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04.02.2002, 15:16 #326
Ahram
Beiträge: 612
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
-Natürlich, ich werde ihnen berichten sollte ich sie vor euch treffen.
Der Exmagier lächelte sein Raubtierlächeln, dann verbeugte er sich noch einmal.
-Entschuldigt mich nun, ich muss mich wieder daran machen dieses verflixte Gängesystem zu erforschen, um vielleicht irgendwann in den Raum zu gelangen, in den es mich nun schon seit geraumer Zeit zieht.

Der schuppige Körper wandte sich um und stieg die breite Treppe hinauf, tiefer in das Labyrinth des Kastells...
06.02.2002, 17:30 #327
Ahram
Beiträge: 612
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
Ein schuppiger Körper kletterte vorsichtig die abschüssige Röhrenrutsche hinab. Lange Krallen schlugen sich kraftvoll in den Stein, nutzten die minimalen Rillen zwischen den eingeklappten Treppenstufen, Muskeln wurden gespannt und Ahram zog sich ein Stück weiter hinab. Floureszierende Augen glühten in der Dunkelheit in einem hellen Blau.

Meditate.

Der Name brannte im Kopf des Exmagiers, ließ das große Herz schneller schlagen, fast schon panisch pumpte es dunkles Blut durch die Venen des schwarzen Wesens.

Eine Öffnung in der Wand ließ den Dämonenmensch halten. Die Nasenflügel blähten sich, geistige Fühler streckten sich in alle Richtugen. Ahram ließ den Jäger für sich arbeiten.

Jaaa, die Beute war direkt voraus, vorbei an der Wandnische, weiter die Treppe hinab. Schabend fuhr Horn über Stein, der Schuppenkörper ruckte nach vorne, einer Eidechse gleich glitt er in die Dunkelheit.

Da! Die Rutschbahn endete, eine Art Torbogen wurde sichtbar, zuerst undeutlich, doch dann konnten die blauen Pupillen die Konturen deutlich wahrnehmen. Der Dämonenmensch richtete sich zu einer geduckten Haltung auf, dann spähte er nach unten.

Ahram blickte in eine riesige, kreisrunde Halle, Wände und die nahe Decke waren übersäht mit feinen Runen, was im Kastell der Schwarzmagier nicht ungewöhnlich war. Das wirklich Merkwürdige war der Boden.

Auf den ersten Blick schien er aus glasiertem Stein zu bestehen, war glatt und fugenlos. Doch schon bald waren kleine Zuckungen wahrzunehmen, hier und da pulsierte das Material. Der Exmagier hätte auch ohne jahrelanges Magiestudium erkannt, dass es sich hier um einen Organismus handelte, ein Lebewesen, gewaltig, unübersehbar groß.

Und war auch sie. Ein Zucken ging durch den Körper des Dämonenmenschen, die dicken Beinmuskeln spannten sich. Seine Gefährtin krabbelte über das Wesen, offensichtlich konnte sie nicht sehen was vor ihr lag. Wenn sie es hätte sehen können, wäre sie sicherlich schreiend umgekehrt. Der zuckende Leib der Kreatur pulsierte in leichen Wellen, lenkte die Magierin ohne ihr Wissen auf sein Zentrum zu. Dort wartete ein enormer, kreisrunder Schlund auf die Frau, der Exmagier erkannte lange Reißzähne die im Inneren des Rachens angebracht waren. Ohne weiter zu überlegen katapultierte sich Ahram in die Halle, landete mit einem katzenhaften Satz auf der Kreatur, fing den Fall in einer fließenden Bewegung ab.

Die schuppigen Füße sanken ein Stück in den gewaltigen Körper, Hornklauen zerschnitten die Haut, wurden durch das Gewicht des Dämonenmenschen noch zusätlich in das weiche Fleisch getrieben. Muskelstränge spannten sich, Ahram sprintete voran, die Augen starr auf seine Gefährtin fixiert. Diese hatte den gigantischen Mund fast erreicht. Schneller, er musste schneller sein.

