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Hinter den Bergen
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31.10.2003, 17:40 #351
doooom
Beiträge: 6.173

Ein lautes Quieken war von diesem komischen riesigen Grashüpfer zu hören, bevor er einen weiteren Treffer von Fatalis Schwert einstecken musste, der ihm eine schwere Wunde an der rechten Seite des Körpers zufügte. Das Vieh riss beinahe schreckhaft seine vorderen Gliedmaßen in die Höhe, kam jedoch nicht mehr dazu damit auf den hohen Novizen einzuschlagen. Dieser hatte das riesige Insekt mit einem weiteren, letzen Schlag endgültig zum Verstummen gebracht.
»Das war bestimmt schon das fünfte von diesen Viechern. So langsam gehen die mir auf die Nerven.«
»Allerdings. Vor allem dieses Gequieke von denen tut einen ja in den Ohren weh. Ich hoffe mal wir treffen nicht noch auf mehr davon. Ich kann die wirklich so langsam nicht mehr sehen«
Doooom war verwundert über den letzten Satz, den er gerade selbst von sich gegeben hatte. Eigentlich schätzte
Er jede Art von Leben, jedes Tier. Aber bei diesem Heuschrecken war es mittlerweile anderes. Er wusste noch nicht einmal selber genau woran es lag, vielleicht gingen ihm die lauten Geräusche die sie immer wieder von sich gaben auf die nerven oder er störte sich an der Hilflosigkeit, die er selbst gegenüber diesen Insekten hatte bewies und das erlegen der Tiere immer Fatalis überlassen musste. Aber eines stand fest, er konnte diese Insekten nicht ausstehen. Doch eigentlich war seine Abneigung gegen diese Riesenheuschrecken irrelevant, wichtig war eher einen Platz für die Nacht zu finden an dem sie vor den kalten, starken Winden die Nachts durch dieses Tal zogen einigermaßen sicher waren.
Der Baal erhob sich von dem circa drei Fuß hohen Stein, auf dem er sich während des kleinen Gefechts von Fatalis niedergelassen hatte und schritt zu einer der vielen heruntergekommenen Mauern hinüber, welche die Landschaft in diesem Teil des Tales prägten. Er strich mit dem Fingern über die alten, porösen Steine der Mauer, die genau wie die anderen Überreste hier früher mit Sicherheit einmal Teil eines Wohnhauses waren. »Also genug Schutz gegen den kalten Wind bietet uns das hier bestimmt. Wir sollten uns wohl heute Nacht an einer dieser Mauern niederlassen.«
»Na wenn du meinst. Mir solls recht sein«
31.10.2003, 18:35 #352
Enzanie
Beiträge: 385

Ein wunderbarer Tag war es gewesen, der Wind hatte sie schon fast weggeweht und sie waren froh nun endlich wieder eine Pause machen zu können, doch erreicht hatten sie so gut wie nichts, der Weg heute war ein Witz, vielleicht zwei Kilometer geschafft, nun ja, was sollte man davon schon halten. Wenigstens waren diese Viecher nicht so schlimm gewesen, doch nerven taten sie schon, was hieß nerven, sie waren richtig bescheuert, denn was sollte man davon halten, wenn man alle sechzig Minuten zum Schwert greifen musste, hier waren wirklich eine Menge Viecher unterwegs, eigentlich ein ganzes Heer, wenn man das ganze mit Khorinis verglich, aber da mussten sie jetzt durch, doch gefunden hatten sie deswegen noch immer nichts, auf diesen Viechern konnte er jedenfalls nicht aufbauen, die nutzten seiner Erinnerung gar nichts, also hieß es kämpfen.

Aber jetzt war erst mal Schluss damit, sie ließen sich nieder und bauten sich ihr Nachtlager auf, aber auf jeden Fall sollten sie ein Feuerchen machen, eigentlich hätte er das gerne übernommen, doch er musste auch noch irgendwas essbares auftreiben, eigentlich hasste er es, Fleisch zu essen, doch hier blieb ihm nichts anderes übrig, Fleisch war das einzige, was er essen konnte, denn andere Lebensmittel waren hier so gut wie nicht zu finden.

So ich such uns mal was zu futtern, wenn ich Glück habe finde ich was, wenn ich Pech habe, dann schlepp ich so ne Heuschrecke an, hat schließlich Eiweiß, hoff ich zumindest, such mal ein bisschen Holz und Steine wären auch gut, mal sehen ob ich daraus nen Feuer machen kann, oder kriegste das selber hin? Naja egal, bis dann.

Und so verließ er Doooom wieder, um was zu futtern aufzutreiben, was gleichzeitig bedeutete, zu kämpfen, warum tat er sich das an, eine sinnlose Frage,....
31.10.2003, 20:39 #353
Erzengel
Beiträge: 1.667

Bei Sonnenuntergang erreichte Kain den Turm, selbst die Tiere mieden ihn, auch Monster gingen ihm aus dem Weg, wer ihn nun aufhielt, der war tot. Niemand, nicht einmal der Schläfer, konnte ihn jetzt noch bändigen.
Nachdem auch die letzten Sonnenstrahlen hinterm Horizont verschwunden waren zogen dunkle Wolken auf und verdichteten sich zu einer dicken Schicht.
Er setzte die Leiche im Turm ab, der magische Verschluss an der Tür war nicht mehr gewesen, wohl weil die passende Rune nicht mehr existierte, was Kain momentan sowas von scheißegal war, er hatte wirklich Wichtigeres zu tun. Hastig streifte er die Runika ab und eilte nach oben in die Bibliothek, wo er gezielt nach dem Buch der Prophezeiung griff...
Erneut flossen die Tränenströme gen Boden, er ließ sich hinfallen und kauerte sich zusammen wie ein Fötus...
    ...Sobald also die zweite Phase der Konstellation abgeschlossen ist, wird die Wirtin des Donnrasiegels sterben, um den Sohn der Gotthexe zur endgültigen Entscheidung bringen, genau hier liegt der Trennpunkt der sechs Schicksale. Beliar, Schläfer, Adanos, Innos, Donnra, Natur, jetzt muss er sich entscheiden. Verzweifelt wird er versuchen seine Freundin wieder zu erwecken, doch er scheitert, da das Schicksal sich nicht rückgängig machen oder ändern lässt. Es ist ihre Bestimmung zu sterben, denn ihr Tod ist der Wendepunkt...
Alles was bisher in dem Buch stand war Wahrheit geworden... aber das... Es konnte, es durfte nicht wahr sein...
Ein altbekanntes Schema stieg aus seinem Gedächtnis hervor...
Wieso? Was hatte er nur getan? Was hatte er nicht getan? Hätte, Könnte, Wäre... Verlust... Trauer, Wut und Hass... Hass und Rache die nur neues Leid hervorbrachten, ein ewig währender Kreislauf. Es war alles so einfach, stupid, krank...
Der einzige noch lebende Mensch auf dieser Welt, der ihm etwas bedeutete wurde ihm genommen. Jetzt hatte er niemanden mehr... er war allein, wie eh und je... ein Einzelgänger... Warum also kein Ende setzten? Eben weil er seinen Rachedurst stillen wollte, danach könnte er auch sterben, doch zuvor wollte er seine Liebsten rächen...
Ein lautstarker Schrei entrang sich seiner Kehle.

"Scheiße!!! Verdammter, scheißgefickter Müll!" Wieder erlag er den Tränen. Ja, er wusste um den Kreislauf, aber er konnte es nicht verhindern... so wie er auch das Schicksal, sein Schicksal, nicht verhindern konnte...

Das trockene Holz lag an der Klippe aufgestapelt und auf die Verbrennung wartend, er wollte nicht das ihr Körper hier verweste oder das im Kastell an ihr bei einem Wiederbelebungsversuch rumseziert und experimentiert geworden wäre, sie wollte immer verbrannt werden, wenn sie starb und er hatte ihr versprochen, das er das übernehmen würde...
In voller Rüstung lag sie da... Kain hatte sich nicht einmal verabschieden können... Er konnte nicht, aber er musste ihren Tod akzeptieren...
Er legte die Fackel in eine hole Stelle und sah mit bitteren Beigeschmack dem Feuer bei seiner Arbeit zu. Sie würde nicht zu Beliar einkehren, ihre Seele würde zu Donnra gehen...
Ein heißer Schrei drang über die Berge bis ins Tal, dicht gefolgt vom ersten Donnern...
Als auch das letzte Holz vollends verbrannt war, starrte der ehemalige Dieb noch immer auf dieselbe Stelle. Erst mit dem Erlöschen des Feuers gab er seinen Blick frei und sah der davon wehenden Asche hinterher...
Dann setzte der Regen ein...
31.10.2003, 20:40 #354
RhS_Artifex
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"Soso, du willst also dich ein wenig in der Kunst der Körperbeherrschung einweisen lassen, hm ?", fragte der Hohe Templer seinen Freund, während das Trio sich einen Weg durch den Sumpf bahnte. Allerlei seltsames Getier flatterte hier herum und verlieh dem Sumpf eine recht beeindruckende Geräuschkulisse. Hier erschallte ein lautes Quieken einer Ratte, obwohl er nicht näher definieren konnte, was für eine Art Ratte das war, wusste er doch anhand ihres Geräusches, dass es eindeutig ein Vertreter der Rattenart war. Nebenher erblickte er auch einige seltsame Insekten, die wie gefüllte Gasbälle, denen man Flügel verliehen hatte aussahen. [i]Wunder über wunder. Welch seltsamen Ort sich da unsere Brüder als Aussenposten ausgesucht haben. Sicher, all das hier kam der Atmosphäre des alten Sumpfes viel näher, aber das ist doch noch lange kein Grund einfach so Reissaus aus dem Tal zu nehmen. Einmal kam einer dieser fliegenden Gasbälle den dreien zu nahe, derartig zu nahe, dass man davon ausgehen musste, dass dieser böswillige Absichten gehegt hatte, denn Krieger hatte seiner Existenz sehr schnell mit einem Pfeil durch den Gasball ein Ende gesetzt.

