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13.06.2003, 14:40 #1
(pisi)Härda
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Alles zum Addon von Gothic 2 -
Es kommt immer drauf an, wie lang das Kapitel ist...
Was ich mir fürs Addon wünschen würde, wäre, dass es mal wieder ein paar mehr Eastereggs gibt ;) Z.B. die Krüpplung, dass man bei G1 als Fleischwanze ins Schloss konnte und so.
Pilop hat mir gesagt, dass irgendjemand meinte, die User-Ideen würden diesmal besser berücksichtigt, deshalb wollten wir nen Open-Source-Projekt machen, in der wir Storys, Quests, Items und alle anderen Ideen sammeln wollen... :D Würd hier jemand mitmachen?
23.06.2003, 17:02 #2
(pisi)Härda
Beiträge: 463
Alles zum Addon #2 -
Also die Pyramide sieht definitiv aus wie die aus Gothic II, kommt vielleicht sogar Saturas wieder? Also ein Kampf gegen Beliar (Sinnbild: Rabe) wird es höchstwarscheinlich wieder werden... Nur ob der Rabe jetzt Beliars sein soll, oder was es mit dem auf sich hat würd ich echt gerne wissen.
26.06.2003, 18:21 #3
(pisi)Härda
Beiträge: 463
Vorstellungen: Sumpfbruderschaft -
Name: Ismael "D'Aijaron" Härda
Alter: 24 Jahre
Abenteuergruppe: (pisi)
Rang: Hoher Novize
Nebenskill: Noch keiner
Hauptskills: Einhand gemeistert (Stufe 2)
Skillpunkte: 2/4
Waffe: Guter Dolch, Esravun
Rüstung: Leichte, graue Klingentänzerrobe mit dunklen Ornamenten, inzwischen von Krieger-BP mit einem Schulterstück und Armschienen verbessert.

Aussehen/Auftreten: Der sehr schweigsame Mann ist etwa 1 Schritt und 88 Halbfinger groß, trägt seine von einer einzigen weissen Strähne durchzogenen Haare auf dem Rücken zusammengebunden. Zwar ist er auf einer ruchlosen Suche, doch hat er durch monatelange Meditation eine innere Ruhe erlangt, von der die Menschen in seiner Umgebung nicht einmal träumen können. Er trägt eine hellgraue Kapuzenkutte mit dunklen Ornamenten und am Gürtel stets einen alten, abgewetzten Folianten, dessen verblasste goldene Lettern ihn als "Compendium Magnum Ari Arcanae" ausweisen. In diesem Buch liest der Mann, der die Musik begabter Barden, den Rauch einer guten Shisha und eine ruhige Atmosphäre über alles liebt, jeden Abend und versucht auf diesem Weg alles über die Geheimnisse der Magie heraus zu bekommen. Er hat zwar keinen Götterglauben, bringt aber Magiern großen Respekt entgegen. Wenn er einmal spricht liegt ihm nichts ferner als Sarkasmus und Zynismus. Er besitzt kein Gold und ausser einer Halskette, einem seltsamen Stein aus der Tempelruine, dem alten Buch, seinem Dolch, seiner Kleidung und ein paar Nahrungsmitteln auch sonst nichts.

Vorgeschichte:
Als Ismael Härda ein kleiner Junge war, zog er mit seinen Eltern, die fahrende Erzhändler wahren durch die umliegenden Schmiededörfer. Daher lernte er schon sehr früh die unterschiedlichsten Metalle und deren Qualität kennen. Mit 10 Jahren wurde er von seinen Eltern, die ihn nicht mehr ernähren konnten da das Geschäft nicht mehr gut lief, seit khorinisches Erz auf den Markt gekommen war, des Nachts bei einem älteren Schmied gelassen. Völlig aus seiner Kindheit gerissen wurde der Junge sehr schweigsam. Auch die Arbeit am Blasebalg im ersten Jahr trug nicht zu einer besseren Entwicklung bei. Im zweiten Jahr sollte er das Schmieden einfacher Dolche lernen. Als Exempel schmiedete sein Meister einen guten Dolch, an dessen Abbild er sich halten sollte. Doch Ismael war derart aufgewühlt und depressiv, dass er nicht einen Dolch zustande brachte und beschloss, den Dolch zu nehmen und sich auf Wanderschaft zu begeben. Auf seiner Wegstrecke begegnete er einem reisenden Magier. Dieser erklärte sich dazu bereit Ismael mit sich zu nehmen. Der Magier dachte, er hätte eine magische Begabung in dem Jungen entdeckt und brachte ihm das Geheimnis der Meditation nahe um schließlich zu erkennen, dass er sich getäuscht hatte. Als sie eines Tages einen Hügelkamm überschritten wurden sie überraschend von sechs Wegelageren angegeriffen. Als der Magier diese in hochschießenden Erdgefängnissen einsperrte, sollte Ismael für den Rest seines Lebens beeindruckt von den Fähigkeiten der Magier sein und fing an das alte Buch, dass der Magier ihm gegeben hatte mit großem Eifer zu lesen. Der Magier wurde kurze Zeit später von einer Brieftaube erreicht und wurde in der Nachricht nach Khorinis zum Convent der Feuermagier abberufen. Als Abschiedsgeschenk rief der Magier, Y'Jrenius von der Erde, ein Tier herbei, dass zu Ismael passen sollte. Es kam ein orangeroter Vogel, der wie ein kleiner Falke aussieht, der wie Ismael von seinen Eltern verstoßen worden war und der nur duch die Gnande des Magiers vor dem Tod durch Verzweifelung bewahrt worden war. Von diesem Schicksal des Vogels berrichtete ihm der Magier, dann verließ er den hilflosen Jungen. Ismael streifte viele Tage durch die Wälder und freundete sich während dieser Zeit mit seinem Vogel an, der entweder auf seiner Schulter thronte oder hoch über den Bäumen seine Kreise zog und auf seltsamem Wege an Ismael gebunden zu sein scheint. Auch heute noch ist dies der einzige Freund von dem er sich vollkommen verstanden fühlt. Hungrig, durstig und am Ende seiner Kräfte kam er eines Abends zu einer Hütte, die einem der vier südlichen Klingentänzer gehörte. Dieser stellte Ismael drei Fragen die er der Wahrheit nach beantworten musste. Die alten Gefühle wieder aufgewühlt und mit dem Verdrängten wieder konfrontiert brauchte Ismael viele Tage um die Antworten zu geben. Der Klingentänzer unterrichtete ihn einige Monate lang, brachte ihm das Schweigen und Zuhören, die Konzentration auf die Waffe und auf den Gegener und schließlich auch eine Form der Angriffstechnik bei. (Aus dieser Zeit trägt er immer noch seine graue Klingentänzerrobe mit dunklen Mustern und Kapuze, im Schutzwert etwa mit einfachen Bauernkleidern vergleichbar) Doch auch dieser Freund sollte Ismael entrissen werden. In einem Abschiedsbrief erklärte der alte Klingentänzer, dass er Ismael verlassen müsse. Warum, dass erklärte er nicht, sagte nur, dass er nicht zurückkehren würde. Wenn er mehr über sein Schicksal erfahren wolle, sollte er nach Khorinis reisen und dort das alte Kloster der Dragoner zu finden. Immer dem Waldweg folgend machte er sich also auf um in Erfahrung zu bringen, wo Khorinis liegt, auf dem nächstbesten Handelskahn anzuheuern und nach Khorinis überzusetzten. Das Stadtleben allerdings nicht kennend, macht er sich vor den Stadtmauern der Wilderei schuldig und wird in die Kolonie geworfen. Dort sucht er einige Jahre lang nach der Ruine und findet sie schließlich verschüttet. Alles was er findet ist ein sehr seltsamer Stein verziert mit uralten Runen, den er mitnimmt und sich in das naheliegende Sumpflager zu Darrion begiebt. Er wird zwar nie als Novize angenommen, weil er sich weigert dem Schläfer zu huldigen, hilft aber jenem Schmied mit seiner Kundigkeit über Metalle und bewahrt ihn eines Tages zufällig davor, von einem Warenboten des alten Lagers gelinkt zu werden, als dieser den Schmied beschäftigt, wärend ein anderer versucht, hinter Darrions Rücken einige Hüterklingen einzustecken. Für diese Tat schenkt ihm der Schmied eine Halskette mit drei Erzsplittern, ein Splitter magisches Erz aus den Minen, ein Splitter Mithril aus den Minen des Südens und ein Splitter Endurium aus einem alten Stück Klinge. In jenem Lager erhält er auch von einem spöttischen Baal den Namen D'Aijaron, der ewig vom Pech Verfolgte. Als Ismael eines Tages in den Wald geht und zu meditieren beginnt, wird er von hinten niedergeschlagen. Der wütende Dieb aus dem alten Lager prügelt mit einer schweren Keule auf den Hinterkopf des am Boden Liegenden ein. Der halbtote Ismael wir zufällig nach fast einem Tag von einem Barden gefunden, der, auf dem Weg ins Sumpflager, einige Wölfe umgehen wollte und den Weg verloren hat - Pilop. Als der Barde den jungen Mann mit einigen Heilkräutern aus dem nahen Sumpf wieder zur Besinnung bringt, kann dieser sich an vieles nicht mehr erinnern. Seine Vergangenheit ist nur noch ein dunkler Nebel, durch den einige Dinge hindurch schimmern. Er erinnert sich noch schleierhaft an einige Gescihter und an die Meditationstechnik, die ihn vor einem großen und unbekannten Leid gerettet hat, dass drohte, ihn zu verzehren, doch er hat alles über den Kampf vergessen, was der alte Klingenmeister ihm beigebracht hat. Er findet zwar einen schönen Dolch in seinem Gepäck, weiss aber nicht, woher dieser kommt. Auch viel über Magie hat er vergessen, was er sich so mühsam angelesen hatte. Völlig konfus verbringt er noch eine Nacht mit dem Barden, der ihn mit Heilkräutern und die Kopfschmerzen vertreibenden Lautenklängen versorgt.
Als der Barde sich wieder in Richtung Altes Lager aufmacht, kehrt Ismael ersteinmal ins Sumpflager zurück. Dort hat während des einen Tages, den er weg war eine Spaltung der Bruderschaft statt gefunden. Als er an diesem Abend nachdenklich die Sterne betrachtet, hebt plötzlich ein Rauschen und Grollen an, dann verglüht die magische Kuppel in einer riesigen Explosion und ein wutentbrannter Todesschrei durchhallt das Tal. Er macht sich sofort auf, um zu dem Barden im alten Lager zu kommen. Von weitem sieht er diesen mit einer Gruppe anderer Gefangener in Richtung Pass flüchten und folgt der Gruppe. Als diese im Pass gestellt wird, ist er nur knapp hundert Schritt entfernt. Er sieht den Barden als einzigen aus dem Kampfesnebel wieder auftauchen, mit den Paladinen sprechen und weiterziehen. Er wartet noch einige Zeit und wandert dann auch weiter. Nach einiger Zeit trifft er diesen in Khorinis wieder.
Doch Ismael ist immer noch auf der Suche...
Nach einem Schwertmeister, der die alte Erfahrung mit der Klinge wieder in ihm wach ruft?
Oder nach dem, was noch weiter zurück liegend in den Nebeln seines Verstandes zurück liegt? Er weiss es nicht...

