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26.02.2004, 21:18 #376
Dumak
Beiträge: 465
Abschiedsevent von Hilias -
Symynthy :D
27.02.2004, 17:56 #377
Dumak
Beiträge: 465
Onars Hof # 16 -
Als Dumak erwachte, gelehnt an den weichen, mit Moos bedeckten Stamm einer alten knorrigen Ulme, die einst in irgendeinem Sturm halb umgefallen war und doch wieder frisch ausgetrieben hatte, denn ihr Lebensalter war noch nicht vollendet, da fühlte sich der Barde, als hätte ihn die Muse geküsst im Schlaf.
»Seltsames geschieht hier«, befand Dumak und holte sofort, nachdem er sich den Schlaf aus den Augen gerieben und Haare und Kleidung geordnet hatte, die alte Laute hervor und improvisierte aus dem Stegreif ein kurzes Lied. Es sprudelte geradezu aus ihm heraus:

»Winter hält in seinem eisig kalten Griffe
das ganze Land,
übern Himmel ziehn unstetig Wolkenschiffe,
die wohlbekannt
ihre glitzernd Ladung niederrieseln lassen
ohne Ruhe,
schneeweiß bestäubt nun alles ist, kanns kaum fassen,
hier im Nuhe.
Doch ein kalter Wind pfeift durch die Stoppelfelder
ohn Unterlaß,
und auch die hohen und so düstren Tannenwälder
rauschen mir was.
Frost hält umklammert Zweig und Wurzel ohne Gnade
wie zum Hohne,
blutig Wunden durch verharrschten Schnees Grate
sind mein Lohne.
Ein warmes Haus auf meiner Flucht vor Kältes Grimme
erreich ich bald,
mit frierend Ohren höre ich des Winters Stimme,
er lacht so kalt.
Und zum Abschied er noch einen donnernd Gruße
schickt hinterher,
die Schneelawine schnelle flieh, hab keine Muße
ich nimmermehr.
Nur die Hoffnung bleibt mir noch auf Winters Ende,
bald, wenns ginge,
sonst der Frühling immer bliebe nur Legende,
die ich besinge.«

Danach erinnerte er sich daran, daß es ja wirklich Winter war und er sprang auf, schnell die grobe Decke zusammenraffend, die ihn des nachts vor der Kälte geschützt hatte und bibbernd dachte er daran, wie leichtsinnig es gewesen war, die ganze Nacht im Freien ohne wärmendes Feuer zu verbringen. Zum Glück war es nicht allzu kalt gewesen. Oder hatte ihn etwas beschützt? Schon seltsam...
Dumak beschloß, sich den Hof und seine Bewohner anzusehen und schlenderte, die Laute wieder in einem Ledersack auf dem Rücken verstaut, los. Auch sein großer schwarzer Hund fand sich bei ihm ein. Mochte Innos wissen, wo der sich herumgetrieben hatte
27.02.2004, 18:03 #378
Dumak
Beiträge: 465
Thekengespräche #16 -
Ja Sam, bei 1280 passts drauf, tolle Sache. Super.
Aber Internet-Standard is nunmal 1024. Und lange Ladezeiten für große Bilder will auch keiner.
28.02.2004, 15:28 #379
Dumak
Beiträge: 465
Onars Hof # 17 -
Zufällig hatte Dumak mitbekommen, was sich hier gleich abspielen würde. Gepannt war er vorsichtig nähergetreten, schlich sich an ein ruhiges Plätzchen, wo ihn keiner der beiden Duellanten sofort entdecken konnte, weshalb sie in Ruhe ihren Kampf beginnen konnten.
Leise rezitierte der Barde nur für sich selbst ein paar Verse aus »Die Schlacht von Varant«, als er sah, wie die beiden Kontrahenten sich gegenüber standen: Der große Söldner mit seiner massigen Rüstung, wohl schon ein Veteran unter Lees Männern und die gegen ihn eher zierlich wirkende Aeryn, die doch eigentlich gar nicht so sonderlich klein und schmal war. Mit wehendem Haar stand sie vor ihrem Herausforderer. Dumak flüsterte gedankenverloren: »Wie in Varant:

Und endlich ist es dann so weit,
die Krieger sind schon lang bereit.
Stumm stehen sie, vor Waffen starrend
Des Beginns des Kampfes harrend.«

