World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Ahram |
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25.01.2002, 18:07 | #301 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Abstieg in die Unterwelt #2 -
Schritt um Schritt, immer ein Fuß vor den Anderen. Ahram hatte aufgehört die Stunden zu zählen, es war sowieso sinnlos in diesen monotonen Gängen. Schwarz und Grau schienen die einzigen Farben zu sein die in diesem Teil der Hölle bekannt waren. -Dort, seht doch! Der Exmagier schreckte aus seinem müden Trott hoch. Vor ihnen weitete sich der Höhlengang, wurde breiter, gab die Sicht aus eine Art Tor frei. Die hölzernen Flügel waren weit geöffnet. Die Gefährten traten durch den Torbogen, sahen sich um und blieben ersteinmal erstaunt stehen. Sie schienen am Ziel zu sein. Ahrams ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Auf den ersten Blick könnte man meinen in einem Tempel Innos zu weilen, doch schon einen Augenblick später erkannte man gravierende Unterschiede zwischen einem Bauwerk des Lichts und dem Raum, in dem sie sich nun befanden. . Sie befanden sich in einer Kathedrale von gigantischen Ausmaßen.Ihre Füße standen auf grauem Fels, so glattpoliert dass der Exmagier sein eigenes Antlitz darin erkennen konnte. Große steinerne Säulen ragten in die Höhe, stützten eine gigantische Kuppeldecke. Kleine Rillen durchzogen sie, lava schien durch sie zu pulsieren, so dass es aussah als ob sie von einem Adernnetz der Hölle durchwirkt waren. Die Wände bafanden sich hunderte von Metern von den Abenteuren entfernt, riesige Glasfenster warfen feuerroten Schein auf einen Teppich ganz aus schwarzem Samt. Dieser zog sich durch die Halle, eine Reihe langer Treppenstufen hinauf, und endete schließlich, einige Kilometer entfernt, vor einem großen Tor. Irgendwo in der Mitte zwischen den Gefährten und diesem Tor nahm Ahram eine Gestalt wahr, eine große Statue, gehauen ganz aus schwarzem Stein. Sie stand aufrecht auf einem breiten Sockel aus dunkelgrauem Fels. Ihre genaue Gestalt blieb dem Dämonenmenschen noch verschlossen, sie würden näher heranmüssen. Die Aura den Bösen lag über dem Ort. Er blickte zu Gnat hinüber. -Irgendetwas stimmt hier nicht. Zögernd schritten sie weiter, die Krieger hatten ihre Waffen gezogen. Jeder Schritt dröhnte hohl und übernatürlich laut durch die ansonsten totenstille Halle. Der Exmagier hatte das Gefühl dass ihre Reise bald ein Ende finden würde, sei auf die eine oder auf die andere Weise... |
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25.01.2002, 20:55 | #302 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Abstieg in die Unterwelt . Die Rettung komplett -
Auf diesen Augenblick hatte Ahram gewartet. Die letzten Minuten hatte er einfach bewegungslos im Raum gestanden, den Körper gespannt, die Knochenklingen ausgefahren. Das Monster gebärdete sich wie wild, seine furchtbaren Klauen zerteilten die Luft, schlugen nach seinen Kontrahenten. Bald hatte er den starren Exmagier ganz vergessen, drehte ihm den Rücken zu. Noch im gleichen Sekundenbruchteil entlud der Dämonenmensch seine Spannung, schoss nach vorne, einem schuppigen Geschoss gleich. Wuchtig prallte er gegen die Bestie, Krallen schabten an dicken Knochenplatten, Klingen bohrten sich in heißes Fleisch. Das Monstrum stieß ein Brüllen aus dass die riesige Halle in ihren Grundfesten erschütterte. Kleine Gesteinsbrocken stürzten von der Kuppeldecke, zersprangen in hunderte kleine Einzelteile. Ruckartig fuhr das dämonische Wesen herum, Ahram wurde zurückgeschleudert, rollte über den Boden und kam wieder auf die Füße. Flink sprintete er über den Steinboden, den Körper geduckt, die Zähne gefletscht. Wieder katapultierte er sich nach vorne, doch diesmal war die Bestie vorbereitet. Mühelos schmetterte sie den Exmagier von sich, die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst als er krachend mit einer der steinernen Säulen kollidierte. Keuchend fiel er auf den Boden. Alles drehte sich, seine Arme drohten einzubrechen. Dieses Monster war unglaublich stark... |
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25.01.2002, 20:55 | #303 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Abstieg in die Unterwelt #2 -
Auf diesen Augenblick hatte Ahram gewartet. Die letzten Minuten hatte er einfach bewegungslos im Raum gestanden, den Körper gespannt, die Knochenklingen ausgefahren. Das Monster gebärdete sich wie wild, seine furchtbaren Klauen zerteilten die Luft, schlugen nach seinen Kontrahenten. Bald hatte er den starren Exmagier ganz vergessen, drehte ihm den Rücken zu. Noch im gleichen Sekundenbruchteil entlud der Dämonenmensch seine Spannung, schoss nach vorne, einem schuppigen Geschoss gleich. Wuchtig prallte er gegen die Bestie, Krallen schabten an dicken Knochenplatten, Klingen bohrten sich in heißes Fleisch. Das Monstrum stieß ein Brüllen aus dass die riesige Halle in ihren Grundfesten erschütterte. Kleine Gesteinsbrocken stürzten von der Kuppeldecke, zersprangen in hunderte kleine Einzelteile. Ruckartig fuhr das dämonische Wesen herum, Ahram wurde zurückgeschleudert, rollte über den Boden und kam wieder auf die Füße. Flink sprintete er über den Steinboden, den Körper geduckt, die Zähne gefletscht. Wieder katapultierte er sich nach vorne, doch diesmal war die Bestie vorbereitet. Mühelos schmetterte sie den Exmagier von sich, die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst als er krachend mit einer der steinernen Säulen kollidierte. Keuchend fiel er auf den Boden. Alles drehte sich, seine Arme drohten einzubrechen. Dieses Monster war unglaublich stark... |
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25.01.2002, 23:06 | #304 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Abstieg in die Unterwelt . Die Rettung komplett -
Ahram fiel es wie Schuppen von den Augen. Das Buch, das Tor, die Prophezeihung. Er erinnerte sich. Beliar war durch das Tor geschritten, er hatte alle schwarze Magie mit sich genommen, ihm waren sämtliche Wesen der Dunkelheit gefolgt. Erst dann konnte das Tor geschlossen werden. Der Dämonenmensch blickte in die Runde. Angespannte Gesichter von verzweifelter Anstrengung entstellt. Alles Böse musste in die Unterwelt mitgenommen werden. Ahram griff sich die Urne mit der alten Magie des Tores Töte sie, schnell, töte sie alle.... Der Jäger. Er war die Lösung. Das letzte Bindeglied. Langsam schritt der Exmagier auf das große Tor zu. Seine Gefährten waren noch immer damit beschäftigt die Flügel zu schließen, sie beachteten den Dämonenmenschen erst als es zu spät war. Ahram klammerte sich an den Torbogen, der Sog, der ihn in die Unterwelt ziehen wollte war sehr stark, riss ihn fast von den Füßen. Noch einmal blickte er sich um. Er schaute in verblüffte Gesichter. Sorge stand in den Mienen seiner Begleiter, und doch las er auch die hintergründige Akzeptanz, die Erkenntnis. Es musste sein. Sein letzter Blick galt Meditate, der Frau, die ihm so unendlich viel bedeutete. Sie war es gewesen die ihm damals Trost gespendet hatte, als er in Trauer versunken war, in Zeiten in denen der Dämonenmensch nur noch sterben wollte hatte sie ihm Kraft gegeben. Durch sie hatte er einen Grund gehabt weiterzuleben. Seine blauen Augen trafen die ihrigen, er fühlte wieder unendlichen Schmerz in der Brustgegend. Damals, bei ihrem ersten Abstieg hatte er einen Schwur abgelegt. Nun war es an der Zeit ihn einzulösen. -Meditate, ich liebe dich. [/i]Die Worte kamen klar und deutlich über seine Lippen, er wollte, dass sie es wusste, wollte dass alle es wussten. Er liebte die Magierin, mehr als alles Andere. Mehr als sein Leben. Ein letzer Blick, dann ruckte der Dämonenmensch herum, spannte seine dicken Beinmuskeln. Kraftvoll stieß er sich ab, wurde augenblicktlich von den Gewalten des Tores erfasst, durchstieß die unsichtbare Grenze zwischen der Welt der Sterblichen und der Welt der Verdammten und hinter ihm fiel das Tor endgültig wieder zu. Ahram der Exmagier, die Mißgeburt zwischen Mensch und Dämon, hatte diese Welt verlassen.[/i] |
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25.01.2002, 23:06 | #305 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Abstieg in die Unterwelt #2 -
