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24.09.2003, 21:02 #1701
Angroth
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Fällt ein Sumpfhai um die Ecke... -
Wusste fast schon dasichs wieder falsch mach :D

Antiwitze habich sonst grad keine auf lager

EDIT AAAh doch!

Kennt ihr den Witz von den vier nackten Frauen im Aufzug?
Na?
Keiner?
Echt ned?
Kommt schon ...
Ok, ich auch net, hab die Treppe genommen

war der richtig? :D
25.09.2003, 18:35 #1702
Angroth
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Der Pyramidentempel -
Er war immer noch gerannt, als plötzlich die Grundmauern des Flammenmeeres selbst zu erzittern begonnen hatten, ihr gleichmäßiges Flackern einem unsteten, zaghaftem Flimmern Platz machte. Die gesamte Konstruktion der Surrealität hatte begonnen zu wanken, und die Seele hatte ein merkwürdiges ziehen verspürt.
Ein ziehen, so mächtig wie die Ketten die Daschnavar ihm auferlegt hatte. Die beiden magischen Gewalten rangen um die zerbrechliche Essenz, derweil er seinen Schritt zu vermindern nicht einmal in Erwägung ziehen mochte.
Das Brüllen des dickleibigen Dämonenwesens ward verzerrt, aber trotzdem noch drohend hinter ihm, und ob die Feuerkreatur ihn zu jagen begonnen hatte, konnte und wollte er ebenfalls nicht feststellen.
Der Blick war voran gerichtet, nach vorn in die verzerrte Ewigkeit der Hölle eines Wesens, dass seine gesamte Konzentration auf die Gefangennahme dieses einen Menschen aufgewandt hatte. Durch dies merkwürdige Ziehen an ihm, welches seinen Blick immer unscharfer und körniger werden ließ, geriet er in geschwindtem Lauf ins Wanken, hielt sich aber aufrecht.
Die Fremde Macht, die da so unverhofft und vollkommen im Stillen nach ihm griff war mächtig, und der fehlende Protest oder irgendeine Reaktion von jedweder Existenz machten der verletzten Seele des Clansmannes Bedenken. War da ein weiterer Streich des geheimnisvollen Daschnavar im Begriff, gesät zu werden? Oder war es wirkliche Gegenwehr die da verübt wurde?
Das Denken fiel schwer in diesem verzerrten Bild einer Szenerie, die er beinah für eine Ewigkeit im Geiste, auf der Erde jedoch nur in wenigen Tagen erlebt hatte.
Da!
Der Schmerz erfasste ihn vollkommen unerwartet, hatte er doch beinahe seine Flucht für erfolgreich gehalten, war das Brüllen doch während seiner Gedankenzüge im Strom der Zeit verklungen. Trotzdem wusste er, was ihn da getroffen hatte, und wäre er noch lebendig gewesen, hätte er ohne Zweifel geweint vor Schmerz. Das Feuerwesen hatte ihn eingeholt, seine Klauen stachen brennend in des Ruchká Rücken.
Schmerz - Licht - Dunkelheit - Fesseln.


Ein erster Atemzug diesseits der Grenze jeden Lebens. Die Lungen begannen zu brennen, für einen Moment hatte Angroth immer noch das Gefühl, die Klauen in seinem Rücken zu spüren. Doch da war auch Kälte ...
seine Hände umgriffen den Stein, auf dem er lag, er fühlte ihn. Die Augen schmerzten der ersten Herzschläge, die fühlbar das Blut durch seine Adern rauschen ließen. Er blieb still, nahm seine Wiederkehr ohne jegliches Gefühl des Glücks oder der Enttäuschung auf.