Schreiend stürzte Meditate in den Schlund des Ungeheuers, doch fast augenblicklich packten starke Hände ihre Arme, zogen sie mit einem heftigen Ruck zurück auf die Oberfläche des Wesens.

-Ich...

Weiter kam Ahram nicht, ein donnerndes Gebrüll entstieg dem übergroßen Rachen, der gewaltige Körper erzitterte, das bis eben schwache Pulsieren gewann an Stärke, merkwürdige Beulen begannen sich zu bilden, wurden länger, formten sich zu tentakelartigen Auswüchsen.

Der Exmagier rannte. Die Magierin fest im Arm schoss er über das Monstrum, wich den organischen Peitschen aus, welche immer wieder aus den verschiedensten Richtungen auf ihn zuwirbelten. Eine verzweifelte Rolle rettete ihn vor einem weiteren Tentakel, der Exmagier spürte den Luftzug über sein Gesicht streicheln.

Der Dämonenmensch brüllte überrascht auf, als sich vor ihm plötzlich ein Abgrund auftat. Aber nein, das war kein Abgrund, das war der Rand dieser Bestie!

Ein peinigender Schmerz exploderte in Ahrams Rücken, der schuppige Körper wurde nach vorn geworfen, flog durch die Luft, drehte sich dabei ein wenig und durchbrach schließlich krachend die Steinwand.

Hart landete der Exmagier auf dem Felsboden, Meditate entglitt seinen Armen, hilflos rollte er ein Stück durch den angrenzenden Raum, kam schließlich zum Stillstand. Stöhnend hob er den Kopf, blickte sich um.

Das was Ahram für eine Wand gehalten hatte, war in Wirklichkeit ein großes Portal mit dicken hölzernden Flügeln gewesen, welche nun schief und zersplittert in den Angeln hingen. Ein allgegenwärtiges, grünliches Licht erfüllte den Raum, bildete feine Schlieren.

Ein dröhnender Schmerzenslaut ließ die Trommelfelle des Dämonenmenschen erzittern. Das Monstrum hatte versucht seine Tentakel in den Raum zu stecken, doch sobald die Auswüchse mit dem grünen Nebel in Berührung kamen zischte und dampte es, und die organischen Greifarme zuckten zurück. Das Wesen war ausgeschlossen.

Schwankend kam der Exmagier auf die Beine, seine Wirbelsäule schmerzte als wäre sie an fünfzehn Stellen gleichzeitig gebrochen. Mit zittrigen Schritten trat er an die Person heran, für die er diese Strapazen auf sich genommen hatte. Mit einem erleichterten Seufzer ließ er sich neben die Magierin sinken, hob ihren Oberkörper behutsam an, seine blauen Augen schauten sie mit einem besorgten Ausdruck an.

-Meditate?...
08.02.2002, 15:19 #328
Ahram
Beiträge: 612
[GM] Das Kastell des ZuX #4 -
Blaue Augen starrten aus der Dämmerung des langen Korridors in die Helligkeit der Kolonie. Aufmerksam schweiften sie über die Landschaften, hafteten sich an vorbeiwandernde Gestalten, an Tiere und Menschen. Schwarze Finger zuckten im Halbdunkel, ein dunkler Seufzer entfuhr Ahrams Kehle.

Sein Dämonenherz schlug schneller als er sich vorstellte durch den Wald zu pirschen, auf der Jagd nach....Beute.

Der Exmagier schüttelte unwillig seinen Kopf. Die Untätigkeit tat ihm nicht gut, sein Körper verlangte es nach einer Herausforderung, er brauchte den erhöhten Adrenalinspiegel in seinem Blut. Grollend wandte der Dämonemensch sich Richtung Torbogen, stieg die dunkle Treppe hinab.

Sein Ziel war die Eingangshalle. Er musste hier raus...
08.02.2002, 18:19 #329
Ahram
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Das Alte Lager #24 -
Zwei Wanderer traten aus den Schatten der Wälder und waren nun in Sichtweite des Alten Lagers.
Die eine Gestalt war klein und zart, unzweifelhaft eine Frau, ihre Schritte entschlossen und fest.
Sie hatte auch allen Grund selbstsicher aufzutreten, denn ihr Begleiter war kein Mensch. Groß und bedrohlich hielt er sich knapp hinter ihr, sein Gang war geschmeidig, katzenhaft. Scharfe Klauen wuchsen aus ledrigen Fingern und Zehen, schwarz schimmerne Schuppen bedeckten einen sehnig-muskulösen Körper. Helle, baue Augen blickten aus einem annähernd menschlichen Antlitz, lange schwarze Haare fielen bis auf die breiten Schultern.

