World of Gothic Archiv > Rollenspiel
[GM] Palast der Tenebri
Seite 3 von 9  1  2  3  4  5  6  7 Letzte »
01.04.2004, 20:21 #51
Sergio
Beiträge: 534

Jetzt ging es endlich weiter. Der schwierigste Part der Reise sollte nun kommen (jedenfalls glaubte Sergio, dass es so war...). Ein Marsch durch die Wüste, unter sengender Sonne und klarem Himmel. Der Großteil des Proviants war auf dem eigenartigen Schlitten verstaut, doch hatte jeder einen zusätzlichen kleinen Vorrat für sich selbst dabei.
Im roten Licht der untergehenden Sonne standen sie alle nun abmarschbereit und hatten alle Vorbereitungen getroffen. Das einzige, was sie noch aufhielt, waren „Mama“ und „Papa“. „Mama“ wuselte herum und drückte jedem noch etwas zu essen in die Hand (sie war eben sehr besorgt...) und „Papa“ quatschte den armen Sergio voll. Sein Gerede kam im einen Ohr des Banditen an und kam gleich auf der anderen Seite wieder heraus.
Zum Schluss meinte der dicke Wirt noch: „Wissen’se, Herr Serbier, hier unserem kleinen bescheidenen Dorf besucht uns ja nie jemand. Da freuen wir uns über so tolle Leute wie sie! Solche mutigen Abenteurer wie sie sieht man ja selten. Ganz unerschrocken zieh’n’se in die gefährliche Wüste, um einen Schatz zu bergen. Wissen’se, sie sind schon was ganz besonderes. Ich...“ Sergio wusste den Redeschwall nicht anders aufzuhalten, als den Mann einfach zu unterbrechen: „Äh, ich heiße übrigens Sergio...“ „Ah, verzeihn’se, Herr Serschot. Tut mir leid. Das war gar nicht meine Absicht, ich wollte ihnen ja nicht zu nahe treten. Wissen’se, in unserem kleinen bescheidenen Dorf hier haben wir nicht so schwierige Namen wie den ihrigen, da vergess’ ich so etwas ganz leicht. Wissen’se, meine Frau heißt ‚Mama’, meine Kinder ‚Sohnli’ und ‚Tochter“, mein Schwager heißt...“ „Äh, jaja, das ist schön. Aber wir müssen jetzt wirklich los...“, unterbrach in der Bandit verzweifelt. „Ja, natürlich, Herr Serbrot... äh Serbier, nein ähm Sersteak... Ach, nein, Serschot mein ich. Machen se’s gut...“

Eilig ergriff Sergio die Flucht und meinte zu den anderen: „Auf auf, es geht los! Macht euch bereit.“ Damit ging er los. Sie alle winkten den beiden alten Herrschaften zu und der arme Wuschel wurde noch einmal von „Papa“ umarmt. Dann kam auch der Scavenger hinterher. „Tschüss, Herr Serschot, vieeeel Glüüüühüüück!“, riefen „Mama“ und „Papa“ noch einmal, dann verschwanden sie in der Taverne.

In diesem Moment fragte Nienor Sergio etwas über den bevorstehenden Fußmarsch. „Willst du gebraten werden? Natürlich marschieren wir die Nacht durch. Und wir müssen heute so weit kommen wie möglich.“, sagte der Bandit grinsend.

Bald darauf hatten sie den kleinen Canyon zwischen den Bergen erreicht (sie waren ca. eine halbe Stunde gelaufen). Meterhohe, steile Felswände türmten sich zu beiden Seiten auf. Hier mussten sie also durch und würden aller Voraussicht nach bald die offene Wüste erreichen...
01.04.2004, 20:39 #52
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Der Bandit schaute die Felswände des Canyon's hoch und war beeindruckt. Er erinnerte sich nicht, jemals in einer Gegend wie dieser gewesen zu sein. Ziemlich neu das Ganze!
Und umso neugieriger und langsamer durchquerte er den Canyon auch.
"Nichts... keine Blumen, kein grünes Gras, nur Steine und Sand wo man hinsieht." doch auch in so einer kargen Gegend gab es für Bloody interessantes zu entdecken.
"Wenn ich nicht Bandit geworden wär, wär ich bestimmt Entdecker geworden." sprach er und entdeckte auch schon eigenartige Tiere, weit oben auf den Felsplateaus.
"Sieht aus wie Wölfe, nur kleiner und schmaler... die Ohren wirken grösser!" das er da einen Kojoten gesehen hatte wusste Bloody nicht, da er sowas zum ersten Male sah.
Die Sonne verschwand und es wurde langsam arschkalt am ... Hals. Da Bloody keine Jacke oder Rüstung oder sonst einen Schutz ausser seinem Hemd hatte, fror er auch wie verrückt.
"Hätt mir nichmal einer sagen können das es hier so kalt ist nachts?" bibberte er ärgerlich und hüpfte zur Aufwärmung ein wenig neben den anderen her. Manchmal auch um die anderen herum... aber das war nicht so gut, Wuschel wollte irgendwie wohl mitspielen und zwei umher hüpfende leicht durchgeknallte Lebewesen waren wohl zuviel für das Nervenkostüm der Gruppe. Also hörte Bloody auch kurz darauf auf mit Hüpfen(er war ja eh erschöpft davon) und fiel wieder ein wenig zurück.

Bloody betrachtete beim waten durch den tiefen Sand seinen kleinen Kurzbogen. Wenn Ziele ungefähr auf fünf Fuss rankämen dann ja dann wäre der Bogen eine tödliche Waffe. Ansonsten... naja da würde dem Banditen schon was einfallen, zur Not hatte er ja noch seinen Dolch und... DEN APFELSCHÄLER!

"Wenn ich nen Apfel hätte... würde ich ihn jetzt fertig machen, ihn häuten und schälen." grinste er bei seinem kleinen Selbstgespräch und sputete sich dann wieder, um Anschluss an die Gruppe zu halten. Er dachte noch ein wenig über seinen geliebten Kriegsbogen von einst nach, der ihm jetzt sicher gute Dienste erweisen würde. Mal schauen ob der Schatz genug für einen neuen Bogen der gleichen Art abwerfen würde, mehr wollte er garnicht, das reichte vollkommen aus.
Und das beste war, Blutfeuer könnte ihn sicher beim Bogenkauf beraten.

Bloody schloss jetzt zu Claw und Sergio auf die die Gruppe anführten.
"Weiss irgendeiner von euch wie weit das noch ist?" quängelte er unzufrieden wegen seinen extrem kalten Extremitäten. ...
01.04.2004, 21:02 #53
Sergio
Beiträge: 534

Bloody schloss zu Sergio und dem Schürferboss auf und nörgelte wie ein kleines Kind nach dem Motto: „Mami, wie weit ist es noch?“
Der Bandit sah den anderen Banditen an: „Wenn du mal die Augen aufsperren würdest... Da vorne scheint der Canyon zu Ende zu sein. Es wird ja auch immer sandiger und der Schlitten lässt sich leichter ziehen... Wo du grad hier bist: Schieb doch mal an!“
Sergio hatte den Schlitten übernommen und mühte sich damit ab. Und da Bloody wohl eh fror konnte er sich ja mal per Arbeit aufwärmen. Er schob auch gleich den Schlitten an. „Ah, das geht ja gleich leichter...“, meinte Sergio und zog weiter, Bloody schob an.