Mehr aus dem Reflex, der sich ihm in mehr als 15 Jahren angeeignet hat, stand er auf, langsam und bedächtig. Die Muskeln brannten. Als er sich endlich wieder aufgebaut hatte, sah er vor sich einen Mann in blauer Robe, der ihn freundlich angesprochen hatte. Die Frage war simpel, eine einfache Frage. Sie konnte zurückgestellt werden, war weniger von Bedeutung denn sein Aufenthaltsort.
Ruhig glitt der Blick des eben wieder lebendig gewordenen umher, suchte etwas vertrautes. Wandmalereien, Fackeln, sandiger Stein und auf einem Altar eine seltsam anmutende Kugel, interessierendes Licht versprühend. Dann sah der Clansmann ein bekanntes Gesicht. Erinnerungen wurden wach, ein Name. Tomekk war es.
"Wo bin ich?" waren die ersten Worte, die mehr krächzend als stimmlich hochgehalten zu nennen sein würden. Er bekam die Antwort, und die dunklen Augen Angroth´s drückten Ehrfurcht aus. Die heiligen Räume der Pyramide, er war im Heiligtum der Baal! Und was machte dann diese Gestalt hier? Er wusste es nicht, und es würde ihn auch nichts angehen.
Doch es war endlich an der Zeit, die Frage des etwas älteren Herrn in Blau zu beantworten. "Angroth ist mein Name." sprach´s, nickte beiden zu und entschuldigte sich, er wollte fort von hier.
Eigentlich brauchte er Zeit zum Nachdenken, er war nicht wirklich froh über seine Situation; nicht, weil er wieder lebte, sondern vielmehr aufgrund seines Scheiterns. Jedoch begegnete er auf seinem Umherirren auf dem Weg nach draußen einem weiteren Baal, und ein Gefühl überkam den Krieger des Schläfers.
Keine Stimme klang in seinem Kopf, doch war er sich sicher, der Schläfer wollte ihn in einer Magieausbildung sehen. Es würde ihm ein wenig Abwechslung bieten, ihm Zeit geben sich erneut zurecht zu finden.
So hörte er sich sprechen: "Erwache! Seid ihr der neue Meister der Schläfermagie?" Immer noch schmerzte sein Kopf und seine Glieder, aber er wusste, es würde besser werden. Sein Körper hatte ihm zu gehorchen.
25.09.2003, 19:28 #1703
Angroth
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Der Pyramidentempel -
Angroth war also an den richtigen geraten, der Baal hier war für Magie zuständig. Er erinnerte sich nicht an ihn, und das wechselhafte Minenspiel des Mannes verriet ihm auch nichts besonderes. Wieder brauchte er einige Zeit, um auf die Frage antworten zu wollen.
Er fühlte sich ein wenig träge, alles schmerzte. Sein Körper wollte ruhen, dabei hatte er genau das doch einige Zeit getan! Wie lange genau wusste er nicht, er wusste nicht wie lange er fort gewesen war.
Seinen Worten kam das Erscheinen eines weiteren Baal zuvor, einen den er erkannte. Xion, ein ehemaliger Schüler von ihm. Moleratjunges brachte er mit, zwei an er Zahl; es schien als hatte der andere nach ihnen verlangt. Wieder so viele Worte, die ihn erreichten, wieder Menschen, die etwas von ihm verlangten.
Er fühlte sich ausgelaugt, Angroth war müde. Trotzdem gönnte er sich keine Ruhe.
Er nahm den Stengel Sumpfkraut an, jedoch gedachte er noch nicht, das Kraut auch zu konsumieren. Die Nähe zum Schläfer würde ihn nur noch müder machen, er musste aber noch wach bleiben.
"Danke, ich bewahre ihn noch etwas auf." Er wandte sich wieder an den Magiewissenden: "Ich hatte keine Lichtblicke in den letzten Monden. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen." Eine Pause entstand, Ruhe zwischen den dreien. Der Templer wollte sich einfach nicht besser fühlen. "Wann wollt ihr beginnen, mich zu unterrichten?"
25.09.2003, 20:54 #1704
Angroth
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Der Pyramidentempel -
Müde und auf keinerlei Sticheleien eingehend nahm der Krieger die Rune entgegen, strich sanft über ihre Konturen und schloss für einen Moment die schmerzenden Augen. Er spürte den Stein, spürte eine gewisse Wärme, die von ihm ausging. Langsam strich er an ihren Kanten entlang - und beinahe hätte er zu lange die Augen geschlossen, denn seine Müdigkeit breitete sich rasend schnell und mächtig aus.
So öffnete er die Lider, schnaufte entspannend und schloss seine rechte Faust um den kleinen Magiespeicher. Er nickte seinem Meister zu, wünschte ihm eine angenehme Nacht und schwankte langsam aus dem Tempel ins freie.
Er würde Schlaf brauchen.
25.09.2003, 21:59 #1705
Angroth
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Das Sumpflager #15 -
Eine Träne rann seine Wange hinab, als er ins freie getreten war, die blauen Lichter der magischen Laternen und das sanfte Treiben seiner Brüder und Schwestern ein unverhofftes weiteres Mal erblicken durfte.
Den betenden Novizen am Fuße des soliden Bauwerkes bot sich in dieser Hinsicht ein wohl recht ungewohntes Bild; kamen doch sonst nur Baal aus den Räumen dieser geheiligten Tempelanlage. Gemäßigten Schrittes, aber mit der Würde eines Templers, schritt er in derer Tradition die Treppenstufen hinab, zwischen den Reihen der betenden hindurch, störte die Abendliche Prozession nicht weiter.
Einige Blicke folgten der dunklen Gestalt, die da in Richtung Taverne trottete. Ihr Schicksal kannte die Menge nicht, und es war auch besser sie wussten nichts von den Übeln, die dieser Welt harrten.
Ein Dämonenreich hatte er gesehen, Abertausende von versklavten Seelen, die nur für einen Zweck schufteten: Daschnavar ihre entkräfteten Seelen zur Speise zu machen. Er selbst, Angroth, der den Namen Ruchká in seinen Augen nicht länger verdiente, wäre beinahe eine Delikatesse geworden, von der Bedeutung nicht höherwertig denn eine Mücke auf der Haut eines Schattenläufers.
Schmach füllte die Gedanken des Kriegers immer noch, wenn er an die Lichtung denken musste; jene Lichtung, die sein Leben auszulöschen vermocht hatte, seine Seele gebunden hatte, seinen Stolz vernichtet hatte. Platz war nur für Wut und Hass geblieben, vielleicht würde er ja Zuflucht in der Magie finden.
Magie ...
Einst verachtete er nur das bloße Aussprechen dieses Wortes und er wollte niemals mit magischer Heilung zu tun haben, mit beidem war er nun aber bereits mehrmals in Berührung gekommen. Die Traditionen seines Clans waren alt, und er hatte ohnehin aus Schmach seinen Namen abgelegt; also musste er sich auch nicht länger an ihre Doktrinen halten. Sein Blut allerdings würde das selbe bleiben, in seinem Herzen würde er immer ein Ruchká sein.
Doch konnte er die Schmach nicht ertragen, er würde erst wieder den Namen des Clans tragen wollen, wenn seine Aufgabe beendet ward.

