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01.04.2003, 22:20 #226
Dumak
Beiträge: 465
Die Siedlung Drakia #4 -
"Nein, nein, ich habs dir doch so oft gesagt, du mußt so in die Saiten greifen, siehst du?" Durogar war leicht genervt. Das war er eigentlich imemr. Mit übergroßer Geduld war er nicht gerade gesegnet. Ganz anders der Wirt. Der ertrug das Geklimpere und Gejaule nun schon seit Wochen mit einem stoischen Gleichmut.
Dumak hatte sich das Bardensein leichter vorgestellt. Ab und an überkamen ihn Zweifel, ob seine Entscheidung auch richtig gewesen war. Viel Schweiß war mittlerweile in der warmen Luft des Wirtshauses verdunstet. Dumaks Schweiß. Durogar hatte sich als harter Lehrer erwiesen, der seinen Schüler striezte, wo es nur ging. Hornhaut an den Fingerkuppen war der Lohn. und die Kenntnis der einfachsten Griffe. Akkorde nannte das der Barde. Dumak wars egal. Er wollte nur so klimpern können, daß nicht jeder weglief. Und das war bald der Fall. Zum ersten mal im Leben bekam er mit, wieviel Arbeit und Ausdauer doch manches verlangte. Eigentlich nichts für ihn. Trotzdem hatte er aus irgendeinem Grund durchgehalten. Wohl vor allem, weil ihn Durogar nicht entkommen ließ. nbarmherzig achtete der darauf, daß Dumak täglich spielen übte, bis er es halbwegs zu einer anständigen Melodie brachte. Sie war zwar sehr einfach, aber Durogar meinte, er solle sich lieber auf seine Verse verlassen, das wäre es, was die Leute hören wollten. Geschichten und Erzählungen. Für die hohe Kunst der Musik hatten nur die reichen Adeligen und die höchsten Magier etwas übrig. Das Volk in den Tavernen und auf den Marktplätzen wollte mit kurzweiligen Geschichten unterhalten werden. Dumak hörte dies mit Genugtuung. Wenigstens dies blieb ihm also erspart. Um die rechten Worte war er noch nie verlegen. Ein wenig um die Verse drumrumklimpern auf der Laute bekam er mittlerweile auch schon hin. Und vielleicht würde sich ja sein Spiel mit der Zeit verbessern.

"Dumak, mein Freund" (Das sagte er immer, obwohl oder vielleicht gerade weil ihn Dumak für alles bezahlte.) "Dumak, ich denke, ich hab dir genug beigebracht. Ich hätte dich natürlich noch ein paar Monate hier sitzen lassen können, auf das du mir auf ewig meine Zeche zahlst und ich behaupte, dir noch viel beibringen zu müssen, aber mich ziehts weiter. Drakia ist nicht wirklich der Nabel der Welt, auch wenn dir das manche ernsthaft erzählen wollen. Die Lehre ist beendet. Und nun gehe in die Welt hinaus, mein Freund" (Da, schon wieder!) "und beglücke die Menschen mit deinem Spiel." Ein Spottfünkchen in seinen Augen zeigte, daß Durogar nicht wirklich davon überzeugt war, einen erstklassigen Barden erschaffen zu haben, doch er nahms mit Humor.
"Gehe in die Welt und erquicke die Menschen mit deinem Gesang. Aber sag ihnen ja nicht, daß du's von mir gelernt hast." Nunja, das letzte Bier war wohl zuviel für Durogar gewesen. Ein wenig schwer wirkte seine Zunge. Dumak jedenfalls war froh, daß es nun vorbei war. Vor allem, weil sein Geldbeutel arg gelitten hatte.
02.05.2003, 04:09 #227
Dumak
Beiträge: 465
Die Siedlung Drakia #4 -
Dumak hatte genug. Genug von Drakia und genug von seinen Bewohnern. Das war hier das hinterletzte Nest. Einerseits so klein, daß ihn mitterweile schon alle Bewohner zu gut kannten und er hier keinen mehr ungestraft beklauen konnte. Andererseits so groß, daß die Bewohner zu viel Ahnung von guter Kunst hatten und er mit seinen Knittelversen hier nicht landen konnte. Also blieb ihm nichts weiter übrig, als den Ort zu verlassen. Er würde sein Glück in Khorinis versuchen. Jawohl! Dort hätte man als Barde sicher sein Auskommen. Das goldene Khorinis. In Gedanken schwärmte er davon. Damals... ja damals, als er dort noch auf eigene Rechnung unterwegs war. Ob es heute noch genauso aussah? Es wurde Zeit, dort vorbeizuseheen. Jahre war es her, seit er dort nicht mehr gewesen war.
Durogar hatte schon vor Wochen das weite gesucht. Auch ihn hatte hier, in Drakia nichts mehr gehalten. Und für Dumak war es nun, über vier Monate nach dem Fall der Barriere auch Zeit, den Ort zu verlassen und wieder zurück nach Drakia zu gehen.
Und mit diesem Entschluß bewaffnet machte er sich auf, das Städchen mit den neu erstandenen Mauern zu verlassen. Am Hafen lag nur ein Fischerboot, mit dem ein Innospriester gekommen war. Mit dem wollte Dumak nichts zu tun haben. Deshalb wählte er dann schweren Herzens den Landweg durch das Minental. Am Tor fielen gerade die letzten Gerüste und die Einweihungsfeier der ach so tollen Verteidigungsmauer war wohl nicht mehr fern. Doch dazu mußten sich die Einwohner wohl einen anderen Barden suchen. Dumak war weg. Er war gerade unterwegs in Richtung Minental. Die staubige Landstraße, der er folgte, war teilweise zugewachsen. Denn aus dem Minental kamen keine Waren mehr seit es von irgendwelchen gefährlichen Kreaturen und den Orks übernommen wurde. Mit gemischten Gefühlen näherte sich Dumak dem Gebirgszug, der die südlichen Lande vor dem Minental schützte.
