World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Burath |
|
15.01.2004, 23:25 | #3776 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Dicker Nebel wogte in Schwaden über dem dichtbewachsenen Waldboden, schlengelte sich um massiv und gigantisch in die Höhe ragende Baumstämme und spannte ein schützendes Netz über die Streucher und Pflanzen in der Erde. Wenige Sonnenstrahlen brachen durch das dichte Dach ineinandergewachsener Baumkronen, angehaucht von einer leicht trüb grünen Färbung. Es war ein Bild wie im Paradies. Der Gesang der Vögel und das Rauschen der Blätter war wie Musik in seinen Ohren, der Geruch von frischem Holz und leicht süßlicher Duft einiger Pflanzen verbreitete sich in der Nase. Wie ein Schatten tauchte er in den Nebel, zielgerichtet auf eine kleine Insel inmitten eines silbern funkelnden Waldsees zu. Winzige Wellen schlugen hinter seinen Beinen übereinander während er durch das kniehohe Wasser watete und in der Ferne bereits die Konturen einer einzelnen Frau erkannte, die genau im Zentrum der kleinen Insel stand. Mit jedem Schritt erkannte er mehr von ihr. Zuerst erst das schlichte Kleid in grün, das braune Haar welches ihr locker über die Schultern hing, dann die stechend grünen Augen die zu ihm herabfunkelten und zuguterletzt das makellose Gesicht, als er weniger als eine Schrittlänge vor ihr stand. Ihr süßlicher Atem traf seine Haut und verursachte ein leichtes Kribbeln. Immer war es so, wenn er dem Geschöpf gegenüberstand, was Teil von ihm geworden war. Nur selten hatte er die Gelegenheit, das wunderschöne Wesen in dieser Form zu erblicken. Sie lächelte ihm zu und hauchte "Geh wieder zurück" |
|||||||||||
16.01.2004, 10:44 | #3777 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Lagerfeuer für allg. Gespräche über die Gilde #13 -
Leute kommt mal wieder runter .. nich nur Tidus sondern auch die anderen .. euer gegenseitiges Rumproviziere bringt null Tidus hat was getan, nen Mod drauf reagiert .. fertig.. geht eine rauchen oder an die frische Luft .. soll gut tun |
|||||||||||
16.01.2004, 18:44 | #3778 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Burath's Körper arbeitete. Risse in Blutgefäßen verengten sich, durchtrenntes Muskelgewebe wuchs wieder zusammen, auch die Lungenflügel sogen begierig klare Nachtluft in sich hinein. Der Waldgeist trug seinen Teil dazu bei, denn auch er brauchte eine funktionierende Hülle aus Fleisch und Knochen um in dieser Existenzebene überstehen zu können. Ohne diese war er selbst nicht mehr als ein Krieger dem man Arme und Füße abgetrennt hatte. Doch er selbst war stark geschwächt und so zog sich der Prozess der Heilung in die Länge. Pochender Herzschlag dröhnte durch seine Ohren. Ummantelt von absoluter Finsternis begannenen die Reize wieder ihren Dienst. Zunächst nahm Burath die Kälte und Härte der Pflastersteine war auf den er lag, dann ein Gemisch aus Gerüchen die er im einzelnen nicht zu deuten vermochte, ebenso leichten Wind der kühlend über seine Haut strich, dann etwas feuchtes auf seiner Stirn. Er spürte, dass sich etwas neben ihm befand was zuvor nicht dagegewesen war. Burath's Muskeln spannten sich unter leicht geröteter Haut, dann schlug er die Augen auf und sah durch verschleierten Blick ungläubig in das Gesicht einer jungen Frau.. |
|||||||||||
19.01.2004, 11:40 | #3779 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
"Wie es mir geht? Dafür das ich beinahe zerfleischt worden wäre ganz gut." entgegnete Burath der jungen Frau kühl. Am kurzen Aufblitzen ihrer Augen erkannte er den Fehler den er da gerade begangen hatte. Ärger und Frust schwang in seiner Stimme mit, dabei die eigentliche Freude und Erleichterung ganz vergessend. Er hatte dieser Frau wohl viel zu verdanken und schob ein leises "Danke" hinterher. Mit einer quälend langsamen und zittrigen Bewegung, die wohl eher einem alten Greis würdig war, stützte er die Ellebogen auf den kalten Boden und zog seinen Körper empor. Viel zu schnell wie er am darauf folgenden Schwindelanfall zu spüren bekam. Prompt war da auch wieder er Hunger, der ihn schon Tage lang peinigte. Nach und nach fanden die einzelnen Gedanken wieder Einzug in seinen Kopf. Er blickte zurück auf den Kampf mit dem Wolf, den langen Marsch und fühlte noch einmal die letzten Augenblicke wo er eigentlich mit seinem Leben hatte abgeschlossen. Erschreckend war die Erkenntnis, dass sein ganzes bisheriges Leben voller Irrtümer gewesen war, die wie Schwarze Schatten auch auf seinem weiteren Weg lagen und Narben in seiner Vergangenheit hinterlassen hatten. Erst nach einer Weile hatte Burath Augen für die Frau die sich noch immer über ihn beugte. Das lange blonde Haar fiel leicht über ihre Schultern, dazwischen lag ein glattes und makelloses Gesicht. Zwei funkelnde Augen schienen tief in ihn zu blicken. Ihre schlanke aber muskulöse Figur zeichnete sich deutlich unter ihrer Rüstung ab an der getrocknetes Meersalz haftete. Hinter ihr vermutete Burath noch immer das Wolfsrudel. Ihm wollte nicht so recht in den Kopf, wie es das weibliche Geschöpf vor ihm vollbracht hatte die Meute von ihm abzulenken. Er hatte einst in Geschichten und Erzählungen von Frauen gehört, die sich diese Raubtiere zu Freunden gemacht hatten, jedoch wäre er längst tot sollte eine von diesen vor sich haben. So warnte ihn eine innere Stimme und sein Körper spannte sich. "Wer seid ihr?" |