Ahram trat mit gemischten Gefühlen an das Lager der Barone heran. Er befürchtete dass seine Anwesenheit Ärger verursachen könnte, zumal sein Jägerinstinkt bei dieser Fülle von menschlichen Ausstrahlung fast verrückt spielte. Aber die Konfrontation mit den anderen Bewohnern der Kolonie war unvermeidlich, sie mussten ihn kennenlernen...
08.02.2002, 19:03 #330
Ahram
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Das Alte Lager #24 -
Ahram stand reglos im Außenring. Seine blauen Augen wanderten von Bullit zu Warman und wieder zurück. Mit einer solchen Reaktion hatte er gerechnet.
Los, töte sie! Schnell...

Der Jäger riss an seinen Ketten, doch der Exmagier hatte seinen Geist unter Kontrolle, die Bestie konnte nicht entfliehen. Er war sicher dass Meditate die Sache im Griff hatte...
08.02.2002, 20:18 #331
Ahram
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Hoch im Gebirge #2 -
Meditate und Ahram wanderten durch die öde Felslandschaft des Gebirges. Hinter ihnen erstreckte sich die alte Kolonie, vor ihnen begann das neue Land. Ahram ließ seinen Blick einen Moment in die Ferne schweifen. Hier war er noch nie gewesen. Der Exmagier war gespannt wie dieses Drakia aussehen mochte...
08.02.2002, 20:38 #332
Ahram
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Hoch im Gebirge #2 -
Ahram neigte grüßend den Kopf. Seine blauen Augen blickten den Magier offen an.
-Wir bringen dem Erzbaron Na Drak ein Kleidungsstück, welches wohl ihm gehört. Im Alten Lager wurde uns gesagt, er befände sich in der neuen Siedlung Drakia. Folglich haben wir dieses Drakia zu unserem Reiseziel gemacht.

Die tiefe Stimme hallte grollend durch das ansonsten stille Gebirge.
08.02.2002, 22:28 #333
Ahram
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Die Ebene #4 -
Ahram neigte den Kopf zum Gruße. Seine schwarzen Haare fielen ihm in das ledrige Gesicht. Die blauen Augen floureszierten in der Dunkelheit der Nacht.
-Ich grüße euch, mein Name ist Ahram. Einst war ich ein Magier, doch meine Machtgier wurde mein Verhängnis. Aber sorgt euch nicht, ich habe inzwischen gelernt meinen Körper zu beherrschen, es droht euch keine Gefahr.

Obwohl die tiefe, grollende Stimme des Dämonenmenschen ungewöhnlich klingen musste, so bemühte er sich doch so vertrauenserweckend wie möglich zu klingen.
08.02.2002, 22:50 #334
Ahram
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Die Ebene #4 -
Ahram wies neben sich.
-Dies ist Meditate, sie ist eine Heilerin und eine ehemalige Magierin. Dieser Diener Belairs hier ist der Schwarzmagier Don-Esteban, ein bewanderter Mensch. Ihr werdet sie sicher noch näher kennenlernen, doch nun lasst uns unsere Reise fortsetzen...

Ahrams Blick glitt über die Ebene, wurde angezogen von der rauchenden Shilouette der Vulkaninsel. Die Sterne, der Mond, die gesamte Welt nahm eine rötliche Färbung an. Dort drüben, hinter den Wasser des Flusses, dort war es...


