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08.03.2004, 19:08 #401
Dumak
Beiträge: 465
Onars Hof # 17 -
Dumak konnte nicht mehr an sich halten und prustete laut, als er das verdutzte Gesicht des dummen Söldners sah. Selbst Lees eisiger Blick konnte dran nichts ändern. Der Söldner warf ihm einen bösen Blick zu, aber das war Dumak dann auch egal. Laut lachend lief er schnell nach draußen und war verschwunden. Jedenfalls würde er in den nächsten zwei Wochen Ruhe vor ihm haben und mußte so auch nicht dessen dummes Gesicht immer wieder sehen.
08.03.2004, 20:22 #402
Dumak
Beiträge: 465
Sängerwettstreit der Magier -
Oh tapf’re Aeryn, sage mir

Vor gar nicht allzulanger Zeit,
vor ein paar Tagen ist’s gewesen,
war eine Kriegerin bereit
(wer’s noch nicht weiß, der kanns nun lesen).
Sie gegen Tuan hat gekämpft,
ich sag euch, es ist ungelogen,
der Schwerter Klang ist ungedämpft
bis nach Khorinis fast geflogen.

Doch eine Frage stell ich dir,
eins möchte gern ich von dir wissen.
Drum tapf’re Aeryn, sage mir:
Lees Fahne, willst du sie noch hissen?


Denn scharfe Klingen zog man schnell,
nur schneller flog ein spitzes Messer,
ein fingerbreit von Blutes Quell,
vom Herzen stak’s und das war besser,
als wenn ihr Herz getroffen wär.
So schleppte Aeryn sich voll Wunden –
ihr Atem ging schon kurz und schwer –
hinweg vom Kampfplatz, ganz zerschunden.

Doch eine Frage stell ich dir,
eins möchte gern ich von dir wissen.
Drum tapf’re Aeryn, sage mir:
Willst immernoch du Lee nicht missen?


Weil niemand hat nach ihr gesehn
Lee keinen Söldner nach ihr sandte,
das kann bis heut ich nicht verstehn.
In Not an Fremde sie sich wandte.
Ein Mann aus Königs Ritterschar
und einer aus dem Sumpf verbanden
die Wunden ihr, was edel war,
doch Lee hat abseits nur gestanden.

Drum eine Frage stell ich dir
Eins möchte gern ich von dir wissen.
Oh tapf’re Aeryn, sage mir:
Das Treueband, ist’s nicht zerrissen?
08.03.2004, 20:24 #403
Dumak
Beiträge: 465
Sängerwettstreit der Magier -
Vom Geben und Nehmen

Mancher sich schon lang gefragt,
was es wohl bedeuten kann,
wenn zu Lee er hat gesagt,
daß von nun an er sein Mann.

Drum will ich versuchen nun,
so getreulich, wie es geht,
euch erklären euer Tun
und euch sagen, wie es steht.

Wenn ihr Lee die Treue schwört,
eins ist unbestritten wahr:
Auf sein Wort von nun ihr hört,
allesamt, die ganze Schar.

In den Kampf gemeinsam zieht
Und dann gilt vor allem eins:
Was eurem Leben auch geschieht,
wichtiger allein ist seins.

Wenn einen Auftrag er erteilt,
Lee erwartet von euch schnell,
daß ihr zur Erfüllung eilt
hurtig wie vom Berg ein Quell.

Gibt’s für euch nur noch die Pflicht?
Und zum Klagen einen Grund?
Ich sage euch, so ist es nicht,
Lees Schuldigkeit tu ich nun kund.

Euch zu nähr’n ist seine Pflicht,
hat er dann zu kleiden auch
jeden, der hier für ihn ficht,
damit keiner friert am Bauch.

Kampfeswunden, Krankheit, Harm
sollte von euch halten fern
er mit seinem mächtig Arm,
wie’s sich anschickt für den Herr’n.

Sorgen soll er nicht zuletzt
sich um euer leiblich Wohl.
Darum sag ich es euch jetzt:
Sein Versprechen ist nicht hohl.

Denn sein Wort hier jedem nützt,
laßt’s durch euren Geiste zieh’n:
Euer Leben er beschützt,
mit eurem Leben schützt ihr ihn.
08.03.2004, 21:56 #404
Dumak
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Absprachen fürs RPG #4 [SFZ] -
Obwohl du Gorr ruhig mal eins überbraten hättest können. Wer den offiziellen Barden Lees schlägt, schlägt Lee! Und das wird sich Lee doch nicht etwa gefallen lassen?