|||||||||||
19.01.2004, 22:00 | #3780 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Ein schmaler Pfad auf dem er da wanderte. Ein falsches Wort, eine falsche Bewegung oder vielleicht nur eine Geste und die darauf folgenden Konsequenzen wären fatal .. für ihn. Spannung lag in der Luft, noch dichter und aufdringlicher wie der salzige Geruch des Meeres. Burath vermochte es nicht diese Frau abzuschätzen oder gar abzuwägen welche Chancen er im Falle eines direkten Konflikts hätte. Wohlmöglich überhaupt keine. Sie hatten Waffen und war gut gerüstet, er selbst besaß nicht einmal mehr einen Dolch und hatte Mühe bei heranbrechender Dämmerung nicht gleich zu erfrieren. Der rötliche Schein der sterbenden Sonne verlieh dem Gegenüber etwas Gespenstisches und wurde sogleich als Warnung von ihm verstanden. "Man nennt mich Burath" versuchte er die Spannung und das bedrückende Schweigen zu brechen. "Es ist nicht meine Absicht diesem Ort und seinen Bewohnern Böses zu tun. Ich verirrte mich lediglich hier her. Lange reiste ich die Küste entlang, gequält von Hunger und Durst. Ich spürte mein nahes Ende bis ich eine Ansammlung von Bäumen erreichte. Dort begegnete ich dem ersten Wolf." Ein vorsichtiges und eher zaghaftes Nicken deutete in die Richtung wo er den Wolfskadaver in der Dunkelheit vermutete. "Es war nicht meine Absicht ihn zu töten. Hätte ich es nicht getan, so hätten sich seine Zähne in mein Fleisch gegraben oder der Hunger hätte mein Schicksal besiegelt. Ich hatte keine Wahl." "Sollten seine Brüder und Schwestern Rache fordern, so haben sie freie Hand. Ich werde mich ihnen nicht entgegenstellen, noch feige die Flucht ergreifen" Das Funkeln in seinen Augen war voller Entschlossenheit, ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen. "Ich habe nichts zu verlieren" fügte Burath leise hinzu, kaum hörber und mehr zu sich selbst. Trauer erfüllte seinen Geist und verwandelte sein Gesicht in eine versteinerte Maske. Regungslos starrte er in die Dunkelheit, während der Wind mit seinen langen Haaren spielte... |
|||||||||||
20.01.2004, 16:24 | #3781 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Burath beobachtete sie, ihre Bewegungen, jeden ihrer Schritte, ihre Blicke. Nicht weil er ihr misstraute, viel mehr war es ein Versuch Antwort auf viele Fragen zu finden die sich eben erst mit ihrer Offenbarung aufgetan hatten. Sein Tod wäre einfacher zu erklären gewesen. Wahrlich, sie war eine wunderschöne Frau, genau wie es den Erzählungen um Amzonen entsprach, doch seine Erwartungen was ihre Reaktion und Verhalten angingen blieben unerfüllt. Wohlmöglich sollte er sich glücklich schätzen, aber er fand keinen Weg aus seinen Gedanken. "Könnt ihr damit umgehen?" Eine Frage die die Amazone aus ihren Erinnerungen riss. Burath war ihr langsam und humpelnd gefolgt, nun mit verschränkten Armen an einer Wand lehnend erneut ihren Bewegungen mit aufmerksamen Blicken folgend. Als Antwort auf ihren fragenden Blick deutete er mit einem Nicken in Richtung des Schleifsteines. "Ihr betrachtet ihn wie eine wunderschöne blühende Blume inmitten unendlicher Wüste und alles verzehrender Hitze. Er bedeutet euch viel, eigentlich alles hier, nicht wahr?" Sein Gesicht war Spielplatz von Licht und Schatten. Eine Hälfte so hell wie Tag, die andere finster wie die Nacht. "Die Erinnerungen an die Vergangenheit erfüllen euch mit Freude aber ebenso mit tiefer Trauer. Ihr wünschtet euch in die Zeit damals zurückversetzt, umgeben von euren Schwestern die ihrem Tagewerk nachgehen. Ihr wollt nicht loslassen, wisst aber das ihr müsst, nicht wahr? Ich sehe es an euren sehnsüchtigen Blicken... und glaubt mir .. ich kenne es." Burath hatte es ihr zugeflüstert. Nun lächelte er zaghaft, mehr ein Zeichen seines Mitgefühls, dann ließ er die Frau allein und verschwand nach draußen.. |
|||||||||||
