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15.04.2004, 14:35 #476
Estragon
Beiträge: 507
Das Kastell des ZuX # 29 -
Leise knarrend öffnete sich die Tür zu Estragons Zimmer. Ein Mann betrat die Räumlichkeiten.
Seine schwarze Kutte verriet seine Zugehörigkeit zum Kastell. Seine Augenglas enttarnten ihn als Bewohner des Zimmers, obwohl Estragon noch lange Zeit keinen Bezug diesem...seinem Eigen entwickeln würde.
Er legte einen Stapel Pergament, sicher an die drei dutzend Bögen, auf den Schreibtisch und ging zur Balkontür.

Ein Schwall Frischluft und Sonnenschein traf ihn wie ein Hammerschlag. Seine Augengläser waren so tief schwarz, das man sich darin zu verlieren drohte. Zwei schmale Bögen gleißendes Weiß spiegelten das Licht, heliographierten die Sonne.
Seine Gesicht war heute von noch tieferen Falten durchzogen, als üblich.
Er ließ den Blick über die Schulter durchs Zimmer schweifen, die Hände am Rahmen der Tür abgestützt.
Er erreichte den Schreibtisch. Das Pergament...
Was zum Henker ist mit diesem verdammten Saturn... dachte er und ein finster Rotstich trat in das Glas.
Das letzte Buch. Tatsächlich hatte es ein wenig mehr über den Saturn preisgegeben. Doch alles nur belangloses Zeug. Nichts von Bedeutung.
Estragon hätte sich damit zufrieden geben können. Hätte es auf sich beruhen lassen können...
Seine Gläser flammten kurz in einem intensiven Kamin auf. Er fuhr herum und griff nach dem erstbesten Stuhl, der im Zimmer in geduldiger Unschuld auf einen Besetzer gewartete hatte.
Die Lehne wurde empor gehoben, Estragons Gläser warfen rotes Licht auf die Wände.



Der Wutausbruch kam schnell, war heftig und dauerte lange an.
Kein Möbelstück war heil geblieben, weil ihr Zerstörer unterbewusst die Dämonen gebeten hatte, eine Ersetzung zu verschieben...
Nun stand der Lehrling mit sahniggelben Gläsern an der Balkontür und betrachte sein Werk...
Ziellose Zerstörung. Ausgelöst durch einen frustrierten, übermüdeten Verstand. Estragon war enttäuscht. So maßlos enttäuscht über sich selbst...über seine eigene Schwäche. Die Sinnlosigkeit seiner Taten...Über das Unvermögen, das wesendlich zu erkennen...
Der Lehrling trat auf den Balkon. Der unterbewusste Riegel, den er den Dämonen vorgeschobene hatte, löste sich auf. Das Zimmer wurde von Geisterhand neu gerichtet.
Estragon stand in der kühlen Luft. Das Land lag friedlich da. Harmonie und Gleichgewicht verströmte dieses Panorama. Estragon beruhigte sich ein wenig.
Das Zimmer war wie neu. Estragon setzte sich wie selbstverständlich an den Schreibtisch und zog einen neune Bogen Pergament aus der Schublade. Und begann zu schreiben, zu zeichnen und zu planen.
Seine Idee, nahm immer mehr die Züge eines Planes an. Er holte die zwei Steine, die er vom Kloster erstanden hatte, aus der Tasche und legte sie auf die Tischplatte. Betrachtete sie aufmerksam…

Ihre Makellosigkeit verlieh ihm neuen Antrieb. Er würde sich eine Weile nur damit beschäftigen und den Saturn, Saturn bleiben lassen.
15.04.2004, 15:58 #477
Estragon
Beiträge: 507
Das Ringspiel - Das Ringspiel
Ich habe mir ein kleines Spiel einfallen lassen, das man im Kastell spielen könnte. Demnächst werde ich mal versuchen, die ersten Partien im RPG zu posten.
Das Spielbrett ist unter dem Link zu erreichen. Wer fragen hat, oder Anregungen, soll sie schreiben.
Das Regelwerk ist nur vorläufig entwickelt worden und ich hab keine Ahnung ob das Konzept am Ende stimmig ist. Probiert es einfach aus, so ihr wollt. Ich werde bald eine Möglichkeit finden, damit jeder sein eigenes Spielbrett bekommt, wenn er eins will.

Hab mich vor allem von den Spielen Abalone, Sache, Mühle und Dame beieinflusen lassen. Wer also sich an diese Spiele erinnert fühlt, keine Sorge, das ist Absicht ^^.
Viel Spaß damit.


