetzt mal ´ne Mütze Schlaf gönnen. Will ja morgen ausgeruht sein. Mal sehen, ob die Betten schön weich und komfortabel sind", meinte er spöttisch und bitter. Dann erhob er sich von seinem Platz, zahlte beim Wirt seine Zeche und verabschiedete sich. Ob Atlas auch gleich nachkommen würde?
21.10.2003, 16:20 #79
Claw
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In den letzten Tagen war nichts außergewöhnliches passiert. Nur eins störte Claw ungemein: immer öfter hörte er nachts Wölfe herum schleichen und heulen. Einige Schürfe hatten sich schon beklagt. Einer gar war verschwunden. Vermutlich von den Wölfen gefressen. Das Schlimmste daran war aber, dass es erst Herbst war. Was würde hier wohl passieren, wenn es Winter wäre ? Eine Wolfsinvasion ? Claw machte sich Sorgen. Seitdem er hier Boss war hat er unzählige Probleme lösen müssen, die sein Vorgänger im gelassen hatten. Und das Wolfsproblem kam auch noch dazu.
Claw sah den Kadaver des Wolfes an, der vor seinen Füßen lag. Er war mit einem halben Dutzend Pfeile gespickt. Da hatten die Turmwachen ganze Arbeit geleistet. Aber woher kamen die Biester ? Es gab ja schliesslich nur ein Eingang zur Banditenburg und die war stark bewacht. Dort würde kein Wolf reinkommen. Der Schürferboss dachte nach, bis ein erschreckender Gedanke in ihm aufkam: der zweite Mineneingang ! Den und den langen Gang in das Berginnere hatten sie damals gefunden, als er noch Schürfer war. Er führte zwar zu einem alten Wohnraum, aber von dort aus ging der lange Gang in die Tiefe des Berges. Diesen Gang hatten sie doch damals mit einem Gitter und ein paar Wachen versperrt. Aber die Wachen waren schon lang nicht mehr dort an der Arbeit, da man von dem versperrten Gang keine Gefahr erwartet hatte.
Claw war entsetzt. Konnten die Wölfe aus der riesigen Höhle kommen ? Die Höhle, die dreimal so groß wie die Stadt Khorinis war ? Aber sie war doch damals eingestürzt. Fragen über Fragen. Eine Antwort musste her und zwar schnellstens, bevor noch weitere Menschen gefressen werden würden.
Claw rannte in die Mine, an dutzenden verwundert blickenden Schürfern vorbei, in die abgelegenen Gänge. Er kam an. Das Loch in der Wand, es war immer noch da. Schnell kletterte Claw hindurch und fand sich in dem alten Wohnraum wieder, der vor mindestens 100 Jahren verlassen und vergessen wurde. Wie damals, als sie diesen Raum fanden, war alles noch gleich geblieben. Die Skelette lagen noch am Boden und die verstaubten Bücherregale standen auch noch da. Links ging es nun zum zweiten Mineneingang, der nicht benutzt wurde und rechts zu dem elend langen Gang, der in das Berginnere führte. Claw nahm seinen Mut zusammen. Er wusste was ihn womöglich dort erwarten würde, dennoch ging er voran, bis er zum Gitter kam, das damals zur Versperrung angebracht wurde. Entsetzen flammte in dem Banditen auf. Das Gitter lag auf dem Boden. Es war stark eingedellt. Irgendetwas großes musste es eingedrückt haben. Claw nahm eine Fackel und ging weiter, in den langen, dunklen Gang.
Nach einer halben Stunde erreichte er das Ende des Ganges. Vor ihm lagen die Trümmer der einstmals riesigen Höhle. Links hatte sich ein Gang gebildet, aus dem etwas weiter entfernt Licht hereinschimmerte. Claw stieg auf einen Felsen und kletterte langsam über den Trümmerhaufen. Überall lag Geröll herum, dass es schwierig machte, zum Gang zu kommen. Doch nach einer Weile hatte Claw auch diese Bürde geschafft und er stand an dem Gang, der weiter hinunter ins Erdreich führte. Aber von dort kam der schwache Lichtschimmer und wie eine Motte, die vom Licht angezogen wird, stieg der Schürferboss den steilen, langen Gang hinab.
Überall um ihn herum tropften Wassertropfen von der Decke auf den Boden, was diesen dadurch glitschig machte.
"Vermutlich ein Fluss über mir, das erklärt auch das Rauschen die ganze Zeit..." murmelte der Bandit und passte auf die glatten Felsen auf. Mehrmals musste Claw deswegen sich an den Wänden halten, wenn er nicht das Gleichgewicht verlieren wollte, doch stürzte er einmal und rutschte ein Stück auf den nassen Steinen hinab. Nach einer weitere Weile erreichte er aber endlich das Ende des Tunnels. Erstaunt blickte er zum Ausgang. Wasser floss von oben herab.
"Ein kleiner Wasserfall..." murmelte Claw und staunte nicht schlecht. Die Wassertropfen perlten leicht von eingen Felsvorsprüngen ab und glitzerten in der langsam untergehenden Somme. Claw genoss dieses Schauspiel, bis ein entferntes Brüllen jenseits des Wasserfalls Claws Aufmerksamkeit gewann. Langsam stieg der Bandit weiter hinab zum Wasserfall und versuchte hindurch zu blicken. Das Wasser war kristallklar und auch ebenso kalt und ohne große Probleme sah der Bandit einen kleinen See, so groß wie der vor Onars Hof. Vielleicht war es sogar dieser, überlegte Claw und sprang einfach durch den Wasserfall hindurch. Mit einem lauten Platsch landete er im kalten Wasser. Schnell tauchte er auf und schwamm mehr oder weniger elegant mit seiner scheren Ausrüstung ans Ufer. Jetzt war Claw richtig erstaunt. Er befand sich anscheinend in einem kleinen Tal.
"Verdammt, wo bin ich hier ?" fragte er sich und blickte umher. Eins war ihm jetzt jedenfalls klar : die Wölfe kamen aus diesem Tal. Und noch eins wurde ihm klar, das Tal musste erkundet werden. Wer weiß, wo es lag...
Donner liess den Banditen von seinen Gedanken abschweifen. Ein starkes Gewitter zog auf. Dicke, schwarze Wolken waren die Vorboten und hie und da blitzen einige Blitze auf und der Donner grollte hinterher.
"Jetzt wirds ungemütlich..." zischte Claw und sprang in den See zurück. Schnell schwamm er zum Wasserfall und kletterte mühevoll wieder hinauf in die Gänge zurück. Eins wusste er mit hunder prozentiger Sicherheit: er würde bald wiederkommen und das Tal erkunden.
Ein letzter Blick auf die Bäume und dann verschwand Claw wieder in den Bergen, auf dem Rückweg zur Banditenburg.
21.10.2003, 21:24 #80
Atlas
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Atlas war nach einem weiteren entbehrungsreichen Tag früh schlafen gegangen. Schwielen überzogen seine Hände, Schürfungen hatte er auch viele abbekommen. Positiv war einzige zu vermerken, das er ein bisschen mehr Erz geschürft hatte. Völlig erschöpft war er ins Bett gefallen und war sofort in tiefen, wohligen Schlaf gefallen. Plötzlich wurde er wach. Stimmen drangen an sein Ohr, sie disskutierten offensichtlich und da war wieder das klagende Heulen der Wölfe. Ihr Lied liess die Banditenburg nicht zur Ruhe finden. Geschichten über einen Verschwundenen machten die Runde und keiner fühlte sich wohl in seiner Haut. Er wusste, er brauchte Schlaf, sein geschindeter Körper verlangte danach, doch das Heulen strafte seine Müdigkeit Lügen und so blieb er lange wach liegen. Das Heulen schien näher zu kommen. Er stand auf und zog seinen Dolch. Ein Bandit schrie "ANGRIFF!" und verschwand aus dem Blickfeld. Das Lager war auf den Beinen, doch gegen den endlosen Strom Wölfe hatten sie wenig Chancen. Jeder versuchte irgendwo hinauf zu klettern, doch er stand nur da und sah. Es war ihm unmöglich sich zu bewegen. Die Wölfe umringten ihn nun und das furchteinflössende Haupttier stand direkt vor ihm. Sie sahen sich in die Augen. Sie waren stahlgrau und gebieterisch, weise und durch und durch böse. Das Tier schien zum Sprung anzusetzen. Jede Sehne trat hervor, die Muskeln hôben sich und das Gesicht war zu einer mörderischen Fratze verformt. Es sprang. Er öffnete die Augen.

