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13.04.2002, 20:50 #26
stressi
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zwischen den Lagern 10 -
Die beiden Flüchtigen rannten was ihre Beine hergaben. Als Stresi einen schmalen Pfad entdeckte, der irgendwo in die Berge verschwand, stieß er seinen Kumpel an und zeigte in die Richtung. Ghul dan verstand und sie rannten von jetzt an diesen Weg weiter. Sie bemühten sich beide, nicht so viel Lärm zu verursachen, damit die Verfolger ihre Spur verloren.
Als sie nach einiger Zeit meinten, niemanden mehr hinter sich zu hören, gingen sie langsam weiter.
Es war inzwischen stockfinster und sie konnten nur mit Mühe auf dem Weg bleiben.
Erst als sie zwischen den Bäumen in der Ferne ein Licht entdeckten, gingen sie wieder etwas schneller.
13.04.2002, 21:12 #27
stressi
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Das Kastell des ZuX #8 -
Zwei Wanderer näherten sich zögernd dem unheimlichen Bau. Das uralte Gemäuer war von einem bleichen Mond beschienen und warf dadurch die gräßlichsten Schatten in den Wald zurück. Es war sehr unheimlich. Im Wald heulten die Wölfe den Mond an und der Mond revanchierte sich mit schauerlichen Farben.
Als die beiden sich dem riesigen Tor näherten, hatten beide auf einmal das Gefühl, sich hinter dem anderen zu verstecken. So versuchte jeder, den anderen vor sich herzuschieben. Denn an der Tür hingen zwei Leichen!
Die Gebeine phophoreszierten im Mondlicht und durch die wechselnden Schatten, die der Mond durch die Wolken warf, sahen die Gerippe aus, als würden sie den Wanderern zuwinken, dass sie doch lieber verschwinden sollten.
Trotzdem wollte keiner der beiden vor dem anderen als Angsthase dastehen und so kamen sie dem Kastelltor doch Schritt für Schritt näher.
Als sie nur noch wenige Schritte vom Tor entfernt waren, ging dieses plötzlich fast lautlos auf. Die beiden sahen sich fragend an. Sollten sie es wagen?
Was war das für ein Gebäude? Auch Ghul dan schüttelte den Kopf. Also auch für ihn Neuland. Stressi atmete tief durch. Woher sollte sich ein Magier schon fürchten? Entschlossen ging er voraus und betrat das Kastell.
13.04.2002, 22:54 #28
stressi
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Das Kastell des ZuX #8 -
Stressi hatte noch nie eine solche Bibliothek gesehen. Mehrere Etagen an Büchern füllten den Raum, der von einigen schmalen Fenstern erhellt wurde. Auf einigen Lesetischen standen Kerzen und lagen hohe oder nicht so hohe Bücherstapel. Hier wurde offensichtlich gelernt.
Unwillkürlich senkten sich die Stimmen und man hatte das Gefühl durch laute Worte die Ehrfurcht, die diese offensichtlich alte Bibliothek auslöste, nicht durch laute Worte zu zerstören. die Bücherregale an den Wänden hatten jeweils noch ein weiteres davor gesetzt, das man offensichtlich zu Seite schieben konnte. Am Ende jeder Buchreihe befand sich eine Treppe, über die man zur zweiten Bücheretage emporsteigen konnte, um dort weitere Ragale, vollgestopft mit den wertvollsten Sachen zu finden.
Aber nirgendwo ein Mensch. als wäre das Gebäude ausgestorben. Vor allem war kein Bibliothekar da und wer konnte ihnen also sagen, was man wo fand?
Stressi ließ seinen Blick schweifen. Er fand auch keine Kataloge. Aber beeindruckend war die Sammlung schon.


Das ist ja wirklich unglaublich, was die Leute hier zusammengetragen haben. Ob es hier auch ein Buch gibt, dass uns den Ausweg aus der Barriere zeigen kann?

