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09.02.2004, 21:24 #326
Dumak
Beiträge: 465
Taverne "Zur toten Harpyie" #3 -
Dumak war an den Tisch getreten und hielt die schäbige Laute in der einen Hand, deutete eine galante Verbeugung an uns sagte.
»Nun, hohe Damen, werte Herren... und auch die Anwesenden«, ein kurzes Grinsen huschte über sein Gesicht, »mein Name ist Dumak und wie die hohe Frau sehr richtig erkannt hat, bin ich ein weit gereister Mann. Da ich gebeten worden bin, etwas von meinem Können zum Besten zu geben, muß ich nun wissen, welches meiner zahlreichen Lieder ihr hören wollt. Darum frag ich nun:

Was soll ich singen?

Soll ich euch von Herzschmerz singen
oder von gekreuzten Klingen,
von den Wundern der Natur?
Ja was sing ich nur?

Sing ich euch von Gaumenfreuden?
Ich will hier nicht mein Lied vergeuden.
Bevor die Zunge ich gewetzt,
frag ich lieber jetzt!

Wollt hören ihr von alten Sagen?
Nicht daß danach noch eure Klagen
Fürchterlich im Ohr mir schallen.
Was tät euch denn gefallen?«
09.02.2004, 21:38 #327
Dumak
Beiträge: 465
Taverne "Zur toten Harpyie" #3 -
»Nun, ich denke, wir lassen den Wünschen der hohen Dame den Vorrang. Deinem Wunsch werde ich vielleicht ein anderes Mal entsprechen.«
Dann wandte er sich meditate zu. »Von Herzschmerz wollt Ihr hören? Nun gut, ich werde einen Ausschnitt aus einem alten, langen Liede hier vortragen. Für das gesamte Lied ist der Abend nicht lang genug, denn es ist sehr lang. Doch für Euch habe ich die Strophen mit Herzschmerz herausgesucht.
Es geht um einen jungen Prinz, der einst in die Welt ausgezogen ist, um... ja um... aber das werdet Ihr selbst erfahren.«
Und damit stimmte er eine langsame, etwas melancholische Melodie an und fing dann alsbald mit singen an. Seine volltönende, warme Stimme sang:

Lange führte ihn sein Weg
über manchen schmalen Steg,
hörte Wind in Wäldern rauschen,
tat so manchem Vöglein lauschen,
ritt über Brücken, schwamm im Fluß,
setzt’ hier- und dorthin seinen Fuß.

Erfuhr die größte Einsamkeit,
traf keinen Menschen weit und breit,
mußte gar in großen Städten
sich vor dem Gewimmel retten,
ritt über Wiese, Flur und Feld,
lernte kennen so die Welt.

Doch die Lust auf Abenteuer
brannte in ihm wie ein Feuer,
noch war nicht gelöscht die Glut,
die ständig nährte seinen Mut
und ihn trieb auf diese Weise
zu seiner langen, fernen Reise.

Und als er ruht auf einem Steine,
schlägt übernander Bein auf Beine
und er seine Rüstung lupft
- das Roß derweil an Gräsern zupft -
sein Schwert hell in der Sonne blinkt,
ein Vogel ihm ein Liedlein singt.

Da läßt er einen Seufzer fahren:
„Ach, nach wieviel langen Jahren
soll ich denn nach Hause gehen,
kein einz’ges Wunder ich gesehn?
Meine Reise war vergebens,
nur Verschwendung meines Lebens.“

Da des Vogels Lied erklingt
und er in klaren Worten singt.
Der Prinz versteht es Satz für Satz,
wie er erzählt von einem Platz
umrahmt von Bergen hoch und steil,
nicht zu erklimmen ohne Seil.

Dort in einem tiefen Tal,
die Berge ringsum sind ganz kahl,
lebt ein Drache, alt und schlau,
gefangen hält er eine Frau,
ein einsam Mädchen, jung und schön,
läßt sie niemals von sich gehen.

Traurig klingen ihre Lieder,
doch sie singt sie immer wieder,
wenn ihr goldnes Haar sie kämmt
und die Spangen sie sich klemmt,
sitzt sie an eines Baches Quell
und ihre Stimme klingt so hell.

Der Jüngling hörte ganz gebannt,
dies Gefühl er nie gekannt,
lang schon war der Vogel fort,
doch er saß noch an diesem Ort.
An das Mädchen nur noch dachte
und er sich auf die Suche machte.