Eine kurze Pause schloß sich an, er suchte nach weiteren passenden Zeilen aus dem langen Lied, das diese glorreiche Schlacht beschrieb. Wenn es auch vielleicht nicht perfekt den Umständen des kommenden Duells entsprach, so war doch der Geist, das dieses Lied ausdrückte, der gleiche, der hier aufflammte. Und der Barde fand eine weitere passende Passage:

»Doch weiterhin die Klingen singen,
splitternd Lanzenschäfte springen,
brüllend Krieger sich begegnen,
Pfeilehagel niederregnen,
Ketten rasseln, Rüstzeug splittert,
wird wie Pergament zerknittert,
wenn grausam Hiebe großer Wucht,
die vergebens gleiches sucht,
durch der Krieger Reih’n sich mäht,
erhob’nen Haupts der Tod umgeht.«

So oder so ähnlich würde es werden, wenn der Kampf angefangen hatte. Stille lehnte sich Dumak an einen Baum, der dicht neben einer Hauswand emporragte und war so fast unsichtbar für die Blicke anderer. Er erwartete den Kampf.
01.03.2004, 20:55 #380
Dumak
Beiträge: 465
Sängerwettstreit der Magier -
Winterlied (Onars Hof #16)

Winter hält in seinem eisig kalten Griffe
das ganze Land,
übern Himmel ziehn unstetig Wolkenschiffe,
die wohlbekannt
ihre glitzernd Ladung niederrieseln lassen
ohne Ruhe,
schneeweiß bestäubt nun alles ist, kanns kaum fassen,
hier im Nuhe.
Doch ein kalter Wind pfeift durch die Stoppelfelder
ohn Unterlaß,
und auch die hohen und so düstren Tannenwälder
rauschen mir was.
Frost hält umklammert Zweig und Wurzel ohne Gnade
wie zum Hohne,
blutig Wunden durch verharrschten Schnees Grate
sind mein Lohne.
Ein warmes Haus auf meiner Flucht vor Kältes Grimme
erreich ich bald,
mit frierend Ohren höre ich des Winters Stimme,
er lacht so kalt.
Und zum Abschied er noch einen donnernd Gruße
schickt hinterher,
die Schneelawine schnelle flieh, hab keine Muße
ich nimmermehr.
Nur die Hoffnung bleibt mir noch auf Winters Ende,
bald, wenns ginge,
sonst der Frühling immer bliebe nur Legende,
die ich besinge.
01.03.2004, 22:05 #381
Dumak
Beiträge: 465
Onars Hof # 17 -
Dumak hatte den Kampf atemlos beobachtet, war den Bewegungen des Söldners und der Kriegerin gefolgt, so schnell es die Augen zuließen. Und schneller, als er dachte, war es auch schon wieder vorbei gewesen. Und das Ergebnis war das von Dumak befürchtete. Natürlich hatte ihr dieser Schrank von einem Veteran eine Lektion erteilt. War ja klar. Diese Aeryn war einfach viel zu Stolz. Sie war blind vor Stolz. Wie hieß es so überaus treffend?

Dummheit und Stolz, die wachsen auf einem Holz.

