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18.04.2003, 23:33 | #251 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Onars Hof #5 -
Mit einem breiten Grinsen sah Leon Saria und Bloodflowers bei ihrem - wie es ihm erschien - witzigen Spiel zu. "Hoho, gleich schießt sie ihn vom Dach - wenn er sie nicht vorher in Stücke hackt." Er nahm noch einen tiefen Zug und allmählich verließ ihn nicht nur sein Verstand sondern auch seine Sicht und er folgte dem Rausch der Farben in ungeahnte Höhen. Wie von Ferne hörte er ein ihm inzwischen allzubekanntes Wort: Traumruf |
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19.04.2003, 08:22 | #252 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Als Leon am nächsten Morgen erwachte, brummte ihm grässlich der Schädel. Hatte er getrunken? "Gaahr" sabbelte er. Nein, viel schlimmer. Allmählich wurden seine Gedanken wieder klarer. Wenn ich nochmal Sumpfkraut in die Finger kriege, wird's verscherbelt. So benebelt zu sein ist keine gute Vorraussetzung für mich. Er richtete sich auf. Die Wände um ihn waren grob verputzt, er selbst lag auf einem Feldbett. Ein grob beschnitzter Holztisch stand in einer Ecke. Der Raum hatte nur ein Fenster, das wies nach Süden. Die langsam steigende Sonne kroch allmählich ins Zimmer. Er gähnte, reckte und streckte sich und ließ sich aus dem Bett rutschen, Kopf voran - keine gute Idee, wie ihm gleich darauf klar wurde. Ein wenig unsicher kam er auf die Beine. Er schlenderte zum Fenster hinüber und blickte hinaus. Onar's Hof. Überall standen und saßen Söldner herum - hatten sie die Feldräuber bezwungen? - Bauern und Arbeiter besserten noch den Palisadenwall aus oder fügten neue Hochstege hinzu. Wo der Wall bereits fertiggestellt war standen Söldner mit Bögen bereit, doch keiner von ihnen feuerte einen Pfeil ab. Leon lehnte sich etwas aus dem Fenster, um die den Feldern zugewandte Seite des Walles zu sehen. Hier war die Palisade am dicksten. Dahinter erstreckten sich die Felder Onar's und Sekob's. Und dutzende von Feldräuberkadavern lagen dort, wenn nicht hunderte. Leon wandte sich kopfschüttelnd ab. Was bewog diese Kreaturen nur, in so wahnsinnigem, selbstzerstörerischem Hass auf den Hof einzustürmen? Bei diesen Gedanken fuhr Leon's Hand unwillkürlich an seine Seite - sein Dolch war weg. Dann fiel ihm ein - Saturas Dolch war weg - das Sumpfkraut war weg. Mit tödlicher Wut im Bauch stampfte Leon die Treppe hinunter, setzte sich an die Theke der Taverne und bestellte erstmal ein großes Bier - zum Früstuck. Er versuchte sich die Ereignisse des letzten Abends wieder zusammenzureimen, verlor jedoch den Faden, kurz nachdem er die wertvollste aller Sumpfkrautmischungen, ein fetter Beutel, seine Ausmaße in Gold wert, in Flammen aufgehen sah. Na, ich werde darüber hinwegkommen - Fortuno hat noch mehr Krautstängel für mich. Jetzt sollte ich erstmal nach Satura oder den beiden Amazonen suchen, die wissen sicher besser als ich, was gestern noch passiert ist. Er leerte seinen Bierkrug, erhob sich und stiefelte aus der Taverne in den morgendlichen Sonnenschein. |
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19.04.2003, 09:43 | #253 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Leon sah sich gehetzt um, als er den Schrei hörte. Ein Feldräuber hatte irgendwo noch ein Schlupfloch in dem Wall gefunden, war jedoch gleich darauf von einem halben Dutzend Schürfer mit Spitzhacken und Schaufeln malträtiert worden. Mit einem zischelnden Kreischen sackte der Käfer in sich zusammen - doch da war noch ein anderer Schrei gewesen. Leon versuchte, so gut er sich erinnerte, in die Richtung des Schreies zu gehen - zurück zur Taverne. Er durchquerte den Gastraum, gefolgt von fragenden Blicken - offenbar war er nicht der einzige gewesen, der den Schrei gehört hatte - stolperte die Treppe hoch und sah sich um. Eine der Zimmertüren stand halb offen, er trat ein und blieb wie versteinert stehen. In dem kleinen