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06.02.2004, 22:15 #3801
Burath
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Spinnstube der Amazonen # 1 -
Proph .. war das nicht der Name eines Designers der sich auf tigerfarbene Strings spezialisiert hat? ;)
07.02.2004, 22:04 #3802
Burath
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Das alte Herrenhaus am Fjord -
Laub wehte über den Hof, getragen vom eiskalten Wind der über die Insel fegte und ein Trauerlied sang. Luftmassen strichen über Burath's Harre und formten es zu bizarren Bildnissen die einer ständigen Änderung unterlagen. Doch war dieses in diesem Augenblick auch die einzige Bewegung. Burath selbst stand wie versteinert mittig im Hof des Herrenhauses, die Beine gegen den Boden gestemmt und sein Übungschwert beihändig in einer Linie zum rechten Bein führend. Unter seiner Haut brannte es wie heißes Schmiedefeuer, gespannte Muskelstränge die sich deutlich unter dem dünnen Stoff abzeichneten und schon seit Stunden ihren Dienst verrichteten, diesen nun aber zu verweigern versuchten. Ein einzelner glitzernder Schweißtropfen perlte über seine Stirn, einen Atemzug später hob sich das nachgebaute Schwertblatt horizontal auf die Höhe seiner Augen.

Stunden waren vergangen seitdem Burath die Meditation beendet hatte und in Verbindung mit verschiedensten Schritten, Sprüngen und anderen Bewegungen Luftmassen zerschnitt. Laub knisterte unter seinem rechten Stiefel der sich einen halben Schritt weit nach vorn geschoben hatte um dem Rest des Körpers genügend Halt zu geben. Noch immer umklammerten beide Hände das Heft, führten es nun aber vor seinen Bauch und wiesen die Spitze der hölzernen Klinge auf den Hals des imaginären Feindes. Zwei Lidschläge später wirbelte das Holzschwert über seinen Kopf, scherte nach rechts aus und beschrieb eine halbskreisförmige Bewegung hin zur linken Hüfte.

Doch der Krieger hielt nicht inne in der Bewegung, sondern drehte mit seiner Hüfte mit und ging zeitgleich immer weiter in die Knie, riss das Schwert in einem letzten Anflug eines energiegeladenen Impulses während einer vollen Drehung in Brusthöhe mit herum und stoppte das Schwert in schräger Haltung die seine Seite und den Ellebogen vor Angriffen deckte. Langsam wich Luft aus seiner Lunge, das Funkeln seiner Augen ermattete und Burath sackte auf die Knie. Lange war er seinen Übungen nachgegangen, hatte sich an den Rand der Ohnmacht gequält doch nun forderte die Anstrengung ihren Preis. Nun war es allein sein Übungsschwert welches dem den nötigen Halt gab damit er sich aufrecht halten konnte. Schwarze Schatten wogten über seinen glasigen Blick und formten ein Spiel von schattenhaften Wesen. Am ganzen Leib vor Erschöpfung zitternd sah Burath hinauf zum Mond und lachte..
08.02.2004, 00:37 #3803
Burath
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Das alte Herrenhaus am Fjord -
Burath hatte sie lang beobachtet. Stillschwiegend hatte er im Schatten gesessen, eine jede ihrer Bewegungen verfolgt, die wohlgeformten Linien ihres Körpers als Silhouette im Angesicht des Mondes wahrgenommen und gleichzeitig genossen. Flacher Atem presste sich zwischen seinen Zähnen hindurch, starke Finger strichen über muskolöse Oberarme die einen herben aber kaum wahrzunehmenden Geruch von Meersalz auf sich hatten. Die Amazone hatte ihn nicht gesehen. So waren es allein zwei funkelnde Augenpaare die aus sanfter Dunkelheit hervortraten.

So saß er hier. Wenige Schritte entfernt von seiner Retterin, dem einzigen menschlichen Wesen welches mit ihm diese Insel bewohnte. Mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen verfluchte er des Schicksals Spiel. Für kurzen Augenblick schloss er die Augen, sog die frische Nachtluft in seine Lungen, lauschte dem dezenten Pfeifen des Windes und dem dominierenden Rauschen des Meeres. Noch immer an einer Wand in der Schmiede gelehnt sitzend pfiff Burath ein leises und kaum hörbares Liedchen..
08.02.2004, 01:23 #3804
Burath
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Das alte Herrenhaus am Fjord -
So schnell wie sie verstummt war schlug die Melodie erneut an, etwas sanfter und zurückhaltender noch als zuvor. Burath selbst war Gefangener der Töne geworden. In solch rauhen Zeiten gab es nur Weniges was einem Ruhe und Frieden für kurze Dauer bescheren konnte. Umso mehr genoss er was ihm gegeben wurde. Vorsichtig rutschte er hinüber zum Amboss, sich einen Platz neben dem Kopf der Amazone suchend. Der Mond schien durch die Tür herein und brach zumindest hier die Dunkelheit, entriss manches der Schatten und erlaubte es zumindest ein wenig zu erkennen.