Der Fremde hatte sich als ein sehr guter Bekannter Kriegers entpuppt, man könnte sagen, die beiden wären Saufbrüder, denn sie hatten sich in der Taverne des Sumpftals getroffen. Less, oder wie der Fremde sich auch nannte sog mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie Krieger an seinem Traumruf, dass man ihm nicht wirklich abnehmen konnte, dass der wirklich ein Vertreter des Zirkels um Xardas war. "Und Ihr ? Was wollt ihr hier ? Sicherlich ist es nicht gerade unsere Gesellschaft, nach der ihr irgendeine Art Drang verspürt hattet, denn solcherlei Gesellschaft wie uns vermag man sicher lich auch in der Stadt Khorinis treffen. Also, was wollt ihr denn hier ?", fragte Artifex den Schwarzmagier recht direkt.
31.10.2003, 21:09 #355
Krieger-BP
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„Ey Arti pschhhhht! Lass den Less mal in Ruhe und guck lieber mal auf die komischen Goblinviecher vor uns!”, Krieger zeigte mit seinem Bogen in die Richtung der Feinde. Die kleine Goblingang hatte sich um ein ollen kleinen Baum herum versammelte und versuchte diesen umzuknicken. „Die ham genau die richtige Größe um einen genau ins Schwarze zu treffen, wenn du verstehst was ich meine!“, warnte Krieger seine Freunde, „vor denen muss man sich in acht nehmen!“
Mit grossen Augen starrte Krieger auf die Bande vor sich, konnte kaum glauben, was die grade machten. Die pieselten tatsächlich gegen den Armen kleinen Baum. „Das können die doch nicht machen!“, schrie Krieger halb auf. Verzweifelt klammerte er sich gegen ein abefaulten Baumstumpf, fühlte mit dem armen terrorisierten kleinen Baum mit, der den bösen Attacken der Goblingang ausgeliefert war.
„Lass uns anpirschen und den Typen ordentlich in den Arsch kneifen! Oder gleich kastrieren! Das haben die verdient.“, sprach Krieger etwas trotzig.
Ob seine Kollegen ebenso fühlten?
31.10.2003, 21:31 #356
RhS_Artifex
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Tatsächlich ! Diese kleine Bande von Goblins pieselte in aller Öffentlichkeit und vor den Augen zweier Hoher Templer und einem Schwarzmagier gegen einen kleinen, aber gesunden Baum. Artie konnte darüber echt nur mit den Augen rollen, aber sich auf die zu Stürzen wäre seine Sache nicht, denn diese Missgeburten konnten ihm dermassen egal sein. "Nee, lass ma Krieger, ich hab nun echt keinen Bock, mich mit denen anzulegen. Lass uns weiter nach dem neuen Lager unserer Brüder suchen.", erwiderte Artifex dann auch und schlenderte ganz gemütlich auf den kleinen Baum zu, so als ob er irgendetwas dort suchen wollte und machte sich nicht die geringste Sorge daraus, dass dort zwei schwarz behaarte Goblins standen, die von einer ebenso grossen Anzahl von Goblins in einer Art Kettenhemdmontur begleitet wurden. Als er noch etwa zehn Schritt vor der Bande stand, wurde einer der Kettenhemdtragenden Goblins auf ihn aufmerksam und schnatterte auch schon laut los, worauf sich der Rest der Gang ihm zu wandte. "Bist du denn des Wahns ? Artie !!", brüllte Kreiger da auch schon hinter ihm auf, da er bis jetzt nur mit offenem Mund zusehen konnte, was Artie da abzog.

Als ob Kriegers Schrei das Signal gewesen wäre, rannte auch schon die ganze Meute auf ihn zu, wobei die schwarzen Gobbos dicke Knüppel schwangen, während der eine Kriegergobbo eine verrostete Streitaxt schwang und der andere ein rostiges Langschwert. Seelenruhig erwartete der Hohe Templer den Ansturm der niederen Kreaturen und stierte ihnen todesmutig entgegen. Plötzlich ertönte ein leises Sirren hinter ihm, welches ihm klarmachte, dass Krieger soeben seinen Bogen in Rekordschnelle gezogen hatte und auch schon einen netten kleinen Pfeil auf die Gobbobande abgefeuert hatte. Die Spanne, die der Pfeil benötigte, um einen der vier zu treffen reichte ihm aus die Hohe Warte blank zu ziehen. Ein Wimpernzucken später quiekte dann einer der schwarzen Goblins auf, denn der Pfeil hatte ihn sauber in seinem Herzen getroffen und er fiel tödlich verwundet zu Boden. Der Rest der Bande stürmte derweil ungestört auf ihn zu, als plötzlich eine dunkle Flamme aus dem Nichts einen der Kriegergobbos erwischte. Auch bei ihm ertönte es grell, aber dieses seltsame Geschoß reichte wohl noch nicht ganz aus, um ihn kampfunfähig zu machen.

Die Streitaxt des anderen fuhr schon hernieder, als Artie sich dann endlich dazu anschickte sich zu bewegen. Mit einer Rolle nach vorne brachte er sich aus der Gefahrenzone und gleichzeitig in direkte Nähe seiner Feinde, die kurz verblüfft dreinblickten. Diese Spanne nutzte der Hohe Templer gnadenlos aus, um die beiden noch gesunden Goblins mit einem mächtigen Hieb, der das Kettenhemd des einen wie Butter durchschnitt, zu fällen. Dann wollte er sich auch schon dem letzten Kettenhemd tragenden Gobbo zuwenden, als der auch schon von einem Pfeil by Krieger aufgespiesst wurde. Blut floss über die Klinge der Hohe Warte, da war es auch schon vorbei. Gemütlich wischte der siegreiche Sumpfler seine Klinge am Fell des einen schwarzen Goblins ab und wartete darauf, dass sich seine Weggefährten zu ihm gesellten.
31.10.2003, 22:05 #357
Krieger-BP
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Krieger und Less nickten sich einig zu. Artifex hatte nicht mehr alle Tassen im Schranck. Die Zeichensprache einstellend als der Templer sich umdrehte schaute Krieger scheinheilig zum Himmel.
"Ähm, super!", äusserte sich Krieger zu dem Massaker, "wie leise und gefühlvoll du dich bewegen kannst!"
"ja", warf Less ein, "ich glaube keiner der Goblins hat dich bemerkt."
Der Schwarzmagier, sowie der grünhaarige Templer musste sich vor Lachen krümmen.
Krieger wischte sich eine Träne aus dem Auge, sah noch mal Less an und fing an weiterzuspinnen:
"OH ja, meister der schleichenden Kunst. Deine Fähigkeiten haben mich überzeugt!", Less klatschte in den Sumpfbrei, "ich bitte untertänigst", Krieger sprach nicht mehr richtig, er befand sich nur noch im Lachrausch. Jedes Wort war wie ein Frosch, denn er sich aus der Kehle pressen musste, "dass du uns beide unterrichtest. Zeig uns dein akrobatisches Know How!"
Jetzt konnte er wirklich nicht mehr. Auch er klatschte in den Sumpf, wurde übersuhlt von Schlamm...
31.10.2003, 22:39 #358
RhS_Artifex
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Während da also seine beiden ersten Schüler sich wohl vor lauter Wonne im Schlamm suhlen wollten, wollte der Hohe Templer sie doch nicht stören an ihren Suhlfreuden. Aber er wusste eines und zwar, dass die Goblins ihn durchaus früher bemerkt hätten, wenn sie nicht gerade mit ihrer Pinkelorgie beschäftigt gewesen wären. Schliesslich hatte er sich nicht einmal die Mühe gegeben auch nur zu schleichen, denn das wäre im gewissen Sinne eigentlich nur Kraftverschwendung gewesen, da der Gegner ja eh abgelenkt war, aber das brauchten seine Lehrlinge noch nicht zu wissen, schliesslich waren sie ja deswegen hier, um die Kunst der Körperbeherrschung zu meistern, oder auch nur um sich in den Grundlagen einweisen zu lassen. Während die frischgebackenen Lehrlinge also noch da so im Sumpf sich die Freude aus dem Leib suhlten, suchte Artie den Sumpf ab. Wo mag denn nur das neue Lager sein ?, dachte er bei sich und suchte einmal mehr die Umgebung ab.