Kaum hatte Stressi die Worte ausgesprochen, als es auch schon in den Regalen zu rauschen begann. Mehrere der vorderen Regale flogen wie von Geisterhand beegt beiseite und zeigten ihre Schätze im Hintergrund. Und dann flogen einige Bücher auf Stressi zu. Vor Schreck hielt er die Hände vor den Kopf, dachte er doch im ersten Augenblick, irgendwelche Wurfgeschosse kämen auf ihn zu.
Erst als er die Bücher auf dem Boden sah, wurde ihm klar, dass hier Bücher durch die Luft geflogen waren.
Empört sah sich Stressi um. Man warf doch nicht mit Büchern. Welche Vandalen hatten sich hier eingenistet und gingen so respektlos mit Büchern um?
Als er niemanden entdecken konnte, bückte er sich und hob die vier Bücher auf, die ihm vor die Füße gefallen waren. Alle trugen den gleichen Titel oder fast den gleichen. Eines hieß irgendetwas wie "Der Weg der Bruderschaft", den anderen Titel entzifferte er als "Weg der Magie des Wassers", die anderen Titel verwiesen auf die Feuermagie und die schwarze Magie.
Stressi blätterte flüchtig in den Werken und musste sich dann setzten. Der unsichtbare Bibliothekar hatte ihm genau die Bücher zugeworfen, die seine vorhin so achtlos ausgesprochene Frage beantworten konnten.
Das war ja phantastisch. Stressi hatte seinen Begleiter fast vergessen, erst als der hinter ihm fragte, was jetzt wohl zu tun sei, antwortete Stressi.


Hier bekommst du mich so schnell nicht wieder weg. Vielleicht finde ich ja hier die Antwort auf die Frage, die mich bewegt, seit ihr mir erzählt habt, wo mich mein unglückliches Experiment hinteleportiert hat. Ich will hier wieder raus. Und wenn ich die ganze Nacht lesen muss. Ich suche eine Antwort. Vielleicht erledigt sich dann die Frage nach dem richtigen Wohnort für mich auf diese Weise.


Damit nahm sich Stressi die vier Bücher und setzte sich an einen der freien Tische

Komm Ghul dan, setz dich hin und nimm dir das Buch über die Magie des Feuers. Vielleicht kannst du ja was über deine Gilde lernen, was du noch nicht weißt. Ich geh hier jedenfalls erst weg, wenn ich alle vier Bücher durch habe.
14.04.2002, 05:30 #29
stressi
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Das Kastell des ZuX #8 -
Als die ersten Sonnenstrahlen durch die schmalen Fenster in die Bibliothek fielen, wurde Stressi bewusst, dass er einen Mordshunger hatte. Außerdem waren die Kerzen in der Bibliothek gerade am Erlöschen und er sah keinen Ersatz.
Ghul dan war auf seinem Stuhl eingeschlafen und schnarchte gleichmäßig vor sich hin.
So stand Stressi auf und begann den Raum nach neuen Kerzen zu durchsuchen. Diese Suche zeigte leider keinen Erfolg. Er wollte gerade die Bibliothek verlassen, als eine zarte Lichtgestalt an ihm vorbeischwebte.
Bei Stressi stellten sich alle Haare auf Flucht ein. Wäre er ein Felltier gewesen, sähe er jetzt sicher wie eine Kugel aus.
Sein Herzschlag setzte kurzzeitig aus und fasste nur langsam wieder Tritt.
Das war unzweifelhaft ein Gespenst. Er hatte noch nie einen dieser Vertreter der Untoten gesehen und hatte auch irgendwie nie an deren Existenz geglaubt. Und nun verteilte hier eines dieser Wesen aus Licht und Schatten neue Kerzen auf den Tischen!
Stressi versuchte, seine fünf Sinne bei sich zu behalten und sich nicht vor Angst in die Hosen zu machen. Es war also eine Gespensterburg, dieses Kastell.
Trotzdem sollte sich auch in solch einer Eirichtung etwas zu essen finden.
Als er den Flur entlangging, sah er plötzlich hinter einer offen stehenden Tür eine Küche. In dieser Küche stand ein Tisch und auf dem Tisch stnd ein Korb mit frischem Brot. Er hatte es gewusst. Irgendwo hatten die Geister dieses eindrucksvollen Gebäudes auch etwas zu essen wür ihre Gäste.
Als sich Stressi an den Tisch setzte und das erste Stück Brot gebrochen hatte, erschien vor ihm plötzlich so etwas wie ein Dämon, nur das dieses arme Geschöpf ein besonders großes Maul hatte.
Stressi fuhr zurück. War dieses Maul etwa Anzeichen für besonderen Hunger? Zum Glück erwies sich das Ungeheuer als friedfertig und zauberte dem völlig Überraschten ein Omelett, wie er es aus der Küche seiner Mutter kannte, heiß fluffig und überaus lecker.
Stressi ließ sich nicht lange bitten und konnte so eine zweite wunderbare Seite des Kastells und seiner Bewohner kennen lernen.
14.04.2002, 08:58 #30
stressi
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Das Kastell des ZuX #8 -
Das hättest du nicht erwartet, was? Ich esse hier schon seit zwei Stunden und fange mich langsam an zu fragen, wann dieser krokodilförmige Dämon mich aus der Küche jagt. Der hat eine Engelsgeduld und liest offensichtlich in meinen Gedanken, worauf ich gerade Appetit habe.Allerdings müsste er dann langsam aufhören, neue Speisen zu bringen, denn ich bin pappsatt.