23.01.2004, 15:28 | #3782 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Die Dielen knirschten unter seinen Stiefeln während er immer weiter durch den Schatten des Raumes trat der allein durch einen in die Tür fallenden Silberstrahl beleuchtet wurde. Mit jedem Schritt wurde Staub aufgewirbelt und erfüllte die alt riechende Luft. Es war ein gequält klingender Laut der ihn gelockt hatte, ein Jaulen welches vom Schmerz verzerrt war. Er hörte leises Trampeln und gespanntes Hecheln vieler Wölfe. Ehe er sich versah war er durch eine Tür getreten und hatte sein Ziel erreicht, was ihm durch die vernichten Blicke die ihm zugeworfen wurden mehr als deutlich wurde. Nur schemenhaft erkannte er die massigen Körper, viel mehr waren es die funkelnden Augenpaare und der strenge Geruch der die Wölfe verriet. Allein der Gnade dieser Amazone hatte er es wohl zu verdanken, dass er jetzt noch lebte. Burath strengte seine Augen an um mehr erkennen zu können, viel mehr um überhaupt zu verstehen was hier vor sich ging. Er sah Wölfe die wie ein Schutzring im Kreis um einen weiteren ihrer Art lagen. Erst als Burath es wagte einen Schritt näher zu gehen erkannte er das es eine erschöpfte Wölfin war die gerade geworfen hatte. Sie war mehr als erschöpft, wohlmöglich schon fast zu alt für einen Wurf. Dennnoch war es passiert. Burath schob sich ganz vorsichtig und langsam durch einige Wölfe hindurch zu ihr und kniete sich neben dem erschlafften Körper auf den Boden. Es mar merkwürdig das sie jetzt schon geworfen hatte, erklärte jedoch das sie den Schutz der verlassenen Häuser gesucht hatten. Er suchte den Boden ab und fand ein einziges kleines, in sich zusammengerolltes Wesen. Ganz behutsam nahm er es in die Hände. Der winzige Körper war von weißem Schleim überzogen und erweckte eher das Bild eines Krüppels. Doch noch lebte er. Die anderen hatten ihn wohl bereits aufgegeben. Das kleine Ding war größer als es seine Brüder und Schwestern zum Zeitpunkt der Geburt gewesen wären. Aber die Wölfin hatte wohl nur Kraft genug um einen Körper im Leib zu tragen. Wenn er je die Gelegenheit bekommen sollte, gleichende Gerechtigkeit zu üben, dann jetzt. Mit den Daumen strich Burath sanft über den Bauch des kleines Wesens zwischen seinen Fingern, führte seinen Mund zur Schnautze und begann mit leichten Atemstößen Luft in seine Lungen zu blasen um ihn wiederzubeleben. Mit der Zeit spürte er leichte Regung in seinen Händen. Ein Gefühl der Erleichterung durchflutete Burath. Vorsichtig setzte er das kleine Ding neben den Bauch seiner Mutter. Diese leckte den Neugeborenen sauber und drückte ihn fest gegen ihre Zitzen. Der Kleine wusste nicht was er tun sollte. Burath half nach und strich immer etwas der hellen Flüssigkeit auf die Zunge des Winzlings. |
|||||||||||
23.01.2004, 22:19 | #3783 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Burath lachte leise in sich hinein als er an einer Säule lehnend mit verschränkten Armen beobachtete was diese Amazone veranstaltete. Der Schatten hielt ihn versteckt denn draußen war die Dunkelheit bereits hereingebrochen. Einige wenige Fackeln wurden mit der unmöglichen Aufgabe betraut die Räumlichkeiten und zumindest eines Teil des Hofes zu beleuchten. Burath fühlte sich wohl im Spiel von Licht und Schatten. Es schenkte ihm das Gefühl von Geborgenheit und Schutz. Es war der beißende und kratzende Geruch von verbranntem Holz und Öl welches ihn davor bewahrte wieder in seine Gedankenwelt hinabzutauchen. Die Amazone tat ihm fast leid. Noch am hatte sie sich krampfhaft an Erinnerungen geklammert und quälte sich mit jedem Tag mehr. Die vermeindliche Freude die sie dabei empfand war lediglich trügerisch, denn sie hielt auch die quälenden Gedanken am Leben. "Nie werdet ihr eine Herrscherin oder Königin, vergesst es lieber gleich" Buraths Stimme hallte durch den Saal, auch er selbst gab sich nun zu erkennen und stand halb im Licht einer Fackel, halb im Schatten. Auf seiner in sanft rötlichen Schein getauchten Gesichtshälfte war deutlich zu erkennen das er böse grinste. Seine Stimme war voller Spott gewesen, aber ebenso im Schwung mit Mitgefühl und leichter Trauer. Er sah der Frau genau in die Augen. Unter ihrer Rüstung zeichneten sich deutlich gespannte Muskelstränge ab, alles in ihrem Körper machte sich bereit zum Töten. Er wusste, dass sie kurz davor stand zum Schwert zu greifen und es ihm in die Brust zu stoßen. "Dies würde nichts nützen. Vergangenes würdet ihr dadurch nicht wiederfinden, ebenso könnt ihr es damit nicht ungeschehen machen oder gar wiederbeleben. Das einzige was ihr könnt ist .. etwas Neues aufbauen." Burath zögerte einen Augenblick. "Und dabei werdet ihr Hilfe brauchen, werte Dame." Er wandte sich ab zum gehen, hielt noch einmal inne und fügte hinzu "Achja .. der Wolfsjunge wird es überleben" Mit einem kurzen Zwinkern beendete Burath seine Rede, verzog sich in eine der im Dunkel liegenden Ecken des Saales wo er sich zusammenrollte und versuchte etwas Schlaf zu finden.. |
|||||||||||