Tags er suchte nach der Stelle
mit der ihm beschrieb’nen Quelle,
nachts er fiebrig von ihr träumte.
Unter ihm sein Roß sich bäumte,
wenn er es ungeduldig trat mit Sporen.
War die Hoffnung schon verloren?

Schließlich er im Bergland stand,
keinen Weg von hier er fand,
irrte tagelang umher
„Nach Hause find ich nimmermehr.“
Uns sein Kopf sank in die Hände,
er erwartete sein Ende.

Stunden rannen, ungezählt,
lange er sich hat gequält
und sich nach Erlösung sehnte,
endlich sich im Himmel wähnte.
Sein Körper lag auf weichem Moos,
der Kopf auf eines Mädchens Schoß.

Lieblich einer Quelle Klang
plätschernd an sein Ohre drang.
Und das Mädchen sprach zu ihm:
„Eile dich, du mußt schnell fliehn,
verweile nicht und lauf schnell fort,
dies ist ein verfluchter Ort.“

Ungläubig und voller Staunen
hört’ er sie die Worte raunen.
„Du schönes Mädchen, sage mir,
an welchem Orte bin ich hier?
Ich will nicht ohne dich mehr gehen,
so lange bleib ich bei dir stehn.“

Und er sprang auf und sah sie an,
so wie man es nur tun kann,
wenn man im Innersten entzückt
und die Seele ganz entrückt.
„Oh komm doch mit mir, Schönste mein
und Königin wirst du bald sein.“

Da sagte sie: „Ich kann nicht weg,
gefesselt bin an diesen Fleck.
Von einem Drachen wohl bewacht
bin ich eingesperrt bei Nacht.
Und aus den Augen läßt er nicht
mich auch beim hellsten Tageslicht.“

„Ich will das Ungeheuer töten
und dich befrein aus deinen Nöten“,
sprach beherzt der Königssohn.
Und auf sein treues Pferd er schon
stieg auf und legt die Rüstung an,
nimmt seine Lanze an sich dann.

Das Mädchen warnt ihn: „Fürchte dich,
der Drache ist gar heimtückisch.
Vor seiner List kein Mensch gefeit,
stets zu Ränken er bereit,
die du nicht hast vorhergesehn
nie läßt er dich lebend gehen.“

„Hab keine Angst, mein schönes Kind,
wir bald wieder zusammen sind.
Ich habe keine Furcht vorm Drachen,
werde ins Gesicht ihm lachen,
schlag mit dem Schwerte auf ihn drauf,
spieß ihn mit meiner Lanze auf.“

Da schlug die Maid die Augen nieder
„Ich hoffe sehr, ich säh dich wieder.
Nimm diesen Ring und noch den Rat,
wenn du reitest nun zur Tat,
Drachen niemals Tränen weinen,
selbst wenn sie noch so menschlich scheinen.“«

Hier endete der Gesang des Barden.
»Das Lied geht natürlich noch weiter und ich kann allen versichern, daß es am Ende noch gut ausgeht, wie es mit alten Geschichten eben so ist.«
Er verbeugte sich und wartete auf ein paar Spenden für seine Darbietung. Irgendwie war er der Meinung, daß dies so sein sollte.
09.02.2004, 22:02 #328
Dumak
Beiträge: 465
Taverne "Zur toten Harpyie" #3 -
Also diese Frau...
»Danke für die Münze.«
Die war ja wohl unerhört.
»Seh ich aus, als ob ich stehlen würde? Ich bin eine reine Seele, Innos kanns bezeugen, meine Dame.«
Er schüttelte entrüstet den Kopf. Einen Barden des Diebstahls zu bezichtigen. Also sowas...
Woher wußte die so verdammt gut bescheid?
»Das Spiele hat mich sehr ermüdet, erlaubt, daß ich mich nun verdünnisiere und die Nachwehen meines Bierexperinentes durch Schlaf überwinde. Euer honigsüßer« (buärks) »Trank hat mir ja auch schon wunderbar geholfen. Ins Kastell komm ich gerne einmal.«
Aha, eine Schwarzmagierin also. Oder gabs auf Khorinis noch irgendwo ein Kastell? Und damit verließ Dumak die Gesellschaft. Eine Münze, naja... als Barde wurde man anscheinend auch nicht gerade ein reicher Mann. Aber immerhin hatte sie für den Trank nichts verlangt. Aber die anderen hätten auch ruhig etwas geben können. Wahrscheinlich mußte er noch an seiner Musik feilen, ja, das würde es sein.
10.02.2004, 21:11 #329
Dumak
Beiträge: 465
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Hey, immer mit der Ruhe, hat sich doch alles schon längst geklärt.
Also bitte keine unnötigen negativen Schwingungen. ;)
10.02.2004, 21:30 #330
Dumak
Beiträge: 465
Avatar? -
1. Dein blöder Wolfskopf interessiert doch überhaupt keine Sau. Nimm jedes Tier, das du willst. Es geht lediglich um die dämliche Mütze.
2. Die Mütze ist eine Mütze der Waffen-SS. Und das ist klar erkennbar. Darstellungen von Symbolen aus dem 3. Reich, wenn sie nicht in künstlerischem Kontext stehen, sind schlicht und ergreifend verboten. Punkt. Aus. Beschwer dich also bei der Regierung deiner Wahl oder wähl beim nächsten Mal ne Partei, die für Legalisierung verbotener Symbole einsteht.