  • Regelwerk:
  • Aufbau:
    - Spielbrett auf einen Tisch stellen, sich gegenüber setzen, Brett berühren
    - das Brett nimmt die Schwingungen des Spielers auf und bestimmt sein Element (richtet nach euren Interessen oder euren Sternzeichen)
    - legt die Kugel (9 Stück) bereit, und verteilt sie nacheinander auf dem Brett
    - kugeln rutschen automatisch auf euer Element zu und bilden dort eine Linie über alle Ringe aufs Zentrum zu
    - die restlichen Kugeln werden sich zufällig verteilen (postet es im Allgemeinem Fair für euren Gegenüber, oder sprecht ab, wenn ihr von Anfang an im Vorteil sein wollt)
  • Spielablauf:
    - wenn alle Kugeln verteilt worden sind, beginnt Feuer als erstes(sollte Feuer nicht vergeben sein, wird Erde beginnen u.s.w im Uhrzeigersinn)
    - pro Zug darf man eine Kugel nach links (im Ring 1 u. 3) oder
    rechts (ring 2) verschieben
    - wenn man nicht seine Kugel bewegen will(kann), kann man einen der Ringe drehen (1 und 3 ring entgegen dem Uhrzeigersinn) (2. mit dem Uhr-Zeigersinn)
    - Aussetzen ist nicht erlaubt
    - diagonal darf nicht verschoben werden
    - wenn man an eine Kugel des Gegners gerät, darf man diese verschieden
    man muss allerdings ein übergewicht von mindestens einer Kugel haben um verschieben zu können, nach unten kann also maximal eine Kugel des 1. Ringes verdrängt werden, da man die zwei Kugeln der oberen Ringe nutzt
    - sollte man die Kugel eines Gegners in das Grüne Feld schieben, so verliert er diese Kugel, sie wird automatisch in seinen Kugelkasten teleportet
    - ein Spieler muss mindestens vier Kugeln auf dem Spielringen haben (Elementkugeln sind von ausgeschlossen/siehe Elementkugeln)
  • Die Elementkugeln:
    - diese besondere Kugelform entsteht, wenn es einem Spieler gelingt, drei Kugel in einer Reihe vor einem Elementstein postieren
    - die Steine werden dann auf den III. Ring reduziert (die Kugeln auf dem I. und II. Ring verschwinden, die Kugel auf dem III. Ring verfärbt sich in der Farbe des Elements)
    - diese Kugel kann nur von ihrer Entgegengesetzten Kraft verschoben werden (z.B: Wasser von Feuer, Erde von Luft, Feuer von Wasser, Luft von Erde/ um kein Patt zu erzeugen, sollte man sich bewusst sein, das die angegriffene Elementkugel auch zurück schlagen kann)
    - die Elementkugel können einfache Kugel schieben, egal wie viele dagegen halten (denkt ans Damespiel, wo die Zwei Steine so weit springen dürfen, wie sie wollen, sie sind die Joker, die Elementsteine sind ebenfalls als Joker zu betrachten)
    - wird eine Elementkugel ins Aus (das grüne Feld) geschoben, erlischt sie, genau wie die einfachen Kugeln
    - man darf immer nur Elementkugel bilden, die nicht des eigenen Elements entsprechen (z.B ist man ein Feuerspieler, darf man nur Erde, Wasser und Luft als Kugeln bilden)
    - Es dürfen maximal drei Elementsteine geschaffen werden (jeweils nur ein Element)
    - sollten alle einfachen Kugel vom Brett geschoben worden sein, aber nicht die Elementkugeln, ist das Spiel erst beendet, wenn der alle Elementkugeln ausgestoßen worden sind
    - hat ein Spieler nur noch eine Elementkugel zu Verfügung, jedoch keine anderen Kugeln mehr, wird vom stärkeren Spieler ein sanfter Sieg angeboten, der schwächere Spieler kann es annehmen oder ablehnen
    - nimmt er es an, wird das Spiel zu Gunsten des Stärkeren beendet, dieser kann sich als Sieger betrachten
    - lehnt er es ab, wird weiter gespielt(Tipp: der schwächere Spieler sollte nicht unterschätzt werden, da er immer noch ein Patt erzwingen kann)
    - sollten beide Spieler nur noch ihre Elementsteine auf dem Brett haben, wird das Spiel als Patt beendet, keiner ist Sieger
    Ziel des Spiels:
    - alle Kugeln des Gegners ins Aus schubsen(hat dieser keine Elementkugeln, ist das Spiel gewonnen, wenn er weniger als vier Kugeln auf dem Brett hat, also bei drei Kugeln verliert er)
    - alle Elementkugeln ins Aus schubsen


Spielbrett

Anmerkung:
Ob dieses Spiel wirklich in realer Praxis spielbar ist, wird die Erfahrung zeigen. Doch ich glaube ehr nicht. Es ging mir bei der Entwicklung auch nicht vorwiegend darum. Ehr sollte es ein Möglichkeit sein, in Unterhaltungen zwischen den Chars, kleine Anekdoten oder eine spannende Kugelschlachten zu entwickeln. Der Ausgang des Spiels sollte also vorher unter den Members unbedingt abgesprochen werden.
Ich hoffe es gefällt und wünsche nochmals viel Spaß.:)
15.04.2004, 16:48 #478
Estragon
Beiträge: 507
Das Ringspiel -
1.Frage: Du kannst nach oben oder unten verschieben. Also von Ring III(der ganz außen) in Ring II wechseln und im nächsten von II in I. Und dann wieder hoch. Ist wie ein Zug nach Rechts oder Links.
Wenn du also eine Kugel des Gegners ins grüne Aus werfen willst, musst du vom II. Ring die Gegnerkugel, die auf dem ersten Ring liegt, ins Grüne Feld schubsen.

2.Frage: Schon etwas schwieriger. Stell dir vor, du kommst mit deiner Elementkugel (Wasser) an Feuerkugel vom Gegner an, schubst ihn vom II Kreis in den I.
Jetzt kontert Feuer und schubst die mit deiner Wasserkugel ebenfalls zurück (das wäre dann der III. auf den du zurückgeschubst wirst).
Jetzt könntest du ihn wieder auf den I. und er dich wieder auf den III.
Klar, was ich mit Patt meine? Ihr könntet das Schubsen spielen, bis ihr Schwarz werdet. Cleverer wäre es, auszuweichen und einen neune Angriffspunkt zu suchen.
15.04.2004, 16:59 #479
Estragon
Beiträge: 507
Das Ringspiel -
Ich nutze die vier Element, die aus der Alchemie mit ihren Symbolen bekannt sind. Sie sind jeweils neben den Ringbrett in Norden,Süden,WestenOsten angeordnet und werden durch die Steine in den verschiedenen Farben dargestellt.