Kaum dass er sich auch nur regte, erregte eine Bewegung in seinen Augenwinkeln seine Aufmerksamkeit. Es war eher ein helles Blitzen als eine Bewegung und er glaubte auch schon den Grund dafür zu erkennen, denn er setzte sich in Bewegung, wobei es ihm natürlich vollkommen egal war, ob ihm sein Freund und dessen Freund folgten oder nicht. Unbeirrt hielt der Hohe Templer auf die Quelle des Blitzens zu und sah sich in seiner Vermutung bestätigt, denn da stand ein Templer vor einer behelfsmässigen Palisade Wache. Eiligst trat er zu diesem hinzu und sprach: "Ich grüsse dich Bruder, möge der Schläfer dir wohlgesonnen sein." Nachdem endlich die Begrüssungsfloskeln ausgesprochen waren, kam Artifex zum Punkt. "Bruder, mir gefällt etwas nicht." - "Was gefällt dir nicht ?", fragte der nun verdutzte Templer. "Ich bin mir sicher, dass du dir darüber im Klaren bist, dass wir uns in einem dichteren Dschungel, als im Pyramidental, befinden.", stellte Artie fest und fuhr fort, als der Templer das bejahte. "Demzufolge müsste dir doch auch klar sein, dass sich hier jeder Lichtschimmer weit trägt, oder ?", fragte er dann und sein Gesprächspartner bestätigte seine Annahme. "Na dann hast du auch schon einen Teil des Grundes für meine Verstimmung herausgefunden.", schloss der Hohe Templer dann und klopfte dem Templer leicht auf die Schulter, während diesem klar wurde, worauf er hinaus wollte. "Sicher, Bruder, danke für den Tipp, ich werde mich gleich darum kümmern. Wenn du kurz hier Wache stehen könntest ?" - "Aber klar, geh nur.", antwortete Artie dann und musste auch nicht lange warten, bis der Templer zurückkam.

Sein Schwert hatte er in ein leichtes, braunes Tuch gewickelt, während er die Rüstung mit ein wenig trockenem Schlamm eingerieben hatte. Zufrieden nickte Artifex dann und verliess den Wachposten, um endlich das Lager zu betreten. Dort suchte er kurz den Stand auf, an dem Getränke verteilt wurde, kaufte sich dort einen Met und setzte sich auf einen Baumstumpf, wo er seinen Met trinkend auf die Suhlbrüder wartete.
31.10.2003, 23:06 #359
Krieger-BP
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"Less, hast du das gesehen?", Krieger kugelte sich noch immer im Sumpf, "der hat mir das abgekauft!" Trähnen stiegen den Beiden in die Augen, immmer und immer mehr.
"Ja, lass uns einfach mal drauf eingehen!", antwortete der Schwarzmagier dem Templer, klopfte sich so weit es ging den Dreck von der Robe, nach dem er sich wieder erhoben hatte und half dem Templerbruder auf.
"Danke man. Der Arti macht mich meschuge. Da kugel ich mir den Bauch zu nem Waschbrett sag ich dir. Das wird eine lustige Zeit!", sprach Krieger, während er sich die schenkel massierte. Dann prüfte er, ob noch alle Utensilien da waren und schickte sich nun auch mit Less den Fussstapfen Artifexs zufolgen und schlussendlich den Aussenposten des Sumpflagers zu erreichen ...
01.11.2003, 11:41 #360
Erzengel
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Überall um ihn Gras, eine endlose Ebene tat sich vor ihm, hinter ihm und neben ihm auf. Mit den beiden Fußen im Moor versinkend, welches sonst immer von den dünnen Halmen verdeckt war. Verzweifelt versuchte er sich zu befreien, die Füße heraus zu ziehen, er ließ sie sogar fallen, doch versank nun nur noch weiter und auch mit den Armen, bis ihn das Moor vollends verschlungen hatte.
Überall um ihn herum das Nichts, die schwarze Leere der Ewigkeit...

"Willkommen."
" Nicht jetzt..."
"Kain..."
"Lass mich gehen! Du bist nicht das Schicksal das ich gewählt habe, ich habe mich vom Schläfer abgewandt! Selbst unter Beliar musste ich nicht so viel Schmerz erfahren wie unter dem Schläfer."
"Dann nur eines, überdenke die Chronologie--"
"--Verpiss dich! Schon allein das du mich ausgerechnet... Du müsstest du doch wissen was passiert ist."
"Ja", erwiderte das geflügelte Ich aus der Zukunft, worauf Kain sich nun fallen ließ ins Nichts...
Grelles Sonnenlicht bohrte sich durch die Lieder lanzengleich in die Augen des ehemaligen Magiers. Nun ohne Runen, Magie und Sh... er war wieder da wo er auch schon einem Jahr war, ganz unten und, was noch viel deprimierender war, allein.
Er wollte so gern in den Tränen der Trauer baden, doch er hatte keine Kraft mehr, nicht einmal zum Weinen. Ausgelaugt wie er war blieben nur seine unausgereiften Künste in der einhändigen Schwertkunst.
Müde schritt er die eisernen Stufen der engen Wendeltreppe hinab, entzündete in der Küche das Ofenfeuer neu und ging ganz nach unten ins Erdgeschoss.
Mit der rechten Hand strich er sanft über den schlicht schwarz lackierten Flügel, hob die Schutzklappe an und setzte sich auf eine kleine Bank. Dann begann er eine traurige Melodie anzustimmen, ergab sich wieder den Gefühlen und ließ sich von ihnen lenken.
Hastig flogen die Finger über die Tasten, Kain war darin sicher nicht der Beste, aber um sich selbst zu unterhalten reichte es vollkommen aus.
Bezaubernde Töne schlossen sich zusammen und formten sich zu schönsten Trauerklängen.
Schließlich ließ er den Schutz wieder hinunter und begab sich nach oben in die Küche, wo er nun Mehl anhäufte, vorsichtig zwei Eier trennte und das Eigelb dann in einen kleinen Holraum in dem Mehlhaufen gab, kräftig rühren hier und noch etwas dazu und fertig war der Nudelteig. Als nächstes kam das Gehackte, welches mit verschiedenen Gewürzen aufbereitet wurde und dann ein kleine Porationen eingeteilt wurde.
Dann ging es noch einmal ans Teigkneten, inzwischen war er ganz kalt und steif, sodass Kain ihn erst wieder weich kneten musste.
Mühselig drückte er hier und da auf den Teig ein, drehte und rollte ihn, doch er war hartnäckig. So schlug der Ex-Magier immer heftiger auf den Klumpen ein und schleuderte ihn schließlich wütend gegen die Wand und dann den Porzellanteller mit dem Gehackten und die kleine Vase vom Tisch.[/I]
"Scheiße!!!" Mit den Tränen kämpfend ging er zur erst vorhin zur Ablenkung geputzten Wand und zog den Teig ab, jetzt war er weich. Wieder machte er sich ans Kneten, rollte ihn dann aus und schnitt ihn mit einem Messer eine dünne halbwegs gerade verlaufende Stückchen, die er nun einzeln rund rollte und sie dann trocknen ließ, denn aus den geplanten Maultauschen würde nun wohl nichts mehr werden. Er nahm Fleisch samt kaputtem Teller und schmiss ihn in den Müllschacht, von dem er nicht wusste wo er denn hinführte oder für was er eigentlich gut war. Es landete wohl im Keller, doch da er nirgendwo anders einen Zugang zu selbigem gefunden hatte war ihm das auch recht egal.
Er ging nach oben am Schlafzimmer vorbei zur Luke, die zum Dach führte, von dem aus er noch einmal auf den kleinen Schauer über den Säulen kletterte. Von hier aus hatte er einen perfekten Überblick zu allen Richtungen, bei gutem Wetter konnte er sogar bis zu den Anfängen des Sumpfs gucken, zumindest wenn dort keine Nebelschwaden waren...
Nebel... Rauch, Qualm... das erinnerte ihn an Teleport und Sumpfkraut... zwei Dinge die er nun wohl nie wieder sehen würde... naja, er musste sich halt umschauen, vielleicht war ja irgendwo ein Job für einen Hofmagier frei...
Nein, er konnte im Moment nicht lachen, so sehr er es auch versuchte...
Er würde hier bleiben, demnächst vielleicht eine große Reise machen, um auf andere Gedanken zu kommen. Ablenkung war auf jeden Fall nicht verkehrt und die Bücher in seiner Bibliothek hatte alle, zumindest im entferntesten Sinne, mit Hexen zu tun und davon wollte er jetzt nichts hören und von Schicksal schon gar nicht. Die Magie des Schläfers, die Magie an sich und die Werkzeuge der Magie waren daran Schuld, ja, hätte er nicht so sehr nach Magie gestrebt wäre er wohl niemals Baal geworden, nie der Bruderschaft beigetreten und wäre immer bei Shiva gewesen, dann wäre er mit ihr gestorben oder hätte sich wenigstens verabschieden können. Magie, Götter, Schicksal, es hing doch alles zusammen.
Was war schon ein Gott? Auf jeden Fall waren sie nicht allmächtig, sonst würde nur die perfekte Welt eines Gottes sein, aber so konnte jeder x-beliebige, halbwegs mächtige Dämon Gott werden, wie man ja so wunderbar am Schläfer sah. Ein Gott war das, was seine Diener aus ihm machten. Wenn man nun einen Erzdämonen anbetete und er so Macht erlangte und eigene Magie entwickeln konnte, von dem er auch einen Teil an Auserwählte unter seinen Dienern weitergab. Ganz anders war da jenes Urtum, die Quelle der druidischen Macht, es brauchte keine Runen oder ähnliches und stellte sich auch nicht als Gott da, überhaupt wussten ja nur wenige um seine Existenz und war dem gemeinen Volk wenn überhaupt als Mutternatur aus alten Legenden bekannt... Jedoch wusste er ebenso wenig von ihr oder ihm... Naja, es würde sich schon früh genug melden, wenn es Interesse hatte.
01.11.2003, 11:46 #361
Corie
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Ziemlich lange war die junge Sumpflerin jetzt schon in dem neuen Gebiet, sie fand das es wohl langsam mal wieder Zeit ist ins Pyramidental zurückzukehren, vielleicht auch um dem Rüstungsbauer mal ihre Rüstung zu zeigen. Sie wurde in letzter Zeit ziemlich beansprucht und wirkte daher noch etwas lädiert.
Sie spannte sich ihr Schwert um die Hüfte, klopfte sich noch mal den Staub von der Hose und pfiff dann nach Casper der auch gleich aus seinem Korb angerannt kam.
"Jetzt geht's mal wieder zurück in unser altes zuhause..."
Das schien den fuchs genauso zu freuen wie Corie und wenig später waren sie schon durch das Tor des Außenposten geschritten. Über den Pass über den sie dieses Tal auch betreten hatten ging die junge Sumpflerin dann wieder hinaus in Richtung des Pyramidentals...
01.11.2003, 12:35 #362
RhS_Artifex
Beiträge: 1.331