Er würde sicher mal ein Lied drüber schreiben. Ja, über die Dinge, die ein wahrer Krieger vermeiden sollte. Das war eine gute Idee, befand er. Damit würde er Lee sicher einen guten Dienst erweisen. Aeryn und der Veteran waren im Haus verschwunden. Der Barde hingegen dachte noch über den Kampf nach. Ob dieser ominöse Borias, von dem Aeryn ständig erzählte, auch so ein unbedachter Haudrauf gewesen war? Wenn ja, war es kein Wunder, daß er nun tot war, von irgendwem, der schneller war, erschlagen. Tsetsetse... Aber wenn er nur einen Fünkchen Verstand besessen hatte zu seinen Lebzeiten, dann hätte er jetzt sicher gesagt:›Aeryn‹, hätte er gesagt, ›Aeryn, du mußt wenigstens einen Augenblick vorher nachdenken, ehe du dich in den Kampf stürzt. Sonst wird das nie was. Bei Innos!‹ (Oder woran auch immer diese wilden Barbaren glaubten.) Und da mußte Dumak dem imaginären Borias in seiner Vorstellung zustimmen. Wenn er es so recht überlegte, dann hatten die meisten seiner Raubzüge und Diebstähle in seinem vergangenem Leben vor allem aus Abwarten und Nachdenken bestanden. Abwarten, daß die richtige Gelegenheit käme und Nachdenken darüber, wie man diese Gelegenheit am besten nutzen könnte. Wenn Abwarten und Nachdenken dann abgeschlossen waren, ging der Rest blitzschnell und war eigentlich kaum der Rede wert gewesen. Und irgendwie, vermutete Dumak, irgendwie würde das beim Schwertkampf auch nicht anders sein. Er hatte zwar bei Fisk nur die Grundlagen der Waffenkunst erlernt, aber wenn man sich mehr damit beschäftigen würde, käme man sicher zum gleichen Ergebnis: Abwarten und Beobachten war die Devise. Und dann zuschlagen, wenn der richtige Augenblick gekommen war. Nicht wildes, von Wut und Kampfeszorn gesteuertes Rumgefuchtel.
Da Aeryn nun im Hause verschwunden war, trollte sich Dumak und bekam so nicht mit, wie sich die verletzte Kriegerin in die Kapelle schleppte. Und selbst wenn, außer Mitleid hätte er ihr nichts bieten können, denn von der Quacksalberei verstand er rein gar nichts.
02.03.2004, 15:30 #382
Dumak
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Reaktionen auf die Bekanntgebungen des Rates #7 -
quote:
Zitat von Xorag
Also irgendwie bin ich...überrascht O_o

Eigendlich hatte ich ja schon lange nichtsmehr hier gepostet und werde trotzdem befördter?na mir solls recht sein ;)

Ja, werd ich auch mal versuchen. Einfach ein paar Monate nix im RPG posten und dann laß ich mich befördern. :D
02.03.2004, 16:03 #383
Dumak
Beiträge: 465
Reaktionen auf die Bekanntgebungen des Rates #7 -
Tja, so bin ich halt: Edel und gut. :D
Wahrhaft durchdrungen vom noblen Geiste Lees weise ich jeden ungerechtfertigten Vorteil von mir. ;)
02.03.2004, 16:12 #384
Dumak
Beiträge: 465
Reaktionen auf die Bekanntgebungen des Rates #7 -
Na warte.
Als nächstes taucht im RPG ein Spottlied über Tuan, den tumben Söldner auf, das ich in jedem Lager singen werde. Und in Khorinis vielleicht auch zweimal. (Je nachdem, wie der Beifall ausfällt.) :D
02.03.2004, 17:50 #385
Dumak
Beiträge: 465
Reaktionen auf die Bekanntgebungen des Rates #7 -
Wer verleumdet hier denn wen?
Ich verkünde nur die Wahrheit. ;)
Und Lee wird doch nicht etwa unter der Fuchtel eines gewissen Veterans stehen, der ihm irgendwelche Aussagen in den Mund legen wird, wenn ihm danach ist. :D
hihi
02.03.2004, 20:19 #386
Dumak
Beiträge: 465
Reaktionen auf die Bekanntgebungen des Rates #7 -
Kannste machen, von mir aus...