Norden/oben: Erde(dreieck durchschnitt von Senkrechten, spitze zu Boden)
Süden/unten: Luft(dreieck durchschnitt von Senkrechten, spitze zum Himmel)
Westen/Links: Feuer (dreieck spitze zum Himmel)
Osten/Rechts:Wasser (dreieck spitze zu Boden)
15.04.2004, 17:33 #480
Estragon
Beiträge: 507
Das Kastell des ZuX # 29 -
Estragon hatte sich doch nocheinmal in die Bibliothek aufgemacht. Doch nicht, um weiter nach dem Saturn zu forschen.
Vielmehr suchte er nach Information über die Bearbeitung von Stein und Metall.

Er hatte einige aufschlussreiche Bücher gefunden. Über das Schmieden und gießen von Metall und das Färben von Mieralien.
So verließ er das Kastell mit harten Schritten. Er hatte noch etwa 10 Edelsteine aus der Abtei zurück behalten. Nun war es Zeit, diese auszugeben.
15.04.2004, 17:47 #481
Estragon
Beiträge: 507
Rund um Khorinis #18 -
Der alte Steinbruch war so verwittert, wie Hilias ihn einst, damals vorgefunden hatte. Estragon erkannte alles wieder und fühlte nichts dabei.
Er nahm es einfach hin. Mit schnellen Schritten durchquerte er die Schlucht der Länge nach und erreichte einen der niederen Steinhaufen. Dort lag noch eine alte Spitzhacke rum.
Estragon hob sie an und ging in die hinterste Ecke der Schlucht. Er würde hier sicher keinen Onyx finden. Dessen war er sich durchaus bewusst. Aber darum war er auch nicht gekommen.
Mit schnellen, geübten Bewegungen schlug Estragon ein Stück Gestein aus dem Mantel des Felsens. Hilias Erinnerungen befähigten ihn dazu.
Am Ende hatte er ein gutes Quadrat aus dem Berg gehauen. Er drehte es in den Händen, befühlte die Oberfläche und nickte schlussendlich zufrieden.
Die Abendsonne jagte im wilden Spiel durch den Irrgarten aus Stämmen der Kiefern. Mücken tanzten wie Staubkristalle in der lauwarmen Luft. Das feuchterdige Aroma aus Pilzen strömte wie ein lebendes, atmendes Geschöpf durch Estragons Nase und Rachen.
Er genoss einen Augenblick die Ruhe und das Gleichgewicht. Mit geschlossenen Augen stand er auf der Lichtung und lächelte sein dünnes Lächeln. Der Schrei eines Eichelbeißers, der sich in die Lüfte schwang, erweckte Estragon aus seiner Starre.

Er durchsuchte die Hütten und fand noch einiges vom Werkzeug des Hilias. Das lud er in den Rucksack, den er aus der Abtei mitgenommen hatte. Auch dieser hatte mal Hilias gehört.
Estragon brach in Richtung Khorinis auf und überließ Hilias einstiges Werk wieder dem ungestörten Verfall. Ohne mit der Wimper zu zucken.
15.04.2004, 18:41 #482
Estragon
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Die Stadt Khorinis #32 -
Estragon hatte es vorgezogen, für den Aufenthalt in der Stadt lieber die Lehrlingskleidung des Kastells abzulegen und in seinem Rucksack zu verstauen, bevor er sie betrat.
Seinen langen Filzmantel und die dunkle Kleidung aus der Abtei wirkte schon auffällig genug.
Er überquerte den Marktplatz in Richtung Adanostempel und ging von dort aus, ohne Umweg zu Schmiede des Harad.
Der Schmiedemeister stand vor seinem Amboss und prügelte gerade eine Schwertklinge zu Recht. Estragon sah einige der Gesellen geschäftig hin und herflitzen. Das rußige Dunkel der Schmiede sah aus, wie das geöffnete Maul eines Drachen, der gerade zum Feuerspucken ansetzt.

Dejavü? Nannte man es so? Estragon Gläser waren in Kobalt gefärbt.

Der Schmied schaut plötzlich auf und bemerkte den seltsamen Neuankömmling. "Kann ich dir helfen?" fragte er mit tiefem Bass. Das Gesicht strahlte unverhohlenes Misstrauen aus.

Estragon ging nähr an den Amboss und lehnte sich vor. Er begann zu reden. Harad runzelte die Stirn, doch bald erhellte sich seine Mine. Er nickte immer häufiger und lächelte ein paar Mal. Estragon beendete das Gespräch, in dem er die letzten Edelsteine dem Schmied überließ(nur einen behielt er zurück).

"Gut, in zwei Tagen dürfte alles fertig sein." sagte Harad. Estragon verabschiedete sich mit einem kurzen Händedruck, dann entschwand er aus der Stadt. So schnell es ging.
15.04.2004, 18:51 #483
Estragon
Beiträge: 507
Das Ringspiel -
Also, du musst ja das Brett vor dem Spielen berühren, damit es dein Element bestimmt (was du dir selber aussuchen kannst, geh nach deinem Geschmack und lass deine Entscheidung durch das Brett wirken).

