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14.07.2003, 18:25 | #676 | |||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
[GM] Drachenfeuer -
Leon blickte auf und schüttelte stumm den Kopf, ehe er antwortete: "Seit ich mich erinnern kann stand die Barriere. Und ich war gut genug, nicht selbst dort eingelocht zu werden. Nach dem Fall der magischen Mauer war ich nur ein einziges Mal hier. Und dabei auch nicht weiter als vielleicht eine Viertelmeile vom Pass aus." Er tat ein paar Schritte weiter in das schmale Tal hinein, das sich vom felsigen Durchlass aus in das eigentliche Minental hinabschlängelte, stetig breiter werdend, ehe es von dem schnellströmenden, in der matten Sonne schwach schimmernden Band durchschnitten wurde. Über dem Tal schien ein dünner Dunstschleier zu hängen, der Licht und Wind ausgrenzte. Die Luft war kalt und dennoch stickig. "Besser, wir beeilen uns. Ich möchte nicht hier im Tal übernachten. Und wir wissen wohl beide nicht, welcher der schnellste Weg ist ..." Ohne ein weiteres Wort setzte er sich in Bewegung und hing wieder seinen düsteren Gedanken nach. Bis heute Morgen schien alles wieder so gut, so vollkommen zu sein. Doch nun? Aber aufzugeben war er nicht bereit. Zu tief lag sein Wunsch, Satura nahe zu sein. Eine Weile stapften die beiden schweigend durch die trostlose, felsige Einöde des schmalen Tales, in dem der Pfad verlief. Die Erde schien zerschunden: Wo vormals saftige Grasbüschel gewachsen waren, konnte sich nun nur noch dorniges Gestrüpp und Unkraut auf dem brachen Land festsetzen. Abgesehen von einigen wenigen Vögeln, die lauernd ihre Kreise zogen, weit über den Köpfen der beiden, hörten und sahen sie kein Zeichen eines lebenden Tieres. Irgendwo in der massiven Festung inmitten des weit ausgedehnten Trogtales hielten sich Milizionäre und Ritter auf, irgendwo im Osten lauerten die Orks. Doch von alledem bemerkten die beiden nichts in der erdrückenden, düsteren Stille unter dem schwachen, kränklichen Licht der ausgesperrten Sonne. |
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14.07.2003, 19:16 | #677 | |||||||||||
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[GM] Drachenfeuer -
Die plumpen Kreaturen legten eine unvermutete Geschwindigkeit vor, als sie sich mit wilden Bewegungen durchs Wasser pflügten. Gischt spritzte auf, als sich der erste Warg auf ihre Seite des Flusses warf und knurrend näherte er sich langsam. Nur einen Moment später kam der zweite Orkhund hinterdrein und tat es ihm gleich. Vorsichtig wichen Satura und Leon zurück. Die beiden Warge hielten in ihrem Vormarsch inne und knurrten laut auf. Zähne wurden gebleckt, Speichel lief den Wesen aus den Lefzen und im nächsten Moment durchbrach lautes Gebell und Heulen die Stille des Minentals. Widerwärtig dröhnte Leon der Klang in den Ohren, seltsam verzerrt, seltsam falsch klangen die Stimmen der Warge. "Was - nun?" wisperte er Satura abgehackt ins Ohr. Im nächsten Augenblick fuhren beide herum, als sie hinter sich ein weitere Warge vernahmen. Drei weitere Orkhunde kamen mit langsamen, fast gemächlichen Schritten auf sie zugestapft. Als wüssten sie ihre Beute sicher. Der Junge fluchte leise - kehre deinem Gegner nicht den Rücken zu fiel es ihm siedendheiß ein. Er warf einen Blick über die Schulter und sah aus dem Augenwinkel, wie sich der Kreis langsam auch auf dieser Seite schloss. Satura bemerkte es ebenfalls und antwortete verspätet - "Hier wegkommen." zischte sie ihm zu. Die Amazone riss ihn an seinen Kleidern herum und stieß ihn ein Stück vor sich her, stürzte ihm nach und so versuchten sie, aus dem Kreis der Orkhunde zu entkommen. Kläffend und Knurrend jagten die Bestien hinter ihnen her, erzürnt, ihre sicher geglaubte Beute aus dem Kreis gelassen zu haben - aber die Menschen würden nicht weit kommen ... auf flinken, kurzen Beinen jagten sie hinter Leon und Satura her - der Dieb rief ihr im Laufen zu: "Wohin gehen wir? Hast du einen Plan?!" Sie grinste hilflos. "Weg von ihnen!" Sie hasteten über Stock und Stein, immer dicht gefolgt von den Orkhunden. Sie schienen ausdauernd, schnell und wütend zu sein. In ihrer Eile merkten Satura und Leon nicht, dass sie nach Norden liefen - weg von der Festung der Miliz, weg von dem Pass in Richtung Amazonenlager. |
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14.07.2003, 21:34 | #678 | |||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
[GM] Drachenfeuer -
Leon atmete schwer, seine Klinge schwankte in seiner Hand unsicher auf und ab. Fest presste er sich gegen den Wall aus blankem Fels, der hinter den beiden aufragte. Die verbliebenen Kreaturen jagten heran, sprangen über die beiden durchstossenen Leiber und stürzten mit Schaum vorm Maul, mit einer tödlichen Gleichmut auf Satura und ihn zu. Sie hatten Blut geleckt, und so es auch nicht das ihrer Beute war, das sich auf der durstigen Erde ausbreitete und sogleich versickerte, waren sie allein von dem Anblick in selbstmörderische Raserei verfallen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatten die Bestien zu den Verfolgten aufgeschlossen, stürzten noch immer umgebremst auf die beiden zu und brüllten laut auf, als sie zum Sprung ansetzten. Leon tauchte zur Seite hin weg, als der Warg mit weit aufgerissenem Maul über ihn hinwegjagte und schwer mit der Felswand kollidierte. Ein zweiter bedrängte Satura, die jedoch geschickt auswich und ihm mit der Klinge in einem Zug den Rücken durchstach. Leon warf ihr nur einen kurzen Blick zu, ehe er sein eigenes Schwert herumriss und den Orkhund, der an ihm vorübergestürzt war, mit einem heftigen Schlag erledigte. "Pass auf!" drang Saturas Stimme viel zu spät an sein Bewusstsein, schwer wie ein Felsbrocken auf Talfahrt traf ihn der muskulöse, nach Blut dürstende Leib des letzten Warges. Dumpf schlug er mit dem Schädel auf die Felswand auf und blieb einen Moment benommen liegen. Über sich sah er die Fratze des Wargs, wie er sich mit vor Speichel und Schaum tropfenden Lefzen über ihn beugte, er bleckte die langen, klauenförmigen Zähne - Ein silbriger Blitz durchschnitt die Luft und der Orkhund stürzte seitlich weg, ein Schwall dunkelrotes Blut hinter sich herziehend. Über ihn gebeugt stand Satura mit einem Lächeln da, die hell schimmernde Klinge auf Hüfthöhe gehalten. Dunkles Blut perlte von dem Stahl ab und der Junge warf einen Blick auf den getroffenen Warg. Seine Seite war mit einem einzigen Hieb aufgeschlitzt worden. "Schönes Schwert ..." murmelte der Dieb noch immer etwas benommen, als Satura ihm aufhalf. |