Aber damit is deine Sig schon wieder zu breit. Hier sind nämlich nur 468 Pixel in der Breite und 60 in der Höhe bei Bildern erlaubt. Warum nimmste denn auch so ein Riesenbanner? Ihr habt doch bei Rebell.at sicher auch solche "link us"-Buttons oder irgendwas zwischen diesen beiden Größen.
02.03.2004, 20:24 #387
Dumak
Beiträge: 465
Thekengespräche #16 -
Ha! Jetzt hat er sich enttarnt! Tuan weiß einfach zu gut über dieses Escaflowne-Dingens bescheid.
05.03.2004, 15:25 #388
Dumak
Beiträge: 465
Anfragen an die Lehrmeister #2 [SFZ] -
@Kaligulas:
Mich kannste aus deiner von Fisk übernommenen Schüler-Liste streichen, da ich im Januar bei Fisk meine Lehre schon beendet hatte. Naja, eigentlich wars mehr ein Monolog, von Fisk war als Lehrmeister nicht viel zu lesen, der hat sich fast nur mit Sergio beschäftigt, ich hab fast alles alleine geschrieben.
05.03.2004, 17:37 #389
Dumak
Beiträge: 465
Onars Hof # 17 -
Seit Tagen hatte Dumak Aeryn nicht mehr gesehen. Überall hatte er auf dem Hof gesucht. In der Taverne, im Schlafraum der Söldner, in den Hütten der Handwerker, in der Schmiede, selbst im Haus Onars war er gewesen und hatte sich vorsichtig hindurchgeschlichen. Doch nirgendwo hatte er auch nur eine Spur von ihr entdeckt. Er hatte verschiedene Leute gefragt, doch keiner wußte bescheid. Langsam brach sich die Erkenntnis Bahn, daß Aeryn nicht mehr auf dem Hof sein konnte. Doch wenn sie nicht hier war, wo war sie dann? Ein frisches Grab hatte Dumak nicht entdeckt, das nahm er als gutes Zeichen.
Doch was nun? Wo befand sich die größte Menschenansammlung auf der Insel? Wo gab es die meisten Neuigkeiten? Wo konnte man finden, was es woanders nicht gab? Richtig, in der Stadt. Und deswegen verließ Dumak nun auch den Hof, um dort nach Informationen zu suchen, die den Verbleib Aeryns aufklären konnten.
05.03.2004, 20:27 #390
Dumak
Beiträge: 465
Die Stadt Khorinis #28 -
Und wieder einmal stand Dumak vor den Toren Khorinis'. Gerade kam er noch hinein, denn aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit waren die Wachen gerade dabei, die Tore zu schließen.
»Halt, halt, laßt mich ein.«
Dumak schlüpfte noch durch den sich gerade schließenden Torflügel.
»Wo ich schonmal hier bin«, wandte er sich sofort dreist an die Wachen, »ist hier in den letzten Tagen eine verletzte Kämpferin durchs Tor gekommen?«
»Keine Ahnung, verschwinde endlich«, brummte der eine Wächter mies gelaunt. Womöglich hatte er kein Geld, um heute Abend in die Taverne zu gehen und den Alltagsfrust hinunterzuspülen.
»He, warte mal, letztens hat Halgrim sowas gemeint«, erinnerte sich der zweite Torwächter.
Aha, das war doch schon eine Spur. Dumak horchte auf. »Und wo finde ich Halgrim?«, hakte er nach.
»Keine Ahnung, Kleiner. Versuchs in einer der Tavernen. Der wird sich sicher einen hinter die Binde kippen, hat heut wachfrei.«
»Ja, und jetzt verschwinde endlich und frag nicht so viel. Das mögen wir hier gar nicht«, erwiderte der andere Wächter, den die Erwähnung einer Taverne womöglich in noch schlechtere Laune versetzt hatte.
Dumak machte, daß er weg kam. Er suchte eine Taverne. Wenn er diesen Halgrim finden würde, würde er sicher auch mehr über Aeryn erfahren.
05.03.2004, 21:22 #391
Dumak
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OT-Thread fürs RPG -
@Operations:
22:18 nen Sonnenaufgang zu beschreiben... hältste das nicht für etwas prall? Da is ja ein Sonnenuntergang um diese Zeit noch realistischer. ;)
05.03.2004, 21:49 #392
Dumak
Beiträge: 465
Die Stadt Khorinis #28 -
Dumak lief durch die Straßen. Eben war er noch einigen Leuten ausgewichen, die mit einem dicken Holzstamm durch die Stadt marschierten. Sicher wollten sie irgendeinen Handwerker damit beliefern. Doch das plötzliche zur-Seite-gedrängt-werden hatte auch sein Gutes. Denn aus der neuen Perspektive, mit der der Barde nun die Straße überblickte, bemerkte er, daß auf der anderen Seite ein Tavernenschild im Abendwind hin-, und herschaukelte. Na wenn das nicht ein gutes Zeichen war.
Flugs überquerte Dumak die Straße und trat in die Taverne ein. Nach einem kurzen Orientierungsblick hatte er den Wirt gefunden. Er stand am Zapfhahn - untrügliches Erkennungszeichen eines jeden Wirtes - und lehnte es gerade ab, den Humpen eines Gastes noch voller zu machen. Ja, ohne Zweifel, das war der Wirt.
Dumak trat heran. »Erfolgreiches Zapfen, Meister«, grüßte er den Wirt leutselig und kam dann auch ohne Umschweife zum Punkt. »Sagt euch der Name Halgrim was?«
Der Wirt grinste kurz. »Klar, der sitzt dort hinten. Einer meiner besten Kunden.«
Dumak dankte und schritt in Richtung Halgrim davon. Er würde ihm endlich etwas über Aeryns Verbleib erzählen können, hoffte er.
06.03.2004, 13:01 #393
Dumak
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Sängerwettstreit der Magier -
Edelmut