Ahram fiel es wie Schuppen von den Augen. Das Buch, das Tor, die Prophezeihung. Er erinnerte sich. Beliar war durch das Tor geschritten, er hatte alle schwarze Magie mit sich genommen, ihm waren sämtliche Wesen der Dunkelheit gefolgt. Erst dann konnte das Tor geschlossen werden. Der Dämonenmensch blickte in die Runde. Angespannte Gesichter von verzweifelter Anstrengung entstellt. Alles Böse musste in die Unterwelt mitgenommen werden. Ahram griff sich die Urne mit der alten Magie des Tores Töte sie, schnell, töte sie alle.... Der Jäger. Er war die Lösung. Das letzte Bindeglied. Langsam schritt der Exmagier auf das große Tor zu. Seine Gefährten waren noch immer damit beschäftigt die Flügel zu schließen, sie beachteten den Dämonenmenschen erst als es zu spät war. Ahram klammerte sich an den Torbogen, der Sog, der ihn in die Unterwelt ziehen wollte war sehr stark, riss ihn fast von den Füßen. Noch einmal blickte er sich um. Er schaute in verblüffte Gesichter. Sorge stand in den Mienen seiner Begleiter, und doch las er auch die hintergründige Akzeptanz, die Erkenntnis. Es musste sein. Sein letzter Blick galt Meditate, der Frau, die ihm so unendlich viel bedeutete. Sie war es gewesen die ihm damals Trost gespendet hatte, als er in Trauer versunken war, in Zeiten in denen der Dämonenmensch nur noch sterben wollte hatte sie ihm Kraft gegeben. Durch sie hatte er einen Grund gehabt weiterzuleben. Seine blauen Augen trafen die ihrigen, er fühlte wieder unendlichen Schmerz in der Brustgegend. Damals, bei ihrem ersten Abstieg hatte er einen Schwur abgelegt. Nun war es an der Zeit ihn einzulösen. -Meditate, ich liebe dich. [/i]Die Worte kamen klar und deutlich über seine Lippen, er wollte, dass sie es wusste, wollte dass alle es wussten. Er liebte die Magierin, mehr als alles Andere. Mehr als sein Leben. Ein letzer Blick, dann ruckte der Dämonenmensch herum, spannte seine dicken Beinmuskeln. Kraftvoll stieß er sich ab, wurde augenblicktlich von den Gewalten des Tores erfasst, durchstieß die unsichtbare Grenze zwischen der Welt der Sterblichen und der Welt der Verdammten und hinter ihm fiel das Tor endgültig wieder zu. Ahram der Exmagier, die Mißgeburt zwischen Mensch und Dämon, hatte diese Welt verlassen.[/i] |
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26.01.2002, 15:23 | #306 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Willkommen in der Hölle -
Die Kathedrale bebte. Steine böckelten von der Decke, einige der großen Säulen schwankten gefährlich, Sturmböen peitschten durch den großen Raum. Inmitten des Infernos stand das große Tor, Blitze zuckten aus ihm hervor, die flüssige Schwärze waberte wie ein aufgewühltes Meer der Finsternis. An einer Stelle verdickte sie sich kurz, dann schoss ein verkrümmter Körper aus ihr hervor. Das Wesen schlug hart auf dem Felsboden auf, rollte leblos durch die Halle, kam schließlich zum Stillstand. Schon eine kurze Zeit später zerfiel das Netz aus Schwärze zwischen den gigantischen Torbögen, sofort verebbte der Sturm, das Beben legte sich, die Kathedrale kam zum Stillstand. Die umherwirbelnen Steine fielen polternd auf den Boden, es kehrte Ruhe in das Gemäuer ein. Minuten vergingen, dann ertönten donnernde Schritte aus dem Eingangportal. Wieder erzitterte der Boden unter mächtigen Beinen. Der schuppige Körper begann leicht zu zucken, eizelne Muskelstränge spannten und entspannten sich, dann öffnete Ahram langsam die Augenlider. Er war wieder in der Unterwelt, befand sich am Ort ihres letzten Kampfes. Das Siegel war geschlossen. Kein sterbliches Lebewesen, kein Untoter, noch nichtmal ein Dämon hatte nun die Möglichkeit auf die Welt des Lichtes zu gelangen. Ein leichtes Lächeln erschien auf den Lippen des Exmagiers. Sie hatten es geschafft. Die Kolonie war sicher. Meditate war sicher. Der Schwur war endlich eingelöst. Jaaaaaaaaa..... Das war der Jäger, er war Zuhause. Wütend unterdrückte der Dämonenmesnch die Impulse der Aggression, versuchte auf die Beine zu kommen. Es gelang ihm nicht. Hilflos lag er auf dem heißen Fels der Kathedrale. Das Donnern wurde lauter, Ahram spürte die Beben in allen Gliedern. Seine blauen Augen schauten nach vorn, zum Eingangsportal. Ein gewaltiger Körper schob sich in die Halle. Fünf Meter groß, die Haut tiefschwarz, stachelbewehrt, so stapfte er schweren Schrittes über den Stein. Es war unzweifelhaft ein Dämon. Wieder strengte der Exmagier seine Beine an, er musste fort von hier. Erfolglos, schon war die Bestie heran. Aus roten Augen schaute sie auf den Dämonenmenschen herab, ihr Blick brannte wie Feuer, ihre breiten Nasenflügel blähten sich, witterten. Kurz glühten die Pupillen auf, Ahram fühlte wie er emporgehoben wurde, eine unsichbare Hand hielt ihn umschlossen. Dieses Wesen musste sehr mächtig sein, wahrscheinlich ein Erzdämon. Wortlos wandte sich das riesige Monstrum um, setzte sich in Bewegung, zielstrebig Richtung Eingangsportal. Die Geisterhand trug auch Ahram hinfort, ließ ihn neben dem Giganten schweben. Diese Form von Telekinese war sehr unangenehm, dem Exmagier kam es vor als stachen tausend Dolche in sein Fleisch. Er stöhnte unterdrückt auf. Der letzte Akt begann... |
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27.01.2002, 10:55 | #307 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Willkommen in der Hölle -
Stein. Endloser Stein. Oben, Unten, Links und Rechts. Stein. Die Reise zog sich nun schon ewig hin, Ahrams Geist hatte sich zurückgezogen, mit müden Augen starrte er gegen die vorbeikriechenden Höhlenwände, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Der Dämon hatte ihn immer tiefer in ein Gangsystem von ungeahnter Größe gebracht. Immer wieder zweigten kleinere Röhren von ihrem Pfad ab, führten in die Dunkelheit. Der Exmagier hatte aufgehört sie zu zählen, aber es mussten bis jetzt weit über Einhundert gewesen sein. Wohin die Bestie ihn wohl bringen würde? Ahrams stumpfer Geist nahm ein rötliches Licht irgendwo vor ihnen wahr. Waren sie am Ziel? Der Gang wurde etwas breiter, doch dann stellte der Dämonenmensch fest dass sein Peiniger nur in eine größere Höhle einbog. Der Stein war hier glattpoliert, der Boden geschmückt von vereinzelten Reliefs unbekannten Ursprungs. Erstaunt bemerkte der Exmagier dass sie nicht mehr allein waren. Der Gang war bevölkert von weiteren Ausgeburten der Hölle, schuppige Wesen, Gars, sowie vereinzelte niedere Dämonen marschierten in kleineren Gruppe an dem Koloss und seinem sterblichen Gefangenen vorbei. Die heiße Luft war erfüllt von ständigem Gefauche und Gebrüll. Dies hier musste eine Art Hauptstraße sein. Ein ungutes Gefühl ließ Ahrams Eingeweide rebellieren. Er wusste nicht wohin die Reise ging, aber er wollte nie am Ziel ankommen. Der Jäger frohlockte. Das Warten würde bald ein Ende haben. |
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27.01.2002, 15:51 | #308 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Willkommen in der Hölle -
Die Kuppeldecke endete abrupt und Ahram musste einen Moment geblendet die Augen schließen. Als er sie wieder öffnete um sich umzusehen setzte sein Herz einige Sekunden aus, sein Geist kollabierte, der Exmagier fiel eine kurze Zeit in Ohnmacht. Er erholte sich schnell, öffnete die Lider ein weiteres Mal, diesmal vorbereitet. Noch immer war der Schock immens, das Bild was sich dem Dämonenmenschen bot so phantastisch, so weit jenseits dessen was für ihn Realität war, dass er es nur schwer ertragen konnte. Noch immer wurde er über die breite Brücke getragen, die sich hunderte von Metern links und rechts von ihm erstreckte. Sie führte in eine Höhle von unwirklichen Ausmaßen. Gegen diesen Ort war die Kolonie nicht mehr als eine Besenkammer, beinahe unendlich erstreckten sich die mächtigen Felswände, eine Lavaflut von unermesslichen Ausmaßen brodelte tief unter der Steinbrücke. Ahram musste schlucken, als er seinen Blick weiter schweifen ließ. In einigen Kilometern wurde der breite Weg von zwei gigantischen Bauwerken flankiert, Statuen von göttlicher Schönheit, groß wie Berge und alt wie die Welt. Gehauen ganz aus schwarzem Stein stellten sie beide dasselbe Wesen dar. Eine enorme, reich geschmückte Rüstung verdeckte ihren Körper, anstatt eines Gesichts blitzen dem Exmagier die leeren Schlitze eines großen gehörnten Helms entgegen. Die gepanzerten Hände ruhten auf einem Schwert, so gewaltig und schön, dass es in den Augen brannte. Aus dem Rückenpanzer wuchsen zwei riesige Schwingen, einer Fledermaus gleich, doch zusammengefaltet. Abermals schloss der Dämonenmensch die Augen, ein unterdrücktes Stöhnen entwich seiner Kehle. Er erkannte dieses Wesen. Es war ein Schwarzer Engel. Vor Urzeiten, als Innos noch der einzige Gott im Universum war, hatte sein höchster Feldherr ihn verraten. Er hatte seine treuesten Anhänger um sich versammelt und war auf die Erde herabgestiegen, denn er wollte sie besitzen. Seine Macht war enorm, Länder erzitterten unter seinem Gelächter, Menschen starben nur durch seine entfernte Gegenwart. Der Name dieses Feldherrn war Beliar. In einer Schlacht von epischem Ausmaß hatten die Armeen des Lichts den dunklen Herrscher besiegt, ihn in die Abgründe der Unterwelt verbannt. Mit ihm waren seine tapfersten Krieger ins Exil geschickt worden, ehemalige Elitekämpfer Innos. Mit ihrer Hilfe baute Beliar die Unterwelt zu einem riesigen Reich aus, dem Lichtkönigreich fast ebenbürtig. Er nannte diese mächtigen Wesen Schwarze Engel. Jedem dieser Krieger schenkte er ein Schloss und eine gigantische Amree, auf dass sie seinen Willen in den Gefilden der Hölle durchsetzen. Ein Schloss.... Langsam hob Ahram seinen Blick. Sein Körper zitterte. Da stand es. Tausende kilometerhohe Türme reckten sich in die Unendlichkeit der Höhle, Mauern so dick wie ganze Landstriche, kathedralenartige Gebäude so immens wie menschliche Großstädte. Herrisch und bedrohlich