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30.06.2003, 20:33 | #601 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Das Amazonenlager # 11 -
Leon streckte sich, und gähnte, als hätte er die letzten fünf Nächte kein Auge zugetan und richtete sich widerwillig auf. Er lag auf der Holzbank vor dem Gästehaus. Hier hatte er den ganzen Tag faul verbracht, ein Krug Bier in der Hand gehalten, ansonsten keinen Finger gerührt. Ein paar Amazonen hatten ihm skeptische Blicke zugeworfen, aber die hatte er ignoriert oder gar nicht bemerkt. Mit einem Grunzer richtete er sich auf, schwang sich herum und saß nun wie man üblicherweise auf einer Bank sitzt. Wo Satura wohl steckte? Den ganzen Tag über war sie irgendwo unterwegs gewesen, fast bekam Leon ein schlechtes Gewissen. Wer konnte wissen, wieviel sie geschuftet hatte, während er nur faul rumgehangen war? Zu seinem Ärger bemerkte er, dass sein Bierkrug leer war. Irgendwann am Nachmittag war er eingenickt und hatte wohl alles verschüttet. Zögerlich erhob er sich, wankte auf müden Beinen in das Gasthaus, stellte den Krug ab und schwankte wieder hinaus. Im düsterer werdenden Tageslicht blickte er sich auf dem Hauptplatz des Amazonenlagers um. Wo steckte sie? Entgegen dem Willen seiner ermatteten Beine setzte er sich in Bewegung um sie zu suchen ... |
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30.06.2003, 21:43 | #602 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Das Amazonenlager # 11 -
Leon's Schritte führten ihn in Richtung Strand - hier schien sich die Amazone gerne aufzuhalten, hier hatten sie trainiert, hier hatten sie Arm in Arm gelegen und hier hatte sie sich wohlig an ihn geschmiegt. Leise knirschte der Kies unter seinen Stiefeln, als er langsam den Strand entlang marschierte. Abrupt blieb er stehen. In einiger Entfernung, hinter einem Landarm, der sich in den Strand hineinschob hörte er metallisches Klirren. Wie von einem Schwertkampf. Der Junge beschleunigte seine Schritte und rannte fast, als er schließlich die Landzunge hinter sich ließ und freien Blick auf die Ausläufer des Strandes vor sich hatte. Hier war der Kies feiner, ja schon eher wie kalkweißer Sand fühlte er sich unter seinen schweren Schritten an. Sein Blick fiel auf zwei Frauen, die sich gerade ein akrobatisches Duell lieferten. Blitzschnell sprang die eine zurück, während die andere ihr mit dem Schwert nachsetzte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht - das war ja Satura! - und verlosch im nächsten Moment - und Lehna. Er ging langsamer, als er erkannt hatte, wen er vor sich hatte, näherte sich den beiden Frauen aber weiterhin. In diesem Augenblick hielten sie in ihrem Kampf inne und sprachen über irgendetwas - 'Donnra' schnappte der Junge auf, ehe er sich grinsend dazugesellte und ein leises Räuspern vernehmen ließ. "Immerhin weiß ich jetzt, warum du eine Amazone geworden bist. Kampflustig bist du ja." sagte er an Satura gewandt. Schien, als hätte ihr das tagelange Training mit dem Dieb noch nicht gereicht. Womit er den ganzen Tag verbracht hatte hielt er mal außen vor ... |
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30.06.2003, 22:22 | #603 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Das Amazonenlager # 11 -
Der junge Dieb grummelte unwillig. Den ganzen Tag trainiert? Verdammt, er war froh, dass er überhaupt noch auf beiden Beinen und halbwegs grade stand! Er sah zwischen Lehna und Satura hin und her. Schließlich seufzte er schwer und zog scharrend seine Klinge. Breitbeinig stellte er sich vor ihr hin, seine Stiefel gruben sich knirschend tiefer in den Kies ein. Er würde ihr keinen leichten Kampf liefern, das hatte sie nicht verdient ... Schließlich zog die junge Frau auch ihre Klinge und blickte den Dieb ein wenig unsicher an. Ein kaum merkliches Flackern zuckte durch Leon's Augen. Sie würde bezahlen für ihre Taten. Schließlich waren beide bereit. Leon wartete noch einen Augenblick, dann stürzte er vor. In einem schnellen Bogen zischte seine Klinge durch die Luft und traf hart auf das Schwert Lehna's. Blitzschnell setzte Leon hinterher, hieb schwer auf ihre Parade ein und ließ ihr gar keine Zeit, selbst zum Angriff überzugehen. Der Junge fühlte neue Kraft in sich erwachen, als er so mit der jungen Frau kämpfte. Wie er es bei Nathalie gesehen hatte ließ er sich zu Boden gleiten, parierte mit über den Kopf erhobenem Schwertarm einen Angriff Lehna's und schlug ihr mit einem heftigen Tritt beide Beine beiseite. Ungestüm Sand und Staub aufwirbelnd wich er zurück und sprang auf die Beine. Im nächsten Moment stürzte er wieder auf Lehna zu. War sie nur zu überrascht gewesen? |
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30.06.2003, 23:01 | #604 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 11 -