Erschöpft kam er an seiner Hütte hinter der Taverne an, Aidar wollte er nicht mehr gegenübertreten. Er wollte nur noch schlafen, sich aber vorher noch einmal der Rune widmen. Als er eingetreten war, durchfuhr ihn ein wohliger Schauer, trotz aller erlebter Verderbtheit war das traute Heim immer noch der willkommenste, sicherste Hort der Entspannung und Zuflucht. Es dauerte nicht lange, da hatte er die Rüstung ausgezogen, mehr als einen Mondzyklus hatte er sie nicht abgelegt; und es war, als wäre eine untragbar große Last von den Schultern des Templers genommen worden.
Die Rune aber hatte er auf den Tisch gelegt, als er dann im Bett lag hatte er sie wieder genommen und begutachtet. Blaues Licht fiel von einer der Erzlaternen hinein, er konnte sie also gut erkennen. Dunkel war ihr Grund, hellere, glänzende Striche zogen sich aber durch dieses Fundament, sie schienen die Magie zu bergen.
Da er im Bett lag, hätte die Müdigkeit erstarken müssen, doch mit der Betrachtung des magischen Steines hielt sie sich stark zurück.
Der Hass gegenüber Innos. Das Licht kommt von Innos, so sagte der Meister. Doch Angroth glaubte nicht an jenen, er glaubte an keinen der anderen Götter genug, um sie auch respektieren zu können. Wahrlich, Beliars Macht war dem Krieger geläufig, Innos´ Schergen waren über die gesamte Welt verteilt und Adanos´ Vertreter bereisten ebenfalls den Kontinent. Doch was einen Gott für ihn ausmachte, war die Nähe zu seinen Verehrern.
Zweifelsfrei fehlte diese bei den anderen Religionen, das machte sie weniger glaubwürdig.
Der Meister hatte ebenfalls von der Individualität gesprochen; bei jedem äuserte sich das Schema der Anwendung also anders, jeder hatte seine eigene Technik. Ekstase, wie sie der Baal beschrieben hatte, war nicht was Angroth verspürte, allerdings hatte er seine eigene Form dieses Phänomens, so dachte er sich.
In einem großen Schritt der Selbstanalyse stellte er fest, wie schnell er im Kampfe doch der gläubigen Rage und dem Zorn verfiel, jenen aber immer um der Kunst des Schwertes Willen unter Kontrolle hielt. Würde er diesen Zorn, den er nun noch verstärkt in sich trug, für seine Zwecke nutzen können und als mentale Energie zu bündeln wissen?
Er zog die Stirn kraus, seine Konzentration war nur auf die Magie der Rune fixiert. Angroth könnte in Kämpfen so in zweierlei Arten offensiv vorgehen: Zum einen, indem er sich unter Kontrolle hielt, seinen Zorn und seinen Glauben in Konzentration der Schwertkunst umwandelte; zum anderen, indem er diesen unterdrückten Zorn für Momente freiließe, die Energien auf die Rune ableitete und sich seiner somit noch einmal dienlich machen.
Auch jetzt war sein Hass und Zorn groß, immer verspürte er ihn, wenn er ihn auch nicht jederzeit bewusst wahrnahm. Des Menschen Gefühle sind aktiv nur sehr kurzlebig, da war er selbst keine Ausnahme.
So suchte er in seinem inneren nach der Wurzel des Zornes, ging in sich. In seiner Hand hielt er noch immer die Rune, seine Augen aber waren verschlossen. Er konzentrierte sich weiter, dachte an alle Momente, die er den Dienern Innos zu verdanken hatte. Seine Einkerkerung im Kloster, seine Rache an dem Priester vor den Toren des Klosters, ihre arrogante Art. Immer größer wurde sein Zorn, er begann sogar schneller und flacher zu atmen. Seine linke Hand begann zu zittern, die Rune auf ihr schien aus einem inneren Licht her langsam zu glühen, jedoch völlig Wärmelos.
Angroth konnte es nicht sehen, denn er konzentrierte sich immer noch. Mehr und mehr Erinnerungen an ihre Ignoranz durchfuhren ihn, sein Ärger wuchs mit dem Zorn.
Plötzlich spürte er die Rune nicht mehr in seiner Hand, überrascht öffnete er die Augen. In diesem Moment der Konzentrationsschwäche fiel die Rune auf seine Hand zurück, hatte sie zuvor doch einen Finger breit über selbiger geschwebt. Kaum berührte die Rune ihn wieder, flog mit atemberaubender Geschwindigkeit ein kleiner Lichtball aus dem magischen Gestein, vollkommen unkontrolliert flog es kreiselnd in die Höhe, erreichte beinahe die Decke. Dann trudelte es schwer und langsam zum Boden zurück, unter den ungläubigen Augen des Magieaspiranten. Noch bevor sie den Boden berührte, zerplatzte das Kügelchen Farbenfroh und ward entschwunden.
Immer noch überrascht, aber noch weiter erschöpft durch diese Mentale Kraftanstrengung legte er sich endlich zum Schlafe nieder, nicht jedoch ohne die Rune nicht fest in seiner linken Hand einzuschließen. Bald wurde es angenehm still, nicht drückend und gefahrenverheissend wie im Südland vor .... ja wie lange war es denn her?
Bevor er sich weiter Gedanken machen konnte, hatte ihn der Schlaf des Gerechten endlich übermannt.

Und doch war sein Schlaf unruhig, nicht lange nachdem er endlich ruhig gelegen hatte, war er auch schon wieder erwacht. Eine Laune, vielleicht ein Signal in seinem kurzen Schlaf, auf jeden Fall wollte er zu dem Rüstungsschmied des Lagers.