Noch immer drangen leise Töne zwischen seinen Lippen hervor während Burath auf sie hinab sah. Der Anflug eines sanften Lächelns wanderte auf seine Lippen, veränderte die Töne dadurch ungewollt und bewegte ihn dazu sie erneut verstummen zu lassen. Für einen Augenblick herrschte absolute Stille dann lachte er ganz leise und fuhr mit einigen Fingern zaghaft durch die Haare der Amazone.
"Euch ist sie nicht ebenbürtig." stellte er fest und schwieg einen Augenblick. "Entschuldigt ..ich wollte euch nicht stören" fügte er flüsternd und entschuldigend hinzu..
08.02.2004, 20:35 #3805
Burath
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Das alte Herrenhaus am Fjord -
Helle Sonnestrahlen waren über Buraths Gesicht gefallen und hatten ihn lieblich wachgekitzelt. Grüne Augen kamen unter den sich langsam öffnenden Lidern hervor und fanden einen blonden Haarschopf in Höhe seiner Schulter der dank dem einfallenden Licht golden schimmerte. Es dauerte einige Atemzüge bis er seine Gedanken gesammelt und geordnet hatte um seine jetzige Lage zu verstehen. Ein sanftes Lächeln umschmeichelte Buraths Lippen während die Finger seiner linken Hand vorsichtig durch das Haar der Amazone strichen. Unter seinem Brustkorb hörte er seinen Herz schlagen und befürchtete es könnte die Frau wecken. Ein erleichterter Seufzer bestätigte das nicht so war.

Starke Finger umklammerten das angedeutete Heft seines Holzschwertes. Ein Blick zurück zur Schmiede, gefolgt von einem Nicken das vom Lächeln noch untermalt wurde, dann surrte die hölzerne Klinge bereits wieder durch die Luft, gefolgt von einem starken Körper der alles an Muskelgewebe in Arbeit versetzte um die Bewegungen schnell, präzise aber gleichermaßen elegant zu führen. Schon bald hatte Buraths Haut eine warme rote Farbe angenommen, sein Geist sich befreit von jeglichen Gedanken und alles folgte einem sich selbst steuernden Mechanismus. Ein frischer Wind wirbelte Blätter im Hof auf, strömte sogar in die Schmiede und spielte mit den Haaren der Amazone, die dort mit einer Decke zugedeckt lag.

***

Blasen schwebten nach oben und platzten an Oberfläche. Wasser überschlug sich über ihm und formte kleine Wirbel um die eintauchenden Partitionen seines Körpers. Einige Augenblicke vergingen dann stieß Burath prustend durch die Meeresoberfläche nach oben wo sich seine Lungen gierig mit Luft füllten. Wie tausend kleine Nadelspitzen stach die eisige Kälte in seine Haut, doch nicht weniger scharf war das Funkeln in seinen sich öffnenden Augen die geradewegs hinauf zum Mond starrten. Mit einer beiläufigen Bewegung strich Burath sich angeklebte Haarsträhnen aus dem Gesicht als er aus dem Wasser watete, sich anschließend am Strand die Hose überzog und in der Dunkelheit den Weg zurück ins Haupthaus suchte.

Wärme schlug ihm entgegen als Burath die Treppen zum Haupthaus nahm und Eingangshalle passierte die im orangen Schein der vielen Fackeln lag. Im Wandel von eisiger Kälte zu wohliger Wärme wurde ihm geradzu heiß, ebenso schnell schwanden die glitzernden Fäden aus Meerwasser auf seinem bloßen Oberkörper. Der Geruch von Öl und brennendem Holz stieg erneut in seine Nase, doch war ihm dies mittlerweile vertraut und schenkte ihm ein Gefühl von Geborgenheit welches er vor einigen Tagen noch verloren glaubte. Im Thronsaal angekommen kam Burath vor der langen Tafel zum stehen, langte mit einer Hand nach einem Stück Brot, während sein Blick hinüber zur Bank glitt wo seine restlichen Kleidungsstücke aufgestapelt waren..
08.02.2004, 21:31 #3806
Burath
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Das alte Herrenhaus am Fjord -
"Ich war nur kurz drin" erwiederte Burath und grinste. Sein Blick wurde entschuldigend und fuhr ausweichend über die Tafel, abwechselnd vom Brot über die Krüge hin zum Amazonengebräu. Vieles hatte ihn hart werden lassen. Kämpfe, Schlachten, Mord und das Leben in freier Natur. Jetzt jedoch focht er einen Kampf den er nicht gewinnen konnte. Es war nicht allein die Hitze der Fackeln in ihren goldenen Halterungen die ihn umströmte, viel mehr wurde es eine die aus seinem Inneren kam und dem Mann eine Schweißperle auf die Stirn zwang.