Ein siegessicheres Blitzen erschien in Leon's Augen, als er seine Linke zurückzog und, wie um Schwung zu holen, hinter seinen Rücken wandt, sämtliche Muskeln anspannte und im nächsten Moment einen einzelnen Hieb mit aller Kraft nach Lehna ausführte, die sich gerade wieder gefangen hatte und bereit zu parieren dastand. Hart prallten Stahl auf Stahl und die junge Frau wurde mitgerissen, als er seine Klinge durchzog, sie taumelte ein Stück, riss ihr eigenes Schwert herunter und verpasste dem Jungen einen schnellen Tritt gegen das Schienbein. Der knickte ein, stöhnte kurz auf, nutzte den Moment jedoch, um aus der Hocke heraus erneut nach ihr zu treten. Diesmal war sie vorbereitet, sprang ein Stück zurück und stand nun wieder sicher auf beiden Beinen, als der Junge sich aus seiner gebückten Haltung erhob. Erneut spannte er alle Muskeln an und wartete auf den günstigsten Zeitpunkt. Lehna lauerte, genau wie er, auf einen Fehler des Gegenübers. Schließlich beging der Junge den Fehler, zuerst anzugreifen, wandelte ihn jedoch in einen Vorteil: Er stürzte auf sie zu, wirbelte seine Klinge durch die Luft und tauchte im letzten Augenblick weg. Die junge Frau hatte sich zum Gegenangriff bereit gemacht und war auf dieses Ausweichmanöver nicht vorbereitet gewesen. Ein fieses Grinsen huschte über Leon's Gesicht, als er sich neben ihr wieder aufbaute und ihr einen heftigen Hieb mit dem eisernen Ellenbogenschützer in die Seite verpasste. Sie keuchte, taumelte ein Stück und fing sich wieder, gerade in dem Moment, als der Junge erneut auf sie einzuschlagen begann. Schnelle, aber schwache Schläge prasselten auf ihre Parade nieder, sie wich einen einzigen Schritt zurück und stolperte über einen Felsbrocken im Weg. Der Junge brach seine Attackenkette ab, holte weit aus und schlug mit einem unterdrückten Brüllen zu - klirrend trafen die Schwerter aufeinander, scheppernd flog Lehna's beiseite, wirbelte durch die Luft und kam, leise durch die Luft singend im feinen Kies auf. Demonstrativ hielt der Junge ihr seine Klinge an den Hals, ehe er sie beiseite schob und ihr halbherzig aufhalf. Unter das schadenfrohe und spöttische Lächeln, das auf seinen Lippen lag, schien sich fast so etwas wie Zufriedenheit zu mischen. Fast als wäre mit seinem Sieg eine Schuld abbezahlt. Unerwartet höflich humpelte er zu Lehna's Schwert hinüber - ihr Tritt hatte ihn härter getroffen, als zunächst angenommen - , bückte sich danach, hob es auf und reichte es ihr, es an der Klinge haltend, den Griff zu ihr gewandt. |
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01.07.2003, 18:32 | #605 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Das Amazonenlager # 11 -
Nebeneinander saßen Satura und Leon auf einer der groben Holzbänke und spähten ein wenig durch die Wirtsstube. Mal wieder war nicht allzuviel im Inneren des Gasthauses los, Jamira stand wie üblich hinter der Theke und wischte mit einem Tuch frischgespülte Tonkrüge aus, eine kleine Gruppe Amazonen saß abseits und plauderte über irgendetwas, hin und wieder geschüttelt von Gekicher, doch ansonsten war es hier drin leer und still. Der Junge fragte sich, was in Satura vorging. Sie saß da und schien in eigene Gedanken versunken zu sein. Ein wenig hoffte er, Lehna nicht zu heftig attackiert zu haben - weniger wegen der jungen Amazone selbst, als wegen des Eindrucks, den das auf Satura hatte machen können. Aber die kleine Hexe hatte es verdient, mindestens das, rief sich Leon in Erinnerung. Unvermittelt sah Satura auf und blickte ihn einen Augenblick an, ehe sie sagte: "Inzwischen ist es fast Vollmond. Du weißt ja von meinen Salben." Leon nickte etwas zögerlich. "Naja, bei Vollmond gesammelte Kräuter entwickeln ganz besondere Heilkräfte - etwas, was ich noch bei Cord gelernt habe." Einen Augenblick schweifte ihr Blick ab, als dächte sie über ihren verlorenen Oheim nach, ehe sie wieder zu Leon sah. "Na, jedenfalls wollte ich dich fragen, ob du Lust hättest mich beim Sammeln zu begleiten. Vielleicht treffen wir ja wieder auf eine Molerat." meinte sie noch, neckisch grinsend. Der Junge grübelte einen Augenblick nach. Außerhalb der schattigen Gaststube war es sehr heiß, warum also nicht den kühlen Schutz des Waldes suchen? Außerdem wollte er soviel Zeit mit der Amazone verbringen, wie möglich ... Also nickte er, fast zeitgleich erhoben sich die beiden und schlenderten nach draußen. Nur Augenblicke später gingen sie dicht an dicht über den Hauptplatz des Amazonenlagers, durchschritten das Tor und machten sich auf den Weg in den Wald. Die sonst so heiße Sonne ließ in diesem Augenblick ein wenig an Kraft nach, und als der junge Dieb schließlich kurz nach Satura in den Schatten des Waldes eindrang fuhr ihm ein Schwall von Kälte entgegen. Er fröstelte ein wenig, blickte sich in der Düsternis unter den Bäumen um und beschleunigte dann seine Schritte, um zu Satura aufzuholen ... |
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01.07.2003, 21:20 | #606 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Die Küstenebene -
Der junge Dieb blickte auf, doch Satura sah noch immer vor ihnen zu Boden. Sie nahm es ihm also doch übel. Natürlich, er konnte es auch verstehen. Sie hatte ja nicht gesehen, wie Lehna gemordet hatte und - Wenn man vom Teufel spricht. dachte Leon missgelaunt, als Lehna aus dem Gebüsch hervortrat, dicht gefolgt von dem jungen Wanderer aus Gorthar. Mit einem freundlichen Lächeln grüßte er Esteron und versuchte seine Miene auch bei Lehna noch aufrechtzuerhalten, was diesmal sogar einigermaßen gelang. Satura musterte den Wanderer eingehend und begutachtete seine Wunden, ehe er sie beisete zog, ein wenig abseits vom Pfad ins Dickicht. Toll. Ein Stück entfernt von ihm saß Lehna auf einem Baumstumpf und spähte missmutig in der Landschaft umher. Eine Weile ignorierte der Dieb sie einfach, ehe er sich direkt an sie wandte: "Und, wie geht's dir und Esteron?" Ein leises Zischen hatte sich unbeabsichtigt in seine Stimme gemischt. Um etwas von seiner Schärfe zurückzunehmen fügte er noch hinzu: "Ich hoffe, ich war gestern nicht zu rabiat. Satura meinte, ich solle mit allen Tricks arbeiten - wirkliche Feinde -" er betonte es etwas zweideutig "- würden auch keinen fairen Kampf führen." Er warf ihr einen letzten, misstrauischen Blick zu, ehe er seinen Blick durch den Wald schweifen ließ. Allmählich wurde es düster im Schatten der Bäume rund um sie herum. |