Allmählich lichteten sich die hohen Felswände und wichen schließlich ganz. Die Gefährten traten auf eine weitläufige Ebene hinaus. Weit und breit war nur Sand zu erkennen. Tausende und abertausende Dünen erstreckten sich soweit das Auge reichte. In der Dunkelheit war es lausig kalt, aber da Sergio ja einen dicken Mantel hatte, verkraftete er es. Er blieb stehen und wandte sich um. „So, jetzt beginnt der härteste Teil der Reise. Noch ist es kalt, doch wie ihr ja wisst wird es tagsüber extrem heiß. So scheint diese Wüste hier wohl zu sein. Wir werden die Nacht durchmarschieren und gelegentlich eine Rast machen. Was wir am Tag machen, werden wir dann entscheiden. Also, weiter gehts.“ Er fügte noch hinzu: „Mit dem Schlitten hier werden wir uns abwechseln. Ich ziehe das Ding jetzt schon den ganzen Weg bis hierher und meine Arme schmerzen ziemlich. Wer nimmt ihn mir freundlicherweise ab?“
01.04.2004, 21:07 #54
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

"Ich mach das!" rief Bloody und spannte sich vor den Schlitten.
"Und du schiebst jetzt!" meinte er zu Sergio und die zwei teilten sich die Arbeit. Eigentlich war's ja schön blöd. Sergio hatte jetzt keine richtige Entlastung und überhaupt machte das Ganze wenig Sinn, sie hatten einfach nur die Plätze getauscht. Sergio jetzt hinten und Bloody vorne. Aber Bloodflowers hatte seinem Banditenkollegen keine Chance zum Widerspruch gegeben. ...
02.04.2004, 10:46 #55
blutfeuer
Beiträge: 5.016

erschöpft stolperten die gefährten vorwärts. sogar wuschel hatte eine eigenartige art der fortbewegung entwickel. er ließ den kopf ganz tief hängen, so dass er sich zwischen den vorderbeinen befand und dadurch etwas sonnengeschützt war. der vogel litt am meisten, denn er war ein tier der wälder und diese extrem hitze nicht gewohnt.

immer höher stieg die sonne und erwärmte zuerst die durchgefrorenen, klammen knochen der krieger um dann später zu eine glutheißen geißel zu werden,die ihre strahlen wie peitschen benutzte und genauso rote streifen hinterließ wie die neunschwänzige peitsche der folterknechte von gomez.

"lasst uns rasten, es reicht!" stöhnte die seltsam stillgewordenen amazon. die luft hatte angefangen über dem aufgeheizten sand zu flirren und ließ keinen windhauch mehr durch.

als sie dann an einer hohen düne entlanggingen, die sogar etwas schatten spendete war es genug. blutfeuer ließ sich in den sand fallen und meinte, dass sie keinen schritt weiter gehen würde. dieser platz wäre so gut wie jeder andere zum sterben und darum sollte es eben dieser platz sein.

auch die gefährten ließen alles fallen, was sie in den händen oder auf dem rücken trugen und kurze zeit später lagen alle in dem schmalen schattenstreifen, den die düne warf.

blutfeuer legte sich die drachenrüstung unter den kopf, die sie schon lange ausgezogen hatte und lag nur noch in einem schmalen weißen hemdchen da. bogen und schwert lagen griffbereit neben den fingern, wuschel legte sich dicht neben sie und schloss ebenfalls die augen.

"schlaf gut, mein tapferer freund."
02.04.2004, 11:09 #56
Claw
Beiträge: 3.452

Es war nicht sehr vorteilhaft, mit einer leichten Söldnerrüstung, die ja hauptsächlich aus Fell und Eisen bestand, durch eine Wüste zu wandern. Und mehr als einmal verbrannte sich Claw die Finger am heißen Metall seiner Rüstung.
Irgendwann wollte Blutfeuer nicht mehr und liess sich fallen. Nur wenige Sekunden später schlief sie schon.
"Wie kann die jetzt bei so einer Hitze schlafen ?" fragte Sergio genervt den Schürferboss, der allerdings nicht zuhörte, sondern den Boden betrachtete.
"Was ist da ?"
"Spuren..."
"Ähh..."
"Nein, nicht unsere. Die sind von Tieren, aber keine Scavengerspur." meinte Claw, bückte sich und sah sich die Spuren genauer an.
"Welches Tier ?"
"Schwer zu sagen... für einen Snapper zu klein, für Wölfe zu groß. Es muss was Anderes sein. Die Spuren liegen weit aus einander. Etwas Schnelles muss es sein, sogar schneller als Snapper... ich werd hoch auf die Düne gehen und Ausschau halten." sagte Claw zu Sergio und wies ihn an, nichts den anderen zu sagen. Wie in der Mine, wollte er keine Panik verursachen.
Mühsam und schwitzend kletterte der Söldner also auf die nächstbeste Düne und spähte umher. In der Ferne, westlich ihrer Position, sah er eine Staubwolke. Tiere, die rannten, schnell rannten.
"Das sind sie ja... aber moment... sie kommen näher... Beisser ! BEISSER !!!" schrie Claw nach unten, nachdem er die Bestien erkannt hatte. Bei der Geschwindigkeit würden sie nicht lange brauchen, um die Gruppe zu erreichen.
02.04.2004, 11:33 #57
Sergio
Beiträge: 534

„Beißer? Die Viecher hätten mich einmal in der Kolonie fast aufgefuttert. Wie viele sind es?“, fragte Sergio nervös. „So weit ich das sehen kann... mindestens zehn!“, kam die Antwort. „Verdammt, das sind zu viele! Schnell, alle im Kreis aufstellen und die Biester abwehren!“, rief der Bandit eilig. Sofort hatten sich alle Rücken an Rücken im Kreis aufgestellt und warteten angespannt auf die Monster. Jetzt wurde es aber brenzlig...
02.04.2004, 11:56 #58
Claw
Beiträge: 3.452

"Verdammte Sonne..." knurrte Claw auf dem Hügel und legte rasch einen Pfeil auf seinen Langbogen und zielte. Unten stellte sich die Gruppe bereits auf, um die Beisser abzuwehren. Carras war schon voller Tatendrang und hielt seinen Zweihänder ungeduldig in den Händen, während von oben, von der Düne ein Pfeil die Bogensehne verliess und durch die glühende Hitze ihren Weg suchte.
Die Beisser waren nun schon sehr nah, vermutlich waren sie auf der Jagd. Doch einer von ihnen fiel stürzte plötzlich, was die anderen verwunderte. Claws Pfeil hatte sich in den Hals der Bestie gebohrt und die Beisser hielten nun auf die Düne zu, auf der sie den Angreifer erspäht hatte.
"Verdammt, sie haben mich entdeckt." rief Claw zornig verschoss noch einen Pfeil, der allerdings den Sand traf. Dann sprang der Söldner auf den Abhang zu und rutschte den Sand hinab zu den anderen.
"Sie kommen ! Einen hab ich erwischt ! Stellt euch in einer Linie auf, die Fernkämpfer hinten, dann haben wir es leichter die Viecher aus zu schalten !" rief Claw und nahm anstatt seinem Bogen seine leichte Armbrust, um den anderen Deckung zu geben. Und schon kamen die schnellen Monster über den letzten kleinen Hügel und preschten auf die Menschen zu.
02.04.2004, 13:13 #59
Sergio
Beiträge: 534

Die Beißer hatten sie nun endgültig bemerkt und schon waren sie nur noch einige Meter von der Gruppe entfernt. Claw hatte eine etwas praktischere Aufstellung veranlasst und nun standen die Fernkämpfer hinten und alle anderen vorne. Errol hatte sich nach hinten verkrümelt, da er anscheinend keine Kampfkunst beherrschte.
Es waren tatsächlich genau zehn Beißer, doch einer war ja schon tot. Trotzdem waren es noch immer neun. Blutfeuer, Claw und Bloody (mit Kurzbogen) feuerten drei Geschosse auf die Biester ab und zwei Stück fanden ihr Ziel: Zwei weniger. Claw lud noch einmal nach und schoss im letzten Moment noch einen Beißer um. Dann hatten sie die Gruppe auch erreicht.