Was inzwischen geschehen ist:
Ismael hat sich ins Sumpflager begeben und ist von Angroth im Einhändigen Kampf ausgebildet worden. Momentan ist er bei Shadak um den Einhändigen Kampf entgültig zu meistern. Im Kampf mit einem weissen Wolf hat er drei paralell verlaufende Narben über das linke Auge davon getragen, die sein Gesicht weniger verunstalten, sondern ihm mehr einen gefährlichen Hauch geben, weil sie sehr sauber und nicht verissen sind. Er hat inzwischen ein Uraltes Schwert gefnden und in einem alten Schrein gereinigt. Das Schwert trägt den Namen "Esravun" und ist von überragender Schärfe und tödlichkeit. Ismael ist irgendwie mit diesem Schwert verbunden...
Auch hat der Klingentänzer seine alte Behändigkeit wieder erlangt und einen Kampfstil aus seinen teilweise wiedergekehrten Erinnerungen geschaffen, der es mit jedem anderen auf der Insel Khorinis aufnehmen kann. Nach einer kleinen Demonstration erklärte der Einhandlehrer Angroth Ismael zum Meister des Einhändigen Kampfes.

zugelassen
26.06.2003, 20:32 #4
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 14 -
Ismael saß auf einer der morschen Bänke westlich des Marktplatzes und ließ das Bild der vorbeieilenden Frauen,
die noch schnell Zutaten fürs Abendessen bei den Händler besorgen wollten, bevor diese Feierabend machten, das Rauschen der Blätter, das Blubbern der Wasserpfeife bei Abujin und die letzten waremn Sonnenstrahlen des Tages, die die Stadt in ein sanftes rot-gold tauchten auf sich wirken.
Unlängst hatte er den Barden Pilop in Khorinis getroffen, als dieser schnell an ihm vorbei geeilt war. Deshalb konnte er scih auf all die schönen Sinneseindrücke konzentrieren. Vielleicht sollte er noch etwas die frische Luft vor den Toren der Stadt genießen, den gegen Nachmittag war vom Hafenviertel aus der Geruch von Schafsblut herübergezogen. Aalso erhob sich Ismael um noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Freundlich grüßte er die Torwachen, die gerade obszön über ihren vorgesetzten gewitzelt hatten. Etwas errötet blickte der eine Gardist dem Mann noch nach, der mit den paar pikanten Details, die er mitbekommen hatte, dessen ganze Karriere hätte zerstören können. Aber Ismael hatte die Worte des Torwächters schon wieder vergessen. Er beschloss gerade von den festgetretenen Wegen abzuschweifen und ein bisschen in den Wald zu gehen.
Der weiche Waldboden dämpfte die Schritte und bis auf das Trällern einiger Vögel kehrte die Stille ein, die Ismael während der letzten Tage in Khorinis so vermisst hatte... Einmalig duchbrach der Vogel Ismaels mit einem Krächzen die Stille, drehte noch einen Kreis und landete auf dem Lederpolster auf Ismaels rechter Schulter.
Später würde er in die Stadt zurrückkehren, sich an eine der Shishas bei Abujin setzten und einer seiner Geschichten lauschen. Doch jetzt kostete er die frische Waldluft und die letzten, inzwischen tiefroten Sonnenstrahlen aus und ging tiefer in den Wald. Vielleicht fänden sich ja dort ein paar Höllenpilze oder etwas derartiges...
27.06.2003, 17:46 #5
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 14 -
Gedankenverloren starrte Ismael ins leere Hafenbecken. Eineinziges Fischerboot fuhr jeden Morgen raus m Fische zu fanden, die anderen kleinen Barken schimmelten vor sich hin... Er hatte gestern in einer feuchten Höhle ganze 14 Dunkelpilze gefunden, wovon er schon vier gegessen, und drei für ein paar Goldmünzen bei Jora gelassen hatte.
Den ganzen letzten Abend hatte er im Reich von Abujins Geschichten gefristet und heute morgen bis zur zweiten Stunde geschlafen, er war immer noch müde von der langen Reise gewesen, doch jetzt, am frühen Abend, spielte er schon mit dem Gedanken etwas den Bereich um die Stadt zu erkunden. Vielleicht hatte sich ja ein Moleratjunge verlaufen oder es fänden sich ein paar Dinge, die er gegen etwas Gold eintauschen könnte. Er könnte vielleicht ein paar Waren in das wiederaufgebaute Sumpflager transportieren, er hatte nämlich, als er Mittags einen bescheidenen Eintopf bei Coragon zu sich genommen hatte, gehört, dass Pilop im Sumpflager auf Probe aufgenommen war - er wollte also seinen Freund besuchen und ein paar Waren mitbringen, die im Sumpf nicht angebaut werden können. Es war ihm über Tag ein bisschen langweilig gewesen, deshalb hatte er einem Schmied im Hafenviertel geholfen, dessen Lehrling krank war, sein Tagessoll zu erfüllen. Der nuschelnde, alte Grobschmied hatte ihm für seine Arbeit am Blasebalg ebenfalls Gold gegeben, insgesammt fanden sich nun sich nun 21, teils dreckige Goldmünzen in seinem kleinen Säckel und eine alte Münze, die er zufällig im Hafenviertel gefunden hatte. Doch keiner der Händler war bereit hm etwas dafür zu geben. Ismael erhob sich. Er würde sich ausserhalb der Stadt etwas umsehen, vielleicht auf einem der Bauernhöfe nach Tagesarbeit fragen. Morgen würde er dann ins Sumpflager aufbrechen...
27.06.2003, 18:12 #6
(pisi)Härda
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Rund um Khorinis # 8 -
Kurz vor der Stadt drehte sich Ismael um. Hatte er nicht irgendetwas vergessen? Ja, er eilte nocheinmal zurück und gab sein restliches Gold für ein Bündel Verpflegung und eine Laute, die er einem der Händler für wenig Gold und die alte Münze, die er gefunden hatte, abkaufte. Er wusste, dass Pilop sich freuen würde, wieder ein Instrument zu haben... Dann machte er sich wieder auf den Weg. Kurz vor der Stadt brach er sich noch einen langen Ast ab und nutze ihn als Wanderstock. Er würde vorraussichtlich die nächsten beiden Tage auf Wanderschaft durch die Wildnis sein...
27.06.2003, 18:56 #7
(pisi)Härda
Beiträge: 463
Rund um Khorinis # 8 -
Keine hundert Schritt gewandert, vernahm er das laute Kreischen seines Falken. Das konnte nichts gutes verheissen! Sofort blieb er stehen und blickte sich um. Er schloss die Augen und hörte ein leises, tiefes und langens knurriges Brummen. Das kam ihm doch bekannt vor, was war es doch noch?
SCHATTENLÄUFER!
Das wars, damals im Minental hatte sie vom Ber aus beobachtet.
Sofort dreht er um und rannte los. Da vernahm er auch schon das schnelle Stampfen des schweren Schattenläufer-Trabs. Als er den Schattenläufer schnauben hörte, wusste er, dass dieser ihn bald aufgespießt haben würde.Sofort sprang er einen Haken nach rechts.
ARRRRG. Das Horn des Schattenläufers hatte seinen linken Am von oben bis unten aufgeschlitzt und nach oben gerissen. Ismael nahm seine Konzentration zusammen un ignorierte den Schmerz. Da tauchten die Tore von Khorinis auf. Und die ihm bekannte Stadtwache stand davor, dessen Lästern er gehört und vergessen hatte. Dieser schien Ehre im Leib zu haben, also stieß er seinen Kollegen an. Daraufhin rannten beide Milizen los und rissen ihre Schwerter aus der Scheide.
Doch den Schattenläufer schien das nicht sonderlich zu stören.
Die Milizen kamen immer näher, der Schattenläufer fing schon wieder an zu schnaufen aber
RUMPF!
eine Wurzel unter ein paar Fahnkräutern war Ismaels fliehenden Füßen zum Verhängnis geworden. Doch das hatte ihm höchswarscheinlich das Leben gerettet. Der massige Corpus des Schattenläufers flog überihn hinweg. Schlitternd kam dieser zu stehen und drehte sich um. Doch diesmal war es der Schattenläufer, der den Kürzeren zog, denn von hinten konnten die Milizen ihn mit einem Streich aufschlitzen.
Mühsam rappelte er sich auf und bedankte sich mit kurzen Worten bei den Milzen. Dann humpelte er völlig lädiert zurück in die Stadt und tauschte einige der zuvor gekauften Nahrungsmittel gegen einen Heiltrank. Magische Wärme durchflutete seinen Körper und straffte seine Glieder. Seine Wunden schlossen sich und auch seine Erschöpfung schien wie weggeflogen. Jetzt konnte er sich wieder Khorinis zuwenden...
27.06.2003, 19:00 #8
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 14 -
Wieder gefasst schlenderte Ismael den Weg ins Hafenviertel hinunter
um sich in der kühlen Brise auch geistig zu erholen. Wer saß denn da am Pier und rauchte Sumpfkraut. Woher kannte er diese Person?
Ist das nicht...
Schnell ging er herüber und klopfte dem Mann auf die Schulter.
"Tharek!?"
29.06.2003, 16:29 #9
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 14 -
Puh, endlich wieder zurück in den schützenden Mauern Khorinis. Die letzten Tage waren relativ ereignisreich gewesen. Nachdem er Samstag erst gegen Abend aus seinem Rausch erwacht war (und sich erstmal gewundert hatte, wie er überhaupt ins Bett gekommen war). Sein Schädel hatte wie ein Bienenstock gesummt und hatte sich angefühlt, als würde er platzten wollen, weil er sich noch zur vierten Stunde mit seinem alten Freund Tharek ordendlich einen gebechert hatte.
Es war also Abend gewesen, ca. um die sechste Stunde. Er war nur kurz die Treppe runtergewankt, hatte sich über die fiesen Sonnenstrahlen geärgert und hatte sich so schnell wie möglich zu Coragon begeben. Fast hätte er auch Ärger mit einer Stadtwache bekommen, die er angerempelt hatte, doch der Mann war gerade fröhlich vom Bier und nahm die Sache nicht ernst. Kaum bei Coragon angekommen, zwängte er sich eine dicke Scheibe raues Brot und einen Becher Wasser rein.
Unmöglich mit diesen Kopfschmerzen schlafen zu gehen, doch die Kräuterhändler, in die er so große Hoffungen gesetzt hatte, waren kurzfristig aufgebrochen um an diesem Abend noch ein paar Waldpflanzen zu entwurzeln... Also blieb er in Coragons Kneipe sitzen, bis ein alter SChiffer sich seine Pfeife anzündete. Der beissende Rauch machte alles nur noch schlimmer. Zum Glück war die Sonne hinter einem dichten Abendwolkenteppich verschwunden, als Ismael die Kneipe fluchtartig verließ. Auch die kalte Abendluft tat ihm sehr gut. Langsam klarte sein Verstand wieder auf, doch die Müdigkeit kehrte wieder - er war eigendlich aus Hunger und Durst aufgewacht. Doch er konnte auch dem sonoren Blubbern von Abujins Shishas nicht wiederstehen - er setzte Vertrauen in den kühlen Apfelrauch und seine "heilende" Wirkung auf seinen Kater. Also ließ er sich nieder und verlor seine Gedanken in der Glut der Shisha...
Wirklich nachgedacht hatte er nicht, dafür war er noch viel zu matt, aber als er wieder aus seinem Wachtraum aufschreckte, waren die Sterne am Himmel zu sehen gewesen. Er nahm einen letzten Zug und machte sich auf um seine verbliebene Müdigkeit auszuschlafen...