thronte die Konstuktion, der der Name Palast nicht mehr gerecht wurde, in den tosenden Lavafluten. Ganz aus dunkelrotem Stein gehauen, spriegelglatt, Fenster schwarz wie der Tod und Tore so gewaltig wie Millionen von Menschen. Die Höhle war durchzogen mit hunderten von Brücken, gleich der auf welcher sich Ahram befand. Ohne Stützen, geahlten nur von einer unsichtbaren Hand, schlängelten sich die breiten Steinpfade durch die heiße Luft, viele viele Kilometer lang, um dann, in weiter Ferne, in den unzähligen gebirgsgroßen Türmen zu verschwinden. Das laute Brodeln der Lava wurde fast noch übertönt von den flappenden Geräuschen lederartigen Schwingen. An der Decke, den Wänden und in der Luft tanzten Millionen kleiner schwarzer Punkte, weit entfernt, kreisten um die unglaublichen Gebäude, um riesige Felsgebirge, welche sich aus der Lava erhoben. Die blauen Pupillen des Exmagiers strengten sich an, versuchten Näheres zu erkennen. Ja, er sah sie. Kreaturen aller Arten und Formen flogen durch die Lüfte, Gars, Gargoylen, Monstren unbeschreiblicher Gestalt, riesig, stachelbewehrt, abgrundtief böse. Über dem Palast, zwischen den Türmen war die Luft schwarz von ihnen, wieder stöhnte der Dämonenmensch unter der Last der Eindrücke auf. Wenn er gedacht hatte während seiner Reise auch nur ein Funken der Höllenmacht gesehen zu haben, so wurde er hier eines Besseren belehrt. Unaufhaltsam ging die Reise weiter, in Richtung Palast, wo Ahram schon erwartet wurde. Der Exmagier wusste dass sein Leben verwirkt war. Nichtmal ein Halbgott würde aus diesen Gefilden entfliehen können.... |
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28.01.2002, 10:47 | #309 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Willkommen in der Hölle -
Langsam erwachte der Exmagier. Unter großen Anstrengungen öffnete er seine Lider, zwang seine Gliedmaßen dazu seinen Körper zu erheben. Er taumelte etwas benommen, dann fing sich sein Kreislauf, und der Dämonenmensch fand sein Gleichgewicht. Er musste wohl unmächtig geworden sein. Das Letzte woran er sich erinnern konnte war das große Eingangsportal, dass sich dort die Luft merkwürdig verdickt hatte, danach war nur Schwärze. Mit geweiteten Augen blickte er sich nun um. Die Halle, in der er sich befand, war gewaltig. Sie war kreisrund und hatte einen ungefähren Durchmesser von einem Kilometer. Boden und Wände waren aus rotem Stein gearbeitet, archaische Runen waren in das Matrial hineingebrannt worden. Eine Decke war nicht zu erkennen, sie verlor sich in der Schwärze welche etwa fünfhundert Meter über Ahrams Kopf herrschte. Der Exmagier drehte sich einmal um die eigene Achse. An der hohen Wand war ein ebenso enormes Tor angebracht worden, die riesigen steinernen Flügel waren geschlossen, Griffe oder Furchen zum Öffnen gab es nicht. In der Mitte des Raumes erhob sich ein gigangtischer Thron, ebenfalls komlett aus rotem Stein, übersäht mit Ornamenten und Reliefs. Die Sitzfläche war bestimmt drei Meter breit, die Lehne sogar an die fünf Meter, sie wies merkwürdige Verjüngungen und Einbuchtungen auf, so als ob das Wesen, für den sie bestimt war, Flügel hätte. Ahrams Innereinen zogen sich zusammen. Er dachte an die berghohen Statuen vor dem Schloss, dachte daran wen sie darstellten. Unbewusst wich der Exmagier zurück, stieß bald mit dem Rücken gegen die warme Steinwand. Erschrocken fuhr der Dämonenmensch herum, registrierte dann verwundert dass der massive Fels sich scheinbar auflöste, durchsichtig wurde. Ahrams linke Hand wurde tastend nach vorn gestreckt - und stieß auf Widerstand. Die Wand war noch vorhanden, keine Frage, und trotzdem konnten die blauen Pupillen nach draußen sehen, ihr Blick fiel auf die tiefen Turmschluchten, die riesigen Bauwerke, die vorbeifliegenden Wesen, tausende, hunderttausende. Er befand sich im höchsten Bauwerk des gesamten Schlosses, bestimmt an die zehn Kilometer über dem Lavameer, die enormen Bücken waren von hier nicht mehr als dünne schwarze Linien, die riesigen Statuen kleine Spielzeugfiguren. Dem Exmagier wurde schwindelig, schnell wandte er sich ab - und brüllte erschrocken auf. Der eben noch leere Thron war nicht mehr leer. Ein respekteinflößendes Wesen saß auf dem roten Stein, die dunkelgrauen Fledermausschwingen auf dem Rücken zusammengefaltet. Eine riesige schwarze Rüstung bedeckte den gesamten Körper, goldene und silberne Verzierungen schlängelten sich über den unirdischen Stahl. Dieser glänzte in einer makellosen Dunkelheit, als wäre er hunderte von Jahren pausenlos poliert worden. Enorme Schulterpanzer saßen auf einem noch gewaltigeren Bruststück. Die von Stahl verhüllten Hände ruhten aud den Armlehnen, neben dem Thron lehnte ein großes, sehr langes Schwert, bizarr glühend, wunderschön und schrecklich zugleich. Der Kopf des Wesens war von einer weiten schwarzen Kapuze verhüllt der dicke Stoff tauchte ihr Gesicht in völlige Finsternis. Eine Aura von unglaublicher Macht umgab die Gestalt. Reglso stand Ahram im Raum, sein Blut war ihm in den Adern gefroren. Er stand einem der mächtigsten Wesen der Hölle gegenüber, ein Gedanke würde ausreichen um ihn auf ewig den schlimmsten Qualen auzusetzen... Minuten vergingen. Der Exmagier wurde unruhig, er wusste nicht wie er sich dieser Kreatur der Götter gegenüber verhalten sollte. Dann kamen die Bilder. Wie ein glühender Blitz ergriffen sie vom Geist des Dämonenmenschen Besitz, zeigten ihm einen großen Raum. Es war der Thronsaal in der er sich gerade befand. Ahram sah sich selbst, sah wie er auf eine leuchtende Licherscheinung zuging. Es schien sich um eine Art Energierkonstruktion zu handeln, sie hatte die Form eines dreidimensionalen Sterns. Ruhig schwebte sie einen halben Meter über dem Boden, pulsierte in einem langsamen Rhytmus. Jetzt hatte der Exmagier den Stern erreicht, seine Hand hob sich, fasste in eine der Energiebahnen, unterbrach den Fluss. Das Licht erlosch... Die Realität kehrte zurück. Der Dämonenmensch stand noch immer in der gigantischen Halle, genauso wie das Wesen unverändert auf seinem Thron saß. Doch einen Unterschied gab es. Eine Lichterscheinung schwebte im Raum, ein pulsierender Stern, hell und ruhig. Ahram wusste was von ihm verlangt wurde. Er trat an die Energiekonstruktion, zögernd streckte er die Hand aus.... und verharrte. Seine blauen Augen starrten in die Schwärze der dunklen Kapuze. Entschlossenheit, aber auch Angst war in den Pupillen zu lesen. -Ich... Ich werde es nicht tun. Das Wesen rührte sich keinen Millimeter. Ahram konnte sich in den schwarzen Panzerplatten spiegeln, das Antlitz der Gottkreatur blieb ihm verhüllt. Dann explodierte sein Kopf. Bilder von schrecklicher Intensität durchfluteten seinen Geist. Sofort verlor der Exmagier das Bewusstsein, sein schuppiger Körper polterte leblos zu Boden. Dunkelheit. |
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29.01.2002, 13:28 | #310 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Willkommen in der Hölle -
Ahram stand auf einem großen Hügel. Das saftige Gras verdampfte unter der Berührung seiner Füße zu heißer Asche. Sein gigantischer Körper zeichnete sich schwarz gegen den blutroten Horizont. Die beiden großen Fledermausschwingen lagen zusammengefaltet an seinem Rücken, seine dicken Dämonenschuppen glänzten bedrohlich finster. Ein leichter Wind spielte in seinen dicken Haarsträhnen. Der Exmagier grinste, seine Lippen schoben sich zurück und entblößten Reißzähne so lang und fürchterlich dass man mit ihnen auch die dicksten Stahlrüstungen wie Butter zerbeißen konnte. Seine enormen, klauenbewehrten Hände ballten sich zu Fäusten. Die Zeit der Rache war gekommen. Dank der Güte seines Herren war es ihm endlich möglich Vergeltung zu üben. Mit seinen gelben, geschlitzten Augen suchte er die Landschaft ab, nicht entging ihm, er sah selbst die kleinen Schmetterlingslarven, wie sie kilometerweit entfernt auf einem Grashalm balancierten. Jaaaaaa, da stand sie. Myrthana, die Hauptstadt, der Sitz des Königs. Und sie brannte. Die Stadtmauern waren zerbrochen, die Häuser standen in Flammen. Ahrams Armee wütete ohne Gnade. Skelette streiften marodierend durch die Straßen, niedere Dämonen machten sich über die Kadaver der gefallenen Menschen her. Die Leichen türmten sich in allen Gassen. Mit einem flappenden Geräusch entfaltete der Dämon seine enormen Flügel. Die dicken Beinmuskeln spannten sich, dann katapultierte sich der Exmagier in die Lüfte. Mit kraftvollen Schlägen seiner Schwingen hielt er sich über der Erde, überwand die paar Kilometer bis zum Stadtzentrum in einer knappen Minute. Wie ein Stein ließ er sich nach unten fallen, krachte Geräuschvoll auf den gepflasterten Untergrund. Gesteinsbrocken spritzten umher als der Straßenbelag unter dem Aufprall zerbrach. Langsam und würdevoll streckte Ahram seine Glieder. Mit einer Größe von ungefähr 5 Metern überragte er die meisten Gebäude, so dass er einen ungehinderten Blick auf das Schloss hatte. Da stand es, als einziges Bauwerk noch unversehrt. Der Exmagier hatte seine Diener angewiesen es zu