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14.07.2003, 22:13 | #679 | |||||||||||
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[GM] Drachenfeuer -
Mit einigen Stücken frischem - und dennoch nicht wohlriechendem - Wargfleisch im Gepäck schritten die beiden die Wand ab. Der abnehmende Mond spendete nur wenig Licht und der Dunstschleier, der beständig über dem Minental zu hängen schien, tat sein Übriges. So dauerte es seine Zeit, bis der Dieb stehenblieb, Satura an der Schulter zurückhielt und mit der anderen Hand die Wand empordeutete. "Siehst du das?" Kaum erkennbar zeichnete sich ein dunkler Fleck von der fast schwarzen Granitwand ab, etwa fünf Meter über ihnen. "Sieht aus wie ein Stolleneingang, oder nicht? Da oben wären wir außer Reichweite von irgendwelchen wilden Tieren oder sowas!" Ohne ein weiteres Wort zu verlieren stapfte der Junge auf die Wand zu und begutachtete sie. Hier und da taten sich Risse und Vertiefungen auf, dort, wo die Erosion besonders hart gewütetet hatte in all den Jahren des langsamen Zerfalls. Flink kraxelte der Dieb ein Stück weit nach oben, hielt inne und spähte weiter in die Dunkelheit. "Ja! Es ist eine Höhle. Hinter der Felskante ist ein kleiner Absatz und unter dem Überhang tut sich der Stollen auf!" Ein paar Zentimeter kletterte er wieder hinab, ehe er den Rest mit einem Sprung abkürzte. "Lass uns ein bisschen was zum Verfeuern sammeln und dann nach oben steigen, einverstanden?" Satura blickte ein wenig skeptisch die Felswand empor, nickte dann aber. Schnell, fast hektisch rupften sie vertrocknete Grasbüschel hier und da aus - nach Holz blickten sie sich vergeblich um in der kargen Einöde, aber das tat es zur Not auch. Vorsichtig spähten sie in die Landschaft rund herum - doch nirgendwo regte sich etwas. Nur weit in der Ferne, etwa im Zentrum des Minentals schimmerte schwacher Feuerschein zu ihnen herüber. Ein Wachtfeuer, wie Leon annahm. Als sie genug Reißig und Stroh in ihre Taschen gestopft hatten wollte sich der Junge wieder an den Aufstieg machen. "Ist nicht schwierig, achte nicht auf die Höhe sondern schaue einfach vom einen Halt zum nächsten. Ehe du's dir versiehst bist du oben!" Lächelnd blickte er sie noch einmal an, ehe er die ersten zwei Meter erkletterte und damit schon fast die Hälfte hinter sich gebracht hatte. Er blickte zu Satura zurück und wartete auf sie. |
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14.07.2003, 23:02 | #680 | |||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
[GM] Drachenfeuer -
Achtlos warf der Junge die knöchernen Überreste des Mahls zum Stolleneingang heraus, leise raschelnd kamen sie im strohigen Untergrund auf und blieben dort liegen. Unsauber wischte sich Leon mit dem Handrücken über den Mund, woraufhin Satura ein wenig die Augen verdrehte. Diskret ignorierte der Dieb das und zog sie stattdessen noch ein Stückchen näher zu sich - eine seltsame Kälte schien vom Grund des Talkessels aufzusteigen und sich ihren Weg die Felswand empor zu bahnen und Leon wollte Saturas Nähe spüren. Er gab ihr einen zärtlichen Kuss und sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. Vor ihnen prasselte leise und beruhigend das Feuer. Der Dieb fühlte sich schläfrig und strich Satura geistesabwesend durchs Haar - als die sich plötzlich wieder aufrichtete. "Was ist denn?" nuschelte der Dieb missmutig - ohne es zu merken wäre er beinahe eingenickt. Satura grinste vielsagend, schwieg jedoch, kramte ein wenig in ihren Taschen und förderte das Paket Sagittas zu Tage. "Na, wollen wir's aufmachen?" griente die Amazone. Ohne eine Antwort abzuwarten riss sie an den dünnen Kordeln herum, die das lederne Bündel zusammenhielten. |
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15.07.2003, 18:14 | #681 | |||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
[GM] Drachenfeuer -
Der Junge murmelte unwillig vor sich hin, als Satura ihn sanft an der Schulter zog. "Komm, aufwachen!" raunte sie ihm lächelnd zu. "Ist noch ein weiter Weg. Vor allem müssen wir den Weg erst wiederfinden!" Seufzend richtete Leon sich auf und spähte umher. Helles Tageslicht beleuchtete die Höhle, in einer kleinen Versenkung lagen noch die Überreste des Lagerfeuers, sein Lederbündel lag in einer Ecke. Und Satura machte sich abmarschbereit. Noch immer nicht ganz munter richtete er sich auf, packte sich seinen improvisierten Rucksack auf den Rücken und folgte Satura, die eben auf den kleinen Absatz vor der Höhle hinausgetreten war. Er machte einen Schritt und stand nun neben ihr. Gemeinsam spähten sie durch die dunstigen Schlieren, die über dem Minental hingen und versuchten, irgendwelche Anhaltspunkte ihres Zieles ausfindig machen zu können. Leon blickte zum Himmel empor - die Sonne stand hoch, bleich und kränklich im Südosten. Das Licht, dass durch die Bewölkung drang war auf eigentümliche Weise grell, fast schmerzhaft. Leon wandte den Blick wieder ab und deutete auf eine Felsspitze, die ein Stück weiter westlich aufragte. "Ich glaube, daran können wir uns orientieren, auch wenn die Sonne wandert!" Satura war einverstanden - so hoch aufragend, wie das natürliche Monument aus verwittertem Granit wirkte, würden sie es auch von der tiefsten Talsohle aus noch erkennen können. Flink wie ein Affe kraxelte der Junge die Felswand wieder herunter, blieb unten stehen und wartete auf Satura. Sie kam nicht gerade schnell voran, doch nun, im Sonnenlicht bewegte sie sich doch ein ganzes Stück sicherer als noch gestern Abend. Als sie beide wieder den ausgedörrten, erdigen Boden unter den Füßen hatten, wandten sie ihre Blicke gen Süden, wo die Felsnadel klar und deutlich in den Himmel stach. Sie nickten einander zu - und stapften davon, Richtung Süden. |
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15.07.2003, 19:56 | #682 | |||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
[GM] Drachenfeuer -