Der Exmagier ballte die Hände zu Fäusten, um das gierige Zucken seiner Finger zu unterdrücken. Er schlug die Augen nieder und folgte seinen Gefährten, weiter in Richtung der nahen Siedlung Drakia...
08.02.2002, 23:30 #335
Ahram
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Die Siedlung Drakia #1 -
Aufmerksam sah der Exmagier sich um. Drakia schien ein lauschiges Plätzchen zu sein, die kleinen Fachwerkhäuser sahen gemütlich aus, die kleinen Gassen luden zu Spaziergängen ein... wäre da nicht die Insel gewesen.

Wieder blickte Ahram zum Himmel hinauf, der Mond stand als klare Scheibe am Firmament. Die Pupillen des Exmagiers weiteten sich ein wenig...

Töte sie..... Ahram....

Der Exmagier schloss die Augen. Langsam verklangen die Stimmen, der Jäger beruhigte sich ein wenig. Ahram blickte in die Gasse. Schwere Schritte tönten durch die Stille der Nacht. Der Dämonenmensch fühlte vertraute Schwingungen...
09.02.2002, 00:03 #336
Ahram
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Die Siedlung Drakia #1 -
Ahram sah die Straße durch einen rötlichen Schleier. Laute, Geräusche und Worte drangen mit einer übermäßigen Deutlichekeit an sein Ohr. Mit abwesendem Blick ließ er sich von dem Erzbaronen auf die Schulter klopfen. Der Mond brannte heiß auf seinen Geist herab.
Ahhhram.....töte sie...

Der Exmagier fasste sich mit der rechten Hand an den Kopf. Die Frage des neuen Begleiters nahm er nur am Rande wahr, ebenso wie Gnats Anrede, sein Geist war nicht in der Lage an etwas Anderes zu denken als die Insel. Der Dämonenmensch konnte das Grollen der Lavamassen hören, roch das schweflige Aroma der Aschemassen.

Ein Stöhnen entfuhr der Kehle des Exmagiers, hilfesuchend sah er in die Runde. Sein Blick...veränderte sich. Das blaue Floureszieren wurde durch ein gelbliches Glühen ersetzt.

Ahram kämpfte. Seine rechte Pranke schoss vor, wollte das Gesicht des Gardisten zerfetzen. Doch der Exmagier lenkte sie um, unkontrolliert stolperte er nach vorn, fuhr herum, torkelte rückwärts, sank langsam zu Boden. Die Klauen seiner Füße ließen den Steinbelag der Straße zersplittern. Jaaaa, Blut würde fließen um....

-Muss....fort...Feuer....

Die Beinmuskeln spannten sich, Ahram katakultierte seinen schuppigen Körper nach vorne, landete polternd auf dem Dach den nächsten Hauses. Die Ketten waren schwach, sie würden reißen. Er musste schnell machen. Ein weiterer Satz und er war in einer Nebengasse, hechtete durch die Nacht, seine einzige Orientierung war der animalische Trieb, der ihn Richtung Vulkan zog...
09.02.2002, 01:02 #337
Ahram
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Die Siedlung Drakia #1 -
Ahram torkelte durch die verlassenen Gassen. Sein Atem ging stoßweise, seine Brust hob und senkte sich wie ein Blasebalg. Schwer stützte er sich an einer Hauswand ab, seine Krallen gruben sich in den Stein. Stöhnend sank er zu Boden, verharrte dort einige Sekunden, den Blick auf den Boden gerichtet.

Als er den Kopf wieder hob war Ahram gegangen. Geschlitzte Augen durchsuchten die Dunkelheit, langsam, ohne Eile erhob sich der Jäger. Seine Lippen zogen sich zurück, entblößten lange scharfe Reißzähne. Endlich, die Zeit der Gefangenschaft war vorbei. Ein abgehacktes kehliges Grollen entwich dem Rachen der Bestie, ein triumphierendes Lachen.

Der Jäger war hungrig und die Beute wartete...
09.02.2002, 11:03 #338
Ahram
Beiträge: 612
Die Siedlung Drakia #1 -
Graues Licht fiel durch die verrammelten Fensterläden, feine Staubpartikel tanzten in den schmalen Helligkeitslanzen. Die Räumlichkeiten des Hauses lagen in Dämmerlicht, nur schemenhaft erkannte man Schränke, Tische und Stühle. Im oberen Geschoss sah es nicht viel anders aus, bis auf den Unterschied dass die Dunkelheit dort die Masse von Blut bedeckten, die an Wänden, Tür und auf dem Boden klebte. Hinter den Betten, in einer von Finsternis erfüllten Ecke saß der Jäger, seine gelben Augen glühten wie zwei geschlitzte Edelsteine.