Zimmer, mitten vor ihm auf dem Boden lag Satura auf dem Bauch, den Kopf wild herum werfend. Als er sich ihr langsam näherte hörte er sie unverständlich vor sich hin murmeln.. Bei Innos ... Er wälzte sie herum und blieb ratlos in der Bewegung stehen. Sie schien unverletzt, doch zuckte sie und schien sich zu wehren versuchen. Ihre Lider flimmerten, als wäre sie in einem unruhigen Traum gefangen. Weil er sich nicht anders zu helfen wusste schüttelte Leon Satura an den Schultern, kniff sie in die Seite und, als auch das nicht half - gab ihr eine wohlwollende Ohrfeige. Einen Augenblick bevor seine Hand Saturas Wange traf, bildete er sich ein, über ihrer Brust ein schwaches Leuchten zu sehen. Klatsch! Das Schimmern war weg, Satura wach und verwirrt. |
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19.04.2003, 10:21 | #254 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Mehr will sie wohl nicht erzählen. Na, das ist ihre eigene Entscheidung. Er erhob sich schließlich und hielt ihr die Hand hin. Satura ergriff sie und Leon half ihr aufzustehen. Dann sah er zu Saria, die noch immer im Feldbett lag und wie betäubt vor sich hin döste. Leon nickte zur Tür und sie verließen den Raum, schlossen die Tür und stiegen die Treppe zum Gastraum hinunter. Leon ließ sich an auf einen Stuhl fallen, ihm gegenüber setzte sich Satura. Er machte keine Anstalten, etwas zu bestellen, wieder zu gehen oder sie auszufragen sondern saß nur schweigend da und blickte sie besorgt an. Ihre eigene Entscheidung wiederholte er in Gedanken. |
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19.04.2003, 10:38 | #255 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Leon sah sie entsetzt an. Der Dolch war wie ein Symbol für ihn gewesen. Ein "Geschenk" des Mannes, der ihn zum Dieb gemacht hatte. Und jetzt war er verloren. Doch dann brach Leon plötzlich in Gelächter aus. Er winkte ab. Was soll's, diese Arbeit wird mir in diesem Umfeld sowieso zu gefährlich. Lass ich das Ganze hinter mir wie den Dolch. Ich sollte mich auf meine neue Arbeit konzentrieren. Dennoch hatte er nicht vergessen, der Waffenschmiede des Hofes noch einen Besuch abzustatten. Er würde für Satura und sich selbst eine neue Waffe besorgen. Aber jetzt lauschte er zunächst einmal dem weiteren Bericht Satura's. Doch viel mehr als ihr Zuhilfekommen zu Saria und wie sie den Söldner schließlich in den Dreck befördert hatte konnte - wollte? - sie nicht erzählen. Als sie zu der Stelle kam, an der sie die verwundete Saria in die Taverne gebracht hatte, stockte sie einen Moment. Leon hatte den Verdacht, es könnte etwas mit dem Vorfall vom Morgen zu tun haben, der ihm bei ihren Worten wieder eingefallen war. |
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19.04.2003, 10:48 | #256 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Leon, der sich hier ebensowenig auskannte wie Satura, seit die Söldner hier eingezogen waren, zuckte erst nur mit den Achseln. Er erhob sich und ging zu dem Mann hinter der Theke. Nachdem er ein paar Worte mit ihm gewechselt hatte kam er zurück zu Satura. "Wir können bei ihm was bestellen, sein Koch wird uns was machen. Er meinte aber, aufgrund der Feldräuberplage gibts zurzeit nur Feldräuberragout und Feldräuberschnitten." Er blieb neben dem Tisch stehen und wartete, für welche dieser kulinarischen Köstlichkeiten sich Satura entscheiden würde. |
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19.04.2003, 11:06 | #257 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Leon sah auf und fing gerade noch die wüsten Gesten des Mannes auf. Mit einiger Übung schlang der seine Mahlzeit hinunter, wandte sich ab und wollte die Taverne wieder verlassen. Auch wenn's ab jetzt anders verläuft - das ist immer noch mein Dolch. Leon sprang auf und marschierte schnell hinter ihm her. Gerade trat der Mann vor ein Haus und klopfte an deren Tür, als er ihn an der Schulter packte und zurückhielt. "He, du hast etwas, was mir gehört!" |