*Lee gegen Gorr aufwiegel*
09.03.2004, 16:13 #405
Dumak
Beiträge: 465
Onars Hof # 17 -
»Hey, psssst!« Eine leise Stimme drang von von draußen, von der Tür her aus dem Schatten, den das tief über die Hauswand hängende Dach bildete.
»Ist dieser Dummkopf weg? Ihr wißt schon, dieser um sich schlagende Volltrottel. Ich glaub, er hieß Gorr.«
Dumak trat aus dem Schatten, vorsichtig um sich blickend. Hinter ihm trabte sein Hund an, der womöglich Gefallen daran gefunden hatte, die Bewegungen seines Herrn nachzuahmen, auch wenn er überhaupt nicht wußte, wozu es gut sein sollte, sich an eine Hauswand gedrückt vorwärts zu schleichen. Es machte wohl Spaß. Jetzt schaute er neugierig durch die Türöffnung, in der Dumak stand.
»Der wird sich noch wundern. Irgendwann kann der nirgendwo mehr hingehen, überall, wo die Leute seinen Namen hören, werden sie sofort lauthals losprusten vor Lachen, weil ich schon vor ihm da war und was nettes über ihn gesungen habe.«
Der Barde lächelte grimmig. Oder eher verschmitzt?
»Naja, ich glaube, ich sollte mich für ne Weile vom Hof verziehen. Weiß nur noch nicht, wohin. Was habt ihr jetzt vor?«
09.03.2004, 16:58 #406
Dumak
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Onars Hof # 17 -
Ungeachtet der Unterhaltung, die zwischen den beiden gerade im Gange war, meinte Dumak: »Das Kastell? Hervorragend.« Sein Gesicht hellte sich auf. »Da wollte ich doch schon immer mal hin.«
Er kam nun ganz in die Taverne herein und setzte sich zu den beiden.
»Zufällig hat mich eine ranghohe Magierin daselbst ins Kastell eingeladen. Als ich ihr in der Toten Harpyie nämlich etwas vorgespielt habe, war sie so beeindruckt, daß sie gemeint hat, ich solle doch bitteschön recht bald im Kastell vorbeischauen und dort meine Kunst zum Besten geben.«
Mit einem breiten Grinsen und einladend weit geöffneten Armen rief er »Kastell, ich komme!«
Dann sah er Aeryn, die wiedermal wütend dreinschaute.
»Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen? Ich finde, es ist doch alles prächtig gelaufen. Wir waren bei Lee, er hat uns angehört und nicht rausgeschmissen. Du bist außerdem wieder fast ganz geheilt. Also bestell dir einen Humpen bier und streck die Beine aus.«
Und genau das tat er dann selber. »He, Wirt, ein Bier.« Dann hievte er seine Beine unter den Tisch, streckte sie aus und sein großer, schwarzer, strubbeliger Hund, von dem der Barde immer geheimnisvoll behauptete, er sei der letzte von Gomez' Jagdhunden, verschwand unter der Sitzbank, auf der Dumak saß und legte die Schnauze zwischen die Pfoten.
»Ähm... kann jemand bezahlen? Ich bin grad nicht so flüssig.«
09.03.2004, 20:17 #407
Dumak
Beiträge: 465
Onars Hof # 17 -
»Bloodflowers? Mhm, guter Mann.« Dumak kannte diesen Bloodflowers zwar nicht, aber wenn er das Bier zahlte, dann konte man das nur als sehr lobenswert einschätzen.
»Und im Kastell werde ich nicht verschwinden. Ich hab da einen Trick.« Er kramte in seiner ledernen Umhängetasche.
»Hier, das bewahrt mich vor allen Gefahren dort.« Ein Bindfadenknäuel rollte über den Tisch. Elpede schaute verwirrt.
»Ich werd wie der Held Teresias aus der alten Sage den Weg zurück durch das tödliche Labyrinth finden. Ich knote am Anfang einfach den Faden fest und dann kann ich mich nicht verlaufen.

Teresias hat dazumal
den geknüpften Faden
weit gespannt durch manchen Saal,
sich Schätze aufgeladen.
Doch den allergrößten Schatz
den fand er erst am Ende:
Der Prinzessin Kerkerplatz
verbargen dicke Wände.