Er wusste nicht genau wer seine Beute gewesen war, aber er wusste dass es zwei große und eine kleine Portion Menschenfleisch verschlungen hatte. Einzelne rötliche Knochensplitter lagen noch immer auf den Holzdielen, die Luft des Schlafgemachs stank nach Tod und Agonie, ein Aroma welches dem Jäger nur allzu willkommen war.

Er dachte an seine Gefährten, sein Antlitz verzog sich zu einem bosartigen Raubtiergrinsen. Sie suchten ihn nicht. Diese Narren.

Langsam wurde der schuppige Körper gestreckt, die an Regungslosigkeit gewohnten Gelenke knackten hörbar. Mit geschmeidigen, katzenhaften Bewegungen stieg er die Treppe hinab, seine Hornkrallen schabten kleine Späne aus den Bodenbrettern.

Mit einer spielerischen Bewegung stieß er die Läden eines der Fenster auf und blickte hinaus. Friedlich und ruhig lag Drakia in der blassen Morgensonne. Der Jäger grollte, tief und kehlig, ein triumphierender Laut. Dicke Beinmuskeln spannten sich unter schuppiger Haut, dann schoss der schwarze Körper blitzschnell aus dem Fenster, ließ das Haus des Todes hinter sich zurück...
09.02.2002, 12:05 #339
Ahram
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Danke! -
Na ich helf doch immer gerne, viel Spaß im RPG, ich kann dir versprechen dass es ne lustige Zeit wird. ;)
09.02.2002, 13:51 #340
Ahram
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Die Siedlung Drakia #1 -
Der Jäger sprang herab. Kraftvoll stieß er sich von den Schindeln des Hausdaches, folg durch die Luft und landete geschmeidig hinter den beiden roten Männern.

Seine Hand schoss vor, das beschlagene Leder der Rüstung konnte den Klauen nicht standhalten, ebensowenig wie Fleisch und Knochen des ersten Kriegers. Mit einem knckenden Geräusch drangen die Hornkrallen bis tief in den Körper des Gardisten, Blut strömte an den rändern des Loches hervor, in dem der schuppige Arm steckte.

Die Bestie grollte, schaute dem zweiten Mann tief in die Augen, ließ ihn sein Schicksal darin erkennen. Mit einem Ruck wurde der Leichnam des Kämpfers weggeschleudert, bevor Arefh zu seinem Schwert greifen konnte waren die Ellenogenklingen aus der Haut gefahren, der Jäger tanzte förmlich um den Krieger herum, jede Drehung brachte dem Menschen eine weitere tiefe Schnittwunde bei.

Blutend fiel der tote Körper zu Boden, seine Rüstung war zerfetzt, die Einschnitte entblößten rotes Fleisch und gelbliche Knochen.

Die ganze Aktion hatte nicht mehr als ein paar Sekunden gedauert, der Jäger war zufrieden. Seine Brust hob sich, seine Lungen füllten sich mit Luft, zwei großen Blasebälgen gleich, dann donnerte das Monster ein ohrenbetäubendes Brüllen in die Siedlung dass seinesgleichen suchte. Es versprach Angst und Tod. Die Macht des Vulkans schützte den Jäger, Ahram war gefangen.

Der schwarze Körper ruckte herum, die Muskeln spannten sich und er verschwand in der Ebene der neuen Kolonie...
10.02.2002, 10:28 #341
Ahram
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Die Ebene #4 -
Wie aus Kübeln ergoss sich der Regen auf die Kolonie, peitschte den Fluss auf, ließ die Fluten aussehen als wurden sie kochen. Eine schwarze Gestalt stand am Ufer, ihrer Füße hatten tiefe Abdrücke im Sand hinterlassen. Der Regen perlte in kleinen Rinnsalen über den schuppigen Körper, die langen Haare hingen in schweren dicken Strähnen auf die Schultern herab. Der Blick der gelbgeschlitzten Augen war auf die rauchende Shilouette auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses gerichtet. Der dichte Regenschleier machte eine klare Sicht unmöglich, die Welt um den Jäger war in ein eintöniges Grau getaucht.