Und nein, ich wars nicht, Pollux, ich muß dich also enttäuschen. ;)


edit:
Achso, [*zensiert* bf], falscher Account.
10.02.2004, 21:52 #331
Dumak
Beiträge: 465
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Das ist der stilisierte Kühlergrill des Rolls Royce, den er sich kaufen will, wenn er ins Gremium kommt. :D
12.02.2004, 15:58 #332
Dumak
Beiträge: 465
Taverne "Zur toten Harpyie" #3 -
Und die drang bis nach draußen, denn Dumak, der neuerdings das Bardendasein für sich entdeckt hatte, sang laut und deutlich, so daß es bis nach draußen drang. Er hatte mitverfolgt, wie Sador den Mittellosen kurz und bündig abgefertigt hatte und wo sich vorher noch nie irgendetwas geregt hatte, so hatte er nun Mitleid verspürte mit dem armen Gaste. Und daraufhin sang er folgende Weise, begleitet von einer einfachen, langsamen Melodie, nicht traurig, doch auch nicht fröhlich.

»Ein unbedachtes, falsches Wort,
zu schnell ist es laut verbreitet.
Kommt aus Empfindens dunklem Hort,
fliegt rasch von der Zunge fort,
wenn Zorn die Gedanken leitet.

Wenn umwölkt die Stirne ist,
des Geistes Dunkelheit fortschreitet
und du im Griff des Schlechten bist,
dann die Vernunft du nicht vermisst,
wenn Zorn die Gedanken leitet.

Schnell ist viel kaputtgemacht,
wenn dich des Zornes Dämon reitet.
Mit Worten hast du unbedacht
in Freunden Bitterkeit entfacht,
wenn Zorn die Gedanken leitet.

Drum halte eine Weile ein,
bis dein Blick sich wieder weitet
und Klarheit zieht ins Haupt dir ein,
denn du wirst schlecht beraten sein,
wenn Zorn die Gedanken leitet.«

Ob es der Fremde noch hörte? Oder war er schon längst weitergezogen?
12.02.2004, 16:07 #333
Dumak
Beiträge: 465
Thekengespräche #15 -
quote:
Zitat von .:egolas::.
Ich wollt eigentlich nen Feedback

Ok:
Am besten gefallen mir die Unterpunkte "Service" und "Impressum" :D
12.02.2004, 16:34 #334
Dumak
Beiträge: 465
Thekengespräche #15 -
Zur Preisliste hab ich keine Meinung, da ich bisher Dieb war und Preise mich somit nicht die Bohne geschert haben.
Orientier dich doch einfach an Linky und mach alles 5 Goldmünzen billiger als er. Dann wärst du quasi der Aldi unter den Händlern. .::LegAldilas::. hihi

Aber eure Karte vom Lager ist schön, wer hat die denn gemacht?
12.02.2004, 17:20 #335
Dumak
Beiträge: 465
Thekengespräche #15 -
quote:
Zitat von Dark-Druid
Welche meinst du denn?

Die hier ist von Schmok.
Die hier hat Faith gezeichnet.
Die vom Räuberlager hat auch Faith gezeichnet.