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19.04.2003, 11:23 | #258 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Leon grunzte erbost. "Ich weiß zwar nicht, warum du das Ding behalten hast, aber gestern hast du meinem Dolch abbekommen und nicht mehr rausgerückt!" Er ignorierte alle andren Fragen des Mannes. Er deutete mit dem Daumen auf Satura, die am Taverneneingang stand. "Sie hat's gesehen, während ich - zumindest hast du dir meinen Dolch gekrallt und ich will ihn wiederhaben!" |
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19.04.2003, 14:00 | #259 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Leon gab es schließlich auf, den Söldner wegen dem Dolch zu bedrängen - er hatte ihn wohl wirklich nicht mehr. Schade drum, aber dann werde ich mir eben hiermit über meinen Schmerz hinweg helfen. Dabei sah er auf den Beutel, den er am Vortag dem Inquisitor abgenommen hatte. Für das Gold lässt sich bestimmt ein guter Ersatz erwerben ... Er wandte sich ab und ging zu Satura zurück. "Er sagt, er hat ihn nicht mehr - ich glaube ihm. In seinen Taschen hab ich weder den Dolch, noch sonst was wertvolles gefunden." Einen Augenblick stand er schweigend da. Dann sprach er weiter: "Du sagtest vorhin, wir wären in Gefahr - Feldräuber um uns und keine Waffen. Vielleicht sollten wir dem Schmied des Hofes einen Besuch abstatten." Sie nickte, und zusammen gingen sie hinüber zur Schmiede, gegenüber von Onar's Wohnhaus. |
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19.04.2003, 20:23 | #260 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Grinsend schob er Satura vor sich her zum Waffenschmied, dann drückte er ihr einen schweren Beutel voller klimpernder Münzen in die Hand. "Kauf zwei Waffen - sei nicht zu geizig, die sollen was taugen. Ein Geschenk meiner großzügigen 'Sponsoren'." Er zwinkerte, nickte ihr bekräftigend zu und schob sie zur Theke. Etwas verwirrt stand sie nun vor der Theke. Wild gestikulierend kam ein Mann herbei. "Was suchst du, Kleine? Brauchst du was zum Stechen?" Er grunzte glucksend - ein Lachen? "Ich ... ich suche zwei leichte Waffen." Voller Begeisterung führte der Händler die Vorteile seiner Arbeit aus. "Wenn es leicht es in der Hand liegen soll dann solltest du dich nach einem Dolch oder einem kurzen Schwert umsehen. Scharf, stabil und dennoch nicht schwerer als dein Beutel da ..." Er sah mit viel Interesse auf das Säckchen voller Goldmünzen. "Ich nehme zwei Schwerter - und nichts allzu billiges.." Mit einem Grinsen nahm der Händler die Bestellung entgegen. "Da hätte ich doch was ... zwei Kurzschwerter, edle Verarbeitung, macht 130 Goldmünzen. Dauert aber eine Weile, bis die fertig sind. Sagen wir zwei oder drei Stunden." Satura nickte, dann wandte sie sich um - Von Leon war nichts zu sehen. Plötzlich tauchte er von Links auf und hielt triumphierend einen Nagel in der Hand. "Von wegen gewaltige Probleme." |
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19.04.2003, 20:55 | #261 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
"Schießt sie ab, schießt sie ab! Die rennen die Palisade ein!" Wild fuchtelte Leon zu den beiden Feldräubern hin, die im vollen Lauf wie gepanzerte Rammböcke auf den Wall zurasten. Die Söldner reagierten sofort, spannten die Sehnen ihrer Bögen und ließen die Pfeile Richtung Käfer flitzen. Zwei Pfeile trafen den Wanst der einen Kreatur, ein gut gezielter Schuss zerschlug der anderen die Schädelplatte. Ein seltsames Kreischkonzert und die Käfer sackten synchron tot in sich zusammen. "Das will ich auch mal können - Bogenschießen ist 'ne wahre Kunst." Grinsend wandte er sich von den Söldnern ab und blickte zu Satura. Die starrte ungläubig auf etwas, was sie in ihren Händen hielt. "Was denn?" Er trat einen Schritt auf sie zu. In ihren Händen hielt sie einen kunstvoll gefertigten Drachen, der sich um einen kleinen, blassgefärbten Edelstein klammerte. Der metallene Lindwurm hing an einer Kette um ihren Hals. "He, was ist das denn? Und wo hast du das her?" Sich am Kopf kratzend kam Leon noch einen Schritt näher. |