Leon warf Satura einen Blick zu und lächelte sie an. Trotz aller Widrigkeiten kamen sie gut voran und der Junge hatte das Gefühl, alle Probleme der Welt mit einem einzigen Fingerzeig aus dem Weg räumen zu können. Wenn sie nur dieses widerliche Tal hinter sich brächten - das heulen des eisigen Windes, der matte und doch schmerzende Schein der kränkelnden Sonne, die durstige, tote Erde - Leon lief ein Schauer den Rücken hinunter. Er war froh, wenn er hier wieder rauskam, zusammen mit Satura. Ein wenig verwirrt war er noch von ihrem Besuch bei Sagitta - sie sagte, 'geht das Schwert suchen' und prompt brachen sie auf, ließen alles stehen und liegen und stapften nun durch diese gottverlassene Einöde. Immerhin lenkte diese Aufgabe die Amazone von ihrem Verlust ab. Ihm selbst war das bisher nicht gelungen, zu deutlich war seine Erinnerung an den Augenblick, als sie an ihm gezweifelt hatte, ihre Abscheu schien ihrem Innersten entstammt zu haben. Aber vielleicht war da noch mehr, als Leon erkennen konnte. Er seufzte schwer und suchte ein wenig zittrig Saturas weiche Hand. Er drückte sie sanft und war glücklich, sie den Druck erwidern zu fühlen ... er war trotz allem so froh, sie zu haben ... Ein paar Meter stapften sie schweigend weiter nebeneinander her, Hand in Hand. Ein merkwürdiges Geräusch ließ Leon aufblicken - und abrupt stehenbleiben. Seine Hand krallte sich schmerzhaft in die, Saturas, unwillig riss sie sich los, warf ihm einen verwirrten Blick zu und sah dann den Grund für Leons Verhalten: Von einem felsigen Steinhang stürzten zwei riesenhafte, furchteinflößende Gestalten auf sie zu. Wild schwangen sie ihre fast mannshohen Äxte durch die Luft, stampften bei jedem Schritt gewaltig auf die steinige Erde und brüllten laut auf, als sie sahen, dass ihre Beute sie bemerkt hatte. Leons Blick haftete sich an ihre schwere Rüstungen, dann an ihre olivgrüne, von Adern und Muskeln durchzogene Haut. Der Dieb stieß Satura ein Stück vor sich her, weg von den heranstürmenden Orkkriegern. "Lauf!" brüllte er über den allgemeinen Lärm hinweg. Steine kullerten den Hang hinab, zischend durchschnitten die groben Äxte die Luft, bei jedem Schritt der Orklinge erbebte die Erde und ihre Kampfschreie überstiegen das alles noch um Welten. So schnell sie ihre Beine tragen konnten hasteten die beiden davon - Hunde zu bekämpfen war eine Sache, doch sich mit zwei ausgewachsenen, schwer bewaffneten und in genau diesem Moment auf sich zu donnernden Orkkriegern anzulegen, eine ganz andere. Leon stolperte in vollem Lauf an Satura vorbei, sprang über einen Felsblock hinweg und blickte auf, als Satura es ihm gleich tat. Keuchend blieben sie einen Moment stehen. Hatten die Orklinge gesehen, wohin sie geflohen waren? Der Dieb wagte es nicht, über den Rand ihres Versteckes hinauszublicken. Aber hierbleiben konnten sie auch nicht. "Komm!" zischte er Satura zu, warf sich flach auf den Boden und kroch ein Stück weg von dem Felsblock. Wachsam sah er sich um, verharrte einen Moment und lauschte. Nichts. Lauerten die Bestien bereits auf sie? Vorsichtig kroch der junge Dieb weiter, in ein Dornengebüsch hinein. Er blickte sich um, nickte Satura zu und sie folgte ihm nach. "Was sollen wir jetzt tun?" fragte Leon die Amazone. "Sie werden nach uns suchen! Oder sich in genau diesem Moment heranschleichen." Ein Geräusch ließ den Dieb herumfahren - eine kleine Eidechse huschte durch das Gestrüpp davon. Nur einen Moment später sprang eine riesenhafte Gestalt über den Felsblock hinweg, unter dem sich die beiden vorhin versteckt gehalten hatten. Dumpf schlugen ihre schweren Stiefel auf dem staubigen Boden auf. "Kar'Garak! Nur'tu ke Brok'Dar!" brüllte der Orkling. Nur einen Moment später brach der zweite Krieger aus einem Gebüsch hervor. Leon und Satura blieben unbeweglich liegen und beobachteten sie aus ihrem eigenen Versteck heraus. Fast sah es aus, als würden die Orks schnüffeln - ihre Nüstern blähten sich weit und wurden mit aller Gewalt zurückgesogen. Langsam näherten sich die beiden Krieger dem Versteck, in dem Satura und Leon noch immer regungslos lagen. Nur noch wenige Schritte war der erste Ork von dem Gebüsch entfernt, als der andere plötzlich etwas grunzte, das entfernt an Worte erinnerte. "Ko raschor. Me'Tal rak." murmelte er. Der erste Krieger blickte auf und sah ihn undeutbar an. Schließlich nickte er, wobei seine Axt fast den Boden berührte. Er legte eine Pranke an sein Ohr und lauschte angestrengt. In unerwartet sanften Bewegungen wandte er sich unterschiedlichen Richtungen zu, es sah beinahe aus, als ob er schunkelte, bis er plötzlich inne hielt. Aus der Ferne drang leises, seltsam verzerrtes Gebell an seine Ohren. Hatten die Köter etwas entdeckt? Unschlüssig standen die Krieger auf dem leeren Platz zwischen Felsblock und Dornengestrüpp. Sollten sie nachsehen gehen? Oder versuchen, die Spur der beiden Menschlinge wieder aufzunehmen. Diese wagten es in diesem Moment nicht einmal, zu atmen ... |
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15.07.2003, 20:56 | #683 | |||||||||||
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[G][M-Story]Suicide Commando -
Unsicher auf den Beinen stolperte Kruger die Treppe herunter, immer ein Auge auf die Kamera gerichtet, die über der nächsten Treppenflucht hing. Er wagte es nicht, zu Boden zu blicken - lieber konzentrierte er sich auf das dunkle, schwach schimmernde Objektiv, die rot blinkende Leuchtdiode und den nicht gerade formschönen, rechteckigen Aluminiumkasten, in dem die ganze Elektronik verborgen war. Die Schmerzen, die sein linkes Bein jedes Mal durchzuckten, wenn er auftrat, halfen ihm auf unangenehme Weise ebenfalls dabei, auf andere Gedanken zu kommen. Arschloch. Wichser. Bastard. Diese und ähnliche Gedanken schossen ihm durchs Bewusstsein, vor sich sah er den Detective, verstümmelt und verkrümmt an Stelle seiner Kameraden auf der Treppe liegen. Er schnappte einen Seitenblick auf, zwang sich jedoch sofort wieder, nach oben zu der Kamera zu blicken. Ja, Skeleon sollte hier liegen und nicht seine Männer, die ihm loyal bis in diesen furchtbaren Tod gefolgt waren. Keuchend vor Anstrengung überwand Kruger die letzten Stufen, wandte sich zu der Doppeltür und spähte hindurch. Der mit Chrom und weißem Marmor verkleidete Korridor sah noch schlimmer aus als zuvor. Überall war das schimmernde Metall verbogen und verzerrt von Einschüssen und schweren Hieben, zahllose Marmorplatten waren gesprungen, Neonröhren flackerten oder lagen in Trümmern unter all dem anderen Schutt, der sich in kleinen Häufchen auf dem Boden des Ganges angesammelt hatte. "Nein, du musst noch ein Stockwerk weiter runter." zischte ihm die unbekannte Stimme ins Ohr. Verwirrt, wutentbrannt und von kalter Panik erfüllt humpelte er einen Halbkreis und wandte sich der Treppe zu, die in das erste Untergeschoss führte. Stufe um Stufe brachte er den anstrengenden Weg hinter sich, die Waffe immer noch in gespannter Erwartung vor sich erhoben. Wäre es doch wenigstens ein Gang oder ein Raum - dort könnte er sich notfalls in Deckung werfen. Doch auf der Treppe, mit verletztem Bein, lag der einzige Nutzen in solch einer Flucht in einem gebrochenen Genick vor. "Die Gatlinggeschütze, die die unteren Ebenen verteidigen, sind wieder online. Aber keine Sorge, sie stehen völlig unter meiner Kontrolle. Sieh sie als Schutz, nicht als Bedrohung." Das fiel dem Polizisten ein wenig schwer, nach allem was er erlebt hatte. Er blickte wehmütig in das dunkle Objektiv einer weiteren Kamera, direkt vor sich. Stumm nickte er, ehe er sich wieder an den Abstieg machte. Nur noch wenige Schritte trennten ihn vom ersten Untergeschoss. Ab da würde es erstmal geradlinig statt abwärts voran gehen - und damit schneller, hoffte Kruger. |