Stressi schob Ghul dan die Weinkaraffe zu

Sogar Wein hab ich mir gewüscht und bekommen. Meine Mutter hätte mich für Wein am Morgen drei Tage in den Keller gesperrt bei Wasser und Brot.
Kannst du dir vorstellen, warum nicht alle hier im Kastell leben, wenn man hier nur einen Wunsch zu denken braucht und schon ist er erüllt? Das ist doch das wahre Schlaraffenland. Da kann mir doch der Rest der Barriere gestohlen bleiben.

Stressi reckte sich

Also eigentlich kann es dafür nur zwei Gründe geben. Entweder ist das Essen gar nicht real oder eigentlich aus Schlamm und Dreck gezaubert, - Dämonen trau ich so was schon zu -, oder man schmeißt uns irgendwann raus, weil wir hier nicht hergehören. Was meinst du?
14.04.2002, 10:44 #31
stressi
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Das Kastell des ZuX #8 -
Nun aber mal wieder im Ernst. Das sind ja ganz schöne Spielereien, aber mir scheint, der grüne Dämon hier guckt schon lange nicht mehr so freundlich wie am Anfang. Dem gefallen bestimmt deine ausgefallenen Wünsche nicht.
Komm mal noch mal mit in die Bibliothek. Lesen kannst du ja nach einem Eimer Bier sicher nicht mehr so gut, aber vielleicht kannst du ja noch zuhören.

Die beiden gingen zurück in die Bibliothek.

Ich habe mich gründlich informiert. Für eine Rückkehr spricht einiges. Und jedes Lager bietet einen eigenen Weg. Ob sie erfolgversprechend sind, kann ich nicht sagen, auf jeden Fall scheinen mir Altes Lager und die wirren Theorien des Xardas ungeeignet, einen Weg aus der Barriere zu finden. Interessanter finde ich da schon die Theorien des Neuen Lagers und von denen, die den Schläfer anbeten. Am besten gefällt mir aber die ganze Idee aus dem neuen Lager, ordentlich magisches Erz sammeln und dann ab mit dem ganzen Laden in die Luft.
Ich schlage vor, wir sehen uns da mal um.
Ich will nur noch zu Ende lesen und mal sehn, vielleicht bekommen wir bis dahin ja doch einen der legendären Schwarzmagier zu Gesicht, bevor wir von den Dämonen als unerwünschte Fresssäcke und Trunkenbolde vor die Tür gesetzt werden.
14.04.2002, 11:20 #32
stressi
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Das Kastell des ZuX #8 -
Mist, da hatte doch eben ein richtiger Mensch in die Bibliothek reingguckt und jetzt war er schon wieder weg. Stressi war schnell aufgesprungen und zur Tür gelaufen, hatte aber niemanden mehr gesehen.
Er musste sich wohl damit abfinden, dass er keinen der Hausherren zu Gesicht bekommen würde.
Naja, ein bisschen konnte man ja noch warten, aber irgendwann am Nachmittag sollten sie weiter ziehen. Im neuen Lager sollte man schon bei Tageslicht ankommen. Es sollte ja wohl das Lager der Diebe sein.
14.04.2002, 12:16 #33
stressi
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Das Kastell des ZuX #8 -
Ich grüße Euch! Seid Ihr einer der ehrwürdigen Schwarzmagier? Nach Eurer Kleidung seht Ihr ja so aus. Kann man Euch ein bisschen ausfragen? Ich würd gern mehr wissen über diesen unheimlichen Bau.
Ein bisschen bin ich ja schon durch das Buch hier informiert, aber wie wird man zum Schwarzmagier und warum?
14.04.2002, 13:22 #34
stressi
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Das Kastell des ZuX #8 -
Ich bin durch Teleportation in diese Barriere geraten und wollte hier wirklich nicht hin. Irgendwas muss schief gegangen sein mit meinem Zauber.
Und was mich am meisten ärgert, ich komme nicht zurück.
Ich hab aber keinen Bock hier bis an mein Lebensende zu versauern. Und wenn hier keiner einen Weg zurück in die richtige Welt findet - Stressi wird einen finden! Da kannst du sicher sein.
Ich bin auf der Suche nach einem Platz für mich unter dieser Käseglocke, an dem ich mich in aller Ruhe auf meine Rückkehr vorbereiten kann.
Darum hab ich in eurer gigantischen Bibliothek gewühlt. Leider gefällt mir auch nicht, was Xardas für Theorien entwickelt. Das scheint mir doch etwas weit hergeholt.
am ehesten sagen mir noch die Theorien des Neuen Lagers oder der Sumpfbrüderschaft zu. Ich will da mal hinwandern und mich umsehn.
Ghul dan begleitet mich freundlicherweise, so dass ich mich ein bisschen besser zurecht finde.
Alles wichtige über das Leben in der Barriere habe ich von ihm gelernt. Ich hoffe, er wird auch weiterhin mein väterlicher Freund sein.
Ich hab aber auch noch ne Frage, wieviel darf man bei euch essen, bevor einen die Dämonen vor die Tür setzen?