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01.07.2003, 21:39 | #607 | ||||||||||||
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[G][M-Story]Suicide Commando -
Mit einem Fluch schob der Trenchcoatler das Funkgerät zurück in seine Manteltasche. Er war rehabilitiert. Was immer hier vor sich ging, es war Grund genug für den Rest des Antiterrorteams, keinen Mucks mehr von sich zu geben. Wohl oder übel, die Schreibtischhengste mussten ihn wieder einsetzen. Und jetzt war es an ihm, das kleine Mädchen zu retten, rauszufinden, was mit der Spezialeinheit passiert war und das Beutegut zu sichern. Scheiße. Mit ein paar Gesten und knappen Befehlen ordnete er an, die acht Männer aus dem Van zu holen, außerdem noch Kruger. Jetzt brauchten sie jeden, noch so Präsi-loyalen Mann. Vier der Bullen machten sich auf den Weg, seine Befehle auszuführen während er mit dem Rest das Zwischenlager abbrach, sämtliche Werkzeuge und technischen Hilfsmittel zusammenpackte und sich daran machte, tiefer in das Kastell einzudringen. Es wurde Zeit, sich endlich einzumischen. Ein letztes Mal schnappte er sich sein Walkietalkie, orderte einige Scharfschützen zur Absicherung des Gebietes rund um das Kastell an und stapfte seinen Männern voraus, durch zertrümmerte, zerschossene Gänge, vorbei an toten Mafiosi und Schutt. Wer immer diese Schwarzgekleideten waren, sie waren Profis. Locker baumelte die HKMP5 an seiner Schulter, als der Trenchcoatler erneut seinen schweren Revolver zog und schließlich zweien seiner Leute den Vortritt ließ. Langsam drangen sie tiefer in das Kastel ein. Er wagte es, sich den Ohrenstöpsel anzulegen. Anstatt von Beschimpfungen drangen jetzt nur vereinzelt Informationen oder Befehle und ihre Zustimmung über den Äther. Sonst nur angenehmes, statisches Rauschen. Der Mann atmete auf. Ein kleiner Funkspruch meldete, dass die Verstärkung von neun Mann, Kruger mitgerechnet, jeden Augenblick eintraf. Die Gruppe verlangsamte ihr Tempo, um sie aufholen zu lassen, schritt jedoch stets weiter, tiefer ins Herz des Kastells, auf der Suche nach einem Treppenhaus oder Aufzug, mit denen die anderen Stockwerke erreichbar wären. Denn auf dieser Ebene fanden sie nur Tod und Zerstörung vor. |
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01.07.2003, 21:46 | #608 | ||||||||||||
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Die Küstenebene -
Wie sie wieder so da saß, bekam der junge Dieb fast Mitleid mit ihr. Sie schien so hilflos und verloren, so schutzsuchend. Wo steckte überhaupt ihr Esteron? Er stampfte fest auf - nein - und rief sich wieder in's Gedächtnis, was sie getan hatte. Unglaublich, zu was sie in der Lage war. Wie ein mitleiderregendes Kätzchen, nur darauf lauernd, ihre Krallen auszufahren und schwere Wunden zu schlagen erschien sie ihm. Sie erschien ihm falsch. Leon sog scharf die Luft ein. "Und wie geht es dir?" fragte er schließlich. |
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01.07.2003, 22:02 | #609 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Die Küstenebene -
Der Junge nickte verstehend, obwohl er natürlich keine Ahnung hatte, was sie meinte. Er nickte erneut, wie um das Gespräch zu einem Abschluss zu bringen und sah zu, wie sich die junge Frau vornüberbeugte, ein kleines Ästchen aufhob und von vorne begann mit ihrem nervösen Spielchen. Dann wandte er sich schweigend ab und spähte wieder in den Wald. Die Geräusche um sie herum wurden lauter, die Nachttiere erwachten zum Leben. Zirpen, Zwitschern, Gurren, Heulen ... all das mischte sich zu einer düsteren Synphonie. Wo Satura und Esteron wohl blieben? Hatte sie nicht etwas vom Kräutersammeln im Mondenschein gemeint? Er grinste unwillkürlich, doch das ließ sofort wieder nach. Er saß mitten im Wald, allein, mit einem Monster, keine fünf Schritt entfernt vor sich und hatte keine Ahnung wo Satura steckte. Wie zufällig fand seine Hand ihren Weg zum Heft seines Langschwertes und als er es bemerkte schob er sie in seine Tasche und suchte nach dem geschliffenen Erzbrocken. Er zog ihn hervor und betrachtete ihn im schwach einfallenden Mondlicht - die blauen Adern leuchteten unnatürlich hell, fast, als wäre das Licht des Mondes strahlender als das Licht der Sonne. Mit den Fingern fuhr er die Erzstruktur nach und spürte schwach das sanfte Pulsieren, das von dem magischen Metall ausging. Erleichtert atmete er aus und schloss für einen Augenblick die Augen. |
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01.07.2003, 22:37 | #610 | ||||||||||||
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Die Küstenebene -
Der junge Dieb schob sie ein Stück von sich, um sie anblicken zu können und lächelte sie an. Seine düsteren Gedanken wegen Lehna waren mit einem Schlage beiseite gewischt. Er zog sie an sich und gab ihr einen Kuss. "Ich will gar nicht wissen, was ihr in dem Busch getrieben habt." griente er verschmitzt. Dann warf er einen Blick durch das Loch im Blätterdach zum klaren Himmel. Der Mond stand beinahe im Zenit und strahlte voll, rund und hell. "Es ist bald Mitternacht, nicht wahr? Na? Schlagen wir uns in die Büsche?" |