Was ich dir sag, das höre gut:
Manch Kämpfer ist schon ausgezogen,
sah sich als Held, dank Waffen Kraft
und hat sich damit selbst belogen.

Ein wahrer Held ist nicht nur stark
und kann mit Waffen um sich stechen,
er sollte auch verzeihen könn’n,
darauf verzichten, sich zu rächen.

Dies nenn ich wahren Edelmut,
der jedem guten Manne stünde.
Herr über niedren Wunsch zu sein,
das war noch niemals eine Sünde.

Denn was bringt Rache außer Leid,
aus dem nur Zorn und Hass erwachen?
Sie wird in einem endlos Kreis,
die Kämpfe immer neu entfachen.

Darum beweise deinen Mut,
nicht länger laß vom Zorn dich leiten.
Leg fort das Schwert aus deiner Hand,
denn besser ist’s für alle Seiten.

Die größten Recken, die man kennt,
war’n edel auch in ihrem Denken,
drum bitt ich dich und mein es ernst,
laß dich von ihrem Vorbild lenken.

Vielleicht nach großen Taten einst
auch über dich die Barden dichten
und wenn es denn so kommen mag
eins soll beherrschen die Geschichten.

Wenn nämlich Lieder überall
einst werden über dich gesungen,
dann wird dein Ruhm der höchste sein,
wenn er durch Edelmut errungen.



(Aus dem Thread "Onars Hof", von vor ein paar Tagen.)
06.03.2004, 13:28 #394
Dumak
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Die Stadt Khorinis #28 -
Na das war ja super. Kaum war Dumak eine Nacht in der Stadt, schon wurde die von Orks angegriffen. Oder sollte zumindest angegriffen werden, wenn man den Gerüchten Glauben schenken konnte, die nun in Windeseile die Runde machten.
Dabei hatte das Gespräch mit dem Torwächter gestern erste Fortschritte gebracht. Er hatte tatsächlich Wachdienst am Osttor gehabt, als jemand mit einer verletzten Frau ankam, die, wie er sagte, im Kampf mit einem Söldner verletzt worden war. Und er wußte sogar, wie der Name des Mannes am Tor gewesen war: Es hatte sich um den Ritter Eorl gehandelt.
So weit, so gut, Doch was nun? Wo fand er diesen Eorl? Sicher lief der in der Oberstadt herum. Da kam Dumak doch nie rein? Oder ob er mal in der Kaserne fragte? Die Möglichkeit, ihn da zu finden, war eher gering. Dort hielten sich kaum Ritter oder Paladine auf.
Doch da nun, am Morgen danach die Nachricht, daß Orks die Stadt angreifen würden, die Runde machte, bleib Dumak ersteinmal nichts weiter übrig, als doch zur Kaserne zu trotten.
06.03.2004, 20:11 #395
Dumak
Beiträge: 465
Die Stadt Khorinis #28 -
Auch Dumak hatte sich in der Kaserne einen Bogen abgeholt, um wenigstens so zu tun, als wäre er ein wichtiger Kämpfer. Dabei konnte er doch gar nicht besonders damit umgehen. Wer weiß, ob er überhaupt etwas traf. Vermutlich nur seinen eigenen Fuß vor lauter Hektik. Die Orks waren tatsächlich gekommen und begannen, die Stadt anzugreifen. Hoffentlich hielt sie stand. Dumak sah noch, wie die Stadtwachen auf die Mauern eilten, um mit Bögen und Armbrüsten die Angreifer in Schach zu halten. Ob die Orks Belagerungsgerät hatten? Etwas mulmig war Dumak ja schon zu Mute.
08.03.2004, 16:02 #396
Dumak
Beiträge: 465
Rund um Khorinis #16 -
Der Ex-Sumpfler und Dumak kamen angetrabt. Obwohl, sie gingen eigentlich ganz normal. Ihnen kam Eorl entgegen. Er nickte den beiden kurz zu und ging stumm an ihnen vorüber. Ob er an irgendeiner Bürde trug? Eigentlich konnte er doch froh sein, daß für ihn das Abenteuer vorbei war. Er hatte eine barmherzige Tat vollbracht und obendrein hatte ihn dabei keiner erwischt. Jaja, die Garde, scheinbar wogen die Feindbilder schwerer, als Menschlichkeit. Aber wo war das anders? Eigentlich nirgends. Irgendwann würde er darüber einmal ein Lied dichten, beschloß der Barde, denn das schien ihm ein Thema zu sein, das alle anging.
Barmherzigkeit fand man nur selten dort, wo man sie vermutete. Sie begegnete einem an den unmöglichsten Orten.
»Können wir?«, fragte er Aeryn, als die beiden die auf einem Baumstumpf sitzende Kriegerin erreicht hatten.
Dumak Gedanken waren schon wieder weit voraus geschweift: »Wenn weir auf dem Hof sind, sollten wir Lee fragen, was er sich dabei gedacht hat. Nichts gegen eine kleine Lektion. Die hast du wirklich mal gebraucht«, er grinste verlegen, »aber das ging dann doch zu weit. Vielleicht sollte ich ihm mal seine Pflichten aufzählen, die er seinen Leuten gegenüber hat.«
Mit ihm meinte er Lee. Er sprach von ihm, als stünde er mit ihm auf einer Stufe und könnte so von Bandit zu Bandit mit Lee reden. Das klang irgendwie seltsam. Aber Dumak würde schon einen Weg finden, um Lee seine Meinung nahezubringen. Und wenn ihn nicht alles täuschte, führte dieser Weg über seine Laute. Die baumelte im Moment allerdings unschuldig auf dem Rücken des Barden.
Gemeinsam stützten die beiden Männer die Kriegerin und machten sich so auf den Weg zum Hof.
08.03.2004, 16:08 #397
Dumak
Beiträge: 465
Thekengespräche #17 -
Lucky Fu, einer der Gründerväter der Lees kam auch aus Zwickau. Also eigentlich müßte jeder Lee bei Zwickau sofort aufspringen und rufen: "Zwickau, die glorreiche Heimatstadt Lucky Fus, eines der Gründerväter. Halleluhja!"