So erhob er sich, legte nur eines seiner Wolfsfelle um, schulterte die Templerrüstung und verließ zunächst ein wenig Ziellos seine Hütte. Dennoch hatte er bald seinen Weg gefunden, und er klopfte bei besagter Person an die Tür. In seiner Faust war immer noch die Rune, er wollte sie nicht aus den Augen lassen.
25.09.2003, 23:05 #1706
Angroth
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Das Sumpflager #15 -
Einen Moment entgleisten Angroth alle verschlafenen Gesichtszüge, hatte er doch mit seinem Freund Krieger gerechnet!
Nun machte ihm diese Frau die Türe auf, die ihm gänzlich unbekannt erschien.
Doch er schämte sich seines Körpers nicht, und immer noch ein wenig verdutzt trat er ein.
"Einen Mond fort, und schon ändert sich alles." sprach er mehr zu sich selbst, denn zu der offensichtlichen neuen Schmiedin.
"Könnt ihr mir wenigstens helfen, ich möchte eine Robe haben. Sie soll über die Brust bis hinab zu den Beinen gereichen, auch den Rücken soll sie abdecken; nicht aber die Arme."
Er hatte die Änderung einfach hingenommen, weiteren Verlusten nachzutrauern lag nicht in seiner Kraft, so fragte er nicht einmal nach dem Verbleib seines Freundes.
Er fröstelte kurz, dann hatte er sich gefangen. "Schafft ihr das?"
25.09.2003, 23:32 #1707
Angroth
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Das Sumpflager #15 -
Eine traurige Nachricht, Informationen, die der Templer garnicht zu erhalten gedacht hatte. Er hatte nicht einmal einen Abschiedsgruß von sich gehen lassen, Angroth war enttäuscht.
Aber er mühte sich, alles hinzunehmen wie es kam, Vergangenes konnte er nicht ändern, Gegenwart und Zukunft allerdings mit jedem Herzschlag auf ein neues.
Er lehnte das Bier dankend ab, meinte, er wolle nur wieder zurück zu Bett, er hatte einen harten Tag. Ein wenig gekränkt antwortete Alina ihm, er könne ruhig gehen, was er dann auch tat.
Bevor sie aber die Türe schließen konnte, drehte er sich noch einmal um, sie wusste ja nicht seinen Namen. "Mein Name ist Angroth." sagte er ruhig, dann entschwand er in die Dunkelheit um sich endlich schlafen zu legen.
26.09.2003, 15:41 #1708
Angroth
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Das Sumpflager #15 -
Unerbittlich ward Angroth aus dem Schlaf gerissen, eine Person stand vor ihm, die er noch von seiner Zeit vor all den Ereignissen der letzten Zeit kannte. Ismael, sein bisher wohl talentiertester Schüler war es.
Noch vollkommen Schlaftrunken konnte er dennoch erahnen, was denn der Schüler um diese Zeit hier wollte. Wie lange es seit ihrer letzten Lehrstunde her war, wusste er nicht, aber es waren zweifelsohne genug Tage Zeit gewesen, sich die Kunst näher anzueignen.
"Erwache! Du willst sicher deine Prüfung ableisten, ich ahne es." Ein nicken erfuhr der Lehrmeister seitens des Novizen, dann zog Angroth sich erst einmal die Felle vernünftig über.
So gekleidet bat er Ismael, ihm zu folgen.
Auf dem Weg zum Übungsplatz der Krieger gabelte Angroth einen anderen Novizen auf, einen der laut seiner Aussage im Kampfe doch schon einiges erlebt haben sollte.
Am Platz angekommen sprach der fellbekleidete Lehrmeister: "Ihr beiden kämpft nun, ich werde euer Treiben beobachten. Auf diesem Kampf basiert auch meine Entscheidung, ob Ismael dem Titel eines Meisters gerecht wird."
Dann gab er das Zeichen zum Kampfbeginn, die anderen Templer hatten ihre Übungen derweil eingestellt um der Prüfung beizuwohnen.
26.09.2003, 17:55 #1709
Angroth
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Das Sumpflager #15 -
Die Technik, die Ismael da anzuwenden wusste, war nicht von Angroth gelehrt, aber sie war auch nicht gerade unschön anzusehen. Die Templer beobachteten das Spiel des Novizen ebenfalls mit Wohlwollen, es schien beinahe als habe der Prüfungsgegner überhaupt gar keine Chance auf einen Sieg. So folgte denn auch das Ende geschwind, der Sieger war der talentierte Kämpfer Ismael.
Ganz so als wollte er noch ein weiteres Mal seine Fähigkeiten unterstreichen, hatte der Schüler noch einige Kombinationen und Schwünge angefügt, ebenfalls von ansehnlicher Technik; jedoch bezeugten sie das Überlegenheitsgefühl des Mannes gegenüber seinem Gegner. So begann der Lehrmeister nun: "Gut. Du bist in Defensive und Offensive nicht zu unterschätzen, deine Technik ist eigentümlich aber effektiv. Es gibt nur einen einzigen Mangel. Du solltest niemals in einen Kampf mit dem Gedanken gehen, du würdest als Sieger daraus hervorgehen, geschweige denn sollte man mit seinen Fähigkeiten prahlen. Du bist dir deiner Kunst bewusst, doch solltest du nicht unnütz damit umgehen. Ein jeder Kampf, und sei er gegen einen Scavenger, er kann tödlich enden! Sei deshalb immer auf der Hut.
Doch zu guter Letzt, du warst erfolgreich und nett anzuschauen, ein guter Zuwachs in den Reihen der Meisterkämpfer dieses Tals. Gratuliere. Doch beherze die Kritik, sie kann dein Leben retten."