Die letzten beiden Karten, die kannte ich noch nicht. Gefallen mir.

Und wow, wieviele Lager habt (haben?) ihr (wir?) denn eigentlich noch?

Onars Hof und Banditenlager ok, da komm ich noch mit. Dann noch das ehemalige Räuberlager im Minental, wo all die vielen Drachenjäger wohnen wollten.

Und jetzt gibts auch noch ein eigenes Lager für Wegelagerer?

Haben Söldner auch noch ein Lager?
Und Hohe Söldner?
Und wo befindet sich das Lager der Veteranen?

Wohin muß ich mich denn als Bandit verkrümeln, wenn ich einen standesgemäßen Schlafplatz suche?

Das erscheint mir ja alles höchst kompliziert, ein Mikrokosmos aus hunderten von Lagermöglichkeiten. :D
Interessant.

Aber da tut sich die Frage auf, warum wohnt ihr nicht als Gilde alle zusammen an einem Ort? Könnt ihr euch nicht riechen?

@Legolas:
Ich bin doch gar kein Dieb mehr - nicht genügend Skillpunkte. *schnief*
12.02.2004, 17:33 #336
Dumak
Beiträge: 465
Thekengespräche #15 -
Achja, Piraten gibts ja auch noch...
Aber ok, das ist leicht einzusehen, daß die auf Onars Hof nicht weit kommen.

Zieht doch einfach alle auf die Banditenburg. Baut noch ein schönes Tor an den Aufgang und schon habt ihr die schönste Festung von Khorinis. Landschaftlich sehr empfehlenswert. :D Das Plateau vergrößert ihr ein bisschen, damit auch alle ihre Häuschen dahinstellen können, außerdem gibts ja noch die Felsspitze vor der Steinbrücke, da können auch noch ein paar Hütten drauf.
Und Onars Hof wird ein Vorwerk.
12.02.2004, 19:43 #337
Dumak
Beiträge: 465
Das Sumpffest - Events ! -
Ich werde, um die Stimmung zu heben,
ein paar Lieder zum Besten geben.
Darunter eigens für diesen Anlaß
mit bestem bardischem Augenmaß
unter meinem Schweiße erdachte
und mit meinem Blute sachte
geschriebene Textesreste
passend zum Sumpfesfeste.

(Ok, Barden müssen pathetisch sein. ;) )
12.02.2004, 20:58 #338
Dumak
Beiträge: 465
Absprachen fürs RPG #4 [SFZ] -
Nicht schlecht, zumindest bekommt man keine Angst mehr, wenn man das Bild sieht, beim jetzigen wirkt Lee irgendwie, als ob er einen gleich umbringen will, wenn man nicht sofort ne Flasche Feuerlikör rausrückt.

Ich hab auch nochmal ein paar auf die Schnelle geschossen, aus Gothic I und aus Gothic II.








"Ey, du da! Herkommen!"

12.02.2004, 21:00 #339
Dumak
Beiträge: 465
Absprachen fürs RPG #4 [SFZ] -
So, weil das Forum meckert, ich hätte zu viele Bilder benutzt (waren 10 nichtmal erlaubt?), noch ein Post:

Die letzten drei sind aus Gothic I, da sah er irgendwie noch jünger und frischer aus. ;)





Skandal, Lee popelt in der Nase! Und das ist nun mein Held. :D


Den Hintergrund kann man natürlich noch beliebig verändern, kein Problem, vielleicht noch nen schönen oder hässlichen Rahmen drum...
12.02.2004, 23:19 #340
Dumak
Beiträge: 465
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Ladies and Gentlemen
Augen auf, gleich folgte ein phänomenaler Post von mir:
12.02.2004, 23:26 #341
Dumak
Beiträge: 465
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Er ist etwas schüchtern.

Nun komm schon.

Ok, hier isser:
12.02.2004, 23:36 #342
Dumak
Beiträge: 465
Thekengespräche #15 -
Hey, das mit der Burg wäre doch voll klasse.

Der Hof is doch stinklangweilig auf die Dauer. Ein Bauernhof ist immer ein Bauernhof, da kann man sich auf den Kopf stellen. Der wird nie zu ner Burg, ner Stadt oder zu sonstwas werden. Und für das Image von Lee isser sowieso total schädlich. Das ging im PC-Spiel, da hält man sich ja nicht monatelang in der Welt von Gothic auf, aber im RPG hockt der nun seit über einem Jahr auf dem Hof und macht... ja was macht er eigentlich? Nichts.