Es war morgens, die Sonne war aufgegangen und er wurde unsanft wachgerüttelt. Störtebeker war sein Peiniger. Er fühlte sich wie gerädert und nicht erholt, wie man es nach 11 Stunden Schlaf normalerweise ist. Der rüstige Alte erzählte ihm, er hätte geschrieen und sich herumgewälzt. Müder, falls das möglich war, als am Abend begab er sich bald darauf in die Mine. Die andern Schürfer schienen sich über irgendetwas köstlich zu amüsieren. Nervige Typen, entschied er, als er im Halbschlaf an ihnen vorbeitorkelte. Die mürrisch dreinblickende Wache am Eingang klärte ihn dann auf:
"Sag mal, willste hier den Clown machen? Wohl gestern einen über den Durst getrunken. Du kannst froh sein, wenn ich dich nicht melde."
"Wieso Clown?" fragte er völlig perplex.
"Haha. Herr oberwitzig. Sag mal willst du mich verarschen?"
"Nein. Lass mich einfach durch."
"WAS BITTE WILLST DU IN DER MINE OHNE HACKE?"
Verblüfft sah er auf seine Schulter. Die rechte Hand war noch zur Faust geballt und er hätte schwören können, da war eine Hacke gewesen. Also trotte er nochmals zurück zur Hütte.
22.10.2003, 12:27 #81
Dämonenbeschwörer
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Müde und geschafft kam Phil nach seiner zweiten langen Reise zurück in die Burg. Er ging zu seinem alten Schlafplatz worauf er sich schlafen legte, als er dort niemanden sah...