Mit diesen Worten verabschiedete er sich, suchte seine Hütte auf.

Dort angekommen wusch er sich zunächst an einem Zuber das Gesicht und erfrischte sich an dem kühlen Nass, spürte Wasser zum ersten Mal seit seiner Wiederkehr. Nie hatte er das Gefühl gehabt, es so frisch gespürt zu haben. Belebend wirkte das zerlaufende Netz aus Wasserperlen auf seinem Gesicht, und er fuhr sich seufzend durch die Haare.
Immer noch nicht besser fühlte er sich, auch wenn sein Kopf um vielfaches klarer war als noch gestern.
Als er sich so durch die Haare griff, bemerkte er das Fehlen eines ihm gerade erst angeeigneten Gegenstandes! Die Rune! Hoffentlich lag sie noch am Bett! Trotz seiner Unruhe lief er gemessenen Schrittes zurück in die Hütte, suchte das Bett mit den Augen alleine ab - nichts. Ärgerlich ging er näher an das Bett heran, schob die Laken beiseite.
Siehe! Die Rune lag zwischen einigen Deckenfalten, kein Grund zur Sorge.
Erleichtert griff er sich diesen unscheinbaren Stein mit dem fremden Symbol, strich behutsam darüber. Es war, als würde er seine eigene zweite Chance an die Rune binden, als wäre dieser Teil Magie alles, was ihn hier hielt.
Er hasste die Diener Innos´, und er hasste den Gott, sollte es ihn denn geben.
Wieder konzentrierte er sich. Der Meister hatte gesagt, dieser Spruch hier sei noch einfach, da wollte Angroth nicht jetzt schon scheitern. Er ließ die Augen geöffnet, sah auf die Rune und setzte sich auf das Bett.
Konzentrieren...
Die dunklen Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen, beobachteten jede Linie auf der Rune. Hass war alles, Zorn, Glaube. Der Schläfer hatte ihm gegen Daschnavar beigestanden, auch wenn er ihn nicht vor seinem Schicksal hatte bewahren können. Der Schläfer war mächtig, und er würde der Rolle des Kriegers noch viel Energie beizollen, das Vertrauen in diesen Gott war endlich unerschütterlich.
Mit einem Male veränderte sich etwas, etwas in ihm. Er fühlte etwas in sich, dass schon immer da gewesen war, worauf er aber nie geachtet hatte. Er spürte Energie, er spürte seinen Zorn. Er konnte fühlen, wie er durch seine Adern schlug und ihn ausfüllte, wie der Hass in Symbiose mit dem festen Glauben an den Schläfer keine Kompromisse zuließ.
Der Magieaspirant spürte diese Energien, zum ersten Male seit Beginn seines Lebens. Und er spürte, dass er diese Energien unter Kontrolle bringen konnte, so wie er sie im Schlachtgetümmel unter Kontrolle zu halten wusste.
Es war beinahe das selbe. Aber nur beinahe. Immer noch fasziniert von dem Gefühl erlangte er eine neue Konzentrationsebene, und endlich begann er, Energien der Gefühle abzuleiten. Er dachte daran, wie der Hass in seinen Arm zu der Rune fliessen würde.
Und er tat es! Plötzlich begann die Rune zu glühen, aus allen Ecken und Enden brach eine reine Lichtquelle, fraß sich regelrecht den Weg ins freie. Langsam ploppte ein kleiner Lichtball aus dem Gestein, schwebte verhalten über der Hand. In den dunklen Augen reflektierte sich das Licht der Magie, und er weitete sie wieder. In einiger Höhe über der Hand schwebte die Kugel, wollte sich zunächst aber nicht bewegen.
Was war dies nun wieder? Bei den anderen hatte er immer gesehen, wie die Kugel zu des Anwenders Kopf gewandert war. Mit der rechten kratzte er sich nachdenklich am Hinterkopf - der Lichtball reagierte! Geschwind und geräuschlos schwebte er über den Kopf, war der Geste der Hand gefolgt.
Interessiert bemerkte das nun der Krieger, sah über sich. Tatsache, der Ball schwebte über seinem Kopf. Das war ja garnicht so schwer wie es aussah.