Mit den Sonnenstrahlen, die durch die Butzenglasscheiben in das Obergeschoss von Hannas Unterkunft fielen, wachte Ismael auf. Seit mehreren Tagen war dies der erste wolkenlose Himmel mit strahlendem Sonnenschein und angenehmer Temperatur. Er hatte an dem Abend zu vor von einer Bauernkneipe gehört, dahin wollte er heute aufbrechen. Also packte er seine Sachen zusammen, suchte sich einen geeigneten Spazierstock aus und machte sich auf um immer den Weg endlan zu wandern. Nach ca. einer halben Stunde schon tauchte eine Rauchfahne auf. Als er eine Anhöhe überschritten hatte, tauchte auch das schnuckelige Fachwerkhaus umgeben von ein paar Eichen auf. Richtig idyllisch lag das kleine Gasthaus an den Weggabelungen und machte sicher ein gutes Geschäft, als zentraler Punkt der Wanderwege. Also schritt er weiter darauf zu und kam an die Tür der "toten Harpye"...
29.06.2003, 17:01 #10
(pisi)Härda
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Taverne "Zur toten Harpyie" #2 -
Als Ismael die Kneipe betrat, war kein großer Andrang. ein alter Jäger saß hinten in der Ecke, doch Ismael war nach ein bisschen Abwechslung, die letzten Tage waren relativ langweilig gewesen, deshalb setzte er sich ungefragt zu zwei Würfelnden Bauern und blickte den Wirt an. Diesem signalisierte er Bierdurst. Dann kuckte er den Bauern ein wenig beim Spielen zu. Sie würfelten mit einem Einsatz von zwei Silberlingen. Es wurde von links ein Bier auf den Tsich gestellt. Der Wirt nickte Ismael noch zu und verschwand dann wieder nach weiter hinten in die Kneipe um die Bestellung der anderen Bauern aufzunehmen. Als die Partie vorbei war, stand der Verlierer frustriert auf, wärend der breit grinsende andere Bauer spielerisch die Würfel in die Luft warf.
"Na, auch mal nen Spielchen versuchen?"
Der schelmische Tonfall gefiel Ismael zwar nicht, aber was selte es denn? Er legte zwei Goldmünzen für das Bier beiseite und tauschte die verbleibende Münze aus seinem Säckel gegen zehn Silberlinge.
Er legte zwei Silberlinge auf den Tsich und griff sich die Würfel.
Er warf: Eine 6 und eine 2... Mhh, gar nicht schlecht. Der Bauer würfelte: 1 und 4... Er nahm die zwei Silberlinge von dem Baern entgegen und würfelte wieder. Bis zum dritten Spiel blieb ihm sein Glück treu. Ismael hatte inzwischen 6 Silberlinge dazu gewonnen. "Wie wärs mal mit nem höheren Einsatz?" fragte der Bauer, zwinkerte ihm zu und spielte wieder mit den Würfeln... Ismael nickte und legte von seinen 16 Silbermünzen 14 auf den Tisch und nahm die Würfel... 6 und 4... Dass soltte der Bauer erstmal schlagen. Er rollte und: NEIN! Eine doppel 6! Naja, kein Grund sich aufzuregen. Simael stand auf und ing hiüber zum Tresen um einem weiteren Bauern Platz zu machen, der beim Würfelspiel das Glück suchte...
Ismael ging zum Tresen hinüber und trank seinen letzten Schluck Bier und legte dem Wirt das Geld auf den Tisch. Er beobachtete die Leute. Der alte Jäger war damit beschäftigt eine Fellrückseite abzukratzen.
Er sah diesem dabei ein paar Minuten zu, als er plötzlich den Satz
"Wie wärs mal mit nem höheren Einsatz?" hörte.
Er wand sich hinüber zu dem Würfeltisch und sah gerade, wie der grinsende Bauer die Würfel aufnahm... und vertauschte! So ging das also. Von vorne zwar nicht zu sehen, aber von der Seite schon.
Ohne zu zögern ging er zu dem Bauern herüber, dieser sah nurnoch Ismaels Faust kommen. Wenn es etwas gab, was er überhaupt nicht leiden konnte, dann waren das bewaffnete Betrüger und dieser Bauer trug statt einer Sichel ein Kurzschwert. Doch einen unvorbereiteten Schlag mitten auf den Gewürzprüfer hatte er nicht gerechnet und der Überraschungseffekt tat seine Wirkung. Der Bauer flog von seinem Stuhl und voll gegen die Wand so dass es ihm die vier Würfel (die zwei richtigen und die Betrugswürfel) nur so aus der Hand haute. Der Bauer, der fast betrogen worden wäre verstand sofort und hielt die restlichen Bauern zurück und klärte sie auf. Denn es hatte natürlich für alle Beteiligten wie ein ungerechtfertigter Angriff ausgesehen. Durch das recht hochenergetische Krachen des Hinterkopfes vor die Wand aus massiver Eiche war der Bauer zusammmengeklappt und ließ sein Schwert und eine Hand voll Silber und ein paar Goldmünzen bei Ismael.
Dann erbat er sich einen Eimer kaltes Wasser vom Wirt.
Diesen klatschte er dem dreckigen Betrger direkt ins Gesicht und weckte ihn damit wieder. An den Haaren zog er ihn hoch und schleifte ihn unter dem Geleitschutz des zweiten Würflers, dem er das Kurzschwert gegeben hatte in die Kaserne nach Khorinis...
29.06.2003, 17:12 #11
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 14 -
Die Stadtwachen wunderten sich nicht schlecht als Ismael nach so kurzer Zeit schon wieder auf die Tore von Khorinis zukam. Im Gepäck hatte er einen Mann mit blutiger Visage, dahinter ging ein weiterer Bauer mit gezogenem Kurzschwert. Als die Torwachen noch etwa zwanzig Schritt entfernt waren, steckte der Bauer sein Schwert weg und eilte vor. Er erklärte wohl den Wachen, was dieser dreckige Betrüger getan hatte. Auf jeden Fall sagte die Wache "Wenn sie mir folgen würden? Wir bringen ihn gleich zu Lord André." Den Betrüger vor sich her treibend liefen sie in die Kaserne ein. Der Mann wurde ohne große Umschweife sofort in die Zellen im Nebenraum gebracht.
"Keine schlechte Arbeit für einen Bürger" sagte der Paladin. "Es hat nichts heroisches, einen Bauern zusammen zu schlagen" entgegenete Ismael. "Wie dem auch sei, auch für kleine Betrüger gibt es ein Kopfgeld, natürlich nicht alzuviel, hier" Er stellte ein kleines Ledersäckle auf den Tisch. Ismael öffnete das Säckchen, zählte zwanzig Goldstücke ab und legte den Rest wieder zurück "Das reicht als Weggeld von hier bis zur Toten Harpye. Behaltet das restliche Gold und seht besser zu, dass ihr den Bauern dafür nicht soviel abnehmt, sonst verfallen diee auf solchen Betrug..." Damit verließ er die Kaserne.

Mit seinem neuen Gold in der Tasche ging er hinüber zu Abujin um einmal zu fragen, ob er nicht eine Shisha mit Transport-Beutel zu verkaufen hätte...
29.06.2003, 17:58 #12
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 14 -
Lautes Kriegsgechrei hallte nur wenige Meter tiefer aus dem Hafenviertel hoch und veranlasste Ismael sich umzudrehen...
Unten war ein heftiger Kampf zwischen Miliz und Bürgerwehrtruppen gegen einige Schläger im Gangeim Gange. Grade bekam einer der Bürferwehrler von hinten eine übergezogen, Ismael rief noch eine Warnung, aber diese kam zu spät...
Es würde sich auch nicht lohnen den langen Weg durchs Händlerviertel hinunter zu laufen, der Kampf würde bereits vorbei sein bevor er ankäme und vielleciht würden sie ihn auch für einen Gegner halten. Also sah er dem Kampf weiter zu....
Da war die Schlägerei auch schon endschieden, der letzte Schläger war zusammengebrochen. Also drehte Ismael sich um und ging in Richtung Abujin....
30.06.2003, 06:46 #13
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 15 -
Langsam fing das Leben in Khoinis wieder an, Händler bauten ihre Stände auf, und die Wirte hatten schon vor einer Stunde ihre Läden geöffnet. Ismael wälzte sich auf die andere Seite und lächelte zufrieden. Er war gestern Abend zu Abujin gegangen, als ein langer Tross Milizsoldaten, Bürgerwehrler und Gefangene die Straße hoch kam. Er schien der einzige gewesen zu sein, den dieses Spektakel überhaupt nicht interessiert hatte. Dann wollte er sich endlich die Shisha kaufen, die er nun so lange hatte haben wollen und mit dem Gold von Lord André wäre das wohl möglich. Also drehte er sich zu Abujin um...

"Sei gegrüßt, Sohn der Morgensonne..." begrüßte ihn Ismael.
"Ah, mein Freund, ich habe gerade eine Ladung fischen Tabak aus meiner Heimat erhalten!"
"Dann kannst du mir gleich zwei Pfund davon einpacken, ich möchte nämlich eine Shisha haben, du hast doch sicher noch etwas in der Hinterhand, wa?" Abujin zwinkerte Ismael zu...
"Ja, hier ein Meisterstück der Wasserpfeifebaukunst. Doppelt gewölbtes Gefäß mit zwei Zugstufen und Goldinlays auf der Rauchsäule. Jedem anderen würd ich dafür mindestens 100 Gold abnehmen, aber nur für dich, weil du so ein guter Zuhörer meiner Geeschichten bist, 60 Goldstücke..."
"Ich habe nur 48 Goldstücke. Die kannst du haben."
"Pass auf, ich will nicht geizig sein... Wenn du mir diesen Tabak zu Konstantino bringst, er soll Honigtabak daraus machen, gebe ich dir die Shisha für 48 Goldstücke..."
"In Ordung, nur: Wird Konstantino keine Entlohnung haben wollen?"
"Nein, es ist alles schon geregelt, nur ich kann jetzt nicht hier weg. Heute wird tief in die Nacht gefeiert, dass die Geldfälscher zur Strecke gebracht worden sind. Aber ich brauche den Tabak heute Abend!"
"Na gut, dann gib mal her, den Tabak"
Also belud ihn Abujin mit 10 Säcken zu je ein Pfund Tabak.
Dann machte Ismael sich auf um für Abujin die kurze Strecke zu Konstantino zu überbrücken...


Schon als Ismael in das kleine Labor von Konstantino eintrat, fuhr dieser ihn an:
"Ähh, wer bist du? Und was noch viel wichtiger ist, was willst du hier, ich lasse mich nicht gerne stören, wenn ich studiere!"
"Abujin schickt mich, er sagte, du würdest diesen Tabak in Honigtabak verwandeln...."
"Ähhh, bist du sein Diener?"
"Sein Laufbursche, wohl eher."
Das reichte dem alten Alchemisten völlig. Kichernd drehte er sich um und interdonierte eine Honig-Kräuteressenz in jeden der Beutel.
"So, ähh, fertig..." Dann drehte er sich um und beschäftigte sich gar nicht mehr mit dem verdutzten Ismael. Dieser schnappte sich die Beutel und brachte sie zu dem dankbaren Abujin.


"Danke, mein Honigtabak ist schon fast leer! Hier ist die Shisha...." Er übergab Ismael den Ziegenledersack mit der Shisha, der gab ihm dafür die verabredete Menge Gold.

Zufrieden drehte sich Ismael nocheinmal um. heute würde er sich mit Klinge und Pilop in der "toten Harpye" treffen, darauf freute er sich schon....
30.06.2003, 10:57 #14
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 15 -
Ismael war vor einer guten halben Stunde aufgebrochen, um seine Freunde Klinge und Pilop in der toten Harpye zu treffen...
30.06.2003, 11:02 #15
(pisi)Härda
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Taverne "Zur toten Harpyie" #2 -
Schon weitem sah Ismael den rauchenden Barden vor der Kneipe stehen. Schnellen Schrittes näherte er sich und begrüßte ihn...
30.06.2003, 11:29 #16
(pisi)Härda
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Taverne "Zur toten Harpyie" #2 -
"Ich hab nicht so viel mitbekommen wie Klinge. Ich wär aber dafür, dass wir später erst kiffen. Lass uns ersteinmal in die Ecke dort setzten, ein Bierchen trinken und meine neue Shisha einweihen...."
30.06.2003, 12:24 #17
(pisi)Härda
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S O L J A N K A -
Schnell war die Shisha aufgebaut und man konnte dem dichten, wohltuenden Rauch nachkucken, wie er empor stob und dann an der Decke zerstreute...
Pilop nahm einen tiefen Zug und sagte:
"Oh, es is sehr schön da. Wenn man mal nicht zu tun hat, darf man zum Wohle des Lagers Kraut stampfen. Sehr schön. Den Rest des Tages kann man dann auf den Steinen sitzen und dem Meister huldigen oder den schöinen Worten der Baals lauschen..."
"Hat sich seit damals also nichts geändert" sagte Ismael schroff.
"Nö, aber die haben verdammt gutes Sumpfkraut un..." "Auch noch wie früher also... Ohne würden einige Novzen die Betstunden gar nicht überstehen." Dabei zwinkerte er ihnen leicht zu...
"Von Khorinis hab ich nicht soviel mitbekommen, aber ich hab nen kleinen Betrüger überführt, der hier sein Spielchen mit den armen Bauern getrieben hat. Und mit mir. Das war sein Fehler." Da lachte die ganze Runde. Klinge nahm noch einen tiefen Zug und bestellte sich noch ein Bier. Auch Pilop nahm noch einen Schluck. Ismael ließ die Shisha blubbern...