Stressi grinste den Magier freundlich an
14.04.2002, 13:49 #35
stressi
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Das Kastell des ZuX #8 -
Stressi erhob sich ebenfalls und sah seinen Kumpel an.

Wollen wir uns auf den Weg machen? Ich weiß jetzt was ich wissen muss und glaube, dass ich meine Studien im Neuen Lager fortsetzen sollte.

Ghul dan nickte kurz und also machten die beiden sich auf die Socken. Vorher holten sie sich aus der Küche noch ein bisschen Proviant für den Weg und verließen dann das Kastell.
14.04.2002, 16:06 #36
stressi
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zwischen den Lagern 10 -
Lass uns bloß losgehn. Ich will nicht schon wieder nass werden. Das vorgestern hat mir gereicht.

Die Beiden schritten zügig aus. Das war ja auch einfach, denn nun ging es immer nur bergab. Nach einer guten Stunde standen sie vor dem Tor des neuen Lagers.
14.04.2002, 16:17 #37
stressi
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Willkommen im Neuen Lager #18 -
Die beiden Wanderer waren am Tor des Neuen Lagers angekommen. Irgendwie schienen alle etwas aufgeregt und rannten suchen und fluchend umher.

Hier scheint jemand was Wichtiges verloren zu haben. Wolln wir wirklich reingehn? Oder kommen wir ein anderes Mal wieder und gehn erst mal in den Sumpf weiter?

Ghul dan schaute auch eine Weile auf die herumlaufenden und nervösen Leute und stimmte dann Stressi zu. So machten sie kehrt und liefen weiter in Richtung Sumpf
14.04.2002, 19:38 #38
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #7 -
Es war schon dunkel, als Stressi und Ghul dan im Lager der Sumpfbrüderschaft ankamen. Die Wachen am Tor ließen sie ein, nachdem sie festgestellt hatten, dass beide keine großartigen Waffen mit sich führten. Die kleinen Schwerter nahmen sie nicht besonders ernst.
Auf die Frage von Stressi, wo man sich hier hinwenden solle, verwies die Torwache sie auf den Tempelplatz. Da würde sich am ehesten jemand finden, der ihnen weiterhelfen konnte.
Die beiden gingen zu dem Platz und sahen eine Weile erstaunt den Übungen der Novizen zu. Sie setzten sich auf die Stufen zum Tempel und warteten darauf, dass sie irgendjemand ansprechen würde oder Interesse an ihnen zeigen würde.
14.04.2002, 22:43 #39
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #7 -
Ist das ein langweiliger Verein hier. Ich glaube fast, das ist auch nicht das richtige für mich. Lass uns eine Hütte suchen. Heut redet sowieso keiner mehr mit uns.