Immer wenn Burath den Versuch anbrachte zu ihr hinüber zu sehen durchflutete ihn eine Scheue die der Krieger so gar nicht gewohnt war und er sah ausweichend woanders hin, einfach auf die Gefahr hin von ihrem Blick gefangen zu werden. Eine störrische Blockade seines Geistes der er selbst nicht mehr Herr war. Burath zwang sich einen kräftigen Schluck des Amazonengebräu hinunter und suchte noch im selben Moment einen Weg aus diesem bedrückenden Schweigen, wenn auch weniger erfolgreich. Er seufzte..
08.02.2004, 22:20 #3807
Burath
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Das alte Herrenhaus am Fjord -
"Nein, es ist nichts" Burath zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, was ihm dank der schönen Amzone auch nicht sonderlich schwer viel. Hereinstürmende Feinde, die den beiden nach dem Leben trachteten oder etwas Vergleichbares wären ihm in seiner Situation ein Segen gewesen. Mutig hätte er sich auf sie geworfen und warmes Fleisch mit kaltem Stahl geschnitten, nun aber stand er hier auf verlorenem Posten und wusste nicht was er tun sollte. Burath hatte den Fehler begangen und ihr in die Augen gesehen, nun hielt ihr Blick ihn gefangen, schlimmer als Kerkerketten die sich in das Fleisch um Handgelenke gruben.

Eine merkwürdige Fügung des Schicksals. Sein Leben war beherrscht vom Kampf, viel mehr lebte er dafür. Dinge wie Freundschaften, Vertrauen, Enttäuschung, Verrat und Verlust waren begleitende Dinge gewesen die Burath in Verbindung mit Freude oder mit Leid hatte kennenlernen dürfen. Aber nichts von dem entsprach den Gefühlen die jetzt in ihm aufwallten. Angefangen hatte alles damit das er beinahe von Wölfen zerfleischt worden wäre denen es nach Rache für einen gefallenen Bruder dürstete. Nun war er sich nicht mehr ganz so sicher ob die Rettung der bessere Weg war. Zumindest wäre ihm diese Schande erspart geblieben. Burath lächelte verlegen und strich zaghaft mit einem Finger über die weiche und wohlgeschwunge Wange der Amazone bis hin zu ihrem Kinn..
11.02.2004, 13:31 #3808
Burath
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Das alte Herrenhaus am Fjord -
Es war die Berührung eines fremden Körpers die ihn weckte, ein sanfter Stoß gegen sein Knie und warmer, süßer Atem der über seine Haut strich. Burath öffnete die Augen um sie gleich wieder zu schließen. Die Sonne fiel golden strahlend durch ein Fenster in das Zimmer und benetzte alles im gleichfarbigen Schimmer. Ein buntes Gemisch aus Gefühlen durchflutete seinen Körper, kribbelte unter seiner Haut und zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen. Wahrlich er hatte vieles gewonnen und nichts verloren. Zumindest glaubte er das während seine Blicke über da wunderschöne Gesicht der Amazone glitten. Das wahre Ausmaß und die Tragweite einer solchen Veränderung in seinem Leben sollte der einstige Einzelgänger erst später kennenlernen. Burath hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen, erhob sich schwerfällig aus dem Bett und schritt sich streckend und gähnend durch die Gemächer des Herrenhauses.