Ne Burg dagegen ist ne Burg. Und ne Burg kann man ausbauen, befestigen, vergrößern. Eine Burg stellt was dar.

Mit ner Burg/Festung hätte Lee einen kleinen Teil dessen wieder zurück, was er einst wahrscheinlich mal hatte. Nämlich als General des Königs. Als oberster Kriegsherr. Als Herr über tausende Soldaten, Burgen, Befestigungen: Eine eigene Burg.

Und er hätte die Chance, wieder zu dem zu werden, was er mal war, bzw. eigentlich auch sein sollte: Ein echter Anführer, einer, dem man sofort folgt, einer, der seine Truppe hinter sich weiß. Ein edler, großmütiger, wahrhaftiger Krieger, der für Gerechtigkeit kämpft. Notfalls allein und auch gegen den König, wenn der im Unrecht ist. (Mhm, der letzte Satz erinnert mich irgendwie an Last Samurai :D )

Der fette Onar mit seinem Hof wird zum Lebensmittellieferanten degradiert und fertig. Natürlich passen die Söldner noch auf, daß die Garde Onar nicht zu nahe tritt.^^ Lee scharrt seine Söldner um sich und macht sie zu ner Elitetruppe, wo einer für den anderen einsteht und alle für Lee. Naja, ok, kein Musketierquatsch.
12.02.2004, 23:37 #343
Dumak
Beiträge: 465
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #8 -
Den Song gibts doch.
Mel Brooks verrückte Geschichte der Welt oder so ähnlich heißt der Film, in dem der vorkommt.

(die obigen beiden Posts natürlich löschen, waren Versehen))
13.02.2004, 14:33 #344
Dumak
Beiträge: 465
Thekengespräche #15 -
Ja, danke auch für das riesige Feedback.