25.01.2004, 14:10 | #3784 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Murrend und leise Flüche ausstoßend erhob sich Burath von dem Platz den er ursprünglich zum schlafen hatte auserkoren. Wahrlich diese Frau war ein Geschöpf welches den Blutsaugern wohl am nächsten kam. Er ordnete seine Kleidung, wenn man die Fetzen die seinen Körper bedeckten überhaupt noch so nennen konnte, streckte einmal ausgiebig seine Glieder und trat anschließend mit verschränkten Armen vor die Amazone. Aus tief grünen Augen sah er sie an, das Gesicht zu einer nichtssagenden Maske aus Stein gewandelt. "Ich denke wir sollten vorher einiges klären." Ein leichtes Lächeln huschte über Buraths Gesicht. Scharf aber weniger bösartig fuhr er fort. "Wir richten dieses Haus hier wieder her. Ich helfe so gut ich kann, im Gegenzug gewährt ihr mir hier Unterkunft auf unbestimmte Zeit. Langsam wandte er sich ab, in Gedanken schon beim Arbeiten. Zwei Schritte später hielt er doch noch einmal inne. "Und betrachtet mich nicht die ganze Zeit wie ein wildes Tier, eine eiternde Wunde oder etwas dergleichen. Oberflächligkeit hat schon manchem Krieger das Leben gekostet. Achja .. euren Namen weiß ich noch immer nicht.." |
|||||||||||
26.01.2004, 01:23 | #3785 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Sie schlugen laut, unbarmherzig und waren die Vorboten des Unvermeidlichen. Ja, laut waren sie die Trommeln. Sie brachten die Trommelfelle der Männer zum Erzittern, befreiten sie dadurch aber vom Geräusch ihres eigenen schlagenden Herzens und dem Rauschen des Blutes was durch ihre Adern und Venen gepumpt wurde. Manchen jagte es die Speisereste des Vortages aus dem Magen, für andere jedoch war es liebliche Musik in den Ohren. Beißender Qualm benebelte die erhitze und vom Schein vieler Feuer gerötete Abendluft, der Gestank von Tod, Verwesung, Erbrochenem, Fäkalien und Blut war ebenso ein ständiger Begleiter. Die Anspannung und Furcht hatte sich in Falten in die Gesichter der Männer gegraben, jedoch waren sie hier kaum mehr wie ein Sandkorn am Strand. Es war die reinste Blechlawine die über Hügelketten und Ebenen zog und dabei unfruchtbare Erde zurückließ. Tausende Speerspitzen ragten aus diesem Meer aus grau, welches unaufhaltsam seinem Ziel entgegenströmte - dem Tod. "Wahrlich es ist ein guter Tag zum Sterben." Der Mann der diese Worte gesprochen hatte lachte schallend und erntete zustimmendes Gemurmel und Ausrufe geschürt von Hass und blanker Kampfeslust. Im Gegensatz zu der Armee die hinter dem Nebel auf sie wartete waren dieser Männer nicht in funkelnde Metallrüstungen gehüllt oder versteckten sich hinter irgendwelchen Schilden. Meist waren es einfache Lederharnische und ein zwei weitere Hefte von Schwertern die anstelle eines Schildes aus den Scheiden am Gürtel ragten. Sie alle trugen offenes langes Haar, an jeder Seite ein dünngeflochtener Zopf der über die Wange strich. Eine nicht zu übersehen Tätowierung zog sich über den gesamten linken Arm aller Männer. Das Funkeln in ihren Augen erinnerte an etwas raubtierhaftes. Es sollte ein ungleicher Kampf werden und sie wussten das sie heute sterben würden, aber sie verspürten keine Furcht oder versuchten wie ihr Feind in den hinteren Reihen Schutz und ein längeres Leben zu finden. So war es der Kampf für den sie lebten und starben. Nicht grundlos wurden sie - Wilde - genannt. Der Klang der Hörner viel ineinander ein. Sie leuteten zum Beginn der Schlacht, waren aber bald erstickt vom tosenden und scheppernden Klang des Stahls und Geschrei der aufeinanderstürmenden Armeen. Es war als schlüge eine gigantische Welle auf die Brandung als sich die Angreifer begegneten. Schwarze Geschosse surrten durch die Luft und mähten jeweils die ersten Angreiferreihen auf beiden Seiten nieder. Wer nicht tödlich getroffen war aber zu Boden ging wurde gnadenlos von seinen Hintermännern zertrampelt. Wie Keile bohrten sich einzelne Angreiferspitzen in die Masse. Eine Gischt aus Blut und Metallsplittern erfüllte die heiße Luft, auch Gebrüll von Sterbenden und ohrenbetäubendes Geschepper und Geklirr von aufeinandertreffenden Waffen. Einmal mehr wurden die Wilden ihrem Ruf gerecht. Aus der Ferne betrachtet wirkten sie kaum mehr wie Pfeilspitzen die sich in ein gigantisches Tier bohrten, dennoch schnitten sie tiefe Wunden in des Feindes Fleisch. Sie tänzelten geradezu zwischen ihren Gegnern hindurch, beidhändig bewaffnet vollführten sie einen wahren Klingenwirbel und ein jeder riss mindestens vier oder fünf Feinde in den Tod, bevor auch er von mehreren Schwerten, Lanzen oder Speeren durchbohrt wurde. Buralei Thala empfand tiefste Genugtuung für jeden getöten Gegner. Er selbst wütete wie ein ungebändigtes Raubtier unter einer Ansammlung wehrloser Tiere. Blut besudelte sein Gesicht und machte ihn blind für einen Augenblick. Im nächsten Atemzug hatte sich die Spitze eines Speers in seine Hüfte gebohrt und ihn in die Loft gehoben. Schreiend erwachte Burath. Schweiß strömte und perlte wie ein Sturzbach über Gesicht und Rücken, seine Augen waren so stark geweitet als würde er den Blick des Mannes erwarten der ihm den kalten Stahl ins Fleisch rammte und damit seinem Leben ein Ende setzte. Seine Hand war unmerklich dahin gewandert, wo einst ein Schwert war. Er fand keines und fühlte plötzlich eine gähnende Leere in seinem Kopf. Burath fuhr mit den Fingern über eine Stelle an seiner Hüfte, entließ einen leisen Seufzer und kämpfte sich hoch um nach draußen in die kalte Nachtluft zu gehen.. |