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15.07.2003, 22:55 | #684 | |||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
[GM] Drachenfeuer -
Im selben Moment schleuderte der Junge den tönernen Tiegel in hohem Bogen von sich - eine blaue Stichflamme schoss daraus hervor, leckte über den Rand des Behälters und umschlug ihn in gleißendem Blau. Nur einen Sekundenbruchteil später zersplitterte das brüchige Gefäß an der eisernen Rückenpanzerung des Orkkriegers. Brennender Alkohol spritzte in alle Richtungen davon, troff zu Boden und entzündete unzählige kleine Feuerchen. Das verdörrte Gras brannte wie Zunder. Die Flüßigkeit, die auf dem Rücken des Orklings zurückgeblieben war brannte nun lichterloh, helle Flammen loderten auf, dicke Rußschwaden kräustelten sich empor - der Krieger wusste nicht, wie ihm geschah. Wütend um sich schlagen versuchte er die Flammen zu ersticken, warf sich zu Boden, inmitten der kleinen Feuerhölle, die der restliche Alkohol entfacht hatte. Grunzend rollte sich der Krieger beiseite, sprang auf und taumelte ein Stück weit, ehe er sich wieder fing. Von der leeren Fläche schlugen nun die Flammen über auf das Dornengestrüpp, in dem sich Satura und Leon verborgen gehalten hatten. Blitzschnell sprangen sie auf und jagten davon, während der Orkling verzweifelt versuchte, seine zottige Haarpracht zum Verlöschen zu bringen. "Kar'Garak! Drukar Ikno!" "Iknorr!" dröhnte es hinter den beiden Flüchtenden. "Das wäre fast schiefgegangen!" rief der Junge Satura im Rennen zu. "Fast wären wir selbst gebraten worden!" "Aber eben nur fast." griente Satura neckisch und Leon erwiderte ihr schelmisches Lächeln. Er ergriff ihre Hand und gemeinsam stürzten sie davon, weg von den leiser werdenden Wut- und Schmerzschreien des Orkkriegers, auf die Felsenspitze im Süden zu. Me'Tal indessen hatte sich seine Mähne in einem Haufen staubigem Sand erstickt. Der Alkohol auf seiner Rüstung war verbrannt, nur Schrecken und Verwirrung und leichte Verbrennungen an der grünlichen Kopfhaut waren zurückgeblieben. Er sah zurück zu der Stelle, wo die Menschen versteckt gelegen haben mussten - das Gestrüpp war verbrannt, die verdorrte Erde verkohlt - die Spuren verwischt. Der Krieger entließ einen grausigen Schrei des Hasses in die dunstige Luft des Minentals. Satura und Leon blickten verwirrt und fast verängstigt zurück - und beschleunigten ihren Schritt. Die Menschen würden bezahlen. Mit einem heftigen Schlag seiner Axt ließ er den Felsblock, hinter dem sich die beiden versteckt gehalten hatten, zerbersten. Schweren Schrittes stapfte er davon, Kar'Garak hinterher - die beiden Menschen konnte er nicht mehr einholen, das wusste er. Aber in ihrer Festung saßen noch mehr dieser feigen Bastarde. Sie würden büßen, für die Schande, die ihre Brüder über den stolzen Me'Tal gebracht hatten. Mit erhobener Axt trottete er den Pfad in Richtung Festung davon. |
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16.07.2003, 10:29 | #685 | |||||||||||
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[GM] Drachenfeuer -
Noch immer in tiefster Nacht wurde Leon schließlich sanft von der Amazone geweckt. Er lächelte noch etwas schläfrig, richtete sich auf, rieb sich den Schlummer aus den Augen und gab ihr einen innigen Kuss. Er stapfte hinüber zu einem abgeflachten Felsblock, von dort sah er zufrieden zu, wie sich Satura auf dem Moos bettete. Nur wenige Momente später hatte der Schlaf sie bereits übermannt - und sie kuschelte sich tiefer in das trockene Stroh. Der Dieb indessen ließ seinen Blick schweifen - fast vollkommene Dunkelheit umgab sie, nicht einmal die Orks würden sie hier ausfindig machen können. Doch am Himmel strahlten klar die Sterne, auch wenn ihr Licht nicht reichte, den Erdboden zu erhellen. Der abnehmende Mond beleuchtete die Szenerie nur schwach und die Schatten erschienen in dem fahlen Licht nur noch schwärzer. Dennoch - jetzt, bei Nacht atmete Leon erleichtert auf. Die Luft war kühl und frisch und der dunstige Schleier schien sich aus dem Talkessel erhoben und verflüchtigt zu haben. Eine Weile saß der Dieb schweigend da, kratzte mit seinen Stiefeln willkürliche Muster in den staubigen Boden, als ihn sein Blick gen Osten führte. Fast übergangslos schien sich hinter den hoch aufgetürmten Felskuppen ein sanftes Licht zu schleichen. Er starrte das Schauspiel wie gebannt an - unmerklich wurden die Felsspitzen im Kontrast dunkler, der Himmel dahinter nahm ein weißliches, helles Gelb an und von einer Sekunde auf die andere erhob sich der schimmernde Feuerball, Leon kniff geblendet die Augen zusammen und wandte seinen Blick ab. Mit jeder Minute breitet sich der Lichtschein aus, huschte über Hügel und Bergrücken und füllte alsbald das ganze Tal mit fahlem, kühlen Licht. Der junge Dieb blickte zu Satura - sie schlief, ruhig und entspannt. Er war froh, sie so und nicht anders vor sich zu sehen. Ein wenig trübsinnig dachte er an den Morgen in der Taverne ... Schweigend erhob er sich von seinem Felsbrocken, stapfte langsam zu der Amazone hinüber und blieb stehen, ein wenig über sie gebeugt. Mit einem Lächeln kam er ihrem Gesicht noch ein Stück näher, gab ihr einen zärtlichen Kuss und strich ihr über die Wange - sie schien die Berührung kaum zu bemerken. Ein wenig unsanfter ruckte er ihr an der Schulter und schämte sich fast, ihre wohlverdiente Ruhe zu stören ... Sie schlug die Augen auf und blickte ihn aus zusammengekniffenen, schläfrigen Augen an. "Ich glaube, es ist Zeit, dass wir weitergehen ..." |
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16.07.2003, 16:50 | #686 | |||||||||||
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Regeldiskussion #11 -