verschonen. Es gehörte ihm, ihm ganz allein. Der gewaltige Dämon setzte sich in Bewegung, die Straße brach unter seinem Gewicht, die Erde erzitterte unter seinen Schritten. Ohne Eile stapfte er die Hauptstraße entlang, genoß das Bild der völligen Zerstörung, welches sich ihm bot. Jaaaa, er konnte die Furcht des Königs bis hierhin spüren. Das Burgtor war geschlossen, die Zugbrücke hochgezogen. Ahram öffnete die rechte Pranke, die Handfläche wies nach oben. Über ihr schien sich die Luft zu verdichten, ergühte in einem bedrohlichen Rot, wurder dicker, nahm Form an. Ein leuchtend heller Ball pulsierte nun über Ahrams Klauenhand, verharrte dort einige Sekunden, dann schoss er nach vorn, kollidierte mit dem Metall des Tores. Die Explosion war gigantisch. Die Welt schien zu erzittern, ein riesiger Feuerball breitete sich aus, riss Stein, Holz und Stahl mit sich, schleuderte glühende Bruchstücke hoch in den Himmel, verspritzte geschmolzenen Fels wie Geschosse. Der Lärm war ohrenbetäubend. Langsam verebbte das Hitzeinferno. An der Stelle wo noch vor kurzen eine massive Steinwand und ein stählernes Tor gestanden hatte gähnte nun ein breites Loch. Die Mauer war über viele Meter hinweg total weggerissen worden, der Wasser des Burggrabens verdampft. Zufrieden betrachtete Ahram sein Werk, dann setzte er seinen Weg fort. Mit dröhnenden Schritten überquerte er den Schlosshof, die anrückenden Palastwachen starben allein von seinem Anblick. Ihr schwacher Geist konnte seine Aura der Macht nicht verkraften, zerbrach daran wie ein Fischerboot an gewaltigen Klippen. Der Exmagier genoß ihren Tod, sog ihre Seelen in sich hinein, machte sie zu seinen Sklaven. Mit einer spielerischen Bewegung seines schuppigen Armes riss er die Torflügel des Eingangsportals aus den Angeln, sie zerstplitterte in hunderte kleiner Einzelteile. Schweren Schrittes trat Ahram ein. Die riesige kuppelartige Bauweise des Schlosses ermöglichte es ihm aufrecht zu gehen, ohne an die Decke zu stoßen. Auch anders wäre es kein Problem gewesen, er konnte seine Größe nach Belieben verändern. Gepanzerte Soldaten stürmten in die Eingangshalle, lange Lanzen wurden drohend erhoben. Im Hintergrund formierten sich Priester des Innos, sie hielten die Ausstrahlung des Schreckens von den Kriegern fern. Ahram konnte draüber nur laut auflachen. Seine Stimme war tief, grollend und unmenschlich laut. Steine bröckelten von der Decke, Putz löste sich von den Wänden und die Erde erbebte unter seinem Gelächter. Die geschlitzten Pupillen blitzen auf, dann stand die Welt in Flammen. Eine gewaltige Feuersbrunst leckte an den Menschen, schmolz die stählernden Rüstungen, verbrannte die sterblichen Körper zu Asche. Die vereinte Macht der ca Zwanzig Magier konnte der Energie des Dämonen nichteinmal eine einzige Sekunde widerstehen. Gnadenlos entzog Ahram ihnen ihr Leben. Die Männer alterten in rasender Geschwindigkeit, schon bald waren sie zu Staub zerfallen. Mit einem befriedigten Knurren wandte sich der Exmagier um, ein Blick genügte um die stahlbeschlagene Tür des Thronsaales zur Explosion zu bringen. Jaaa, dort stand er. Sein Schloss brannte, seine Stadt war erobert, sein Reich lag in Trümmern, doch noch immer war die Haltung des Königs selbstsicher und gebieterisch. Auch jetzt, als ein fünf Meter großer Koloss aus Schuppen und Muskeln seine innsersten Hallen betrat. Der kostbare Marmorboden brach unter Ahrmas Gewicht, genüßlich gruben seine Fußkrallen sich in den weißen Stein, zersplitterten ihn mühelos. Die Rache war nah. Endlich würde Rhobar für die Errichtung der Kolonie bezahlen, die dem Exmagier so viel Leid beschert hatte. Die Zeit der Abrechnung war gekommen. Danach würde er für seinen Herrn über diesen Landstrich regieren, ihn zu einem Abbild der Unterwelt machen. Ahrams Hand ballte sich zur Faust, langsam holte er aus....und hielt erstaunt inne. Hinter dem König schien sich die Luft zu verformen, ein körperloses Licht erhellte den Raum, nahm Gestalt an. Ein weißes Wesen manifestierte sich hinter Rhobar, trat nun vor den König. Gekleidet war es in eine leuchtende Rüstung, sie schien komplett von Licht durchdrungen zu sein. Ihr gefiederter Helm schimmerte silbrig, eine weiße Tunika war über ihren Brustpanzer geschlungen. Ahram lächelte, spannte seine übergroßen Muskeln und schoss nach vorn. Seine scharfen Klauen schlugen nach seinem Kontrahenten, welcher ihnen geschickt auswich. Ein schneller Griff an die Hüfte, und das Wesen zog einen glühenden Streikolben. Sofort setzte er zum Gegenangriff an, die Waffe fegte durch die Luft, wurde von schuppigen Armen abgefangen, konnte den schwarzen Panzer nicht durchdringen. Weiter tauschten sie Schläge aus, ihre Bewegungen verursachten Sturmböen, die Halle bebte wenn Finsternis auf Licht traf. Schwärze manifestierte sich in Ahrams Hand, brüllend warf er sie seinem Feind entgegen. Um diesen begann die Luft zu flimmern, ein Schild aus purem Licht hüllte ihn ein. Der dicke Strahl der Dunkelheit krachte gegen diese Energie, Blitze zuckten durch den Saal, unglaubliche Kräfte wurden enfesselt. Der Exmagier strengte sich an, seine Klauenhand war nach vorn gestreckt, pure Schwärze schoss aus ihr hervor, gewann an Intensität, das Lichtschild bebte, ein gewaltiger Sturm wütete durch die Halle, der König war längst zu einem Häufchen Asche zerfallen. Dann brach das Schild. Die Dunkelheit durchstieß den Körper des Lichtwesens, zerfetzte sein Innerstes, durchdrang die Helligkeit, verschlang sie. Die Gestalt begann sich zu verformen, wurde flüssig, spritzte auseinander, einzelne Lichtstränge schwebten durch den Raum, fanden sich zusammen, bildetete einen hellen dreidimensionalen Stern aus Energie. Ahram brüllte triumphierend auf. Er hatte gesiegt! Alles was er jetzt noch tun musste war dem Wesen den Todesstoß zu geben, dann stand seiner Herrschaft nichts mehr im Wege. Weit holte er aus, hob beide Hände hoch über den Kopf. Damit würden die unendlichen Qualen endlich gerächt sein. Rhobars Schrecken hatte ein Ende, der Dämon würde der neue König sein. Jaaaa, und Meditate würde seine Königin werden.... Meditate. Die Hände sanken herab. Was tat er hier? Sie waren damals aufgebrochen um die Unterwelt zu verschließen, er hatte sein verdammtes Leben dafür geopfert. Und nun stand er hier, das Königreich war zerstört, kein Sterblicher hatte es überlebt. Kein Sterblicher... Auch seine Liebste hatte er getötet, hatte seine Armeen in ihre Heimat geschickt, hatte ihre Familie ausgelöscht, begraben unter Milliarden von dämonischen Wesen. Kraftlos sank er zu Boden, fasste sich mit den Händen an den Kopf, seine geschlitzten Augen veränderten sich, die Pupillen wurden geweitet, nahmen eine blaue Färbung an. Er würde nicht weitermachen. Kaum hatte er diesen Entschluss gefasst begann der Lichtstern zu zerfließen, nahm die Gestalt des Königs an. Diesmal war auch er groß, seine Augen glühten in weißer Helligkeit. Er lachte höhnisch, sah auf den zusammengesunkenen Dämonen herab. -DU NARR !! JETZT HAST DU VERSAGT !! DURCH DEINE SCHULD WIRD MEINE HERRSCHAFT EWIG WÄHREN !! DIE KOLONIE WIRD WIEDER AUFGEBAUT, ICH WERDE GANZE VÖLKER IN IHR VERSKLAVEN !!! Die Riese hob seine Hand, dann ließ er sie auf Ahram hinabsausen. Tief grub sie sich in sein unheiliges Fleisch, durchbohrte Schuppen, Muskeln und Knochen. Ein quälendes Feuer durchfuhr den Körper des Exmagiers, er brüllte in endloser Agonie auf. Sein Geist konnte diesen Schmerzen nicht standhalten, sein Bewusstsein schwand, sein Blick trübte sich, dann war es dunkel... |
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30.01.2002, 13:06 | #311 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Willkommen in der Hölle -
Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch die Spalten der hölzernen Fensterläden. Ahram blinzelte. Verschlafen richtete der Jungmagier sich auf, gähnte ausgiebeg, dann sprang er aus dem Bett und öffnete den kleinen Wandschrank. Schnell war die rötliche Robe angelegt, mit eiligen Schritten stieg Ahram die Stufen zum Studienzimmer empor. Seine Eltern waren wie immer schon längst auf den Beinen, saßen in ihren hochlehnigen Sesseln, an dem Tisch aus schwerem Holz und lasen. -Guten Morgen mein Sohn. Ahrams Vater nickte ihm lächelnd zu. -Setz dich, ich habe dir dein Buch dort auf den Stuhl gelegt. Das ließ sich der Jungmagier nicht zweimal sagen. Er schwang sich auf die Sitzfläche, schon war er in seiner Lektüre vertieft. Hunger verspürte er keinen. So verging der Tag, still und konzentriert, der Tag eines Magiers. -Ahram? Der Angesprochene blickte auf. -Ja? Seine Mutter lächelte. -Ach nichts. Ich wollte dir nur sagen dass du ein guter Junge bist. Sein Vater klopfte dem Heranwachsenden auf die Schulter. -Ja mein Sohn, du gibst uns allen Grund stolz auf dich zu sein. Ahram wurde etwas verlegen. -Jetzt übertreibt ihr. Der Blick seiner Mutter war weich. -Nein mein Schatz, Innos hat uns ein großes Geschenk gemacht. Komm mit, nun wollen wir dich belohnen... Der Jungmagier folgte seinen Eltern weiter die Treppen hinauf, durch eine eisenbeschlagene Tür, welche in einen großen Raum führte. Er stand leer, bis auf ein steinernes Podest in der Mitte. Hier war Ahram noch nie gewesen. Seine Eltern führten ihn zu der Steinkonstruktion. Auf ihr schwebte ein merkwürdiges Lichtgebilde. Es sah aus wie ein Stern, war dreidimensional, es schien aus purer Energie zu bestehen. Es kam dem Exmagier seltsam vertraut vor. -Was...was ist das? Sein Vater lächelte. -Fass es an, und du wirst es erkennen. Ahram streckte die Hand aus. Seine Finger näherten sich der Energieerscheinung, gleich würden sie sie durchstoßen... doch dann zog der junge Mann seinen Arm zurück. Sein Gesicht zeigte Unsicherheit. -Ich... ich glaube nicht dass das eine gute Idee wäre. Seine Mutter trat an ihn heran, streichelte seinen Kopf. -Mein Schatz, dies ist unser Geschenk an dich. Berühr es, und alle Sünden werden dir vergeben. Der alte Erzmagus nickte. -Ja mein Sohn, selbst unser Tod wird dir vergeben. -Euer...Tod? Ahram war verwirrt. Er sah es vor sich. Das schwarze Buch. Die Dämonen. Das Blut. Tränen liefen über seine Wangen, er schluchzte. -Es tut mir so Leid...ich...ich wollte es nicht..... Auf dem Holzboden zeigten sich kleine dunkle Flecken, der Körper des Jungmagiers zuckte. Schnell kam seine Mutter heran, nahm ihn in die Arme, sanft und liebevoll. -Schhhhhhhht.....ist ja gut.....Berühre einfach nur unser Geschenk.....alles wird gut mein Schatz...... Langsam bekam der junge Mann die Tränen in den Griff. Der richtete sich wieder auf, wischte sich mit dem Ärmel seiner Robe über die Augen, dann sah er seine Eltern an. -Ich liebe euch, meine Eltern.... Seine Mutter lächte. -Oh mein Schatz... Ahrams Gesicht war unendlich traurig. -Aber ich werde es nicht tun. Ich weiß dass es falsch ist. Blitzschnell veränderte sich die Szenerie. Der Raum wurde dunkler, ein durch die Holwand gedämpftes Fauchen war zu hören. Ahrams Mutter blickte ihren Sohn panisch an. -Schnell, sie kommen. Du musst sie aufhalten. Nun war auch der Vater heran. -Sohn, berühr den Stern, schnell. Das Gesicht des alten Mannes war flehend. Der Jungmagier trat einige Schritte zurück. -Nein....ihr...ihr täuscht mich, das ist nicht wahr. Das Fauchen wurde lauter, die schwere Holztür erbebte, so als ob sich jemand oder etwas von außen gegen sie warf.[i] -Oh nein, sie sind da! Schnell mein Junge! [i]Seine Mutter begann zu schluchzen. -Was haben wir falsch gemacht mein Sohn dass du uns so sterben lässt? Waren wir denn wirklich so schlechte Eltern? Ahram war den Tränen nahe. Das Holz der Tür begann zu splittern, schwarze Hände griffen in den Raum, furchtbare Klauen schlugen blind durch die Luft. -Nein... nein... Die Mutter des jungen Diener Innos persste sich an die Turmwand. -So tu doch was! Oh mein Gott! Krachend flog die Tür aus den Angeln. Knurrend und fauchend traten die Jäger ein. Ahram erkannte sie sofort. Es waren die Dämonen die damals nach seiner mißliungenen Beschwörung seine Eltern getötet hatten. Ihre scharfen Reißzähne blitzten mordlüstern als sie langsam auf ihre Opfer zutraten. Die Mutter des Jungmagiers schrie panikerfüllt auf, die Augen des Vaters waren schreckgeweitet. Ahram, ich flehe dich an, berühr den Stern. Bei Innos sie werden uns alle umbringen, und es ist deine Schuld, deine ganz allein! Der Magier lag schluchzend auf dem Boden, die Augen vor das Gesicht geschlagen. Was war er bloß für ein Monster? Zum zweiten male ließ er seine Eltern im Stich. Sein Körper zuckte unter heftigen Weinkrämpfen. Er konnte es nicht tun. Er konnte das Licht nicht berühren. Die Dämonen waren heran. -Neeeeeiiiinn!!!!! Mit tränengetrübtem Blick sah Ahram wie sich die schwarzen Monstren über seine Eltern hermachten, ihre Klaen rissen ihre Leiber in Fetzen, tief gruben sie ihre Kiefer in das Menschenfleisch. Blut spritzte in Massen, sein Vater gab ein seltsam gurgelndes Geräusch von sich als einer der Dämonen ihm seine Kehle aufriss. Der Jumagier übergab sich, immer und immer wieder, sein Körper bebte, er wagte es nicht den Kopf zu heben, doch allein die widerlich knackenden Geräusche reichten um ihm die Tränen in die Augen schießen zu lassen. Zum zweiten Male hatte er seine Eltern verraten. Er war ein Monster... |
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31.01.2002, 13:26 | #312 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Willkommen in der Hölle -
Ahram erwachte. Er fühlte sich augeruht und erfrischt, der Schlaf hatte ihm gutgetan. Ohne Eile erhob er sich, schwang seine nackten Füße aus dem Bett, dann reckte er sich gähnend. Ein leichtes Lächeln lag auf seinem menschlichen Gesicht als er seine weite Stoffhose und sein weißes Leinenhemd überzog. Einige Mintuen später trat er vor die Tür des großen Hauses, welches er sein Eigen nannte, und ließ den Blick über die saftigen Wiesen, die günen Wälder und die glitzernden Seen gleiten. Die paradiesartige Landschaft wurde beschützt von einem gigantischen Felsring, kilometerhohe, schneebedeckte Gipfel kapselten dieses Reich der Freuden von dem Rest der Welt ab. Ahram war dies nur Recht. Sein Herr hatte ihm dieses Fleckchen Erde zum Geschenk gemacht, den Magier interessierte es nicht was außerhalb dieses Terrains vor sich ging. Der Himmel war blau, das Gras gürn, das Wasser klar. Hier hatte er alles was er sich immer gewünscht hatte. Wieder lächelte der junge Mann vertäumt. Er fragte sich wo sein liebstes Geschenk wohl steckte. In seiner unendlichen Güte hatte sein Herr ihm das gegeben nach dem es ihm am meisten verlangt hatte. Leichtfüßig sprang der Magier über weißes Gestein, lief zwischen großen Buchen hindurch, ihre Blätter warfen ein kompliziertes Lichtmuster auf den Boden und seinen eigenen Körper, bewegten sich sanft in der leichten Brise. Weiter wanderte Ahram durch das Paradies, suchte seinen Schatz. Er hatte schon einen Verdacht wo er schauen musste. Sein Blick haftete auf einem grünen Hügel, auf dessen fast ebener Kuppe ein wunderschöner kleiner Tempel errichtet worden war, seine archaischen Säulen, sein Kuppeldach und sein Boden waren komplett aus weißem Marmor gehauen worden, er leuchtete und glänzte wie ein Juwel in der Sonne. Dort würde er sie finden. Lächelnd setzte Ahram seinen Weg fort... |
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01.02.2002, 13:16 | #313 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Willkommen in der Hölle -
Ahram war im siebten Himmel. Da lag sie, seine geliebte Meditate, die kleinen Grashalme streichelten ihre seidige Haut, ihre großen, wundervollen Augen sahen ihn an, ihre Blicke trafen sich, der Exmagier versank in den blauen Pupillen, sie leuchteten wie zwei unendlich tiefe Meere. Er liebte sie, er würde sie nie verlassen, nie könnte er ohne das Gefühl ihrer vollen Lippen auf seinem Mund leben, er war abhängig vom zerten Hauch ihres Atems auf seinem Gesicht. Er würde alles für sie tun... |
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01.02.2002, 13:42 | #314 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Willkommen in der Hölle -
Hell glühte der Stern zwischen Meditates Händen. Ihre Hände... Der Exmagier liebte die feinen Finger, die zarte Haut. Er wollte sie berühren. Langsam streckte er seine eigenen Hände aus, seine Finger tasteten durch die Luft, näherten sich der Energieerscheinung, doch Ahram hatte nur Augen für seine Geliebte. Nur noch ein paar Millimeter, der Exmagier konnte das heiße Prickeln bereits an den Fingerspitzen fühlen. Jaa, er jetzt würde er seine Geliebte berühren.... Dann explodierte die Welt. Ein furchtbar lauter Schrei ließ die Grundfesten des Paradieses erzittern. Der Himmel zersplitterte in tausend Scherben, die schönen Wiesen und Wälder lösten sich auf, barsten in schwarze Bruchstücke. Ahram schrie. Vor seinen entsetzten Augen zerfiel die Gestalt seiner Liebsten, ihre Konturen lösten sich auf, ihr Gesicht zerfloss zu einer unförmigen Masse. Ein unglaublicher Schmerz ergriff Besitz von dem Körper des Exmagiers. Sein Paradies war binnen Skeunden zerstört, seine eigene Erscheinung war verschwunden, alles war blieb war Dunkelheit. Dunkelheit und Schmerz. |
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01.02.2002, 16:31 | #315 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Willkommen in der Hölle -