Der fast schon übermütige Carras murmelte „Na, Freunde, wie gehts euch denn?“ und sprang vor.
Auch Sergio sprang mit gezogener Klinge vor und stellte sich dem ersten Angreifer. Er hob die Schneide hoch über den Kopf und ließ sie auf den Beißer niedersausen. Doch der war schneller. Er fing die Waffe mit dem zahnbewehrten Maul auf und verbiss sich in die Klinge. Der Bandit hatte alle Mühe, das Schwert wieder loszureißen, doch schließlich trat er dem Biest so fest er konnte auf die Schnauze. Der Beißer fauchte wütend und ließ die Schneide los, doch das war wohl sein Todesurteil, denn Sergio holte blitzschnell wieder aus – einige Sekunden später lag der Beißer kopflos im Sand.
Alle anderen hatten die Waffen gezogen und rannten wild durcheinander. Der Kampf gegen die verbliebenen Beißer war entbrannt...
02.04.2004, 17:40 #60
Nienor
Beiträge: 631

Beim ersten Schrei von Claw hatte Nienor schon ihr Bündel fallen gelassen, um davon nicht beim Kampfe behindert zu werden. Im Gegensatz zu Blutfeuer ging es ihr noch leidlich gut, auch wenn sie, wie alle anderen mächtig in der trockenen Luft schwitzte und förmlich spürte, wie die heißen Zungen der Sonnenstrahlen ihr die Flüssigkeit aus dem Körper leckten. Trotzdem hatte sie sich eisern vorgenommen, möglichst wenig Wasser zu verbrauchen. Als Blutfeuer sich entschlossen in den Schatten einer Düne geschmissen hatte, um einen Lidschlag später einzuschlafen, suchte Nienor noch nach einem Rastplatz für sich. Noch als sie den Lauf des Schattens in den nächsten Stunden abschätzte, um so den geeignetsten Platz zu finden, wurde sie von Claw und der Nachricht von seiner Entdeckung unterbrochen.
Ohne zu zögern hatte sie den Bogen in der Hand, fast wie im Träume. Schnell erklomm sie mit weiten Schritten die Flanke der Sanddüne, ließ sich auch nicht von dem immer nachrutschenden Sand aufhalten. Oben angekommen bot sich ihr das übliche Panorama, wie sie es heute schon bei jedem Dünenüberstieg vorgefunden hatte. Doch die Wüste war nicht leer. Einen Bogenschuß entfernt rannte eine kleine Gruppe Beißer mit den typischen weiten Sprüngen. Die langen, schmalen Silouetten ihrer Körper, vorne mit dem breiten, mit scharfen Zähnen gespickten Maul und am Ende in einen langen Schwanz auslaufend, der zur Verlagerung des Gleichgewichts diente, huschten lautlos die nächstgelegene Düne herab. In schrägem Winkel, um nicht den steilsten Weg zu wählen, drang die Gruppe vor. Die Umrisse ihrer Körper wirkten wie ein Schwarm Fische, der mit Schlängelbewegungen und doch ständig zusammenbleibend vorwärts strebt. Doch jeder in der Gruppe wußte. Es waren schlimmere Dinge, als harmlose Fische.
Ansatzlos riß Nienor den Langbogen hoch. Wo der Pfeil herkam, der plötzlich in der Sehne gelegen hatte, wußte keiner. Ein Ruck, der starke Bogen war gespannt, ein, zwei Augenblicke verfolgte die imaginäre Bahn des eingelegten Pfeils den Weg eines der Beißer, nein, sie verfolgte nicht, sie ahnte voraus. Dann zischte der Pfeil davon. Mit einem schrillen Pfeifen, das nur kurz dauert, überbrückte das schwarze Geschoß die Entfernung zum Ziel und bohrte sich tief in die Flanke seines Opfers, direkt unterhalb des Halses, ein Stück hinter ihm, dort wo der Brustkorb mit Lunge und Herz saß. Die Bestie sackte lautlos zusammen. Das war ein Blattschuß gewesen.
Noch einmal spannte die junge Kriegerin ihren bogen, noch einmal surrte die Sehne und noch einmal flog ein Pfeil, so schnell, daß ihn das Auge kaum verfolgen konnte. Und noch ein Beißer wurde getroffen, diesmal in den linken Vorderlauf. Er stürzte, kugelte die düne herab, riß, einen, zwei weitere der tiere mit sich, die sich erneut aufrappelten und wieder den anschluß an die mittlerweile weitergeeilten Angreifer suchten. Nienor hatte unterdessen den Bogen nach hinten, in das provisorische Lager geworfen und stand mit gezücktem Schwert da. Auch einige andere hatten zuerst ihre Bögen singen lassen, dann jedoch lieber zu den Nahkampfwaffen gegriffen.
Die Beißer waren da. Die Angreifer teilten sich auf, in wildem Galopp stürzten sie sich auf jeden Feind, den sie im Blickfeld hatten. Auf Nienor rannten gleich zwei der Bestien los. Die Kriegerin ließ sich augenblicklich fallen, die garstigen, zähnebewehrten Gebisse schnappten ins Leere. Ein wütendes Kreischen und Brüllen war die Folge. Die Beißer wendeten im nachgebenden Sand, was mehrere Fontänen aufspritzenden Sandes nach sich zog, deren Staub vom schwachen Wind davon getragern wurde, nachdem sich die schwereren Teilchen wieder gesetzt hatten. Gelbliche Wolken aus feinsten Staubteilchen verließen den Kampfplatz und trieben über die einförmige Dünenlandschaft dahin. Irgendwann hatten sie sich so weit verteilt, daß nichts mehr von ihnen übrig war. Selbast der Staub hatte sich dann wieder gesetzt und wartete darauf, im üblichen Kreislauf der Dünenwanderung einst zum Fuß einer düne zu werden, auf dem abertausende von Klaftern Sand ruhten, obenauf vielleicht derjenige, der ebenfalls einstmals zuunterst gelegen hatte.
Doch zu dem Zeitpunkt, als sich die Staubwolken aufgelöst hatten, war der Kampf schon längst weitergegangen. Nienor war sofort, nachdem sie der ersten Attacke der beiden Beißer ausgewichen war, wieder aufgesprungen und hatte mit voller Kraft einen hieb mit dem Schwert geführt. Weit ausholend schwang der blitzende Stahl herum, hell spiegelte sich die Sonne auf der Schneide und blendende Lichtreflexe trafen die Augen der um Nienor herum Kämpfenden. Dann sauste die Klinge herab und schnitt tief in den Rücken des linken Beißers. Mit einem lauten Brüllen reagierte des getroffene Tier, brach aber noch nicht zusammen. Es vollendete die angefangene Wendung im Wüstensand. Mit vor Wut sprühenden Augen, irrsinnig verleiert ging das verletzte und in rasende Wut versetzte Tier zum erneuten Angriff über. Dabei nahm es keinerlei Rücksicht auf niemanden. Selbst der zweite, noch unverletzte Angreifer wurde beiseite gedrängt. Mit einem gewaltigen Sprung, in dem alles steckte, was die Muskeln der dicken Vorderpranken hergaben, war der Beißer über Nienor. Die Kämpferin jedoch zog das Schwert durch und schob es mit ganzer Kraft von unten in das über ihr landende Tier. Durch den Unterkiefer tief in den Hals. Das weit zum Angriff geöffnete Maul sackte zusammen, der Körper fiel herab und begrub Nienor fast. Im allerletzten Augenblick wälzte sich die Kriegerin beiseite, das Schwert loslassend. Aus dem Maul des besiegten tieres rann ein Strom von Blut, benetzte den Wüstensand und versickerte, nachdem er ihn tiefrot gefärbt hatte, in den trockenen tiefen der Düne. Schnell sprang Nienor wieder herbei, versuchte, ihr Schwert aus dem toten Körper zu ziehen. Für einen Augenblick trafen sich dabei die Blicke des sterbenden Tieres und ihrer. Doch die Augen des Tieres sagten ihr nichts. Was auch? Es war ein Tier.
Keinen Augenblick zu früh hatte Nienor das Schwert wieder in der Hand. Der zweite Angreifer hatte sich, nachdem er von dem ersten Tier beiseite gedrängt worden war, wieder, wild den Kopf schüttelnd und ihn so vom Sand befreiend, wieder aufgerappelt und kam zähnefletschend auf Nienor zugesprintet. Die Kämpferin wirbelte ihr Schwert so schnell, wie sie es nur konnte, vor dem Tier und schritt dabei langsam zurück. Hin und wieder wagte sie einen kurzen Seitenblick, um nicht von weiteren Beißern überrascht zu werden. Doch die hatten alle ihr Ziel gefunden. Der Beißer vor ihr versuchte, nach ihr zu schnappen, doch die tanzende Klinge vor seiner schnauze ließ ihn jedesmal mit einem wütenden Brüllen zurückschrecken, wenn er getroffen wurde. Dabei wurde er immer wilder. Sein Maul wurde bei jedem Treffer blutiger. Irgendwann gewann die Wut des Tieres die Oberhand und der Beißer schnellte mit einem großen Sprunge vor. Auf diesen Moment hatte Nienor gewartet. Blitzschnell sprang sie beiseite, fasste das Schwert nun noch mit der zweiten Hand und hieb es dem Beißer glatt durch den Hals. Der Körper sackte sofort zusammen, der Kopf flog noch einige Schritte und dautzte dann auf den Wüstensand, rollte ein wenig und gab dann der Schwerkraft nach, indem er den Hang der Düne herabkullerte.
Nienor sah sich um. War irgendwo Hilfe vonnöten?
02.04.2004, 18:53 #61
Errol
Beiträge: 346