Nachdem der Templer diese Entdeckung gemacht hatte, wollte er sogleich zu dem Meister. Zuvor aber wusste er sich noch etwas Brot aus dem Lagerraum zu nehmen, Hunger hatte den leeren Magen des Lernenden geplagt.
Kaum war Angroth in Richtung Pyramide gelaufen, da blitzte es auf über dem Gebilde der Baal. Nach dem Blinzeln, dass reflexartig diesem Lichteinfall entgegenwirken wollte, stand doch eine Gestalt an dem Ort. Nicht lange dauerte es, da hatte der Templer die Silhouette entschlüsselt und den Meister erkannt. Begrüßend schritt er auf jenen zu, die Lichtkugel brannte immer noch über ihm.
26.09.2003, 18:25 #1710
Angroth
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Das Sumpflager #15 -
Eine weitere Frage, aber eine berechtigte. Der Meister musste ja auch nachvollziehen können, wie der Schüler seine Fortschritte erzielte. Den kleinen Rest Brot, der noch in des zehrenden Mundes ward, wurde nun rasch heruntergeschluckt.
Dann antwortete Angroth: "Ich habe meine innere Energie entdeckt; den Glauben an den Schläfer, gepaart mit dem Hass gegenüber den Dienern Innos´. Es war nicht schwer, nachdem ich sie einmal entdeckt hatte, diese Kraft lenken zu lernen. Dennoch habe ich mehr durch Zufall erfahren, wie ich denn auch die entstandene Lichtquelle meinen Wünschen unterwerfen kann."
Erinnernd kratzte er sich erneut am Kopf. Es war vielleicht nicht der beste Zeitpunkt, aber vielleicht sollte er noch ein wenig mit der Lichtkugel experimentieren? Würde sie ihm auch jetzt noch gehorchen?
Wenn es funktionieren würde, so wüsste der Baal auch gleich um die wirklich erlernte Fähigkeit des Schülers. So nahm Angroth seine freie Hand - nicht jene in der die Rune lag - und hielt sie vorsichtig an die keine Wärme verstahlende Quelle. Er konzentrierte sich, mühte sich, erneut den Fluss seines Glaubens zu erfassen. Es dauerte einen Moment, dann hatte er es.
Angestrengter Mine senkte er die Hand wieder, der Ball folgte der Bewegung. Es funktionierte wirklich!
Doch eine Sache war noch ungeklärt, und so fragte Angroth: "Nur wie lösche ich diese Quelle des Lichts wieder?"
26.09.2003, 18:58 #1711
Angroth
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Anfragen an die Lehrmeister #2 [SFZ] -
Die ist weg, braucht soweit ich weiss aber noch die Prüfung für Stufe eins und komplett Stufe zwei will sie machen :D ;)
26.09.2003, 19:47 #1712
Angroth
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Das Sumpflager #15 -
Die zweite Rune schon.
Windfaust, ein Zauber den Angroth schon oft in Aktion gesehen zu haben glaubte, nach dem Sturm in Gorthar auf der Ebene der Schlachten hatte Tomekk sich dieser Technik doch bedient um seinen Sturz abzufedern. Das er selbst diese Magie einmal nutzen sollte, war ihm immer noch ein wenig ungewohnt, jedoch war er auch in gewisser Weise geehrt, die Segnung der Schläfermagie zu erhalten.
Die Lichtrune steckte er zwischen die Felle, sie würde wohl nicht herunterfallen. Zur selben Zeit erlosch die leuchtende Kugel, ihre Energiezufuhr ward unterbrochen. In der unmerklich aufgestiegenen Dunkelheit der Nacht nun untersuchte der Lehrling die Rune, sah sich wieder die Linien und Konturen des Steins an.
Um sich der beinhalteten Magie gewahr zu werden, sich mit ihr vertraut zu machen zog er jede einzelne Gravur nach; auch dieser Stein war kalt. Mit beeindrucktem Blick hatte er gesehen, wie sein Meister den eleganten Sprung geschafft hatte, hegte allerdings leichte Zweifel ähnliches vollbringen zu können.
So entschied er, sich der wahren Bedeutung der Rune zu widmen, und er überlegte eine Weile was er denn für ein Opfer wählen sollte. Ein Novize wäre sicher recht dafür, wer auch sonst?
Entschlossen schritt er also ohne sich zu verabschieden die Stufen erneut hinab - er gedachte in wenigen Momenten wieder zu dem Meister zurückzukehren - und lief still an den betenden vorbei.
Auf einem der Stege war ein etwas angetrunken wirkender Novize auffindbar, der gröhlend und um sein Gleichgewicht ringend am Rande zum Sumpf stand. Diesen hatte der Lernende sich auserkoren, und er tippte dem Benebelten auf die Schulter. Seine Alkoholfahne schlug selbst dem abgehärteten Brauer eiskalt ins Gesicht, er keuchte überrascht. "Hä?! Was wills du ... oh Fremder in Wolllfssssfelln?" lallte der Novize.
Angroth sah ihm in die trüben Augen und nickte ihm nur zu, schloss dann die Hand um die Rune der Windfaust, suchte sich auf seine innere Kraft zu konzentrieren. Stutzig wankend hielt das Versuchskaninchen still, war wohl sehr verwundert über das Verhalten des Mannes in Fellen. Die geistige Kraft strömte pulsierend durch die Adern, ein Fluss des Glaubens, der Hass hatte sich in der fokussierung auf die Magie der Lichtkugel ein wenig erschöpft, es war tatsächlich als sei das brennende Gefühl aus seiner Brust gewichen. Das war wohl, was der Schläfer ihm schenken wollte: eine Möglichkeit, den ungeheuren Druck der Hassgefühle zu mindern.
Weiter konzentrierte er sich, suchte die Energien umzuleiten; jedoch schien diese Rune hier weniger zugänglich für den einfachen Fluss der Energien. Etwas erzürnt über diese Änderung der Technik konzentrierte er sich stärker, und ihm war beinahe als konnte er bereits ein schwaches vibrieren spüren, als sich die magische Kraft bereits entlud. Ein warmer Windhauch streifte den Betrunkenen, der verwundert hässlich grinsen musste. "Oh, zugich hier draussen! Du ... Meister .... ich glaub ich geh ma h ... heim. Wenn du fertich mit rumstehen bis geh besser auch, bis ja ziemlich luftich bekleidet." Nach diesen Worten drehte sich der knapp einem mächtigen Spruch entkommene weg und wollte schon den Steg entlangwanken, da schienen seine Gleichgewichtsprobleme sich doch noch auf ihn auszuwirken; mit einem lauten Platschen ward er ins Wasser gefallen - leider ohne Mithilfe des Templers.
Ein wenig enttäuscht kehrte er zu seinem Meister zurück, erklomm rasch die Stufen. "Es will noch nicht so recht funktionieren, bis auf einen sehr schwachen Windhauch war gar nichts. Ich kann auf die Magie der Rune schlechter zugreifen, gebt mir noch ein paar Tage um das Geheimnis selbst zu lüften."
26.09.2003, 19:54 #1713
Angroth
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Der Linky - Minor Geburtstags-thread -
Hups zu spät, aber immerhin ...