Nackte Füße tappsten über die blanken und glatt geschliffenen Marmorplatten der Eingangshalle und kamen erst vor der Tafel im Thronsaal zum stehen. Burath rieb sich die Augen und hielt Ausschau nach einem Eimer den er ein Stück Brot sowie einen Apfel später auch gefunden hatte. Rauhe Hände tauchten hinab in das klare Wasser welches einst als Schnee vom Himmel gefallen war und nun über seine Haut perlte. Burath hatte die Augen geschlossen während der Schwamm immer wieder kaltes Wasser in sich aufsaugte, es über dem Gesicht und den Schultern des Kriegers ergoss und feine glitzernde Fäden über stark ausgeprägte Muskeln, Narben und Tätowierungen zog. Nachdem auch seine allmorgendliche Reinigung, die er bald wie ein Ritual abhielt, geschafft war, sich der feine Stoff des Hemdes um die Haut seines Oberkörpers gelegt hatte und auch die Stiefel fest geschnürt waren griff Burath zu seinen Holzschwertern und ging nach draußen auf den Hof. Ein Feind würde ihm ausgelassene Übung nicht verzeihen und es lag auch nicht in seiner Absicht das Streben nach nicht zu erreichender Perfektion einzustellen..
13.02.2004, 00:08 #3809
Burath
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Das alte Herrenhaus am Fjord -
Schmerz... unendlicher Schmerz. Die pulsierenden Wellen der Pein schossen durch seinen Kopf, verkrampften Muskeln und trübten den Blick durch einen roten Schleier den Burath nicht mehr zu durchdringen vermochte. Schweiß lief wie ein Sturzbach seinen Rücken hinab, gleich einer eiskalten Hand die spielerisch mit den Fingerkuppen über seine Haut tänzelte. Flüche drangen als unverständliches und gequältes Gemurmel zwischen zusammengepressten Lippen hervor, zerstreut von heißer Luft die ruckartig ausgetoßen wurde. Gegen diese Macht konnte Burath nichts ausrichten. Mit jedem Atemzug um den er rang wurde sein Leiden größer und die Schmerzen gewannen an Intensität die ihm noch den Verstand rauben würden.

Burath verstand nicht warum, viel mehr versank er in einem Sumpf der Verzweiflung. Gehetzte Gedankenzüge klammerten sich an Erinnerungen und Bilder in seinem Kopf wie an rettende Äste die mit jeder Bewegung in unerreichbare Ferne wichen. Er focht gegen einen Gegner den er nicht sah, einen Feind den er weder mit Schwert noch Kraft bezwingen konnte. Burath war sich nicht einmal sicher ob es sich um einen Feind handelte. Viel mehr war es das Wesen mit welchem er eine Symbiose eingegangen war was ihm nun diese Qualen bereitete. Der Waldgeist der ein Teil von ihm geworden war, ihm nicht nur einmal das Leben gerettet hatte und wohlmöglich die ganze Zeit am Leben hielt.

Burath spürte wie sich etwas in seinem Körper regte. So als würde sich etwas glühend heißes durch sein Fleisch bohren und ihn von innen verzehren. Die Schmerzen zwangen ihn auf die Knie. Allein seine Arme vermochten es den Körper aufrecht zu halten. Wenn auch nicht sehr lange. Die schmerzverzerrte Grimasse wandelte sich schlagartig in eine Maske der Furcht als Burath sah wie sich unter seiner Haut etwas schlangenartiges bewegte. Fragen, unendlich viele Fragen schwirrten durch seinen Kopf, ein letzter Hilferuf, dann schlug sein Kopf dumpf auf die Marmorplatten und gähnende Dunkelheit umfing ihn.

Stunden mochten vergangen sein, vielleicht auch nur wenige Minuten oder Sekunden bis er vom Knistern des Feuers der Fackeln und dem beißenden Geruch des Rauchs unsanft geweckt wurde. Burath wusste nicht wie lange er hier im Thronsaal gelegen hatte, überhaupt brauchte er eine Ewigkeit um seine Gedanken zu sammeln. Seine Kehle war ausgetrocknet und der Schweiß stand in einem leichten Film auf seiner Haut. Alles was er wollte war Wasser und frische Luft. Der Krieger erhob sich schwerfällig um nach einer Decke zu greifen die er als Ersatz für einen Umhang über seine Schultern legte und stapfte nach draußen. Wie ein steinharte Wand schlug ihm die Kälte der frischen und vom Meergeruch untersetzten Nachtluft entgegen..
13.02.2004, 10:22 #3810
Burath
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Das alte Herrenhaus am Fjord -
Wolken verdeckten den Himmel wie eine kompakte Wand aus grau die nur unwesentlich heller war als die flache Ebene des Meeres. Das Tosen und Rauschen der Wassermassen dominierte die Geräuschkulisse unter die sich nur noch das leise Pfeifen des Windes mischte welcher mit leichten Zügen an der Decke des Mannes zerrte und seine Haare in verschiedene Richtungen wehte. Die Ratlosigkeit hielt ihn noch immer gefangen und hatte ihn nicht ruhen lassen. Wie sehr hätte sich Burath in die erholsam wirkenden Arme des Schlafes gewünscht aber etwas hinderte ihn daran und nun saß er hier, eingewickelt in ein Decke aus matt grünen und stark unterlaufenen Augen vor sich hin starrend. Der Krieger wusste nicht ob die Qualen letzte Nacht Traum oder Realität gewesen waren, doch war auch dies bedeutungslos im Wissen das ihm ein Zeichen gesandt wurde was ihm Sorgenfalten auf die Stirn zeichnete. Burath konnte das Geschehene nicht deuten und ergab sich dem Versuch den eigentlichen Sinn dahinter zu erkennen.