Ängstig erhob Errol seinen Kopf aus dem Sand. Die Kampfgeräusche waren leiser geworden, vielleicht ließ sich noch etwas einsacken, bevor es die anderen bemerkten. Außerdem hatte er ein Recht darauf, sich von der Beute zu nehmen, immerhin hatte er sie enorm mental unterstützt und sein Ablenkungsmanöver(Kopf in den Sand stecken) war auch ein entscheidender Schlag gegen die Beißer gewesen.
Also schlich er sich hinter den wild kämpfenden Kriegern vorbei und untersuchte den ersten toten Beißer. Kein Gold, kein Käse, kein Heilkraut, nicht einmal eine alte Goldmünze war dort zu finden. Enttäuscht verpasste der Milizsoldaten dem Tier einen Tritt und schlich sich auf eine der Dünen um den Kampf weiter zu beobachten und den einen oder anderen Befehl zu brüllen.
02.04.2004, 19:05 #62
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer hatte mit wuschel im laufe der zeit eine besondere taktik entwickelt. fast alle raubtiere liebten scavenger auf ihre weise, aber keiner rechnete mit den durch zauberei veränderten riesenviechern.

den beißern, denen jetzt das wasser im munde zusammenlief und die sich auf die jagd nach wuschel machten, wurden von der schnelligkeit des vogels doch etwas überrascht. wuschel sprintete mit aller kraft davon, zwei beißer im schlepp, die mit weit aufgerissenem maul nach dem federvieh schnappten.

wuschel kannte seine aufgabe und war nicht zu schlagen. er rannte einen weiter bogen und näherte sich dann wieder seiner freundin.

blutfeuer spannte den bogen und legte die anderen pfeile zurecht. dann war es so weit. wuschel hatte die beiden in die perfekte schussposition gebracht. der erste pfeil steckte kurze zeit später zitternd im hals des ersten beißers. der nächste pfeil traf das stürzende tier in die brust und dann blieb es liegen.

die zweite bestie ließ sich in seiner gier aber nicht von der jagd nach dem vogel abschrecken und so traf ihn kurze zeit später das gleiche schicksal.

wuschel blieb daraufhin stehen, drehte sich um und ging zu den beiden toten oder fast toten bestien zurück. dann beugte sich der vogel nieder und zog nacheinander beiden bestien an den ohren. danach trompetet er einen lauten triumphschrei in die gegend, nach dem blutfeuer ohne nachzusehen wusste, dass die biester tot oder so gut wie tot waren.

trotzdem musste sie sich natürlich in die gluthitze quälen. pfeile waren wertvoll und die konnte sie der feuerwüste nicht überlassen.
02.04.2004, 19:21 #63
Sergio
Beiträge: 534

Die letzten beiden Beißer waren noch immer am Leben, doch hatten ihnen die Gefährten stark zugesetzt und Blutfeuer gab ihnen schließlich mit dem Bogen den Rest. Der Kampf war vorbei und die Gefahr abgewandt. Und niemand war verletzt, sogar der arme Errol nicht. Sergio atmete erleichtert auf und steckte sein Schwert ein. Anstrengend war es gewesen, sich die Beißer vom Hals zu halten und alle waren ziemlich erschöpft.
Noch immer war es extrem heiß, doch allmählich wurde es wieder Abend und die Temperaturen sanken langsam. Den ganzen Tag waren sie marschiert und hatten sich nur wenige Pausen gegönnt, doch jetzt war es wohl unklug, eine lange Rast einzulegen, denn es wurde ja grad wieder kühler.
Der Bandit wusste nicht, wo auf der Karte sie genau waren, doch der Kompass zeigte nach Nordosten, und genau in der Richtung lag der Palast. Also mussten sie durchhalten und weiterlaufen, bis sie am Ziel waren, auch wenn die Beine müde waren.