|||||||||||
26.01.2004, 23:49 | #3786 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Endlich mal wieder ein Geburtstag -
Gratuliere und wünsche alles Gute :) |
|||||||||||
27.01.2004, 18:07 | #3787 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Seth wird 18 -
Gratuliere alte Krähe du ;) |
|||||||||||
29.01.2004, 15:36 | #3788 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Ein verlorener Schrei hallte durch den Wald und scheuchte dabei Vögel auf die eilig aus den Baumkronen stürzten und das Weite suchten. Der Wald litt. Blätter raschelten unruhig und formten ein dichtes Dach welches allem Licht den Weg versperrte, Nebel kroch über den wild bewachsenen Waldboden und legte sich schützend über ihn. Misstrauisch blickte der in funkelnder Rüstung steckende Offizier nach oben und durch die massiven Baumstämme. Mit knirschenden Zähnen versuchte er zu erspähen was dort vor sich ging, fand aber nichts außer ein einzelnes Reh das aus dem Gebüsch sprengte und zwischen den hölzernen Säulen verschwand. Mit einem finsteren Grinsen auf den Lippen entrollte der Mann wieder seine Peitsche und konzentrierte sich erneut auf sein Spielzeug. Verlassen und verloren hing Buralei Thala zwischen den Bäumen, sein erschlaffter Körper gehalten durch zwei Fesseln die um die Baumstämme gespannt waren. Dieser grausamen aber geradezu genialen Konstruktion hatte er es zu verdanken das er in der Luft hing, keine Möglichkeit hatte festen Halt zu finden und bei jeder kleinsten Regung unendliche Qualen litt. Tief schnitten sich die Seile in sein Fleisch. Diese Form der Folterung war schlimmer als die Peitschenhiebe die er im regelmäßigen Abstand einzustecken hatte. Blut drang aus vielen Wunden des Gepeinigten, seine Gesicht war zugeschwollen und übersäht von aufgeplatzten Wunden. Buralei brauchte das Gesicht des Offiziers nicht zu sehen um zu erkennen was auf diesem vor sich ging. Er hatte eine bildliche Vorstellung vom finsteren Grinsen, dem Blick eines Raubtieres das auf seine Beute herabsah. "Sollen die Tiere des Waldes dich fressen mein Guter" Das spitze Kinn des Offiziers lag auf der Buraleis Schulter, die tiefe brummende Stimme des Mannes grollte durch seinen Brustkorb. "Ich hoffe es war euch eine Lehre" Zuerst brachte schallendes Gelächter seine Trommfelle zum Erzittern, dann machte dieses einem Schaben Platz als der kalte Stahl einer Klinge die Seile durchtrennte. Wie ein nasser Sack fiel Buraleis Körper in sich zusammen. Am ganzen Leib zitternd blieb er liegen. Noch einmal lachten die Soldaten um ihn herum dann verschwanden sie. Buralei wusste was sie mit seinen Freunden getan hatten. Diejenigen die die Schlacht überlebt hatten waren enthauptet und vor den ersten Bäumen des Waldes zur Ebene hin auf ihren eigenen Speeren aufgespießt worden. Grenzenloser Hass durchflutete seinen Kopf. Dieses wiederenfachte Feuer hielt ihn am Leben - bis eine Begegnung alles verändern sollte. Buraht schüttelte sich und versuchte die Bilder der Erinnerung aus seinem Kopf zu vertreiben. Wieder hatten sie ihn eingeholt und beinahe in die Knie gezwungen. Sich an an die Wand stützend wischte er sich mit der freien Hand den Schweiß von der Stirn und sah den dunklen Treppengang hintunter. Einige Augenblicke später hatte Burath die Kontrolle über sich zurückgewonnen. Eine Fackel entzündete sich knisternd in seiner Linken während er die Stufen hinabstieg.. |
|||||||||||
29.01.2004, 23:54 | #3789 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Staub wirbelte auf. Der Raum lag im dämmrigen Zwielicht und der Geruch von altem Holz, brennendem Stroh, entzündetem Öl und längst ausgebrannten Fackeln drängte sich in seine Nase. Die Luft war feucht und muffig und bildete einen dünnen schmierigen Film auf seiner Haut. Die Fackel vor sich führend tat Burath ein Schritt nach dem anderen und gelang so immer tiefer in die Kammer. Umgeworfene und teils zerbrochene Möbelstücke machten den Weg beschwerlich. Angestrengt versuchte er etwas zu erkennen, entdeckte aber nichts außer wertlosem Schrott und Gerümpel. Erst ein leichtes Aufblitzen weckte seine Aufmerksamkeit. Er trat näher und fand sich vor einem langen Regal wieder. Es zog sich die ganze Wand entlang und diente einst wohl der Halterung von Waffen. Überhaupt ergaben jetzt die ganzen verstreuten Teile und Möbelstücke in dem Raum einen Sinn. Auf einmal hatte Burath das Bild einer gut gefüllten Waffenkammer in seinem Kopf und seine Augen bekamen wieder ein entzücktes Funkeln. Doch von den ganzen blitzenden und funkelnden Schwertern, Messern und aufgehangenen Bögen war nichts zu sehen. Von plötzlich aufkommender Eile getrieben begann er mit der Suche. Und er hatte Glück. In einer Ecke am Ende des Raumes fand er sie. Mehrere wild übereinander gehäufte Schwerter und Messer in allen Formen und Größen. Nachdem er die Fackel seitlich zwischen irgendwelchen lose herumliegenden Steinbrocken befestigt hatte ging er auf die Knie und musterte die vielen Klingen genauer. Fast alle wiesen Mängel auf, hatten Risse oder waren verformt. Es verging viel Zeit bis er zwei Schwerter, ein Messer und einen Dolch aussortiert hatte. Sie waren in gutem Zustand und würden ihren Dienst tun. Überhaupt würden sie ihm einen großen Gefallen erweisen. Ohne Waffen fühlte er sich nackt. Waffen waren schon bald ein Teil von ihm geworden, den er die letzten Tage schmerzlich vermisst hatte. |