Naja, ne Prinzessin finde ich ganz bestimmt nicht im alten staubigen Kastell, aber wer weiß, man munkelt davon, daß die Schwarzmagier manche Schätze in ihren Mauern bergen. Von einigen wissen sie bestimmt selber nichtmal was. Vielleicht find ich ja einen?«
Er lächelte selig und schnappte sich seinen bierkrug. Das Knäuel rollte vom Tisch und sein großer Hund sprang unter der Bank hervor und stürzte sich darauf.
09.03.2004, 20:47 #408
Dumak
Beiträge: 465
Onars Hof # 17 -
»An den?«, fragte der Barde gedehnt, froh, wieder mal einen gefunden zu haben, dem er die übliche Geschichte erzählen konnte. »Das war, als ich vor einiger Zeit mal im Minental war. Ich hab mich an den Orks vorbei geschlichen, wollte runter nach Drakia und plötzlich seh ich, wie ein großes schwarzes Fellknäuel auf mich zukommt. Ich denke im ersten Moment ›Oh Mist, ein Warg!‹ Doch dann teilt sich das Fellknäuel und es sind sogar zwei Warge. Ich steh da, nur mit meinem Messer und meiner wilden Entschlossenheit bewaffnet, auf einmal hetzt ein drittes schwarzes Viech über ne Kuppe und greift den ersten Warg mit einem großen Satz an, beißt ihm glatt die Kehle durch. Ich denke erst ›Hey, beißen sich diese Tölen jetzt schon selber tot? Da bleibt ja gar nichts mehr für mich zu tun übrig‹, aber dann seh ich, das dritte ist gar kein Warg, es ist ein Hund. Der zweite Warg hat schon die Gefahr gewittert und ist mit eingekniffnem Schwanz davongeprescht. Der Hund dagegen kam an, setzte sich vor mich und wedelte mit dem Schwanz. Da hab ich ihn mitgenommen. Und dann hab ich mich erinnert: So wie der angegriffen hat, das mußte ein Jagdhund gewesen sein. Und wer war der einzige, der früher echte Jagdhunde in der Kolonie hatte? Richtig: Gomez, der Schlächter. Das hier ist also der letzte von Gomez' Jagdhunden. Und jeder weiß ja, Gomez hat manchmal irgendwelche Buddler mit seinen Hunden hetzen lassen. Also ist das ein irre gefährliches Vieh, da solltest du aufpassen.«
Es war doch immer wieder schön, diese alte Geschichte zu erzählen. Irgendwann würde sie Dumak so oft erzählt haben, daß er selber daran glaubte. Zufälligerweise hatte der Hund gerade beim letzten Satz des Barden wild losgeknurrt. (Der Faden war unter eine Bank gerollt und der Hund hatte Mühe, ihn wieder hervorzuholen.)
Mhm, hatte Elpede eigentlich zugehört? Er schien einen der Söldner zu begrüßen. Aber warum antwortete der Typ nicht? Komische Kerle gabs hier.
10.03.2004, 21:42 #409
Dumak
Beiträge: 465
Das Kastell des ZuX # 27 -
Dumak schaute auf. Der Mann mit den bunten Gläsern vor den Augen, der sich ihnen als Host vorrgestellt hatte, schien neugierig, was Dumak ins Kastell trieb.
»In der Tat, ich glaube, daß ich hier etwas Geld verdienen kann. Die Magier sind, wie jeder weiß, an allem, was mit Kultur zu tun hat, interessiert.«
Er hob seinen Becher und prostete dem Manne zu.
»Und wenns nur die gehobene Esskultur ist. Stellt Euch vor, hier benutzen sie seltsames Esswerkzeug. Schaut Euch das nur mal an!« Er hielt eine Gabel hoch. »Wozu mag diese winzige Heuforke wohl dienen? Ob sie hier Gerichte mit Heu zubereiten? Ich hab bisher ja immer mit den Händen und meinem Messer gegessen, so wie jeder andere auch. Auf jeden Fall ist es sehr seltsam und interessant hier. Ich glaub, hier würde mir nie langweilig werden. Habt Ihr schon das Kastell erforscht? Es soll hier überaus viele geheimnisvolle Räume geben.« Langsam kam Dumak auf sein Lieblingsthema. »Vielleicht liegen in manchen davon ja wertvolle Schätze... wer weiß?«
Und so kam er richtig ins Reden. »Also ich für meinen Teil bin ja der Meinung, daß die Schwarzmagier vielleicht seltsame Leute sind, aber Liedern, wie sie ein echter Barde, wie ich es bin, vortragen kann, werden sie hoffentlich nicht abgeneigt sein.«
Plötzlich trat die Magierin, die Dumak vor kurzem in Sadors Taverne getroffen hatte, wo sie ihn ins Kastell eingeladen hatte, in den Raum.
»He, das ist sie«, flüsterte er leise zu Host. «Sie hat gesagt, ich solle mal ins Kastell kommen.«
12.03.2004, 15:31 #410
Dumak
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> RPG-OT-Thread fürs Kastell # 2 < -
Gespannterweis geb ich bekannt:
Der beste Barde ist im Land.
Nett wärs darum, wenn ganz schnell
all die Magier im Kastell
in den Speisesaale eilen,
um andächtig dort zu weilen,
meinen Liedern zu gedenken,
mit Applaus mich zu beschenken.^^

(Klartext: Wenn sich noch ein paar Leute im Refektorium einfinden, poste ich ein paar Gedichte.
Vielleicht klappts ja. :) )
12.03.2004, 16:05 #411
Dumak
Beiträge: 465
> RPG-OT-Thread fürs Kastell # 2 < -
Fein, ich warte noch, bis Aeryn und Burath ihre Schwertgeschichte mal zu Ende gepostet haben.
Vermutlich wirds dann auch sowieso Zeit für nen neuen Thread.
Und im Laufe des Abends gibts dann meine Vorstellung.
12.03.2004, 18:07 #412
Dumak
Beiträge: 465
Das Kastell des ZuX # 27 -
Dumak sah auf. Bisher waren den ganzen Tag eher belanglose Gespräche vor sich hin geplätschert. Aeryn wechselte hochtrabende Andeutungen mit einem komischen Typen, der wohl ihr Schwert zu haben schien, Elpede beschäftigte sich mit dem schweigsamen Söldner und ansonsten gab es hin und wieder etwas zu essen und ständig etwas nettes zu trinken.
Doch nun stand die Frau im Eingangsportal, die ihn damals in der Toten Harpyie ins Kastell eingeladen hatte.
Freudig sprang der Barde auf und eilte ihr entgegen. »Hohe Frau, ich bin eurer Einladung gefolgt und ins Kastell gekommen, um den Herren Magiern meine Augwartung zu machen. Und ganz besonders natürlich den Damen hier«, fügte er hinzu und verneigte sich vor Meditate.
Dann wandte er sich um und sprach laut in den Saal hinein zu den Leuten, die gemeinsam mit ihm angekommen waren und auch zu dem Magier, der sich vor einiger Zeit noch hinzugesellt hatte.
»Ich bitte das wohlgeschätzte Publikum, mir für eine Weile sein Gehör zu schenken, denn dies ist eine eimalige Gelegenheit, auf dieser abgelegenen Insel hier etwas gehobene Kultur zu erleben und so einen Hauch von Welt einzufangen. Auf daß Khorinis nicht mehr so abgelegen und abseits erscheinen möge.«
Dumak nahm seine Laute und sprang auf seine Bühne: Ein Dämon hatte wie auf Kommando einen Stuhl auf einen freigeräumten Tisch gestellt. Das war perfekt.
»Mein erstes Lied huldigt dem Herrn dieser Hallen, seinen grausamen Kräften, die niemand verlachen sollte.«
Und er stimmte die Melodie an.