03.05.2003, 20:19 #228
Dumak
Beiträge: 465
Rund um Khorinis # 6 -
Aus dem Pass, der zum Minental führte, kam eine abgerissene Gestalt. Verwundert sah er die Trümmer des Tores, die weit verstreut auf dem Weg und der angrenzenden Wiese lagen. Zersplittertes Holz ragte hier und da aus der Wiese hervor. In der Ferne, links, da wo zwei Wasserfälle in einen kleinen Teich brausten, sah er die Ruinen eines niedergebrannten Bauernhofes. Eins der Häuser war jedoch schon wieder notdürftig hergerichtet.
Dumak, denn um keinen anderen handelte es sich hier, beschloß, den Hof aufzusuchen. vielleicht konnten ihm dort die Leute weiterhelfen. Er überquerte die Wiese und ließ die Trümmer des Tores hinter sich. Bald sah er auch Menschen, die auf den Feldern arbeiteten und eine kleine Schafherde über die Wiese trieben.

"He, was ist das dafür ein Hof?", redete er den Schafhirten an.
"Du meinst die verkohlten Reste da? Das ist, nein war der Hof von Bengar. Die verfluchten Orks haben ihn niedergebrannt. hier, die schafherde haben sie auch auseinandergetrieben und alle Schafe abgeschlachtet, derer sie habhaft werden konnten. Wir haben über die Hälfte der Herde verloren. Wenn und Onar nicht wenigstens ein wenig Unterstützung gesandt hätte, wären wir verhungert." Der Schäfer war ziemlich aufgebracht.
"Die Milizen der Stadt haben sich seit dem Orküberfall nicht mehr blicken lassen. Sie haben ja nichtmal richtig das Tor bewacht. Sonst wären die Orks nicht so leicht durchgebrochen. Diese Paladine hatten nichts Eiligeres zu tun, als sich in der Stadt zu verbarrikadieren. Und wie Bauern können draußen verrecken." Er spuckte verächtlich aus.
"Naja, wenigstens schicken sie jetzt nicht mehr ihre Witzbolde her, um die Abgaben einzutreiben. Gegen die hätte uns Onar früher auch mal besser helfen können."
Interessiert hatte Dumak dem wortschwall des Knechtes zugehört. Ein Name war ihm aufgefallen. "SAg, wer ist dieser Onar?"
Der Schäfer schaute ihn mißtrauisch an "Du bist wohl nicht von hier, was? Onar ist der größte Bauer hier, er hat sich ein paar Söldner angeheuert, die ihm die Milizen aus der Stadt vom Leibe halten. Und wir müssen, ob wir wollen oder nicht, ihn unterstützen. Und seine Söldner passen auf, daß keiner aus der Reihe schert."
Mhm, das klang ganz interessant. Vielleicht sollte sich Dumak sein Ziel Khorinis erstmal aus dem Kopf schlagen. Wenn die Stadt sowieso verbarrikadiert war? "Wo finde ich Onars Hof?"
"Die Treppe dahinten hinunter und dann über die Felder. Pass auf die Feldräuber auf!" Der Schafhirte wandte sich wieder seinen Tieren zu. Ein kleiner, wuschliger Hund sprang um die kleine Herde herum und bellte die Schafe an, die jedoch mehr an dem saftigen Grün interessiert waren, das ans Licht drängte, als an dessem Gebell.
Als er wieder aufsah, war Dumak schon verschwunden.
15.05.2003, 16:06 #229
Dumak
Beiträge: 465
Regeldiskussion #10 -
Un bei mir erst... ;)
01.06.2003, 19:19 #230
Dumak
Beiträge: 465
!!!AKTIV-MELDUNGEN!!! -Pflicht für alle ! -
aktiv
12.06.2003, 16:53 #231
Dumak
Beiträge: 465
Onars Hof #8 -
Die Sonne brannte heiß über die Äcker, die dem Hof des Großbauern vorgelagert waren. Müde schleppten sich ein paar Mägde und Knechte über die Furchen und jäteten mit Hilfe ihrer Hacken Unkraut um das wenige Wasser, daß noch im Boden steckte, den wertvolleren Pflanzen zu lassen.
Müde schleppte sich auch ein dunkel bekleideter Mann über den Weg, der von Bengars Hof hierher führte. Die Rüstung, die allem Anschein nach aus einem Schuppenpanzer bestand, war verstaubt und dreckig, die schwarzen, schulterlangen Haare stumpf und wirr. Verklebt hingen einige Strähnen ins Gesicht. Mit schleppendem Gang trottete der Fremde den Weg immer weiter, beachtete die Feldarbeiter nicht.
Auch der Söldner, der im Schatten eines Baumes dicht neben dem Weg saß, entging ihm. Bis der plötzlich aufsprang und sich ihm in den Weg stelle:
"Hoho, wohin des Wegs, Wanderer?"
Dumak schaute auf und sah in das wegen der direkt hineinscheinenden Sonne verkniffene Gesicht des Söldners.
"Ich will zu Onar, auf den Hof. also laß mich vorbei."
"Mal nicht so schnell, kleiner Mann. Wenn du hier weiter willst, mußt du zahlen. Oder du verschwindest gleich. Lumpengesindel brauchen wir hier nicht."
"Zahlen? Dafür, daß ich Onar meine Dienste anbieten will, muß ich noch zahlen?"
Griesgrämig suchte der Dieb in seinem recht leeren Geldbeutel herum. Das in dunklen Stoff eingehüllte Bündel auf dem Rücken rutschte hin und her, als er an seinem Gürtel kramte.