Zwar sah Artie seine beiden Lehrlinge am Lagereingang auftauchen, aber jetzt wollte er irgendwie nicht von ihnen gesehen werden, da er sich mal ein bisschen mit seiner Lichtrune befassen wollte. Gemächlich richtete er sich vom Baumstumpf auf, achtete darauf, dass die Jungs ihn nicht sahen und stahl sich von dannen, ohne dass die zwei Jungspunde es auch nur merkten. Das Lager war nicht sonderlich gross und war dementsprechend auch schnell durchquert. In einer etwas abgedunkelten, abgeschiedenen Ecke liess er sich dann auf den Boden nieder und holte die Lichtrune hervor. Einmal mehr betrachtete er sie eingehend und entdeckte hier und da einige Details, welche ihm doch zuvor entgangen waren. Die Rune lag seltsamerweise richtig gut in seiner Hand und fühlte sich gar nicht so an, als ob sie ein Fremdkörper wäre, denn irgendwie spürte er ein warmes pulsieren, welches von der Rune ausging. So, dann wollen wir mal., ermunterte der Hohe Templer sich und konzentrierte sich leicht. Hatte er zuvor versucht ein Licht zu erschaffen, indem er sich die Sonne vorstellte, so ging er es diesesmal von einer anderen Perspektive an.

Er stellte sich vor, dass er sich in einem dunklen, man könnte gar sagen finsteren, obwohl... es war wirklich finster in dem Raum, den er sich vorstellte. Also, er stellte sich einen sehr finsteren Raum vor. Als er diesen dann in seinen Gedanken fixiert hatte, erschuf er einen imaginären Funken, wie dieser langsam aufglomm und langsam anwuchs. Diesesmal war sein Versuch von wesentlich mehr Erfolg gekrönt, denn im gleichen Masse, wie er sich das Anwachsen des imaginären Funkens vorstellte, so wuchs auch vor ihm eine leuchtende, helle, weisse Kugel an. Als er dann das Gefühl hatte, dass die Kugel ausreichend gross war, hielt er die Grösse des imaginären Funkens fest und liess die Vorstellung dann langsam entweichen. Die Lichtkugel die nun vor ihm schwebte, bleib an Ort und Stelle und leuchtete sanft. "Hm, schön und gut. Ich kann jetzt einigermassen eine Lichtkugel herbeizaubern, aber das müsste doch eigentlich ohne irgendwelche Pseudobilder aus dem Kopf und schneller gehen. Wollen wir doch sehen, ob das Licht mir folgt, sonst wäre es ja unnütz.", grummelte Artie dann und richtete sich wieder auf. Der sanft leuchtende Lichtball stieg mit ihm hoch und verharrte etwa eine Handlänge über seinem Haupt, aber als der Templer dann einen Schritt nach vorne machte, folgte ihm das Licht nicht. Da haben wirs ja... Der Ball folgt mir nich., dachte er leicht verstimmt und liess die Leuchtkugel aus seinem Gedankengriff.

Mit einem leichten Blitzen löste sich diese auf und der Hohe Templer verliess die abgeschiedene Ecke und suchte den Hauptplatz des Aussenpostens auf, wo er dann auch Krieger in Gesellschaft von Less erblickte. Flugs ging er auf die beiden zu und setzte sich neben sie. Mal sehen, was sie jetzt vorhatten.
01.11.2003, 14:32 #363
The_Nameless
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Ein breites Lächeln lag auf dem markanten Gesicht des jungen Schwarzmagiers. Seine verschwommener Blick glitt langsam an den wenigen, aber dafür umso neuer aussehenden Holzhütten entlang, die hier, in Mitten dieser, wahrhaftig monströsen Sumpflandschaft wie aus dem Nichts erbaut wurden.
Grinsend wandte sich Less an den entspannten Krieger, welcher, ebenfalls locker an den riesigen Baumstamm in ihrem Rücken gelehnt, neben ihm auf dem moosigen Erdboden saß.

“Ihr Sumpfler seid ein seltsames Volk...hehe...
Niemand sonst würde nur auf die Idee kommen, hier ein Lager zu errichten.“


Vorsichtig führte er den kleinen Sumpfkrautstängel, der mit seinem glühendem Ende fest in den Fingern des Magiers lag, an seine trockenen Lippen, und beschenkte seinen ruhigen Körper mit einem weiteren Zug.
Völlig entspannt ließ er sich nach hinten sinken und schloss die Augen...

Doch die platschenden Schritte einer weiteren Person, welche anscheinend gerade, durch den dicken Schlamm, zu ihnen heraufgewatet kam, ließen den Dämonenbeschwörer wieder aus seinen willkommenen Tagträumen hervorschrecken.
Mit einem freundlichen Glitzern auf den verengten Pupillen sah er sogleich seinem neuen Lehrmeister entgegen, der sich nun ebenfalls bei den beiden wartenden Schülern niederließ.

“Na Arti?”

Mit leicht zittrigen Händen reicht Less dem hohen Templer seinen, noch nicht ganz fertig gerauchten ’Schwarzen Weisen’ und begann erneut, mit einem stark amüsierten Unterton, langsam zu sprechen.

“Nehmen sie zu jedem Gang etwas Sumpfkraut, dann klappt's auch mit der Leichtfüßigkeit...hehehe...“

Ein schallendes Lachen drang aus der rauen, rauchigen Kehle des Magus und klang weit durch den gemütliche Außenposten. Unzählige Köpfe wurden herumgedreht, und auch Arti und Krieger sahen etwas verwirrt zu ihm herab.
Doch schließlich wurden auch sie von dem hellen Gegröle angesteckt, und ein gemeinsames Lachen aus vollem Herzen schallte lauthals durch das ewige Sumpfgebiet.

Erst Minuten später gelang es dem Trio letztendlich doch, sich zu beherrschen.
Kopfschütteln, und noch immer mit einem komischen Grinsen auf den Backen sah Less erneut in die Runde.

“Hach...aber nun einmal im Ernst...“

Wieder konnte sich der Schwarzmagier ein kurzes Auflachen nicht verkneifen, die Wirkung des Sumpfkrauts war immer wieder verblüffend.
Gefasst wandte er sich mit einem neuen Versuch an seinen Meister.