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19.04.2003, 21:04 | #262 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Er schien ihre Frage misszuverstehen. "Nein, ich saß da doch im Vorraum, als du die Truhe durchstöbert hast. Ich wusste nicht einmal, dass du sowas besitzt. Das sehe ich heute das erste Mal." Er zuckte nur die Achseln. "Schönes Stück - schade, dass ich es nicht vor dir gefunden habe." |
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19.04.2003, 21:20 | #263 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Leon sah sie zweifelnd an. Ihm war nicht entgangen, wie ernst sie ihre erste Aussage gemeint hatte - und wie sie diese wieder verwerfen gewollt hatte. Er kratzte sich am Kinn. Hatte er sich das Schimmern am Morgen in der Taverne doch nicht eingebildet? Hatte sie da einen wahren Schatz entdeckt - und er ihn in seiner falschen Ehrlichkeit übersehen? Er lehnte sich auf die Palisade. Sollte er ihr davon erzählen oder das Ganze lieber für sich behalten? Sollte er ihr das Amulett vielleicht einfach abnehmen? Sie hatte ihm versprochen, alles von Wert in Sagitta's Höhle ihm zu überlassen - und was immer es mit diesem Amulett auf sich hatte - es war ganz bestimmt von Wert. Dann sah er zu ihr. Ein seltsames Gefühl von Mitleid überkam ihn. Egal, für was sie ihn hielt, er hatte das Gefühl, sie vertraue ihm inzwischen einigermaßen. Das Ganze jetzt wegwerfen für etwas, von dem er gar nichts wusste? Vielleicht war es nichts weiter als ein wertloses Stück Schnickschnack. Leon schüttelte den Kopf. Nicht übereilt handeln. "Komm, gehen wir lieber rein in die Taverne oder so - hier draußen wird es langsam ungemütlich." |
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19.04.2003, 21:33 | #264 | ||||||||||||
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n00b frage -
Und wenn du's trotz Wegbeschreibung nicht findest: Durchsuch einfach alle Seitenwege der Alten Mine. In einem davon ist das Zahnrad, in den anderen ganz nützliche Sachen (Einhandwaffe, Bogen, Ringe). Lohnt sich also eh, alles zu durchsuchen. MfG Skeleon |
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19.04.2003, 21:49 | #265 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Am liebsten hätte Leon jetzt einen Kommentar über Sumpfkrautkonsum abgelassen. Doch er sah, wie ernst Satura all das war und dass sie wirklich besorgt schien. Und ihm kam der Gedanke, dass es vielleicht mehr damit auf sich haben könnte als ein paar geistige Verwirrungen - immerhin war das Amulett ja hier! Es war kein Tagtraum von Satura gewesen, es leuchten zu sehen - außer, ihm widerfuhr dasselbe. Leon stützte sein Kinn auf die gefalteten Hände. Satura hatte ihre Erzählung geendet und saß nun, vollkommen außer sich und ihn besorgt anstarrend ihm gegenüber. Leon packte den schmalen Krug mit Feuerlikör aus und schob ihn ihr hinüber. "Beruhige dich erstmal ... du ... du sagtest, diese Alpträume begannen an dem Tag, an dem wir auf der Wiese vor der Taverne Rast gemacht haben ... war das wirklich das erste Mal?" Er tippte mit einem Finger gegen seine Schläfer. "Versuch dich zu erinnern. Hat es vielleicht damit zu tun, weswegen du überhaupt nach Khorinis gekommen bist? Ich weiß nichts von deiner Vergangenheit. Gab es da etwas ..." |
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19.04.2003, 21:57 | #266 | ||||||||||||
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Geweihtes Wasser schon im 3. Kapitel? -
Ich habe nicht so viel Ahnung vom Mage und auch von deinem Problem nicht. Aber eins kann ich dir mit Sicherheit sagen: Mit "Untote vernichten" wirds gegen Orks auch nicht leichter - denn die sind nicht untot. ;) Verbessert mich wenn ich dine Absichten falsch verstanden habe ... MfG Skeleon |