pilop möchte seine eigenen Aktionen lieber selber posten
02.07.2003, 08:13 #18
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 15 -
Seit den verwirrenden Ereignissen in der toten Harpye (sie ergeben ja keinen Sinn mehr) hatte sich Ismael zurück in die stadt begeben und überlegt, was er hätte tun können. Es WAR einfach nichts zu tun in dieser langweiligen Stadt. Er hatte stundenlang die Waffenknechte in der Kaserne beobachtet, wie sie ihre Achten in die Luft schlugen, doch es war die Technink des Kampf verschlossen geblieben... Also war er wieder einmal auf Wanderschaft gegangen, erst kurz um ein paar Pflanzen und Pilze zu sammeln. Dabei fand er ein altes Fass am Wegesrand, in dem ein paar Pfeile steckten. Auch die Knochen des daneben liegenden Trollskelettes nahm er mit. Dann ging er zurück in die Stadt, verkaufte alles bis auf die Knochen und kaufte sich von dem Geld Schreibzeug, Fleisch und Wasser. Dann packte er alles in den ebenfalls neu gekauften Lederbeutel und machte sich auf um eine längere Wandung zu unternehmen und etwas zu verfassen. Er wanderte den Weg zum Leuchtturm hinauf und ließ sich für einen Tag dort nieder.
Er nahm sich seine Schreibsachen und verfasste einen Text über die Theorien des Pantheon, des Ursprungs der Magie und der Beschaffenheit der Materie... Also sitz er so in dem Leuchtturm und wird das Buch, wenn es fertig ist im Tempel Adanos veröffendlichen...
02.07.2003, 17:55 #19
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 15 -
Der alte Leuchtturmwärter hatte Ismael zwar erlaubt, sich dort oben auf die Spiegelebene zu setzten, aber dort fand er nicht genug Ruhe. Den ganzen Tag wuselte der alte Mann um ihn herum, putzte den imposanten Hohlspiegel oder kochte Tee, wobei er die schrecklich laut pfeifende Teekanne immer Minutenlang auf dem Feuer ließ, wenn seine schwerhörigkeit wieder schlimm war. Deshalb hatte sich Ismael entschlossen zurck nach Khorinis zu gehen und nach einem stilleren Plätzchen Ausschau zu halten. Im Wald waren ihm zu viele wilde Tiere und in der Stadt hatte man nie vor streunenden Pennern, paranoiden Gardisten, prügellustigen Betrunkenen und schreienden Herolden Ruhe... Durch einen reinen Zufall sollte Ismael den Platz, den er so lange gesucht hatte finden. Er hatte sich zu dem ruhigsten Gebiet im Hafenviertel begeben, weil er in der oberen Unterstadt von den Spießbürgern noch schiefer angekuckt wurde als hier im Hafenviertel, wo er neben Schnapsleichen noch relativ normal erschien, der Bank des Kartenzeichners. Dieser hatte sich schon mit Ismael angefreundet, weil er ähnlich verschwiegen war wie dieser. Der Zeichner sortierte also einmal wieder seine Karten, als Ismael eine alte verknüddelte Pergamentkarte auffiel. "Kann ich mir diese Karte mal ankucken?" durchbrach Ismael das Schweigen. Abwesend antwortete der weitersortierende Kartenzeichner: "Du kannst sie auch behalten. Diese alte Seekarte hat einen viel zu kleinen Maßstab und ausserdem ist sie alt und unvollständig. Nichteinmal die Fischer wollen sie mehr..."
"Danke!" sagte Ismael und nahm die vergilbte, nach Fisch stinkende Karte und studierte sie. Dabei fiel ihm eine Insel auf, die er auf keiner der neueren Karten mehr sah, eine Insel, die, obgleich sehr klein, hinter dem Felsvorsprung im Osten direkt hinter den Nebelbänke von Khorinis lag, deren Nebel sich nur für wenige Stunden in der Nacht lichteten. "Dort muss es doch ruhig sein!", dachte Ismael bei sich und fing an Pläne zu schmieden. Er würde ein Boot brauchen und ein Dach über dem Kopf auf der Insel auch. Er konnte zwar eine kleine Hütte zimmern, er hatte vor einigen Tagen einem geizigen Zimmermann bei der Arbeit geholfen, jedoch nichts als ein gemurmeltes "Danke" dafür bekommen, aber er hatte ja kein Geld! Wo sollte er also das Boot hernehmen? Und mindestens genauso wichtig: Wer würde ihm segeln beibringen? Vor der Küste Khorinis wehte zwar ein günstiger Wind, aber Grundkenntnisse würden von Nöten sein. Brahim erhob sich und ging in sein Haus um seine Karten in Fächer zu archivieren, Ismael blieb noch ein Weile sitzen, erhob sich dann, setzte sich gadankenverloren wenige Meter weiter auf die Hafenmauerund ließ seinen Blick über das Meer schweifen. Zerstreut stütze er seinen Kopf auf die Hand und blickte dabei herunter zum Strand. Aber was war das? Das wars! Am Strand lag noch das Wrack eines alten Fischerbootes! Bis auf ein Loch an der Bugwand und die Verwitterung des alten Teers waren die massiven Eichenbohlen von Wind und Wetter unbeeindruckt geblieben. Vielleicht würde ihm der momentan arbeitslose Schiffsbauer aus der Halle neben dem Haus des Kartenzeichners helfen, das Leck auszubessern.
Ohne noch weiter nachzudenken stand er auf und ging zu der Bootsbauerei hinüber.
HUPPS! Grade noch konnte sich Ismael auf den Füssen halten, er wäre fast auf einer grünen Suppe aus Wasser und mehrere Monate altem Seetang ausgerutscht...
Nachdem er wieder sicher stand ging er also zu dem Bootsbauer um diesem sein Anliegen zu unterbreiten...
"Innos zum Gruße..." begrüßte ihn Ismael. Der schlanke Werftner sah auf. Stahlblaue Augen aus einem braungebrannten Gesicht sahen ihn müde an.
"Mmmh?" "Wo ihr sowieso grade keine Arbeit habt, frage ich mich, ob ihr mir bei der Ausbesserung eines Bootes helfen könnt..." Vollkommen wachgerüttelt sprang dieser auf. "Du hast Arbeit, min Jung? Vergess die Bezahlung, hauptsache ich kann wieder arbeiten, meine Leute ham nix besseres zu tun als sich den ganzen Tach am Freibierstand absaufen zu lassen. Wo ist denn das gute Stück, dat du repariert haben willst?" "Das Boot liegt unten am Strand, ich will es wieder Seetauglich machen. Es is wohl auf einen Felsen aufgeschlagen, der hat ein Loch in den Bug gerissen." "Jo, denn sehn wir uns das mal an, wa?"
Der Schiffsbauer packte ein paar Bohlen ein, wie sie Ismael beschrieben hatte, und nahm seine voluminöse Werkzeugtasche auf den Rücken. Dann verließen sie die Stadt, gingen links an der Stadtmauer vorbei und einen schmalen Pfad runter zum Strand. Der Bootsbauer begutachtete das Leck, beauftragte Ismael die Bohlen nach seinem Maß zuzuschneiden und packte derweil einen Wasserkessel aus und machte ein Feuer. Ismael war grade mit dem zusägen der zähen Eichenbohlen fertig, als das Wasser kochte. Der Bootsbauer ließ die Latten eine Zeit in dem heissen Dampf liegen und bog sie dann über einen zusammenklappbaren Keilrahmen zu enem perfekten Ersatz für die zerstörten Bretter. Dann hobelte er die Bruchstelle aus und passte die neuen Bretter ein. Zu guter letzt rußte er die Balken auf einer Seite über dem Feuer und nagelte sie fest.
"So, viel mehr kann ich nicht machen, das Schiff wirst du wohl vollkommen neu teeren müssen, dafür wirst du etwa drei Eimer Pech benötigen. Einen alten Pechkessel kann ich dir leihen. Wenn du ganz sauber bist, üerziehst du das Boot vorher mit Wachs. Bei großen Schiffen lohnt sich das nicht, deshalb benutze ich kein Wachs mehr und kann dir vielleicht auch noch einen Rest Wachs geben..." "Danke, mit so einer Hilfe hatte ich gar nicht gerechnet... Wenn ich irgendwann mal was für dich tun kann..." "Da wäre was, um das ich dich bitten möchte", sagte der Bootsbauer. "Überzeug doch den Wirt bei Freibierstand davon, meinen Jungs keinen Alkohol mehr umsonst auszuschenken..." "Ich kanns versuchen" antwortete Ismael, "Und morgen fang ich dann mit dem Wachsen und Teeren an."
Sie begaben sich noch gemeinsam zur Stadt, trennten sich dann am Tor. Ismael ging schnurstracks zum Freibierstand. Bevor er aber den Wirt ansprechen konnte, wurde er von rechts von einem lachenden Innosjünger angesprochen, der wohl auch dem Alkohol zugetan war:
"Hör ma! Willste auch saufn hier? Siehst so aus als brauchst du ma wieder ein Bä...Bierchen... Wenn du noch mehr Bier haben willst, als der Wü...Wirt dir ausgeben will, überrede ihn zu einer Wette oder einem Rätsel oder so. Der steht auf sowas."
Dann wante sich der leicht lallende Novize wieder seinem Bier zu...
Ließ sich damit nicht das Problem lösen? Er musste sich nur noch ein Räsel überlegen...
Was hatte er letztens da aufgeschnappt? Gut, das Rätsel würde es tun...
"Hey Wirt!" Der dicke Wirt kam zu ihm herüber. "Wie wärs mit ner kleinen Wette?"
"Immer gerne!" grinste der Wirt zurück. "Pass auf: Ich wette, dass du mein Rätsel nicht lösen kannst. Wenn ich verliere, schulde ich dir einen Gefallen, wenn ich gewinne, schenkst du den Arbeitern des Schiffsbauers kein Bier mehr aus" "Gemacht!" der Wirt schlug ein. "Also, schiess los!" "Pass auf: Du hast neun Goldstücke. Eins davon ist gefälscht und etwas leichter. Du hast eine Balkenwaage und darfst zweimal wiegen um die falsche Münze zu bestimmen. Wie machst du's?" Der Wirt überlegte einen Moment, raufte sich dir Haare und überlegte nocheinmal, dann schüttelte er den Kopf... "Ne, keine Ahnung. Du hast gewonnen, aber verrate mir die Lösung!"
"Du teils die neun Goldstücke in drei mal drei Münzen und wägst drei gegen drei Münzen ab. Ist die Waage gleich, ist die falsche Münze in dem dritten Stapel, ansonsten ist sie in dem leichteren. Dann wägst du aus dem Stapel, in dem die Fälschung ist eine gegen die zweite. Bleibt die Waage gleich, ist es die dritte, ansonsten ist es die leichtere." Ismael zuckte mit den Schultern "Schick die Bootsbauer wieder an die Arbeit, OK?" "Na gut, sie müssen sowieso mal wieder arbeiten" Dann lachte er nocheinmal herzlich um sich um seine vernachlässigten Kunden zu kümmern.