Kurz darauf tropfte eiskaltes Wasser von seinem nackten Körper und bildete eine dünne Lache auf dem Boden des Hofes. Nur wenige Augenblicke später folgte auch der Eimer dessen einstiger Inhalt nun über die Haut Buraths perlte und sich auf der Erde wieder zu einer Fütze zusammenschloss. Für einen Moment konnte Burath die Übelkeit in seinem Magen vergessen und klare Gedanken fassen. Ebenso wusch er sich rein vom abgestandenen Schweiß der von vergangener Nacht an seiner Haut klebte. Nach seiner wohltuenden und geradezu neubelebenden Reinigung atmete der Jäger mehrmals tief durch, eilte die Stufen des Haupthauses hinauf und schritt zielstrebig durch die Eingangshalle hin zum Thronsaal. Dort angekommen begann Burath damit seine Kleidung wieder anzulegen und sich zu bewaffnen. Schon dabei entspannten sich seine Gesichtszüge merklich und verzogen sich sogar zu einem Lächeln, als er aus den Augenwinkeln heraus die Gestalt einer jungen Frau auf sich zukommen sah..
13.02.2004, 14:22 #3811
Burath
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Die Bürgerwehr #4 -
www.bob-der-baumeister.com
14.02.2004, 16:34 #3812
Burath
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Das Sumpflager #20 -
Burath versuchte der flinkfüßigen Amazone zu folgen, hatte sie aber schon wenige Schritte später im Gewirr aus hölzernden Stegwegen, Ansammlungen einiger Hütten und dichten, matt grünen Rauchschwaden verloren. Herb würziger Geruch stieg in seine Nase und nistete sich dort ein. Im ersten Moment war er für ihn schier unerträglich, verlor mit der Zeit aber an Intensität und wurde eher zu einem beiläufigen Übel an das man sich gewöhnen konnte. Etwas erschöpft von der Reise lehnte sich Burath an einen gigantisch in die Höhe ragenden Baumstamm und schloss einen Moment die Augen. Doch fand er nicht die Ruhe die er suchte. Von überall her drangen Geräusche an sein Ohr. Lautes Gejubel und Gebrüll, beständiges Gemurmel und hier und da Geräusche die zu Kämpfenden gehören könnten.

Das Fest war in vollem Gange doch die Freude und gute Stimmung der Anwesenden konnte Burath nicht teilen. Wie ein schwarzer Schatten nistete die Erinnerungen an den Abschied von der Amazone und dem Herrenhaus in seinem Kopf. Den einzigen Trost fand er im Anblick seiner neuen Rüstung und der Ablenkung die ihm durch aufmerksames Beobachten der merkwürdig aussehenden Bewohner dieser Siedlung und deren Gästen geboten wurde. Das aufgeweckte Wesen dieser Amazone Blutfeuer hatte ihn während der Reise ebenso einwenig aufgebaut. Mit einem leisen Seufzer verließ Burath seinen Platz am Baum und schlenderte sich umschauend durch das Lager..
14.02.2004, 17:12 #3813
Burath
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Das Sumpflager #20 -
Einige lautgesprochene Worte störten die gedämpfte Geräuschkulisse und zerfetzten ihre Einfachheit da sie direkt an ihn gerichtet waren. Burath hielt inne in der Bewegung und sah aus den Augenwinkeln heraus einen dieser Sumpfbewohner auf sich zu kommen. Trotz der Störung und der merkwürdigen Gestalt des Mannes behielt sein Gesicht die starre Form einer ausdruckslosen Maske während seine grün funkelnden Augen den Sumpfler von oben bis unten musterten. Burath wusste nicht ob der kahlgeschorene Kopf zur Abschreckung dienen sollte oder viel mehr einem tradionellen Zweck diente doch fand die kräftige Statur und Bewaffnung seines Gegenübers mehr Beachtung.