“Arti, könnt ihr uns vielleicht zeigen, wie wir unsere Bewegungen besser kontrollieren können? Ihr kennt euch darin doch so gut aus! Wir sind schon total gespannt.“

Kameradschaftlich legte Less seinen Arm um die Schultern der beiden hohen Templer und wartete geduldig auf Artis Antwort...
01.11.2003, 16:15 #364
RhS_Artifex
Beiträge: 1.331

Scharf blickte er dann Krieger und Less an und sprach: "Sicher, gerne will ich euch in der Kunst der Körperbeherrschung einweisen, für dich Kreiger, da du Sumpfler bist, wie ich, wird es kostenlos sein. Less, da du ein Freund Kriegers bist, wird dich die Einweisung in die Grundlagen nur 100 Goldstücke kosten, andernfalls kannst du auch gerne 300 Goldstücke berappen. Keine Widerrede Krieger. So ist's nun mal, Less, erklärst du dich damit einverstanden ?" Less liess er noch die Zeit, um sich das nochmal zu überlegen, aber Krieger, der war wieder was anderes. "Mein Freund, mit deiner Kondition sieht es nicht gerade zum Besten aus und da muss dringendst was getan werden, denn auch für die kürzeste Strecke Schleichen musst du topfit sein und nicht schon nach ein paar Minuten Laufen ausser Atem sein, alles klar ? Gut, dann will ich von dir, dass du jetzt 50-mal vom Lagereingang zur Pyramide dahinten, hin und herläufst, und wehe du machst schlapp. Wenn ich dich auch nur ein einziges Mal gehen sehe, kannst du gleich noch 5 Extrarunden drauflegen, capisce ? Dann ab mit dir.", wies er Krieger an und schaute ihm zu, wie der lostrabte, während Less noch dastand und sich das Ganze wohl nocheinmal überdachte.

Alles was dem Lehrmeister der beiden jetzt übrig blieb zu tun war, auf Kriegers erste erfolgreiche Runde zu blicken und ihn stets mit Argusaugen zu beobachten, denn er sollte sich abrackern und nicht einen Sonntagsspaziergang daraus machen, und auf Less Antwort zu warten. Der Sumpf gab dazu wie immer eine recht unterhaltsame Geräuschkulisse und der Schwarze Weise, den er von Less bekommen hatte leistete seinen Beitrag zu der heiteren Stimmung.
01.11.2003, 17:08 #365
The_Nameless
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Nachdenklich blickte der junge Schwarzmagier dem davonlaufenden Krieger hinterher, welcher in diesem Moment zu seinen ersten 50 Runden durch das Sumpflager aufbrach. Noch waren keine Ermüdungserscheinungen bei diesem zu erkennen, doch wusste Less selbst nur zu gut, dass eine solche Strecke sicherlich nicht einfach zu bewältigen war.
In seiner Kindheit hatte er schon häufiger lange Entfernungen hinter sich gebracht, und oft wurde ihm auch nachgesagt, dabei sehr gut in Form zu sein...
Doch das war lange her, und die letzten Wochen, in denen er sich, mit nur geringster körperlicher Betätigung, in den dunklen Hallen des alten Kastells aufgehalten hatte, oder auch die zahlreichen schweren, mitunter lebensgefährlichen Verletzungen, die er sich einst, kurz nach dem großen Erdbeben zugezogen hatte, hatten sich bestimmt nicht positiv auf seine Ausdauer ausgewirkt...

Dennoch sah er sogleich wieder, mit einem gewohnt freundlichen Lächeln auf den Lippen, zu seinem neuen Lehrmeister auf, welcher noch immer auf eine entgültige Entscheidung des jungen Magus wartete.

Mit einer schnellen Handbewegung griff Less an seinen Taille und tastete sich langsam zu den ledernen Schlaufen hervor, an welchen auch den dünne Beutel hing, in dem sich zur Zeit seine kompletten Ersparnisse befanden.
Doch nach einem kurzen Blick in das Innere des Säckchens verzog sich die Mine des Dämonenbeschwörers, ein unentschlossenes Schimmern erschien in seinen Augen.

Mit einem hellen Klirren ließ er schließlich den ganzen Inhalt des Beutels in seine Hände gleiten...
Rund 200 Goldstücke...keine sehr ansehnliche Menge...

Schweren Herzens spreizte Less seine Finger und sah den 100 Talern traurig hinterher, wie sie unwiderruflich in den Handflächen des hohen Templers, der noch immer geduldig vor ihm wartete, verschwanden.

Doch schon einen kurzen Augenblick später hellte sich die Mine des Magiers wieder auf, wofür benötigte er hier draußen, in dieser Einöde, schon so viel Gold?
In dieser Ausbildung war es gut angelegt, und vielleicht konnte ihm Artis Kunst einmal gar das Leben retten?
Grinsend wandte er sich an den Lehrmeister.

“Ihr habt recht, 100 Goldstücke sind ein mehr als fairer Preis. Ich danke euch dafür, dass ihr mich unterrichtet.“

Erwartungsvoll schweifte Less’ Blick noch einmal zu Krieger hinüber, der mittlerweile schon einige seiner Runden hinter sich gebracht hatte.

“Na gut, dann will ich auch mal...“

Ein letztes Mal sah der junge Schwarzmagier zu Arti herauf, welcher nun mit strenger Mine über die Fortschritte seiner Schüler wachte.
Nach einem bestätigenden Kopfnicken begann auch Less, sein Tempo zu erhöhen und setzte dem vorauslaufenden Krieger nun endlich hinterher...
01.11.2003, 21:13 #366
Erzengel
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Leblos trieb er im Wasser umher...
Er hatte sich von den Klippen gestürzt in der Hoffnung von den scharfen Felsen aufgespießt zu werden...
Andere zu töten war für ihn kein Problem, doch sobald es an sich selbst heran ging und etwas heftiger wurde wagte er sich nicht weiter, sodass er sich nicht traute seine Pulsadern aufzuschlitzen oder sich selbst mit dem Hexenschwert zu durchbohren, was wenn er danach noch lebte? Da zuckte seine Hand zurück, Feiges Stück. Sich stundenlang hinquälen oder Ende als geistig Behinderter zurückzubleiben, dazu hatte er auch keine Lust...
Nun war nichts mehr da, nicht einmal die Runen... Schwert und Runika hatte er im Turm zurückgelassen... Shiva war tot... und er konnte sie nicht zurückholen, sie würde tot bleiben, jetzt und für die Ewigkeit.
Selbst wenn er es schaffen sollte Jeromé zu töten und somit das seinen Hexenkräften lastende Siegel zu brachen, so wusste er aus den Büchern waren die Hexenkräfte lange nicht so gewaltig, wie er angenommen hatte. Damit konnte er keinen Toten erwecken, also war auch Neo auf ewig verloren...
Es tat so weh...
Stets hatte er geglaubt ihn wieder zu den Lebenden zurückholen zu können, irgendwie... Spätestens mithilfe der Hexenkräfte... Es war nun schließlich ein Feldzug mit nur einem Ziel, Vergeltung.
Er würde Jeromé töten und die gesamte Inquisition zerschlagen... ... ...
Nein, er wurde kläglich Scheitern und Jeromé dabei mit in den Tod reißen, mehr nicht...
Es kam ganz darauf an, welchen Weg er wählte...
Eines der sechs Urtume musste erwählt werden, das allein war der Grund für Shivas Tod... sollte es umsonst gewesen sein? Nein, verdammt! Ihr Tod war... vorherbestimmt, das Schicksal war nicht zu leugnen... Allein weil das Schicksal es so wollte starb sie.

"Scheiße!!!" Er wollte nichts, aber auch gar nichts davon wissen. Es war so und aus... Nein, es sollte nicht so sein, aber von dem ganzen Schicksalsgelabere wurde ihm nur noch schlecht...
Er wollte keinem der Götter dienen, er würde seinen eigenen Weg gehen, den Weg durch die Mitte...
In jenem Moment erschloss Kain einen geheimen, bisher immer verschlossenen, einen siebten Weg.

Die Gottlosigkeit. Kein Gott? Keine Regeln!
Einfach frei... Vielleicht brachte dieser neue Weg sogar eine Möglichkeit mit sich Shiva und Neo wieder zurückzuholen, wer wusste das schon? Auf jeden Fall war es falsch jetzt so einfach aufzugeben...

"Stupides Geschwätz!", schrie er zu sich selbst als er aus dem Wasser stapfte, auf die Klippen zuging und die Kletterpartie nach oben begann.
Wenn er wirklich beiden bei sich haben wollte musste er doch bloß sterben, stattdessen quälte er sich hier herum, könnte es doch so schnell gehen, wäre er nicht so feige.
Wieder oben angekommen ging er der Dunkelheit wegen langsam voran und tastete sich am Turm entlang bis zur Tür und drückte die Klinke herunter. Er trat ein und wurde von blässlich schimmernden Fackellicht empfangen, welches von der Küche bis nach hier unten drang. Ihm war kalt, scheißkalt, immer hin war das Wasser nicht mehr allzu warm und er schließlich nackt.
Ganz oben im Schlafzimmer trocknete er sich ab und nahm sich eine Baumwolldecke, mit der sich in die Bibliothek zurückzog, in der er den Kamin entzündete und sich das nächste Buch vornahm...