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01.07.2003, 23:04 | #611 | ||||||||||||
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Die Küstenebene -
Er lächelte fröhlich. Wozu wollte sie noch Gold verdienen? Er hatte zwei Sack voll, das reichte doch ewig. So ist sie halt, dachte er schmunzelnd, immer fleißig ... Plötzlich verebbte sein Lächeln. Lehna ... Er schluckte einen schweren Kloß hinunter und antwortete dann: "Du erinnerst dich an die Banditen? Du hast nicht gesehen, wie sie die Kerle gemeuchelt hat. Es war ihr eine Lust, sie hat sie nicht einfach getötet sondern zu Tode gequält." Ein Schauer lief dem Dieb den Rücken hinunter, als er an den Erblindeten dachte. "Sie ist falsch wie eine Schlange." Einen Augenblick lagen sie schweigend nebeneinander. Dann setzte er sich wieder auf und zog Satura mit sanfter Gewalt mit sich. "Komm', sonst vergeht die Mondphase, ohne dass wir sie richtig genutzt haben. Ich glaube, da hinten habe ich noch ein bisschen Grün schimmern sehen." Er deutete zu einer Gruppe schlanker, junger Bäume. Als sie sich näherten erkannte Satura, was er gemeint hatte: Zwischen den verschlängelten Wurzeln wuchsen, gedüngt vom toten Laub des letzten Herbstes, die unterschiedlichsten Kräuter. Leon konnte sie nicht zuordnen, aber Satura jauchzte still vor Freude. Mit einem Grinsen sah er zu, wie sie sich bückte und die Pflänzchen einsammelte. Er war froh, das Thema gewechselt zu haben, ließ sich neben ihr nieder und half ihr beim Ausrupfen. "Was sind das überhaupt für Kräuter?" fragte er schließlich. |
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02.07.2003, 18:58 | #612 | ||||||||||||
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Die Küstenebene -
Satura sah ihm fest in die Augen, doch er blickte nur zweifelnd zurück. Sie glaubt der Schlange, dachte er betrübt. Nach einem Augenblick wandte er den Blick ab und fuhr vorsichtig mit der Hand über die feingeäderten Blätter einer Heilpflanze. "Ich weiß nicht, ob ich ihr glauben kann. Und ich weiß nicht, ob du das solltest. Sie war es, die dich vor dem Dämonen zu Fall gebracht hat. Vielleicht solltest du nochmal überdenken, ob du ihr vertrauen kannst." Er sog die Luft durch zusammengebissene Zähne ein und rupfte die Pflanze etwas ungestüm aus, inklusive der Wurzeln und einer Menge Erdreich. "Nein, nein, nein, nein! Du darfst nur ihre Blätter abmachen, damit sie wieder Blüte tragen kann müssen ihre Wurzeln im Boden verankert bleiben!" tadelte Satura ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und Schadenfreude über seine Ungeschicktheit. Mit einem verlegenen Grinsen stopfte Leon die Pflanze zurück in die frische Kuhle, klopfte die aufgewühlte Erde fest und machte sich daran, die Blätter vorsichtig und einzeln auszureißen. "Ich weiß nicht, was ich von ihr halten soll." griff der Junge das Thema 'Lehna' schulterzuckend wieder auf. "Sie erscheint mir gefährlich." Erneut blickte er auf und in Satura's Augen - matt schimmerte der Mond in ihnen und gab ihnen einen Schein unergründlicher Tiefe. "Ich werde ihr etwas freundlicher begegnen. Aber auch wachsamer." sagte er schließlich, ehe er Satura einen flüchtigen Kuss gab und sich wieder den Pflänzchen zuwandte. |
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02.07.2003, 20:06 | #613 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 11 - Satura und Leon durchschlenderten gerade das Tor des Amazonenlagers ...
Leon spürte die Berührung kaum und bemerkte ihre Frage erst einen Augenblick später. Er grinste etwas verlegen und winkte ab. "Ach, nichts - ich war nur etwas in Gedanken." An Lehna glauben. Sie war ein Monster. Sie war niemand, an den man glauben konnte - Leon brach seinen Gedankengang ab. Er hatte selbst jemanden getötet. Er war ein Mörder, ein Lügner und ein Dieb - gewesen. Mit einem Schmunzeln erinnerte er sich daran, noch immer ein Dieb zu sein. Und Satura hatte an ihn geglaubt. Ihm vertraut. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und unvermittelt erwiderte er Satura's Kuss. Ja, sie hatte eine Chance verdient. Der Dieb atmete tief ein. Er zog Satura erneut an sich und schlenderte mit ihr zusammen in Richtung des Gasthauses, das ein Stück außerhalb des eigentlichen Amazonenlagers lag. Nachdem sie den großen Platz in der Front davon überquert hatten näherten sie sich dem Gästehaus. Aus dem Inneren der Schankstube drang leises Gemurmel und wärmendes Licht und Satura und Leon übertraten schließlich die Türschwelle ... |
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02.07.2003, 20:41 | #614 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 11 -