Einige Minuten Pause machte Sergio noch, doch dann sagte er laut: „Also, ich würde dann vorschlagen, wir marschieren jetzt weiter, immerhin wird es ja kühler. Ich will hier nicht ewig verweilen, nicht, dass noch mehr Beißer hier auftauchen – oder schlimmeres. Lasst uns weitergehen, ich bin mir sicher, dass wir bald den Palast erreichen.“
Damit setzten sich alle wieder mühsam in Bewegung, Sergio übernahm wieder den Schlitten und trank noch schnell etwas Wasser. Dann ging es weiter...
02.04.2004, 19:51 #64
Nienor
Beiträge: 631

»Halt, nicht so eilig«, protestierte Nienor und kniete sich neben dem von ihr geköpften Beißer nieder. Sie zückte ihren Jagddolch und schlitzte mit ein paar gekonnten Schnitten die langen, kräftigen Vorderläufe der Länge nach auf. Um die Haut war es nicht schade, Beißerleder war weder wertvoll, noch wollte sie sich in der Wüste damit abschleppen. Ihr Ziel waren die Sehnen, die die Tiere ihre weiten Sprünge, die sie so gefährlich und unberechenbar machte, ermöglichten. Zwei kurze Schnitte und die elastischen Bänder waren von den Knochen getrennt. Blut troff aus den Wunden. Nienor überlegte, ob sie noch die Krallen heraushebeln sollte, entschied sich dann aber dagegen. Ebenso ließ sie die Zähne des Tieres im kiefer stecken, auch wnen ein paar schön gewachsene Hauer dem einen oder anderem Sammler einige Münzen entlockt hätten. Aber war sie etwa darauf angewiesen?
So entfernte sie nur noch die Sehnen ihres zweiten Beutetieres und verstaute sie dann in ihrem Bündel, daß noch unversehrt im Schatten der Düne lag, wo sie es vor dem Kampf abgeworfen hatte. Unterwegs sammelte sie noch Tränenbringer ein. Er hatte wie immer gute Dienste geleistet.
»Jetzt kan nes losgehen«, verkündete die junge Frau mit einem Lächeln, als sie ihre Habseligkeiten wieder geschultert hatte.
Die Gruppe setzte sich in Bewegung und da der Weg an den von Nienor aus der Ferne getroffenen Tieren vorbei führte, sammelte sie ihre verschossenen Pfeile wieder ein.
Dann wandte sie sich an den Führer dieser Expedition. »Sagt mir Sergio, warum ziehen wir immernoch weiter? Wollten wir tagsüber nicht rasten? Nun sind wir schon eine Nacht und einen Tag unterwegs, ohne eine größere Pause. Der Kampf mit den Beißern hat sicher auch an den Kräften aller gezehrt. Haltet Ihr es für gut, jetzt gleich weiterzumarschieren?«
02.04.2004, 21:07 #65
Sergio
Beiträge: 534

Irgendwie hatte Sergio das Gefühl, dass seine letzte Entscheidung nicht ganz die richtige gewesen war. Plötzlich fühlte er sich völlig ausgelaugt und verlangsamte seinen Gang erheblich. Der Schlitten wurde immer schwerer und er würde bald am Ende seiner Kräfte sein. Doch er lief einfach verbissen weiter und ignorierte alles.
Doch irgendwann ist auch der Allerstärkste am Ende seiner Kräfte, und so ging es einfach nicht mehr. Und genau in dem Moment kam Nienors Frage, ob es denn gut sei, sofort weiterzumarschieren. Als Antwort darauf brach Sergio einfach zusammen, d.h. er verlor zwar nicht das Bewusstsein, doch seine Beine gaben einfach nach. Erschöpft landete er auf dem Boden und blieb dort erst einmal liegen. Das hatte er nun also davon.

Nienor hatte sich wohl ziemlich erschrocken, als der Bandit einfach umgekippt war, denn sie kam herangestürzt und fragte ihn, ob er verletzt sei. „Nein, nein, es geht schon. Gib mir nur etwas Wasser...“, meinte er leise. Sofort kam das Wasser und er trank die ganze Flasche leer. Dann fügte er erschöpft hinzu: „Ich glaube... es ist besser, erst mal eine lange Rast zu machen...“
02.04.2004, 22:04 #66
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

"...habe ich dir schon die Geschichte erzählt als Beliar Rache an unsern Ostereiern nahm?..."
Bloody hatte sich niedergelassen, genoß ein wenig Sumpfkraut und "sprach" mal wieder mit Adanos, oder besser gesagt Adanos hatte angefangen mit ihm zu sprechen.

"... Ach erzähl mir doch nicht das gelbe vom Ei... ich mach dir gleich Licht wenn's warm ist!" Bloody schimpfte mit Adanos.
Die Hitze des Tages hatte dem Banditen echt zu schaffen gemacht, genauso wie die jetzt einsetzende Kälte, er würde wohl kaum noch so eine Nacht im Freien durchstehen.
Das durchgeschwitzte Hemd hatte er glücklicherweise ausgezogen, sonst wär er wohl schon längst zum Eisblock geworden.

Es verging einige Zeit und der Bandit saß noch immer zusammen gekauert auf dem Boden und zitterte. Der nächste Traumruf wurde angezündet, irgendwie musste man sich ja warm halten.
Nun war beten angesagt, der Bandit kniete nieder und fing an:
"... Adi(ja Bloody war mittlerweile per du mit Adanos)... ich habe den ganzen Tag zu wenig getrunken, schenk mir etwas von den Wassermassen die du so bei dir im Reich rumzuliegen hast..."
Und siehe da, es dauerte auch nicht lange und da tropfte es auch schon auf den betenden Banditen herab.

"Das ging ja schnell!" hatte Adanos ein Einsehen gehabt und liess Wasser regnen, auf das diese Wüste binnen kurzer Zeit zu einem Ort wundervollem Lebens mit dichter Planzen- und Tierwelt werden würde?
Klang doch ganz plausibel, oder?
"Ich danke dir A..." Bloody schaute nach oben und erschrak. Wuschel stand hinter ihm, hielt seinen Kopf nach unten, schaute den Banditen mit Dackelblick an und ... sabberte! Daher also die vermeintlichen Regentropfen.
"Du ekliger Vogel!" schimpfte Bloody und sprang auf. Wuschel erschrak und rannte Richtung Blutfeuer davon. Der Bandit hinterher.

Und beinahe hätte Bloody den Vogel erwischt, wenn er nicht über Errol gestolpert wäre, der grade den Sand auf tiefergehende Spuren untersuchte. Tja, immer aufmerksam der Kleine, steckte sogar den Kopf tief in den Dreck und suchte Spuren, was auch immer er für Spuren zu finden hoffte.

Jedenfalls hatte Wuschel jetzt einen uneinholbaren Vorsprung und war schon längst bei seinem Frauchen angekommen. Da aber Bloody um sein Wasser gebracht worden war, rappelte er sich wieder auf und lief nun gemächlich(nicht das der Vogel schon wieder erschrecken würde) zu den beiden.
Er schnappte sich einen Wasserschlauch aus des Vogels Satteltaschen und wandte sich dann an die Amazone:
"Geht's dir nicht gut? Bist so ruhig... isses die Hitze oder die Kälte?" Bloody würde ja gerne grinsen, aber da kam mehr ein Zähne klappern als alles andere bei heraus. ...
02.04.2004, 23:01 #67
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer winkte ihren namensvetter heran und holte aus ihrem gepäck eine decke.