Die beiden gingen zu den Hütten und suchten sich eine, die unbewohnt aussah. Da man niemanden fragen konnte, besetzten sie sie einfach und legten sich schlafen.
15.04.2002, 05:29 #40
stressi
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Aufnahme in der Bruderschaft -
Hallo auch!
Ich bin ein neuer und möchte mich bei euch vorstellen. Angenommen bin ich eigentlich schon, weiß aber nicht wie das mit der Sig geht und wie es nun überhaupt weiter geht. Kann mit mal jemand ein paar Ratschläge geben?
Ich würde gern irgendwann ein Magier werden. Wer meinen Vorstellungspost gelesen hat, weiß wieso.
Schönen Dank erst mal.
15.04.2002, 09:20 #41
stressi
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Aufnahme in der Bruderschaft -
Herzlichen Dank erst mal. Mach dir keinen Stress wegen meines Namens. Der hat historische Gründe. Andererseits werde ich mir selbst Stress machen und versuchen, die ultimative Formel für das Entkommen aus der Barriere zu finden.
Ich hoffe mal, dass der Schläfer mich erleuchtet und ich es sein werde, der diese Kuppel zuerst verläßt.
Kann man sich einfach eine Hütte nehmen oder muss mich jemand einteilen? Wo fange ich an zu arbeiten, als Krautstampfer oder Krautsammler? Bekomme ich dafür Erz oder ist das in der Gemeinschaft erst mal umsonst?
Also eigentlich habe ich keine Fragen, stresse nur ein bisschen rum.
Man sieht sich!
15.04.2002, 18:19 #42
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #7 -
Na toll, kannst du nicht ein Schild ranmachen? Kein Bettzeug, kein Geschirr, keine Klamotten im Schrank, wer soll ahnen, dass da einer wohnt. Aber wir machen keinen Stress, sind schon weg.

Stressi und Ghul dan saßen nach kurzer Zeit wieder auf den Stufen des Tempels. Noch immer fand sich niemand, der überhaupt nach ihnen sah.

Sag mal, wolln wir wieder ins alte Lager gehn? Hier kommt man überhaupt nicht zu potte. Andererseits gibts hier Kraut umsonst. Das könnten wir uns ja mal holen.

Die beiden fragten sich zu Fortuno durch und setzten sich diesmal schon entschieden beschwingter auf die Tempelstufen

Mal sehn, ob der Schläfer ein Einsehen hat und uns den Weg in eine Hütte weist.
15.04.2002, 18:40 #43
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #7 -
Stressi zog an seinem Glimmstengel und fühlte sich irgendwie so leicht und unbeschwert. Außerdem mächtig albern.

wir haben in deiner Hütte auch alles ganz gelassen, obwohl wir deine Möbel gern verkauft hätten. Wir haben nämlich all unser Erz bei dem Wirt vóm Schattenläufer gelassen und ohne Erz geht bei euch ja nichts.
Aber mal ne andre Frage. Was muss man tun, um bei euch aufgenommen zu werden? Gibts da ne Taufe oder so was? Muss ich mich bekehren lassen?
Erzahl doch mal. Und vor allem, wie komme ich zu einem Bett aus dem mcih morgen nicht wieder einer rausschmeißt?
15.04.2002, 19:55 #44
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #7 -
Also essen wär ne gute Alternative. Das könnte man mal in Angriff nehmen. Oder denkst du anders Ghul dan? Und danach könnte ich mich ja mal um eine Hütte bemühen.
Wie ist das, muss ich das essen bezahlen? wir haben unser letztes Erz verbraucht und mein alter Freund hier, braucht unbedingt ne Stärkung.
Mit der Hütte oben hast du sicher recht. Der Gedanke gefällt mir, dass einen die Antreiber nicht gleich kriegen. Ich will mich ohnehin lieber den schönen Dingen des Lebens widmen als der blöden Feldarbeit. Aber won irgendwas muss der Mensch ja leben und ich hab das Gefühl, der Schläfer ernärt uns nicht kostenlos oder?

Ghul dan und Stressi folgten dem Talas und hatten erstmals die Möglichkeit, die kunstvollen Holzkonstruktionen zu bewundern, die eine ganze Siedlung trugen. Aber viel Zeit blieb ihnen nicht. Der Hunger und das Bedürfnis nach einer Liege mit einer warmen Decke waren entschieden stärker als das Bedürfnis, sich der Baukunst der Sumpfler zu beschäftigen.
15.04.2002, 21:27 #45
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #7 -
Stressi sah sich die Hütte genau an. Sie hatte einen tollen Blick. Wenn man seinen Hals nach links verrenkte, konnte man den Tempel sehn und die Novizen, die sich darin übten, den Schläfer herbeizurufen. Verrenkte man den Hals nach rechts konnte man die Nebelschwaden aus dem Sumpf kriechen sehn.