Der junge Dieb nickte und lächelte zufrieden, als er langsam sein Schwert zog. Die Klinge sang in der Luft, als er sie geschickt in Form einer Acht durch die Luft wirbelte und sie dann mit der Spitze zu Boden richtete, auf Lehna wartend. Sie blickte ihn fast etwas verunsichert an, er nickte ihr aufmunternd zu und langsam, ganz zögerlich erhob sie sich. Die junge Frau zog ihr eigenes Schwert und stellte sich ihm gegenüber auf. Sie standen noch immer am Bootsteg, gingen jedoch ein Stück landeinwärts, um mehr Raum zum Kämpfen zu haben. Dumpf pochten Leon's schwere Schürferstiefel auf den dicken Holzbohlen, als er fest aufstampfte um sich sicher hinzustellen, bereit anzugreifen oder zu parieren. Er wartete ab, dass Lehna angreifen würde. Und schließlich tat sie das auch. Sie machte ein paar schnelle Schritte auf ihn zu, ließ ihre Klinge wie einen stählernen Blitz durch die Luft schnellen und mit Leon's langem Schwert kollidieren. Der Junge wich einen Schritt zurück, wirbelte sein eigenes Schwert herum und schlug mit einem kurzen, heftigen Schlag Lehna's beiseite, ehe er ihr nachsetzte und eine kurze Folge von Attacken auf ihre Parade herniederprasseln ließ. Mit einem Stoß, dem Lehna geschickt auswich, beendete er seinen Angriff und machte einen Schritt zurück, um Lehna einen Gegenangriff starten zu lassen. Dabei hielt er sein Schwert bereit zur Parade. Diesmal wandte Leon keine Tricks an. Er grinste fröhlich. Was wohl gerade in Lehna vorging? |
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02.07.2003, 21:50 | #615 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Das Amazonenlager # 11 -
Nach einer Weile des Lauerns war es Leon genug und er schoss vor, diesmal war es wohl an ihm, den ersten Schritt zu machen. Schnell riss er die Klinge durch die Luft, scheppernd traf sie auf Lehna's Schwert, die geschickt zurückwich und Leon damit in's Leere laufen ließ. Ein wenig überrascht taumelte er ein Stück vorwärts, fing sich aber fast augenblicklich wieder, als er mit seinem Schwert einen weiteren Kreis beschrieb und sich regelrecht von Lehna's Parade abstieß mit einem harten Hieb. Beide wurden von der Wucht des Aufschlags ein Stück zurückgetrieben, genau, was Leon beabsichtigt hatte. Mit dem rechten Bein stampfte er fest auf, um seine unkontrollierte Bewegung abzufangen, während Lehna die ihre in eine elegante und schnelle Ausweichbewegung umwandelte. Leon hatte geglaubt, er wäre schnell. Aber Lehna war noch ein ganzes Stück flinker. Also musste er sich auf die Kraft verlassen, die er in den Minen Onar's gesammelt hatte - Wie auf's Stichwort stürzte er wieder auf sie zu, holte weit aus und trümmerte sein Schwert gegen das ihre, sie tauchte nach unten hin weg und versuchte ein Manöver wie Nathalie, das Leon noch immer schmerzhaft im Gedächtnis hatte. Der Junge stoppte abrupt in seiner Bewegung und machte einen Sprung nach hinten - Lehna's Bein schnellte nutzlos in die Höhe, doch dann fing sie sich wieder und verwendete den Schwung, um sich wieder auf die eigenen Füße zu wirbeln. Kampfbereit standen sie sich nun im Abstand von einigen Schritten gegenüber ... |
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03.07.2003, 21:26 | #616 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 11 -
Dunkelheit. Wohlige Dunkelheit. Plötzlich! Schmerzendes Licht. Grausames, beharrliches Licht. Mürrisch öffnete der Junge die Augen. Irgendwie kam ihm die Szene bekannt vor. Mit der Hand fühlte er nach Satura - und erstarrte. Sie war weg. Augenblicklich richtete er sich kerzengerade auf. Wieder einmal war er im Gästehaus erwacht. Wieder einmal war es spät. Viel zu spät. Rötliches Sonnenlicht fiel schwächelnd durch das schmale Fenster herein. Satura war nicht mehr da. Nach der ersten Verwirrung besann er sich. War sie doch eine Amazone und kam ganz gut alleine zurecht. Bestimmt besser als er selbst ... Trotzdem war er ein wenig wütend. Er erhob sich, wusch sich unsauber - falls das möglich ist - und kleidete sich an. Heute warf er sich wieder seine Schürferrüstung über, waren seine Wunden doch nun restlos verheilt, abgesehen von den hässlichen Blutergüssen. Sie waren aber keine weitere Behinderung. Schweren Schrittes polterte er die Treppe in die Gaststube hinunter. Ein paar Amazonen. Jamira. Noch ein paar Amazonen. Ein paar Männer warfen mit gierigen Blicken um sich, blieben jedoch diskret in ihrer Ecke. Satura war auch hier nicht. Leon stapfte aus dem Haus, überquerte den großen Platz und näherte sich dem eigentlichen Lager. Seit er erwacht war musste schon einige Zeit vergangen sein, denn Dunkelheit begann sich über das Lager zu legen. Leon verfluchte sich innerlich. Wieso war er nicht gleich im Gästehaus geblieben? Aber jetzt konnte er schlecht wieder schlafen gehen ... er machte sich wieder auf die Suche nach Satura. Wo steckte sie nur? Er erinnerte sich an das Training und die gemütlichen Stunden am Strand. Sicher, Satura gefiel es dort, und so lenkte der Dieb seine Schritte dorthin. Gerade kam er um die letzte Hausecke und spähte über den langgezogenen Küstenstreifen, als er in einiger Entfernung zwei Gestalten ausmachen konnte. Eine davon war Satura, die andere Lehna. Der Junge sog scharf die Luft ein, wandte sich ab und schlenderte wieder in Richtung Gästehaus davon. Ein Bierchen. Das hatte er schon länger nicht mehr gehabt - mindestens einen Tag lang. Die Amazone hatte wohl wieder irgendwas mit der jungen Frau - wie er sich zwang, sie wertfrei in Gedanken zu nennen - zu besprechen, da hatte er nichts weiter mit am Hut. Er holte sich einen Krug Bier bei Jamira ab, zwei Goldstücke, wie üblich, und setzte sich dann auf die grobgeschnitzte Holzbank vor der Gaststube. Hier im Freien trank er kleinweis sein Bier und genoss die kühle Abendluft. Er musste ein merkwürdiges Bild abgeben, wie er über die Maßen selbstgefällig da saß. Aber mit einem weiteren Schluck Bier schwemmte er seine Bedenken beiseite. Allzulange würde Satura ja hoffentlich nicht mehr hierbleiben wollen. Allmählich ging ihm diese friedliche Atmosphäre nämlich auf den ... Geist. Wie um seinen Gedankengang abzurunden hörte er von Ferne Donner rollen. Der Junge hob seinen Blick und spähte in Richtung Horizont, wo sich fast unmerklich düstere Wolkenberge aufzutürmen begannen, noch dunkler als die herabsinkende Nacht. Er blickte zwischen dem heraufziehenden Unwetter und seinem Bier hin und her. Er hatte Prioritäten zu setzen - und damit nahm er noch einen Schluck, lehnte sich zurück und sog die frische Luft ein. Er würde seinen Posten nicht aufgeben, ehe sein Krug leer war, komme, was da wolle ... |