"du musst dich besser ausrüsten, das ist doch schrecklich, wenn du so frierst. wir werden aus der wüste wiederkommen und du musst zum heiler, ne grippe kurieren. das kanns ja wohl nicht sein. ich hab immer ne decke bei. aber auf dem weichen sand brauch ich die nicht, der ist decke genug.

leg dich ruhig her. wuschel legt sich zwischen uns und kann uns zusätzlich wärmen. dafür ist mein kleiner großer freund nämlich auch ganz gut. er ist meine wärmflasche."

blutfeuer nahm auch noch einen kräftigen schluck aus dem wasserschlauch und dann kuschelten sich beide an den schon friedlich schlafenden wuschel.

blutfeuer legte ihren arm um das federvieh und zupfte bloody noch mal an den haaren.

"legst du ein gutes wort für mich ein bei addy? ich glaub, es ist gut für uns, wenn du nen guten draht zum wassergott hast, wenn man durch die wüste zieht."
02.04.2004, 23:08 #68
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

"Ja werde ich machen, aber wer weiss wann ich das nächste Mal mit ihm sprechen werde. Es ist nämlich so... du musst wissen er ist ein Gott... ein echter Gott!" ja das konnte man doch kaum glauben. Und da Bloody grad am erzählen war nützte auch das Haare ziehen der Amazone nichts, er redete einfach weiter.
"... und naja Götter sind eben launisch... aber er wird schon nicht zulassen das uns was passiert, er hat schliesslich von Innos die Aufgabe bekommen sich um uns Menschen zu kümmern." Bloody hätte nen eins-A Wassermagier abgegeben, so überzeugend sprach er von Adanos.

"Lass uns mal die Plätze tauschen, Wuschel sabbert mir hier zuviel!" meinte der Bandit der an der Vorderseite des Scavengers lag und schon ein wenig durchnässt war. ...
02.04.2004, 23:31 #69
blutfeuer
Beiträge: 5.016

"ach bloody, gib doch mal ruhe. unser general scheucht uns auf, wenn wir grad am schönsten schlafen sind und du raubst mir die letzten nerven.

komm wuschel, dreh dich zu mir um. streck bloody deinen hintern entgegen. der wird schon sehn,was er davon hat."

blutfeuer schloss die augen, öffnete sie aber gleich noch einmal. über ihnen war ein unendlicher sternenhimmel, der immer tiefer wurde, je länger man in ihn hineinsah. der mond hatte ob solcher pracht längst kapituliert und war hinter dem horizont verschwunden. die sterne mit ihrem verschiedenfarbigen gefunkel tauchten die nacht in ihren juwelenglanz und blutfeuer konnte gar nicht die augen schließen vor solcher pracht.

sie warf einen kurzen blick zu nienor, in deren rüstung die sterne in zartem widerschein erstrahlten - also wollte das funkeln sich gegenseitig anfeuern.

so eine wundervolle nacht. da vergaß man glatt, dass man eigentlich in einer wüste war, in der - laut aussage der alten aus dem dorf - keiner lebend zurück kehrte.
03.04.2004, 00:20 #70
Sergio
Beiträge: 534

Einige Stunden waren seit dem Beginn ihrer Rast vergangen und es war noch immer dunkel. Sergio wachte nach einem unruhigen Schlaf auf und erblickte den klaren Sternenhimmel über sich. Er richtete sich langsam auf und blickte umher. Die anderen waren bereits alle wieder wach und saßen herum. Er zog den wärmenden Mantel wieder an und erhob dann die Stimme: „So, ich denke mal ihr seid alle einigermaßen ausgeruht und wieder etwas bei Kräften. Während es noch dunkel ist sollten wir weitergehen, ehe wir wieder schmoren dürfen. Hopp, Hopp, los gehts!“ Er übernahm wieder den Schlitten mit den Vorräten und alle setzten sich erneut in Bewegung. Hoffentlich sind wir bald da...

Noch während er das dachte, glaubte er, weit in der Ferne einen dunklen schwarzen Streifen zu sehen, der sich durch sein gesamtes Blickfeld von einer Seite zur anderen hinzog. Er wusste nicht, ob er sich das nur einbildete oder nicht.
Nach einigen weiteren Meilen, traute Sergio seinen Augen kaum. Vor ihnen schien sich ein Abgrund aufzutun. Eilig schritt er näher, bis er in einen tiefen, sehr breiten und vor allem dunklen Graben blickte. Er sah um sich und entdeckte einige Meter weiter eine lange hölzerne Hängebrücke. Da mussten sie also rüber. Ob die Tenebri diese Hängebrücke erbaut hatten? Wenn ja, dann konnte das nur eines bedeuten... waren sie etwa am Ziel?

Sergio konnte nicht anders, als einfach loszurennen. Er stürmte voller Erwartung auf die Hängebrücke zu und eilte hinüber. Das bedrohliche Knarren und Schwanken beachtete er gar nicht. Auf der anderen Seite blieb er stehen – und erstarrte, als es plötzlich für einige Sekunden lang taghell wurde. Wie bei einem Blitz... Er sah nach oben zum Himmel und erschrak schon wieder: Als er das letzte Mal zum Himmel gesehen hatte, waren dort noch wundervolle Sterne zu sehen gewesen – doch nun war alles voll tiefschwarzer, unheilvoller Wolken. Gewaltige Blitze entluden sich immer wieder und erhellten immer wieder das vor Sergio liegende Gebiet – doch was er sah, fand er gar nicht lustig:
Bis zum Horizont erstreckten sich Ruinen. Ruinen einer Stadt. Häuser, Straßen, Plätze und alles, was so alles zu einer Stadt gehörte. Doch lag alles in Trümmern. Irgendetwas musste das ganze Gebiet zerstört haben, denn diese Ruinen schienen nicht das Werk des Zahnes der Zeit zu sein. Trotzdem wirkte alles nicht so, als sei diese Stadt erst vor Kurzem zerstört worden. Dieser Zustand musste schon länger andauern.

„Seht euch das an...“, meinte Sergio staunend zu den anderen, die ihm mittlerweile gefolgt waren. „Kein Zweifel, das muss die Stadt der Tenebri sein. Und irgendwo muss auch der Eingang zu dem unterirdischen Palast sein. Doch ich möchte hier lieber bei Tageslicht danach suchen. Lasst uns irgendwo rasten und auf den Tagesanbruch warten.“
Sie gingen alle gemeinsam weiter und bald hatten sie auch die Überreste eines großen Hauses erreicht. Die Gefährten betraten die Überbleibsel einer großen Eingangshalle, die nun kein Dach mehr besaß und ziemlich verfallen aussah. Zwischen den einigermaßen schützenden Resten des uralten Mauerwerks rasteten sie und warteten auf den Anbruch des Tages. Viele Stunden waren es jedoch noch bis dahin, und so war Sergio bald eingeschlafen. Einige andere schliefen auch, doch was genau die Nicht-Schlafenden taten, bekam der Bandit natürlich nicht mit, so fest schlief er...
03.04.2004, 02:26 #71
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Bloody hatte sich in eine Ecke neben Blutfeuer gesetzt und seinen Kopf an ihre Schulter gelegt. Dann war er endlich eingeschlafen und träumte wieder so seltsame Sachen.