Meinem Lieblingshändler und Dauerwerbebrenner allet jute zum Bday ;)

Und Minor, dich tu ich nich kennen trotzdem tu ich dir gratuliern ;)
26.09.2003, 20:42 #1714
Angroth
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Das Sumpflager #15 -
Sie kannten sich? Konnte das sein, er wusste es nicht. Angroth sah ein wenig verwirrt drein, woher sollten die beiden sich kennen? Und das der Zauber nicht direkt wirken würde, war irgendwie auch ihm selbst klar gewesen, er hegte ja immer noch seine Zweifel den Zauber so anwenden zu können wie der Baal vor ihm.
Und jener behauptete auch noch, ihn zu kennen. In der Dunkelheit zog der Krieger die Stirn kraus, musterte so gut es ging das Gesicht seines Gegenübers. "Tut mir Leid, ich kenne euch nicht. Verzeih. Ich kenne dich nicht." Es war ungewohnt, diesen Baal anzusprechen als sei er ein alter Bekannter, für den er sich dazumal auch noch ausgab!
"Moment, sagtest du ich sei höherrangig?" Eine weitere Tatsache die ihn verwirrte.
26.09.2003, 21:12 #1715
Angroth
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Das Sumpflager #15 -
Der Baal schien zu wissen wovon er redete, und er kannte Angroth´s Namen - ganz ohne dass jener ih erwähnt hatte. Im Nachhinein fiel ihm das negativ auf, hatte er doch auf eine Begrüßung verzichtet in der er seinen Namen nannte. Naja, geschehen ist geschehen.
Immer noch - oder war es schon wieder? - hatte der scheinbar hohe Templer einen Hunger den es zu bezähmen galt, also schlug er vor, die Taverne zu besuchen.
Auch wenn er Gesellschaft lieber mied, seit er diese Hölle gesehen hatte, wollte er sich doch nicht voll und ganz isolieren.
Zusammen bestritten sie die kurze Strecke, und einige Fragen drängten den Krieger dazu, zu sprechen. "Wer bist du, dass du mich so gut zu kennen glaubst?" Sie kamen zu den Stegen, schlugen den Weg Richtung "lustiger Novize" ein.
Ein Hauch von Misstrauen keimte in dem Lehrling auf; was, wenn der hier eine weitere Marionette Daschnavars war?
26.09.2003, 22:27 #1716
Angroth
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Das Sumpflager #16 -
Aidar hatte Angroth gerade wiederentdeckt und hatte scheinbar geplant, wie er den hohen Templer begrüßen würde, sollte er sich jemals wieder blicken lassen. Doch seine ganzen Arbeitsaufträge, Tadel und kleinen Wehwehchen sollte er garnicht erst loswerden können, denn sein Brauer hielt Einhalt gebietend den Finger an die Lippen und zischte leise. Dann sprach er: "Auch schön, dich wieder zu sehen. Kannst du mir etwas Brot und Schinken bringen?" fragte er mit einem befehlenden Unterton, dem sich der so giftige Wirt sogleich fügte.
Kaum war Aidar fort, kam von einem der anderen Tische eine wohlbekannte Person heran: Rango der Fischer.
Auf der Schifffahrt hatte er ihnen die Position gehalten und wohl einem jeden das Leben gerettet, als der Sturm sie schon zu sich holen wollte und die Feinde die Unterdecks besetzt hielten.
Doch sie lebten ja alle noch - oder wieder.
"Sei mir gegrüßt, alter Freund!" war alles, was der Lehrling hervorbrachte. Dann kam auch schon Aidar mit dem Mahl, stellte es hin und ging fort. Nicht lange hielten sich Speis und Trank, doch der Hunger war fürs erste gestillt.
26.09.2003, 23:05 #1717
Angroth
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Das Sumpflager #16 -
Angroth war also nicht der einzige gewesen, der sich nicht genau entsinnen konnte, wieviel Zeit vergangen war. Und doch wusste er nun wenigstens einen Teil des Weges, den er zurückgelegt haben musste auf seinem Pfad in den Pyramidentempel der seine Wiederkehr bezeugte.
Auch er freute sich, seinen Freund und ehemaligen Schüler lebend zu sehen, so sprach er: "Ich freue mich auch, dich wiederzusehen. Auf die letzten Tage meines Lebens bin ich nicht stolz, und es war wohl besser mich zurück zu holen denn mich in der Hölle zurückzulassen, derer ich Zweifelsohne anheim gefallen war."
Bitter waren die Erinnerungen, er mochte nicht an die Dämonen denken, an die geschundenen Seelen. Es war ein einziger alptraum, der ihn auch in der letzten Nacht noch verfolgt hatte; jedoch nicht so drängend ihn mit erwachen zu erlösen.
Ihm kam eine Idee, eine offerierung und Ausdruck seines Dankes. Fragend sah er dem Baal in die Augen, der ihn scheinbar verstand und nickte.
Daraufhin seufzte der hohe Templer kurz, erhob sich dann und sprach, nur in seine Felle gekleidet: "Rango, ohne dich wäre die gesamte Expedition von vorneherein gescheitert, du hast uns die Möglichkeit gegeben, unseren Feind zu jagen, du hast Ausdauer und Mut bewiesen, dein Glaube hat dich stark gemacht. Ich werde wohl nicht im Unrecht liegen, wenn ich meine Autorität nutze und dich hier und jetzt zum Templer der Bruderschaft ernenne! Diene dem Schläfer weiter wie bisher, du bist ein Vorbild für viele junge Novizen hier, einschließlich mir selbst." gratulierend legte er eine Hand auf des frischgebackenen Templers Schulter und drückte sie.
Noch eine Weile wogte daraufhin ein Gespräch zwischen den beiden, der Baal hatte für diese Momente die Stille für sich genutzt.
26.09.2003, 23:49 #1718
Angroth
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Das Sumpflager #16 -
Welcher Dämon hatte den Baal denn nun geritten, dass er mit einem Male einen solchen Wutausbruch hervorbrachte? War es Teil seines Rituals, in Ekstase zu gelangen? Aber warum beim allmächtigen Schläfer führte er das Wort wie eine scharfe Klinge, mit dem einen Zweck ihn nur bis aufs Blut zu kränken und zu reizen?
Wie konnte Kain sich soviel Frechheit herausnehmen, einen Clansmann – nein der war er ja nicht mehr, umso schlimmer! – der Ruchká in seiner Ehre anzugreifen? Die Frechheit, er habe Samantha benutzt um ein Templer zu werden war die absolute Höhe! Selbst wenn er gewollt hätte oder auch sonst von eher kühlem Gemüte gesegnet worden sei, so wäre ihm bei der Schwere der an den Haaren herbeigezogenen Lügen trotzdem der Kragen geplatzt.
Er spürte den Hass und Zorn in sich aufkeimen, konnte die regelrechte Überflutung gar nicht aufhalten, eine ihm selbst unbekannte Raserei bemächtigte sich seiner.
Fast spielend hatte er die Lichtrune aus den Fellen geschält und die Windfaust hineingelegt, die Konzentration die nötig war um den Spruch zu wirken hatte er ebenfalls rasch aufgebracht, innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde formte sich über der Rune ein gleißend heller Lichtball, den Angroth mit einer raschen Handbewegung über seinen Kopf beförderte. Er würde dieses Licht noch brauchen, warum sollte er sich des Spruches nicht auch gleich bedienen?
Dann griff seine Hand an den Ort, da normalerweise sein Schwert saß, doch er hatte weder seine Rüstung an, noch hatte er „Glaubenshüter“ aus Gorthar retten können. Erst jetzt wurde ihm der Verlust des Schwertes bewusst, doch er war viel zu erregt von den Schlangenzungigen Worten seines Lehrmeisters. Ihm fiel seine Zweitklinge, das edle Bastardschwert ein, welches ihm schon gute Dienste erwiesen hatte.
Jedoch würde er das Schwert jetzt noch nicht an sich nehmen können, er hatte diesem Baal eine Lektion zu erteilen. Wutentbrannt stürmte er auf den verschlagenen zu. “Lügner!“ stieß er hervor. Die Lichtrune war längst wieder in den Fellen verschwunden, er brauchte seine Fäuste für etwas anderes …
27.09.2003, 00:04 #1719
Angroth
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Diskussion über die Piratengilde -
Ich hab hier garnix zu sagen möcht aber trotzdem mal ... :D