Nun kannst du beliebige Felder mit Kugel bestücken (je nach dem wie deine Taktik aussieht, Bollwerke und Kugelkonzentration stärken am Anfang deine Abwehr, aber du bist nicht so mobil. Weit gefächert, bist du schnell im Angriff, aber auch sehr angreifbar, weil du oft nur einzelne Kugeln oder zweierkombinationen hast)
Drei deiner Kugeln werden zu Anfang aber immer auf die Spur deines Elementes wandern (automatisch). Wenn alle deine Kugeln verteilt wurden, und der erste Zug im Spiel beginnt (wenn du Feuer bist, kannst schon die Kugeln von deiner Elementspur wegziehen) kannst du die drei Kugel wie normale Kugeln bewegen.

Das habe ich deshalb gemacht, damit jeder eine ungefähr gleich position am Anfang einnehmen muss und es etwas fairer bleibt.

@regelwerk:
die Kugel werden an anfang immer abwechselnt verteilt, Feuer beginnt, dann Erde usw.
Feuer würde also seine erste Kugel legen und dann würde der Gegern seine legen u.s.w.
15.04.2004, 22:41 #484
Estragon
Beiträge: 507
Das Kastell des ZuX # 29 -
Estragon schritt durch das Tor des Kastells. Seine Gläser waren tiefes Schwarz, die Skelette sahen ihm misstrauisch nach.
Eigentlich war ihre Stummheit noch viel unangenehmer, als das stetige Geplapper.
Es gab Estragon das Gefühl, noch immer ein Fremdkörper im Kastell zu sein. Ein Gast, der, nach dem Willen der Skelette, gar nicht schnell genug verschwinden konnte.
Der Lehrling konnte nicht die Zukunft sehen, doch spürte er, dass sein Abgang sich schneller ereignen konnte, als manche dachten.
Doch das war nicht sein Wunsch. Noch gab es etwas zu tun, etwas zu finden, in dieser Welt. Der Tod schien es nicht zu sein.

Estragon wählte seinen Weg ohne Zaudern. Er betrat die Bibliothek, sprach ein Wort in die Luft. Mehre Bücher fielen zu Boden. Er sammelte sie ein und setzte sich an das Lesepult, an dem er schon zuvor gearbeitet hatte.
Färbung von Stein war der Titel des ersten Werkes. Der graue Ledereinband wirkte wie eine steinerne Drachenhaut.
Estragon verschwendete keine Zeit. Er jagte mit den Augen über die Seiten, blätterte ungeduldig voran oder zurück.
Es konnte ihm gar nicht schnell genug gehen.

Endlich ein Treffer. Estragon saugte begierig das Geschriebene in sich auf. Seine Hand führte den Federkiel blind übers Pergament. Er wollte nicht die Augen von den Worten nehmen. Egal ob es nur dem Zeitvertreib diente. Er war dabei zu Forschen, zu planen, zu denken. Das höchste Gut, zu dem er noch befähig war. Da spielte es keine Rolle, worüber man dachte.
16.04.2004, 12:42 #485
Estragon
Beiträge: 507
Das Ringspiel -
So, ich werde jetzt mal einee kleine Bilderschau machen, um alles etwas deutlicher darzustellen. Bald will ich auch mir einen Weg ausdenken, das man sich nicht vorher abquatschen muss, damit es spannender wird.
Aber erst zu den Bilder.
Ich werde die Links zu mehren Bildern schalten und erklären was ihr darauf seht. Ich hoffe die Mods sind geduldig und ertragen die Bilderlast, weil ich ungerne nur verlinken würde. Wenn man die bilder gleich sieht, erklärt sich das ganze leichter.

1. Bilder


Also, ihr seht das Brett mit den drei Ringen. Es wird von Innen nach Außen gezählt: Also I. ist der hellgraue II. ist der mittelgraue und III. ist der dunkelgraue Ring.

Die vier Elemente (Feuer(li), Erde(ob), Wasser(re), Luft(ut)) sind die Dreiecke.

Die weißen Flächen sind die Felder, wo wir die Kugeln reinschieben oder am anfang legen.
Die grauen Felder sollen die einfachen Kugeln darstellen.

Ich habe als Beispiel Feuer gegen Wasser gewäht. Ihr seht, das jeweils auf der Spur von Feuer und Wasser, die Ringe mit Kugeln belegt sind. Das wird immer der Ausgang sein. Die Kugeln können sich nicht in eine Elementkugel wandeln, weil man sein eigenes Element nicht nutzen darf(siehe Regelwerk).

Jetzt wollen wir sehen, wie der Feuer- und der Wasserspieler ihre weiteren Kugeln anordnenen.
16.04.2004, 13:09 #486
Estragon
Beiträge: 507
Das Ringspiel -
So, weiter geht es. Ich habe, zum besseren verständnis die Kugeln leicht eingefärbt, aber es sind immer noch einfache Kugeln. Normalerweise sind sie stahlfarben. Wie ihr am Ende die Kugeln in der RPG-Praxis auseinander halten wollte...nun lasst euch was einfallen ^^.
2. Bilder


Gut, also Feuer hat damit begonnen, seine Kugeln sofort auf das Element Luft zu stürzen. Der Wasserspieler hat zwar noch eine Kugel als Block (eine Kugel des Gegners, der die Elementumwandlung möglichst lange verhindern soll/ sie sollte immer auf dem III. Ring liegen, sonst ist sie leicht angreifbar)
gelegt, doch leider auf den I. Ring. Sehr schlecht. Denn Feuer kann sie vom zweiten Ring leicht ins Aus schubsen.