Weil es inzwischen schon dämmerte, ging er hinunter ins Hafenviertel zur Kardifs Eckkneipe um sich zu erkundigen, wo man am besten Pech herbekommen konnte.
Er setzte sich zu einem arg nach schlechtem Schnaps stinkenden Hafenarbeiter und fragte ihn, ob er wüsste, wo man billig Pech herbekommen könnte. Alles was man aus dem Gelalle noch verstehen konnte war "das Lagerhaus am Hafen" und "ein paar Kübel" dann rief er "Wiirdt! Schnappps!" Also verließ Ismael die Kneipe und wartete, bis es dunkel geworden war, dann schlich er hinüber zum Lagerhaus. Die Wache war zum Glück fest am schlafen, sodass er ohne Proleme an ihr vorbei schleichen konnte KNARRRZ. In der Bewegung innehalten spähte Ismael, ob die Wache aufgewacht war, doch die hatte nur einmal etwas seltsam geschnarcht und sich an der Wand auf die andere Seite gedreht. Ismael schlich weiter in das Lagerhaus hinein und spähte in die Räume. Erst im letzten Raum links, der aussah wie eine Rumpelkammer, hinter ein paar gammeligen Holzbalken entdeckte er vier volle Eimer Pech. Doch mit vier Eimern Pech beladen konnte er wohl kaum über die knarzenden Balken zurück. Da kam ihm eine Idee. Im Raum gegenüber gab es ein Fenster unter dem direkt das Dach der Bootsbauerei lag. Also öffnete er das Fenster und stellte die Eimer weit aus dem Fenster lehnend auf das Flachdach. Dann kletterte er selbst hinterher und schloss das Fenster hinter sich. Er trug die Eimer so unauffällig wie möglich nach vorne und überlegte kurz, wie er die Eimer runter bekomen sollte.
"WER IST DA OBEN???", rief eine eine ihm bekannte Stimme und Fackellicht blendete ihn. "Ismael? Du hast Glück, dass es hier im Hafenviertel keine regelmäßige Nachtpatroullie gibt! Was machst du denn da oben?" Erklär ich dir gleich, nimm mal bitte diese Eimer hier an!" Daraufhin gab er dem Schiffsbauer eben die Teerkübel hinunter und span dann selbst hinterher. "Ich ahne schon, was du gemacht hast, Jung. Du hast diesem Gerbrandt aus seinem Lagerhaus das Pech geklaut, wa? Gut so, dieses Lager benutzt er um die "Pfandwaren" der Hafenarbeiter zu lagern, die er ihnen wegnimmt. Wenn er sie nicht mehr für seine dreckigen Geschäfte brauchte, hat er sie damals immer wegen "Betrug" in die Kolonie werfen lassen, Kopfgeld kassiert und ihnen dann alles abgenommen, was sie hatten. Seitdem die Barriere nicht mehr steht, hat das aufgehört. In den hiesigen Gefängnissen hat Gerbrandt keine Verndungsleute, die "seine" Gefangenen sofort umlegen... Es wurde seit mehreren Jahren keine Inventur mehr gemacht und Gerbrandt denkt gar nicht daran, das zu ändern. Das heisst, dass nie jemandem das fehlende Pech auffallen wird." Er grinste Ismael an, dann trugen sie die Teereimer zusammen ins Warenlager des Bootsbauers.
Jetzt, nachdem er sich fallenlassen konnte, weil er sein Tageswerk vollendet hatte, fühlte er erst wie müde er war. Die letzten Nächte hatte er unter Albträumen aus seiner vermeindlichen Vergangenheit gelitten. Ohne viel zu überlegen machte er sich also auf zur Herberge um endlich mal wieder richtig zu schlafen....
03.07.2003, 18:19 #20
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 15 -
Heute nacht war Ismael nicht von Albträumen geplagt worden, deshalb stand er schon mit den ersten Sonnenstrahlen auf und ging ausgeschlafen hinunter zum Hafen um sein Boot seetüchtig zu machen. Als er an die Halle des Bootsbauers, der überigens Svawio hieß, kam, war dieser schon am Arbeiten. Doch er hörte augenblicklich auf, die Nägel in das harte Holz zu schlagen und kam zu Ismael herüber.
"Ich habe noch gestern Abend alles für dich rausgesucht. Hier ist der Pechkessel, in den hab ich auch ein bisschen Werkzueg für dich gepackt. Ausserdem hast du hier noch zwei Aufbockscheiben, auf die du das Boot setzten kannst, damit du auch unter dem Boot streichen kannst. Und dein Pech hab ich hier in diesen großen Kübel hier gepackt. Warte, ich ruf eben meine Lehrlinge zusammen, dann helfen wir dir Tragen und das Schiff aufbocken."
Mit ein paar rufen hatte er seine drei Lehrlinge zusammengetrommelt und sie gingen alle zusammen hinunter zum Strand. Die Stadtwachen machten zwar große Augen, sagten aber nichts. Auf dem Weg fragte er Svawio:
[I]"Weisst du, wo ich Segel herbekomme und wer mir Segeln beibringen kann?"
"Also ich hab keine Zeit weil ich ja jetzt wieder Arbeit habe. Ich muss umso schneller arbeiten um die letzten Tage wieder aufzuholen, aber der alte Leuchtturmwärter ist mal zur See gefahren und hat hier noch so manchem Fischer Tricks übers Segeln gezeigt bevor er den Leuchtturm angeboten bekam... Segel, mmhh, muss ja keine Seide sein, gewachstes Rauhan reicht ja.... Halvor, der Fischhändler hat glaub ich noch eine Rolle Tuch. Du wirst ihn nicht bezahlen müssen, abe er wird sicher irgendetwas von dir wollen. Jack, der alte Leuchtturmwärter, macht dir sicher ein paar passende Segel aus dem Stoff." "Mein Glück scheint sich ja wirklich ewendet zu haben." Da waren sie auch schon am Strand angekommen und ruckzuck war das Schiff auf den Bockscheiben und schwebte einen halben Meter über der Erde. Dann verließen ihn Svawio und seine Truppe und Ismael setzte das Pech auf. Eine so große Menge Teer würde sicher einige Stunden brauchen, bis es kochen würde. Also fing er schoneinmal an, den alten Teer mit einem scharfen Spachtel abzukratzen. Schweissnass und mit schmerzenden Knochen hatte er endlich nach einer Stunde diese eintönige Arbeit beendet und alle Planken und Fugen gesäubert. Er setzte sich für fünf Minuten ans Wasser und leiß seine Waden vom kalten Meerwasser umspühlen, nachdem er die Wachsstangen ans Feuer gelegt hatte. Doch schon nach wenigen Minuten stand er wieder auf und begann die Planken zu wachsen. Immer in kreisenden Bewegungen arbeitenden machte er Bohle nach Bohle.
Nach zwei Stunden brannten seine Muskeln wie feuer und seine Knie taten weh, doch er hatte keine Wahl, jetzt grade war das Pech heiss, also holte er sich den Pechpinsel und Strich das ganze Boot aussenherum und glättete und glich aus und lag nach Vollendung der Arbeit wie tot fast eine halbe Stunde mit den Beinen im Wasser am Strand. Er hatte jetzt sechs Stunden am Stück gearbeitet und jetzt wollte er ein schönes Mittagessen und ein kühles Bier. Also ging er hinauf zu Stadt und ließ sich immernoch erschöpft in Coragons Kneipe auf einen Hocker fallen. Von seinem durch Fleischverkauf ertauschten Geld bestellte er sich einen Braten. Als die heisse Keule schließlich vor ihm stand, war es, als würde ihn neue Krat durchfluten. Und nach jedem Bissen und einem abschließenden Bier am Freibierstand war er schon fast wieder fit. Auch war die heissteste Tageszeit nun vorbei, sodass er sich wieder runter zum Strand aufmachte. Weitere vier Stunden verbrachte er mit dem Abhobeln, Feilen und Schmirgeln der oberen, etwas dreckigen bemoosten Schicht innen im Boot und dem Wachsen der inneren Planken. Als er um die sechste Stunde nach Hause ging, natürlich nicht ohne die Werkzeuge wieder bei Swavio abzugeben, fiel er wie tot ins Bett.
Morgen würde er sich mit den Segeln beschäftigen...
04.07.2003, 17:49 #21
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 15 -
Als Ismael aufwachte hatte er einen Muskelkater wie selten zuvor in seinem Leben.
Heute stand das Besorgen des Segeltuchs als erstes auf seinem Plan. Svawio hatte gesagt, Halvor hätte noch eine Rolle gewachstes Tuch, also begab er sich auch an diesem Tag runter zu Hafen. Von weitem sah er, wie sich der Fischhändler mit einem fremden Mann stritt. Der schmächtige Halvor hätte keine Chance gegen diesen Klotz, deshalb nahm Ismael in jede Hand eine leere Flasche aus dem Müllhaufen neben sich und ging langsam näher heran. Als er etwa noch fünf Schritt entfernt war zog der dicke seine Axt und hieb nach Halvor. Sofort lief Ismael los, sprang hoch und zerschmetterte die Flaschen gleichzeitig auf dem Kopf des Schlägers. Dann nahm er diesem die Geldbörse ab. Der Fischhändler zog draufhin den Körper des Ohnmächtigen in seine Hütte, worauf die neugierig blickenden Leute wieder weitergingen.
"Danke mann!" sagte Halvor mit seiner rauen Stimme "der Typ hätte mir echt die Birne eingehauen. So gefährlich lebt man heutzutage als Hehl... ähh Händler... Wie kann ich das wiedergutmachen" "Erstens, die Segeltuchrolle davorne hätte ich gerne...." "Die kannst du mitnehmen, ich bin über das Ding abends immer nur gefallen." "...und ich will keinen Ärger von der Miliz bekommen." "Keine Sorge, wir sind hier im Hafenviertel und ich kenne Leute, die Sorgen dafür, dass keiner davon erfährt. Du hast diesen Dreckssack hier natürlich auch nie gesehen..." Der Fischhändler lachte kehlig. "Na dann, viel Glück im "Geschäft"!" "Danke, mann..." Damit verließ Ismael mit einer Rolle Segeltuch auf der Schulter Halvors Hütte...

Ismael dachte schon über ganz andere Dinge nach, als er den Weg zum Leuchtturm hinter sich hatte. Auf dem Weg hatte er mal den Geldbeutel des Schlägers geffnet und ungefähr 70 Goldstücke darin gefundenDer alte Leuchtturmwärter Jack stand in seiner Küche und machte sich gerade Tee. Ismaels Falke war schon vorgeflogen und wartete auf einer der Zaunbalken. Als Ismael in den Leuchtturm eintrat, saß der Vogel wieder auf seiner Schulter.
"Moin, min Jung! Na, alles stramm inne Buchse?" "Ich hab gehört du wärst der Segelkönig von Khorinis?" "Wer sacht sowas?" "Die Fischer im Hafen und der Bootsbauer" "Noa, wenn die das sagen, witts wohl stimmn. Ein paar Tricks hab ich schon noch drauf. Weisste, damals, da war ich Maat auf einem großen Handelschiff aber heut zu Tage brauch sonnen alden Löcken wie mich keener mehr... Seit dem gaußen Knall fahrn ja nichma die Fischer mehr regelmäßig raus..." "Ich hab zwei Bitten an dich. Ersten: Kannst du mir Segeln beibringen?" "Überseefahren kann ich dir zwar nich beibringen, aber wie man vor der Küste rumschippert und auch sicher wieder na Huus kommt, dat kann ich dir schon zeigen." "Und zweitens brauch ich Segel." Ismael setzte demonstrativ die Segeltuchrolle ab. "Svawior hat erzählt, du könntest mir ein paar Segel machen." "Klar, ich kuck mir ma deine Jolle an und dann zwirn ich dir nen paar flodde Windfänger!"
Der alte Mann schien voll in dieser Sache aufzugehen. Er lief zu einem seiner Schränke, holte sein Zwirnszeug raus und konnte nicht schnell genug unten am Strand sein. Als er das Boot sah, lief er sogar los um es vor Ismael zu begutachten.
"Gor nich schlecht mein Jung, damit hast du dir warscheinlich das schönste Boot im ganzen Hafen gemacht. Nur da fehlen noch ein paar Standartbeschläge und Windhaken und so." "Wo kann ich die her bekommen?" "Es gibt in der Stadt einen Schmied, de kann Beschläger zurechtkloppen. Carl heisst er, glaub ich. Pass auf, ich geh in meinen Turm zurück und hol das Seilzeug und näh dir die Segel und du gehst eben runter in die Stadt und gehst zu diesem Schmied..."
Dann erzählte Jack Ismael noch, was für Beschläge er brauchte, dann trennten sie sich, vereinbarten aber, sich heute Mittag am Freibierstand zu treffen.
Sie gingen noch ein Stück usammen und trennten sich dann. Ismael ging den Weg zur Stadt runter und setzte sich auf einen Baumstumpf und wartete, bis sein Falke von seiner Jagd zurück war. Während dieser Zeit schrieb er die Dinge auf, die brauchte, damit er es nicht vergessen würde. Als er wieder zurück in die Stadt gegangen war, begab er sich direkt zu Carl.
"Morgen Carl! Na, ist der Lehrling wieder gesund?" Der Lehrling kuckte etwas verdutzt von seiner Schleifarbeit auf aber Carl antwortete "Ja, er hats überstanden...
Was führt dich zu mir?" "Ich bracuhe ein paar Beschläge für mein Boot, hier" Er gab Carl die Liste, die dieser sich durchlas. "Ich hab alles bis auf die Ruderhalterung hier.
Diese muss ich aber noch schmieden. Das wird etwa ne Stunde dauern." "Ich komme dann wieder." "Bis dann!"

Ismael ging den Weg zurück und setzte sich zu seine alten Freund Brahim und half diesem noch ein bisschen mit dem Einordnen einiger neuer Karten in die Preisschubladen. Danach ging er zu Hafen becken und vergammelte den Rest seiner Zeit. Als er wieder bei Carl ankam, hatte er schon alle Beschläge in einen Beutel gepackt.
"So, weil du mir letztens geholfen hast, mache ich dir einen guten Preis für die ganzen Dinger: 50 Goldstücke und ich gebe dir die Nägel noch dazu."
"Danke, hier ist das Gold" Ismael zählte fünfzig Goldmünzen ab und verabschiedete sich.

Es war schon fast Mittag, deshalb beeilte er sich zum Freibierstand zu kommen. Dort traf er Jack, der einen dicken Rucksack auf dem Rücken, einen kleineren Anker in der einen und die Segel über der Schulter in der anderen Hand hatte. Der bekannte Weg hinunter zum Strand war schnell zurückgelegt. Dort packte Jack seinen Rucksack aus. Ein langes Hanfseil, Winden, Taumesser, Hammer, Eimer, Kompass, Wasser, Brot und zwei Strohhüte. Er nagelte zuerst die Beschläge am Mast fest und hakte die Segel ein. Dann kamen die Halteklemmen für das hintere Segel und die Anker und Halteleinenfänger dran. Schließlich brachte er die beiden Haken fürs vordere Segel und den neuen Ruderbeschlag an. Nachdem alles auch vertaut war (bei einem kleinen Boot ist das ja nicht so schwer) und Ismael alles erklärt bekommen hatte, packte Jack noch ein schmiedeeisernes Ruderblatt aus und brachte es an. Dann verstaute er alle im Schiff. Die zweite Lektion war das Knoten eines einfachen aber starken Knotens. Fünf Minuten später hatten die beiden Männer die Strohhüte auf dem Kopf und das Boot zu Wasser gelassen. Bis zum Sonnenuntergang segelten sie vor der Küste Khorinis hin und her, setzten Kurs und suchten Untiefen. Als sie Abends im Hafen Khorinis anlegten, beherrschte Ismael das Segeln vor der Küste und alles andere notwendige schon aus dem Effeff. Ausserdem holte Jack noch einen roten Farbbottich und einen Pinsel aus seinem Rucksack
"So Jung, dat war die Jungfernfahrt und danach wird dat Schiff getauft. Wie solls sie denn heissen?" Ismael überlegte kurz "Ich taufe dieses Schiff "Luciferia", Lichtbringerin."
Daraufhin schrieb Jack mit der roten Farbe auf den pechschwarzen Bug rechts und links "Luciferia". Die erste Hürde war genommen, morgen würde er zu der kleinen Insel segeln, doch zuvor ging er zum Hafenmeister, der gelangweilt am Verladekran stand.
"Mein Boot liegt da vorne. Wie hoch sind die Liegegebühren?" "Du hast ein Boot?"
"Ja." "Woher hast du ein Boot, das hier keinen Liegeplatz hat? Wie heisst das Schiff?"
"Ich habe das Boot aus dem alten Wrack am Strand neu aufgebaut. "Luciferia" haben wir sie getauft. Wie hoch sind den die Liegegebühren?" "Pass auf: In letzter Zeit wird der Hafen wieder leerer und ich war schon lange nicht mehr auf See. Wenn du mich jetzt gleich für einen kleinen Segeltörn mit raus nimmst, kannst du für 14 Goldstücke solange den Liegeplatz haben, wie du willst!"