Doch er brauchte seine Augen nicht um zu wissen wo sein Ziel lag. Die Ausstrahlung des Dämons war hier ganz klar, sein donnernder Herzschlag versorgte auch die Bestie in dem schwarzen Körper mit dunkler Energie, ließ ihn über seine menschliche Seite regieren.

Unter der Haut spannten sich Muskelstränge, die Sprunggelenke wurde eingeknickt, dann flog der Jäger durch die Luft, beschrieb einen langgezogenen Bogen und tauchte lautlos ins Wasser. Als dunkler Schemen glitt er durch die Fluten.

Sein Herr rief ihn, und er wartete nicht gern...
10.02.2002, 13:05 #342
Ahram
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Die Vulkaninsel #1 -
Ein dunkler Schemen tauchte durch den vom Regen brodelnden Fluss, näherte sich mit rasender Geschwindigkeit dem Ufer, gewann mehr und mehr an Deutlichkeit, dann schoss ein schwarzer Körper aus den Wassermassen, krallenbewehrte Füße landeten elegant auf dem sandigen Uferboden.

Gelbe Augen durchschnitten die grauen Regenschleier, Nasenflügel blähten sich. Jaaaa, er war hier, er war ganz nah.

Mit katzenhaften Bewegungen schritt der Jäger über die Insel, sein Gang war gerade, sein Auftreten selbstbewusst. Seine Sinne spürten die Anwesenheit des lebenden Todes, diese Insel war nicht so leer wie sie den Anschein erweckte.

Der Steinpfad, welcher den Vulkan heraufführte war schmal und gewunden, in den Felsspalten hatte sich Regenwasser gesammelt, hier und da rann es in kleinen Strömen den Berg hinunter. Das dunkle Wesen, welches sich nun an den Aufstieg machte war ebenfalls triefendnass, doch es war ihm gleich. Dort wo der Jäger hinging würde es warm und trocken sein...
10.02.2002, 13:30 #343
Ahram
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Die Vulkaninsel #1 -
Ein Blitz tauchte die Vulkaninsel für den Bruchteil einer Sekunde in gleißende Helligkeit, malte ein berdohliches Licht- und Schattenspiel auf den zerklüfteten Fels des Vulkans. Oben, kurz vor dem Gipfel, stand der Jäger, klein und unbedeutend im Vergleich mit diesem mächtigen natürlichen Bauwerk. Sein Blick haftete auf einer etwas breiteren Felsspalte. Ein rötliches Glühen drang aus diesem Riss an die geschlitzten Augen, die feinen Sinne sagten dem Monster dass er hier richtig war. Mit einem entschlossenen Schritt trat er durch die Spalte, sofort befand änderten sich Wetter- und Luftverhältnisse. Der Regen war ausgeschlossen, hier im inneren des Vulkans war es warm, die Luft staubig und trocken.

Der Jäger wanderte einen schmalen Felspfad hinunter, unter ihm brodelten die feurigen Magmamassen. Irgendwo in den Eingeweiden des Berges lag das Versteck des letzten Hüters der Insel, er hatte sich hierhin zurückgezogen um SEINEM Zorn zu entkommen.

Der schuppige Körper kam ruckartig zum Stillstand. Seine Instinkte hatten etwas gespürt, etwas Unbekanntes, nicht Definierbares. Es war wie ein kalter Windhauch gewesen, ein leises, doch bedrohliches Flüstern, nur einen Augenblick hatte der Jäger es fühlen können, dann war es verschwunden.

Die Bestie setzte ihren Weg fort, doch diesmal waren ihre Schritte vorsichtig, ihre Haltung leicht geduckt. Etwas war hier, und es war ihm nicht willkommen....
10.02.2002, 13:54 #344
Ahram
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Die Vulkaninsel #1 -
Er war fort!