Nachdem er lautes gelächter und gemormel wahr nam stand er auf und so nervige kleine Schürfer die über ihn lachten.
Phil nam seine schwarze Kapuze runter, zog sein Schwert was brachtvoll in der Morgensonne strahlte und drohte ihnen höchstpersöhnlich die Kehle durchzuschneiden. Als sie dies hörten sprangen sie auf und rannten vor Angst davon.
Phil grinste bloß und ging nach kurzem nach denken in das alte Wegelagererlager um dort mit hoher Wahrscheinlichkeit einen ruhigen Schlafplatz zu finden...
22.10.2003, 13:50 #82
Claw
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Hecheln und nassgeschwitzt stolperte Claw aus der Mine heraus. Die letzten Stunden, nach Aufbruch von dem mysteriösen Tal waren die Hölle für ihn gewesen. Dutzende Riesenratten und einige Minecrawler mussten aus dem Weg geräumt werden, damit Claw lebend aus der Mine kam. Er war mit Kratzer, Bisswunden und Dellen in seiner schweren Banditenrüstung übersät, doch das störte den Schürferboss kaum.
Als er endlich wieder im Freien stand, kamen sofort einige Banditen herangeeilt, um ihren Boss zu helfen. Neben einigen dazu kommenden Schürfern kämpfte sich Kalle den Weg durch die Menge frei. Um genauer zu sein, prügelte er sich regelrecht hindurch, da keiner richtig Platz machen wollte.
"Was ist geschehen ?" fragte Kalle entsetzt, als er seinen lädierten Boss sah.
"Kalle... wir haben ein Problem..." fing Claw nach Luft japsend an. "Lass Gjaron holen und einige andere Banditen... ich verhänge den Notstand über die Banditenburg." Einige Banditen sahen sich geschockt an. Was war passiert ?
"Ruft eine Versammlung ein, alle Banditen und Schürfer sollen sich hier eintreffen." sagte Claw und stand mühsam auf. "Wir müssen einer starken Bedrohung entgegentreten."
22.10.2003, 16:48 #83
Atlas
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Nachdem Atlas, diesmal mit der schweren Hacke, die Mine betreten hatte, hackte er lustlos auf einem bereits sehr abgetragenen Brocken rum. Der Körper führte immer dieselbe monotone Bewegung aus, der Kopf befand sich im Halbschlaf. Mittags hatte er sich gar nicht erst die Mühr gemacht aus der Mine rauszugehen, sondern an Ort und Stelle, auf dem kalten, harten, feuchten Minenboden ein Nickerchen gemacht. Dann kam sie wieder zurück und Störtebecker weckte ihn schon wieder. Der Typ ging ihm mittlerweile gehörig auf die Nerven. Ein Greis wollte ihn herumkommandieren. Es war einfach nur eine Frechheit. Weiter gings mit der Hackerei. Erz splitterte herum. Wieder fiel er zurück zum Halbschlaf, nur das vertraute Hacke-auf-Erz-Geräusch drang leise an sein Ohr. So ging es lange, bis irgendwann der Ton ein hohles Klonk! Klonk! war. Verstört wachte er auf. Sein Erzbrocken war ein Meter weiter den Gang hinauf. Da realisierte er: `Aha, ich bin gelaufen.` Eine Minute später: 'Was nun?'
So kam der Entschluss an die Stelle zurückzugehen und das Erz einsammeln. Bald war ein Korb voll, ging es ihm durch den Kopf, gerade als ein Aufruf durch die Mine ging:
"Alle Schürfer und Banditen aus der Mine rauskommen. Der Boss will was sagen."
Es war klar Kalle. Wieso konnte der nicht einfach verschwinden? Irgendein schlimmer Minecrawlerüberfall? Oder ein Rauswurf' Immerhin richtete er mehr Schaden an, als er von Nutzen war. Mit diesen erfüllenden Gedanken wandte er sich dem Ausgang zu. Langsam, nichts überstürzend kam das Tageslicht näher. Draussen angekommen hatten sich die Meisten schon versammelt und die besten Plätze besetzt. Fürh ihn kam nur ein Platz in Frage, der 1. weiiit weg von Kalle und 2. weit weg von Störtebecker war, so fand er dann auch einen Platz bei ein paar erschöpften Schürfern. Einzeln tröpfelten zwar immernoch Schürfer aus dem Dunkel, doch Claw schien anfangen zu wollen.
22.10.2003, 17:05 #84
Aros
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Es war bereits Aros dritter Tag in der Mine. Inzwischen hatte er ein wenig mehr über die richtige Technik des Erzschürfens gelernt, doch so richtig wollte er sich mit seinem Schicksal längst nicht abfinden. An jenem Abend saß der Schürfer abermals in der Taverne und schlürfte müde sein Bier, das kühl seine ewig trockene Kehle hinunterrann. Er war allein in der Taverne, nur der Wirt war anwesend und schrubbte einige Tische. Gerade hatte Aros das nächste Bier bei ihm bestellt, als plötzlich ein Schürfer polternd in die Taverne stiefelte. "He, du faules Stück. Bier stehen lassen und rauskommen, der Boss hat ´ne große Versammlung einberufen." Eine Versammlung? Eine Versammlung aller Schürfer und Banditen? Was das zu bedeuten hatte? Ob das hier oft geschah? Bedauernd, dass er sein Bier nicht mehr genießen konnte aber auch von Neugier getrieben, verließ er die Taverne und trat ins Freie. Ein kalter Wind fegte über den Berg und wirbelte Aros' lange Haare auf. Der Schürfer erblickte die anderen Bewohner der Banditenburg, es waren wohl einige Dutzend, um das Lagerfeuer geschart. In der Mitte stand Claw und warf Aros einen erzürnten Blick zu, wohl, weil er zu spät gekommen war, denn es schien, als wolle er bereits beginnen.