Unter Schmerzen öffnete Ahram die Augen. Sein Körper schien aus purer Qual zu bestehen, jede Faser eine Welt der Agonie. Der Exmagier sah sich um. Irgendetwas hatte seinen Geist aus der tiefen Bewusstlosigkeit aufschrecken lassen. Jetzt, wo er wach war, wurde ihm bewusst was er gerade im Begriff zu tun gewesen war. Der Engel hatte ihn systematisch durch viele verschiedene Traumwelten geschickt, eine jede schrecklicher als die vorherige, immer mir dem Ziel ihn das Siegel brechen zu lassen. Die letzte illusion hätte ihn wirklich dazu gebracht, doch komischerweise war das komplizierte Traumgefüge einige Sekundenbruchteile zu früh zusammengefallen. Warum hatte der Engel diese Chance verstreichen lassen? Dann spürte er es. Der Boden der gewaltigen Turmhalle bebte. Die Luft war erfüllt von unheimlichen Stimmen, die Innereien des Dämonenmenschen zogen sich zusammen. Die klammen Finger der Furcht griffen nach seinem Geist, seine Seele spürte die Gegenwart von etwas Mächtigem. Ein Blick aus der durchsichtigen Wand zeigte ihm ein Bild unendlicher Zerstörung. Der Himmel war schwarz, dicke Qualmsäulen stiegen aus der Tiefe auf, die Brücken quollen über vor schrecklichen Monstren. Die angreifende Armee hatte ganze Arbeit geleistet. Die großen Statuen waren zerbrochen. Die kilometerhohen Türme standen in Flammen, gigantische Feuersbrünste hatten von den Gebäuden Besitz ergriffen. Gerade begann eines der unirdischen Bauwerke zu wanken, Felsbrocken lösten sich, dann brach die obere Hälfte des Turmes ab, stürzte mit einem ohrenbetäubenden Krachen in die Tiefe. Das jüngste Gericht schien über den Palast gekommen zu sein, dieses apokalyptische Inferno schockierte den menschlichen Verstand des Exmagiers zutiefst. Einzig das Gebäude in dem er sich befand, der Herrscherturm, schien unbeschädigt. Ahram kam nicht mehr dazu sich darüber zu wundern, denn in diesem Augenblick stieg der Engel aus der Finsternis der Kuppeldecke herab. Anstatt der Kapuze trug er einen schwarzen Helm. Goldene, geschwungene Hörner ragten aus den Seiten etwa in Ohrhöhe hervor, feine Verzierungen schmückten den Kopfschutz. Die Fledermausschwingen falteten sich raschelnd zusammen, dann hob der Engel seinen rechten Arm. Das gewaltige Schwert schien zu glühen, feine blaue Flammen leckten an der Klinge. Mit einer fließenden Bewegung wurde die Waffe herumgewirbelt und mit der Spitze auf den Boden gerammt. Die Hände legten sich stützend auf den Knauf, das mächtige Wesen fiel in Bewegungslosigkeit, es wartete. Noch immer bebte der Boden, erzitterte in einem ruhigen, regelmäßigen Rhytmus, vergleichbar mit... Schritten. Ahrams anfängliche Furcht begann sich zu Panik entwickeln, er wurde hier Zeuge von Ereignissen die nicht für sterbliche Augen bestimmt waren. Das Dröhnen wurde lauter, näherte sich. Ein gewaltiges Brüllen erscholl. Das musste der Erzdämon sein, der Ahram an diesen Ort gebracht hatte. Das Beben verstärkte sich, ein unglaublich helles Licht drang durch die steinerne Tür, gefolgt von einem lauten, berstenden Geräusch, dann schien das Tor zu explodieren. Der tote Körper des Dämons durchbrach den Fels, Gesteinsbrocken flogen umher. Der Kadaver glich einem Geschoss, er flog weiter, durchbrach sogar die gegenüberliegende Wand und verschwand schließlich in der roten Unendlichkeit. Ahrams Augen starrten auf das zerstörte Tor, ein qualvolles Stöhnen entwich seiner Kehle. Er konnte sich nicht regen, lehnte kraftlos an der Steinwand und beobachtete. Durch die breite Öffnung schritt nun eine Gestalt. Ihre Schritte waren ruhig, ihre Bewegungen voller Würde. Es war ein schwarzer Engel. Wie sein Bruder war auch er in eine riesige schwarze Rüstung gehüllt, die sich nur in der Art der Verzierungen von ihrem Gegenstück unterschied. Auch er trug einen schwarzen Helm, anstatt Hörner zierte ein elegant wippender Schopf weißen Haares seinen Kopfschutz. In seiner rechten Hand hielt er ein enormes Schwert, rote Flammen züngelten an der Klinge empor. Der Engel tat einen letzten Schritt, dann blieb er stehen, etwa einhundert Meter von seinem Bruder enfernt. Sie begannen zu sprechen. Der Exmagier stöhnte erneut, denn die Zunge, in der das Gespräch geführt wurde war nicht für menschliche Gehirne konzipiert. Töne reihten sich in verwirrenden Mustern aneinander, mal fast flüsternd, dann wieder von extremer Lautstärke, bildeten unirdische Klangfolgen, wunderschön und schrecklich zugleich. Der Dämonenmensch hielt sich die Hände vor die Ohren, sein Geist drohte zu zerbrechen. Das Gespräch zog sich hin, bald kam Bewegung in die beiden Gestalten, Schwerter wurden drohend erhoben, Hände zu Fäusten geballt. Alles geschah mit einer Würde wie sie der Dämonenmench noch nie gesehen hatte. Jeder Geste der Engel war von enormer Bedeutung, das Schicksal von Millionen von Lebewesen hing von ihnen ab, und sie waren sich dessen bewusst. Dann begann es. Ahrams Herz versagte vor Panik fast den Dienst. Mit einer unglaublichen Ruhe wurden die Schwerter gehoben, langsam rückten die gepanzerten Körper in Kampfposition. Einige Sekunden standen sie einfach nur da, dann, fast zu schnell für Ahrams Augen, schossen sie aufeinander zu. Der Exmagier schrie seine Agonie heraus, sein Geist kollabierte fast unter der Last der Eindrücke. Der Kampf der Engel begann. |
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01.02.2002, 19:13 | #316 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Willkommen in der Hölle -
Ahram schrie auf. Sein Körper zuckte, er hatte sich an die Wand des Raumes gedrängt. Das Schauspiel, welches sich ihm bot, war zu gewaltig um von ihm in voller Länge betrachtet werden zu können. Der Kuppeldom bebte, die Luft war erfüllt mit einem ohrenbetäubenden Lärm. Die Engel kämpften. Ihre in Rüstungen gehüllten Körper wirbelten umher, unmenschlich schnell und geschmeidig, die glühenden Klingen vollführten fließende Bewegungen, eher mit einem Tanz zu vergleichen. Sie waren nur als leuchtende Schemen zu erkennen. Wenn die Waffen zusammenprallten erzitterte der Boden, gleißende Lichtblitze zurchzuckten die Halle, blendeten die Augen des Exmagiers. Wie ein Tänzer fuhr der angreifende Engel zur Seite, der weiße Schopf seines Helmes wippte leicht auf und ab. Mit unglaublicher Wucht ließ er sein Schwert auf seinen gehörnten Gegner niedersausen, welcher seine Waffe schon erhoben hatte. Die Wände verschwanden als das grelle Licht Ahram jegliche Sicht nahm. Der furchtbare Knall brachte seinen Kopf zum vibrieren. In unregelmäßigem Takt schlugen die Klingen aneinander, zwei- , dreimal pro Sekunde. Der Dämonenmensch dachte er müsst sterben. Es war furchtbar. Dann verebbte der Lärm plötzlich, zurück blieb nur ein schleifendes Knistern, als wäre die Luft voller elektrischer Energien. Langsam öffnete Ahram die Augen. Die Kontrahenten standen etwa einhundert Meter von ihm entfernt, die Schwerter mit beiden Händen umklammert. Mit aller Gewalt wurden die Klingen gegeneinander gedrückt, es funkte und blitze ohne Unterbrechung. Unter ihnen warf der Hallenboden Blasen, die Hitze war enorm. Der gehörnte Krieger schien die Oberhand zu gewinnen, langsam, unendlich langsam drückte er seinen Feind nach hinten. Zwischen den einzelnen Panzerstücken der schwarzen Rüstung schimmerte weißes Licht hindruch. Die Kräfte die dort aufeinanderprallten mussten gigantisch sein. Unter Schmerzen versuchte Ahram auf die Beine zu kommen. Stöhnend zog er sich an der Steinwand hinauf, stand schließlich unsicher auf den Füßen. Sein Blick ruhte auf den Engeln. Ein unglaublicher Sturm peitschte durch die Kuppelhalle, ein geisterhafter Chor, bestehend aus Millionen körperloser Stimmen sang eine unwirkliche Klagemelodie des Todes. Der Dämonenmensch wusste, wenn der Gehörnte den Sieg davontragen würde, wäre die Oberwelt in großer Gefahr. Früher oder später würde dieses Wesen den Willen des Exmagiers brechen, und mit seiner Hilfe das Siegel zerstören. Dies durfte nicht geschehen. Wenn er die Gestalt nur eine Sekunde ablenken könnte... Der letzte Rest der Kraftreserven des Schuppenkörpers sammelte sich, Ahram mobilisierte alles. Muskellstränge spannten sich, dann schoss der Sterbliche auf den gehörnten Engel zu. Die Welt explodierte. Ahram wusste nicht was geschah, aber er spürte seinen Körper reißen, seine Knochen splittern. Der Schmerz war unermeßlich. Noch bevor sein Rücken den Boden berührte war der Exmagier tot, sein Geist verschwand in den Abgründen der Hölle.... |
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01.02.2002, 20:36 | #317 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
Ein dunkles Grollen erfüllte den Raum, dann ein gleißend heller Blitz. Zwischen zuckenden Energiebahnen schwebte ein schwarzes Etwas, nur eine Sekunde, dann war es wieder verschwunden. Auch wenn Details nicht erkennbar gewesen waren, so hatte man doch den furchtbar verstümmelten Körper des Wesens gesehen. Der komplette Brustkorb war aufgerissen,die Eingeweide hingen lose aus ihrem zersplitteten Käfig hinaus. Ein weiteres Aufblitzen, und die helle Energieerscheinung erlosch. Der Raum beruhigte sich, die das Grollen verebbte. Das Pentagramm blieb leer... |
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01.02.2002, 20:52 | #318 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Willkommen in der Hölle -