Wie ein Blitz durchzuckte es den Jäger. Die Austrahlung war fort, die Präsenz des Hüters ausgelöscht! Dafür war die Gegenwart des Anderen, des Unsichbaren um so deutlicher. Er kam näher, es war deutlich zu spüren.

Der Jäger wurde unruhig. Womit hatte er es zu tun? Ein kalter Windhauch ließ den schuppigen Körper erzittern. Es war kein gewöhnlicher Wind, er drang bis tief in die dunklen Eingeweide der Bestie, peinigte den finsteren Geist mit seiner Kälte.

Zum ersten Mal seit seiner Erschaffung lernte der Jäger das Gefühl der Angst kennen. Er musste fort von hier.

Die Beinmuskeln spannten sich un das schwarze Wesen schoss den Pfad entlang, hechtete durch die Felspalte, nach draußen, zurück in den Regen. Sein Atem kam in hektischen Stößen, die übliche Selbstsicherheit war von ihm abgefallen. Er wurde gejagt. Er, der Jäger, war zur Beute geworden.

Die Sprunggelenke knickten ein, und der geschmeidige Körper sprang in den Fluss. Mit rasender Geschwindigkeit durchschnitt er die Fluten, sämtliche Muskeln arbeiteten mit voller Leistung, die Panik schüttelte seinen Körper.

Er musste weg hier, bei Beliar, er musste weg hier...
10.02.2002, 17:04 #345
Ahram
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Die Ebene #4 -
Der Jäger strauchelte. Schwer knallte er auf den aufgeweichten Lehmboden, die wahnwitzige Geschwindigkeit seiner Flucht ließ ihn über den Boden rollen, er überschlug sich mehrmals. Scharfe Hornkrallen gruben sich in nassen Lehm, als die Bestie sich schnellstmöglich aufrappelte.

Gehetzt suchten die gelben Augen die Umgebung an. Nichts. Der schwere Regen prasselte geräuschvoll auf die Erde, große Pfützen hatten sich inzwischen gebildet.

Dann ging alles ganz schnell. Der Jäger konnte einen Schemen erkennen, ein Ding, es schien nur aus flimmernder, dicklicher Luft zu bestehen. Bei trockenen Wetterverhältnissen hätte man die Gestalt wohl für eine merkwürdige Lufterscheinung gehalten, aber die herabströmenden Wassermassen ließen die Konturen des Wesens deutlicher hervortreten. Es war groß, schien über dem Boden zu schweben. Beine waren nicht erkennbar, aber trotzdem war es so schnell dass der Jäger keine Chance zur Reaktion hatte.

Mit einem wuchtigen Knall prallten die beiden Lebensformen zusammen, der Jäger fühlte etwas in seinen Körper dringen. Es war ein schreckliches Gefühl, er schrie und brüllte, gebärdete sich wie wild.

Eiskalte Finger griffen in seinen Geist, hielten ihn in einem eisernen Griff umklammert. Die gefürchtete Bestie, das perfekte Mordinstrument wurde selbst zur Beute. Krallen und Klingen konnten gegen dieses körperlose Wesen nichts ausmachen, es war dafür geschaffen worden Monster wie den das Tier in Ahram zu töten.

Es war ein Dämonenjäger.

Gierig saugte dieses Geschöpf nun das Monster in sich auf, absorbierte seine animalische Energien, seine Mordlust, seine Brutalität, bis nichts mehr blieb. Die Bestie war tot, verschlungen von einem übermächtigen Geistwesen.


Jetzt, da der schuppige Körper keine weitere Nahrung mehr bot, ließ es von ihm ab, nahm Witterung auf, dann schoss es davon, schneller als der Wind der Finsternis.

Zurück blieb eine schwarze Gestalt. Sie zuckte noch einige Sekunden unkontrolliert, dann wurden ihre Glieder schlaff und sie fiel schwer und haltlos zu Boden, platschte geräuschvoll in eine der zahlreichen Pfützen.

Tief im Inneren der Gestalt rührte sich eine verdrängte Existenz, machte sich bereit zurückzukehren, gewann langsam aber stetig an Kraft, jetzt da sie ihre Energie mit niemandem mehr teilen musste.