Naja gut, es gibt heutzutage so weit ich weiß auch Sehnen aus Draht, aber ich bezweifle, dass sie damals in der Lage waren, Metall so und genau so zu formen. Aber vor allem wenn man eine Muskelfaser/Sehne nimmt und mit mit Eisenspähnen einreibt bringt das net wirklich was, außer dass das Gewebe kaputt geht ... und Fett als Klebstoff, naja, das macht eher alles glitschig. Ich glaube nicht, dass man eine eingefettete Sehne wirklich gut spannen kann, da sie einem schon auf halbem Weg aus der Hand flutscht. Aber das mit ner Sehne/Muskelfaser finde ich gar nicht so schlecht. |
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17.07.2003, 00:40 | #687 | |||||||||||
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Regeldiskussion #11 -
wirklich? naja, vielleicht nicht wirklich eisen aber ich dachte, es gäbe bei bögen oder armbrüste auch drahtsehnen bspw. bei einer armbrust muss die sehne nicht wirklich elastisch sein - sie wird bspw. per kurbel gespannt und dann zurückgeschleudert. >>> daher dachte ich, dass dasselbe auch auf bögen zutrifft aber ehrlich gesagt kenne ich mich in sachen armbrüsten und bögen nicht soooo sehr aus. vielleicht stimmt auch das mit den armbrüsten nicht nur eins kann ich mit sicherheit sagen: fett hilft beim spannen einer sehne nicht wirklich ... :D |
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17.07.2003, 09:59 | #688 | |||||||||||
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Das Amazonenlager #13 -
Noch immer etwas schlaftrunken stapfte der junge Dieb vom Gästehaus aus über den großen Platz, in Richtung zum eigentlichen Amazonenlager. Er blickte sich fragend um, setzte mehrmals an, eine vorbeieilende Amazone zu fragen, fand aber nie den rechten Augenblick dazu. Schließlich zuckte er mit den Achseln und schlenderte im Lager umher. Ein wenig unschlüssig blieb er vor ein paar Häusern stehen. Zwischen einer kleineren Hütte und einem großen Lagerhaus quetschte sich ein weiteres Haus - die Wände waren rußgeschwärzt und Leon konnte einen Amboss durch den Türspalt ausmachen - aber keine Hämmergeräusche. Zögerlich stapfte er hinein und sah sich um. "Hallo?" Wo steckten die Schmiede des Lagers, wenn er sie mal brauchte? Scharrend zog er die Schwarzerzklinge aus ihrer abgegriffenen Lederscheide und blickte sie an, als könne sie ihm eine Antwort darauf geben. Seufzend stapfte er wieder aus dem Haus heraus, ließ sich auf einer Bank direkt davor niedersinken und grübelte, was zu tun sei. Gedankenverloren fuhren seine Fingerspitzen über die Klinge und ein schmaler Schnitt tat sich auf. Zu was wäre das Schwert erst fähig, wäre es restauriert, auf Vordermann gebracht und auf Hochglanz poliert? |
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17.07.2003, 14:55 | #689 | |||||||||||
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Das Amazonenlager #13 -
Er lächelte sie ein wenig überrascht an, nickte dann jedoch, nachdem sie sich wieder von ihm gelöst hatte. "Ja, du magst recht haben - obwohl ich allmählich auf den Geschmack komme." meinte er spöttisch. Mit einem Schaudern dachte der junge Dieb an das Wargfleisch zurück. "Naja, ich habe doch dieses Schwert bei den Goblins gefunden -" er zog die Klinge mit der Linken ein Stück aus ihrer Scheide an seiner rechten Hüfte hervor. "- und die Schneide ist noch verdammt scharf. Schwarzerz wird zwar nicht dieselben Fähigkeiten zugeschrieben wie dem Erz aus Khorinis, aber besser als Eisen ist es allemal. Du siehst ja, wie übel zugerichtet das Schwert ist - ich hatte gehofft, es etwas ausbessern lassen zu können, aber die Schmiedin ist nicht im Lager." Leon blickte sich fast suchend auf dem Platz vor der Schmiede um und sah dann wieder zu Satura. "Gut - bis sie wieder hier ist kann ich wirklich Nützlicheres machen, als faul auf 'ner Bank rumzusitzen." Er grinste, erhob sich mit gespielter Schwierigkeit und fiel der Amazone entgegen, wie ein alter Greis, dem man den Stock entrissen hatte. Schwer ließ er sich gegen sie fallen, nur um sie zu umarmen und ihr einen innigen Kuss zu geben. "Wie hast du geschlafen? Du lagst so friedlich da, darum wollte ich dich nicht wecken ..." |
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17.07.2003, 15:26 | #690 | |||||||||||
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Das Amazonenlager #13 -
"Was immer du willst." griente der junge Dieb und ließ sich von der Amazone hinter sich herziehen. Er löste seine Hand schließlich von der ihren, beschleunigte seinen Schritt etwas und ging nun schnell neben ihr her. "Was Kräuter angeht musst du mir schon sagen, was taugt und was nicht." Leon grinste schief. Ohne weiter viele Worte zu wechseln gingen sie über den großen Platz und näherten sich dem Tor. Leon grübelte ein wenig. Dass Saria mitkommen sollte war ihm schon gestern ein Dorn im Auge gewesen. Anfangs hatte er sie nur für eine würdige, wenn auch lästige Konkurrentin gehalten, aber seit dem Vorfall mit dem Illusionszauber - und dabei wusste der Dieb vom Großteil ihrer Manipulation nicht einmal. Ein wenig trotzig scharrte er mit seinem Stiefel durch den Sand bei den Gedanken an die junge Diebin. Mit Sicherheit würde sie irgendwelche Probleme machen. Satura warf Leon einige fragende Blicke zu, offenbar hatte man ihm seine Gedanken besser ansehen können, als es ihm lieb war. Er zwang sich zu lächeln und zerstreute ihre Bedenken mit einem Kuss auf die Wange. Jetzt gab es erstmal Wichtigeres zu tun, als über die kleine Hexe nachzudenken - Proviant war zu sammeln. Während die beiden nun die ersten Ausläufer des Waldes erreichten kamen Leons Gedanken auf Lehna - war nicht sie die viel größere Bedrohung? Er überlegte - war das Ritual wirklich ein voller Erfolg gewesen? Egal - jetzt musste er also auf der Hut vor zwei Menschen sein. Schöne Aussichten. Satura nahm wieder seine Hand und zog ihn vom Pfad weg, mitten in das Unterholz des Waldes. Seufzend ließ er es geschehen. Wenigstens sie schien recht unbekümmert zu sein. |
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17.07.2003, 16:49 | #691 | |||||||||||
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Die Küstenebene -