Willst du denn noch hier bleiben? Wir können doch versuchen, ein bisschen Sumpfkraut zu ernten, schmuggeln es aus dem Lager und machen es bei dir im lager zu erz. Was hältst du davon? Von irgendwas müssen wir doch leben.
Also die Hütte erkläre ich erst mal zu meinem Eigentum. Und ich werde auch ein Schild ranmachen, damit das ein- für allemal klar ist.
Hier wohnt Stressi und wer ihn stört, bekommt Stress.
Aber du kannst natürlich auf meinem Gästebett bleiben, wenn du keine Probleme damit hast. Wir werden das Ding schon schaukeln. Ich glaube, morgen werden wir eine Möglichkeit finden, irgendwie zu Erz zu kommen. Stressi fällt eigentlich immer ein, wie man an verbotene Sachen herankommt.

Die beiden Freunde verzogen sich nach dem Essen jeder in seine Schlafkoje und das wurde nun die erste Nacht von Stressi in seinem Sumpf. Die Entscheidung war gefallen. Hier würde er bleiben und er wusste auch schon, wie er sich nützlich machen konnte. Die Holzkonsruktion, die eine ganzen Wohnsiedlung trug, bedurfte dringend sachkundiger Pflege

Sumpfbrüder, ihr wisst noch nichts davon, aber hier schläft euer neuer Baumeister.
17.04.2002, 11:04 #46
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #7 -
Der Morgen im Sumpf hatte seinen eigenen Reiz. Endlich zog Stille ein und der müde Sumpfbewohner konnte den ungewohnten Lärm der nachtaktiven Sumpfbewohner von sich abschütteln. Stressi räkelte sich und sah finster in Richtung Sumpf. Die ganze Nacht hatte das vielstimmige Konzert der tausende von Fröschen mit ihrem Lurchgesang seine Träume zerlegt. Als Synkope gesellte sich dazu das Auftreten irgend eines größeren Geschöpfes, bei dessen Auftauchen das vielstimmige Konzert regelmäßig für eine Weile unterbrochen wurde. Dann erschollen merkwürdige Schmatz- und Grunzgeräusche, die nur von entsetzten Todesschreien unterbrochen wurden.
Kurze Zeit später setzte das Froschkonzert allerdings mit verstärkter Lautstärke wieder ein, als wollten die Sumpfbewohner das Versäumte wieder einholen.
Jetzt allerdings lag eine friedliche Idylle über dem ganzen, die einen erstaunen ließ.
Stressi hatte Hunger. Sein Wanderkollege musste wohl schon früher aufgestanden sein, denn sein Bett war leer.
Da stand er nun, ohne einen kleinen Brocken Erz und ohne brauchbare Fertigkeiten, die man zu Geld machen konnte. Holzarbeiten würde ihm auch so schnell keiner anvertrauen, denn er hatte nichts vorzuweisen, also hieß es wohl, sich zu den anderen zu gesellen und erst mal Kraut zu stampfen. Das würde ihn hoffentlich in den Genuss einer kleinen Mahlzeit bringen, denn nur vom Kraut und von Meditationen konnte man wohl nicht satt werden.
Stressi steig die Leiter herunter und schloss siche erst mal einer Stampfergruppe an.
Er wurde sofort freundlich aufgenommen von den anderen, bekam einen Arbeitsplatz und die neuen Freunde teilten Brot und Salz mit ihm.
17.04.2002, 18:20 #47
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #7 -
Arme hoch, fallen lassen, Arme hoch, fallen lassen, Arme hoch, fallen lassen, Arme hoch, fallen lassen, Arme hoch, fallen lassen, Arme hoch, fallen lassen.
Den ganzen Tag hatte diese höchst sinnvolle Tätigkeit den Neuling mehr oder weniger gefesselt. Andererseits konnte man bei dieser Stumpfsinnsarbeit gut seine Gedanken schweifen lassen und erfuhr von den anderen eine ganze Menge. Die erzählten unablässig lustige Geschichten aus dem Barrierenleben und konnten sich ausschütten über die Dummen in den anderen Lagern. Sie unterhielten sich gleichzeitig über die verschiedenen Kontakte, die jeder von ihnen schon einmal mit dem Schläfer hatte (glaubten sie jedenfalls). Manchmal sangen sie auch zum eintönigen Takt der Stampferei.
Als Stressi irgendwann meinte, dass beim nächsten Stampfer wohl seine Arme abfallen würden, stand er auf und ließ das Werkzeug für heute fallen.
Leider hatte er noch immer kein bisschen Erz aufgetrieben, aber schon wieder beträchtlichen Hunger. Wo konnte man nur auf die Schnelle zu etwas Erz oder zumindest zu etwas Essbarem kommen?
Stressi streifte etwas missmutig durchs Lager. Als er sich dem Sumpf näherte, platschten neben ihm die Frösche nur so ins Wasser dass es spritzte. Und da kam Stressi eine Idee.
Er holte sich ein dünnes Tuch aus seiner Hütte, das irgendwer mal dort liegen gelassen hatte, und einen Eimer.
Und dann begann er mit der Jagd. Bis zum Knie im Wasser stehend, griff er sich eines der größeren Exemplare nach dem anderen. Er bevorzugte die dicken, grünen, mit den großen aufgeblasenen Backen, denn die hatten eindeutig die kräftigsten Schenkel. Schöne Exemlare gingen ihm in sein Tuchnetz und als der Eimer voll war, musste er mächtig aufpassen, dass sein lebendiger glitschiger Fang sich nicht wieder zwischen den Hütten verflüchtigte.