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19.04.2003, 22:13 | #267 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Diese letzten Worte machten Leon eindeutig klar, dass sie sich keinen Spaß erlaubte - es war ihr todernst. "Ich ... ich verstehe nicht viel von diesen Dingen. Meine Welt war seit langem im Schatten, aber wohlgeordnet und auf festem Boden." Er lächelte gequält. "Aber ich denke du brauchst Hilfe. Von denen, die sich mit dem Reich befassen, in das deine Mutter eingegangen ist. Oder eingegangen sein sollte. Doch das hat Zeit, Zeit bis morgen. Denn ohne Waffen können wir uns ohnehin nicht vom Hof wagen und du brauchst Schlaf. Wenn es dich beruhigt und du das willst, werde ich diese Nacht über dich wachen und wenn du rufst werde ich dich wecken - wie heute morgen. Ich kann meinen Schlaf wann anders nachholen." Dann warf er noch einen Blick auf das Amulett. "Und ich denke, du solltest das ablegen." |
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19.04.2003, 22:17 | #268 | ||||||||||||
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Geweihtes Wasser schon im 3. Kapitel? -
Da kann ich gegen halten, denn er sprach von den Orks am Pass zum Minental und die sind garantiert nicht untot, höchstens tot nachdem ich mit meiner Armbrust da war, aber untot, ne ne. MfG Skeleon |
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19.04.2003, 22:28 | #269 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Satura ließ sich erschöpft aufs Bett sinken. Leon setzte sich auf einen der drei Hocker, die um den runden Holztisch aufgestellt waren, schob ihn an die Wand und setzte sich so hin, an die Mauer gelehnt. Die Anstrengungen der letzten Tage und die Ängste aus ihrem letzten Traum lasteten noch immer schwer auf Satura. Und nach etwa einer halben Stunde war sie in einen unruhigen Schlaf gefallen. Leon nahm hin und wieder einen Schluck Feuerlikör - das Brennen, mit dem der Alkohol seinen Rachen hinunterlief half ihm die erste Zeit wach zu bleiben. Allmählich wurde Satura ruhiger - sie schien fest und traumlos zu schlafen. Der Mond hatte gerade seinen Zenit überschritten und Leon verspürte allmählich Müdigkeit in ihm aufsteigen. Auch er fühlte sich schwach und ausgelaugt. Der Schnaps half ihm nicht mehr wach zu bleiben, stattdessen fühlte er, wie er langsam einnickte. Er schob den Krug zurück auf den Tisch, beugte sich vorn über und war im nächsten Moment eingeschlummert. |
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20.04.2003, 18:30 | #270 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Satura und Leon schlenderten hinüber zu Gorr's Schmiede. Die Schwerter dürften inzwischen fertig sein. Als Leon erwacht war hatte ihm der Schädel gebrummt. Schien gestern zuviel Schnaps gewesen zu sein. Aber Satura schlief noch immer ruhig und leise schnurchelnd. Nur wenig später war auch sie erwacht. Und sie schien sehr erholt und viel weniger aufgeregt als gestern abend noch. Sie hatte traumlos geschlafen - der erholsamste Schlummer. Sie hatten in der Taverne gefrühstückt - obwohl sie das Angebot nicht lockte mussten sie irgendetwas essen. Und dieses irgendetwas waren Feldräuberschnitten. Als Satura sah, wieviele Verwundete zusammen mit ihnen in der Taverne saßen kam sie auf eine Idee zurück, die sie schon früher gehabt hatte. Und sie verscherbelte die vielen selbst abgekochten und hergestellten Salben, die sie immer in ihren Taschen mit sich trug - ein lohnendes Geschäft, bei all den Söldnern mit Verletzungen. Einer von ihnen war inzwischen so voller Hass auf die Feldräuber dass er seine Ration einfach wegwarf und die nach Wald und Wiese duftende Salbe verzehrte, schädlich war es wohl nicht. Doch trotz ihres Geschäftssinnes verkaufte Satura nicht die wertvollsten ihrer Salben - Saria musste noch versorgt werden. Und so waren sie wieder die Treppe empor gestiegen, hatten ihr Zimmer gesucht und sie noch schlafend angetroffen. Satura verstrich erneut heilende Salbe auf ihrer tiefen Wunde am Arm, und dann waren sie und Leon aus der Taverne verschwunden, ohne Saria aus ihrem heilsamen Schlaf zu reißen. Den restlichen Tag waren sie hier und da über Onar's Hof geschlendert, hatten den Söldnern bei ihrer Patrouille zu gesehen oder nach den Feldräubern auf der anderen Seite der Palisade gespuckt. Und nun waren sie auf dem Weg, ihre neuen Waffen abzuholen, um endlich wieder von "diesem Hof voller Machos" wegzukommen, wie Satura sich ausgedrückt hatte. |