*ggg*
08.03.2004, 16:55 #398
Dumak
Beiträge: 465
Onars Hof # 17 -
Scheinbar hatte gerade eine Beratung stattgefunden. Oder zumindest war sie noch nicht allzulange her, denn es standen noch jede Menge Becher auf dem Tisch, mehr, als es für die Anwesenden notwendig gewesen wäre.
Lee und seine Leute schauten erstaunt auf, als Aeryn mit den beiden Männern unterm Arm hereinkam. Lee machte ein unbeteiligtes Gesicht. Was ging hinter seiner Stirn vor?
Dem Barden war's egal. Dumak machte dann auch gar keine langen Umschweife, sondern fing, gleich nachdem sie Aeryn auf eine herumstehende Bank niedergelassen hatten, an zu reden:
»Ich grüße Euch, General. Wie Ihr sehen könnt, bringen wir Euch eine Eurer Kämpferinnen wieder. Und wie Ihr weiterhin zweifelsohne gesehen habt, ist sie verletzt. Doch dies hängt nicht mit dem Angriff der Orks in den letzten Tagen zusamen, den sie, und da bin ich mir sicher, gerne an Eurer Seite kämpfend abgewehrt hätte. Ihre Verletzung stammt vielmehr von einem Eurer Söldner. Den ihr damit beauftragt hatte, gegen Aeryn zu kämpfen. Ich weiß nicht, ob Ihr wißt, daß sie beinahe verblutet wäre. Doch möchte ich Euch höflichst an Eure Pflichten Euren Männern gegenüber erinnern, darum laßt mich bitte aussprechen.«
Er griff nach seiner Laute, Kenner wußten nun schon, was sie erwartete.
»Um Euch das zu sagen, was Euch angeht, hab ich meine Worte in gefällige Reime gebracht und ich hoffe, daß meine Worte nicht ungehört verhallen.«
Er griff in die Saiten und kam nun einer der Pflichten eines jeden Barden nach, nämlich seinem Herrn gegenüber offen zu sein und auch Kritik in angemessener Form, wie es Brauch war an allen Höfen höherer und niederer Herren, vorzutragen.