|||||||||||
01.02.2004, 00:15 | #3790 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Superluemmel hat Geburtstag -
Gratuliere und wünsch dir alles Gute altes Lümmelchen! Egal ob als Lebendes Dunkel oder böser General ... es war immer eine Freude mit dir! (und ja ich gebe zu .. häufig auch herausfordernd ^^ ) |
|||||||||||
01.02.2004, 22:52 | #3791 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Schabend schob sich kalter Stahl in eine aus stark gehärtetem Leder gearbeitete Schwertscheide. Hier würde die Klinge ruhen bis der Blutdurst sie nach draußen zwang und der Träger ihr half sich am Fleisch eines Feindes zu laben. Sie würde schneiden, Muskeln zerreißen, Knochen splittern und sich im Blut baden. Für nichts anderes war das Schwert geschaffen worden. Eben hatte es noch gesungen als seine scharfen Kanten Luftmassen durchschnitten, nun war es verstummt und würde erst wieder Laute anschlagen wenn Gefahr seinen Meister umgab. Doch der feste Griff, die starken Finger die sich um den Band umwickelten Griff schlossen waren ein deutliches Zeichen dafür, dass es bis zum diesem Tag nicht mehr lange dauern würde. Die Schnalle des Waffengurtes klackte, feiner Sand knirschte unter den Stiefeln des Mannes der sich dem Aufgang zuwandte, die Fackel wieder aus der Steinbrockenhalterung befreite und beiläufig das gefundene Messer im Stiefel verschwinden lies. Burath lächelte zufrieden und schob sich eine einzelne Haarsträhne aus dem Gesicht. Die Symbiose mit dem Waldgeist war für ihn Freude und Qual zugleich, ein Arm der ihn hielt, aber auch ein Schatten der wie eine finstere Wolke über ihm lag. Eine glückliche Fügung des Schicksals war es wohl gewesen, die ihn in dieses Herrenhaus und nun in die Kellergewölbe führte wo ihm noch einmal die Möglichkeit geboten wurde seine Bestimmung zu erfüllen und seiner Vergangenheit gerecht zu werden - ihm wurde die Ehre zu Teil eines Tages als Krieger zu sterben. |
|||||||||||
03.02.2004, 00:25 | #3792 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Burath war in der Eingangshalle angekommen und sah über den blank geputzten Marmorboden hinweg zu einem weiteren Treppenaufgang der wohl in die Gemächer führte. Von der Amazone hatte er einiges über diese Bauten erfahren, doch verhielt sie sich ihm gegenüber noch immer zurückhaltend und verschlossen. Wohlmöglich sollte er sich glücklich schätzen das sie ihn überhaupt in ihrere Gegenwart duldete. Auch die Waffen die plötzlich seinen Körper zierten bedurften einiger Erklärung. So hatte sich Burath Dinge wie "Elender Dieb" und "Schänder" an den Kopf werfen lassen müssen und spürte ein weiteres Mal den kalten Stahl einer Klinge an seinem Hals. Jedes mal wenn er vor diesem Weibsbild stand war die Stimmung gereizt und angespannt. Bald einem Vulkan gleich der kurz vor dem Ausbruch stand. Burath wäre nicht überrascht gewesen, würde irgendwo im Schatten ein Schütze mit gespanntem Bogen lauern und nur darauf warten den Pfeil auf ihn feuern zu dürfen. Das Argument er könne ihr im Falle eines Angriffs so besser zur Seite stehen hatte jedoch seine Wirkung erzielt, auch wenn die Amazone ihn als Antwort nur schulterzuckend und im vorbeigehen mit einem strengen Blick musternd verloren zwischen den Säulen im Thronsaal stehen lies. Das Haupthaus hatte mittlerweile wieder einiges von seinem einstigen Glanz zurückgewonnen. So waren Schutt, Dreck und Staub entfernt, Möbelstücke erneuert und wieder aufgestellt worden. Burath lächelte zufrieden in Erwartung der baldigen Fertigstellung der Arbeiten an diesem Gebäude. Seine Schritte hallten durch die Halle und gesellten sich unter das Knistern des Feuers welches die Räumlichkeiten in gedämpftes Zwielicht tauchte. An einem Fenster im oberen Stockwerk hatte er Platz gefunden, sich auf dem Fensterbrett niedergelassen und den Blick hinaus auf den wunderschönen Nachthimmel gerichtet. Leises Pfeifen mischte sich unter das Rauschen des Meeres, Töne die etwas Sehnsüchtiges in sich bargen und vom Wasser in die Ferne getragen wurden. |
|||||||||||
03.02.2004, 11:40 | #3793 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Man in Black oder: ein Schwarzmagier wird 15 -
Herzlichen Glückwunsch :) |
|||||||||||