"Man nennt mich Burath. Woher ich komme ist uninteressant." Es war angeborenes Misstrauen Fremden gegenüber, das Burath zu dieser Antwort bewegte. Er wollte nicht zu viel verraten bevor nicht selbst genug über sein Gegenüber in Erfahrung gebracht hatte. "Ich bin Schüler der Amazone Blutfeuer. Sie brachte mich hier her um mich im Umgang mit dem Bogen zu unterrichten. Ich verlor sie im Getümmel und wollte mich nun ein wenig umsehen." So viel Wahrhaut erlaubte sich der Jäger und entspannte seine Haltung ein wenig. "Wer seid ihr?"
14.02.2004, 18:06 #3814
Burath
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Das Sumpflager #20 -
"Was?" Die letzte Frage verwirrte Burath. Fragend zog er die Augenbraue hoch und konnte sein intensives Grübeln nur schwerlich verbergen. Schon von Blutfeuer hatte er eine Andeutung gehört, dass er selbst Bewohner dieser Barriere gewesen sei, doch hatte der Einsiedler, wie diese freche Amazone ihn zu nennen pflegte, diese Bemerkung mit einem Irrtum gleichgestellt und ihr keinerlei weitere Beachtung geschenkt. Die Worte von Artifex jedoch verdichteten die Hinweise auf eine Vergangenheit als Sträfling. Burath konnte sich nur schwer vorstellen konnte, einst Anhänger dieser Sumpfgemeinschaft gewesen zu sein. Da wo eigentlich aufklärende Erinnerungen hätten sein müssen, klaffte ein schwarzes Loch und die Enttäuschung war dem Krieger für einen winzigen Augenblick anzusehen.

"Ich weiß es nicht." lautete die knappe Antwort. Kurz aber sie entsprach der vollen Wahrheit. Burath schob die Gedanken daran beiseite. Er wollte nicht den Eindruck erwecken gänzlich verunsichert oder gar verwirrt zu sein. "Möglich ist es, nur halte ich es für sehr unwahrscheinlich. Vielleicht habt ihr Recht, vielleicht verwechselt ihr mich. Ich zumindest werde euch auf diese Frage keine zufriedenstellende Antwort geben können." Burath räusperte sich, sah dem Sumpfler in die stechend blauen Augen und versuchte das Thema in eine andere Richtung zu lenken. "Lehrmeister der Körperbeherrschung ... interessant." Seine Mundwinkel verzogen sich zu seinem schwachen Lächeln..
15.02.2004, 00:43 #3815
Burath
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Wolln wir uns was zum Valentinstag schenken? Oder Prophet gratulieren? -
Glückwunsch Proph :)
15.02.2004, 14:50 #3816
Burath
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Meditates Illustriertes SchatzkÄstlein -
Hm sollte es am Feedback mangeln .. so "oute" ;) auch ich mich als Leser und würde das Schatzkästlein gern abonnieren. Markus_Wenke@gmx.de
15.02.2004, 17:48 #3817
Burath
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Ein kleines Päckchen fiel in die Schale. Darin war eine gewisse Menge Sumpfkraut die Burath aus dem Sumpflager mitgenommen hatte. Gestern wurde regelrecht damit um sich geworfen, doch er selbst hielt nicht viel davon sich dem Rausch hinzugeben. Zumindest hatte der Krieger so die Möglichkeit gehabt eine ansehnliche Menge zu sammeln die er gut hätte verkaufen können. Nun würde das Kraut eben so seinen Zweck erfüllen. Trockene Unterkunft und eine warme Mahlzeit lockten. Sich eine solche Gelegenheit entgehen zu lassen wäre ebenso törricht, außerdem besaß Burath nichts anderes von Wert was er hätte geben können. Seine Kleidung und Waffen waren ihm teuer und lieber würde er die Nächte draußen im Wald verbingen als sie wegzugeben.

Stirnrunzelnd trat Burath einen Schritt zurück, diese merkwürdige Gestalt aus Stein noch immer mit seinen Augen fixierend. Das alles war ihm ziemlich suspekt und er riet sich zur Vorsicht. Ohne sich großartig weiter umzusehen gesellte sich Burath wieder zu Blutfeuer und den anderen.
"Nett.."
16.02.2004, 13:25 #3818
Burath
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Burath hatte sehr gut geschlafen. Im Vergleich zu den Unterkünften der letzten Tage war dies hier die wahrlich angenehmere von allen. Die geisterhaften Diener und schwarzbewandeten Bewohner des Kastells bedurften einiger Gewöhnung aber schon bald schwand ein großer Teil des Misstrauens dieser Wesen und Magier gegenüber. Burath mahnte sich zu einer gesunden Portion Vorsicht, verhinderte aber das sein Handeln gänzlich davon bestimmt wurde. So griff der Krieger unbeschwert in einen Korb und nahm etwas von dem weichen Brot, was er zusammen mit einem aufgestrichenen Stück Butter verzehrte.