Ahram war allein.
10.02.2002, 17:33 #346
Ahram
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Die Ebene #4 -
Die Dunkelheit wich zurück, machte dem Licht des Lebens Platz. Die schwarzen Lider flatterten, dann blickten blaue Augen glasig in die Ferne.

Ahram lag regungslos im Schlamm, der Regen prasselte schwer auf seinen Rücken. Die gepeinigten Muskeln spannten sich, langsam richtete sich der Exmagier auf, in seinem Blick lag unglaublicher Schmerz, der jedoch nicht körperlicher Natur war.

Er war ein Mörder.

Durch seine Hand waren Menschen ums Leben gekommen, niemand würde sie zurückholen können.

Der Exmagier begann unkontrolliert zu schluchzen und zu würgen, es waren merkwürdige Geräusche die da aus seiner Kehle drangen. Zitternd schleppte er sich vorwärts. Sein Ziel war Drakia. Er würde sich stellen.

Ja, er hatte es nicht verdient weiterzuleben. Der Jäger war tot, doch war er sich nicht schonmal sicher gewesen ihn besiegt zu haben? Nein, er konnte seine Mitmenschen dieser Gefahr nicht aussetzen. Sollten die Gardisten über ihn richten, ihm war es gleich.

Der Steinturm kam in Sicht, der Exmagier beschleunigte seine wankenden Schritte...
10.02.2002, 17:40 #347
Ahram
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Die Siedlung Drakia #1 -
Entkräftet erreichte Ahram die Siedlung. Seine blauen Augen suchten nach Menschen, Trauer und Resignation lagen in den wässrigen Pupillen. Der Exmagier fühlte sich leer, verbraucht. Noch einmal füllte er seine Lungen mit Luft.
-Hier bin ich! Ich bin es, der Mörder eurer Bürger und Krieger!

Geduldig wartete der Dämonenmensch auf eine Reaktion, ein Wort, einen Bolzen oder ein Schwert...
10.02.2002, 17:52 #348
Ahram
Beiträge: 612
Die Siedlung Drakia #1 -
Ahram stützte sich in eine knienende Haltung auf. Seine Augen blickten zu Boden, er konnte seinen Gefährten nicht ansehen, die Scham war zu groß.
-Ich unterwerfe mich eurem Urteil, Erzbaron. Ich habe Menschen getötet, ich war nicht in der Lage den Jäger zu bändigen. Ich habe mich zu sicher gefühlt. Ich verdiene den Tod, ebenso wie er ihn verdient hatte. Bringt es zu Ende, der Jäger ist tot, jetzt tötet seinen Körper, auf dass er nie wieder Schaden anrichten möge.
10.02.2002, 18:18 #349
Ahram
Beiträge: 612
Die Siedlung Drakia #1 -
Ungläubig starrte Ahram auf die geöffnete Tür, doch dann wurde die Miene des Exmagiers wieder ernst.
-Ihr wollt mich also verschonen....

Der Dämonenmensch dachte nach, reglos stand er im Rathaus. Konnte er dieses Angebot annehmen? Dann dachte er an Meditate und ein anderer, undefinierbarer Ausdruck erschien auf seinem Antlitz.

Die Magierin war sein größter Halt in diesem Leben gewesen und war es noch immer. Ja, er musste mit ihr reden. Sein Entschluss stand fest.

-Wenn es euch nichts ausmacht werde ich euch begleiten.

Ein leicht verbitterter Zug erschien auf Ahrams Gesicht.
-Seid unbesorgt, ich werde vorausgehen, ich versichere euch ich bin keine Gefahr.
10.02.2002, 19:41 #350
Ahram
Beiträge: 612
Die Ebene #4 -
VierGestalten wanderten durch die weite Ebene. Der Regenschauer hatte an Intensität verloren, nur noch feine Tropfen des kühlen Nasses fielen aus der grauen Wolkendecke.

Na Drak, Jackal, ein Gardist und Ahram stapften wortlos über den aufgeweichten Boden, ihr Ziel war das Kastell der Schwarzmagier.
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