Sie gesamt steht Feuer wesendlich besser, weil offensiver da. Das kann aber auch gefährlich sein, weil Feuer seine Kugeln nicht gegen eine Angriff konzentiren kann.

Wasser ist ein defensiver, vielleicht sogar passiver Spieler. Die Kugelkette auf den I. Ring zu legen war taktisch sehr unklug, weil von oben die Kugeln leicht angreifbar sind. Allerding kann der Wasserspieler mit einer Drehung des I. Ringes (erinnert euch, I. und III. Ring gegen den Uhrzeigersinn drehen| II. mit der Uhr.)
seine kleine Streitmacht schnell verlegen und Feuer überraschen.

Feuer ist im Augenblick jedoch klar in der besseren Stellung. Es hat einen festen Block auf dem II. Ring bei Erde(ob) gelegt. Dieser Block kann nur von der Seite angegriffen werden. Feuer wird ihn dort erstmal liegen lassen.
Wasser muss versuchen durch eine Drehung die Kugel bei Luft(ut) zuretten, gibt dabei aber auch ein Teil von Erde(ob) Preis. Dann hätte Feuer Chancen bei Luft eine ElementKugel zu bilden und Erde mit einer weiteren Kugel zu besetzen.

So, wollen wir sehen wie es weiter geht?
16.04.2004, 14:23 #487
Estragon
Beiträge: 507
Das Ringspiel -
Jepp, sowas hatte ich auch im Sinn. Wenn ihr mal auf das Ausführliche Brett(das mit holz und schicken Ringen und so ^^) werft, seht ihr die Zeichen der Element, mit Farben, unterschiedlicher Oberflächenstruktur und so weit.
Die Elementkugeln werden beentsprechend aussehen (wir Ray schon sagte, Feuer lodernt, Wassser wird eine leichte Bewegung der Masserung haben, als wenn Wasserströme in einer Glaskugel fließen/ Erde wird das harte Kupfer mit weichem Glanz haben, und Luft das kalte , tiefe Blau eines Nachthimmels.)

Die Kugeln der Spieler könnten sich leicht in die Farbe ihre Elemente färben. Feuert rötlich, Wasser hellblau, Erde orange und Luft tiefblau.

Tja, also wenn dann alle Klarheiten beseitigt wären? ^^
16.04.2004, 15:20 #488
Estragon
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Brillen -
Brille steht dir ganz gut.

Ich trage ein, die sich im Sonnenlicht oder unter UV-Strahlung verfärbt. Ansonsten find ich Brillen immer ganz okay. Die neumodischen Teile sind auch ganz gut zutragen (früher war das anderes) und fast für jeden gibt es das passende Modell.
Also, Daumen hoch für Brillen aller Art. ^^
16.04.2004, 15:34 #489
Estragon
Beiträge: 507
Das Kastell des ZuX # 29 -
Estragon brauchte Holz. Besonderes Holz. Er war weit gekommen. Alles war vorbereitet. Holz war der nächste Schritt.
Der Lehrling verließ die Bibliothek und begab sich in sein Zimmer. Dort packte er alles zusammen, was er so besaßs oder zum Tauschen für geeignet hielt.
Schnell legte er sein Schwert und den Stab an, schwang den Rucksack auf seine Schultern und begab sich zum Ausgang des Kastells.
Auf in den Sumpf.
16.04.2004, 16:06 #490
Estragon
Beiträge: 507
Das Sumpflager #22 -
Das Tal mit den Pyramiden. Ein seltsamer, unwirklicher Ort. Estragon nährte sich dem Tor zum Lager der Bruderschaft. Die Wachen nickten ihm nur zu, anscheinend hatten sie nichts gegen Besuch aus dem Kastell einzuwenden.

Der Lehrling durchquerte das Tor und sah sich mit grün silbernen Augengläsern um. Ein Stegesystem führte durch das ganze Tal. Ein feuchtwarmes Klima erfüllte die Luft. Die einfachen Hütten wurden von den mächtigen Steinbauten überschattet, die den Blick des Betrachters nur so in Beschlag nahmen.
Estragon war beeindruckt. Ein simples Gefühl des Erstaunens und der Überraschung.
Er folgte dem Steg bis zur ersten Abzweigung. Dort blieb er kurz stehen, sah sich um und folgte dann dem linken Weg weiter.
Die Bohlen des Holzes knarrten unter seinen Schritten. Das klang merkwürdige Weise beruhigend in seinen Ohren.

Das machen die ganzen Pflanzen. Die Nähe zu ihnen...sie wirkt ausgleichend. dachte Estragon schnörkellos.
Er erreichte eine weitere Abzweigung, die auf einen niedrigen Bau zulief.
Estragon zauderte nicht lang und ging darauf zu. Er klopfte an die Tür. Ein großer Schornstein auf dem Dach, ließ den Schluss zu, das dies hier eine Schmiede sein könnte.
Aber wo war der Schmied. Estragon klopfte noch einmal, dann drehte er sich um. Und verharrte kurz. Ein Bruder aus dem Sumpf schwenkte gerade auf den Steg ein. Seine breiten Schultern, der feste Blick...Estragon kannte ihn.
Oder Hilias hatte ihn gekannt. Carras. Natürlich, er war der Rüstungsschmied in der Bruderschaft gewesen.