Ein Lichtrahl durchbrach die Dunkelheit, so unermesslich hell dass Ahram zusammenzuckte. Er öffnete seine Lider, blinzelte... und wäre fast sofort wieder in die Bewusstlosigkeit zurückgesunken. Langsam war er seine ewigen Tode wirklich leid. Er befand sich noch immer in dem gigantischen Kuppeldom. Ein gutes Stück der Decke fehlte, der Blick fiel ungehindert auf kilometerweit enferntes Höhlengestein. Der Raum hatte sich abgekühlt, Boden und Wände warn glasig, der Fels war geschmolzen, hatte Tropfen gebildet und war schließlich wieder erstarrt. Ahram blickte an seinem Körper hinunter und musste qualvoll aufstöhnen.. Sein Brustkorb war aufgerissen, die Rippen ragten in den unmöglichsten Positionen aus ihm heraus. Rings um den Exmagier war der Boden glitschig vor Blut, Gedärm lag überall auf dem Stein verstreut. Der Dämonenmensch war verwirrt. Er müsste tot sein, daran bestand kein Zweifel. Das metalische Klicken schwerer Stiefel riss ihn aus seinen Gedanken. Er blickte auf, sah gepanzerte Beine, erblickte den schwarzen Brustschutz, dann ruhte sein Blick auf dem unheimlichen Helm des Wesens. Mit unglaublicher Erleichterung nahm Ahram den weißen Haarschopf wahr, welcher in starkem Kontrast zu der übrigen finsteren Erscheinung des Engels stand. Die mächtige Gestalt war an den Sterblichen herangetreten, die leblosen Schlitze des Helms sahen ihn an. Die ledrigen Fledermausschwingen bewegten sich leicht, falteten sich ordentlich zusammen. Das glühende Schwert hing nun an einem breiten Gürtel an der Hüfte des Engels. Die Flammen hatten sich beruhigt. Mit glasigen Augen schaute Ahram an der Gestalt hinauf, wartete auf eine Reaktion ihrerseits, er traute sich nicht auch nur zu atmen. Lansam, ohne Eile, hoben sich die Hände, griffen an den schwarzen Helm. Der Exmagier schloss für einige Sekunden die Augen als er das Antlitz des Engels erblickte. Er sammelte sich, dann wagte er einen weiteren Blick. Das Wesen schön zu nennen wäre eine lächerliche Untertreibung gewesen, einer Beleidigung gleichkommend. Die weiße Haut leuchtete, als würde ein unirdisches Feuer im Körper der Lichtgestalt brennen. Die langen Haare waren von silbrig-grauer Farbe, glänzten und glitzerten heller tausend Sterne. Sie rahmten ein Gesicht ein, so zart und fein, dass selbst die schönste Elfe neben diesem Wesen wie ein grobschlächtiges Monster aussehen würde. Die pupillenlosen Augen glühten in einem hellen Weiß, so intensiv dass Ahram nicht länger als ein paar Sekunden hineinschauen konnte. Die Bilder kamen. Der Exmagier marschierte durch eine Höhle, seine gepanzerten Füße dröhnten auf der großen Steinbrücke. Hinter ihm folgte ein Heer von so unglaublichem Ausmaß, dass sein sterblicher Geist nicht weiter darüber nachzudenken vermochte. Das Bild wechselte, er sah den Ahram-Dämonen, wie er sich weigerte das Siegel zu zerstören. Wieder ein Bildwechsel, der Dämonenmensch schwebte bewegungslos in der großen Höhle, beobachtete eine gigantische Schlacht, gab seinen Kreaturen, mehrere Millionen an der Zahl, geistig Anweisungen, verlegte ganze Kontingente gelügelter Bestien, ließ riesige Skelettarmeen einen Ausfall an den großen Turmtoren wagen.... Plötzlich sah er sich in den Magierturm seiner Eltern versetzt, erlebte noch einmal ihren Tod, blickte auf den zuckenden Jungmagier hinunter, der gerade seinen Vater und seine Mutter für den glühenden Stern in der Mitte des Raumes gepofert hatte.... Ein längerer Einschnitt... Der Exmagier stand in dem Thronsaal, diene gepanzerten Hände hielten ein großes, wunderschönes Schwert umklammert. Durch die Schlitze seines Helms sah er den Gehörnten auf sich zuspringen, ihre Waffen trafen sich, Funken sprühten, der Boden verflüssigte sich. Sein Gegner drückte ihn langsam nach hinten, seine Position war einen winzigen Deut besser und er nutzte es sofort aus. Eine Niederlage war für den Exmagier nicht akzeptabel, er musste seinem Herrn dienen. Doch allen Anstrengungen zum Trotz schaffte er es nicht sein überirdisches Schwert nach vorn zu stoßen. Dann sah er aus den Augenwinkeln einen schuppigen Körper heranstürmen, zweifellos ein Sterblicher, denn er war langsam und hatte noch nichtmal die Andeutung der Grazie eines Kriegers des Herrn, wie er selbst einer war. Das niedere Wesen sprang auf seinen Gegner zu, dieser brauchte nur einen winzigen Sekundenbruchteil, seine Hand zuckte nach hinten und der sterbliche Körper wurde zerschmettert. Diese minimale Zeitspanne reichte Ahram. Mit aller Kraft drückte er seinen Kontrahenten nach hinten, seine rotglühende Klinge schlug immer wieder zu, zu schnell für sein Auge, der Exmagier fragte sich wie er zu dieser Leistung in der Lage war, seine Augen schmerzten von dem weißen Licht, welches jeden Treffer begleitete. Ein weiterer kraftvoller Stoß ließ den Verräter taumeln, wankend machte er ein paar Schritte nach hinten. Das war die Chance. Der Exmagier hob seine rechte Hand, streckte die Handfläche seinem Kontrahenten entgegen, konzentrierte seine Energie auf einen Punkt. Die Luft begann zu flimmern, der geisterhafte Choralgesang verwandelte sich in ein einheitliches entsetzten Aufschrei, schrill und unendlich laut. Er sah ein grelles licht seinen schwarz gepanzerten Arm entlangfahren, immer weiter, es erreichte seine Finger, löste sich, schoss in Form eines blendendweißen Energieballs nach vorn. Das Geschoss traf auf den Gehörnten, durchschlug seine Rüstung, schleuderte ihn nach hinten. Der Engel polterte zu Boden, die Flügel lagen ausgestreckt und verkrümmt auf dem Boden. Ohne zu zögern trat Ahram an den Verräter heran. Hoch wurde das Schwert über den Kopf erhoben. Die Zeit der Rache war gekommen. Kraftvoll ließ er es herabsausen... Die Bilder endeten, der Dämonenmesnch lag nach wie vor auf dem reliefbeschmückten Boden in seinem eigenen Blut, der Engel stand über ihm. Er verstand. Die Erkennntnis kam langsam, er konnte es nicht wirklich fassen. Die Bilder hatten ihm den Kampf aus der Sicht des schwarzen Krieger gezeigt, natürlich konnte Ahram mit seinem menschlichen Geist nur den ungefähren Ablauf wahrnehmen, das wirkliche Geschehen blieb dem Sterblichen verschlossen. Trotzdem war deutlich zu erkennen gewesen wie er sich dem Gehörnten entgegengeworfen hatte, wie diese Ablenkung dem Verräter das Leben kostete. Die Bilder aus seinen Visionen, gepaart mit den Kriegseindrücken. Er hatte dem Höllenheer Zeit verschafft das Schloss zu stürmen, er hatte das Siegel nicht gebrochen. Die Miene des Dämonenmesnchen blieb ungerührt. Es war zu phantastisch was er hier erlebte, er war in Dinge gestolpert die nicht für Wesen wie ihn bestimmt waren. Müde schaute er nach oben, sein Blick haftete auf dem komplizierten Verzierungen des schwarzen Brustpanzers, weiter wagte er den Blick nicht zu heben. Er hatte schon zu viel gesehen, er wollte nicht riskieren dem Wahnsinn zu verfallen. Der Engel entblößte nun die rechte Hand, ebenso weiß und leuchtend wie das Gesicht, dann bob er den Arm. Der Zeigefinger streckte sich. Ruhig und bedeutsam näherte er sich Ahrams Gesicht. Der Dämonenmensch spürte eine unbegreifliche Energie seinen Görper durchfließen, die Berührung brannte wie Feuer. Sein Geist tanzte, gewann an Kraft, löste sich, wurde federleicht. Ahram ging.... |
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01.02.2002, 21:53 | #319 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
Die Luft verdichtete sich, zwischen den gleißenden Energiebahnen formte sich ein.... Ding. Winzige Partikel zogen sich zusammen, fügten sich aneinander, bildeten eine Einheit. Alles ging in Windeseile, während hellblaue Blitze durch den Raum zuckten wurden erste Konturen erkennbar. Weißer Knochen formte sich aus dem nichts, wuchs empor, weitere Stücke des harten Materials, schon bald schewbte eine skelettartige Konstruktion im bebenden Raum. Sie hatte eine annähernd menschliche Form, wenn sie sich auch in einigen Punkten davon abhob. Anstelle eines Rippenkäfigs schloss sich ein dicker Knochenpanzer um die inzwischen wie Früchte sprießenden Organe. Nervenbahnen rankten sich den toten Knochen hinauf, umschlossen die leicht verlängerten Glieder der Finger, kletterten die Wirbelsäule empor in den Schädel. Schon bildeten sich erste Muskelnfasern, formten sich zu dicken, elastischen Bündeln, spannten sich an dem Skelettgerüst, wurden straffer und fester. Besonders an den Oberschenkeln und Sprungelenken war die Muskulatur besonders stark ausgeprägt. Auch die Kiefer, aus denen eine ganze Reihe furchtbarer Zähne sprossen, wiesen ungewöhnlich dicke Stränge auf. In den leeren Augenhöhlen formten sich kleine weiße Bälle, wuchsen, wurden zu Augen, leblos starrten blaue Pupillen in die Unendlichkeit. Man sah feine Adern durch das rötliche Fleisch führen, die dicken Venen waren noch leer und unbenutzt. An Knien und Ellenbogen zogen rankten sich knorpelige Auswüchse, verhärteten sich, Klingen wurden erkennbar, scharfe Schneiden legten sich an die Gliedmaßen an. Kaum waren die Muskeln ausgebildet zog sich ein dünner durchsichtiger Film über den gesamten Körper, wurde rubuster, dunkler, eine lederartige Haut begann sich zu formen, feine Hornschuppen entwuchsen ihr, legten sich übereinander, glänzten in dem unwirklichen Licht wie schwarzer Stahl. An Fingern und Zehen sprossen schwarze lange Hornkrallen aus dem Fleisch, auf der Kopfhaut bildeten sich kleine Haarstoppel, wurden zu langen Strähnen, vielen der toten Gestalt über die breiten Schultern. Regungslos schwebte das Wesen in der Luft, langsam verebbten die Beben, die Lichterscheinungen verloren an Intensität, die Energiebahnen lösten ich langsam auf. Plötzlich ging ein harter Ruck durch den schuppigen Körper, das Herz hatte seine Tätigkeit aufgenommen. Die Finger zuckten, die Augenlider flatterten. Wie in einem Anfall bog sich der Kopf nach hinten, der Rachen öffnete sich, ein gewaltiges, schmerzliches Brüllen entwich der Kehle, zeugte von unglaublicher Agonie. Ein greller Blitz und der Raum wurde still. Das Schuppenwesen landete auf seinen Füßen, seine bauen Augen fixierten sich für eine endlose Sekunde, dann wurden die Pupillen glasig. Die Anstrengungen der letzten Tage waren zuviel für den Dämonenmenschen gewesen, sein Geist war verbraucht, erschöpft, er wollte nur noch ruhen. Leben bedeutete Qual, und dazu fehlte ihm die Kraft, er brauchte noch Erholung. Haltlos stürzte der Körper nach vorn. Ahram war zurückgekehrt. |