»Beliars wilde Jagd

Tod streckt aus die finstren Glieder
mächtig mit erhobnem Haupt,
Eisgeschosse trommeln nieder,
ihnen alles scheint erlaubt.
Blätter werden abgerissen,
Bäume, Sträucher sind entlaubt
und die alten Weiber wissen:
Junges Leben wurd’ geraubt.
Nur einen gibt’s, der solches gewagt,
dies ist Beliars finstere Jagd.


Und die Ernte auf den Feldern
wird vom Eis hinweggefegt.
Bäume knicken in den Wäldern,
Halmen gleichsam hingelegt.
Schnitters Sense wird nicht rasten,
bis nicht alles ist gemäht,
wird das Werkzeug weiter hasten,
gut ist’s, wenn nichts mehr sich regt.
Nur einen gibt’s, dem dies wohl behagt,
dies ist Beliars finstere Jagd.


Frost löscht Flammen in Kaminen,
selbst durch Öfen Kälte braust.
Kühle tritt, um ihm zu dienen,
in die Häuser. Eisern Faust
hält umklammert fest die Herzen,
ängstlich all’n der Atem saust.
Drinnen Eis verlöscht die Kerzen,
draußen Sturm die Dächer zaust.
Nur einen gibt’s, der hier nicht verzagt,
dies ist Beliars finstere Jagd.


Donnernd schlagen auf die Hufe
und in jedes tiefe Tal
schall’n herab vom Himmel Rufe
all der Reiter ohne Zahl.
Eingehüllt von Flammenschweifen
steigen Pferde voller Qual,
Reiters Sporen, Sturmwinds Pfeifen
lassen ihnen keine Wahl.
Nur einen gibt’s, der im Sattel ragt,
dies ist Beliars finstere Jagd.


Wispernd Alte es erzählen:
Übern Himmel braust die Schar,
welchen Weg die Rösser wählen,
neu bestimmt wird jedes Jahr.
Brechen Bahn sich wilde Reiter,
wo sonst fliegt allein der Aar,
ist, wenn schließlich ziehen weiter
sie, nichts mehr so, wie es war.
Nur einen gibt’s, vom dem man dies sagt,
dies ist Beliars finstere Jagd.


Sturm und Dunkel zieh’n vorüber,
stumpf aus tiefen Löchern schaun,
Menschen, die sich Hütten wieder
aus den Trümmern müssen baun.
Wer lebendig, wird es wagen,
einen Neubeginn sich traun.
Um die Toten wird man klagen:
Junge, Alte, Männer, Fraun.
Eins ist gewiß, wenn es wieder tagt,
Dies war Beliars finstere Jagd.
«

Und dies war das erste Lied.
12.03.2004, 18:26 #413
Dumak
Beiträge: 465
Das Kastell des ZuX # 27 -
Dumak stand auf und verbeugte sich.
»Mein Name, hohe Frau? Ich nenne mich Dumak, Dumak der Barde. Und bis jetzt hab ich schon so manchen getroffen, der sich ebenfalls Barde nannte, doch hat mir keiner von ihnen gezeigt, daß er seinen Beinamen wirklich verdient hätte.«
Er setzte sich wieder hin. »Ich hoffe, mein nächstes Lied wird die Zuhörer erfreuen.

Einst ein Knabe jung und schön
folgte einem Weg, zu gehen
durch den dunklen Tannenhag,
wünschte sich, es wäre Tag
Dunkle Träume trieben ihn
in ausweglose Enge,
in des Nachtmars Fänge.


Auf Gras, ganz helle, trat sein Fuß
und plötzlich eine Maid zum Gruß
ihm ihr strahlend Lächeln schenkt,
an nichts andres er mehr denkt.
Dunkle Träume trieben ihn
in ausweglose Enge,
in des Nachtmars Fänge.


Ganz verzaubert bleibt er stehn,
kann keinen Schritt mehr weiter gehen
„Oh schönes Mädchen, sage mir,
wie finde ich nach Haus von hier?“
Dunkle Träume trieben ihn
in ausweglose Enge,
in des Nachtmars Fänge.


Sie nimmt den Knaben bei der Hand,
sein Herz umschließt ein festes Band
und willig folgt er ohne Scheu
in den dunklen Wald ihr treu.
Dunkle Träume trieben ihn
in ausweglose Enge,
in des Nachtmars Fänge.


Den Knaben sah man nimmermehr,
der Nachtmar gab ihn niemals her,
doch im hellen Sonnenschein,
ein schönes Mädchen sitzt allein.
Dunkle Träume trieben sie
in ausweglose Enge,
in des Nachtmars Fänge.
«

Das Lied endete und die traurige Melodie verstummte.
»Laßt euch diese Warnung eine Lehre sein und vertraut keinem fremden, schönen Mädchen, das alleine im Wald sitzt«, fügte er verschmitzt hinzu.
12.03.2004, 18:45 #414
Dumak
Beiträge: 465
Das Kastell des ZuX #28 -
Und wieder war es an dem Barden, sich für die ihm erwiesene Höflichkeit zu bedanken. »Den Wein werd ich mir für nach her aufheben. Jetzt nur einen Schluck gegen die trockene Kehle.«
Er nahm sich den Weinkrug, dem ihm ein Dämon reichte, skeptisch auf ihn blickend. Diese Wesen waren ihm nicht geheuer. Wer weiß, was die alles anstellen konnten. Das schruie förmlich nach einem Lied, das er einmal schreiben müßte.
Doch vorerst wandte er sich wieder an sein Publikum und besonders an seine Gönnerin.
»Ihr wollt gerne ein fröhlicheres Lied hören? Kein Problem. Warten wir nicht alle auf den Frühling? Jeder hofft, daß er bald Einzug hält. Ich will davon singen, damit die Zeit bis zu seinem Eintreffen nicht so lang wird. Vielleicht läßt er sich ja durch meine Zeilen etwas früher hervorlocken.«
Er setzte sich erneut bequem, schlug die Beine übereinander und griff erneut in die Laute.