03.02.2004, 16:38 | #3794 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Silberne Schuppen glänzten unter einem engmaschigen Netz, verzweifelt zappelten Körper unter der Decke aus zusammengeflochtenen Striken und Seilen im vergeblichen Versuch ihrem Ende zu entgehen. Wölfe hatten die Beute gewittert und folgten schwanzwedelnd dem Netz welches über den Steg hin zum Bootshaus gezogen wurde. Burath versuchte sie mit Flüchen und Beschimpfungen zu vertreiben doch brachen seine Worte unter dem Messer zwischen seinen Zähnen und endeten letztendlich in einem unverständlichem Brummen. Eisiger Wind fegte über die kleine Insel und zog die einzelnen Wassertropfen zu langen Linien über seinen nackten Oberkörper. Allein der benötigten Anstrengung für diese Unternehmung hatte er es zu verdanken, dass er nicht am ganzen Leibe zitterte. Ebenso war die Aussicht auf ein gutes und reichhaltiges Abendessen mehr als Motivation genug für diese Schinderei in eisiger Kälte. Am Bootshaus angekommen ließ Burath das Netz fallen und lockerte seine verspannten Muskeln. Das Messer fand den Weg zurück in die Scheide und der Stoff des ärmellosen Hemdes schmiegte sich wieder an seinen Oberkörper. Während der Mann geradewegs auf das Herrenhaus zusteuerte klackte auch die Schnalle des Waffengürtels der sich über seine Hüften legte. Mit einem schrillen Pfiff zog Burath die Aufmerksamkeit der Wölfe auf sich und deutete mit einer knappen aber verständlichen Handbewegung in Richtung der anderen Gebäude. Allein würde er die Meute hier sicher nicht zurücklassen aber er wollte die Amazone holen die durchaus ihren Teil für das Abendessen beizutragen hatte. |
|||||||||||
03.02.2004, 22:34 | #3795 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
"Ich würde nicht einmal daran denken" Die feingeschliffene Klinge strich wie ein kalter Eiszapfen über Elpede's Kehle, so fest das er es kaum wagte zu atmen. Sein Blick glitt hinüber und entdeckte ein Paar geschnürte Fellstiefel, eine weite Hose an deren rechtem Knie eine kleine Metallplatte eingearbeitet war, dann die lange Klinge und den dazugehörigen Schwertarm der den Weg zu einem langen breiten Grinsen bildete. Burath musterte den Mann vor sich aus funkelnden Augen. Der Schein des Mondes ließ seine Haut verblassen, verdeutlichte aber die Tätowierungen die sich über seinen gesammten linken Arm zogen. Die Frau die nur unweit von Elpede in Stellung gegangen war sprang auf und hielt nun ihrerseits den Bogen auf Burath gerichtet, hielt aber ganz schnell inne in der Bewegung als Melyssas Dolch in ihren Rücken berührte. Die Amazone und der Einzelgänger waren gerade dabei gewesen ihre ausgenommenen Fische zu braten und anschließend zu verzehren, als sie vom Gejaule der Wölfe und ihren aufgstellten Ohren alarmiert worden waren. Ein fremder Wolf hatte sich zu nah an die Gebäude gewagt und die Aufmerksamkeit der hier heimischen Wölfe auf sich gezogen. Doch noch etwas erregte sie. So sehr sich die beiden auch angifteten, in einem solchen Moment waren die Streitigkeiten schnell vergessen und ein selbes Ziel machte sich in ihren Köpfen breit, spannte ihre Muskeln und pumpte Adrenalin durch ihren Körper. Sie würden dieses Herrenhaus nicht ungeschützt lassen. Sie arbeiteten sich nicht über die Brücke und das Torhaus in das Waldstück, sondern wählten selbst den unangenehmeren Weg durch das Wasser und gingen zu zwei Seiten einen größeren Bogen durch die massiven Baumstämme. Burath schritt leicht geduckt durch den Schnee von Schatten zu Schatten und hatte kurz darauf die beiden Lauernden gefunden. Nun sah er strengen Blickes hinunter zu dem einen und bedachte die andere mit dem leichten Anflug eines Lächelns. "Was wollt ihr hier?" |
|||||||||||
03.02.2004, 23:29 | #3796 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Vom plötzlichen Schein lodernen Feuers das bizarre Schatten auf die Schneckedecke und hölzernen Säulen zauberte sowie den beunruhigenden Ausrufen war sich Burath seiner Position in diesem Kräftemessen nicht mehr ganz so sicher. Der Wolf hinter ihm bereitete ihm keine Sorgen. Würde er angreifen so war zumindest die Gefährtin des Mannes unter ihm dem Tode geweiht und er selbst wohl auch. Aber die Frau welche dem Herrenhaus mit einer Fackel bewaffnet nun näher war als Burath selbst trieb seine Stirn in sorgengeschwungene Falten. Entweder die Situation eskalierte und mehrere Leichen würden in ihrer Blutlache den Boden zieren und das Herrenhaus in Flammen stehen, oder sie fanden einen Kompromiss der beide Seiten zu einem Waffenstillstand bewegte. Von beiden Möglichkeiten war er nicht sonderlich angetan, tendierte letztendlich aber mehr zum Versuch eines Kompromiss. "Euren Bögen legt ihr einen Fuß weit vor euch auf den Boden und dem sabbernden Vieh hinter mir verdeutlichst du, dass es sich etwas anderes zum Nachtmahl suchen soll. Wenn eure Freundin da drüben ihre Fackel niederlegt so werden auch wir die Waffen zurücknehmen." Nachtdem Burath diesen Vorschlag auch der Frau im Hofe Herrenhauses lautstark deutlich gemacht hatte wartete er kühl auf eine Reaktion. Er würde töten wenn es nötig war, dennoch zog er das Schlachtfeld zum Sterben vor.. |