Der Wind stand günstig, deshalb nahm Ismael den Hafenmeister mit zu seinem Schiff. Dieser freute sich wie ein kleines Kind, als sie wieder auf See waren. Als sie nach einer vollen Stunde zurückkamen, holte auch er rote Farbe aus seinem Häuschen auf Verladekran und schrieb an die Stelle, wo das Boot jetzt lag auf den Steg "Stammplatz Luciferia". Vor den anderen Kähnen war jener Schriftzug schon ausgeblasst und teilweise nur noch schwer zu lesen. Es schien das erste neue Boot seit Monaten zu sein. Schließlich trug der Hafenmeister das Schiff auch ins Hafenbuch ein und nachdem Ismael noch bei ein paar Händlern vorbeigeschaut hatte, konnte endlich ins Bett und sich von dem Tag auf See erholen und von der kleinen Insel zu träumen...
05.07.2003, 20:15 #22
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 15 -
Heute hatte Ismael sich noch um Mitternacht vom Wirt Coragon wecken lassen.
Er hatte deshalb sein kleines Frühstück eingenommen, als die letzten paar Kneipengänger die Taverne verließen um vor dem nächsten Arbeitstag noch ein bisschen Ruhe zu finden.
Doch nur des Nachts lichteten sich die Nebelbänke vor Khorinis für ein paar Stunden und weil er weder je auf der kleinen Insel gewesen war noch jemals blind gesegelt war, hatte er sich entschlossen des Nachts aufzubrechen. Er hatte sich schon Tags zuvor Maßband, Maßpflöcke, Zeichenmaterial, Schaufel, Zement und Bindfaden gekauft. Dadurch war zwar sein Gold wieder erschöpft, aber er hatte alles um auf der Insel bei Bedarf bereits alles für den Bau der Hütte vorzubereiten. Eine halbe Stunde später hatte er sein Boot aufgetakelt und segelte hinaus aufs dunkle Meer auf dessen wellendurchpflügten Oberfläche sich die sternenklare Nacht spiegelte und einen mystischen Teppich vor dem kleinen Segelschiff ausbreitete.
Ismael fuhr ein bisschen raus und setzte dann Kurs auf die kleine Insel. Dummerweise wehte der Wind genau in seine Richtung, deshalb musste er gegen den Wind auf die Insel zukreuzen. Nach etwa zwanzig Minuten kam die kleine Insel in Sicht und bereits zwei Minuten später lief Ismael mit eingeholten Segeln auf den feinen Sand auf und zog das Schiff an Land. Das helle Mondlicht offenbarte ihm eine wirklich schöne kleine Insel, etwa 20 bis 25 Schritt durchmessend, von feinem Quarzsand bedeckt, mit einer kleinen Felsquelle im Westen, die ins Meer floss und von ein paar palmenartigen Laubbäumen bewachsen. Nachts sah man die Klippen von Khorinis, aber Tags hätte man wohl nur freien Blick aufs Meer, wenn man sich direkt nach Norden wenden würde. Das würde ausserdem den Vorteil mit sich bringen, dass man Tags über immer im Schatten der Hütte sitzen würde. Da wo er angelegt hatte, fanden sich zwei zerstörte Fässer und ein Bootsgerippe. Darumherum herum lagen ein paar Fackeln. Ismael sammelte sie ein und zündete eine an. Das einzige was fehlte war das Skelett, also ging er ein Stück weiter und entdeckte fünf Meter weiter das Gerippe.
Direkt daneben steckte ein verrosteter, alter Säbel im Sand. Desweiteren fand er ein leeres Pergament, das sich auf seltesame Weise gehalten hatte und einen prallen, aber brüchigen Lederbeutel. Wegen eben dieser Brüchigkeit riss direkt beim Aufheben ein Loch in den Beutel, was Ismael dazu veranlasste, den Inhalt des Beutels schnellst möglich in seinen Lederbeutel zu schütten.
Mehr fand sich nicht, deswegen fing Ismael an, auf dem Sand einen geeigneten Standort für seine Hütte zu suchen. An der Nordküste sollte sie liegen und nach hinten wurde die Möglichkeit durch einen kleinen Sumpf und einen dahinter liegenden Baumhain begrenzt.
Also steckte er ein genau nach Norden ausgerichtetes Flächenkreuz mit den Maßpflöcken ab,wobei er etwa zweieinhalb Schritt Abstand zum Sumpf wählte.
Für die Seiten nahm er 7,50 Schritt länge und 5 Schritt breite. Giebelhöhe würde 2,80 Schritt werden. Diese Maße notierte er sich, zündete die Hälfte der restlichen Fackeln an und steckte
sie um den Bereich herum in den Sand. Dann begann er den Boden mit der Schaufel zu planieren. Schon nach wenigen Quadratmetern war er nassgeschwitzt und musste sich zur weiteren Arbeit regelrecht zwingen. Nachdem er etwa 20 m² auf ein gerades Niveus gebracht hatte, machte er eine Pause. Langsam wurde die Nacht heller und ohne das Ismael das überhaupt bemerkt hatte, war die von Seefahrern gefürchtete Nebelbank von Khorinis wieder erschienen. Ismael hatte sich wieder an den Strand nach vorne gesetzt und kühlte seine
schmerzenden Muskeln im kalten Wasser. Vollkommen zeitlos schien diese Insel und so stand Ismael wieder auf als er sich erholt hatte, ohne eine Ahnung zu haben, wie viel Zeit verstrichen war. Die überigen 17,5 qm machte er schon mit einer gewissen Routine, so dass es ihm auch nichts mehr ausmachte, einen Rand für das Fundament zu machen. Nach einer weiteren kurzen Pause rechnete er aus wie viel Zement er für ein etwa zehn Zentimeter in die Erde reichendes Fundament brauchen würde.
Fundament Vol. (HxBxT) 10cm x 500cm x 750cm = 37500000 cmü = 3750 Liter
Mischeimer Vol. (R²xH) 25² x (60cm - 10cm Mischhöhe) = 125000 cm³ = 125 Liter
Benötigte Menge an Eimern ((Vol. V) : (Vol. M)) 3750 : 125 = 30 Eimer
Mengenanteile (Zement : Sand : Wasser) 1 : 20 : 20
Mengenanteil (Zement : Anderem) 1:40 = 2,5 : 100
Benötigte Menge an Zement = 3750 : 40 = 93,75 Liter Zement

Er hatte die nötige Menge Zement mitgebracht, und so fing er an, 30 Kübel Beton anzumischen und das Fundament zu gießen. Stoisch ertrug er die mit aller Heftigkeit wiederkehrenden Schmerzen und hörte nicht auf zu arbeiten, bis sich viele Stunden später das fertige Fundament vor ihm erstreckte. Vollkommen fertig, vollgeschwitzt, mit Muskelkrämpfen an allen nur erdenklichen Stellen geschlagen zog er seine Robe aus und schleppte sich die paar Meter bis zum Strand und ließ sich dort in die Brandung fallen und sich von der inzwischen hoch am Himmel stehenden Sonne bescheinen. Erst nach mehreren Stunden,
als die Sonne schon wieder etwas tiefer stand raffte er sich auf und betrachtete sein Werk.
Jetzt galt es nur noch eine Hütte daraf zu errichten. Wenn er diese aus schweren Holzbohlen bauen würde, wäre sie einige Tonnen schwer und das Fundament wog auch einige Tonnen, daher würde kein Sturm dem Häuschen etwas anhaben können. Doch ersteinmal musste
er die Balken kaufen und herüber transportieren. Zum Glück war das Boot lang genug und wenn er die Holzbalken etwas überstehen ließ, könnte er auch die siebeneinhalb Meter langen Balken transportieren. Er würde jetzt ersteinmal nach Khorinis zurücksegeln und
ausrechnen, wieviele Holzbohlen er brauchen würde. Also takelte er sein Boot wieder auf und setzte nach Khorinis über. Dort angekommen überfiel ihn ersteinmal der Hunger als er aus Khardifs Kneipe leckeren Eintopf roch. Es musste um die zweite oder dritte Stunde
sein. Er begab sich in die Kneipe und nahm einen mit mit 4 Goldstücken sehr günstigen und bei Ismaels Hunger auch sehr leckeren Eintopf zu sich und begab sich dann zu seinem Freund Brahim, bzw. zu dessen Bank und fing wieder an zu rechnen.
Holzbohle (HxBxT) 25cm x 10 x 750cm/500cm
Hütte (BxT) 5m x 7,5m ; Giebelhöhe = 2,8m ; Seitenhöhe = 2,5m
20 x 7,50m
20 x 5m
2 x (HxBxT) (30cm x 10cm x 500cm) geschnitten
Dachlatten (HxBxT) 5cm x 25cm x 270cm
60 x Dachlatte
Aufteilung des Hauses: 5m x 5m Wohnraum, 5m x 2,5m Lagerraum und frei darüber ein Schlafzimmer 2,25m x 5m x 2,5m mit Deckenschacht 2,25m x 5m x 3,25m
daher 18 x 5m
18 x 3,25m
2x (HxBxT) (30cm x 10cm x 500cm) geschnitten
für die Wand 20 x (25cm x 5cm x 500cm)
für die Decke 20 x 5m
und 2 Ausgleichsbohlen zu 75cm
Insgesammt hieß das:
20 x 7,5m
38 x 5m
4x (30cm x 10cm x 500cm) geschnitten
18x 3,25m
60x Dachlatte

Als er mit dem Ausrechnen und Aufschreiben fertig war, begab er sich zu Thorben um einen Kostenvoranschlag machen zu lassen.
"Guten Tag, Meister Thorben! Ich brauche Bohlen für ein Haus. K”nnt ihr mir hier für einen guten Preis machen?" Ismael gab Thorben den Zettel, der rechnete den Preis:
20 x 7,5m 20 x 15 Gold = 300 Gold
38 x 5m 38 x 10 Gold = 380 Gold
4x (30cm x 10cm x 500cm) geschnitten 4 x 15 Gold = 60 Gold
18x 3,25m 18 x 5 Gold = 90 Gold
60x Dachlatte 60 x 1 Gold = 60 Gold
_______________________
890 Gold

"Hmm..." meinte der Tischler "Ich kann dir die Latten für 750 Gold geben, bei der Menge...
Aber diee Bohlen wiegen viel. Für 1000 Goldstücke helfe ich dir beim Transport zum Zielort und baue mit dir das Haus auf." "Danke für das Angebot Meister Thorben." antwortete Ismael "Doch ich muss einmal in meinen Geldbeutel schauen, dann sage ich euch bescheid."

Ismael hatte keine Ahnung wieviel Gold in dem Beutel der Leiche gewesen war, deshalb setzte er sich an einen von Thorbens Tischen und räumte seinen Goldbeutel aus.
Was er dort fand, war besser als Gold, es war Erz. Es war einiges an Erz. Genauer gesagt waren es 14 Brocken Erz. Ismael wusste, dass Erz wertvoll war, doch die Händler aus der Unterstadt kauften es nicht aber er hatte gehört, dass es in der Oberstadt einen Erzhändler
geben sollte. Doch er als normaler Bürger würde nicht in die Oberstadt gelassen werden. Also fragte er einfach Thorben.
"Meister?" Thorben drehte sich wieder um "Ich habe hier 14 Brocken Erz. Einziges Problem ist, dass der Erzhändler in der Oberstadt sitzt und ich dort nicht hinein komme." "Das ist wirklich kein Problem. Ich gehe jeden Morgen in die Oberstadt. Wenn du mir die 14 Brocken überlässt, ist der Preis bezahlt." "Nun gut, danke. Hier ist das Erz." Also gab er Thorben die Erzbrocken, warauf dieser fragte:
"Wo sollen denn die Bohlen hin?" "Auf eine Insel hier nahe Khorinis..." "Ah, kaum lasse ich mich auf soetwas ein, hat die Sache einen Haken... Wie kommen wir denn dort hin?"
" Ich habe ein Schiff, aber wir können immer nur 5 Bohlen auf einmal transportieren."
"Na, dann wird das heute ein sehr langer Tag..."