"Hier fünf Münzen. Das sollte doch wohl reichen. Viel mehr hab ich eh nicht. Und nun laß mich einfach weitergehen. Ich werd Onar auch sagen, was für ein guter Aufpasser du bist."
Eisen klirrte, der Söldner zog sein Schwert. "Hehe, nicht frech werden, Kleiner."
Da ertönte eine Stimme aus dem Schatten unter dem Baum. "Hehe, Sentenza, laß ihn doch. Wenn er tatsächlich von Onar genommen wird, kannst du ihn doch jeden Tag verdreschen." Ein dreckiges Lachen schloß sich an. Sentenza ließ das schwert wieder in die Scheide gleiten und knurrte: "Na gut, heut hast du nochmal Glück gehabt, Kleiner. Aber ab Morgen meldest du dich jeden Tag bei mir, um dir deine tägliche Tracht Prügel abzuholen. Klar?"
Dumak rang sich ein "Na klar is das klar, Meister." ab, was schon mehr als zweideutig war und trottete dann weiter, den kleinen Anstieg hinauf, der zum eigentlichen Hof des Großbauern führte.
Die erste Gedächtnisnotiz Dumaks zum Thema Onar war: Sentenza ist ein Arschloch, ich geh ihm besser aus dem Weg.
12.06.2003, 20:24 #232
Dumak
Beiträge: 465
Lee-Signaturen-Wettbewerb -
Yo, klasse. :D
Die Sig hat nen leicht mystischen Touch. *g*
13.06.2003, 21:51 #233
Dumak
Beiträge: 465
Onars Hof #8 -
Dumak dachte noch über die Begegnung mit Sentenza nach, als er ins Hauptgebäude des Hofes eintrat. Auf dem Hof selber waren überall bewaffnete Männer, Söldner damit beschäftigt... nun, womit Söldner nun eben so beschäftigt sind. Man hatte ihm den Weg hierher geweisen. Derjenige, den er gefragt hatte, sah jedoch eher wie ein Bauer aus. Ober wirklich bescheid gewußt hatte?
Egal, Dumak war im Haus. Dei Dielen des Fußbodens knarrten unter jedem Schritt und aus nahegelegenen Räumen drangen Gesprächsfetzen, zu leise jedoch, um sie zu verstehen. Dumak hielt sich linkerhand. Hier sollte Onar wohnen. Der dieb zuckte kurz mit den Schultern und trat dann in das Zimmer. In einem weichen Sessel mit hoher Lehne, der am anderen Ende des Raumes stand, saß eine junge Frau. Neben ihr stand ein korpulenter, gut gekleideter Mann.

"Ihr müßt Onar sein, der weitbekannte und edle Anführer all der Recken auf diesem prächtigen Anwesen", hub Dumak dann auch an, ohne Hemmungen kübelweise den Schleim übertriebener Ehrerbietung über Onar auszugießen.
"Jaja, sicher doch, ich bin Onar." Der Mann griente.
Dumak hielt inne.
"Ach, wo find ich ihn denn dann?"
Wortlos zeigte der Angesprochene nach oben in Richtung Decke.
"Ah, also oben. Habt Dank für Eure Mühen. Und Dank auch Eurer Tochter."
"Das ist Onars Tochter, nicht meine. Ich bin nur Knecht hier auf dem Hof."
Na wunderbar, da hatte Dumak sich ja voll zur Feile gemacht eben. Mit noch mieserer Laune, als er eben schon hineingekommen war, verließ er das Zimmer, um die Treppe nach oben zu suchen. Die Stufen knarksten genauso wie die Dielen. War wohl so gedacht, daß alles irgendwelche Geräusche von sich gab.
Oben angekommen trat Dumak durch die Tür, um hoffentlich diesmal Onar gegenüberzustehen. Er fand einen noch korpulenteren, noch besser gekleideten Mann vor. Und startete auch gleich den nächsten Versuch. Diesmal hatte er seine Laute vom Rücken genommen und ausgepackt.

"Mit Onars Mannen will ich streiten
gemeinsam ziehen wir ins Feld", sang er. Und dazu klimperte er auf der Laute, wie er es gelernt hatte.
"Des Tochters Minne soll uns leiten,
für sie zahl ich sehr viel Geld."
Uups, das war jetzt wohl eher ein schlechter Reim.
"Laß meine Tochter da aus dem Spiel, du Klimperfritze!" Onar war puterrot geworden. so konnte man ihn sicher als Signalmast für Wanderer im Nebel verwenden.
"Scher dich fort! Außerdem ist Lee dafür zuständig, wen er nimmt und wen nicht. Also pack dich! Lee sitzt im anderen Flügel meines Hauses herum."
Na Klasse, das war ja ein toller Reinfall. Wortlos verstaute Dumak seine Laute wieder auf dem Rücken und trabte ab. Knarks-knarks-knarks verhöhnten ihn die Treppenstufen. in Dumaks Ohren klang es wie daswars-daswars-daswars. Aber halt, er sollte ja zu Lee gehen und das tat er denn auch. Doch da das nun schon der dritte Versuch war, hier irgendwie zu landen, fiel die Sache auch dementsprechend aus. Als Dumak durch die Tür kam, stiefelte er schnurstracks zum erstbesten Söldner, der ihm in den Weg kam.
"Hör mal,
ich bin Dumak,
ich will mich euch anschließen,
klar!?"
Der Söldner - war es überhaupt Lee? schaute etwas verdattert drein, doch Dumak war schon wieder auf dem Weg nach draußen. So, das war erledigt. Endlich war das geklärt. Als nächstes steuerte er das Gebäude an, aus dem der Lärm einer Taverne drang.