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03.02.2002, 11:02 | #320 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
Ruhe. Regungslos lag der große schwarze Körper in dem kleinen Schlafgemach. Ahrams Geist lag in Dunkelheit, doch der Sonnenaufgang kündigte sich schon zaghaft an. Die Ruhe hatte dem stark geschwächten Exmagier gutgetan, er hatte die Zeit gefunden die schrecklichen Ereignisse der letzten Tage zu verarbeiten. Die Zeit des Erwachens war gekommen. Langsam stieg die menschliche Seele aus den Tiefen der Bewusstlosigkeit, kämpfte sich durch das klebrige Meer des Vergessens. Die Prozedur war anstrengend, doch Ahram hatte neue Energie gefasst, ohne Probleme zerriss er die langen dünnen Gespinste des Schlafes. Die Finger des Exmagiers zucken, nur leicht, ganz leicht. Dann wurde der gleichmäßige Rhytmus der Atemzüge unterbrochen, beschleunigte sich um einen Deut. Die dunkle Brust hob sich, die Lungen füllten sich mit Luft, das große Dämonenherz ließ Blut durch die fast noch unbenutzten Venen schießen, pumpte mit kraftvollen, ruhigen Bewegungen. Langsam, ohne Eile hoben sich die schwarzen Lider, blaue, leicht floureszierende Augen durchbohrten das Halbdunkel, fixierten sich auf Wänden, Decke, dann auf der einzigen Person, die sich außer dem Exmagier im Raum befand. Ahram spürte die vertraute Aura seiner Gefährtin, ihre Gegenwart hatte einen beruhigenden, wohligen Einfluss auf sein Gemüt. Gemächlich richtete er sich zu einer sitzenden Haltung auf, sog den süßen Geruch der Oberwelt in sich hinein. Ja, er lebte. Die Luft kam ihm klar und frisch vor, nicht mehr die heiße, schwefelverpestete Brühe der Hölle. Probehalber spannte Ahram die Arm und Beinmuskeln, mit fasziniertem Blick betrachtete er das feine Sehnenspiel seines Handgelenks. Die noch unbenutzten Knochen knackten leicht, der Exmagier fühlte die animalische Energie des Jägers durch sich hindurchströmen. Es störte ihn nicht mehr.Der Dämonenmensch lächelte verträumt. Endlich, nach all der Zeit hatte er den Sinn seiner Existenz gefunden. Er war nicht nutzlos. Der schuppige Körper, die furchtbaren Waffen, sein tierischer Bruder in seinem Kopf, sie alle hatten ihren Zweck. Zusammen waren sie der Hölle entkommen, hatten Dinge gesehen weit jenseits ihrer Vorstellungskraft gelegen hatten. Und sie hatten überlebt. Ahram ballte die Hand zur Faust. Ja, er würde weiterleben. Sein Blick glitt zu Meditate, er sah ihr in die Augen. Sie war der Grund gewesen für den er dies alles auf sich nahm, für die er immer wieder von den Toten auferstand, sie sorgte dafür dass sein dunkles Herz weiterschlug. In einer reflexartigen Bewegung packte er die Frau, die schuppigen Arme zogen sie an den dämonischen Körper, hielten sie sanft umschlossen. Ahram war von seinen Gefühlen übermannt worden, er hatte seine Gefährtin so vermisst, ein unendliches Glücksgefühl ergriff von ihm Besitz. Seine Brust zuckte leicht, die klaren Augen wurden wässrig. Er sagte nichts, hielt sie nur an sich gedrückt. Worte konnten seine Freude nicht beschreiben, sie hatte ihre eigene Sprache, offenbarte sich durch jede Sehne, jeden Muskel, jeden ach so winzigen Teil des Exmagiers. Er war zurückgekehrt, zurück an ihrer Seite. |
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04.02.2002, 08:49 | #321 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
Der Horizont stand in Flammen, ein roter Teppich schob sich über die schwarzen Landstriche, dann blitzte es auf und die Sonne schickte ihre ersten hellen Boten in die Kolonie, auf dass sie die Dunkelheit vertreiben mochten. Fasziniert stand Ahram im höchsten Turm des Kastells, seine blauen Augen waren aus einem der breiten Fenster gerichtet. Der Exmagier liebte den Sonnenaufgang, er konnte sich garnicht sattsehen an diesem Schauspiel. Die Finsternis der Nacht wurde von den Mächten des Lichts besiegt, musste weichen, konnte nicht länger über die Welt herrschen. Für den Dämonenmenschen bedeutete es Hoffnung, er schöpfte Kraft aus der Gewissheit dass das Böse nie vollständig siegen konnte, es gab immer irgendwo eine leuchtende, gute Macht, und sie würde irgendwann erwachen und sie alle aus der Dunkelheit erretten. Ahram hatte trotz seiner Jugend schon sehr viel durchgemacht, er war durch Gefilde gewandert die so weit abseits der normalen Welt lagen wie nur irgend möglich, hatte Dinge und Gestalten gesehen die seit Äonen niemand mehr zu Gesicht bekommen hatte. Er brauchte diese Hoffnung um weiterzuleben, wollte er nicht an der Last seiner Erinnerungen zerbrechen. Sein Brustkorb hob sich, der Exmagier sog die frische Luft der Kolonie in seine Lungen. Der Geruch von Harz und Holz stieg ihm in die Nase, sowie die feinen Duftnoten vieler Arten von verschiedenstem Leben. Ein sanfter Windhauch spielte in seinem schwarzen Haar, ließ die Strähnen in einem ruhigen Rhytmus tanzen. So blieb er stehen, einer schuppigen Staue gleich, unbeweglich, den Blick verträumt gen Horizont gerichtet. Er fragte sich welche Aufgabe das Schicksal wohl als nächstes für ihn erdacht hatte.. |
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04.02.2002, 13:38 | #322 | ||||||||||||
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[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
Das patschende Geräusch nackter Füße hallte durch die endlosen Gänge des Kastells. War hier nicht eben noch eine Treppe gewesen? Ahram fuhr herum. Ah, da war sie ja, der Exmagier hätte schwören können dass sie sich vor ein paar Stunden noch weiter hinten befunden hatte. Der Dämonenmensch seufzte leicht, dann tappte er die Stufen hinab. Aber die Treppe führte zur Eingangshalle! Ahram staunte nicht schlecht, sein eigentliches Ziel war sein Schlafgemach gewesen. Dieses Gebäude war wirklich unglaublich. die Nasenflügel des Exmagiers blähten sich, er spürte die Gegenwart eines Menschen, eines unbekannten Menschen. Wer mochte dies wohl sein? |
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04.02.2002, 14:19 | #323 | ||||||||||||
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[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
Ahram erkannte einen Novizen. Was ein Diener des Schläfers wohl in diesen Gemäuern zu verrichten hatte? Der Exmagier trat an den Mann heran, sein dämonisches Aussehen war hier im Kastell zum Glück nichts Besonderes. -Seid gegrüßt, Novize. Ihr macht einen suchenden Eindruck, kann ich euch behilflich sein? Die dunkle Stimme grollte durch die große Halle, brach sich an den hohen Wänden, sie klang merkwürdig hohl und laut. Floureszierende Augen blickten dem Menschen aus einem schwarzen Gesicht entgegen, die starken Kiefermuskeln bewegten sich bei jedem Wort. Ahram hoffte dass der Novize schon Umgang mit den Geschöpfen der Unterwelt gehabt hatte, er wusste dass sein Anblick im ersten Moment sehr abschreckend wirken konnte. |
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04.02.2002, 14:30 | #324 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
Im ersten Augenblick war Ahram ziemlich überrascht. Woher wusste der Bewohner des Sumpflagers von den Einzelheiten ihrer Unterweltwanderung? -Nun, natürlich erinnere ich mich an diesen Mann. Im Gegensatz zu euch hielt er mich für eine Gefahr. Aber erzählt, woher wißt ihr davon? Hat sich unser Abenteuer etwa so schnell herumerzählt? |
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04.02.2002, 15:01 | #325 | ||||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
Erstaunt hob Ahram die Brauen. So war das merkwürdig detaillierte Wissen des Mannes also zu erklären. -Das ist ja furchtbar. Der Exmagier hatte eine ungefähre Ahnung wie es für den Krieger sien musste ohne Körper zu leben, aber vor allem konnte er die Lage des Novizen nachvollziehen. Er selbst war vor nicht allzu langer Zeit von einem Dämonen übernommen und versklavt worden. -Ich weiß leider nicht wie ich euch helfen kann, ich habe das Wissen eines Magiers, doch leider wurde ich meiner gesamten magischen Energien beraubt. Ich bin sicher, die Herren dieses Gebäudes werden sich eurer annehmen, und seid auch meines Beistandes versichert, wir werden einen Körper für euch finden, bei Innos. |
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