Estragon kramte in Hilias Erinnerungen nach. Seine Augengläser waren blasser Minze ähnlich. "Möge der Schläfer erwachen." sprach Estragon gefühllos zum Gruß. Er wollte seinen Respekt zollen, in dem er sich an die üblichen Höflichkeitsgesten hielt.
Doch sein Gesicht war grau und ausdruckslos wie eh und je.
16.04.2004, 16:49 #491
Estragon
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Das Sumpflager #22 -
Estragon nickte dankend, dann betrat er nach dem Schmied das Haus.
„Ich suche etwas. Etwas Spezielles.“ Die Schmiede war wohl gleichzeitig Carras Wohnraum.
„Ich brauche Holz. Von besonders dunkler Maserung. Mit einem leichten Rotstich darin.“
Carras runzelte die Stirn und setzte sich an den Tisch. Estragon nahm ebenfalls Platz.
„Der Sumpf schien mir die beste Aderesse zu sein.“
Carras zündete sich einen Krautstängel an, Estragon tat es ihm, unter Verwendung seiner Pfeife gleich.
Süßer, schwer Rauch kreuzte sich mit bitterem, leichtem Tabakdampf. Eine verwirrende Mischung, aber nicht unangenehm.
16.04.2004, 17:04 #492
Estragon
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Das Sumpflager #22 -
„Im Grunde ja.“ sagte Estragon. „Aber leider habe ich kein Geld dich zu entlohnen.“ Der Schmied lächelte immer noch. Das Kraut weichte seine Züge etwas auf, doch Estragon ahnte, das Carras sehr schnell zu seiner alten harten Schale zurückkehren konnte, so er es wollte.

„Tja, dann wirst du dir das Holz selber schlagen müssen, wenn du…“ Estragon schüttelte den Kopf. „Leider fehlt mir dafür die Zeit. Aber ich kann dir etwas zum Tausch anbieten.“
Carras horchte auf.
Estragon kramte kurz einem Rucksack. Dann legte er zwei Ballen des Stoffes aus der Abtei auf den Tisch.
„Diesen Stoff habe ich gefunden. Er scheint mir von besonderer Qualität zu sein. Wenn du einen guten Schneider findest, lässt sich sicher was daraus machen.“
Ein seidiger Glanz lag darauf. Estragon hatte keine Verwendung dafür. Carras Interesse schien er jedoch geweckt zuhaben.
„Er gehört dir, wenn ich das Holz bekomme. Ein einfach Tauschhandel. Geht das in Ordnung?“
16.04.2004, 17:26 #493
Estragon
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Das Sumpflager #22 -
„Freut mich, dass du ihn gebrauchen kannst. Ich habe keine Verwendung mehr dafür.“ Die beiden saßen einen Augenblick lang da und rauchten schweigend vor sich hin.
„Ich bin wirklich Beeindruckt, was ihr hier in diesem Tal geschaffen habt. Sehr imposant.“ sagte Estragon. Er würde warten, bis das Holz von den Novizen gebracht wurde. Der weil konnte man sich auch ganz zwanglos unterhalten.

So redeten sie dann, rauchten und schwiegen wieder. Wie zwei alte Freunde. Man hatte sich nicht wirklich wichtiges mehr zu sagen, aber das zählte auch nicht. Manchmal konnte man nicht mit tausend Worten sagen, was man meinte. Und dann brauchte man wieder gar nicht viel sagen und verstand sich.

Die Tür flog auf und ein übereifriger Novize stürmte herein. Er legte das Holz (es waren zwei gute Klaffter, frisch geschlagen aus den Brettwurzeln der Sumpfbaumriesen) auf den Tisch und verbeugte sich mehrmals hastig. Carras und Estragon lächelten über diesen Eifer, warfen sich einen Seitenblick zu, dann scheute Carras den Novizen wieder an seine Arbeit.
Estragon erhob sich. "Ich werde dann mal wieder..." Carras nickte. Hände wurden geschüttelt und belanglose Abschiedsworte getauscht.
Wie das eben so war.
Estragon verließ den Sumpf mit dem Holz im Rucksack. Jetzt fehlte nicht mehr viel.
Nur noch zwei steine, die Kugeln und die Ringe.
17.04.2004, 17:24 #494
Estragon
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Das Ringspiel -
Machen wir keine Wissenschaft drauß. Das Spiel soll Spass bringen und nicht in Arbeit ausarten.
Warum nutzen wir es vorläufig nicht dazu, spannende Post machen zu können? Letzten Endes ist egal, wer gewinnt oder verliert. Wie man aber beschreibt, wie was zu stande kommt, ist doch der Hit. Oder das alte Sprichwort, der Weg ist das Ziel.

Überhaupt würde ich davon abstand nehmen wollen, jeden Zug einzeln zu posten. Hab ihr mal ein Schachplan gesehen? Wo man Spiele an hand der Pläne nachstellen kann? Ewig lange Buchstaben und Zahlenkobienationen, sehr trocken, sehr langweilig.