"Bah, von Pilzen kriege ich immer Magendrücken ..." grummelte der junge Dieb, als er Satura hinterhertrottete. Sie ließ sich gerade in die Hocke sinken, zückte einen kleinen Dolch und schnitt einen der Pilze großzügig ab, das untere Ende in der Erde belassend. "Ach was, wenn du Hunger hast wirst du darüber ganz anders denken." griente sie, sah dann wieder zu den Pilzen und schnitt den nächsten ab. "Die feinen Wurzeln sollte man ganz lassen - sie schmecken sowieso nicht, und wenn du sie im Boden lässt können sie neue Pilze hervorbringen." Wunderbar ... dachte Leon misslaunig, als er sich neben ihr auf die Knie sinken ließ und damit begann, mit einem langen Dolch Fruchtkörper von Wurzeln zu trennen. Satura füllte die Pilze in einen seperaten Beutel ab, erhob sich - Leon tat es ihr gleich - und sah sich um. "Siehst du noch etwas?" Der Dieb ließ seinen Blick einen Augenblick schweifen. "Ja." meinte er schließlich, zog sirrend sein matt schimmerndes Langschwert hervor und stapfte ohne ein weiteres Wort in ein nahes Gebüsch hinein, in dem er etwas entdeckt zu haben schien. Gequieke und Grunzen folgte, ein markerschütterndes Kreischen, das plötzlich abbrach - unterbrochen von einem Knacken. Nur Augenblicke später kam Leon wieder aus dem Gestrüpp hervorgebrochen, in der einen Hand seine Klinge, von der helles Blut perlte, mit der anderen zog er eine erlegte Molerat hinter sich her. "Ich schlage vor, wir salzen das Viech ein - Pökelfleisch hält sich beinahe ewig. Von ein bisschen was könnten wir uns heute auch noch 'nen Kräuterbraten machen, oder?" In freudiger Erwartung rieb sich der Junge über den Bauch. Moleratfleisch war immer noch besser als Ratte oder Warg - und vor allem, wenn Satura sie würzte ... er grinste sie vielsagend an. |
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18.07.2003, 07:37 | #692 | |||||||||||
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[GM] Drachenfeuer -
Leon saß eine Weile im Schatten des Stollens und spähte zum Höhleneingang, wo sich Satura, hoch aufgerichtet, auf ihren Wachtposten begeben hatte. Er seufzte ein wenig, legte sein Lederbündel leise klappernd ab und kroch durch die Reihen der Gefährten, bis er auf gleicher Höhe mit Satura war. Noch immer schweigend erhob er sich, gab ihr wortlos einen Kuss auf die Wange und lehnte sich locker gegen die Felswand, hier am Abbruch der Höhle. Eindringlich, fast skeptisch musterte er sie. "Warum schläfst du nicht?" raunte sie ihm im Gegenzug zu. "Ich kann später noch genug Zeit verschlafen." meinte er lächelnd. "Ich will dich neben mir wissen, Liebes." Fast beiläufig warf er einen Blick hinaus in die schroffe Wildnis der Gebirgslandschaft. "Bitte sage mir, warum du Saria mitnehmen wolltest." Er legte seinen Kopf schief und sah sie fragend an. Als sie nicht gleich antwortete fuhr er fort. "Weißt du, seit der Sache mit der ... Verzauberung bin ich uneins über sie. Sie könnte mich nochmal verhexen und ich wüsste es nicht einmal." Wie recht er damit hatte, ahnte er nicht einmal. "Ich weiß nicht, ob ich ihr hier nach noch vertrauen kann ..." ... vor allem, wenn man die anderen Punkte über Saria im Gedächtnis hat. Der Junge murmelte etwas undeutliches. Er hatte Saria nicht verpfiffen, ihr nicht weiter geschadet, ihr sogar geholfen. Nicht ganz uneigennützig, okay, aber dass sie es ihm so heimzahlte? Wer konnte ahnen, wozu sie in der Lage wäre, würden sie wirklich auf einen Schatz stoßen ... Mit einem Seufzer ließ sich der Dieb zurücksinken. Er spähte hinaus in die Dunkelheit und war nicht wenig überrascht, bereits den ersten, fahlen Sonnenschein im Osten erkennen zu können. "Wird es nicht langsam Zeit, die Schicht auszuwechseln?" sagte er mit einem matten Lächeln. |
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18.07.2003, 13:27 | #693 | |||||||||||
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[GM] Drachenfeuer -
Der junge Dieb tauchte unter einer heranbrausenden Vogelfrau hinweg, richtete sich blitzschnell wieder auf, wandte sich um und ließ seine Klinge zischend durch die Luft schnellen - doch die Harpyie war bereits außer Reichweite. Ein unmenschlicher Schrei machte Leon auf die verwundetet Harpyie aufmerksam, die, von Satura ablassend, auf Blutfeuer zuschnellte, die ihr einen Pfeil in den Rücken gejagt hatte. Er setzte ihr nach und hieb ihr von oben herab den Rücken entzwei. Kreischend sackte die Kreatur in sich zusammen, schlug an der steilen Felswand auf und torkelte unkontrolliert in den Abgrund hinunter. Rechts von sich hörte er das Scharren von Stahl auf Horn - mit heftigen Schlägen versuchte Satura, die Schläge zweier weiterer Harpyien abzuwehren. Leon sprang hinzu und gab ihr Deckung vor einer der Bestien - mit einem glucksenden Krächzen brach die erste Harpyie in sich zusammen, als Satura sie nun ungestört beharken konnte. Nur einen Augenblick später kreischte die zweite auf, als Leons Stahl sie durchbohrte. Wild blickte er sich um - es musste fast ein Dutzend sein, dass über die Gruppe hergefallen war, Blutfeuer und Saria schossen einige vom Himmel, während Esteron und Lehna, genau wie Satura und Leon, sich gegenseitig verteidigten und so die Reihen der Harpyien Stück für Stück lichteten. Leon sprang überrascht zurück, als ihn ein Schlag in die Magengrube traf - die scharfen Harpyienklauen kratzten nutzlos an seiner Filzkleidung herab, bevor Satura der Bestie in die Hüfte stach. Kreischend ließ die Harpyie von ihnen ab und versuchte davon zu flattern, langsam an Höhe gewinnend - wie von einem Knüppelschlag getroffen stürzte sie vorwärts und fiel dann hilflos in die Tiefe. Leon blickte zur Seite und sah, wie Saria ihren Bogen langsam sinken ließ. Zwei weitere Harpyien machten sich davon, das Schicksal ihrer Schwestern nicht teilen wollend, flatterten über die Köpfe der Gruppe hinweg und verbargen sich hinter dem Bergrücken. Krächzend und kreischend entfernten sie sich auf ihren weiten, verfilzten Spannen. |
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18.07.2003, 14:03 | #694 | |||||||||||
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[GM] Drachenfeuer -
Leon stapfte schweigend eine Weile neben Satura her, vor ihnen Blutfeuer und Saria, hinter ihnen Esteron und Lehna. Und dieser Gardist. Der junge Dieb warf ihm einige, misstrauische Blicke zu, beließ es jedoch dabei. Er blickte wieder nach vorne und sah, wie sich am Himmel dunkle Wolkenberge zusammenballten. Etwas unsicher blickte er sich um. Als er früher im Wald unterwegs gewesen war, hatte er schon einige Unwetter in Gebirgen miterlebt - und wusste, dass mit ihnen nicht zu spaßen war. Sie konnten plötzlich aufziehen, ihre nasse Ladung herabregnen lassen und sich dann ebenso schnell wieder auflösen. Und ein Gewitter konnte tödliche Folgen haben, hier oben. Leon warf der Amazone neben sich einen vielsagenden, besorgten Blick zu, den sie jedoch nicht richtig zu deuten schien. Zärtlich erwiderte er ihren Kuss. Der Gebirgspfad wandte sich nun um einen Steilabbruch herum und führte dann ein Stück steil am Hang empor, ehe er sich wieder abflachte und in weiten Serpentinen auf einem Geröllfeld wieder an Höhe gewann. Hier