Seids ihrs überhaupt wert, daß man sich Gedanken macht? :(
13.02.2004, 15:15 #345
Dumak
Beiträge: 465
Taverne "Zur toten Harpyie" #3 -
Und wieder war ein Tag vergangen, ereignislos und ohne irgendeine Erkenntnis zu bringen. Und Dumak hatte ihn wie die vorangegangenen Tage in der Taverne verbracht, hatte die wenigen Gäste unterhalten, die um diese Jahreszeit den Weg in die Harpyie gefunden hatten und seine harmlosen Lieder gesungen.
Doch plötzlich, als ein Gast die Tür öffnete, um zu gehen, fuhr eine Windböe durch die Schankstube und auf ihrem Rücken trug sie eine leichte Last in den Raum hinein: Einen Zettel, den einer der Gäste sofort aufhob.
»Was steht drauf?«, fragte Dumak gespannt, als er herbeigeeilt war.
»Kannst du nicht lesen?«
»Hey man, was soll das? Ein Barde muß singen und spielen können, von lesen war nie die Rede. Also lies schon vor.«
Der Angesprochene zuckte mit den Schultern und widmete sich dem Zettel. Stockend, scheinbar war lesen auch nicht grad seine Hauptbeschäftigung, las er vor, was er entziffern konnte. »Erwachet, der Allmächtige ruft zum Tanz...«
»Was denn? Beliar will tanzen?«, konnte sich Dumak nicht verkneifen, zu sagen. Er erntete einen bösen Blick.
Der Vorleser las weiter. »Oh Freud, welch Freud, ein Fest steht bevor, erscheint in Schläfers Moor ...«
»Ach der Allmächtige ... übrigens fehlt ne Silbe in der dritten Zeile. Die Zeilenlänge geht nicht ganz auf.«
Die anderen schauten ihn an, wie einen seltenen, besonders häßlichen Salamander.
»Hey, ich als Barde muß das einfach wissen. Ich wette, ihr könnt mir auch ganz genau sagen, wie tief und in welcher Richtung man ein Feld pflügen muß.«
Die anderen nickten. Der Vorleser waltete seines Amtes und las weiter,. Dann, endlich war er am Ende angekommen. »... schlendert herbei um fünfzehn Uhr des nachts, am Tage des vierzehnten dann passts.«
»Fünfzehn Uhr des nachts? Was soll das denn bedeuten? Was für ne Zeitrechnung haben die im Sumpf überhaupt.«
Alle zuckten mit den Schultern.
»Egal«, befand Dumak, »ich werde hingehen. Am besten gleich, damit ich nicht zu spät komme. Die Zeitangaben sind etwas verwirrend.«
Er packte seine Laute ein und rief Sador noch einen frischen Gruß zu, ehe er die Taverne verließ, um sich zum Sumpfe aufzumachen.
13.02.2004, 22:06 #346
Dumak
Beiträge: 465
Das Sumpflager #19 -
Eine fremde Gestalt, etwas abgerissen doch darauf bedacht, diesen Zustand zu verbergen und deshalb mit gekämmten Haaren und geordneten Kleidern, näherte sich dem Sumpf. Vorsichtig betrat der Mann das Tal, das von den typischen Geräuschen des Sumpfes erfüllt war. Röhrende Sumpfhaie, summende Blutfliegen, quakende Frösche... Und jede Menge in seltsame Kutten gehöllte Gestalten. Ja, das war der Sumpf. Komisch, es wirkte alles, wie damals in der Barriere. Dort war Dumak mehrmals im Sumpf gewesen, einmal, um sich von Stressi eine Rüstung maßschenidern zu lassen - er trug sie immernoch, ein schwarzer Schuppenpanzer, bestehend aus Stücken von Minecrawlerplatten, aufgenäht auf Sumpfhaileder. Eine bemerkenswerte Arbeit.
Und dann war er noch einmal im Sumpfe gewesen, als er von Uher die Grundlagen des Bogenschießens lernte. Doch das war alles zu Zeiten der Barriere gewesen. Lange her. Doch hier sah es fast genauso aus.
Mal sehen, ob sich hier irgendwo Sumpfkraut auftreiben ließ.
14.02.2004, 16:56 #347
Dumak
Beiträge: 465
Das Sumpflager #20 -
Dumak hatte sich mittlerweile in der Taverne des Sumpfes häuslich eingerichtet. Das bedeutete, daß er sich einen netten Tisch gesucht hatte, vor sich ein nettes Bier und im Magen eine nette Mahlzeit. Ja, hier ließ es sich immernoch aushalten. Doch nun kletterte er mit Hilfe seines Hockers auf den Tisch und rief laut: »Ich bitte um Ruhe, Etwas Ruhe bitte.«
Nachdem tatsächlich die allgemeine Lautstärke etwas nachgelassen hatte - viele waren wohl gespannt, was der Typ auf dem Tisch zu verkünden hatte (wollte er etwa eine Saalrunde ausgeben?)- konnte er sich und sein Lied ankündigen.
»Liebe Gäste, Zecher und gespannt wartende Leute. Da dies hier das Fest zum Ruhme des Sumpfes ist, laßt uns den göttlichen Mächten gedenken, auf deren Wohlwollen die Glaubensgemeinschaft des Sumpfes fußt.
Und damit das Gedenken auch allen hier gelingt, habe ich zur Unterstützung ein Lied zum Preise des Schläfers geschrieben. Ich nenne es:

Die Macht des Schläfers.«

Und dann begann er eine kunstvolle Melodie auf seiner Laute zu spielen, zupfte die Saiten und sang mit tiefer, volltönender Stimme, die auch den letzten Kneipenlärm übertönte ein Preislied auf den Schläfer und den Sumpf:

»Durch des Lenzes laue Lüfte
Schwaden schweben Schwalben gleich,
kein dunkles Gräuel grauer Grüfte,
nicht niedrer Nebel wallt vom Teich.

Sumpfkraut ruft die röchelnd Raucher,
sein duftend Dunst das Dasein süßt,
wie trockner Tritt den nassen Taucher
das grüne Gras den Bruder grüßt.

Visionen schon der Schläfer schickte,
mit Zauber durch den Zaun der Zeit
und bebend blaues Auge blickte,
was einst soll sein, wenn’s ist soweit.

Und während ihres Weges wandern
Sonne, Sterne, Sichelmond,
vielleicht auch einst das Aug’ von andern
sieht, daß sich der Schläfer lohnt.