Und damit sollte er Recht behalten. Rund 20 mal fuhren sie hin und her und luden auf und ab.
Und so wurde auch dieser Tag wie bereits die vorhergehenden erst nach langen Stunden der Arbeit beendet und Ismael fiel todmüde ins Bett. Immerhin war er nun fast 24 Stunden auf den Beinen gewesen...
06.07.2003, 16:41 #23
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 15 -
Am nächsten Morgen hatte Ismael es wirklich schwer aus den Federn zu kommen.
Er war gestern Abend totmüde gewesen und heute morgen um die siebte Stunde stand der arbeitsbereite Tischler mit Werkzeug und Nägeln vor einem Bett und schüttelte ihn wach.
"Aufwachen du Schlafmütze." grinste er Ismael an.
Dieser drehte sich einfach nur um und bevor der Tischler ihm keinen Kaffee von unten geholt hatte machte er auch keine Anzeichen aufzustehen. Erst nach zwei Tassen und einigen warm kitzelnden Sonnenstrahlen war Ismael bereit, das warme Bett zu verlassen und sich endlich an die Arbeit zu machen. Verschlafen wandelte Ismael hinter dem schwer beladenen Tischler her hinunter zum Hafen. Dort brauchte er mindestens eineinhalb mal so lange wie normal um das Schiff fertig zu machen und abzulegen. Noch etwas unsicher segelte er durch die Nebelbank und traf relativ unsanft auf die Insel, worauf er ersteinmal nach vorne flog und mit dem Mund eine Mulde in den Sand grub. Er rappelte sich wieder auf und klopfte sich ab.
Ein leichter Morgentau lag noch über dem Kautzkraut und es schien als würde der Holzstapel vor ihnen wie das zu vollendende Tageswerk vor ihnen liegen. Die leichte Meeresbrise und die unsanfte Landung hatte nicht unwesendlich dazu beigetragen, dass Ismael nun um ein End wacher war als vorher und so ging er relativ frisch ans Werk und legte mit Thorben den Grundumriss in Bohlen. Der Schreiner hatte, wie Ismael erkannte, einige Tricks drauf und so kamen sie mit den ersten Balken recht gut zu Rande. Sie legten stehts eine Schachtelkonstuktin an den Enden und vernagelten jeweils zwei Bohlen dann von oben und trugen auf die nächste Nahtstelle eine Schicht Teer auf.
So stand nach wenigen Stunden die Hütte bis auf Türhöhe.
Dann gebot Thorben Ismael plötzlich Einhalt.
"So, wir müssen jetzt die Tür aussägen. Ich habe bereits vorher die Tür angezichnet, sodass wir die Tür nur noch aussägen müssen, auf jeder Seite einer."
Diese Arbeit sollte sich als eintöniger und wesendlich ermüdender erweisen als das
Aufbauen von Bohlen. Man versuche mal acht fünfundzwanzig Zentimeter hohe und
zehn Zentimer breite Holzbohlen zu sägen. Für jede Bohle braucht man, wenn man sauber arbeitet, etwa zwanzig Minuten. Deshalb waren sie fast zweieinhalb Stunden damit beschäftigt, die Tür auszusägen. Doch Thorben gönnte Ismael keine Pause.
Sofort musste dieser wieder Bohlen setzten. Thorben brauchte nur die Zeit, die Ismael für eine Bohle brauchte, um die Tür mit Schloss, Riegel und Schanieren zu versehen.
Danach half er Ismael weiter beim setzten der Bohlen. Bald war die erste Hausstufe fertig.
Dann drückte Thorben Ismael ein seltsames Werkzeug in die Hand.
[I]"Das ist ein Klingenkeil. Zusammen mit einem Hammer werden wir damit die Fenster ausstechen."

Und damit fing die langweiligste Arbeit erst an. Thorben hatte pro Seite drei Fenster angesetzt und mit dem Keil konnte Ismael nur sehr schlecht arbeiten. Ansetzten und immer draufkloppen und dabei noch ständig mit Präzision arbeiten... Thorben war bereits nach einer Stunde mühsamen Kloppens bereits mit vier Fenstern fertig, wärend Ismael gerade mal zwei geschafft hatte. Endlich machte Thorben eine Pause. Es war Mittagszeit und Thorben packte sein Essen aus. Auch Ismael kramte in seinem Boot und holte sich etwas Brot heraus.
Um die zurückkehrende Müdigkeit und die Krämpfe zu bekämpfen, ging er eine Runde
schwimmen. Als er wiederkam, legte er sich auf ein Tuch und ließ sich von der Sonne
trocknen. Als er wieder aufstand, war Thorben schon wieder fleissig am arbeiten.
Schnell zog er sich wieder seine Robe an und ging diesem nach Kräften zur Hand.
Das einfache Bohlensetzten ging inzwischen sehr schnell und bald war die erst Stufe des Hauses sammt Giebel fertig. Es musste um die fünfte Stunde sein, als sie das Dach gedecktet und mit Pech und Schindeln versiegelt hatten. Als nächstens sägten sie eine Tür in die Bohlen für die Zwischenwand und setzten Wand und Tür ein. Als sie schließlich auch hier den Oberboden fertig hatten, war es schon wieder eine Stunde später.
Als sie dann die letzten Bohlen gesetzt und das Dach des zweiten Teils gedeckt hatten, war es schon dunkel und ein teils von Wolken durchzogener Nachthimmel erstreckte sich über ihnen. Sie waren wieder Erwarten an einem einzigen Tag fertig geworden, ohne den Tischler hätte Ismael sicher dreimal so lange dafür gebracht. Heute würde er früh ins Bett gehen.
Apropos Bett: Er würde sich heute noch eine Leiter, ein Bett, einen Tisch und Stühle und vielleicht einen Ofen sowie eine Truhe kaufen, wenn das Geld dafür ausreichen würde.
Er hatte auch beim letzten mal, dass er seinen Geldbeutel geöffnet hatte nur das Erz heraus genommen und sich gar nicht um das Gold weiter unten gekümmert.
"Ich habe meine Arbeit hier wohl getan." meinte Thorben. "Ja, Meister Thorben, aber ich brauche noch ein paar Einrichtungsgegenstände, ein Bett, einen Tisch, Stühle und eine Truhe." "Mmh, ich mache dir einen Kostenvoranschlag..."
Thorben setzte sich hin und fing an zu schreiben.
Bett - 100 Gold
Tisch - 120 Gold
Stuhl je 25 Gold
Truhe - 50 Gold
_____________
Insg. 295 Gold
Abzg. 10% = 265,5 ; etwa = 265 Gold

Thorben stand auf und drückte Ismael das Papier in die Hand.
"Wenn du's dir überlegt hast, kannst du ja vorbei kommen...
Und jetzt lass uns endlich nach hause fahren..."

So leiß er sich müde in das Boot fallen und wenig später waren swie auf dem Weg nach Khorinis. Wenig später machte Ismael das Boot an seiner Liegestelle fest und machte sich auf den Weg zu einem relativ ungestörten Platz, den Vorplatz vom Hafenviertel hoch zur Kaserne. Dort kippte er seinen Goldbeutel aus.
Doch was war das? Da lagen zwei Steine von der Art, wie sie Ismael in der alten Ruine gefunden hatte, alswo musste wohl einer der selben Art in dem Beutel gewesen sein. Er nahm die beiden Steine, die mit unterschiedlichen Symbolen verziert waren und setzte sie an der vermeindlich Bruchstelle zusammen.
Ein magisches Gleissen durchflutete die Nacht und blendete Ismael. Als er seine Augen wieder öffnete, hatte er einen zusammengefügten Stein in der Hand. Doch es schien immer noch ein großes Stück zu fehlen. Also legte er den Stein beseite und zählte das Gold.
Mmmh, 430 Goldstücke hatte er. Davon ließ sich das Inventar kaufen. Er würde vier Stühle und zwei Liegestühle nehmen, dann kam er auf 370 plus Liegestühle abzüglich Rabatt.
Und eine Matraze würde er auch noch brauchen.
Doch als erstes würde er schlafen gehen. Also räumte er sein Gold wieder in den Beutel. Er wollte noch kurz seinen Freund Svawio besuchen und ihn fragen, ob dieser ihm Morgen beim Einrichen seiner Hütte helfen wollte.

Doch kurz vor der Hütte von Svawio stand ein Mann und kuckte ihn hämisch an.
Ismael ignorierte ihn und ging seitlich an diesem vorbei, doch der Mann rempelte ihn an.
"Hey kannst du nicht aufpassen? Ich glaube ich sollte mr male deine Geldbörse vornehmen, dann passt du vielleicht das nächste mal besser auf!" Der Straßenräuber grinste ihn mit seinen vergammelten Zähnen an. "Ich will keinen Ärger." antwortete Ismael mit Gleichmut. "Den hast du schon und dazu bald kin Gold mehr."
SCHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIING
Mit einem schneidenen Geräusch und einer unglaublichen Schnelligkeit war Ismaels Dolch aus der Scheide gefahren und schwebte nun nur wenig vor dem Brustkorb des Räubers. Ismael wusste, dass es besser war, einen Kampf zu entscheiden bevor dieser
begonnen hatte, denn er hatte seine Fähigkeiten noch ncht wieder erlangt und wäre einem geübten Räuber im offenen Kampf unterlegen gewesen. Deshalb hatte er wieder auf den Überraschungseffekt gesetzt. Mit Erfolg. Das dumme Grinsen des Räubers hatte sich in eine geschickte Visage verwandelt. "Ich sagte: Ich will keinen Ärger.
Aber jetzt gehen wir schön zur Kaserne."
Mit einigem Abstand trieb er den Wegelagerer vor sich her und die paar Meter zurück in die Kaserne. Er spazierte direkt hinein und zu Lord André. Dieser staunte nicht schlecht als der selbe Bürger, der schon vor ein paar Tagen einen Gauner hier her gebracht hatte, jetzt mit einem waschechten Räuber auf der Matte stand.
"Edeler Paladin? Dieser Mann hat versucht mich auszurauben."
"Wenn du so weiter machst, wirst du hier Stammkunde. In der Tat, diesen Mann suchen wir schon wegen einiger bewaffneter Straßenraube. WACHE! IN DIE ZELLE MIT IHM! So, diesmal werde ich dir 60 Goldstücke dafür geben. Hier."
Der Paladin stellte ein Goldsäckchen auf den Tisch. Ismael nahm es an sich, nickte dem Paladin zu und verließ die Kaserne.

Vollkommen durcheinander und müde vergaß er völlig zu Svawio zu gehen.
Als er schon ihm Bett lag, erinnerte er sich und dachte:
Morgen ist ja auch noch ein Tag....
07.07.2003, 19:56 #24
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 15 -
Am nächsten Morgen wachte Ismael sehr spät auf, er hatte die letzten Tage teilweise zu wenig geschlafen und vor allem viel gearbeitet. Heute brauchte er nicht viel machen, er konnte ruhig an die Sache rangehen und sich Zeit für die Einrichtung seiner Hütte nehmen.
Also drehte er sich nocheinBmal um und döste noch eine halbe Stunde. Dann ging er nach unten und bestellte sich ein Brot und eine Schale des unglaublich guten Metts von Coragon.
Dann machte er sich in aller Ruhe auf, nachdem er noch einen Kaffee hinterdrein geschüttet hatte und ging hinüber zum Marktplatz. Auf seiner Suche nach einer bequemen Matratze
(und ein paar Hüllerichen zum füllen mit rauher Wolle, falls mal jemand bei ihm übernachten sollte) wurde er bei Jora fündig. Eine schöne, mit Federn gefüllte Matraze für nur 50 Goldstücke. Nach kurzem Handeln gab ihm der Händler noch die Wollhüllen dazu und Ismael ging, mit seiner neuen Matte unterm Arm hinunter zum Pier, verstaute diese in seinem Boot und segelte hinüber. Heute wusste er, wo die Insel in der Nebelbank lag und er schaffte es zwar ohne Holpern aber noch nicht sanft aufzulaufen. Doch im Gegensatz zu gestern, wo er ersteinmal Sand gekostet hatte, war das schon gut.
Er kramte sein Maßband aus dem Bootskasten und ging in seine Hütte.
Dort verstaute er ersteinmal die Matratze und maß dann alles genau aus um nicht nachher unpassende Möbel zu kaufen.
Schließlich machte er sich wieder auf den Weg nach Khorinis.
Langsam bezog sich der Himmel und Ismael hoffte, dass es nicht regnen würde.
Doch als er in Khorinis angekommen war, waren die Wolken schon wieder weitergezogen und es waren nur noch süsse, kleine, weisse Wölkchen am Himmel.
Kaum hatte Ismael in Khorinis angelegt, machte er sich auf den Weg zu Thorben, um in Erfahrung zu bringen, wieviel er zusätzlich zu den 370 Gold für zwei Liegestühle und eine Leiter bezahlen müsste.
"Guten Mittag, Meister Thorben!" der Tischler drehte sich um und lachte Ismael entgegen
"Ah, Ismael! Hast du dich für meine Sachen entschieden?"
"Ja.", antwortete Ismael "Aber ich brauche auch noch eine kurze Leiter und zwei Liegestühle. "Solche Dinge habe ich da, aber du willst sicher wissen, was du dann bezahlen musst... Wieviele normale Stühle wolltest du denn haben?" "Vier." antwortete Ismael.
"Hmm, also mit vier Stühlen sind das 370, mit zwei Liegestühlen dann 430 und die Leiter 450 abzüglich 10% sind 405, machen wir 400 Gold." "In Ordnung.", meinte Ismael. Er gab dem Tischler das Gold und dieser zeigte ihm die Möbel, die er mitnehmen könnte.
"Ach überigens: Weisst du zufällig wo man hier günstig Rauhwolle herbekommen kann?"
fragte Ismael noch "Mmh, es gibt da eine alte Weberin im Hafenviertel, die heisst Nina.
Bei ihren Webereien fällt sicher eine Menge von dem Zeug ab." "Danke." Thorben zuckte nur mit den Schultern und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.