Er war kalt und feucht... er war eine Pflasterstraße in Khorinis. Die Hände und Füße weit von sich gestreckt lag er auf dem Rücken. Der Morgen kam langsam und die Feuchtigkeit auf seiner steinigen Haut verdunstete stetig im Licht der immer höher steigenden Sonne. Ein Paladin stampfte mit seinen schweren Stiefeln über die Straße hinweg. Klagend jammerte Bloody(das Kopfsteinpflaster^^). Die Tritte bereiteten ihm Schmerzen. Doch all das nahm der Paladin nicht war, der stapfte einfach durch den Morgendunst ohne sich um irgendwelche anderen Dinge zu scheren als pünktlich seinen Dienst anzutreten.

Der Tag verging und die Straße erhitzte sich immer mehr. Kinder spielten nun in der kleinen Gasse und Bloody fand dies weniger schlimm als den Paladin am Morgen.
Als dann wieder der Abend herein brach, herrschte Trubel auf Bloody's Steinen. Leute trampelten umher, kamen von der Arbeit oder gingen noch schnell letzte Besorgungen erledigen. Müll wurde heraus gekippt und Bloody war wieder in Katzenjammerstimmung. Apropo, die Fellknäuel sammelten sich auch schon um des Nachts irgendwo oben auf den Häuserdächern ihre nächtlichen Jammerstunden abzuhalten. Furchtbar!
Bloody's Gedanken gingen wie immer wild durcheinander.
"Kann man denn nicht aufhören Straße zu sein?" rief er, doch es kümmerte niemanden. ...

Nun war es wieder Nacht, Bloody war wieder kalt und feucht. Ein gut gekleideter Herr mit Gehstock kam in die Gasse und schaute sich um. Bloody war schon beinahe eingenickt, hatte den Tag und die kleinen Leiden fast vergessen, doch als der Fremde so auf ihm rumtrampelte wurde er wieder hellwach.
Der Fremde trat, ungefähr in der Mitte der Straße, in eine Nische und versteckte sich hinter etwas Müll.
"Was macht der denn da?" fragte sich die Straße und verstand nicht wie ein gut gekleideter Herr, ein Mann mit Hut und Gehstock, sich in Müllbergen rumtrieb. Doch war der Herr noch immer hier? Er war jedenfalls nicht mehr auszumachen, nicht mehr zu sehen, zu dunkel war hier alles.
Es verging wieder einige Zeit und Bloody war wieder fast eingenickt. Ein paar Stunden Ruhe nur bis bei Sonnenaufgang wieder der Paladin kommen würde. Doch auch jetzt noch war es ihm nicht vergönnt Schlaf zu finden.

Ein weiterer Herr betrat die Gasse und schunkelte hin und her.
"Nimmt das denn nie ein Ende?" fragte sich Bloody und probierte trotz allem irgendwie zur Ruhe zu kommen. Am liebsten würde er sich wegdrehen... aber das ging ja nicht.
Der Betrunkene war nun fast schon durch die Gasse durch, als von hinten ein Schatten kam. Eine Klinge blitzte im Mondlicht auf und kurze Zeit später sackte der Betrunkene zusammen. Der Körper des Erdolchten traf dumpf auf Bloody's Kopfsteinpflaster auf, woraufhin er wieder hellwach wurde.
"Was ist passiert? Was ist das für eine warme Flüssigkeit?" Bloody hatte nichts mitgekriegt. Was war hier los?

Der gut gekleidete Herr und Attentäter wanderte gemächlich weiter. Es war ja nicht mehr weit bis zum Ende. Der Mann verließ die Gasse und stand nun an der Hauptstraße. Er drehte sich noch einmal um und lachte leise. Dann rammte er seinen Gehstock in das Pflaster...


"Au..." Bloody erwachte und bemerkte das seine Hand von Blutfeuers Knie abgerutscht und auf einen kleinen, spitzen Stein gefallen war. Zitternd betrachtete er seine Handfläche, auf der sich eine kleine, blutende Wunde befand.
Beim näheren betrachten, stellte Bloody fest das die Wunde aber genauso gut von der Spitze eines schlanken und eleganten Gehstocks hätte stammen können.

Der verwirrte Bandit schüttelte sich, drückte sich dann wieder an Blutfeuer und probierte weiter zu schlafen.
"Hoffentlich träum ich diesmal von meiner kleinen Amazone." grinste er und schlummerte wieder ein. Doch ein Traum von Blutfeuer wäre mindestens genauso abstrakt. ...
03.04.2004, 06:28 #72
blutfeuer
Beiträge: 5.016

"psst"

"psst"

"hallo, mädchen!"

"nun guck schon her"

blutfeuer schlug die augen auf. wer redete denn hier mitten in der nacht mit ihr? es war nichts zu sehen. alle gefährten schliefen und es war auch nichts zu hören außer einem gelegentlichen schnaufen oder schnarchen. sogar wuschel schniefte kaum hörbar vor sich hin.

gerade wollte sich die amazone wieder in den schlaf fallen lassen, als sie wieder dieses flüstern hörte.

"nun komm schon."

jetzt war blutfeuer hellwach. bislang hatte sie ja noch gedacht, sie hätte nur geträumt, aber die stimme eben war definitiv echt.

sie setzte sich auf und blickte sich suchend um. wer hatte sie da angeredet? nienor sicher nicht, die stand unweit an der hängebrücke und beobachtete aufmerksam die umgebung auf der suche nach den feinden, die eine bedrohung für die gruppe sein konnten. wer hatte also gerufen?

"hierher, komm hierher!"

blutfeuer legte den kopf von wuschel vorsichtig in den schoß von bloody und erhob sich. es war nichts zu sehen, die dunklen wolken hatten sich wieder verzogen, seit sie die andere seite der schlucht erreicht hatten und ein seltsamer wind pfiff um die ruinenreste, aber zu sehen war nichts.

blutfeuer ging ein paar schritte auf die nächste trümmergruppe zu als ihr auffiel, dass vor ihr der wind eine seltsame kleine windhose fabrizierte. der feine sand glitzerte im sternenlicht und nur dadurch war sie überhaupt zu sehen. da es die einzige bewegung weit und breit war, ging sie ein paar schritt drauf zu.

"na endlich, folge mir"

der kleine sandwirbel verließ den platz, an den ihn der wüstenwind gezaubert hatte und taumelte vor der amazone her.

"was bei beliar zu ich hier? ich folge einem sandwirbel?"

wider alle vernunft folgte die amazone trotzdem, denn sie war immer offen für alles seltsame und ungewohnte. immerhin hatte ihre neugier schon einige seltsame erlebnisse beschert und blutfeuer liebte nichts mehr als seltsame begegnungen.

im sternenlicht war das funkelnde wabernde ding gerade mal so zu erkennen.

nienor rief ihr aus der ferne zu, sie solle sich nicht so weit entfernen, immerhin hätten sie das terrain noch nicht erforscht, aber blutfeuer winkte beruhigend mit der hand

"ich muss nur mal für kleine mädchen"

um nichts in der welt wollte sie nienor vom wachestehen abhalten und wenn das hier ein geheimnis war, dann wollte sie es erst mal allein haben.

der kleine wirbelwind wuselte um einige trümmerteile, tanzte durch häuserruinen, erklomm sogar einmal einen halbverfallenen turm und blieb dann vor einer flachen fläche stehen, die seltsam wie ein see glänzte.