|||||||||||
04.02.2004, 00:27 | #3797 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Im Nachhinein bereute es Burath nicht zugestochen zu haben. Ein blutiges Gurgeln aus der Kehle des Mannes wäre ihm lieber gewesen als dessen Tonfall. Aber wer konnte schon die Zukunft vorausahnen. Vielleicht bot sich ihm eines Tages doch noch die Gelegenheit in den Genuss davon zu kommen. Ausdruckslos schob er sein Schwert zurück in die Scheide am Gürtel, spähte mit scharfen Blicken durch die Baumstämme hindurch und wandte sich anschließend wieder seinem neugewonnenen Freund zu dem er ein Lächeln schenkte das selbst der Tod nicht besser vollbrachte. "Im Thronsaal wurde eine Tafel aufgestellt. Dort findest du gebratenen Fisch und Amazonengebräu. Wenn dir das nicht reicht dann geh dir selbst etwas jagen. Schlafen kannst du auch gleich dort. Sicherlich nicht so bequem wie ein Himmelbett aber sicher angenehmer als blanker Stein unter freiem Mondschein in eisiger Kälte." Burath ließ ihn mit einem kurzen, abschließenden Nicken bei den Amazonen stehen die sich angeregt unterhielten und schritt durch das Torhaus über die Brücke, einige verwirrt rumstehende Wölfe mit sich winkend. Wenige Augenblicke später folgte auch der Rest. |
|||||||||||
04.02.2004, 20:20 | #3798 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Die Gildenlosen #4 -
Hm .. einen Aufnahmestop in dem Sinne halte ich nicht unbedingt für notwendig. Durch die Einschränkungen in der Anzahl der maximal möglichen Gildenlosen und den verschiedenen Terminen für den Einstieg als Gildenunabhängiger ist es schwer genug ein solcher zu werden. Zumindest muss man nicht damit rechnen das sich alle 2 Wochen ein neuer mit einem gildenlosen Rang schmückt. Denke das ist ok so ;) |
|||||||||||
05.02.2004, 00:52 | #3799 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Platsch ... Platsch ... Platsch ... Immer mehr kleine Steine tauchten hinab in das tiefe Grau des Meeres, kleine Strudel hinter sich her ziehend suchten sie ohne geringste Kursänderung den Weg nach unten auf den Grund. Der Mann der sie geworfen hatte stand am Ende des Steges, sich einige wenige Schweißtropfen von der Stirn wischend und mit den Augen den Mond fixierend. In diesem hellen Gebilde schien er etwas zu suchen. Wohlmöglich die Antworten auf viele Fragen die seine Vergangenheit und die Gegenwart aufgeworfen hatten. Burath wusste das die alte Zeit, sein altes Leben nicht wieder zurückkehren würde. Ebeneso wenig würde er hier lange überleben sollte er stur alte Traditionen wahren und den Versuch anbringen einen Teil seiner Geschichte wiederzufinden. Stillschweigend betrachtete er die Tätowierungen die sich seinen gesamten linken Arm hinab bis zum Handgelenk zogen. Der Mond hatte seine Haut blass werden lassen und hob die schattenhaften Linien und Muster auf der Hülle die sein Fleisch schützte noch viel deutlicher hervor. Es waren Zeichen seiner Vergangenheit, die letzten Überbleibsel längst vergangener Zeit. Burath lächelte und warf auch den letzten Stein ins Meer.. |
|||||||||||
06.02.2004, 14:31 | #3800 | |||||||||||
Burath Beiträge: 3.896 |
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Die Augen zu schmalen Schlitzen verengt hielt Burath seine Werke dem Himmel entegegen und musterte sie eindinglich. Er trat einen Schritt durch einen Haufen von Holzspähnen nach draußen, schirmte mit der freien Hand sein Sichtfeld vorm grellen Sonnenlicht ab und prüfte die Holzschwerter auf Risse, Unebenheiten oder Dellen. Ein erleichterter und zufriedener Seufzer bestätigte den Erfolg seiner Arbeit. Mehrere Übungsschwerter, die keinerlei Mängel aufwiesen, waren nach stundenlanger Schnitzei in seinen Händen entstanden. Burath hatte sie mit präziser Genauigkeit gefertigt, ganz so als hing sein weiteres Leben von diesen Übungsschwertern ab. Es waren drei Waffen unterschiedlicher Größe. Eine die bald einen Fuß Länge aufwies, die andere etwa einen Arm lang war und das letzte Stück die Größe eines Langmessers hatte. Doch eine Besonderheit wiesen sie alle auf. Sie waren samt Heft ganz leicht geschwungen und recht dünn im Vergleich zu normalen Klingen. Eher vergleichbar mit einem fernöstlichem Schwert. Es war nun an der Zeit alten Gewohnheiten nachzugehen, die Vorbereitung um dem Weg zur Erfüllung seiner Bestimmung gewachsen zu sein und einstiges Können wieder aufleben zu lassen. Burath ging zu Boden und stützte seinen Körper auf den eingeknickten Beinen. Das größere Holzschwert lag bereit rechts neben ihm. Er nahm einen tiefen Atemzug, schloss die Augen und faltete die Hände vor sich zusammen. Lange verharrte Burath in dieser Position, gleich einer Statue umgeben vom Rauschen des Meeres und Pfeifen des Windes.. |
|||||||||||
|