und da vernahm der Dieb das Geräusch von Stein auf Stein. Die Gruppe trat einige Kiesel los, doch das allein konnte nicht der Grund für die Geräusche sein. Er blieb abrupt stehen und lauschte angestrengt. Vernahm er nicht das leise Flattern von Flügeln? Das hämische, krächzige Lachen, das er erst vor wenigen Minuten gehört hatte? "Bleibt mal stehen!" forderte er die anderen auf. "Bleibt stehen und lauscht - ich glaube, die Harpyien kommen zurück." Doch nichts geschah. Die anderen winkten ab und stapften wieder weiter, doch der Junge blieb noch immer unschlüssig stehen. Wenn es Harpyien waren, wieso griffen sie dann nicht an? Oder flohen? Oder taten irgendwas? Klackernd klopfte ein kleiner Felsbrocken über den Geröllhang hinweg, auf dem der Serpentinenpfad verlief. Dann noch einer. Und da wusste Leon, was die Vogelfrauen vorhatten. "Bringt euch in Sicherheit!" schrie er verzweifelt, wurde jedoch schon von den Geräuschen übertönt, die vom Hang herunterdröhnten. Die anderen blickten irritiert nach oben, doch Leon riss Satura mit sich, stieß die anderen vorwärts und trieb sie ein Stück abseits des Pfades, weg vom Geröllfeld, hinein in ein dorniges Gestrüpp. Schmerzhaft bohrten sich die Stacheln in seine Haut, doch er trieb sie weiter. Im nächsten Moment rauschte eine Welle aus Stein über den Hang hinunter, Querschläger flogen durch die Luft und schlugen sich durch das Gestrüpp, in dem sich die Gruppe verborgen hielt. Mit lautem Donner ging die Lawine über den Rand des Hanges hinweg und rauschte die Steilwand entlang hinab ins Tal. Hämisches Krächzen und Lachen, das Flattern großer Flügel und das Scharren scharfer Klauen. Die beiden entfleuchten Harpyien glitten über den verheerten Hang, spähten eine Weile und flogen davon, als sie keine Anzeichen der Menschen erkennen konnten. Nur zögerlich brach die Gruppe wieder aus dem Gestrüpp hervor. In der Ferne rollte ein Donner aus. Tief unter ihnen setzte die Lawine ihren Weg durch ein bewaldetes Tal fort, ehe sich ihre Gewalt zu verlieren drohte. |
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18.07.2003, 17:46 | #695 | |||||||||||
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[GM] Drachenfeuer -
Die kleine Gruppe arbeitete sich über den von Felsen überrollten Hang empor, vom alten Pfad war nichts mehr zu erkennen und so kletterten die Sieben von einem Brocken zum nächsten. Immer wieder hielt der junge Dieb inne und blickte sich um - das Gewitter kam näher, Donner hallten über den Berg und irgendwo in der Ferne hingen Regenschleier im Himmel. Seufzend richtete Leon seinen Blick wieder auf die zerborstenen Felsen vor sich und machte den nächsten Schritt. Blutfeuer trieb sie immer mehr an, wahrscheinlich hoffte sie in Kürze einen Unterstand finden zu können - denn sich hier vom Gewitter überraschen zu lassen wäre das letzte, was sie sich wünschen könnten. Mindestens eine volle Stunde stapften und kletterten die Sieben über das zerklüftete Geröllfeld, als Blutfeuer schließlich aufrecht stehenblieb. Leon und die anderen kamen ihr nach und atmeten erleichtert auf: Vor ihnen lag der Grad der Bergkette. Sobald sie diese Wegstrecke hinter sich gebracht hätten, würde der Pfad hinab in das Tal der Dolmen führen - in Sicherheit vor dem Unwetter, das sich rund um sie herum zusammenbraute. Mit leichtem Schritt stapfte Leon hinter Blutfeuer her, wurde ein wenig langsamer und wartete, bis Satura zu ihm aufgeholt hatte. Nebeneinander näherten sie sich jetzt dem Grad, zu beiden Seiten fiel der begraste Hang steil ab und in seiner Mitte zog sich ein schmaler, erdiger Trampelpfad. "Vorsichtig jetzt." ermahnte Blutfeuer die anderen. "Tretet nicht aufs Gras, es ist zu rutschig für einen sicheren Halt. Kommt ihr einmal ins Straucheln geht es nur noch bergab." Leon nickte bestätigend, reihte sich hinter Satura ein und stapfte den schmalen Pfad entlang, fast mehr auf die Amazone vor sich als auf seine eigenen Füße achtend. Etwas irritiert blieb er stehen, wischte sich über die Stirn und blickte besorgt zum Himmel. Ein erster Regentropfen. Fast unmerklich beschleunigte er seinen Schritt und stapfte wieder hinter Satura her. Hoffentlich hielt das Wetter noch, bis sie wenigstens den Grad hinter sich gebracht hatten ... |
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18.07.2003, 18:31 | #696 | |||||||||||
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[GM] Drachenfeuer -
Die kleine Gruppe teilte sich auf und schwärmte aus, durch das gesamte Tal. Leon begutachtete die Felsbrocken mit gemischten Gefühlen. Wie waren sie hierhergekommen? Wer hatte sie so aufgestellt, so angeordnet? Und vor allem, wozu? Hier und da rankten sich wilde Gräser die Brocken empor, an vielen Stellen hatten die Pflanzen Risse ins Gestein gesprengt. Sie mussten uralt sein. Unwillig wischte sich der Junge eine nasse Strähne aus den Augen. Seine Haut war klitschnass und seine Schürferklamotten hingen, vollgesogen mit Wasser, schwer an seinen Schultern. Er stolperte ein paar Schritte weiter, auf der Suche nach einem Unterstand. Irgendwo in dem etwa fünfhundert Meter im Durchmesser zählendem Tal taten sechs andere Menschen dasselbe. Etwas überrascht blieb der Dieb stehen. Vor ihm zog sich ein Steinkreis, auf einem niedrigen Hügel. Die Felsen waren hier genauso verwittert und zerborsten, doch sie schienen mit voller Absicht so platziert zu sein. Sie umschlossen einen grob behauenen Steinquader. Unsicher stapfte Leon ein paar Schritte darauf zu und besah ihn sich von oben bis unten. In der Mitte seiner Oberseite war eine schmale Kuhle eingelassen. Daraus stak ein steinernes Gebilde hervor, es erinnerte an eine Gabel mit zwei Zinken. Sie schienen eine Fassung zu bilden - und irgendwie kam dem Dieb die Form bekannt vor, doch er konnte sie nicht recht zu ordnen. An einer Seite lief das Gebilde zu einer Art Felsblende zu, es erinnerte Leon an eine Schießscharte. Er kratzte sich am nassen Kopf. Plötzlich horchte er auf. Hatte er nicht eben einen Ruf gehört? Der Laut wiederholte sich. Der Junge lief in die Richtung davon - hoffentlich hatte jemand einen trockenen Unterstand gefunden. Während er lief machte er sich ein Bild von dem Weg, um zurück zu diesem seltsamen Altar zu finden. Er stolperte durch den Regen und vergaß bald alles andere - er wollte nur noch raus aus der Nässe. Erleichtert erkannte er, dass die Stimmen seinen Gefährten gehörten. Offensichtlich hatten sie sich wieder gesammelt und einen Unterschlupf gefunden ... |