...Der Turm, der von Geysiren und heißen Quellen umgeben ist, markiert die Stelle an der die erste Hexe geboren wurde. Da wo Donnra die Erdmutter sich Adanos dem Gott des Meeres hingab, Donnras Weiblichkeit und Adanos Stärke vereinten sich und wurden zur ersten Hexe, so erzählt die Legende...

Zum tausendsten Mal an diesem Tag war er den Tränen nahe, alles, aber auch wirklich alles erinnerte ihn irgendwie an Shiva.
01.11.2003, 22:52 #367
Erzengel
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Erwartungsvoll blickten die tiefgrünen Augen auf das hügelige Ödland, suchend nach den Kriegern und ihren Priestern schweifte der Blick umher. Die weiß gefiederten Flügel breiteten sich aus, schlugen schneller und schneller bis das Wesen abhob und schließlich hoch oben auf über der Ebene schwebte. Da kamen sie auch schon die aufeinanderprallenden Armeen, Templer und Baal auf der einen, Orkkrieger und Schamanen auf der anderen Seite. Metzelten sich gegenseitig nieder, obwohl sie doch demselben Gott dienten...
Dies war seine erste Vision deren Sinn ihm bis heute unbekannt war, kam sie deswegen wieder hoch?
Sturmfäuste schleuderten die orkischen Soldaten immer weiter zurück, ließen sie in schwarzem Feuer aufgehen und... Moment... schwarzes Feuer? Kain sah sich die Reihen der Schamanen genauer an... Da waren vereinzelt doch tatsächlich Schwarzmagier zu erkennen... also war dies gar kein Kampf der Rassen, sondern eine Glaubensschlacht.
Das Hexenschwert begann spürbar zu vibrieren, Kain folgte dem Ruf und zog es vorsichtig aus der Scheide. Kaum erwacht riss sich die Klinge los und fiel nach unten, vielmehr schoss sie und auf ein bestimmtes Ziel zu...
Als der Ex-Magier erwachte fand er sich in seinen blutroten Betten wieder, es war mitten in der Nacht, aber sein Magen forderte ihn auf etwas zu essen, außerdem war er nicht zugedeckt und daher wohl auch von der Kälte erwacht. Frühzeitig aus dem Traum gerissen, noch halb schlafend bemerkte er die weiße Feder auf dem Kopfkissen nicht.
In der Küche stellte er einen mit Wasser gefüllten Topf auf die zum Glück noch immer warme Kochfläche des Ofens und schmiss die inzwischen getrockneten Nudeln hinein, sobald das Wasser kochte. Er verzichtete wieder auf Salz, bevor er nicht mit Sicherheit wusste, wo er nun Gold herbekommen sollte würde er sich das kostbare Gewürz aufheben.
Er kramte einen der reich verzierten Porzellanteller aus einem Schrank und goss die Nudeln ab, verzehrte sie schließlich.
Es war schon wieder alles Routine, zumindest schien es so...
Nachdem er das mitternächtliche Mahl endlich hinuntergeschlungen hatte ging er wieder nach oben ins Schlafzimmer und bemerkte eine weiße Feder neben seinem Kopfkissen, er wollte sie nehmen, doch kurz vor der eigentlichen Berührung platze sie regelrecht. Kain rannte nach unten und schob den schweren Riegel vor die Tür, wieder oben prüfte er ob die Luke auch wirklich fest verschlossen war und schaute vorsichtig unters Bett.
Sicher ist sicher.
01.11.2003, 22:58 #368
Krieger-BP
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Der matschige Untergrund vermochte den Schritten einiges an Wucht abzunehmen, doch lies er sie auch versinken, brachte dem Rennen die richtige Würze, die vorallem in den Waden ansetzte. Krieger war grade bei Runde Neununddreißig und ehrlich gesagt ... er konnte nicht mehr. Seine Lunge fühlte sich an wie zehn mal durchgekaut und Seitenstechen hatte er schon seit mindestens Zwanzig Runden.
Noch rettete er sich mit in die Ferne schweifenden Gedanken vor dem absolutem Zusammenbruch, dachte immer wieder zurück an die schönen Nächte, die er mit Blutfeuer in Karantäne verbracht hatte. Wie gern wäre er wieder dort, würde sie auf seinem Schoss wiegen und ihr zu dem Bilderbuch selbst erfundene Geschichten vortragen.
Da machte sich plötzlich eine ungeahnte Wurzel vor ihm breit. Sein Bein hackte sich ein, Krieger kippte nach vorn weg und landete im Matsch, vollkommen von oben bis unten wurde er besudelt. Wie gern wäre er in der alten Sumpftaverne ...
„Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr und ich machs auch nicht mehr!“, war sein entgültiger Beschluss den er auch Lautstark von sich gab. Wieso war er nur auf den bescheuerten Witz eingegangen? Das war doch eigentlich alles bloss Spass gewesen und jetzt sah sich Artifex wirklich als Schleichmeister an. Krieger konnte es einfach nicht fassen. Würde der ‚nette’ Trainer wenigstens mit die ‚paar’ Runden drehen!
So drehte er sich um, zückte einen Sumpfstängel und rauchte erst einmal einen, so wie er da sass im Matsch. Wär er doch zu haus geblieben!
01.11.2003, 23:27 #369
The_Nameless
Beiträge: 1.130

Mit einem erheiterten Grinsen auf dem Gesicht rannte Less dem wartenden Templer entgegen, der nun, gerade erst aus dem dicken Schlamm herausgekrochen, mit grünlich triefender Rüstung auf dem kleinen Pfad stand, und erwartungsvollen Blickes zu ihrem gemeinsamen Lehrmeister hinaufstarrte.
Schließlich kam der Schwarzmagier, nach auch nur etwas mehr als der Hälfte der verlangten fünfzig Runden, erschöpft neben Krieger zum stehen.
Ein leichtes Aufhusten entwich seiner angerauten Kehle, vielleicht war der letzte Sumpfkrautstängel keine gute Idee gewesen...

“Was solls...“

Kopfschüttelnd wandte er sich an seinen Kameraden. Sehnsüchtig verfolgten die finsteren Augen den dichten Rauch, welcher genüsslich aus dem Munde des hohen Templers zog.

“Gebt mir auch mal nen Zug!“

Ohne auf eine Antwort zu warten riss Less den kleinen Stängel aus den breiten Händen des verdutzt daherblickenden Templers und ließ in daraufhin schnell an seine eigenen Lippen gleiten.
Entspannt sog er das Kraut tief in seine Lungen herab...
Wieder verschwamm das, vom verwirrenden Grün des Sumpfes durchflochtene Bild vor seinen Augen zu einer meeresartigen Wellenlandschaft, doch schon nach einem kurzen, aber heftigen Kopfnicken normalisierte sich der Zustand des Dämonenbeschwörers wieder einigermaßen.
Hastig gab er den grünlichen Stängel zurück an seinen Besitzer.

“Ach, Danke, das habe ich gebraucht... Glaubt ihr, Arti beteiligt sich nun auch an unserem Training?“

Fragend ließ Less seinen ruhigen Blick zu ihrem Meister gleiten, welcher allerdings noch immer, nun sogar etwas strenger erscheinend, im Schutze einiger Bäume, auf der kleinen Anhöhe stand...
01.11.2003, 23:37 #370
Sirius
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Xephon tat in diesem Moment das, was er in letzter Zeit ständig tat: Sumpfkraut rauchen.
Bei den zurzeit herrschenden Temperaturen war dem Novizen nicht danach vor die Türe zu gehen. Es war bitterkalt, es wehte meist ein eisiger Wind durch das komplette Tal und den Mantel, den er bei der Rüstungsschmiedin Alina bestellt hatte, hatte er noch immer nicht bekommen. Er zermarterte sich bereits die ganze Zeit über den Kopf über das „warum nicht“.
Hatte die Dame vielleicht zuviel um die Ohren und daher einfach noch keine Zeit gefunden, den Mantel herzustellen? Hatte sie den Zettel, auf den Xephon damals die Bestellung geschrieben hatte überhaupt gesehen? Oder konnte sie ihn etwa nicht leiden und lies sich deswegen besonders viel Zeit?
Er wusste es nicht... Die erste Annahme wagte er auszuschliessen, schliesslich konnte es in den eher kleinen Aussenposten nicht dermassen viel Kundschaft geben. Dass sie ihn nicht ausstehen konnte, konnte er sich ebenfalls kaum vorstellen, denn er hatte sich niemals etwas bei ihr zu Schulden kommen lassen. Damit blieb lediglich Annahme Nummer Zwei als halbwegs logische Erklärung bestehen. Während er nachdachte, wurde ein weiterer, aufgerauchter Stängel, der einmal voll mit dem guten Kraut gewesen war, ausgetreten.
Bald beschloss Xephon, auch wenn sein Kopf zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig vernebelt war da das viele Sumpfkraut Wirkung zeigte, die Schmiede noch einmal aufzusuchen.
Er stieg also die Leiter hinunter und brachte den Katzensprung bis zur Rüstungsschmiede hinter sich, um anschliessend einen neuen Zettel mit derselben Aufschrift wie bei dem ersten Mal an der Türe zu hinterlassen. Nur erweiterte er den Text diesmal noch um eins-zwei Sätze:

Ich grüsse euch, Alina.
Vielleicht erinnert ihr euch noch an mich, ich bin Xephon.
Ich habe mir vor einigen Wochen eine einfache Novizenrobe bei euch machen lassen.
Nun suche ich euch erneut auf, um euch zu bitten mir einen schönen, warmhaltenden Mantel zu schneidern. Er sollte bäsch sein, etwas verziert im Brustbereich und an sämtlichen Enden. Zudem sollte der Stoff warm halten, deswegen brauche ich ihn schliesslich. Also, ich rechne mit euch. Zu finden bin ich jederzeit in meiner Baumhütte, sie steht etwas abgelegen, doch ist eigentlich leicht zu erkennen.