»Ein Frühlingslied

Süße ungeahnte Düfte
meine Nase nun erreichen,
Schwaden schweben durch die Lüfte,
niemals solln sie wieder weichen.

Zarte Blätter sich entrollen
auf so wundersame Weise
und im Moos die Bienlein tollen,
klar zu ihrer Frühlingsreise.

Ihr Flug in jede Blüte führt,
nimmermüde Honigsammler.
Ihr Fleiß sogar mein Herze rührt,
mir sorgenlosem Zeitvergammler.

Beschwipst in meinem Frühlingsrausche
torkle ich durch Feld und Wiese.
Mit den Vöglein ich gern tausche,
die Erde unter mir dann ließe.

Doch einstweilen ich am Boden
noch verbleibe auf zwei Beinen,
stopf’ Blumen mir in meine Loden,
möchte fast vor Freude weinen.

Frühling ist die schönste Weile,
die ganze Welt ist nun erweckt.
Alles wächst in größter Eile,
neues Leben man entdeckt.

Während ich sinnierend liege,
auf dem schönsten Wiesengrüne
wächst mir eine grüne Riege
Gräser in das Ohr ganz kühne.

So viel Zeit ich hab verschwendet?
Träum ich denn so lang schon liegend?
Oder Wachstums Kraft sich wendet,
über’n Winter endlich siegend?

Einerlei, ich hab zu tun jetzt
Muß der ganzen Welt verkünden,
daß des Frühlings Kusse hinsetzt
frisches Leben ohne Sünden.«

Und wieder war ein Lied zu Ende.
»Dies war der Abschluß, der nach den eher düsteren Liedern des Anfangs, die passend zu den dunklen Hallen waren, einen freundliches Ende des Abends bilden soll.«
Dumak verbeugte sich noch einmal und hoffte dann auf großzügigen Lohn. Wenn er daran dachte, daß er in den letzten Tagen fast Hunger leiden mußte, weil seine Taschen leer waren, hoffte er sogar sehnlichst auf die Großzügigkeit der Magier des Kastells.
12.03.2004, 19:11 #415
Dumak
Beiträge: 465
Das Kastell des ZuX #28 -
Und somit war es an Dumak, seinen Dank zu stammeln, denn mit einem so großen Beutell voller klimpernder Münzen hatte er wirklich nicht gerechnet. War er bisher zu der Meinung gekommen, daß man mit der Dichtkunst nur einen Weg beschritten hatte, der einen schneller ans Hungertuch brachte, so schwankte seine Meinung nun stark. Eben noch ein armer Poet, war er nun, als er den Beutel flink gefangen hatte, ein zufriedener Dichter. Mit breitem Lächeln setzte er sich wieder zu den anderen an den Tisch und flüsterte Aeryn zu: »Siehst du, ich habs gewußt, im Kastell kann man jede Menge Geld verdienen.«
Zufrieden widmete sich der Barde seinem ihm von der Hohepreisterin spendierten Krug Wein.
12.03.2004, 19:25 #416
Dumak
Beiträge: 465
> RPG-OT-Thread fürs Kastell # 2 < -
Jaja, immer die alte Geschichte:
Wer hat das Längste. :D
12.03.2004, 20:09 #417
Dumak
Beiträge: 465
Das Kastell des ZuX #28 -
Der Schwarzmagier, der der gesamten Vorstellung schweigend gefolgt war, hatte nun das Wort an den Barden gerichtet und das große Lob, das er Dumak zollte, wurde nur noch übertroffen von dem Gewicht des Beutels voller Münzen, den er nun dem Barden überreichte.
Tief verneigte sich Dumak, als er die freundlichen Worte vernommen hatte. »Ich stehe zutiefst in der Schuld des Kastells. Wann immer es Euch nach meiner Kunst gelüstet, verfügt über mich. Es war mir eine Freude, solch Kennern bardischer Künste zu Diensten gewesen zu sein. Denn das höchste Lob für den Sänger ist es, wenn sein Können von einem verständigen Publikum kundig bewertet wird.«
Dumak verneigte sich ein weiteres mal und setzte sich dann wieder hin, um sich weiterhin dem guten Essen und ganz besonders dem süffigen, süßen Wein zu widmen.
Im Kastell wurde seine Kunst wahrlich beachtet. Hier lebten Menschen, die etwas mit seinen Liedern anfangen konnten und deshalb würde er gerne eines Tages wiederkommen.
13.03.2004, 22:58 #418
Dumak
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Sängerwettstreit der Magier -
Beliars wilde Jagd

Tod streckt aus die finstren Glieder
mächtig mit erhobnem Haupt,
Eisgeschosse trommeln nieder,
ihnen alles scheint erlaubt.
Blätter werden abgerissen,
Bäume, Sträucher sind entlaubt
und die alten Weiber wissen:
Junges Leben wurd’ geraubt.
Nur einen gibt’s, der solches gewagt,
dies ist Beliars finstere Jagd.