Der zweite Teil war nicht ganz so einfach. Der wertvolle Fang musste geschlachtet werden. Stressi hatte früher den Braten durch Zaubersprüche erledigt. Das fiel nun leider weg. Jetzt war Handarbeit gefragt.
Also betäubte er jeden der Frösche einzeln und richtete ihn mit einem Messer als Fallbeil hin. Die teuren Toten wurden alsdann ihrer Beine beraubt, was nun eindeutig der eckligste Teil der Arbeit war.
Zum Glück entschädigte das darauffolgende Essen für alle Mühen.
Als der Duft aus dem Kessel stieg und sich im Lager verbreitete, war Stressi nicht mehr lange allein mit seiner Froschschenkelsuppe.
18.04.2002, 01:47 #48
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #7 -
Stressi hatte seinen Stampferbrüdern ordentlich von seiner Suppe abgegeben und saß noch eine Weile auf einer Bank vor seiner Hütte.
Wo hatte es ihn nur hinverschlagen?
Klar war er erwachsen und musste in der Lage sein, allein zurecht zu kommen, trotzdem hatte er Sehnsucht nach seinen Eltern und seinen Brüdern.
Außerdem hatte er hier noch kein Mädchen gesehn. Das stimmte ihn auch irgendwie traurig, hatte er doch gerade vor wenigen Tagen das erste Mal geküsst und fand, dass er das eigentlich noch mal machen wollte.
Nur würde sich hier wohl keine Gelegnheit finden. Im Alten Lager hatten die Buddler von Amazonen gesprochen, aber das Wort hörte sich eher beängstigend an, als dass man dabei an Mädchen dachte.
Er ging ans Wasser um seinen Topf auszuwaschen.
Das vielstimmige Konzert der Frösche hatte mit zunehmender Dunkelheit wieder eingesetzt und erfüllte die Nacht mit seinen ganz eigenen Akkorden.
Stressi würde diese Biester sicher weiter dezimieren. Die Suppe war bei seinen Brüdern gut angekommen und er wusste noch andere interessante Froschschenkelvariationen. Das wollte alles erprobt werden.
18.04.2002, 18:59 #49
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #7 -
Stressi wachte am Morgen mit einem höllischen Muskelkater auf. Außerdem musste er feststellen, dass er über und über mit Mückenstichen übersät war und die Frösche hatten ihr Übriges getan, ihn um den Nachtschlaf zu bringen.
Er rollte sich aus dem Bett und ging sich erst mal waschen. Er fühlte sich allerdings grauenvoll. Kein Geld, keine Kleidung zum Wechseln, nichts zu essen und zu trinken nur brackiges Sumpfwasser.
Da fiel ihm seine Froschschenkelsuppe ein, die doch gestern eindeutig auf Begeisterung gestoßen war. Vielleicht konnte man daraus ja ein Geschäft machen? Krautstampfen konnte er heute ohnehin nicht, also schnappte er sich seinen Eimer, das Tuch, eine verrosteten Schild als Deckel für den Eimer und kletterte wieder die wackligen Leitern herunter, um sich mit den grünen Radaubrüdern näher zu befassen.
am Rand des Sumpfes stellte er seine Stiefel ab und ließ sich vorsichtig in das trübe Wasser gleiten. Das pikante daran war, dass das Wasser mit einer dicken grünen Schicht von Entengrütze bedeckt war, die verhinderte, dass man unter die Wasseroberfläche gucken konnte.
Eigentlich spürte man den Sumpf nur, man konnte nichts sehen. Er spürte, wie der Morast durch die Zehenzwischenräume gnatschte und er spürte vielerlei Viechzeug um seine Beine wuseln.
Alles in allem war das Gefühl nicht so angenehm. Zum Glück war das Sumpfwasser halbwegs warm, so dass er nicht sofort mit dem Erfrieren begann.
Vorsichtig schlich er sich an der ersten Kandidaten an, der seine dicken Backen aufblies und sein spezielles Frühlingslied für die Angebeteten in den Tag posaunte.
In diese Bemühungen war er so verloren, dass er den Feind von hinten viel zu spät bemerkte.
Stressi packte mit der Hand, in der er außerdem das dünne Tuch hielt von hinten zu und hatte ihn!
Der erste Liebestrunkene bezahlte seine Leidenschaft mit dem Leben.
Stressi jagte weiter.
Am Ufer hatten sich einige Novizen eingefunden, die seine Fangübungen lauthals begutachteten, Beifall zollten oder auch in wieherndes Gelächter ausbrachen, wenn ihm einer der flinken Hüpferlinge entwischte.
Besonders unangenehm waren die Momente, in denen Stressi bei einem Satz nach der Beute das Gelichgewicht verlor und irgendwo mit voller Breitseite im Sumpf landete.
Dann prustete er und spuckte das ecklige Wasser wieder aus und drohte auch schon mal mit der Faust nach den Zuschauern, die sich über ihn so leichtfertig scheckig lachten.
Nachdem der Eimer so voll war, dass die Masse der Frösche begann den Deckel zu heben, stieg Stressi wieder an das Ufer.
Jetzt begannen seine Zuschauer erst wirklich vor Lachen zu brüllen. Sie deuteten auf seine Beine und krümmten sich.
Stressi sah nach unten. Was war denn das?
Seine Beine waren über und über mit einer glibbrigen roten Masse bedeckt. Angeeckelt nahm er sein Tuch und wollte das abwischen. Das ging aber nicht! Der Jubel der Novizen kannte kaum noch Grenzen.
Jetzt nahm Stressi seine Finger und versuchte das abzuwischen, dann abzurupfen und hielt schließlich etwas in der Hand, was sich zwischen seinen Fingern wand und krümmte.