19.06.2003, 16:49 #234
Dumak
Beiträge: 465
Karritas -
Mhm, wenn ich grad Zeit hab, macht Dumak auch ein wenig mit.
Allerdings könnte der Sylvio ja auch irgendwie übers Ohr hauen (jetzt nicht wörtlich gemeint). Was weiß ich, vielleicht führt er ihn zu ner angeblich supertollen Alkoholquelle, wo dann die restlichen Leute auf ihn warten, um ihn fertig zu machen oder er fordert ihn zum Armdrücken raus und schleppt dann Shadak als Gegner an (falls der mal da ist) oder er schüttet ihm heimlich irgendwas ins Bier oder meuchelt ihn im Schlaf. (Das letzte würde mir am besten gefallen.^^)
10.10.2003, 15:23 #235
Dumak
Beiträge: 465
Taverne "Zur toten Harpyie" #3 -
Die Tür sprang auf und herein kam eine etwas abgerissen aussehende Gestalt. Fettiges, schulterlanges, schwarzes Haar hing in Strähnen herab und verdeckte das Gesicht halb.
»He Sador, alter Bierstrecker und Schnapspanscher!«
Die Stimme des Ankömmlings klang übertrieben leutselig. So als ob er vergangenes wieder lebendig machen wollte.
»Lange nicht mehr gesehen. Wie gehts denn so?«
Die Frage verriet nicht wirkliches Interesse. Einige der wenigen Gäste hatten sich kurz umgedreht, aber sofort wieder das Interesse verloren. Niemand kannte den Mann und keiner wollte ihn kennenlernen. Er sah schmierig aus, abgehalftert und roch noch fünf Meilen gegen den Wind nach Problemen.
Eine eng anliegende mattschwarze Schuppenrüstung ließ jede Spur von Pflege vermissen. Der am Boden schleifende halb zerrissene Umhang ließ auf einen Penner schließen, der sich für was besseres hielt. Am Waffengurt hing eine rostige Plempe herab und über dem Rücken hing ein einfacher Bogen, der nach nichts aussah.
Der Gast strich sich einige der fettigen Strähnen aus dem Gesicht und fuhr unbekümmert des Eindrucks, den er hier hinterließ, fort.
»Was ist nun, Sador? Kennst du mich nicht mehr? Ich bins Dumak! Von damals. Aus der...«
Hastig fiel ihm der Wirt ins Wort.
»Ja doch, hier ist dein Gratisbier. Sag was du willst.«
Und damit schob er dem plauderfreudigen Typen einen Krug dünnes Bier über die Theke. Stammgäste hoben erstaunt die Augenbrauen. Sador mußte diesen abgehalfterten Herumtreiber anscheinend wirklich kennen. Bei Fremden war er nie so schnell mit dem bedienen.
»Nun sag schon, was willst du hier? Das ist hier ein ehrliches Haus. Keine krummen Geschäfte. Du weißt schon. Nichts mit mal wegsehen oder so.«
Dumak nippte vorsichtig vom Bier und verzog das Gesicht.
»Also dein Bier war auch schonmal besser. Damals in...«, er stockte. »Zu anderen Zeiten«, fuhr er fort.
»Egal. Ich hab Geld. Ich kann mein Bier bezahlen. Jaja, nicht daher, was du denkst. Es ist von Onar. Oder von Lee, keine Ahung. Auf jeden Fall hab ich es freiwillig von ihnen bekommen.«
Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern herab.
»Eintausendfünfhundert Goldmünzen. Ja, stell dir vor.« Die Stimme wurde wieder lauter.
»Lee drückte es mir in die Hand. Wofür? Tja, das weiß ich bis heute nicht so recht. Ich hab seinen Söldnern ein Erkennungszeichen gemalt. Einfach so hingepinselt. Und der Typ war davon so begeistert, daß er mir das Gold ausgezahlt hat. Und da dachte ich, ich besuche meine alten Freunde. Und jetzt bin ich hier. Und miete ein Zimmer. Und gib mir verdammt nochmal nicht wieder dieses Gesöff. Das reinste Wasser.«
Dumak ließ zwei Münzen auf die Theke gleiten und machte sich dann mit einem fröhlichen Gruß auf ins obere Stockwerk.
»Oh, bemüh dich nicht«, rief er Sador zu, als er sah, daß ihm dieser so schnell es ging auf seinem Holzbein folgen wollte.
»Ich finde schon ein Zimmer. Ich nehm einfach das schönste, das ich finde.«
Und damit verschwand er auf der Galerie. Nur noch das Knarren der Türen war zu hören, als Dumak in jedes Zimmer schaute. Irgendwann fiel eine Tür ins Schloß und es war Ruhe. Dumak hatte sein Zimmer gefunden.
10.10.2003, 15:37 #236
Dumak
Beiträge: 465
Der Lehrmeisterthread #5 -
edit:
hat sich erledigt
10.10.2003, 15:39 #237
Dumak
Beiträge: 465
Anfragen an die Lehrmeister #2 [SFZ] -
Hi, ich würd gern das Schleichen Stufe 2 erlernen. Bei welchem Lehrmeister, ist mir schnurz.
Da die Liste aber ziemlich voll ist, melde ich mich auch noch bei anderen Gilden. Deren Listen allerdings genauso voll sind. Falls ich woanders eher dran komme, sag ich bescheid und melde mich wieder ab.
10.10.2003, 15:43 #238
Dumak
Beiträge: 465
Anfragen an die Sumpfischen Lehrmeister #2 -
Hi, ich würd gern das Schleichen Stufe 2 erlernen.
Da ich aber nicht weiß, wie zügig das möglich ist, melde ich mich auch noch bei anderen Gilden. Deren Listen sind allerdings ziemlich voll. Falls ich woanders eher dran komme, sag ich bescheid und melde mich wieder ab.