Steuermänner gibt es pro schiff soweit ich das weiss/glaube auch nur einen, Korsar hört sich dagegen schon recht schön an.

Soviel von nem objektiven Betrachter (zumindest was die Rangnamen angeht ;))
27.09.2003, 10:49 #1720
Angroth
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Herzlichen Glückwunsch an Scatty -
Schöne grüße vom "möchte - verdammt - nochmal - auch - capoeira - machen" Mensch ;)

Genieß deinen Geburtstag in vollen Zügen und lass niemanden an deinen Geburtstagskuchen :D
27.09.2003, 16:37 #1721
Angroth
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Das Sumpflager #16 -
Von diesem so in sich selbst verliebten Baal wollte Angroth sich nicht zur Fleischwanze machen lassen, das war klar. Und das angebotene Schwert, welches der Priester des Schläfers in dem Baum neben dem Krieger versenkt hatte, war keine Klinge die er nehmen würde, sie war ihm nicht vertraut.
Immer mehr schien das verblendete Menschenwesen von Magier ihn mit Beleidigungen piesacken zu wollen, auch noch von Erfolg gekrönt. Die magische Lichtquelle die jeder Bewegung ihres Anwenders folgte wurde immer heller, vom Zorn genährt.
Angroth spürte die wallende mentale Kraft in ihm pulsieren, sie war für ihn kaum zu bändigen. Fast so, als wäre er in üblem Kampfgemenge mit dem Schwerte vereint. Vielleicht der richtige Moment, die unerträglich schwerwiegenden Gefühlsregungen in einen magischen Spruch zu zwängen?
Sich seiner offensichtlichen Übermacht bewusst, stand Kain auf einem der Hochstände, blickte herrisch auf den hohen Templer herab. Des Kriegers Hand glitt zwischen die Felle, suchten nach der Windfaust - Rune.
Rasch hatte er sie umfasst, sie gefunden, spürte sie. Sie war so kühl wie die Nacht, bemerkte Angroth. Er schloss die Faust um sie und zog jene dann wieder hervor.
Irgendwie schien das alleine ihn ein wenig beruhigen zu können, denn er wusste, der Schläfer hatte seinem Diener die Magie versprochen um die Scham ertragbar zu machen die er im Kampfe gegen Daschnavar erfahren hatte.
Finsteren Blickes erfasste er die Silhouette von Kain, konzentrierte sich auf die Rune und hielt die Hand gen Boden; versuchte die Kraft in eben diese zu leiten.
Ungeheuer war der Rückstoß, der mit einem Male seine Hand durchfuhr, eine starke Windböe schleuderte ihn empor. Es sah ziemlich missglückt aus, wie er die unkontrollierte Gewalt seines Zornes in magische Energie umwandelte und sie nichtmals recht zu lenken wusste.
Schlangenlinienartig erreichte er immer mehr an Höhe, ihm wurde ganz schwindelig dabei.
Genauso plötzlich wie die Energien geflossen waren, brachen sie auch wieder ab; für einen Herzschlag schien der Krieger lose in der Luft zu hängen. Jedoch reichte dieser Moment aus, einen nahen Übergang der oberen Ebene zu erspähen, an den er seine freie Hand klammerte sobald er sich dazu in der Lage sah.
Mit der anderen Hand hielt er die kostbare Rune fest, er gedachte nicht solch mächtiges Hilfsmittel zu verlieren. Unter einiger Anstrengung schaffte er es, sich auf die Ebene zu ziehen und aufzurichten.
Er würde nicht nachgeben, nicht diesem Geschöpf dass sich zu allem Spott auch noch dem Schläfer verschrieben hatte.
"Du kannst mich nicht besiegen, und dein Hohn trifft mich nicht mehr. Denn ich weiss, du hast keine Ahnung von dem was du da sagst. Du hast weder Daschnavar gegenübergestanden, noch einem seiner Diener! Du musstest nicht all die Schrecken sehen, die jeden einzelnen meiner Gefährten heimsuchten. Und du hast dich nicht der Herausforderung gestellt, als ich nach Hilfe meiner Brüder gerufen hatte, du bist schwach und feige! Selbst jetzt, wo du dich an dem Hohn ergötzen willst, bedienst du dich feiger und schwächlicher Mittel. Du weisst, würdest du dich mir wirklich stellen, du würdest eher unter meinen Streichen vergehen als dass du nur den Namen unseres Gottes hauchen könntest!
Du hast nicht die Leidenden gesehen, die Sklaven Daschnavars! Dir ist das Ausmaß deiner Worte überhaupt nicht bewusst! Ich bin nicht im Namen des Schläfers in den Süden gezogen, ich habe niemanden benutzt um in meine Position zu gelangen! Du hast gar keine Ahnung welch Fluch dem Blute der Familie der Ruchká harrt!
Du bist eine Schande für die Baal! Du bist eine Schande für den Schläfer!"
27.09.2003, 17:29 #1722
Angroth
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Das Sumpflager #16 -
Der Geist des Baal war wahrlich schwach, wenn er dem Leid derart nachgeben musste und dem Wahnsinn verfallen ward.
Von der Magie erfasst hatte er den Halt verloren, war von der Plattform geworfen. Wieder fanden seine scharfen Augen eine Rettung vor dem tiefen Fall, er griff nach einer Liane. Scharf war der Schmerz, der durch seine Hand schnitt, in der Schulter nachzog und ihn zu beuteln suchte. Auch diesem Schmerz gab er nicht nach, es hätte wohl sonst in einem üblen Sturz sein Ende gefunden.
Mit viel Schwung bewegte er sich von Kain weg, das Geäst des Baumes ächzte unter dem Gewicht. Als er am weitesten Punkt ausgependelt war, begann er mit erhöhtem Schwung zurück zu seilen, mit Glück würde es reichen ihn wieder auf die Plattform zu katapultieren. Als die Geschwindigkeit hoch genug ward, entließ er das Stück Natur aus seinem festen Griff und flog unberechenbar rasch gen Plattform.
Der Anlauf hatte sogar gereicht, dass Angroth noch weiter geschleudert ward; und hart prallte er gegen den immer noch wütend dastehenden Baal, sie fanden keinen Halt und wurden über das schmale Verbindungsstück zweier Gebäude geschliffen bis das sie an dessen Rand hinabfielen.
Wie ein Stein fielen sie gemeinsam hinab, doch das Schicksal wollte sie vor Verletzungen bewahren - sie landeten im Morast. Benommen lagen sie für einige Momente da, dann schien es der Krieger zu sein, der sich zuerst erholt hatte.
Geschwind warf er sich über seinen Gegner, eisern hielt er des Magiers Hände unter der Sumpfoberfläche.
Keuchend erhob er nun wieder die Stimme, schmetterte dem Schlammverschmierten entgegen: "Hast du deinen Vater im Kriege verschwinden sehen? Hast du den Hof deiner Familie in Flammen stehen sehen, deine Mutter erschlagen und geschändet an der Pforte gefunden? Hast du sie dann, nachdem du dich endlich mit ihrem Dahinscheiden abgefunden hast, wiedergesehen, als ob sie unter den lebenden wandelt? Hast du den Menschen dem du dich dann am nächsten fühlst ebenfalls verlorengeglaubt, weil du einen Drachen dabei beobachten konntest wie er sie dir scheinbar auf ewig entriss? Musstest du dich dem Verrat derer erwehren, die du zu Freunden geglaubt hast, musstest du sterben und andere zurücklassen, die dich brauchten? Ich denke nicht! Und das größte aller Übel enthalte ich dir sogar noch vor, denn du würdest unter der Last dieses Wissens zerbrechen. Glaube mir, den Namen Ruchká trage ich nicht mehr, ich habe diesen Clan enttäuscht, und das allein wiegt wohl mehr als jene anderen Demütigungen zusammen! Sollte ich von dir behaupten, du seist schwach, nur weil du ebenfalls Leid erfuhrtest? Ich heisse dich schwach, weil du den Nahkampf meidest!"
27.09.2003, 19:31 #1723
Angroth
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Das Sumpflager #16 -
Der hinterlistige Baal hatte sich der Schläfermagie bedient, um mit ihr die eigenen Diener in einem Akt des Verrates anzugreifen!
Nicht sehr viel mehr als Hass konnte Angroth dem Mann gegenüber empfinden, der ihm eben diese Magie näherbringen sollte. Doch das änderte nicht sein Problem, der Sumpfhai vor ihm sag hungrig aus.
Geistesgegenwärtig erinnerte er sich der leuchtenden Kugel über seinem Kopf, eine Idee schlug sich durch.
Was, wenn der Hai auf das Licht reagieren würde? Angroth konnte sich so Zeit zur Flucht erkaufen, denn die Lieblinge der Baal wollte er nicht absichtlich töten, dazumal er im Moment eh Waffenlos im Sumpf herumdümpelte.
Also griff er hoffnungsvoll nach der Kugel, holte sie zurück auf die Hand und ließ sie um selbe herumwirbeln. Das schnelle Lichtspiel schien tatsächlich Eindruck auf den Hai zu schinden, er stockte in seinem Vorrücken.
Um das Verwirrspiel abzuschließen, überlud der hohe Templer die Kugel, auf dass sie wie der Baal versprochen hatte, in einem kleinen Feuerwerk verging. Das hatte dem Wesen einen solchen Schrecken eingejagt, dass es jaulend zurückwich.
Diesen Moment nutzte der Lehrmeister, um sich Stilvoll davonzustehlen.
Jedoch bedachte er Kain nur mit einigen Worten, um dann endgültig in der Taverne zu verschwinden: "Ich habe es aufgegeben, mich auf der Vergangenheit auszuruhen und nicht nach vorne zu schauen! Vergangenes liegt hinter mir, macht mich erfahren, soll aber nicht mein Vorankommen im hier und jetzt aufhalten! Ich streite mich nicht weiter mit dir."
28.09.2003, 12:21 #1724
Angroth
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Die Bruderschaft im RPG -
Bin mal gespannt wie er es schaffen will bei mir unter gegebenen Umständen Einhand zu lernen, oder wie ich die Magielehre beenden soll.

Immerhin konnte ich es so biegen, dass ich ihn nicht gleich getötet hab, aber mögen tu ich ihn deswegen jetzt nicht grade :D
28.09.2003, 12:38 #1725
Angroth
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Die Bruderschaft im RPG -
Ehm überleg mal was dein char da für nen massiven Schmu von sich gegeben hat, ich hatte echt schwierigkeiten den überhaupt glaubwürdig zu posten wegen seiner art, ich hätte wegen dir eigentlich den Sumpf verlassen müssen, du hattest Angroths Glauben und Vertrauen bis in die Grundfesten erschüttert mit deinen Beleidigungen, aber ansonsten gehts ja ;)
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