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03.07.2003, 22:59 | #617 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 11 -
Der Dieb blickte sie einen Augenblick an. "Nein, da hast du recht. Es gibt soviel wichtigeres." Er erwiderte ihren Kuss und strich ihr dann eine widerspenstige Strähne ihres langen, dunklen Haares aus dem Gesicht. Sanft zog er sie ein zweites Mal an sich und lächelte sie an. Schließlich schob er sie aber vorsichtig von seinem Schoß herunter, konnte sich ein fröhliches Grinsen jedoch nicht verkneifen. Er legte seinen Arm um ihre Hüfte, gab ihr noch einen Kuss und atmete tief ein. Fast beiläufig bestellte er für die Amazone einen Klosterwein - es war schon fast eine Tradition. Er liebkoste sie sanft und gab ihr einen Kuss auf den Hals, ehe er ihr ins Ohr wisperte: "Wo warst du denn nur den ganzen Tag? Ich hab' dich vermisst." Unangenehm gestört fühlte er sich, als die Wirtin pflichtbewusst den schmalen Tonkrug mit dem Wein abstellte und diskret wegsehend zurück zur Theke schlenderte. Leon blickte ihr etwas entnervt hinterher. |
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03.07.2003, 23:27 | #618 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 11 -
Leon küsste sie innig doch sie winkte grinsend ab, wie um zu sagen "lass mich wenigstens noch austrinken!" Schnell stürzte sie den restlichen Wein hinunter und erwiderte Leons Küsse, der sie vor Verlangen brennend annahm. Eng umschlungen und unübersehbar saßen sie so auf der hölzernen Bank, doch schließlich erhoben sich die beiden, hinterließen Jamira einige Goldmünzen zuviel und stolperten die Treppe empor. Mit jedem Schritt küssten sie sich inniger, erreichten ihr Schlafgemach und warfen die Tür hinter sich zu. Klackend drehte der Junge den Schlüssel im Schloss herum und blickte sogleich wieder zu der Amazone. Er zog sie wieder an sich und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Sich noch immer küssend warfen sie sich aufs Bett und entledigten sich ihrer Gewänder. Der junge Dieb versank in ihrer Umarmung und gab sich ihr hin, als gäbe es kein morgen, als wären die Tage und Stunden ihrer Zweisamkeit gezählt ... |
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05.07.2003, 15:47 | #619 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 11 -
Leon blickte sich gehetzt um, atmete tief durch und begann zu rennen. Im nächsten Moment stemmte er sich mit scharrenden Stiefeln gegen den staubigen Erdboden, warf sich herum und stürzte genau in die entgegengesetzte Richtung davon. In einer fließenden Bewegung zog er seine Klinge, wirbelte sie einmal im Kreis herum und stellte sich breitbeinig hin. Schnelle Schläge in die Luft folgten, ein Tritt nach einem imaginären Gegner und ein Stich unter seiner Achsel hindurch, gegen den feige von rücklings heranstürmenden, ebenfalls nicht existierenden Feind. Mit einem Grinsen richtete sich der Junge auf und schob die Klinge beiseite. Dann blickte er zu Satura hinüber, die ihm aufmunternd zunickte. Die Amazone hatte sich am Vormittag entschuldigt. Eine ihrer Schwestern war in der Gaststube aufgetaucht, in der die beiden gerade gemütlich gefrühstückt hatten, und hatte ihr eine Nachricht von einer gewissen 'Talejia' ausrichten lassen, der hohen Priesterin des Lagers. Leon erinnerte sich an seinen Auftrag für Dorrien, als er sie flüchtig kennengelernt hatte. Er hatte ein magisches Dokument erworben und der Priesterin zur Gegenleistung Tempeldienste leisten müssen. Satura war dem Aufruf der Priesterin gefolgt, nachdem sie sich mit einem innigen Kuss von dem Dieb verabschiedet hatte. Der hatte sich dann, ein wenig säuerlich, seiner Ziegenmilch zugewandt. Offensichtlich ging es um Lehna und da er nicht weiter gefragt wurde und sowieso kein allzu reges Interesse an der ganzen Sache hatte, war er eben zurückgeblieben. Als Satura dann zurückgekommen war, hatten sich die beiden ein weiteres Mal zum Strand begeben. Die Amazone lag jetzt entspannt an einem von den Wellen der Flut geglätteten Felsen gelehnt in dem feinen, fast sandartigen Kies und sah dem Dieb bei seinen Übungen zu. Sie hatte ihm erklärt, es würde allmählich Zeit für ihn, sich eigene Techniken anzueignen. Denn sie selbst hatte von Milena auch nicht sämtliche Kampfbewegungen eins zu eins übernommen sondern ihren eigenen Stil entwickelt. Der Junge sollte das gleiche tun. Mit einem schnellen Bogenschlag wandte er sich um hundertachtzig Grad und beendete die Bewegung, indem er die Klinge von unten nach oben riss. Sogleich probierte er eine andere Kombination aus ... |
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06.07.2003, 23:07 | #620 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 11 -