12.10.2003, 01:08 #239
Dumak
Beiträge: 465
Taverne "Zur toten Harpyie" #3 -
»He Wirt, bring mir noch mehr Bier.«
Zwischen zwei Bissen rief Dumak seine Bestellung. Er saß an einem tisch, ganz allein, vor ihm Berge mit Essen. Da waren nicht nur gesottene Rippchen von Molerats, zart und fettig, auch an frischem, hellen Brot, wie es die herrschaften in der Stadt bevorzugten, fehlte es nicht. Dazu gab es eine scharfe Soße, in der die Rippchen lagen. Vorher hatte sich der neureiche Dumak eine dicke Suppe bestellt. Keine gewöhnliche Hirsesuppe, nein, heute war eine Festtagssuppe dran. Mit Pfefferkörnern und vielen Eiern und Safran, sie war ganz gelb. Und der Honig machte sie wunderbar süß. Als nächstes gab es Fisch, einen ganzen Aal, eingelegt in Senf. Drapiert von Bückling in Senf. Dann hatte Sador gebratenes Huhn mit Zwetschgen aufgetischt. Nachdem Dumak damit fertig war, beilte Sador sich, den nächsten Gang, der aus in Butter gebackenen Äpfeln, kleinen Vögeln mit Rettich in Schmalz gebacken und Moleratkeule mit Gurken bestand, an den Tisch zu bringen.
Und dazu floß Bier in Strömen. Nicht das dünne Bier, daß er den anderen Gästen gab, nein, hier stand dickes, süffiges Bier, daß einen wunderbar herb-würzigen Geruch verbreitete, auf dem Tisch. Dumak rülpste vor Behagen.
Er sah heute schon ganz anders aus. Das vormals fettige, strähnige Haar war wohlgeordnet, der zerrissene, halb vermoderte Umhang war verschwunden und die dreckige, ungepflegte Rüstung hatte er auch gegen ein weißes Hemd mit Stickereien am Kragen und ein ledernes Wams eingetauscht. Die Hose hatte auch noch keine abgewetzten Stellen aufzuweisen.
Sador schwitzte und schuftete. dumak bestellte immer wieder neu. Dabei aß er nie alles auf, sondern nahm sich von allem nur die besten Stücke. Sador schuftete auf seinem großen Kaminherd wie besessen. Er biß die Zähne zusammen und wußte, die Rechnung würde saftig werden. Doch das war Dumak egal. Er war reich. Jedenfalls für einige Zeit. Und diese Zeit kostete er aus.
»Ein Bier noch, Sador. Wo bleibt das Bier?«
Um die Gäste, die sich verwundert nach dem sich unter der Last Speisen biegenden Tisch umsahen, kümmerte sich Dumak nicht. Ein zufriedenes Rülpsen unterstrich seine gute Laune.
12.10.2003, 21:11 #240
Dumak
Beiträge: 465
Sexiest woman alive -
Meine Meinung?

Totaler Blödsinn. (Und außerdem frauenfeindlich *nach irgendeinem pseudoargument such*)
16.10.2003, 21:52 #241
Dumak
Beiträge: 465
Taverne "Zur toten Harpyie" #3 -
»...Hehe, und dan hab ichs ihm richtig gezeigt.«
Dumak piesackte die Langeweile und deshalb hatte er sich dazu herabgelassen, einige der Gäste in der Taverne einzuladen und sie mit seinen Geschichten, die meist nur noch wenig mit der Wahrheit zu tun hatten, eingedeckt.
»Ach, die Amazonen, die gibts doch gar nicht mehr!«
Der Knecht zur linken Seite, ein dürrer, langer Lulatsch mit dünnen Haaren auf dem Kopf und dafür umso mehr Haarwuchs in den Ohren war skeptisch.
»Was soll das denn heißen? Zweifelst du etwa an meinen Worten.«
Dumak sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.
Der Mann wehrte ab.
»Neeeiiin, natürlich nicht.«
»Na also. Und was sagst du?«
Dumak redete seinen zweiten Gast, einen Krämer aus der Stadt an.
Der beeilte sich, zu versichern, daß er in keinster Weise auch nur den leisesten Zweifel hegen würde.
»Na also, was soll das Gerede dann?«
»Wisst Ihr es nicht? Sie haben ihr Lager irgendwo im Süden verlassen. Und sich in alle Winde zerstreut.«
»Ach? Warum denn das?«
»Keine Ahnung.« Der Lange sah ihn treuherzig an. »Ich weiß nur, was man mir erzählt hat.«
»Mhm, und was ist mit ihrem Lager? Gab es irgendeine Katastrophe oder so?«
Dumak rieb sich das Kinn, vielleicht gab es da ja noch etwas zu holen, falls das Lager überhaupt noch stand.
Der Knecht nickte bedächtig.
»Also mit dem Lager ist nichts passiert. Jedenfalls hab ich darüber nichts gehört.«
»Wo hat Sador nur immer diesen Wein her?« Ließ sich vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen der Kleinhändler vernehmen. Er schlürfte genüßlich ein glas Wein, daß ihm Dumak spendiert hatte.
Dumak überlegte. Das Minental lag zwischen hier und dem Amazonenlager. Sollte man das riskieren? Warum nicht? Er kannte das Tal schließlich. Den Orks würde er schon aus dem Weg gehen.
»Schluß jetzt. Sucht euch jemand anderen zum Schnorren.«
Und damit warf er ein paar Kupfermünzen auf den Tisch und lief eiligen Schrittes nach oben in sein Zimmer. Viel zu packen gabs nicht. Nur das Geld. Das würde er an irgendeiner Stelle vergraben. Morgen in aller Frühe würde er das Gasthaus verlassen.