Ummantelt vom aufsteigenden Dampf des heißen Getränks in der Tasse zwischen seinen Händen wanderte sein Blick abwechselnd über die Gestalten welche auch am Tisch platzgenommen hatten. Er wollte gerade versuchen, mögliche Lebensgeschichten aus ihren Gesichtern zu deuten, als Blutfeuer das ganze unterbrach in dem sie zu ersten Übungen rief..
"Gerne doch"
16.02.2004, 14:34 #3819
Burath
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Rund um Khorinis #16 -
Ein gedämpft schriller Laut, gefolgt von einem schmerzerfüllten Aufschrei der durch Schluchten und Senken hallte erfüllte die frische Bergluft. Doch es war nich das Geschrei eines Verletzten oder Sterbenden, viel mehr war es das Gebrüll eines Mannes der einen kleinen Pfeil ihm Hintern stecken hatte. Burath nahm das Blasrohr aus dem Mund um es nicht zu verschlucken während er lachte. Endlich hatte er eine kleine Rache an diesem einen begleichen können.

Wie von Blutfeuer angewiesen hatte er das Blasrohr in den Mund genommen und es Kraft seines Atems und einem Finger, der die andere Öffnung bedeckte, luftdicht verschlossen. Der einzige Unterschied zu den eigentlichen Anweisungen bestand darin, dass er nicht auf den Moleratschenkel feuerte sondern auf ein gewisse Körperstelle des Mannes die durchaus Ähnlichkeiten zum eigentlich vorgegebenen Ziel aufwies. Tatsächlich hatte Burath es geschafft den kleinen Pfeil in Richtung von Elpede's Arsch zu befördern. Die Spitze des Geschosses drang nur knapp in das Hinterteil des Mannes ein, zwickte aber recht ordentlich wie man sehen konnte..
16.02.2004, 15:19 #3820
Burath
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Die Gildenlosen #4 -
Wenn man sich die Warteschlangen der größeren Gilden ansieht, könnte man vielleicht doch überlegen die Lehrmeisterposten der Gildenlosen mit aktiven Membern zu besetzen. Einfach aus dem Grund da diese unabhängig arbeiten und somit die anderen Gilden entlasten könnten. Vielleicht ne Überlegung wert..
16.02.2004, 22:25 #3821
Burath
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Die Gildenlosen #4 -
Ich bewerbe mich ebenfalls um den Posten als Lehrmeister für den einhändigen Kampf. Grund hierfür ist einfach der, dass mein Charakter rein auf Kampf ausgelegt wird und ihm Rahmen von Aushilfen, Quests etc. gut einen Lehrling mitnehmen könnte. Ebenso würde ich neben dem eigentlichen Unterricht im Schwertkampf auch ganz individuell weitere Lehrinhalte miteinbringen.



Gratulation Erzengel!
17.02.2004, 13:55 #3822
Burath
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Rund um Khorinis #16 -
Mit aufmerksamen Blicken bedachte Burath den kleinen Pfeil zwischen seinen Fingern, drehte ihn vorsichtig und beaobachtete wie er sich mehr und mehr mit Öl vollsaugte. Wahrlich eine kleines Ding, aber gefüllt mit dem richtigen Gift sicherlich effektiver als so manches Schwert. Seine Nackenhaare sträubten sich in aufgeregter Erwartung eines baldigen Versuchs und Vorstellung der Auswirkung eines solchen Werkzeugs. Finger strichen sanft über Federn, schienen sie besänftigen zu wollen und sich gefügig zu machen bevor sie frei durch die Luft schwirrten. Behutsam schob Burath den Pfeil in das kleine Röhrchen, nahm es erneut in den Mund und verdeckte das andere Ende mit einem Finger. Grüne Augen fixierten das Ziel während Hände in vorsichtigen Bewegungen die eigentliche Waffe ausrichteten. Plop

Der Anflug eines Lächelns schlich sich auf sein Gesicht und ließ die straffe und eigentlich gefühlslose Maske für einen Moment aufweichen, ein Strahlen welches dem eines Kindes in Energie und Ehrlichkeit ähnelte. Sichtlich zufrieden schritt Burath zum Scavengerschenkel und zog seinen Pfeil heraus. Er hatte getroffen, nicht perfekt aber seiner Ansicht nach sehr gut für einen der ersten Versuche. Der Krieger entfernte sich einige Schritte um über die flache Ebene des Hochtals zu sehen und sich im Sonnenschein zu baden, bis auch seine Begleiter mit ihren Übungsversuchen fertig waren. Die vier hatten wieder den selben Ort wie gestern ausgesucht, lag er doch geradezu perfekt für die Lehrstunden und leistete einen zusätzlichen Motivationsschub. Ein leises Pfeifen signalisierte Burath, dass er wieder an der Reihe war..
19.02.2004, 14:43 #3823
Burath
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Das Kastell des ZuX # 26 -
Der bestialische Gestank von verbranntem Fleisch, Tod und Verwesung lag in der Luft und schlug dem schwerverletzten Krieger entgegen, getragen vom Wind der die kleinen Feuer auf den Feldern schürte und die Brände über die ganze Ebene zog. Der Mann konnte dieser Qual weder mit vorgehaltener Hand noch zusammengedrückter Nase entgegenwirken und war ihr hilflos ausgeliefert. Die Übelkeit zwang ihn zu Boden wo er gnadenlos von ihr übermannt wurde und krampfhaft würgte während sich seine Finger in den von Staub und Asche überzogenen Boden gruben und sich dabei an angesengten Holzsplittern zerschnitten. Umgeben von tiefschwarzen Rauchschwaden, die ihm die Tränen in die Augen trieben und eine Sicht gar unmöglich machten, fühlte sich Buralei verloren.