Der Junge saß auf einem Holzpflock, der aus der Erde ragte, nur wenige Meter von dem Anlegesteg entfernt, von dem aus jetzt eine kleine Kette von Frauen in Richtung Gästehaus marschierte. Einige von ihnen sahen verwirrt aus, andere glücklich und wieder andere, als läge eine Mischung davon auf ihrem Gemüt. Der Großteil von ihnen trug leichte 'Gewänder' oder einfache Straßenkleidung, nur wenige schienen zu den Amazonen zu gehören. Leon hatte keine Ahnung, was hier abgelaufen war, doch es schien zur Zufriedenheit der Amazonen verlaufen zu sein. Mit einem Achselnzucken sprang er von seinem hölzernen Hochsitz herunter und schlenderte zu der sich langsam entfernenden Gruppe hinüber. Lehna bemerkte er nicht einmal, wie sie so in düstere Gedanken versunken im Boot saß, war sein Blick doch nun auf die letzte der Amazonen im Bunde gerichtet. Sie schien nachdenklich und bemerkte es erst gar nicht, als Leon neben sie trat. Sanft legte er ihr den Arm um die Schulter, zog sie dann an sich - jetzt bemerkte sie ihn - und gab ihr einen innigen Kuss. "Ich hab keine Ahnung was ihr gemacht habt, aber ihr seht zufrieden damit aus." grinste er. "Lust auf einen Wein?" Wie schön war es doch, ein ordentliches Finanzpolster zu haben ... |
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07.07.2003, 13:45 | #621 | ||||||||||||
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Regeldiskussion #11 - Re: Regeldiskussion #10
quote: Nix für mich. :D :) Aber finde ich 'ne gute Lösung. Sollte am besten der jeweilige Rat o.ä. entscheiden, abgesehen halt von der Klausel: quote: Ich deute das mal so, dass im Normalfall die Gilde einen temporären Dritten bestimmt und in Sonderfällen (bspw. weiterhin Engpass >>> vierter Lehrmeister, kein Andrang mehr >>> dritter Lehrmeister wird abgesetzt) eben die Moderatoren. |
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07.07.2003, 14:09 | #622 | ||||||||||||
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Jobbörse -
Die Amas haben in einem Anfall von Emanzipation sämtliche Damen des Etablissements gerettet und nebenbei die Rote Laterne abgefackelt. @ Amas. Die Frauen waren keine Gefangenen der Roten Laterne sondern der Umstände. Wenn ihr sie nur da wegschafft hilft ihnen das nicht weiter. Entweder nehmt ihr die allesamt als Amas auf oder ihr müsst ihnen ordentlich Geld geben - sonst müssen sie wieder mit der Arbeit anfangen, wenn sie nicht verhungern wollen. |
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07.07.2003, 15:30 | #623 | ||||||||||||
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Regeldiskussion #11 -
@ Taeris. Ich denke, die Bogenauslastung ist nicht so extrem wie bei Einhand und Schleichen. Rate mal welche beiden Skills ich als erstes lerne ... :D Auch wenn vielleicht unsre Bogenlehrer ausgelastet sind, bei andren Gilden ist das weniger der Fall >>> Ausweichen leichter möglich als bei Einhand und Schleichen. Ich denke es ist gut so. :) |
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07.07.2003, 17:03 | #624 | ||||||||||||
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[G][M-Story]Suicide Commando -
Ein wenig lächerlich kam sich der Trenchcoatler doch vor, als er auf Knien hinter der umgestürzten, verchromten Tischplatte in Dreck und Glassplittern kroch und sich die Ohren mit beiden Händen vor dem Donnern der Maschinenpistolen abschirmte. Er fluchte, doch das ging im Rattern der nächsten Salve unter, dann erhob er sich, streckte den rechten Arm aus und bereitete sich auf den schweren Rückstoß vor. Hart hämmerte die Waffe in seiner Hand, als er eine Kugel nach der anderen begleitet von einem grellen Lichtblitz abgab. Das dumpfe Geräusch ging in dem Stimmengewirr und den Geräuschen zahlreicher anderer Waffen unter. Vier ... fünf ... sechs! Er warf sich wieder zu Boden, sein Revolver war leer. Er schob ihn grob in eine seiner Taschen, umklammerte den Griff seiner eigenen Maschinenpistole, die bis dahin nutzlos an seiner Schulter gebaumelt hatte und richtete sich erneut auf. Seufzend schüttelte der Trenchcoatler den Kopf. Er hasste Schnellfeuerwaffen. Mit der zweiten Hand packte er den Lauf der Waffe, biss die Zähne zusammen ... und drückte den kalten Abzug nach hinten. Seine Ohren drohten zu explodieren als die grellen Lichtblitze aus der Mündung schlugen, Flammen leckten rund um den Lauf und der Trenchcoatler fürchtete fast, sich zu verbrennen. Mit unmenschlicher Gewalt stieß sich die Maschinenpistole in seine Armbeuge, dumpf hämmerte sie in seinen Ohren und grausam wütete sie unter den anrückenden Feinden. Reihe um Reihe stürzten widerwärtige, halbverfaulte Kreaturen in den Raum, Menschen, Tiere und zur Unkenntlichkeit verkommene Wesen, für die der Tod die einzige Hoffnung zu sein schien. Aufgedunsenes oder vertrocknetes Fleisch wurde vom schnellen Stakatto der mehr als einem Dutzend Maschinenpistolen zerrissen, Knochen splitterten und geronnenes Blut spritzte. Der Trenchcoatler schloss angeekelt die Augen und konzentrierte sich darauf, den Lauf der Maschinenpistole gerade zu halten. Was ist das für 'ne Scheiße, in die ich da geraten bin? dachte der Mann verzweifelt, ehe er die Augen wieder öffnete. Links von ihm stürzte ein Untoter voran, der Bulle, der dort die Linie hielt lud völlig aufgelöst, verwirrt und unsicher nach. Klappernd fiel das Magazin zu Boden, als es ihm aus der Hand glitt. Der Trenchcoatler warf sich zur Seite, stieß den Mann