17.10.2003, 20:47 #242
Dumak
Beiträge: 465
Anfragen an die Lehrmeister #2 [SFZ] -
Tragt mich mal bitte fürs Schleichen ein, ist mir schnurz, wie lange das dauert. Ich komm bis dahin auch gut mit Stufe 1 zurecht.
Und wenn ich dann dran bin, bitte zur Sicherheit bescheid sagen, nicht, daß ich den Termin dann verpasse und aus der Warteliste fliege, weil ich nicht sofort "hier" geschrieen habe.
Bei welchem Lehrmeister ist mir übrigens egal. Ob nun Schmok, bzw. sein Nachfolger oder Sly ist mir gleich.

Danke.
17.10.2003, 21:09 #243
Dumak
Beiträge: 465
Das alte Herrenhaus (Amazonenlager) # 14 -
Dumak war enttäuscht. Von wegen verlassen. Es war jede Menge los im alten Lager der Amazonen. Nur Amazonen waren keine da. Jedenfalls hatte er noch keine gesehen. Die waren vermutlich wirklich alle weg. War wohl ne blöde Idee gewesen, das Lager aufzusuchen. Andere waren schneller gewesen. Was für ein Reinfall. Und dazu hatte er nun das Minental durchquert. Zu allem Überfluß hatte sich noch diese dämliche Töle von einem Hund an seine Fersen geheftet. Groß, schwarz und struppig wie ne Drahtbürste. Komischerweise hatte ihn das Mistvieh nicht angefallen. Es hatte ihn nichtmal angebellt. War auch ein Glück! Nicht weit entfeernt hatten Orks ihre Patrouillenwege. Was für ein komischer hund! Der hätte Dumak schon in Schach halten können. nd trotzdem hatte er nichts gemacht, war ihm einfach hinterhergekrochen. Was sollte man da machen? Ihn versuchen, abzustechen? Das hätte nur Krach gemacht. Also hatte Dumak nicht weiter auf ihn geachtet und war seinem Weg nach Süden gefolgt. Bis zum Tor im Pass nach Drakia. Und da war das Vieh immernoch hinter ihm gewesen. Ohne einen Mucks. Schulterzuckend hatte Dumak den Hund durch das Tor gelassen, bevor er es wieder schloß und auf einmal fing er an, zu bellen und Sprang hin und her. Im Minental selber war er nur lustlos mit hängendem Kopf herumgestreunt. Jetzt lebte er auf. Ein heiseres Bellen entrang sich der Kehle des Hundes und er sprang unvermittelt an Dumak hoch. Wobei springen nicht das richtige Wort war, er richtete sich einfach an Dumaks Oberkörper auf. Der hatte sein letztes Stündlein kommen sehen, doch alles, was der Monsterhund tat, war, ihm das Gesicht abzuschlecken. Starr vor Schreck wagte Dumak zuerst nicht, sich zu wehren, bis er mitbekommen hatte, was das Tier wollte. Dumak hatte es verscheucht und war dann brummig seines Wegs gegangen. Doch der Hund hatte nicht lockergelassen. Er war dem Dieb einfach in einigem Abstand gefolgt, schnüffelte dabei links und rechts des Weges im Unterholz, jagte hier und da ein verstörtes Rebhuhn oder ein unvorsichtiges Kaninchen zum Spaß und hatte es schließlich geschafft, daß selbst Dumak über die Spielchen des Hundes lachen mußte.
Irgendwann war das seltsame Gespann im Amazonenlager angekommen und Dumak hatte festgestellt, daß es hier nur so vor Leuten wimmelte. Er beschloß, das Gästehaus aufzusuchen und anderntags über Drakia den Rückweg zu versuchen.
27.10.2003, 19:44 #244
Dumak
Beiträge: 465
Das alte Herrenhaus (Amazonenlager) # 14 -
Ein Pfiff gellte durch die Luft.
»Sagt mal, macht das Spaß, hier im kalten Wasser zu planschen?«
Ein heruntergekommener Mann, bekleidet mit einem abgewetzten Mantel und darunter einer eng anliegenden mattschwarzen Rüstung betrat die Szenerie. Seine dunklen Haare waren wirr und fielen in ungekämmten Fransen über den Schädel bis auf die Schultern.
Ein großer schwarzer Hund tauchte auf. Ihm hatte der Pfiff gegolten. Aufgeregt schnüffelte das Tier, dessen struppiges Fell wie die nächste Stufe von Dumaks Haar aussah, im Laub, hatte wohl irgendeine Spur aufgenommen. Irgendwann hob der Hund den Kopf und knurrte leise den von Dumak Angesprochenen an. Ein kurzer Pfiff aus des Diebes Mund brachte den Hund jedoch zum Schweigen. Ohne Eile trollte er sich und fand sich bei seinem Herrn ein.
»Ist bei euch Badetag oder warum ist dein Begleiter so durchnäßt? Habt ihr weiter unten, am Meer, Strandgut gefunden und wolltet es bergen?«
Für einen kurzen Moment blitzte die Habgier in Dumaks Augen auf, doch ehe man es bemerkte, war das verräterische Glitzern schon wieder verschwunden.
29.10.2003, 20:43 #245
Dumak
Beiträge: 465
Das alte Herrenhaus (Amazonenlager) # 14 -
»Der Hund? Der gehört mir nicht. Der ist nur immer zufällig da, wo ich auch bin, du verstehst?«
Ein freches Grinsen zeigte sich für einige Augenblicke auf dem Gesicht des Diebes.
»Und keine Angst, der passt schon auf sich auf. Sonst hätte er im Minental nicht überlebt.«
Vielleicht sollte dies aber lieber nicht ausprobiert werden, gegen einen bewaffneten, ausgebildeten Kämpfer hätte der Hund wohl dann tatsächlich eher verloren.