»Vom Geben und Nehmen

Mancher sich schon lang gefragt,
was es wohl bedeuten kann,
wenn zu Lee er hat gesagt,
daß von nun an er sein Mann.

Drum will ich versuchen nun,
so getreulich, wie es geht,
euch erklären euer Tun
und euch sagen, wie es steht.

Wenn ihr Lee die Treue schwört,
eins ist unbestritten wahr:
Auf sein Wort von nun ihr hört,
allesamt, die ganze Schar.

In den Kampf gemeinsam zieht
Und dann gilt vor allem eins:
Was eurem Leben auch geschieht,
wichtiger allein ist seins.

Wenn einen Auftrag er erteilt,
Lee erwartet von euch schnell,
daß ihr zur Erfüllung eilt
hurtig wie vom Berg ein Quell.

Gibt’s für euch nur noch die Pflicht?
Und zum Klagen einen Grund?
Ich sage euch, so ist es nicht,
Lees Schuldigkeit tu ich nun kund.

Euch zu nähr’n ist seine Pflicht,
hat er dann zu kleiden auch
jeden, der hier für ihn ficht,
damit keiner friert am Bauch.

Kampfeswunden, Krankheit, Harm
sollte von euch halten fern
er mit seinem mächtig Arm,
wie’s sich anschickt für den Herr’n.

Sorgen soll er nicht zuletzt
sich um euer leiblich Wohl.
Darum sag ich es euch jetzt:
Sein Versprechen ist nicht hohl.

Denn sein Wort hier jedem nützt,
laßt’s durch euren Geiste zieh’n:
Euer Leben er beschützt,
mit eurem Leben schützt ihr ihn.«

Der Barde verstummte und hoffte, damit seiner Pflicht zu Offenheit Genüge getan zu haben. Bei den letzten Strophen hatte er an Aeryn gedacht. Er hatte beide Seiten betrachtet, so daß sich Lee nicht ungerecht behandelt vorkommen konnte. Hoffte er jedenfalls.
»Vielleicht wollen die anderen beiden noch etwas sagen.«
Er verneigte sich kurz und trat dann zurück.
08.03.2004, 16:59 #399
Dumak
Beiträge: 465
Thekengespräche #17 -
Na also. Geht doch! :D
08.03.2004, 18:36 #400
Dumak
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Onars Hof # 17 -
Dumak rieb sich den Kopf.
Was war das denn für ein hirnloser Vollidiot?
Und so einen hatte Lee in seinen Reihen? Das konnte doch nicht sein.
Seit wann nahm Lee sabbernde Orkimitate ohne jedes Fünkchen Verstand auf. Wie der schon aussah: krumme Beine, kahler Schädel, leicht schwachsinniger Blick. Und dann stammelte er irgendwas, das war ja nicht zum Aushalten. Konnte nichtmal richtig sprechen. Bisher hatte Dumak gedacht, daß Kreuzungen zwischen Menschen und Orks nicht möglich seien, aber das war der lebende Beweis, das es doch ging.
Während Dumak sich den Kopf hielt, machte er sich insgeheim lustig über den zurückgebliebenen Söldner, der nichtmal die einfachsten Regeln des Anstandes kannte. Selbst Lee verdrehte bei seinem Anblick die Augen. Dieser Mann beinhaltete all das, wofür die Garde die Söldner verachteten. Eben hatte Dumak ihm vorgezählt, was er unter Lee für Rechte hatte, doch er war sich sicher, daß er es gar nicht kapiert hatte. Womöglich ließ er sich alles von Lee gefallen und glaubte dann noch, es wäre wunder was für ne Ehre. Naja, es mußte auch Idioten geben, die die Drecksarbeit für die anderen erledigten.
Dumak ließ sich selbstverständlich nichts anmerken und behielt seine Gedanken tunlichst für sich, so wie es die Höflichkeit gebot. Aber dieser Typ war unbestreitbar ein wunderbares Vorbild für jede Menge Spottlieder.
Dumak hatte sich unauffällig in eine Ecke gesetzt, um dem Fortgang der Dinge zu harren.
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