22.10.2003, 19:26 #85
Claw
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Eine Kiste wurde heran geschafft und Claw stellte sich drauf, damit auch alle ihn sehen und hören konnten.
"Gut das ihr da seit. Es gibt ein großes Problem. Wir werden von Wölfen angegriffen. Jede Nacht seit 5 Tagen schon streunen sie in der Mine und in der Banditenburg herum. Anfänglich war nicht klar wo sie herkommen, aber nun weiß ich es. Ich bin heute Mittag in die Mine, in die dunkelsten, verlassensten und gefährlichsten Stollen. Vor einem halben Jahr hatte ein Dutzend Schürfer dort einen gang in einen alten, verlassenen Wohnraum freigelegt. Von dort führten 2 sehr lange Tunnel weg. Einer zur Rückseite der Banditenburg, zum jetzt offiziellen zweiten Mineneingang, der aber nicht benutzt wird. Der andere führte tief ins Bergmassiv, in eine Höhle, dessen Ausmaße ihr euch nicht im Traum vorstellen könnt. Wäret ihr von dort oben runter gefallen, so hätte euer Flug bestimmt 5 Minuten gedauert, bis ihr unten ankommt. Wenn nicht sogar länger... Damals trauten sich einige mutige Schürfer und Banditen hinab in diese Höhle. Stundenlang sind wir hinabmarschiert, bis wir auf eine Plattform kamen, die in einen geheimen, unterirdischen Tempel führte. Dort gab es Gold ohne Ende. Gold, bis zur Decke. Und leider auch genau so viele Untote. Viele Schürfer starben dort bei dem Kampf ums Überleben, doch plötzlich stürzte die Decke ein und wir mussten uns zurückziehen. Wir nahmen an, die ganze Höhle wurde verschüttet. Und das war auch gut so, denn niemals sollte mehr ein Lebender die Untoten und die schrecklicheren Wesen, die noch tiefer sich befanden erblicken." Claw hielt inne und trank einen Schluck Bier.
"Dieser Tunnel, der zu der Höhle führte, wurde mit einem großen Metallgitter verschlossen, auf ewig. Doch wie es das Schicksal wollte trieben mich die Wölfe an nachzuschauen, ob die Höhle tatsächlich verschüttet war, denn dieser Weg war der einzige, auf denen die Wölfe hätten in die Banditenburg eindringen können. Und tatsächlich. Ich sah das Gitter, es lag auf dem Boden und war stark eingedellt. Irgendetwas großes muss es eingedrückt haben... wir auch immer. Ich folgte dem Tunnel und kam zur Höhle. Sie ist tatsächlich verschüttet, aber knapp bis zum Tunnel. Er ist begehbar. Ein neuer Tunnel ist in der Höhle entstanden. Ich folgte ihm und kam nach einer Weile in einem Tal an. Der Ausgang des Tunnels ist in einem Wasserfall. Und von dem genannten Tal kommen die Wölfe her."
Wieder trank der Schürferboss einen Schluck aus seinem Krug.
"Und nun kommen wir zum Knackpunkt... von diesem Tal geht die Gefahr aus. Irgendetwas großes, starkes führt die Biester an und dieses Vieh hat auch das Gitter eingedrückt... ich rufe alle mutigen Männer auf, mir zu folgen und diese Biester auszurotten, ehe noch mehr Leute hier in der Burg verschwinden ! Wer ist dabei ?" rief Claw und viele Männer jubelten. Claw war zufrieden, die Männer hörten auf ihn und würden ihm folgen.
22.10.2003, 19:43 #86
Aros
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Aros zögerte noch, während viele der anderen Schürfer Claw bereits zujubelten und Rufe wie "Ich bin dabei!" oder "Sie bekommen unsere Burg nie!" zu hören waren. Was der Schürferboss da erzählt hatte, klang gar nicht gut und Aros verspürte keine Lust, sein Leben aufs Spiel zu setzen - er war erst drei Tage hier und sollte sich schon aufopfern, um zusammen mit vielen anderen Schürfern zu sein Leben zu lassen, nur damit einige andere, stärkere überlebten?
Andererseits sagte ihm irgendetwas, dass er es wagen sollte. Vielleicht könnte er sich so vor den anderen beweisen und bekäme bald eine Gelegenheit, aus der dunklen Mine zu kommen, wo er sich sonst Tag für Tag den Rücken krumm schuften müsste - und das waren auch keine viel angenehmeren Aussichten.