Was ist denn das? So was hab ich ja noch nie gesehn? Ist das ecklig!

Stressi begann jetzt diese glibbrigen Viecher von sich abzurupfen und in den Sumpf zurückzuschleudern. Die Umstehenden klärten ihn über die absolute Harmlosigkeit von Blutegeln auf und von dem durchaus ernst zu nehmenden therapeutischen Wert der kleinen Tierchen.

Na toll, als ob ich heut nacht nicht schon genug Blut an eure Mücken verfüttert habe! Ein bisschen möchte ich von meinem Lebenssaft ja auch für mich behalten!

Toll sah er aus, das Gesicht und die Arme voller Mückenstiche, die Beine voller kreisrunder Saugmale, die wir Knutschflecken aussahen, immer noch Hunger und immer noch schmerzende Beine. Und außerdem keine richtige Idee, wie es eigentlich weiter gehen sollte!
Am besten war aber wohl einen Schritt nach dem anderen zu machen. Jetzt hieß es erstmal Frösche schlachten und dann das Ergebnis möglichst schmackhaft und teuer unter die Leute zu bringen.
Stressi kletterte zu seiner Hütte empor und begann mit seinem blutigen Handwerk.
19.04.2002, 03:52 #50
stressi
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Die Sumpfbruderschaft #7 -
Dieses Mal verarbeitete Stressi die Ernte seiner blutigen Froschjagd auf andere Weise.
Er nahm die Froschschenkel und stapelte sie eng mit allerlei Kräutern und einen Topf und beschwerte seinen Inhalt mit einem Stein, der diesen eng herunterdrückte. Dann stellte er den Topf in das Feuer, das er diesmal nicht zu heiß werden ließ.
So sotten die Schenkel bei milder Hitze vor sich hin und Stressi konnte sie nach einigen Stunden verkosten.
Das wurde wirklich extrem lecker.
Er erinnerte sich an die Taverne, die er auf seiner Wanderung in den Sumpf entdeckt hatte und beschloss, eine Kostprobe seiner köstlichen Kreation dort hinzubringen. Auch im Alten Lager könnte er vorbei schaun, ob sich dort eine Möglichkeit fände, seine Köstlichkeit dort zu verkaufen.
Also schulterte Stressi das Ergebnis seiner Kochkünste, nachdem er die Speisen in mehrere kleine Krüge verteilt hatte, die in der Hütte vom Vorgänger zurückgelassen wurden, und verließ das Lager im Morgengrauen.
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