Verzweiflung überflutete die Gedanken, welche noch immer um die Erinnerungen an die Schlacht und die darauf folgende Folter kreisten. Er hatte sie sterben sehen. Brüder, Freunde und Gesichter die er einst Tag für Tag an sich vorübergehen sah. Sie waren in einem guten Kampf gestorben, so wie es sich ein jeder von ihnen gewünscht hatte. Dafür hatten sie gelebt und ihren Tod in Kauf genommen. Viel mehr hatten sie sich damit einen Traum erfüllt der ihr ganzes Leben bestimmte. Doch jetzt, hier auf dem brennenden und stinkenden Feld, wo noch vor wenigen Stunden die Schlacht tobte, war dies für Buralei nur ein geringer Trost. Er hatte sie verloren. Alle. Noch schlimmer war jedoch, dass er lebte..

Ein Schrei entfuhr seiner Kehle als Burath aus seinem Bett nach oben schoss. Erschrocken erkannte der Krieger das Messer, welches er bereits in seiner Rechten schützend vor sein Gesicht hielt. Kopfschüttelnd legte er es bei Seite und hiefte seine Beine über die Bettkante. Vieles war zur Routine geworden, Schutzmechanismen seines Körpers, reflexartig verinnerlicht denen als Grundlage die ständige Angst im Hinterkopf diente. Nicht die Angst vor dem Tod, oder vor einem nahenden Feind, allein die vor dem Verlust nahestehender Menschen. Seit dem traumatischen Erlebnis, welches ständig Bilder und Träume in seinem Kopf hervorrief, hatte Burath nie wieder jemanden weiter an sich herangelassen. Erst die Amazone im Herrenhaus hatte es geschafft, die Barriere zu brechen. Er vermisste sie..

Surrend teilte das funkelnde Schwertblatt Luftmassen in elegegant kreisenden Bewegungen, immer da wo ein imaginärer Feind versuchte den Weg des Kriegers zu kreuzen. Kraft stark gespannter Muskelstränge und verinnerlichter Bewegungen wurden sie in kurzer Zeit niedergestreckt, doch schien ihr Ansturm nicht abzuklingen. Zumindest ergab sich dieses Bild für etwaige Beobachter die Burath bei den Übungen zusahen. Er hatte das hoch emporragende Kastell hinter sich gelassen, knisternde und nach Öl riechende Fackeln gegen frische Luft und frostige Kälte getauscht. Diese Freiheit und Schönheit der Natur sammelte und beruhigte seine Gedanken, befreite den geschundenen Mann von den quälenden Bildern, die ihn letzte Nacht heimgesucht hatten.
19.02.2004, 17:23 #3824
Burath
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Die guten Geister der Gildenlosen -
Die von dir genannten Freiheiten kann man auch in einer der Gilden genießen. Im Grunde profitiert man nur. Es gibt immer Leute die mit einem schreiben, großartig Befehle folgen muss man auch nicht. Ein leitender Faden ist manchmal gar nicht verkehrt. Ein weiterer Vorteil ist, dass du die Karriereleiter schneller empor kletterst wenn du dich gut anstellst und dich ordentlich engagierst ;)
19.02.2004, 23:01 #3825
Burath
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Das Kastell des ZuX # 26 -
"Guten Abend die Damen" Ein leichter Schritt nach vorne, gefolgt von einer theatralisch tiefen Verbeugung führte den Mann aus dem Schatten hinein in grellen Mondschein. Eine alte Form der Höflichkeit welche eher selten Anwendung fand. Jedoch hielt er sie hier für angemessen. Burath lächelte warm und musterte die zwei Frauen aus funkelnden Augen. Wahrlich sie hatten einen schönen Platz gefunden. Zumindest hatte er lange keinen Schöneren entdeckt. Ein kleiner Hof, umgeben von schützendem Stein und überdacht vom Sternenmeer. Er schwieg einige Augenblicke und ließ sie an sich vorüberziehen, einfach um die Schönheit und Ruhe des Moments auszukosten. "Ich habe mich entschieden" meinte er schließlich zu Blutfeuer und brach damit das Schweigen.
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