So stimmte auch er mit ein in die Rufe der Schürfer, während sich langsam Dunkelheit über das Land legte und die Banditenburg nur von dem fröhlich knisternden Lagerfeuer, umringt von den jubelnden Schürfern und Banditen erhellt wurde. Dann hielt Aros inne und blickte an seinem Körper herab. Seine leichte Schürferkluft würde ihm wenig Schutz bieten. An seinem Gürtel hing lose sein altes, abgewetztes Messer. Doch zu viel mehr als dem hinterhälteigen Mord achtloser Menschen in den dunklen Gassen des Hafenviertels würde es nicht taugen. Er sollte zusehen, dass er sich schnellstens eine ordentliche Waffe beschaffte. Sein Blick wanderte weiter an seinem Körper hinab und stoppte beim Anblick seines schmalen Geldbeutels. Nicht mehr viel war übrig von Sentenzas Gold nach den Abenden in der Taverne.

"Wann soll´s denn losgehen?", rief er Claw zu.
23.10.2003, 16:34 #87
Atlas
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Atlas bekam nur die Hälfte der Rede mit. Irgendwas von Monstern, Minen und einer Höhle mit Tal. Irgendwann dann musste Claw etwas gesagt haben, das die andern zum jubeln brachte. Vor, hinter und nebenihm. Sie zerrten ihn auf die Beine und so machte er widerwillig mit. Bald zerstreute sich die Versammlung und viele gingen in die Taverne, einige trainierten. Er war der einzige, der sich, der frühen Stunde zum Trotz, in die Schürferhütte zurückzog. Er wollte einfach nur schlafen. Sein ganzer Körper war nur darauf ausgerichtet. Nach wenigen Minuten schon hatte der Schlaf ihn in eisernem Griff.
24.10.2003, 14:51 #88
Claw
Beiträge: 3.452

"Gut Männer ! Morgen ziehen wir dann los um den Wölfen in ihre pelzigen Ärsche zu treten !" wieder jubelte die Menge. Claw nickte zufrieden. Alles war beschlossen. Morgen würden sie der Wolfplage in dem mysteriösen Tal entgegentreten.
Die Menge verlor sich. Einige gingen wieder Schürfen, andere gingen Saufen. Die Banditen begannen wieder mit dem Training oder dem Wachdienst. Alles in Allem war fast alles wieder normal, bis auf die im Hinterkopf sitzende Angst vor nächtlichen blutigen Festen oder Beutezügen der Wölfe. Aber wenn sie erstmal tot sein würden, würde hier schnell wieder Normalität eintreten, dessen war sich Claw sicher.
Er stieg von der Kiste hinab und ging in die Mine. Nach einigen Minuten Marsch kam er am zerstörten Gitter an. Wenn sie fertig wären, mit dem Wolfausrotten, würden sie das Gitter nicht erneuern. Claws Plan war es, den Tunnel zum Einsturz bringen zu lassen, damit er endgültig geschlossen und für niemanden mehr zugänglich wäre. Claw schmunzelte und kehrte wieder zurück, durch die dunklen Tunnel der Mine.
24.10.2003, 15:02 #89
Störtebeker
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Störtebeker war völlig fertig von der Arbeit. Jeden Tag sollte das nun so gehen? Er ist ein alter Mann, von über 60 Jahren. Sein Sohn, Aros, würde das sicher noch durchhalten, aber er? Er hatte es ja nicht einmal geschafft ein paar Segel auf dem Piratenschiff zu lenken. Und nun musste er jeden Tag in dieser dunklen Minen und der schlechten Luft auf Erz hacken? Seine Kehle war Trocken und er hatte das Gefühl, dass bei jedem Schlag sein Rücken auseinander bräche.
Doch plötzlich ertönte eine Stimme. Der alte Mann schaute sich um. Anscheinend war es wieder dieser Boss, und er rief zu einem kleinen Abenteuer auf. Der Fischer konnte es kaum fassen. Weg von dem Klumpen? Endlich wieder Abwechslung wie in alten Zeiten auf See?
Die anderen Schürfer riefen ihm schon jubelnd zu, lediglich in Aros? Gesicht erkannte er Unbehagen. Doch für ihn war die Sache klar, er wollte mit. Die Gefahr, die von dieser Aktion ausging, war ihm egal. Er fürchtete nicht den Tod. So oft schon hatte er ihm ins Auge geblickt. Er stimmte sich in die Jubelgeschreie ein.
24.10.2003, 16:17 #90
Redsonja
Beiträge: 395

Redsonja lief ueber den Platz vor der Burg, bis zur Bruecke und blickte ins Tal. Einige Voegel kreisten in der Naehe und sie beobachtete ihren Flug, waehrend sie langsam Luft ausstiess. Ein leichter Hauch zeichnete sich ab. Ja, es war kaelter geworden und die Banditin sollte sich wohl mal nach einem richtigen Zimmer umsehen, dass sie sich auch schoen einrichten konnte. Sie dachte nach. Vielleicht sollte ich mal Fisk fragen, der hat mir schon mal geholfen. So beschloss sie, blieb aber noch laenger auf der Bruecke stehen.
24.10.2003, 21:35 #91
Atlas
Beiträge: 219