Und die Ernte auf den Feldern
wird vom Eis hinweggefegt.
Bäume knicken in den Wäldern,
Halmen gleichsam hingelegt.
Schnitters Sense wird nicht rasten,
bis nicht alles ist gemäht,
wird das Werkzeug weiter hasten,
gut ist’s, wenn nichts mehr sich regt.
Nur einen gibt’s, dem dies wohl behagt,
dies ist Beliars finstere Jagd.


Frost löscht Flammen in Kaminen,
selbst durch Öfen Kälte braust.
Kühle tritt, um ihm zu dienen,
in die Häuser. Eisern Faust
hält umklammert fest die Herzen,
ängstlich all’n der Atem saust.
Drinnen Eis verlöscht die Kerzen,
draußen Sturm die Dächer zaust.
Nur einen gibt’s, der hier nicht verzagt,
dies ist Beliars finstere Jagd.


Donnernd schlagen auf die Hufe
und in jedes tiefe Tal
schall’n herab vom Himmel Rufe
all der Reiter ohne Zahl.
Eingehüllt von Flammenschweifen
steigen Pferde voller Qual,
Reiters Sporen, Sturmwinds Pfeifen
lassen ihnen keine Wahl.
Nur einen gibt’s, der im Sattel ragt,
dies ist Beliars finstere Jagd.


Wispernd Alte es erzählen:
Übern Himmel braust die Schar,
welchen Weg die Rösser wählen,
neu bestimmt wird jedes Jahr.
Brechen Bahn sich wilde Reiter,
wo sonst fliegt allein der Aar,
ist, wenn schließlich ziehen weiter
sie, nichts mehr so, wie es war.
Nur einen gibt’s, vom dem man dies sagt,
dies ist Beliars finstere Jagd.


Sturm und Dunkel zieh’n vorüber,
stumpf aus tiefen Löchern schaun,
Menschen, die sich Hütten wieder
aus den Trümmern müssen baun.
Wer lebendig, wird es wagen,
einen Neubeginn sich traun.
Um die Toten wird man klagen:
Junge, Alte, Männer, Fraun.
Eins ist gewiß, wenn es wieder tagt,
Dies war Beliars finstere Jagd.
13.03.2004, 23:02 #419
Dumak
Beiträge: 465
Sängerwettstreit der Magier -
Der Nachtmar

Einst ein Knabe jung und schön
folgte einem Weg, zu gehen
durch den dunklen Tannenhag,
wünschte sich, es wäre Tag
Dunkle Träume trieben ihn
in ausweglose Enge,
in des Nachtmars Fänge.


Auf Gras, ganz helle, trat sein Fuß
und plötzlich eine Maid zum Gruß
ihm ihr strahlend Lächeln schenkt,
an nichts andres er mehr denkt.
Dunkle Träume trieben ihn
in ausweglose Enge,
in des Nachtmars Fänge.


Ganz verzaubert bleibt er stehn,
kann keinen Schritt mehr weiter gehen
»Oh schönes Mädchen, sage mir,
wie finde ich nach Haus von hier?«
Dunkle Träume trieben ihn
in ausweglose Enge,
in des Nachtmars Fänge.


Sie nimmt den Knaben bei der Hand,
sein Herz umschließt ein festes Band
und willig folgt er ohne Scheu
in den dunklen Wald ihr treu.
Dunkle Träume trieben ihn
in ausweglose Enge,
in des Nachtmars Fänge.


Den Knaben sah man nimmermehr,
der Nachtmar gab ihn niemals her,
doch im hellen Sonnenschein,
ein schönes Mädchen sitzt allein.
Dunkle Träume trieben sie
in ausweglose Enge,
in des Nachtmars Fänge.
13.03.2004, 23:03 #420
Dumak
Beiträge: 465
Sängerwettstreit der Magier -
Ein Frühlingslied

Süße ungeahnte Düfte
meine Nase nun erreichen,
Schwaden schweben durch die Lüfte,
niemals solln sie wieder weichen.

Zarte Blätter sich entrollen
auf so wundersame Weise
und im Moos die Bienlein tollen,
klar zu ihrer Frühlingsreise.

Ihr Flug in jede Blüte führt,
nimmermüde Honigsammler.
Ihr Fleiß sogar mein Herze rührt,
mir sorgenlosem Zeitvergammler.

Beschwipst in meinem Frühlingsrausche
torkle ich durch Feld und Wiese.
Mit den Vöglein ich gern tausche,
die Erde unter mir dann ließe.

Doch einstweilen ich am Boden
noch verbleibe auf zwei Beinen,
stopf’ Blumen mir in meine Loden,
möchte fast vor Freude weinen.

Frühling ist die schönste Weile,
die ganze Welt ist nun erweckt.
Alles wächst in größter Eile,
neues Leben man entdeckt.

Während ich sinnierend liege,
auf dem schönsten Wiesengrüne
wächst mir eine grüne Riege
Gräser in das Ohr ganz kühne.

So viel Zeit ich hab verschwendet?
Träum ich denn so lang schon liegend?
Oder Wachstums Kraft sich wendet,
über’n Winter endlich siegend?

Einerlei, ich hab zu tun jetzt
Muß der ganzen Welt verkünden,
daß des Frühlings Kusse hinsetzt
frisches Leben ohne Sünden.
14.03.2004, 19:04 #421
Dumak
Beiträge: 465
Lees Logbuch -
Liebes Tagebuch.