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20.04.2003, 20:11 | #271 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Der Söldner sah auf - sein Gesicht war rot verfärbt und er sah sie einen Augenblick wütend an. Dann erkannte er sie und verzog seinen Mund zu einem schiefen Lächeln. "Ich bin schon heute Vormittag fertig geworden - sehr schöne Stücke." Er legte Hammer und Eisen beiseite und wandte sich um zu seinem kleinen Lager. Hier stapelte er die bestellten und gefertigten Waffen und Rüstungen. Nach ein wenig Gesuche kramte er zwei Schwerter hervor. Sie waren gänzlich gleich. Der griff war mit golden glänzender Bronze überzogen, darüber war ein Lederriemen gespannt für besseren Halt. Das Parierkreuz bestand aus normalen, doch stabilen Eisen. In dem Schaft des Griffes, mit eisernen Nieten befestigt, steckten die kurzen, doch breiten Klingen der Schwerter, aus schimmerndem und glänzend poliertem Stahl. Der Schmied schob beide Schwerter in ihre ledernen Scheiden, nachdem Satura sie bestaunt hatte. Dann hielt er sie ihr hin, sie nahm sie entgegen und er sagte: "Macht 130 Goldstücke, 65 für jedes. Ich hoffe wenigstens du hast genug Geld dabei, noch mehr Zechpreller und ich garantiere für nichts!" Schweigend warf Satura ihm den Beutel hin, der Mann fischte sich seinen Lohn heraus und reichte ihr den weitaus leichteren Beutel wieder. Mit einem dankbaren Nicken wandte sich Satura zum gehen und verließ sein Haus. Davor wartete Leon, der zur Taverne hinüber blickte, wohin Saria verschwunden war. Stumm hielt sie ihm das Schwert und den Geldbeutel hin, er nahm beides entgegen, stopfte den Beutel in eine seiner Taschen und zog das Schwert aus der Scheide. "Sieht nach sehr guter Arbeit aus - ich hoffe, das lohnt sich auch, denn billig war's nicht gerade." |
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20.04.2003, 20:42 | #272 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Nach einem kurzen Augenblick grinste auch Leon. "Also gut! Aber eben hattest du nur den Überraschungseffekt auf deiner Seite." Er zog sein Schwert sirrend aus der Scheide, die er bereits an seinem Gürtel festgezurrt hatte. Satura und er hoben ihre Schwerter und ließen sie mit einem metallischen Klirren aneinanderschlagen. "En Gardé!" rief Leon. Und so begannen sie zu fechten, vorsichtig, um sich nicht gegenseitig zu verletzen zwar, aber mit der Zeit immer schneller und schneller. Klappernd und klirrend schlugen die beiden Klingen aufeinander, als Satura Leon ein Stück vor sich hertrieb. Einige Söldner waren dazu gekommen, einer rief: "Lass dir nichts gefallen! Das ist nur'n Mädchen!" Leon sah das wütende Blitzen in Satura's Augen ob dieser Bemerkung und sie hieb nur noch heftiger auf Leon ein, der schnell und flink parierend, dennoch immer weiter zurückweichen musste. Er packte den Griff des Schwertes fest mit beiden Händen und parierte im Stehen Schlag um Schlag. Und schließlich gewann Leon die Oberhand, hielt die Klinge in der Rechten, die Linke balancierend und wie als Gegengewicht ausgestreckt, Satura mit vielen schnellen, wenn auch wenig harten Schlägen zum Rückzug zwingend. Schließlich fühlte Satura Holz in ihrem Rücken - sie war bis an die Wand der Scheune zurückgetrieben worden. Leon hielt ihr die Klinge an den Hals. "Diesmal habe wohl ich gewonnen." Satura grinste ihn verschmitzt an. "Wirklich?" Sie deutete mit der freien Linken nach unten. Leon folgte ihrem Blick - und schmunzelte. Satura hielt ihm die Klinge in den Schritt. "Das funktioniert aber nur bei der Hälfte der möglichen Angreifer." "Es wird reichen." Und damit ließen sie ihre Schwerter sinken, steckten die Waffen beiseite und schlenderten zur Taverne zurück. Vielleicht waren ja Blutfeuer und Saria dort anzutreffen? |