Atlas war am späten Nachmittag von Sagitta zurückgekommen und hatte dann erstmal die Sonne genossen. Als die Dämmerung dann einsetzte, zog der Schürfer sich in die ziemlich volle Taverne zurück. Nur wenige Plätze in dem kleinen Raum waren nicht besetzt und bei den meisten hatte es seine Gründe, z.B. beim Tisch von Kalle. In einer Ecke hatte sich eine in Disskusionen verstrickte Gruppe Schürfer eingefunden. Atlas erinnerte sich nur wage an die Rede von gestern, die Typen hier wiederholten sie teils Wort für Wort. Langsam aber sicher klärte sich sein Bild über Claws Plan. Was der Schürferboss genau vorhatte wussten nur die wenigsten und die würden es nicht den Schürfern auf die Nase binden, aber die Aussicht auf Abwechslung liess ihn sofort aufhorchen. Das einzig Negative war wohl, das es auf einen freien Tag fiel, die ihm und den andern teuer waren. Nach einer Viertelstunde und einem Bier war er schliesslich komplett informiert und sein Drang nach Informationen war gedeckt. Die stinkende, schäbige Taverne war eigentlich nicht unbedingt ein Ort, der ihm gefiel und so zog er sich bald zurück in die Schürferhütte. Morgen musste er ausgeschlafen sein, den Unkonzentriertheit konnte das Leben kosten.
25.10.2003, 03:42 #92
Störtebeker
Beiträge: 288

Störte war noch am Lagerfeuer sitzen geblieben und trank einige Krüge Wacholder. Er liebte diese milde Abendluft und entspannte Atmosphäre. Doch nach geraumer Zeit verließ sein Sohn das Feuer und legte sich schlafen. Natürlich hielte er ihn nicht zurück, immerhin war inzwischen weit aus dem Erziehungsalter raus, doch hatte Störe das Gefühl, dass er weniger als sonst sagte. Hatte der Tod seiner Mutter oder die lange Abwesenheit seines Vaters vielleicht sein sonst so starkes Selbstbewusstsein geschwächt? Er würde es sehen, spätestens sobald die vom Schürferboss angelegte Aktion startet und es endlich wieder los gehen konnte mit dem Leben.
Mit diesen Gedankengängen verbrachte der alte Mann noch den Abend bis tief in die Nacht. Seine Gesprächspartner wurden immer stummer und schließlich verließen sie auch alle das Feuer und gingen in ihren Hütten. Er selbst konnte von dieser Ruhe und Erholung gar nicht genug kriegen. Gewiss sehnte er sich nach dem morgigen Abenteuer, doch so sehr er das liebte, liebte er auch die momentane Atmosphäre. Als sein Gemüt jedoch nachgab und ihm die Augenlider zufielen, schlenderte er ebenfalls zu Bett, das in der selben Hütte wie der von Aros stand.
25.10.2003, 12:41 #93
Claw
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Die Wolfsjagd #1
Claw betrat die Schürferhütte. Viele schliefen noch, obwohl es schon Mittagszeit war.
"Los Männer, aufstehen. Es geht los !" rief Claw in die Schlafstube und ein allgemeines Stöhnen und Jammern drang ihm entgegen. "In 10 Minuten ist Aufbruch. Alle versammeln sich vor der Mine." sagte er noch und verliess wieder die Schürferhütte.
Kalle und einige andere Banditen standen bereits vor der Mine. Auf dem Boden lagen eine Menge Holzknüppel. Claw nickte zufrieden Kalle entgegen und gemeinsam warteten sie auf die Schürfer, die langsam aber sicher den Vorplatz betraten. Als endlich alle da waren ging Kalle zur Taverne und kam mit einer großen Kiste wieder.
"So Leute, hier sind Knüppel für euch." sagte Claw und zeigte auf den Haufen am Boden. "Und hier Wacholder. Kalle..." Kalle kam und stellte die Kiste ab und entnahm ihr Wacholderflaschen. "Trinkt euch Mut an und nimmt einen Knüppel." freudig machten sich die Schürfer über das Angebotene her. Der Schürferboss wies inzwischen einige Banditen ein.
"Nehmt euch die Schürfer und und untersucht die Felder und den Wald bei Sekobs Hof, damit von dort nicht auch noch Wölfe kommen. Ich nehm ein Dutzend Schürfer und Kalle mit." erklärte Claw und ging zu den Schürfern und suchte sich 12 raus.
"Hey ihr, ihr drei Neuen. Ihr kommt mit mir und ihr da hinten." Claw nahm die drei neusten Schürfer und einige ältere mit.
"Ihr kommt mit mir und Kalle. Wir werden durch die Mine gehen in das geheimnisvolle Tal."
Nachdem alle Schürfer endlich mit Wacholder und einem Knüppel eingedeckt waren, zogen die Schürfertruppen los. Als alle weg waren, gab auch Claw den Abmarschbefehl für seine Gruppe.
"Also los gehts. Ich gehe voran und Kalle geht hinten dran." erklärte Claw und ging in die Mine.
"Und wenn einer von euch ausbüchst, wird der an die Minecrawler verfüttert." sagte Kalle und lachte dreckig. Die Wolfsjagd hatte Begonnen.
25.10.2003, 13:20 #94
Störtebeker
Beiträge: 288