Ismael machte sich also auf den Weg ins Hafenviertel. Die Möbel würde er später abholen.
Als er zu Khardifs Kneipe kam, wurde er vollkommen aus seinen Gedanken gerissen uns zwar in Form eines Faustschlage in den Magen. Und was für einer! Ismael krümmte sich.
"Dreckssau! Hast meinen Freund ins Gefängnis gebracht! Du hast ausgeschissen!"
Ismael versuchte noch einige Schläge zu blocken aber immer mehr Schläge trafen ihn
an Armen und Beinen. Plötzlich hob ein Johlen an. Einige der Säufer aus Khardifs Kneipe hatten wohl den Kampfeslärm gehört und hatten wohl spontan Lust auf eine Schlägerei also stürmten sie los und prügelten auf Ismaels Gegener ein, fingen auch an, sich gegenseitig zu schlagen. Immer mehr Leute kamen aus der Kneipe und bald war wenige Meter von Ismael eine gescheite Schlägerei Typ "Alle für einen und alles im Eimer" im Gange.
Jeder haute jedem die Schnauze nach Leibeskräften ein, Gefallene wurden einfach liegen gelassen. Der nach den letzten Schlägen ebenfalls zusammengesackte Ismael wurde ebenfalls nicht mehr beachtet. Nach kurzer Zeit, die Schlägerei war noch in vollem Gange, rappelte er sich auf und suchte das Weite. Keine Minute zu früh, den schon kamen einige Milizen angestürmt, lösten die Schlägerei auf und führten die Schläger ab, darunter auch Ismaels Feind. Auf schnellstem Wege begab sich Ismael zu dem Priester Adanos.
"Hallo." sagte Ismael "Was führt dich zu mir mein Sohn?" antwortete der alte Priester.
"Ich suche Heilung." "Ja, ich fühle, dass du arg in Mitleidenschaft gezogen wurdest.
Warte eine Sekunde und halte still." Ismael versuchte möglichst ruhig zu halten.
Der Magier rief seine Macht und die Energie, die von der Hand des Magiers ausging,
fühlte sich ähnlich warm und energiesprühend an, wie der Heiltrank damals, nur viel stärker. Dafür dauerte die Prozedur nur wenige Sekunden, da zog der Magier seine Hand zurück und seine Macht ruhte wieder, doch in Ismael pulsierte sie noch.
"Vielen Dank!" sagte Ismael. Der alte Priester nickte ihm freundlich zu, wandte sich wieder an die umstehenden Menschen und verkündete weiter die Lehren der Götter.

Jetzt war es aber langsam Zeit ins Hafenviertel zu kommen.
Also begab er sich zum zweiten Mal heute die Straße hinunter zum Hafen. Einen der
herumstehenden Bürger Bürger fragte er nach Nina. "Da hinten. Einfach hier gerade aus, links fünf Meter gerade aus und wieder links." Ismael nickte ihm zu und ging den beschriebenen Weg.
Die Hütte der Weberin war heruntergekommen, hier und da fehlten sogar ganz Balken.
Eine Tür fehlte ebenfalls, dehalb klopfte er einfach an die Zarge.
Weil sich drinnen nichts regte, trat er einfach ein. Er sah erst nach rechts - Wand, dann nach links. Dort saß die alte Weberin mit einem jungen Mädchen.
"Innos zum Gruße!" sagte Ismael. Die alte Frau blieb sitzen, das Mädchen drehte sich um. "Ich brauche Rauhwolle als Inhalt von drei Matten. Der Tischler sagt, ihr wollte welche loswerden."
"Ja das stimmt!" antwortete das Mädchen erfreut und tippte die Alte an.
Als diese aufblickte, machte das Mädchen ihr verständlich, was Ismaels Anliegen war.
Als sie fertig war, kuckte die Alte Ismael glücklich an.
"Wisst ihr", meinte das Mädchen "wir haben schon lange nichts mehr verkauft. Ich kann nicht zum Marktplatz gehen, weil ich mich um meine Großmutter kümmern muss.
Könnt ihr für mich zum Marktplatz gehen und Jora die Webereien geben? Der Preis von 250 Goldstücken war ausgehandelt. Wenn ihr das macht, könnt ihr die ganze Wolle für 10 Goldstücke haben!" "Nun gut." sagte Ismael, nahm die Ware und verließ die Hütte auf dem schnellsten Weg zum Marktplatz.

Auf dem Weg traf er Svawio und sie gingen ein Stück zusammen, den dieser wollte zu einem Holzhändler namens Grom, der selten nach Khorinis kanm um sein im Süden der Insel geschlagenes Holz zu verkaufen. Swavo erzählte, dass es mit seinem Schiff wesendlich voran ging, seit sein Lehrlinge wieder da waren. Er hatte anscheinend nicht nur die verlorene Zeit aufgeholt, sondern auch noch welche rausgearbeitet.
Also bot ihm Ismael an, mit ihm heute Abend auf die Insel zu kommen und seine Hütte miteinzurichten. Svawio fand das gar nicht schlecht und so verabredeten sie sich um vier Uhr bei Thorben um gleich die Möbel zusammen zum Boot zu tragen.
Dann mussten sie sich trennen, weil Grom weiter in Richtung Adanostempel vor einem großen Berg Holz saß. Ismael hatte sich schon gewundert, warum das Holz für seine Hütte so billig gewesen war. Die alte Regel von Angebot und Nachfrage...
So stand er schließlich vor dem Stand des händlers Jora.
"Jora?" "Ja bitte, mein Herr?" "Ich habe hier Arbeiten aus der Weberei im Hafenviertel..." "Ah ja! Hier sind die 200 Gol..." "Moment!" unterbrach ihn Ismael und kuckte Jora schief an "Es waren 250 abgemacht." "Aber..." "Nix aber! Nicht nur, dass du keinen Boten zu der alten Nina schickst! Betrügen willst du sie auch noch." "Ist ja gut!" milderte Jora ab. "Hier hast du 260 Gold aber hör auf mir meine Kunden durch dein Geschrei zu vertreiben..." Ismael nahm das Gold entgegen, drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort von dannen.
Er machte sich direkt wieder auf den Weg ins Hafenviertel, sah noch einmal zu dem immer noch mit Grom redenden Svawio hinüber, ging aber weiter.
Schnell kam er wieder zu der Weberei und trat ohne wie das letzte mal vorher anzuklopfen sofort ein.
"So, da bin ich wieder. Hier it das Gold zusammen mit den 10 Gold für die Rauhwolle."
"Danke!" sagte das Mädchen "Ich habe die Säcke mit der Wolle schon fertig gemacht.
Mement, ich hole sie eben."

Während das Mädchen in einen anderen Raum ging, beobachtete Ismael die alte Weberin, die gar nicht mitbekommen hatte, dass er überhaupt da war.
Sie wirkte zwar senil und gebrechlich, aber ihre Finger arbeiteten immer noch hoch präzise und unglaublich schnell. Wenige Sekunden später war da Mädchen schon wieder da.
"Hier, das sollte bei weitem reichen..." "Danke nochmal, vielleicht werde ich nocheinmal wiederkommen in der nächsten Zeit. Vielleicht brauch ich ja mal einen Teppich." Ismael grinste die junge Frau an, nahm die Säcke und verließ den Laden.
Es war um die vierte Stunde und von Svawios Bootsbauerei schallten auch keine Hammerschläge mehr zu ihm herüber, also verstaute er die Rauhwollesäcke im Boot und machte sich auf zum Tischler, wo Svawio schon wartete.
"Auf einaml werden wir das wohl kaum transportieren können, oder? Der Tischler hat zwar schon die ganz sperrigen Sachen zerlegt und mir Nagel und Hammer gegeben, aber trotzdem ist das alles schon eine ziemliche Menge..." "Wir werden sehen. Wir sollten ersteinmal die Dinge fürs Schlafzimmer mitnehmen, das sind das Bett, die Truhe und die Leiter." Nun gut." antwortete der Bootsbauer.
Also trugen sie die Dinge zum Hafen. Nach wenigen Minuten waren sie mit der ersten Möbelladung auf See. Angekommen schloss Ismael die Hütte auf und sie montierten die Leiter an der Innenwand, trugen das Bett hoch und montierten es. Die Matratze passte gut hinein und die Truhe gut daneben. Mit der nächsten Fuhre holten sie den Tisch.
Inzwischen wusste Ismael genau, wo die Insel lag, sodass sie stets sanft aufliefen, obwohl keiner von beiden etwas von der Insel sah. Nach einer halben Stunde stqand der Tisch vorne rechts in der Hütte und nach einer weiteren Überfahrt standen auf die Stühle und die zusammenklappbaren Liegestühle waren links neben der Tür verstaut.
"So, endlich fertig!" "Ja, hat ja auch lange genug gedauert. Jetzt muss ich mich erstmal entspanen." "Ich auch. Komm, hol mal die Liegestühle, ich mach mal ne Shisha fertig." antwortete Ismael. Als klappte Svawio die Liegestühle aus und Ismael machte eine Shisha fertig, gab sich mit dem Kopfchen besonders viel Mühe und wenig später qualmte eine schöne Shisha zwischen den beiden und sie blickten zusammen aufs Meer.

Erst nach einer Stunde war das Köpfchen zuende und die Männer blieben noch eine Weile liegen, schließlich stand der Bootsbauer auf und meinte: [I]
"ich muss jetzt langsam nach Hause. Meine Frau fragt sich sicher schon, wo ich bin."
"Na gut", meinte Ismael "dann will ich dich mal nach Khorinis zurückbringen.
Er stellte die Stühle und die Shisha zurück ins Haus, schloss ab und wenig später waren sie wieder zurück in Khorinis.

Als Svawio sich schnellen Schrittes in Richtung seines Hauses begab, verabschiedete er sich kurz, winkte Ismael zu und Ismael ging ebenfalls seinen Weg.
Zuerst wusste er nicht wohin, errinerte sich dann aber an Pilop, der einmal gesagt hatte:
[I]Wenn du nichts vorhast, trink doch enfach ein leckeres Bier

Und das hatte er in der Tat schon lange nicht mehr getan. Also begab er sich in Coragons Kneipe und bestellte sich ein kühles dunkles Paladiner...
08.07.2003, 14:22 #25
(pisi)Härda
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Die Stadt Khorinis # 15 -
Ein kühles Lüftchen und einzelne Sonnenstrahlen zogen durch die kleine Hütte am Meer und
ließen Ismael sanft aus seinen Träumen erwachen.
Er hatte alles geschafft, was binnen ein paar Tagen menschenmöglich gewesen war.
Heute wollte er Gold verdienen gehen um sich einen schönen Teppich für seine Hütte leisten zu können. Auf längere Sicht würde er auch ein Bootshaus brauchen und einen tief einbetonierten Poller zum Bootanbinden. Ein Ofen wäre auch nicht schlecht.
Aber aus seinem Goldbeutel blinkten ihm nur ein paar kümmerliche Goldmünzen entgegen und für derart viel teure einrichtung würde er viel Gold brauchen. Aber zuersteinmal drehte er sich nocheinmal auf die andere Seite und döste noch etwas.
Das Gold konnte warten.

Er musste wohl nocheinmal eingeschlafen sein. Doch jetzt war er wirklich hellwach und voller Tatendrang. Also setzte er Segel und fuhr nach Khorinis. Er war ja direkt im Hafen, deshalb beschloss er, ersteinmal zur Weberin zu gehen.
"Hallo!" rief Ismael in die dunkle Hütte hinein. Die beiden Weberinnen waren schon kräftig am Arbeiten, doch nur die junge hatte Ismael gehört. "Wie kann ich euch dienen?"
"Ich brauche einen Teppich, 5x5 Schritt, mit wieviel Kosten muss ich rechnen?"
"Soll er denn einfach, verziert oder sehr edel sein?"
"Och, ein normaler verzierter Teppich reicht." antwortete Ismael
"Dann solltest du pro Quadratmeter 5 Gold rechnen."
"Gut, ich werdes mir überlegen und später wiederkommen."
Damit verließ er die Hütte.


Sein verdammter Magen war schon wieder am knurren!
Er beschloss erstmal zu Coragon zu gehen und etwas anständiges zu essen.
Als er aber durch die Tür trat, blieb er überrascht stehen.
Seine Frende saßen da und unterhielten sich.
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