"folge mir"

es war schon seltsam, dass dieser sandwirbel eine stimme hatte, aber es gab so viele seltsame dinge auf der welt. trotzdem warnte sie irgendwas vor dem betreten der sandfläche. sie sah so unheilverkündend aus. hatte der alte mann in dem dorf nicht von sandgeistern und flugsand gesprochen? genauso sah die sandfläche aus, wie wasser, das einen in sich einsaugen könnte.

"ich geh überhaupt nirgendwohin. wer bist du eigentlich, der du mich lockst wie ein irrlicht? so lange du dich nicht vorgestellt hast, so lange geh ich keinen schritt mehr. ich weiß eh nicht, ob ich jemals zurück finde zu meinen gefährten."

aus der kleinen windhose schälte sich eine kleine schlanke figur. nicht größer als ein kind, sehr schlank, das mit einem langen silbrig glitzernden gewand bekleidet war.

"ich dachte, du willst schätze suchen?"

"klar will ich, aber ich bin kein dummkopf und laufe dir ohne weiteres hinterher. vor allen nicht, so lange ich nicht weiß, wer du bist."

das kleine ding kicherte.

"was soll ich schon sein? ich bin ein sandgeist, der die toten bewacht und ihre schätze. und es sind sehr viele tote und sehr viele schätze. das kennst du doch sicher, jeder große schatz wird bewacht."

"achja? und geister sind dazu da, die schätze irgendwelchen dahergelaufenen zu übergeben und sie mit geschenken zu überhäufen?"

blutfeuer beschloss, es bei der begegnung zu belassen und wieder zu ihren freunden zurückzukehren.

"ich bin nicht lebensmüde. wenn du etwas von uns willst, vielleicht dass wir dich von einem fluch befreien oder so was, dann komm bei tageslicht wieder, damit wir dich sehen können und dann können wir verhandeln."

das silbrige kind schaute sie traurig aus viel zu großen augen an und meinte dann

"es ist zu spät blutfeuer, du hättest auf den alten hören sollen. hattet ihr gedacht, die wüste würde nur auf euch warten? der palast wäre so einfach zu finden? wie töricht seid ihr menschen eigentlich?"

im selben moment schnellten aus der silbrigen fläche schnelle sandpeitschen hervor und umschlangen blutfeuer mit hunderten von armen. dann begann das unheil aus der silberfläche, die amazone zu sich zu ziehen.

blutfeuer wollte schreien, aber eine der sandigen peitschen schloss ihren mund, eine andere wickelte sich um ihren hals und nahm ihr die luft zum atmen. dann spürte sie, wie der grund unter ihr nachgab. mit einer letzten anstrengung warf sie ihre eisklinge hinter sich und dann schloss sich der sand über ihr.

ein leises kichern erscholl und dann glättete sich der sand wieder und die silbrige fläche lag unberührt wie vorher da. nur das schwert der amazone lag an ihrem ufer.
03.04.2004, 13:52 #73
Claw
Beiträge: 3.452

Ein lautes Gähnen von Carras weckte Bloody, der daraufhin merkte, dass Wuschel ihn so seltsam ansah. Claw indessen versuchte ein Feuer an zu machen, um das Frühstück zu machen.
"Zum Thema Feuer, wo ist eigentlich Blutfeuer hin ?" fragte er Bloodflowers, der gerade einen ganzen Berg Steine ausspuckte. Er hätte halt nicht mit offenem Mund schlafen sollen. Wuschel blickte den Banditen ganz unschuldig an und liess ein Steinchen aus seinem Schnabel fallen.
Bloody sah sich um, konnte Blutfeuer allerdings nicht sehen. Auch Claw sah sie nicht in der Ruine.
"Vielleicht wollte sie mal die Umgebung erkunden ?" meinte Sergio, der auch gerade wach wurde.
"Diese Gegend ist gefährlich. Niemand sollte hier allein umher wandern. Wir sollten sie suchen gehen, vielleicht hat sie ja noch mehr Beisser gesehen... oder umgekehrt." schlug Claw vor und lud seine Armbrust.
"Wer kommt mit ?"
03.04.2004, 16:02 #74
Errol
Beiträge: 346

Verschwörerisch blickte Errol noch einmal zu Bloody ehe sie aufbrachen. Dieser Trampel hatte ihm gestern Abend den halben Rücken zerstückelt...

Nachdenklich schlich er nun mit den anderen durch die zerfallenen Gebäude. Einerseits war er voller Tatendrang, den anderen mal wieder seine Heldenhaftigkeit unter Beweis zu stellen, doch andererseits wusste er nicht, ob seine Gefährten soviel Heldentum überhaupt ertragen konnten und ihn nicht vor Neid meuchelten.
Doch was nun viel wichtiger war: Alkohol. Seit Tagen hatte er kein richtiges Getränk mehr zu sich genommen, und es war höchste Zeit, dies zu ändern. also schloss er zum Führer der Gruppe auf und fing quengelnd an zu fragen, wo denn der Weinschlauch sei.
03.04.2004, 16:23 #75
Sergio
Beiträge: 534

Sergio hatte Claws Frage gar nicht erst beantwortet, es war jawohl selbstverständlich, dass Vermisste gesucht werden mussten. Alle machten sich bereit, Blutfeuer zu suchen und dann schritten sie auch schon leise durch die Trümmer und Überreste von alten Häusern.
Errol hatte wohl nichts zu tun, denn er schloss zu Sergio auf und fragte wo denn der Wein sei. „Ja, klar, ich renne drei Jahre durch die Wüste, um mich am Ziel zu besaufen... Natürlich haben wir keinen Wein dabei, was dachtest du denn? Außerdem würde sich jeder Beißer über ein besoffenes Opfer freuen...“, erwiderte der Bandit nur und tat die Frage damit ab.

Sie liefen nun schon ziemlich lange umher und noch immer war von Blutfeuer keine Spur. Wo war die Amazone bloß hingelaufen?
Der Wind fegte leise durch die Ruinen und es war ganz und gar nicht heiß. Staub wurde aufgewühlt und langsam davon getragen. Es war auch nicht unbedingt hell, denn die schwarzen Wolken waren noch immer (oder schon wieder?) da.
Nach scheinbar endloser Suche wollte Sergio schon enttäuscht aufgeben, doch plötzlich kamen sie an eine spiegelglatte, glänzende Fläche, die wie ein See aus Sand wirkte. „Treibsand...“, murmelte Claw nur.
Sie gingen näher heran und plötzlich entdeckte Sergio etwas glänzendes in einiger Entfernung. Er eilte hin und war ziemlich verwundert: Ein einzelnes Schwert lag hier am Boden. Der Bandit hob es auf und hielt die Waffe in die Höhe. „Kennt jemand das Ding?“, fragte er zu den andern gewandt...
Seite 3 von 9  1  2  3  4  5  6  7 Letzte »