Mit Schläfers Macht kann nichts sich messen,
drum trocknen Wegs und trabend Tritts
und Lieb und Leid lasst uns vergessen,
kommt zum Sumpfe, schnellen Schritts.«
14.02.2004, 17:33 #348
Dumak
Beiträge: 465
Das Sumpflager #20 -
Nachdem die Reaktionen auf sein eigens zum Preise des Schläfers und nur für diesen Anlaß geschriebene Lied mehr als bescheiden waren, gelangte der Barde zu der Ansicht, daß im Sumpf wohl vor allem kleinkarierte Kunstbanausen und tölpelhafte Bauern zu Hause seien. Was wohl der Schläfer zu so viel Unverstand und Kulturlosigkeit sagen mochte? Kein Wunder, daß seine Anhänger irgendwo tief versteckt im Sumpfe lebten, weit weg von allen anderen Menschen. Ob der Schläfer sich so seine Anhänger wünschte?
Doch Dumak konnte es egal sein, er gehörte ja nicht zu ihnen. Und wie es sich für einen professionellen Alleinunterhalter gehörte, behielt er seine Gedanken für sich und spulte einfach weiter sein Programm ab.
Mit einem lauten »Danke, danke, das war doch nun wirklich nicht nötig«, reagierte er mit Ironie (die hier sowieso nicht bemerkt werden würde) auf das dumpf dasitzende Volk, das bislang keinerlei Reaktion gezeigt hatte. Na wenigstens hatte keiner mit Buhrufen geantwortet. Das nahm Dumak als ermutigendes Zeichen, um fortzufahren.
»Im Sumpfe ist ja jeder mit den Gefahren des Wassers vertraut, wer nicht schwimmen kann, geht leicht unter und wer sich im Schilf verirrt, findet nur schwer wieder heraus. Doch es gibt noch weitere Gefahren, von denen ich berichten will.

Der Nix und seine Töchter

Wenn der Mond am Himmel steht
und die Sonne untergeht,
dann kannst du an manchen Nächten
den Nix, den Barte voller Flechten,
aus dem Weiher steigen sehn.
Nach ihm seine Töchter gehen.
Und zum Bade sie nun schreiten,
lassen sich vom Mondlicht leiten.

In aus Schilf gewachsnen Hallen
lassen sie anmutig fallen
ihre algengrünen Kleider.
Doch der alte Nix wacht leider
über ihre Badestelle
an erlenbruchgesäumter Quelle.
Und so wird’s dir kaum gelingen,
bis zu ihnen vorzudringen.

Sticht dich jedoch der Übermut,
so rat ich dir, doch höre gut,
schneid aus Weide dir zwei Pfropfen,
die mußt du in die Ohren stopfen,
denn wenn du hörst die Nixen singen,
wird es dir nicht mehr gelingen
ihren Armen zu entkommen,
keiner ist jemals entronnen.

In die Tiefe ziehn sie dich
Das Wasser braust ganz fürchterlich,
nie wieder lassen sie dich ruhn,
mußt ewig für sie Dienste tun.
Wer nachts sich an den Teich begab,
fand oft im Ried sein nasses Grab.
Drum solltest du den Weiher fliehn,
eh sie dich unter Wasser ziehn.

Doch hast du meinen Rat befolgt
und das Glücke war dir hold,
erreichst du taub für ihre Lieder
eins der moosbestickten Mieder,
so nimm es an dich still und leise,
denn nur auf diese eine Weise
ihren Zauber hältst du aus,
kannst sie dann führen in dein Haus.

Doch auch bei tränenreichem Flehen
laß sie niemals wieder gehen,
denn kehrt zum Teiche sie zurück
schwindet sofort auch dein Glück.
Drum halt die Kleider gut versteckt,
daß sie niemals mehr entdeckt
was ihr Herz an deines bindet.
Aus ist’s, wenn sie’s wiederfindet.«
14.02.2004, 19:59 #349
Dumak
Beiträge: 465
Das Sumpflager #20 -
Nachdem der Bierzapfer, der anscheinend von der Stadtmiliz war, ein Trinklied angestimmt hatte (oder war es Werbung für sein Bier?), ließ sich Dumak auch nicht lange bitten und stimmte noch ein drittes und letztes Lied an, natürlich auch ein Trinklied.
»Auf daß diese Verse den Durst aller Feiernden erhöhen mögen und das köstliche Nass reichlich fließe.