Leider bin ich Analphabet, doch das soll unserer innigen Beziehung nicht abträglich sein. Ich werde einfach so tun, als ob ich etwas in dich schreibe.

Letzte Woche ist wieder mal viel passiert. Zuerst hab ich Aeryn in der Stadt gefunden, wo sie bei einem Ritter (man stelle sich das vor!) hauste. Der hatte sie nach ihrem Kampf mit Tuan wieder aufgepäppelt. Lee hatte Tuan nämlich beauftragt, Aeryn mal zu zeigen, daß sie als Kämpferin noch nicht so toll ist. Was der dann auch getan hat.
Naja, einerlei. Jedenfalls haben elpede und ich sie wieder zum Hof zurückgeschleppt. Mittlerweile zieht sie es aber vor, selbständig zu gehen.

Achja, auf dem Hof ist mir so ein dummer Söldner übern Weg gelaufen. Der war vielleicht blöd! Hat nen Gefangenen entkommen lassen und muß nun zwei Wochen Wache stehen am Außenposten bei Buster. Ich glaub, er hieß Gorr.

Und dann bin ich ins Kastell gegangen. Da wurden, so hat man mir erzählt, Bloody und Scipio durch höchstkomplizierte Magieanwendungen, die zu begreifen, ich sowieso zu dumm sei, vom Geisterdasein befreit und anschließend fieserweise ins reale Leben geworfen. Und das ohne Vorwarnung. Diese Schwarzmagier sind echt gefährlich!

Außerdem hat mich elpede ins Kastell begleitet. Naja, er hat Ceyx begleitet. Der war seit ner Weile stumm und die Giftmischer im Kastell sollten den wieder hinbiegen. Hat dann auch geklappt. Aber bestimmt wachsen ihm jetzt dafür blaue Hörner als Nebenwirkung oder sowas...

Und Aeryn ist auch im Kastell. Sie rennt ihrem Schwert hinterher. Ich hab ja keine Ahnung, was ihr Schwert im Kastell macht. So ein komischer Typ names burath soll das haben. Wahrscheinlich hat sie es nur beim letzten Clubbesuch im Regenschirmständer vergessen und burath ist von der Garderobenfrau hinter Aeryn hergeschickt worden, um ihr das wiederzugeben oder so...

hmm,... ja,... was war denn noch gewesen? Ach ja,.. liebes Tagebuch, du erinnserst dich doch sicherlich noch an all die Probleme mit unseren vielen Lehrmeistern. Also ich glaube kangsam verliere ich da die Übersicht. Angroth, der fleissige Einhandlehrmsiter hat uns verlassen, aber dafür haben wir Sir Scorpion und Kaligulas dazu bekommen, wo zweiterer aber uach schon wieder weg ist, mehr oder weniger. Außerdem haben wir einen neue Schleichlehrmeisterin, wenn sie auch noch in Ausbildung des alten Lehrmeisters Sly ist, fighting_faith ist ihn Name, komisch genau der selbe wie der von der Frau, die Wirtin in der Taverne ist... oh ,... es ist ein und die selbe Person, sie tritt also in Schmoks Fusstapfen, auch wenn sie niemals so grosse Füsse bekommt, heffen wir es mal.

Immer mehr verlassen zur Zeit den Hof. Der ehemalige Geist Scipio und Fisk haben aich auf gemacht um ein Arbenteuer zu erleben, genau wie Taeris, Sly, Redsonja und Faith (sie wird man ja nie los), die sich zusammen mit der Magierin Xalvina auf Schatzsuche begeben haben mit Unterstützung des Freibeuters Jack,... und wie es scheint wird Faith doch tatsächlich Ceyx untreu,... oder es liegt an der Müdigkeit. Naja, der wird ihr schon die Leviten lesen.

Da fallen mir aber doch gleich zwei neue Gesichter bei uns auf, nun, wo es so leer wird. William Sirens und Skydiv@r gehören nun auch in unsern Kreis, genau wie auch Elpede bald, doch der hat sich wohl beim Spammen verlaufen... Genau wie der Tuan, da der ganze 6 Monate uns verlässt, da sein echtes Leben ihn braucht, oder das Militär, sein Land, seine Leute... Morgen ist es so weit...
15.03.2004, 14:44 #422
Dumak
Beiträge: 465
Thekengespräche #17 -
quote:
Zitat von TobiTobsen
@Don

Sehr schöner Eintrag ins Tagebuch,hab ihn mit Spannung gelesen und weiß nun wie es aussieht bei den Lees...;)
Könntest du alle paar Wochen machen,bin sicher nicht der einzige der das für ne gute Idee halten würde.

Ah, das is doch mal ne nette Reaktion.
Der Text war ne fifty-fifty Gemeinschaftsproduktion von faith und mir.
Nächste Woche ist sie mit Posten dran. Wenns jemand anderer machen will, hat sie natürlich Glück gehabt. :D

quote:
Zitat von Claw
Sag mal, was ist denn das für ein pummeliges, fliegendes Viech da in deinem Post ?