Doch das war kein Grund für Dumak, seinem Gegenüber nicht irgendeine erfundene Geschichte aufzubinden.
»Das ist einer von Gomez' Jagdhunden. Von DEM Gomez aus dem Alten Lager, Gomez der Schlächter. Aber der ist tot. Von den Drachen geschlachtet.«
Dumak musterte den Mann kurz.
»Pass auf, dein Geldbeutel hängt da so komisch raus. Nicht, daß ihn dir noch jemand klaut.«
Dumak setzte sich auf einen Steinblock, der aus der Wiese ragte. In der Pause, die entstand, hörte man den Wind, der in den Blätterkronen der Bäume rauschte und die Zweige zerwühlte. Mit einer Ladung bunter Blätter kam er wieder hervor und streute sie über den Boden aus. Ein Vogel in der Nähe zwitscherte eine Weile, dann verstummte er plötzlich.
Stille.
»Der Typ eben hat seine Körperbeherrschung von dir auf die Probe stellen lassen? Wieso kommt der auf so eine dämliche Idee?«
Der Dieb förderte zwei Äpfel aus einer Umhängetasche unter seinem Mantel hervor.
»Hier, willst du auch einen? Hab ich... gefunden. Unten im Amazonenlager.«
So wie er das »gefunden« aussprach, war es wohl eher etwas anders gewesen.
»Nein?«
Er steckte den Apfel mit einem Schulterzucken wieder weg und biß in die übrig gebliebene Frucht, daß der Saft spritzte und über sein unrasiertes Kinn lief.
»Wer bist du überhaupt? Mein Name ist Dumak. Ich war unten im Lager der Amazonen, weil es hieß, es habe sich aufgelöst. Wollte sehen, obs noch was brauchbares zu holen gäbe.«
30.10.2003, 22:50 #246
Dumak
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Das alte Herrenhaus (Amazonenlager) # 14 -
»Ehemalig? Sind wir das nicht alle? Oder fast alle. Eigentlich sind doch die meisten zu Onar gerannt, als die Barriere zusammengebrochen ist. Und irgendwie ziehts uns immer auf den Hof zurück. Nicht wahr? Das hab ich doch gleich gesehen, daß du ein ehemaliger bist.«
Dumak grinste.
»Aber macht nichts. Ich ja auch bloß.
Du kannst mir also beibringen, wie man sich lautlos an Wänden hochzieht und solche Sachen? Nehmen wir mal an, ich hätte rein zufällig Interesse daran. Was würde mich das denn kosten?«
Lauernd wartete der Dieb auf die Antwort dieses Sly. Der Hund schnüffelte irgendwo am Waldrand herum, hatte wohl eine interessante Spur gefunden. Seit Dumak ihn aus dem Minental mitgenommen hatte, war der Köter sichtbar aufgeblüht. Zwar war das Fell noch genauso struppig, wie vorher, doch machte der Hund irgendwie einen genährteren Eindruck. Nicht mehr so klapperdürr wie anfangs.
»Und das mit dem unsichtbar werden interessiert mich auch. Erzähl doch mal ein wenig. Ich wette, du kannst da mehr machen, als du zu gibst. Von wegen, das ginge nicht. Jemand, der sich richtig damit auskennt, kann sich bestimmt vor den Augen anderer in Nichts auflösen.«
Dumak zwinkerte seinem Gesprächspartner leutselig zu.
01.11.2003, 20:45 #247
Dumak
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Das alte Herrenhaus (Amazonenlager) # 14 -
Dumak stand noch eine Weile wie bestellt und nicht abgeholt herum, zuckte dann mit den Schultern und machte sich auf den Weg... ja wohin eigentlich?
Er pfiff seinen Hund zu sich und beschloß, dem Weg, der am Waldrand entlangführte, zu folgen. Irgendwohin würde er ihn schon bringen.
»Hauen wir ab. Der komische Typ scheint ja doch nicht mehr wiederzukommen.«
Wer weiß, vielleicht wollte Lee diesen Sly auch gar nicht mehr unter seiner Truppe haben. Kein Wunder, wenn man so unhöflich war und andere einfach stehen ließ. Obwohl - als ob Dumak sich jemals selbst Gedanken um die eigene Höflichkeit gemacht hätte.
So zuckte er nur mit den Schultern.
»Schauen wir, was sich uns für eine Gelegenheit hinter der nächsten Wegbiegung bietet.«
Er schmiß den Apfelgriebsch in hohem Bogen fort. Als er irgendwo ein Stück weiter aufkam, raschelte es kurz und der schwarze Riesenköter hob seinen Kopf, schaute jedoch unschlüssig mal in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war und mal zu Dumak. Der jedoch achtete nicht weiter auf den Hund, sondern war schon weitergelaufen. Mittlerweile hatte er den Pfad erreicht, schulterte seinen Beutel und machte sich auf die Wanderung.
Der Hund folgte ihm schließlich, wobei er wie üblich hier und dorthin lief, an jenem Baumstumpf schnüffelte und an diesem Erdloch wühlte. Anscheinend gefiel es ihm, frei und ungebunden herumzustreifen und nicht ständig mit dem Tod im Nacken zu leben, wie es im Minental der Fall war, wo Orks, Echsenmenschen und Drachensnapper in rauhen Mengen umherliefen. Wer konnte es ihm verübeln?
02.11.2003, 23:20 #248
Dumak
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Onars Hof #13 -
Ohje, was wußte der schon von hartem Training. Nur widerwillig dachte Dumak an seine Kindheit in der damaligen Diebesgilde von Khorinis, zu lang hatte er diese Erinnerungen verdrängt. Und das nicht ohne Grund. Auch jetzt wischte er sie schnell wieder beiseite.