P.S.: Ich habe euch schon einmal einen Zettel mit demselben Inhalt hinterlassen, da ihr offensichtlich jedoch noch keine Zeit gefunden habt, oder gar nicht wusstet, das ich eine Bestellung bei euch aufgegeben habe, habe ich mich entschlossen, euch einen weiteren Zettel dieser Art an die Türe eurer Schmiede zu pinnen...


Nachdem das erledigt war, schlenderte er zufrieden zurück zu seiner Baumhütte. Dort inhalierte er im Laufe des Abends noch den ein oder anderen Stängel Sumpfkraut und sah sich von seinem Dache aus den Nachthimmel an...
02.11.2003, 01:46 #371
RhS_Artifex
Beiträge: 1.331

Was mussten seine Augen da erblicken ?! Seine Lehrlinge schienen es wohl nicht wirklich ernst zu nehmen mit ihrer Ausbildung ! Der frischgebackene Lehrmeister der Kunst der Körperbeherrschung seufzte. Letztendlich brockte das den beiden einen weiteren Tag in ihrer Ausbildung ein, aber er sah ja irgendwie auch ein, dass das Laufen im Sumpf hier schon ein wenig anstrengender war, aber ganau das war ja auch der Sinn der Übung. Soweit er das beurteilen konnte hatte Krieger bisher schon knapp 40 Runden gepackt, während Less vorzeitig bei etwa 30 Runden aufgehört hatte. Abermals seufzte der Hohe Templer, denn er wusste, dass Kondition ein Grundpfeiler in den Gefilden der Köperbeherrschung war und ohne die konnte sich manch einer nur sehr schlecht als Aspirant der Körperbeherrschung bezeichnen. Na denn, er würde es den beiden mal vormachen.

Artie setzte sich in Trab und lief vom Lagereingang bis zu der Pyramide, die leicht in den Felsen eingebettet war. Hin und her ging es nun und nach etwa einer dreiviertel Stunde stand er noch recht gut beinander vor seinen beiden Schülern und zog eine Augenbraue hoch. Die beiden waren scheinbar ganz baff, dass er das in einem Durchgang ohne nennenswerte Anstrengungen bewältigen konnte. Artifex liess etwas Zeit verstreichen, bevor er die Arme ineinander verschränkte und dann die beiden ansprach: "Seht ihr ? Letztendlich müssen eure Körper dasselbe Pensum an Runden ohne nennenswerte Anstrengung erarbeiten können, aber was ist ?! Nix ist. Du Krieger, bist schon nach 40 Runden durch alle Winde, was an sich schon eine halbe Katastrophe ist. Traurigerweise schaffst du es das noch zu unterbieten Less, was ganz und gar nicht gut ist. Nun gut, heute ist ja auch der erste Tag gewesen, was aber nicht bedeutet, dass ihr euch den morgigen Tag genauso lax vorstellen könnt. Für heute wollen wir es genug sein lassen und ihr beide solltet euch ein paar Kojen aufsuchen und euch gründlichst ausruhen. Das bedeutet, dass ich euch heute abend nicht einen einzigen Tropfen Alkohol trinken sehen will, klar ? Gut, dann ab mit euch.", wies der Lehrmeister die Schüler an und diese gehorchten erstaunlicherweise ohne Widerworte. Schlussendlich suchte er dann selbst einen Schlafplatz auf und haute sich aufs Ohr.
02.11.2003, 08:50 #372
(pisi)Härda
Beiträge: 463

Der Morgen lag noch kalt über dem Sumpf, als Ismael erwachte.
Urgendetwas störte seinen Schlaf, etwas flauschiges, dass an seinem Arm pickte...
Vollkommen verschlagen drehte sich Ismael nach recht sund sah Shanks ins Gesich, der fleissig mit der Schnelldestruktion von Ismaels Arm beschäftigt war. Aufgeregt flatterte der große Vogel hin und her und Ismael wrde schlagartig wach. Er merkte auch, dass hier etwas anders war als sonst. Er wühlte sich aus seiner verschacherten Decke und schlüpfte aus seinem Schlafzimmer. Ein blasser Sonnenschimmer beleuchete die Höhle und tauchte sie in ein silbriges Licht, dass keine Wärme mit sich brachte. Ismael tappste durch das Wohnzimmer und sah sich um. Alles war wie immer. Aber doch...
Das wars! Srezors Bett war leer! Mit wenigen schnellen Schritten war Ismael bei dem leeren Bett, dass, ypisch Srezor, schlecht gemacht im Dämmerlicht lag. Auf dem Nachttisch lag einsam der seltsame Schlüssel.
Ismael setzte sich, nahm sich den Schlüssel und betrachte ihn etwas gedankenverloren. Warum war er gegangen und warum hatte er Ismael nicht bescheit gesagt? Nachdenklich drehte er den Schlüssel zwischen seinen Fingern, das Kinn auf die andere Hand gestützt.
Das ganze war ein recht schwerer Schlag, denn ohne den stets munteren Barden mit seiner Flöte, mit dem er schon so manchem Monster die Stirn geboten hatte, würde es hier langweilig und einsam werden.
Ismael legte schnell ein paar Scheite aufs Feuer und setzte Wasser auf, dann zog er seine Klingentänzerrobe über, schnallte den Schulterschurz an und Esravun um und setzte sich an den Ecktisch.

Wenige Minuten später stand ein lustig dampfendenr Kaffee vor ihm,
eine teure Wahre aus dem Süden, die er einem fleissigen Novizen "von den Baals angeordnet" abgenommen hatte. Er grinste ewas schelmisch bei dem Gedanken der ergebenen Naiviät, mit deer manche erwachsene Männer derart geblendet und vom Sumpfkraut halb totgeraucht an ihre Arbeiten gingen. Mit schnellen Schlücken ronn das heisse Getränk seine Kehle herab und füllte seinen kalten Leib mit Wärme.
Dazu sorgte eine kalte Keule aus der Vorratskammer für genüglich Mageninhalt.
Ismael wischte sich noch einmal den Mund ab und stand auf. Die letzten Wocen hatte er aktionslos vergammelt und wollte jetzt endlich mal wieder etwas machen. Er schloss die linke Hand fester um den Schlüssel, kramte eine Fackel hervor und entzündete sie am Herdfeuer.
Dann ging er los.
Ín der Vorratskammer linkshinten und dann etwa fünfzehn Schritt geradeaus. Dort mündete der Gang in einen etwa 25 Rechtsschritt großen Raum. Der Raum war inzwischen sauber, von Spinnweben und dem Dreck von Jahrhundeten befreit und entrümpelt, Srezor war wohl alles andere als untätig gewesen.
"So, hier irgendwo muss ein Schlüsselloch sein...", brummte Ismael vor sich hin.
Er tastete die Wände systematisch in Bahnen ab, doch fand er nichts.
Dann suchte er den Fussboden nach Löchern ab und schließlich sogar die Decke, doch das Schlüsselloch blieb verschollen.
Diese Sucherei hatte jetzt über eine halbe Stunde gedauert und Ismael entmutigt. Vielleicht exisierte dieses Schlüsselloch hier ja gar nicht. Schwerer Schrittes durchging er den Raum, stockte aber, als sich der Hall seines Schrittes plötzlich kurz änderte.
Plötzlich umspielte ein siegessicheres Grinsen sein Gesicht.
Er drehte sich um und kniete sich hin. Zügig klopfte er den Boden ab und fand eine etwa zehn mal zehn halbfinger große Fläche, die hohl klang. Auf den ersten und zweiten Blick konnte Ismael nichts erkennen, aber nachdem er den Staub vollkommen weggewischt hatte, ja, da erkannte er ganz fein gezeichnete Rillen - nur, es gab keinen Griff. Zehn minuten fuhrwerkte er mit allerlei Gegenständen herum und versuchte zu hebeln, aber vergeblich: die Rillen waren so dünn und perfekt auf einer Ebene, dass sich kein Hebel ansetzten ließ.
Seufzend Stand Ismael auf und fragte sich, ob dir kranke Idee, die sich gerade in seinem Kopf anbahnte, nicht doch etwas zu krank wäre.
Er zog langsam Esravun aus der Scheide, begleitet von dem schleifenden Geräusch, dass den Raum erfüllte. Ismael schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Stein, auf den Hohlraum, auf die Rillen. Er fühlte die Kälte des Steins und sein Schwert, dass voll freudiger Erwartung in seiner Hand lag. Die Bewegung war kaum sichtbar, aber im Fackellicht klang ein silbriger Streif noch einen Sekundenbruchteil lang davon, dass das Schwert sich bewegt hatte.
Ein Sekunde war es still, dann klappte die dünne Steinplatte in sich zusammen, in der Mitte durchtrennt. Bewundernd hob Ismael einmal mehr seine Augenbraue. Was auch immer das für ein Sthal war, aus dem die uralte Waffe geschmiedet war, er war schart genug, um Stein zu zerteilen. Ismael ließ das Schwert zurück in die Scheide gleiten und kniete sich abermals vor das Loch. Mit einem Handgriff waren die beiden Palttenhälften entfernt und der Blick war frei auf ein schwach beleuchtetes Schlüsselloch.