Na also, das sieht man doch!
Das ist die berühmte Keksfee, die mal eben so durch die Kante rauscht und Kekse verstreut. (Manche davon isst sie auch selber. Deswegen ist sie so pummelig. :D )
15.03.2004, 16:39 #423
Dumak
Beiträge: 465
Das Kastell des ZuX #28 -
Dumak hingegen blieb noch im Kastell und machte sich daran, seinen Plan einer Schatzsuche zu verwirklichen. Zuerst wühlte er das große Fadenknäuel aus seiner Tasche hervor und ging dann damit in die Eingangshalle des Kastells. Hohe kannelierte Säulen, gestellt auf Marmorsockel und bekrönt von kunstvoll behauenen Kapitellen rahmten den Saal ein. Auf ihnen ruhten dann sowohl die Säulen der höheren Geschosse, als auch Teile des sich in mehreren Etagen staffelnden Gewölbes, das in schwindelerregenden Höhen mit einem Schlußstein seinen Abschluß fand. Die Rippen des Gewölbes schweiften in kühnen Bögen durch den Raum und bildeten eine Art filigranes Spinnennetz, dessen Zwischenräume teilweise durchbrochen waren, um den Blick auf höher liegende Treppen, Säulen und Gewölbeteile freizugeben. Ein seltsamer Bau.
Von dem Schlußstein hing eine laaaange Kette mit einem riesigen Kronleuchter an ihrem Ende herunter. Unter dem Kronleuchter, dessen ungezählten Kerzen sicher jeden Abend von irgendwelchen armen dazu verdonnerten Dämonen angezündet wurden, stand die Statue, in die jeder, der etwas von den Schwarzmagiern begehrte, seine Spende hineinlegen mußte.
Hier angekommen, suchte Dumak den Anfang des Fadens und befestigte ihn mit einem dicken Knoten am hoch erhobenem Zeigefinger der Statue. Wahrscheinlich wollten die Schwarzmagier damit die Besucher ermahnen, auch ja zu spenden. Jedenfalls eignete sich der steinerne Finger der Statue - sie sah haargenau nach dem Prototyp eines leicht verrückten Schwarzmagiers aus - hervorragend dazu, den Faden an ihm festzubinden.
Der Barde schaute sich im Kreis um, wählte einen der Gänge, die von der Eingangshalle in unbekanntes Dunkel führten und stapfte los.
»Das wäre ja gelacht, wenn ich jetzt nichts finde.«
Dumak lief einfach nur geradeaus den Gang entlang. Keinerlei Knick oder Biegung unterbrach seinen Marsch. Links und rechts des Barden flammten die Fackeln auf, wenn er in ihre Nähe kam und verloschen wieder, wenn er sie passiert hatte. So befand er sich immer in einem hellen Kreis aus Fackellicht.
Plötzlich schimmerte vor ihm etwas dünnes, helles, daß den Weg quer kreuzte.
»Hey, Moment, das sieht ja genauso aus, wie mein Faden?«
War hier etwa schon jemand auf die Idee gekommen, sich mittels Fadennavigation durch das Kastell-Labyrinth zu wühlen? Neugierig zupfte Dumak an dem anderen Faden, der vor ihm gespannt durch die Luft hing und aus einem Gang kam, der links von ihm in seinen Gang mündete und rechts von ihm wieder weiterführte. Oder war es umgekehrt?
Nanu? Gerade, als er an dem Faden gezupft hatte, wurde auch sein Faden von irgendwas ein klein wenig zurückgerissen. Irritiert schaute der Barde zurück und konnte noch im Dämmerlicht die Statue in der Eingangshalle ausmachen, die in gerader Linie weit hinter ihm lag. Wieder zupfte er an dem Faden und wieder wurde sein eigener Faden zurückgezogen.
Er probierte es noch einige Male. Immer mit dem gleichen Ergebnis. Irgendwas war hier faul. Grübelnd setzte er sich nieder und ließ das Knäuel in seiner Hand zu Boden rollen. Der andere Faden fiel auch auf den Boden.
Hier war eindeutig irgendetwas faul. Dumak sah zur Statue, von der in gerader Linie sein Faden bis zu ihm führte und dann schaute er auf den Faden, der von links nach rechts verlief (oder umgekehrt?).
Das war eindeutig ein Rätsel, über das es nachzudenken galt.
15.03.2004, 19:55 #424
Dumak
Beiträge: 465
Reaktionen auf die Bekanntgebungen des Rates #7 -
quote:
Zitat Gorr
Onar hat nicht mehr viel zu sagen, denn der General droht ihm, mit den Söldnern den Hof zu verlassen, da es keine gute Infrastruktur gäbe und als Aufenthaltsort der Krieger unwürdig sei.

Das hat er gesagt? Ich mein, er benutzte das tierisch typische RPG und Mittelalterwort "Infrastruktur"? Cool.
Kommt ja auch schon im Nibelungenlied vor. Gleich in der ersten Strophe:

Uns ist von alten Infrastrukturen wunders vil geseit,
Von Helden lobebären, von grozer arebeit,
Von fröuden, hochgeziten, von weinen und von klagen,
von küener recken Infrastrukturen, muget ir nu wunder hören sagen.

Das ist der Beweis! :D :D :D
15.03.2004, 20:18 #425
Dumak
Beiträge: 465
Das Kastell des ZuX #28 -
»Ja ich verstehs ja auch nicht«, rief der Barde den beiden hinterher und kratzte sich am Kopf. »Der Faden geht in gerader Linie aus meiner Hand zur Statue und trotzdem bewegt sich dieser zweite Faden hier, der aus diesem Gang kommt und in jenem Gang verschwindet, wenn ich an meinem Faden ziehe.«
Aber die beiden hörten das wohl schon nicht mehr. Dumak grübelte immernoch, wie der zweite Faden mit seinem zusammenhängen konnte, wenn sie doch gar keine Berührungspunkte hatten. Langsam kam er zu der Überzeugung, daß es sich um echte Magie handeln mußte.
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