Das Spiel soll auch mehr Plattform dafür sein, das man versucht, seine eigenen Gedanken und Empfindungen, seine Pläne und die Spannung auf den Zug des Gegners beschreibt.
Bsp: Namen sind frei gewält
Zeus überblickte das Brett, brühtete über dem offensichtlichem. Der verdammte Pirat saß ihm gegenüber und grinste herausfordern.
Zeus konnte einfach nicht glauben, das im Begriff war gegen einen Piraten zu verlieren. Einen stinkenden, zahnlosen Freibeuter.
"Mach deinen Zug, Bürschen!" knurrte der Pirat.
Es half nicht.
Zeus hatte einen Block auf Erde liegen, Wasser gehörte fast ihm. Feuer und Luft waren von seinem Gegner belegt. Nur noch ein Stein, und ich könnte alles rum reißen... dachte Zeus kläglich. Er bewegte seine Hand, sie zitterte leicht, und berührte eine der Kugeln...doch er schob nicht. Seine Augen jagten über die Ringe.
Der Pirat trommelte ungeduldig mit den Fingern...
"Komm schon, was ist jetzt?" stichelte der Freibeuter.

Zeus sah auf und lächelte auf einmal listig. Dem Galgenvogel gefiel das gar nicht und er ruckte unbehaglich auf dem Stuhl. "Was glotzn so?" keifte er.
Zeus sagte nichts. Er nahm die Finger von der Kugel und führte sie statdesen zum II. Ring des Spielbrettes. "Da haben wir beide wohl etwas übersehen..." kicherte Zeus schadenfroh und begann zu drehen. Die Kugeln wanderten mit. Zeus Blick blieb wie angenagelt auf einer einzelnen Kugel, die er völlig übersehen hatte.
Der Pirat sah verwirrt drein. Die Kugeln wanderten weiter. Die rechte Flanke, die der Pirat langsam auf Zeus Block bei Erde zubewegt hatte, wurde auf die andere Seite verlegt.

Endlich war Zeus fertig. Er sah lächelnd auf. "Du bist dran." sagte er.
Der Pirat sah noch einen Augenblick verwirrt auf das Brett, das machte er eine wegwerfende Bewegung. "Und? Soll mich das jetzt beeindrucken? Ich kann nun ganz leicht deine Wasserblöcke wegfegen." Er deutete auf seine Kugeln, die sich durch die Drehung Wasser genährt hatten
"Vielleicht." sagte Zeus und lächelte dünn. Der Pirat schaute voller Hass und Misstrauen in das Gesicht seines Gegners, dann suchte er panisch nach dem Hacken, den Zeus wohl ausgelegt haben mochte. Zeus ließ ihn zappeln. Er würde im Leben nicht drauf kommen, wo Zeus neue Vorteile lagen.
Der Pirat zuckte zornig die Schulter und schob eine seiner Kugeln auf Wasser zu. Auf zum Angriff.
Zeus Augen blizten. Er fuhr schnell wie eine Klapperschlage über das Brett und drehte den III. Ring.

Jetzt offenbarte sich der vertale Denkfehler des Piratens. Zeus hatte einen Block bei Erde auf dem II. Ring gelegt, nur zwei Felder entfernt lag auf dem III. eine seiner Kugeln. Ein verlassenes unscheinbares Ding.
Der Pirat hatte einen Block auf dem I. und III. gehabt. Doch nun, durch die Drehung des III. Ringes war sein oberster Block weg. Durch die Kugel von Zeus ersetzt. Zeus hatte nun zwei Kugeln auf Erde liegen und der Pirat nur einen lumpigen Block auf dem I. Er konnte die Kugel retten oder versuchen, Zeus von Wasser weiter zu verdrängen...
"Dreckig, mießer..." begann der Pirat. Zeus schüttelte den Kopf. "Wir wollen sachlich bleiben, oder?" Der Pirat murrelte noch ein paar Flüche und beugte sich wieder über die Ringe und seine Kugeln.
Zeus lehnte sich zurück. Er würde gewinnen, jetzt war sicher.
Der Pirat lachelte plötzlich schalend auf. Zeus Zuversicht bekam risse. "Was ist?" fragte er schneidend. Der Pirat griff über das Brett und nun war Zeus dran, überrascht zu werden.
Das Spiel war wieder völlig offen.



So ungefähr könnte es ablaufen. Also, ich denke, das wäre der beste Weg. Ihr müsst es ja auch vorher nicht absprechen. Postet einfach drauf los und seht, was dabei heraus kommt. Wenn ihr es beenden wollt, überlegt, wer am besten gepostet hat oder so. Letzten Endes sind die einfachsten Wege immer die Besten ^^.
18.04.2004, 21:59 #495
Estragon
Beiträge: 507
> Abwesenheiten #2 < -
Werde die nächsten Tage nur sehr unregelmässig im Netz sein (vorbereitungen für die nächsten Quests), es könnte also zu längeren abwesenheiten kommen oder nur gelegendlichen Posts.
Nicht wundern also.
18.04.2004, 22:57 #496
Estragon
Beiträge: 507
[Story]Krieger der wilden Länder Gorthars -
Veltrin war jung, hatte Angst und wusste nicht, wie das Leben für ihn weiter gehen sollte. Er war von panischem Entsetzen erfüllt gewesen, als seine Mutter und sein Onkel einfach davon gefahren waren. Sie hatte sich nicht einmal umgesehen…Später, Jahre später sollte er sie dafür hassen. Jetzt war er nur verwirrt. Er war verwirrt und hatte Angst.
Diese gefährliche Mischung ließ ihn wie ein Kind durch die Welt gehen, das hinnimmt was es sieht, ohne wirklich eine bewusste Reaktion darauf zu verspüren. Er glaubte einfach, dass er schon aufwachen würde. Dann würde schreiend und fröstelnd vom kalten Angstschweiß in seinem Bett sitzen und sich noch elender fühlen. Doch nicht lang. Er würde begreifen, das alles nur ein Traum gewesen war und würde schon beim Frühstück nicht mehr daran denke müssen. Dann könnte er es schon vergessen haben. Wie Kinder das eben so tun. Denn seine Mutter würde da sein. Seine Mutter, mit den rosigen Wangen und den breiten Hüften. Dem traurigen Augen und den sanften, liebevollen Händen. Sie würde da sein. Er würde nicht allein sein. Nicht zurück bleiben.