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18.07.2003, 19:11 | #697 | |||||||||||
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[GM] Drachenfeuer -
Die Hütte tauchte so plötzlich vor seinen Augen auf, wie es der Steinkreis getan hatte. Und genauso plötzlich schloss sich hinter ihm die Wand aus grauen Schlieren wieder. Er stolperte die letzten Schritte und trat erleichtert in die Hütte hinein. "Ist ja gut, ich bin ja da ..." griente er, Satura flüchtig auf die Wange küssend. Ein paar Schritte weiter in der Hütte riss er sich das Oberteil seiner Schürferrüstung vom Leib und warf achtlos das Lederbündel ab. Erleichtert atmete er auf, als ihm nur noch die Schürferklamotten völlig durchnässt am Leib hingen. Einen Augenblick später fröstelte ihn bereits. "Wir werden uns alle noch den Tod holen, wenn wir hier rumstehen, völlig durchnässt." Satura deutete wortlos und matt lächelnd auf den Herd und das Feuerholz daneben. Sie schafften ein paar Holzscheite in die kleine Luke, Satura holte wieder ihr Zunderzeug hervor und nur einen Augenblick später brannte ein wärmendes Feuerchen. Die kleine Gruppe drängte sich eng um den Herd, aus dem der angenehme, rötliche Feuerschein drang. Keiner fragte mehr, woher das Häuschen stammte - sie waren einfach froh, dass es hier war. "Glaubst du, es ist hier?" raunte der Dieb Satura zu, die neben ihm hockte. Im selben Atemzug zog er sie noch ein Stück näher an sich und strich ihr eine nasse Strähne aus dem Gesicht. Ein wenig bereute er es, soviele Leute um sich zu haben. Von draußen drang das Rauschen des Regens durch das alte Strohdach. Doch noch hielt es dem Prasseln stand. |
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18.07.2003, 20:14 | #698 | |||||||||||
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[GM] Drachenfeuer -
Fröhlich mampfte der Dieb auf seiner Knolle herum. Die Kälte und der Hunger ließen das schon so leckere Gewächs gleich nochmal so gut schmecken. In der anderen Hand hielt er ein Stück Moleratfleisch, selbst gefangen, gewürzt, eingepökelt und neu gebraten. Abwechselnd biss er von der Wurzel und der Keule ab und blickte fröhlich in die Runde. So hatte er sich das Ganze vorgestellt: Ein Dach über dem Kopf, gutes Essen - und am wichtigsten von allem, Satura an seiner Seite. In diesem Moment schmiegte sie sich wieder eng an ihn, er legte ihr sanft den Arm um die Schulter und hielt ihr die Moleratkeule hin. "Naja, es könnte schon so sein. Aber was hätte dann der Rest der Legende zu bedeuten? Was die seltsamen Schriftzeichen, am Kartenrand?" meinte er schließlich, auf seine Frage zurückkommend. Als Satura das Fleisch ablehnte und auf ihr eigenes Stück wies zuckte er die Schultern und biss einen großen Happen ab. "Vor allem aber sieht mir dieses Tal nicht nach einem Grab aus. Ich habe einen alten Altar entdeckt, nichts aber von einem Grufteingang oder sowas, sieht aus wie eine Opferstätte -" Leons Blick fiel zufällig auf Saturas Amulett, das locker in ihrem Ausschnitt baumelte. Etwas machte Klick in ihm. "- aber irgendwie habe ich das Gefühl, es hätte mehr damit auf sich." Er schluckte seinen Verdacht hinunter und blickte stattdessen schweigend auf den Drachen oder zumindest grob in diese Richtung und beschloss, das Ganze auf Morgen zu verschieben. "Ich bin jedenfalls dafür, dass wir uns diesen Altar näher ansehen. Und vielleicht noch einmal Sagittas Abschrift, wenn wir keinen Hinweis auf dieses Grab finden." |
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18.07.2003, 21:10 | #699 | |||||||||||
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[GM] Drachenfeuer -
Leon blickte ein wenig verwirrt zwischen ihrem Amulett, ihrem Ausschnitt und dem Rand der Karte hin und her. "Es ist so einfach! Die Karte sagt es uns doch ganz deutlich!" Satura blickte ihn etwas verstört an. "Auf dem Opferaltar befindet sich eine steinerne Halterung, eine Fassung für etwas. Ich hatte schon gedacht, mir käme die Form bekannt vor." Er deutete auf ihr Amulett. "Das ist dieses kleine Drachengetier." Jetzt wies der Dieb auf das Symbol am Kartenrand. "Und der Kringel, der Kreis muss für die Halterung stehen." Breit grinsend deutete er auf das letzte Symbol. "Beides gehört zusammen. Wir müssen nur das Amulett einlegen und -" - ja und was? Würde sich eine Falltür auftun? Würde Chiara erscheinen und ihnen das Schwert und ihre besten Glückwünsche geben? Lächerlich. Es musste noch irgendetwas dabei sein. Trotzdem fühlte er sich, als wäre seiner Hoffnung ein Dämpfer verpasst worden. "Naja. Ich finde, wir sollten Morgen hingehen und schauen, ob das Amulett hineinpasst. Vielleicht habe ich mich auch nur verguckt, sonderlich gut war die Sicht ja ohnehin nicht." Nein, er war sich sicher, es würde passen. Aber er glaubte nicht, damit irgendetwas erreichen zu können. Er wollte Satura nicht unnötigerweise zuviel Hoffnung machen, die doch nur enttäuscht würde. Einen weiteren Bissen später kaute er wieder auf der Knolle herum. |
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19.07.2003, 10:22 | #700 | |||||||||||
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[GM] Drachenfeuer -
Leon blickte sich hilflos in dem dunklen Gewirr aus Nebelschlieren und wehenden Ästen um. "Was ist geschehen? Wo ist Satura?" rief der Dieb gegen den Wind an, seine Stimme wurde hinfortgeweht, kaum, dass sie seine Kehle verlassen hatte. "Lehna! Wo seid ihr?" hörte er Esteron verzweifelt und gegen den Wind beinahe stumm rufen. Auch die anderen riefen ihre Namen, doch kaum verließen die Worte ihre Münder, wurden sie auch schon vom Heulen des Sturms verschlcukt. "Satura!" stimmte der Dieb in das hilflose Rufen mit ein. Nasskalte Finger berührten Leon an Gesicht, Armen und Händen und ihn fröstelte. Unsicher stapfte er weiter in die Richtung, in der Satura verschwunden war. Der aufgeweichte Modder schmatzte unter seinen Füßen, schien ihn festzuhalten, hinabzuziehen. Mit jedem Schritt wurde das Gefühl stärker, dass ihn etwas aufzuhalten versuchte. Blutfeuer, Saria, Esteron und Jori stapften dicht neben ihm durch den Nebel. Lehna war verschwunden - und sie hatten die Spur von Satura in der Düsternis verloren. Die Nebel verdichteten sich noch um sie herum. Plötzlich hielt der junge Dieb inne. Von irgendwo links von ihnen trieb der Wind eine klägliche Stimme zu ihnen herüber. Nicht nur Leon hatte es bemerkt - ohne zu zögern wechselte die Gruppe die Richtung und versuchte, Saturas Ruf zu folgen, den der Wind gnädig in ihre Richtung geweht hatte. |
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