Die Bestellung

Ein einsam Humpen steht auf dem Tisch,
es dauert mich, ihn so allein zu sehn.
Drum bringt mir ein Bier und zapft es ganz frisch,
laßt neben dem ersten Bierkrug es stehn.

Jetzt hab ich zwei Bier, nichts halbes - nichts ganzes,
ich glaub, ich brauch noch ein drittes dazu,
erst recht nach der großen Hitze des Tanzes
läßt mich der Gedanke nicht mehr in Ruh.

Drei Bier, das ist ja ganz unsymmetrisch,
das sieht mein gelehrter Magen nicht ein
und deshalb kipp ich mit mächtigem zisch
den vierten Bierkrug mir ganz schnell noch rein.

Fünf ist doch auch ne ganz nette Zahl,
das wollt ich schon immer mal wieder sagen.
Das nächste Bier bringt mir auch gar keine Qual,
im Gegenteil: mein Bauch gluckst vor Behagen.

Doch die Behaglichkeit könnt größer noch sein,
ich hab da noch so eine fixe Idee:
wäre ein sechstes Bier doch nur mein,
die als nächstes Ziel ich anseh.

Zum Glück ist der Wirt heute flink auf den Beinen,
Nummer sechs findet den Weg zu den andern fünf Bier.
Jetzt geht’s mir gut, das will ich doch meinen.
Ja, doch, ich fühl mich ganz wohle hier.

Der Wirt, der ist nun mein bester Freund,
er liest ab mir die Wünsche aus meinen Augen.
Die nächste Bestellung er nicht versäumt,
Bier sieben und acht gewiss etwas taugen.

Und damit sie nicht ganz so alleine sind,
kommt auch das neunte Bier zu mir schon.
Irgendwie ich meinen Mund nicht mehr find.
Lacht etwa jemand vor lauter Hohn?

Und endlich kommt auch das zehnte Bier,
worauf ich ja ewig lange schon wart.
Nur eins erscheint plötzlich seltsam mir,
doch noch bin ins Bier ich ganz schrecklich vernarrt.

Jetzt wend ich mich meinem Problem aber zu
und zwar ist die Decke vollkommen schief.
Ich glaub, ich leg mich besser zur Ruh,
eben der Wirt schon abgewinkelt lief.

Und warum klebt mir der Boden anner Backe?
Und das Bier fließt mir an der Nase vorbei.
Ich glaub, ich bin voll und ziemlich hacke,
ach was solls, mir doch einerlei.

Hey, ich kann fliegen, das ist ja toll.
Autsch, die Landung war mächtig hart.
Jetzt lieg ich im Dreck, bin sternhagelvoll,
rausgeworfen und das nicht mal zart.

Ich bette mein Haupt auf ein Büschel voll Gras,
am Himmel funkeln die leuchtenden Sterne.
Ein netter Regen, der pieselt mich naß.
Morgen früh geh ich wieder hin zur Taverne.«
14.02.2004, 20:04 #350
Dumak
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Das Sumpflager #20 -
So, das sollte es für heute gewesen sein. Dumak packte seine Laute weg. Der Applaus war schon den ganzen Tag über nicht überragend gewesen. Er beschloß deswegen, den Sumpf möglichst schnell und für möglichst lange Zeit hinter sich zu lassen, gleich morgen würde er weiterzuwandern. Er würde zum Hof von Onar gehen. Er hatte sich entschlossen, es darauf ankommen zu lassen. Die Sache mit dieser Aeryn hatte sich dort sicher schon herumgesprochen. Und so konnte er nur auf Lees Edelmut hoffen, wenn er vor ihn treten würde, um ihm nun seine Treue zu schwören. Vielleicht würde ihm Aeryn sogar verzeihen oder zumindest davon absehen, ihm die Kehle durchzuschneiden, wenn er ihr zusicherte, ihr bei ihrem Vorhaben zumindest teilweise behilflich zu sein. Ja, das letztere war wohl eher anzunehmen. Sie würde darauf verzichten, ihn töten zu wollen. Wahrscheinlich gabs genug andere, die das für sie erledigen wollten. Mit ihrer geplanten Rache wollte er zwar weiterhin nichts zu tun haben, doch hatte die Kriegerin etwas in ihm berührt. Genau das hatte ihn ja dazu bewogen, sein bisheriges Gaunerleben zu überdenken. Ja, er mußte vor Lee treten.
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