Eine übertriebene, laute Stimme dröhnte in Störtes Kopf. Lange brauchte er nicht, um sie zu erkennen. Natürlich war es wieder der Schürferboss, der sich anschickte die armen Schürfer aus den Federn zu rufen, dabei war es doch gerade erst nach Mittag.
Aber das Gebrüll wollte nicht aufhören, und so war der Schürfer wohl oder übel gezwungen, an die Arbeit zu gehen. Aros schlief zwar noch weiterhin neben ihm, aber nach ein bisschen Rütteln war auch er wach und die beiden traten auf den Boss zu. Dieser blickte sich kurz um, und zeigte dann auf drei der Arbeiter. Die erste Person war jemand, den er nicht oder noch nicht kannte, der zweite Aros und der dritte – er! Der Chef wählte ihn aus? Was für eine Ehre. Als Zusatz bekam er dann noch einen Knüppel in die Hand gedrückt und den Befehl, in die Mine zu marschieren. Hach, wie toll…
25.10.2003, 13:28 #95
Aros
Beiträge: 193

Müde trottete Aros hinter Claw, Störtebeker und den anderen Schürfern drein. Er hatte sich auf seinen freien Tag gefreut, und stattdessen hatte der Boss nun alle Schürfer aus den Betten werfen lassen. Aros stackste neben seinem Vater durch die dunklen, engen Stollen der Mine, sich immer wieder an den Wänden abtastend. Nur wenige Fackeln erhellten ihren Weg ein wenig. Aros hielt seinen dicken Knüppel unsicher in der rechten Hand, sein abgewetztes, kleines Messer trug er am Gürtel. Mehr als diese Waffen hatte er nicht bei sich, und er bezweifelte, dass er damit gegen Wölfe viel ausrichten könnte. Hoffentlich wusste Claw, was er da tat - denn sonst würde das alles in einem Blutbad enden. Den Wacholder hatte Aros angenommen, doch er hatte nicht vor, ihn zu trinken, bevor nicht alles hoffnungslos war.
25.10.2003, 13:34 #96
Raven the 4th
Beiträge: 1.342

lösch mich
25.10.2003, 13:42 #97
Atlas
Beiträge: 219

Als Claw in die Hütte gekommen war hatte Atlas schon wach im Bett gelegen und war dann auch sofort aufgesprungen. Es ging also los. Draussen war es noch frisch und windig. So konnte er gemütlich frühstücken, während die andern nur langsam in die Gänge kamen. Vor der Mine bekamen sie dann Knüppel und der Freue aller Wacholder. Seine Flasche steckte er ein, den Mut konnte man seiner Ansicht nicht antrinken. Das einzige, was man sich antrinken konnte war Leichtsinn und den brauchte er wirklich nicht. Nach kurzer Zeit zog die Gruppe um Claw und leider Kalle dann los.

Anfangs war sein Ziel gewesen, sich den Weg zu merken, aber es war unmöglich in diesem dunklen, feuchten Labyrinth. Der Weg schien willkürlich mal rechts, mal links zu führen. Einmal, bei einem besonders steilen Abschnitt rutschte er dann aus. Aros konnte der Gefahr ausweichen, dafür knallte er voll in Kalle, den es dann auch gleich legte. Hinter ihm brach ein kleiner Tumult aus und vor ihm kam ein Schrei Kalles:
"WER WAR DAS?"
Claw war inzwischen hinter Kalle, der seinerseits gerutscht war. Mit Berserkerwut kam er wieder auf die Beine und taumelte, blindlings um sich schlagen auf die Schürfer zu. Claw hielt ihn auf.
"Lass es.", rief er.
"Wer war diese hinterhältige Sau?"
Seine Augen fielen auf den, nun langsam auf die Beine kommenden Atlas.
"DU SCHON WIEDER? NA WARTE!" und wieder wollte er stürmen, doch wieder wurde er von Claw geblockt.
"Beredet das draussen, ich kann hier keinen verletzten gebrauchen."
Mit einem "WIR SEHEN UNS NOCH" und einem harten Tritt ins Schienbein gings dann weiter in die Tiefe.
25.10.2003, 14:19 #98
Gjaron
Beiträge: 1.380