Doch all das, die winzige, kindliche Hoffnung, mit ihren gläsernen, zerbrechlichen Flügeln. Sie wurde zerschmettert von dem Anblick des Ledergesichtes, das da vor ihm hockte. Nord hatte Veltrin noch nicht einmal mit dem Blick gestreift, da begann er schon dessen Leben systematisch zu vernichten.
„Was führt dich also zu mir, Basci? Was kann der Herrscher über diesen hölzernen Thron“ - Nord schwang in einer einlanden Geste, die Arme in einem sich öffnenden Halbkreis, als wolle er sagen Sieh mein großartiges Werk und labe dich daran. - „für dich tun?“ Der Blick des Ledergesichtes, wie Veltrin ihn schon für sich getauft hatte, glitt über seinen kindlichen Körper. Wäre es seine Mutter gewesen, die ihn immer noch an der Hand hielt, hätte er sich vor diesem Blick hinter ihr in Sicherheit gebracht.
Doch da war nur dieser andere Kerl. Mochte Nord mit den Händen und der Zunge töten –das er solches konnte und auch tat, sah Veltrin sofort, er saß seinen Onkel, nur doppelt so stark und mit zweimal mehr Hass in den Muskeln. Worauf wusste Veltrin noch nicht, aber er glaubte schon in seinem Kinderverstand zu ahnen, das die Zeit des Verstehens schnell kommen würde. Schnell und Hart wie ein Wintersturm auf See. – so tötete der andere Kerl mit dem komischen Namen mit dem Verstand und der Willkür eines stolzen Altmännerherzens.

„Du bist sicher nicht grundlos allein gekommen. Wer ist das? Ein weiteres Hurenbalg, das du im Suff gezeugt hast und ich jetzt ersäufen soll?“ Veltrin’s Augen wurden zu entsetzen, wässrigen Gläsern und schien auf einmal das ganze Gesicht auszufüllen. Das schien Nord zu erheitern. Der Mann wandte den Blick nicht ab. Starrte den Jungen weiter an. Gier und Spott lag hinter seinen blassgrünen Monsteraugäpfeln. Und Kälte. Eine endlose Kälte.
Veltrin ahnte schlimmes. Ganz, ganz schlimmes…

by Veltrin
20.04.2004, 23:07 #497
Estragon
Beiträge: 507
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #9 -
@Ormus (sorry wegen der verspätung)
Herzlich willkommen im ZuX. :)
20.04.2004, 23:22 #498
Estragon
Beiträge: 507
Das Kastell des ZuX # 29 -
Estragon hatte die letzten Tage damit verbracht, auf seinem Zimmer zu hocken und über den verschiedenen Werkstoffen für seine Idee zu brühten.
Die Metallringe würde er morgen bei Harad abholen. Zwei Steine für zwei Elemente hatte er schon, das tiefrote Holz des Brettes lag vor ihm auf dem Schreibtisch.

Er hatte mit linkischen Bewegungen eines unerfahrenen Zimmermannes (Estragon kannte aus Hilias Erinnerung echte Zimmerleute. Die hatten Dachstühle von riesigen Scheunen schneller errichtet, als das er dieses vermaledeite Holzstück zu Recht machen konnte.) das Holz mit reichen Schnitzereien und Intarsien versehen wollen.

Nach einer durchwachten Nacht und viel Pfeifenkraut hatte er dieses Unterfangen als Unrealistisch aufgegeben. Er begnügte sich, das Holz einfach zu einer ebenen Fläche zu schleifen und zwei rechteckige Vertiefungen für die späteren Kugeln (die sollte Harad gießen, wenn Estragon die Ringe abholen würde) in die feine Maserung des blutigen Baumfleisches zu treiben.

Diese Arbeit war leichter, aber immer noch mühsam und zeitaufwendig. Er hatte einfach keine Erfahrung mit dem Werkstoff Holz. Hilias selbst hatte in Holz nicht mehr als Brennstoff und Pfeifenquell gesehen. Der verschiedene Steinmetz hatte Holz bei der Arbeit gemieden wie die Pest das Kloster der heiligen Allianz meiden würde.

In diesen Tagen des anstrengende Schaffens und Werkelns hatten seine Augengläser nie auch nur einmal die Farbe gewechselt. Alles war ein undurchdringliches Schwarz gewesen.
Doch das schwierigste lag erst vor dem Lehrling. Die Wandlung des und Färbung des Onyx.
21.04.2004, 22:21 #499
Estragon
Beiträge: 507
DER BÖSE DON-ESTEBAN (psst,... is nen Jubi ;) ) -
Glückwunsch Don-Esteban. :)
23.04.2004, 20:31 #500
Estragon
Beiträge: 507
Zloin hat Geburtstag -
Glückwunsch Zloin. :)
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