Ismael nahm den Schlüssel in die andere Hand, etwas zögerlich steckte er ihn hinein. Er hatte eigendlich mit einer starken Kraftanstrengung gerechnet, weil er den Mechanismus verrostet glaubte, aber der Schlüssel glitt geräuschlos herum. Plötzlich hob ein Grummeln wie bei einem Erdbeben an. Schnell zog er den Schlüssel wieder heraus und entfernte sich selbst so schnell wie nur irgend möglich aus der Höhle.
Nach nur einer Minute war der Zauber vorbei und ismael kehrte in die Höhle zurück, doch schon im Türrahmen blieb er wie angewurzelt stehen. Er hatte viel erwartet, aber das nicht.
Ismael musste lauthals loslachen, denn vor ihm lag kein Schatz, keine Waffe, kein altes Artefakt, nein, vor ihm lag ein Badebecken.

Etwa drei mal drei Schritt in mitten des Raumes, mit dunkelblauen Fliesen aus dem Süden, deren Geheimnis der Herstellung leider seit Jahrhunderten als vergessen galt, ausgelegt, lag es vor ihm. Das Wasser war hellgrün und gut durchsichtig und speisste sich aus einem kleinen Quell, der fröhlich sprudelte und ein bisschen in der kalten Luft dampfte, es handelte sich wohl um eine heisse Quelle.
Wie von Geisterhand hatten sich kleine Scharten aufgetan, drei an der Zahl, die wie Oberlichter etwas Licht in denn Raum ließen, gerade so wenig, um sich noch knuddelig wohl zu fühlen und gerade so viel, dass mna alles gut und ohne Abstriche sehnen konnte. Ismael vermutete, dass hinter diesen Festern genauso die Schlucht lag wie hinter seinem Vorratsfenster, denn die beiden Räumlichkeiten waren ja nicht weit von einander entfernt. Einige Daumendicke Löcher ließen das Wasser stetig wieder abfließen, dass auf der anderen Seite von dem Quellchen einsprudelte. Erst jetzt beim Betrachten der Oberlichter realisierte Ismael, dass der grauen Felswand ein beiger, ornamentierter Marmor gewichen war. Beim Lachen musste er auch noch den Kopf schütteln. Das Schicksal hatte ihm den Schatz beschert, den er am dringensten gebraucht hatte: Ein Badezimmer.
02.11.2003, 10:50 #373
Erzengel
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Kurz vor Beginn der Mittagszeit erwachte der Ex-Baal aus seinem unruhigen Schlaf, eine Weile wälzte er sich noch herum und versuchte einzuschlafen, doch sein Körper wollte nicht so recht, also stand er nach gut einer halben Stunde auf und ging in die Küche, wo er hastig ein leichtes Frühstück zu sich nahm und dann hinaus zu den Klippen ging. Nach einem kurzen Anlauf sprang er ab und landete wenige Sekunden später in kaltem Salzwasser, in dem Fall in einen Flug überzugehen schien.
Schon bald verließ er das Wasser wieder nach oben zum Turm, er musste hier unbedingt mal eine Treppe oder so was bauen. Oben angekommen stieg er sogleich in die nächste heiße Quelle und ließ sich dann von den Geysiren abduschen.
Wieder im Turm eilte er klitschnass die Wendeltreppe hinauf in sein Schlafzimmer wo er sich abtrocknete und dann die Runika überzog. Sicher war sie sein Meisterwerk in der Zeit als er noch Robenwirker war, doch war es jetzt vielleicht Zeit für eine richtige Rüstung, nun da er nicht mehr den Schutz eines Lagers genoss und wieder vollkommen auf sich allein gestellt war.
Nachdem er in der Bibliothek ein Buch gefunden hatte, das nur wirklich entfernt mit Hexen zu tun hatte, beschloss er es auf dem Dach zu lesen.
Er nahm sich einen hölzernen Klappstuhl mit sah hinunter auf das größtenteils Fußtiefe Wasser, das nur hier und da mit wirklichen Vertiefungen versehen war, wo dann die Quellen sprudelten und man sich hineinlegen konnte, aber von weitem sah es wirklich aus wie ein See.
02.11.2003, 14:24 #374
Erzengel
Beiträge: 1.667

Knurrend standen ihm die beiden Wölfe gegenüber, er allein mit dem Schwert in der Hand, ohne Runen, ohne Magie. Jede ach so kleine Selbstverständlichkeit musste nun wieder selbst erledigt werden, was noch ein wenig Umgewöhnungszeit brauchte. So hatte er das umständliche Knöpfen oder das schließen einer klappernden Tür stets mit der Telekinese gemacht. Unglaublich wie schnell man sich an solchen Komfort gewöhnte und wie lange es brauchte bis man sich wieder entwöhnt hatte.
Mit der weit von sich gestreckten Klinge lief er am ersten vorbei, schlitze ihm dabei die Seite auf und wollte dann in einem Satz per Windfaust über den zweiten hinwegspringen, doch fehlte die Rune und er landete auf dem Rücken des Wolfs, welcher von Gewicht des Einzelgänger in die Knie ging und schließlich vollends zusammenbrach.
Kain zögerte nicht lange und brach dem Tier mit einem kräftigen Ruck das Genick, trotz des kurzen Kampfes war er nun völlig verschwitz, er hätte nie gedacht, das ohne die Magie auch seine Ausdauer sank.
Sich wundernd zog er weiter gen Osten zu den Ruinen des Tempelkomplexes gleich vor dem Pass. Er musste noch einmal in den Norden, irgendwann, denn noch ahnte er nicht, welches Banditenpack sich dort herumtrieb, was ihm eigentlich auch egal war, solange sie seinem Turm nicht zu nahe kamen.
Schon bald hatte er Pass erreicht und reiste dann weiter tief in den Süden ins Mienental.
02.11.2003, 19:47 #375
Endivion
Beiträge: 109

Es dauerte nicht lange und der Zug hatte den Pass überquert. Nun befanden sie sich in der neuen Welt und Endivion und Errol sahen sich interessiert um. Für Endivion war auch die "alte" Welt eine neue Welt, war er ja erst vor ein paar Tagen dort angekommen, aber zum glück schien sich ja ihr Auftraggeber hier etwas auszukennen zielsicher ging er den Pfad vor innen entlang. Der Boden hier war staubtrocken, anstelle von Bäumen wuchsen überall Kakteen und wenn es Tag gewesen wäre, hätte die Sonne ihnen wohl schwer auf den Kopf gebrannt. Jetzt in der Nacht, war es jedoch erträglich und so zog sich die Karawane durch den Canyon, immer Aragorns Schritten hinterher. Allmählich fragte sich Endivion, wo eigentlich das Ziel ihrer Reise läge und so brachte er den Wagen zu stehen und erkundigte sich bei Aragorn.

Hey, Aragorn! Wohin führt ihr uns eigentlich und wie lange dauert es noch? Immerhin haben wir diesen verdammten Karren nun fast den halben Tag gezogen und eine Pause wäre auch mal angebracht.

Etwas gleichgültig sah Aragorn zu Endivion und seinem Freund zurück, die sich beide schweißgebadet gegen den Wagen lehnten. Sie mochten schon recht haben, dachte er sich, aber bis zum Außenposten war es nicht mehr weit und so spornte er die beiden nochmal an.

Keine Angst ihr beiden, bis zum Außenposten ist es nicht mehr weit. Außerdem hätte ich dann noch eine Aufgabe für euch, für die ich euch dann sogar noch besser bezahlen würde!

Seufzend zuckte Endivion mit den Schultern und ging wieder zum Wagen. Errol jedoch sah nicht so aus, als ob er sofort einverstanden wäre und legte wieder einen seiner unbeschreiblichen Gesichtsausdrücke auf. Man sah es im geradezu an, dass er gleich losgehen wollte, aber Endivion legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter und munterte ihn mit den Gedanken an das ganze Gold auf. Murrend machte sich also auch der kleine Weggefährte an die Arbeit und sie zogen ihren quietschenden Wagen durch die Dunkelheit...
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