weg und drückte den Abzug voll durch. Schmerzhaft bohrte sich die Waffe in seine Schulter, doch der Zombie wurde von der Salve zurückgeworfen, seine Beine jagten gen Himmel und sein Oberkörper zerstieb beim Aufschlag auf den harten Marmor. Der Trenchcoatler wich ein Stück zurück und half dem Gestürzten auf, während ein anderer Bulle die Lücke in der Verteidigung stopfte. Inzwischen nahm der Trenchcoatler das Gewummere der Waffen gar nicht mehr war. Gehetzt sah er sich um. Der Raum hatte nur diesen einen Ausgang, die Doppeltüren, durch die die Untoten in den Raum strömten, ohne Rücksicht auf ihre verfaulten Körper, ohne Ziel, ohne Hirn. Der Schädel einer Kreatur zerbarst unter einer Salve von Kugeln, damit wurde die Hypothese des Trenchcoatlers zumindest im letzten Punkt widerlegt, als dieser sich wie verdorrte Staubflusen über den ganzen Raum verteilte. Er nestelte an seiner eigenen Maschinenpistole herum, klackend brachte er das leere Magazin heraus, achtlos warf er es beiseite, fingerte in seinen tiefen Taschen nach einem Ersatzmagazin und fügte es mit einem Klicken in den Lauf der Waffe ein. Mit einem grimmigen Blick hob er die Maschinenpistole und legte auf die hereinströmenden Untoten an. Gerade wollte er den Abzug durchziehen, als der letzte der Zombies unter dem Sperrfeuer der Bullen zu Boden ging. Ein unmenschliches Stöhnen, dann Stille. Der Nachhall des Gemetzels dröhnte dem Trenchcoatler noch immer in den Ohren. Er ließ die Waffe wieder achtlos baumeln, zückte seinen Revolver und lud ihn mit geübten Bewegungen durch. Dann erst sah er sich um. Zwei Polizisten lagen im hinteren Bereich des Raumes mit noch immer erhobenen Waffen und ungläubigem Ausdruck auf ihrem Gesicht. Sie waren verwundet und der Gerichtsmediziner kümmerte sich notdürftig um sie. War er zwar eigentlich eher für Tote zuständig hatte er doch Allgemeinmedizin studieren müssen, um soweit zu kommen. Wie weit zu kommen? In eine verdammte Todesfalle ... Ein anderer Bulle lag vor der provisorischen Barrikade. Er hatte das Pech gehabt, gerade in dem Augenblick an der Tür zu stehen, als das Blutbad losging. Er war tot, von zahllosen Leibern in wahnsinniger Wut zerrissen. Der Trenchcoatler schluckte schwer und sah sich weiter um. Hinter der Blockade, die aus genau drei schweren, umgeworfenen Tischen bestand, die allesamt von Einschusslöchern, Kratzern und Beulen geziehrt waren, standen mehr oder weniger aufrecht die restlichen Polypen. Sie luden ihre eigene Waffe durch, blickten einander verwirrt und verängstigt an oder brachen auf der Stelle auf dem Boden zusammen. Diese Männer hatten hier nichts zu suchen, kam dem Trenchcoatler in den Sinn. Es waren Verbrecherjäger. Sie jagten Bankräuber, Zuhälter und Verkehrssünder, aber keine ... Untoten. Der ganze Raum war von Querschlägern zerstört, der Bereich vor der Blockade war von den fauligen oder staubigen Überresten der zahllosen Zombies übersät. Kopfschüttelnd ging der Trenchcoatler auf die zerfetzten Kadaver zu. Er musste seine Leute hier rausbringen. Mit vor Jahren einstudierten Handzeichen machte er seinen Männern klar, was er von ihnen verlangte. Sie alle erhoben sich und bahnten sich ihren Weg, hinaus auf den zerschossenen Gang. Die Kadaver der Untoten und die Leiche ihres Kameraden versuchten die Männer nicht weiter zu beachten. Er würde die Leute hier rausholen, er würde sie rausholen, in was für einer Scheiße auch immer sie festsaßen. Der Trenchcoatler war sich nicht einmal sicher, ob er das wissen wollte. Abrupt blieb die Truppe stehen. Vor ihnen versperrte ein massiver Schutthaufen den Weg. Er zückte sein Walkietalkie und funkte das HQ an. "Der Weg ist blockiert! Führt uns hier raus!" "Das muss die Explosion vor wenigen Minuten gewesen sein. Augenblick - ja, die Fenster dieses Gebäudeflügels weisen alle auf die Steilklippen hin - kein Fluchtweg. Sucht einen Weg zum Treppenhaus und geht zum Dach, dort können wir euch rausholen." Immerhin Blaupausen konnten die Schreibtischhengste lesen, dachte der Trenchcoalter zufrieden und führte seinen Trupp in die entgegengesetzte Richtung. Näher zum Treppenhaus. Näher zum Dach. Näher zur Rettung. Doch auch näher zu den Untoten. |
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07.07.2003, 17:28 | #625 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 11 -
Leon nickte verstehend. Dann umarmte er Satura sanft und gab ihr einen zärtlichen, langanhaltenden Kuss. Als er sich schließlich von ihr löste lächelte er. "Ich werde dich nicht enttäuschen, Liebes." Er stupste ihr spielerisch gegen die Nase und ging dann entspannt, fast langsam in die Richtung, in die ihr Satura gewiesen hatte. Eine knappe Wegbeschreibung hatte sie ihm außerdem gegeben, das würde schon reichen, dachte er. In einiger Entfernung blickte er sich nocheinmal um und bemerkte, dass Satura ihm nachgesehen hatte. Unwillkürlich lächelte er. Sie stand einfach da und sah ihm nach, mitten im hellen Sonnenlicht und der Wind spielte mit ihrem langen Haar. Es schien Leon, der Himmel könne sich nie wieder verdüstern. Mit einem fröhlichen Grinsen wandte er sich schließlich wieder ab und trottete den Pfad entlang, aus dem Amazonenlager heraus. Er folgte dem Wanderweg und brach dann, an dem von Satura beschriebenen Punkt, zur Rechten hin ins Dickicht des lichten, duftenden Waldes ... |
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