Lsufen sollte er also. Na wenns half. Was hatte er sich da eigentlich eingebrockt? Und was meinte Sly mit "Kilometer"? Mußte wohl irgendeine neumodische Maßeinheit sein.
Dann hörte er seinem Lehrmeister einfach zu. Was er sagte, klang logisch. Besonders das mit dem Schlamm. Nur als Sly zum Schluß meinte, daß Dumak laufen solle, schaute er etwas ungläubig.
»Was, jetzt? Es ist finstere Nacht«, maulte der Dieb rum.
»Ich hab keine Lust, irgendwelchen Feldräubern zu begegnen.«
Aber sly blieb unerbittlich. also machte sich Dumak auf, um noch einige Runden um den Hof zu drehen.
Na das fing ja gut an. Griesgrämig setzte er sich in Bewegung, um außerhalb der Lagerfeuer um die Häuser seine Runden zu drehen. Der Hund sprang erfreut auf und dachte wohl, daß Dumak mit ihm spielen würde. Aufgeregt bellte er, was einigen Söldnern einen kurzen Schrecken ob der dunklen Laute, die aus seiner Kehle kamen, einjagte, dann sprang er auf und tollte vor Dumaks Füßen herum, der ihm jedoch mit einem kurzen Fluch auf den Lippen auswich und weiter seinen Weg verfolgte.
04.11.2003, 19:28 #249
Dumak
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Onars Hof #13 -
»Klettern... auf Häuser. Wofür hält der mich? Für einen blutigen Anfänger?«
Das Gebäude, ein Fachwerkhaus, bestand aus den schönsten Holzbalken. Dick, alt und rissig. Was lag also näher, als sich mit den Messern nach oben zu hieven?
Ohne, daß jemand gesehen hatte, wie es geschah, hielt Dumak in jeder Hand ein Messer, hervorgezaubert aus irgendwelchen Untiefen seiner Kleidung. Vielleicht aus dem Stiefel, vielleicht vom Gürtel oder staken sie in den Ärmeln?
Egal, der Dieb machte sich flink daran, nach oben zu ziehen. Mit Hilfe der Messer, die er in die Balken rammte und als Halterungen nutzte, ging das recht flott vonstatten. Er tat dies offensichtlich nicht zum ersten Mal. Doch jedesmal, wenn er ein Messer in das knorrige Holz rammte, erklang ein deutlich vernehmbares Tock. Doch im Eifer des Gefechts achtete Dumak gar nicht darauf. Er hielt sich für trainiert genug, um sich ohne Mühe an der Hauswand hochzuziehen. Daß er dabei unnötige Geräusche verursachte, bemerkte er nicht.
Einige Minuten später, sowie leicht außer Atem durch die Anstrengung beim Hochziehen, wälzte er sich über die Dachkante und richtete sich dann neben Sly auf.
»Wozu soll ich eigentlich laufen? Eben hab ich vor allem die Arme gebraucht.«
Zu spät fiel ihm ein, daß das jetzt wahrscheinlich dumm gewesen war. Der Lehrmeister ließ ihn jetzt wahrscheinlich nicht mehr mit den Füßen, sondern auf Händen laufen, damit er wunschgemäß die Armkraft steigern konnte. Dumak biß sich auf die Zunge.
»Verdammt, halt bloß deine Zunge im Zaum«, murmelte er ganz leise zu sich selbst.
»Ähm ja, also hier bin ich. Wie gehts weiter?«
Er setzte sich aufs Dach, steckte die Messer weg und holte aus irgendeiner Tasche einen kleinen Apfel, in den er herzhaft biß.
05.11.2003, 20:59 #250
Dumak
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Onars Hof #13 -
»Solange ich nicht im Handstand die Wand hochlaufen muß«, brummte Dumak leise zu sich selbst. Und: »Pah, Messerchen! Bis jetzt hats noch immer geklappt - was weiß dieser Kerl schon von meiner glorreichen Vergangenheit.«
Danach bequemte er sich, die Hauswane noch einmal nach oben zu kommen. Diesmal ohne seine Messer. Die staken wieder in ihren unsichtbaren Verstecken, die niemand ahnte.
Dumak selber versuchte, an den gleichen Stellen, an denen sein Lehrmeister nach oben geklettert war, entlangzukommen. Wo Sly mit seiner Hand Halt gefunden hatte, suchte auch Dumak Halt. Seine Finger fanden kleine risse im Holz und ebenso unebenheiten, die sich als Absatz benutzen ließen. Hier und da nützte ihm ein Astloch, in das er einen Finger verhakte, um sich festzuhalten. alles in allem ging das weniger auf die Armmuskeln, sondern mehr auf die Finger und Handgelenkmuskeln. Bald schon spürte der Dieb jeden Knochen in seinen Händen.
»Oh man, wenn ich jemals auf diese Weise irgendwo hineingelagen sollte, hab ich ja gar keine Kraft mehr, irgendetwas mit meinen Händen festzuhalten, nichtmal den leichtesten Silberleuchter.«
Doch von oben auf dem Dach drang nur die Stimme des Lehrmeisters.
»Nicht reden, das strengt nur unnötig an.«
Dumak kletterte schweigend weiter. Einmal wäre er fast abgestürzt, als sich ein Stück eines Holzbrettes ablöste, an dem er sich festhielt, doch zum Glück fand er mit der anderen Hand im letzten Moment Halt, so daß er vor dem Absturz bewahrt blieb. Irgendwann hatte er es geschafft und schob sich ächtzend über die Dachkante, Splitter in den Händen und voller Schürfwunden an Handflächen und Armen.
»So, war das jetzt besser?«
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