Außer Atem und hastig hechelnd erreichte Gjaron die Burg. Alles menschenleer, bis auf die erst seit kurzer Zeit üblichen Banditenwachen auf den Zinnen der Türme und am Brückeneingang. Schnell erkundete sich Gjaron nochmals nach der Lage und drängelte nach Antworten. Nachdem die genervten Wachenposten am Stolleneingang zur Mine ihm alles erzählt hatten, was in den letzten Stunden passiert sei, stürmte Gjaron in die Mine. Im Vorbeigehen schnappte er sich eine der spärlich verbreiteten Fackeln und jagte weiter durch die Gänge. Er hatte sonst einen untrüglichen Orientierungssinn, doch bei diesem Gängegewirr verlor selbst er manchmal das Gefühl für den richtigen Weg. Rechts, geradeaus, wieder rechts, einmal links, geradeaus, rechts, links, links, geradeaus. Irgendwann hatte der Bandit die kleine Wohnhöhle von damals erreicht. Prüfend sah er sich in dem Raum um. Zwei lange in der Dunkelheit endende Tunnel führten von hier weg. Gajron versuchte sich zu erinnern, welchen sie damals gegangen waren. Da erblickte er das eingedellte und verbeulte Tor, welches an der rauen Gesteinswand nahe einem der Tunneleingänge stand, und fragte sich erstmal, was für ein großes Vieh das wohl gewesen sein mochte, das dem Gitter so zugesetzt hatte.
Etwas zögernd betrat er den Gang. Nichts rührte sich in der Dunkelheit, kein Geräusch war zu vernehmen, außer das unstete Knistern der Fackel in Gjarons Hand.
Entschlossen folgte er dem schier endlosen Weg in die Finsternis, unschlüssig, was er dort finden möge, doch hoffentlich waren Claw und der Rest der Truppe darunter.
25.10.2003, 19:01 #99
Claw
Beiträge: 3.452

Nach einer halben Stunde Fußmarsch befand sich die Gruppe um Claw in der großen Höhle. Sie war noch immer verschüttet und man konnte auf den Steinen gehen. Über ihnen war das endlos Schwarze. Wer weiß, wo dort die Decke anfing...
Einige Schürfer bekamen Angst. Sie dachten, sie könnten jeden Augenblick irgendwo einstürzen und dann wie Claw beschrieben hatte 5 Minuten oder mehr fielen, ehe sie in der Dunkelheit verschwanden.
"Keine Angst. Die Höhle ist komplett verschüttet. Von da unten kommt nichts mehr hoch und wir kommen da nicht mehr runter. Schade eigentlich um die riesigen Schätze..." machte Claw der Truppe Mut. Alle brauchten dies, nur Kalle und Claw nicht. Kalle war nicht besonders gut gelaunt, er hatte schon seit einer Woche niemanden mehr getötet und langsam aber sicher machte sich in ihm ein Blutrausch bemerkbar. Claw sah den Banditen gesorgt an. Er hoffte doch sehr, dass er nicht den Schürfer Atlas zerfleischen würde, zuzustrauen wäre es ihm. Irgendwie konnte Kalle den Typ nicht leiden. Und umgekehrt war es vermutlich auch so.
Aber man konnte sich auf Kalle verlassen. Er war zuverlässig, folgte Claws Befehle kompromislos aus und war eigentlich ganz erträglich, wenn er nicht gerade im Blutrausch war.
"Dort müssen wir jetzt lang." wies Claw den Weg und zeigte den neuentstandenen Tunnel, den er vor einigen Tagen erst entdeckt hatte. "Ähhh Atlas heißt du, richtig ? Ich geb dir einen Tip. Geh in diesem Tunnel auf keinen Fall hinter Kalle ! Der Tunnel ist klatschnass und man rutsch sehr schnell weg. Also wenn du weiterleben willst, mach Kalle lieber nicht wieder platt, sonst frisst der dich mit Haut und Haaren." flüsterte Claw dem Schürfer zu und stieg dann langsam in den Tunnel ab. Doch ein Ruf ließ ihn jäh innehalten. Es war Gjaron.
"Gjaron ? Du hier ? Ich liess vor Tagen nach dir rufen und du bist nicht erschienen. Ich dachte schon, du wärst unterwegs. Schön das du da bist." freute sich Claw erstaunt und gab seinem Freund die Hand. "Pass ein wenig auf den Schürfer Atlas auf, er und Kalle sollten sich besser nicht in die Quere kommen... Also weiter gehts." Langsam stieg die Gruppe hinab in den nassen Tunnel. Überall tropften Wassertropfen von der Decke, was die ganze Sache rutschig machte. Claw war froh, dass Gjaron da war. Jetzt hatte er wenigstens mit Kalle und ihm verstärkte Rückendeckung, wenn die Schürfer Panik bekommen würden.
25.10.2003, 23:02 #100
Störtebeker
Beiträge: 288

Sie hatten bereits den gesuchten Schacht erreicht. Auf dem ganzen Weg stank es nach weiß der Geier was und in Störte wuchs ein ungutes Gefühl. Vielleicht würde das ganze ja doch in die Hose gehen. Denn wirklich tatkräftige Gefährten hatte er nicht. Der Boss würde sicherlich was druaf haben und der vor kurzem hinzugekommene Bandit, aber mehr auch nicht. Ein paar Minecrawler und sie waren tot. Aber liebte er nicht gerade diesen Nervenkitzel? Auf hoher See auf alle Fälle, aber hier in der unbekannten Umgebung war das anscheinend was anderes. Noch dazu wurde ihm mulmig, als drei der anderen Gefährten mehr Zeit mit dem Quatschen verbrachten, als mit dem Vorwärtskommen.
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