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20.04.2003, 21:29 | #273 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
"Aber ich hätte nichts gegen ein kühles Bierchen einzuwenden. Das flüssige Brot taugt mir als Abendessen weitaus besser, was denkst du?" erwiderte Leon. "Da schließ' ich mich an. Besser als Feldräuber als Schnitten, Ragout, Braten oder Saft ist es allemal." Sie betraten die Gaststube. "Hee, wo ist Saria schon wieder hin? Sie ist doch hier reingegangen." Satura deutete stumm auf einen Tisch und Leon folgte ihr, sie setzten sich und Leon winkte den Wirt herbei. "Zwei Bier bitte, und halte uns das Feldräuberzeugs vom Hals!" Der Wirt grunzte. "Ihr seid nicht die ersten, die sich über unsere Kockunst aufregen. Was habt ihr nur alle gegen Feldräuber?" "Bring uns einfach zwei Bier, ok?" Er nickte zwar, schien jedoch wenig begeistert als er verschwand, um das Bier zu zapfen. Nur wenig später kam er zurück und stellte die Krüge vor sie auf den Tisch. Satura bezahlte - Leon glaubte es kaum - und nahm ihren Krug in die Hand, hob ihn an und stieß mit Leon an. "Auf ... auf mein Spezialmanöver." Leon sah sie zweifelnd an. "Auf soetwas sollte man lieber nicht anstoßen ..." Sie winkte nur grinsend ab. "Dann auf eine sichere Weiterreise und Bestehung der Abenteuer, die noch vor uns liegen." Sie schlugen die Krüge dumpf klirrend aneinander. |
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20.04.2003, 21:54 | #274 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Er dachte einen Moment nach. Wie war das am besten rüberzubringen? Zwar glaube ich, ihr inzwischen vertrauen zu können - aber wer weiß, was passiert, wenn sie sich wirklich den Amazonen anschließt. Das könnte übel enden. Er fuhr sich mit den Fingerspitzen über die Stirn, wie um Worte zu suchen. "Naja ... mir ist aufgefallen, dass du dich sehr für die Art der Amazonen interessierst. Und wenn du dich ihnen anschließt, da möchte ich doch wissen, was ich bei dir zu erwarten habe." Er grinste. "Beispielsweise will ich nicht eines Tages einen Pfeil im Rücken stecken haben. Ich will die Amazonen kennelernen, ihre Bräuche, ihre Regeln ... all das eben. Damit ich weiß, wovor ich mich hüten muss." Und das ist nicht mal so weit von der Wahrheit dachte er. Er nahm noch einen tiefen Schluck. "Ich hoffe nur, sie spicken nicht jeden mit was zwischen den Beinen mit Pfeilen, wenn er durch das Dorftor tritt." |
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20.04.2003, 23:40 | #275 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Leon wurde das Warten leid. Inzwischen hatte er seinen Krug geleert, sinnlos ins Glas gestarrt und schließlich das Glas in einen Kreisel verwandelt. Mit einem leisen Grunzer stoppte er das Glas, blickte entnervt zur Decke und sah schließlich wieder zu Satura. "Sie lassen sich Zeit." Satura war nicht entgangen, wie nervös oder ungeduldig Leon plötzlich geworden war. Hatte es etwas mit ihrer letzten Frage zu tun? Oder hatte ihn nur wieder das Gefühl gepackt, lange Finger machen zu müssen ... wieder ermahnte sich Satura. Trotzdem, diese ständigen Gemütsschwankungen begannen sie zu nerven. Sie sah zu, wie Leon wie ein gefangenes Tier die Taverne mit nervösen Blicken abmaß. Plötzlich blieb sein Blick an etwas hängen außerhalb Satura's Blickfeld. Er erhob sich und winkte. Satura blickte über die Schulter - Aah, Saria kam gerade die Treppe hinuntergestiegen. Wahrscheinlich war sie in den Gästeräumen gewesen ... Jetzt hatte sie Satura und Leon bemerkt und näherte sich ihrem Tisch. Mit einem sehr zufriedenen Gesichtsausdruck ließ sie sich auf einen freien Stuhl fallen. |
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