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[GM]Das Verborgene Tal[GM]
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11.10.2002, 20:04 #51
Burath
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Sein Körper ruckte nach hinten und landete schlaff auf dem moosbewachsenen Boden. Er hatte seine Knochen brechen gehört, spürte den Schmerz der sich langsam aber unaufhaltsam durch die Glieder fraß. Ein heiße Träne kullerte über die glatte Haut der Wange. Er war gelähmt und starrte wie gebannt in das finstre Antlitz seines Peinigers. So lag er hier, hilflos, machtlos .. dem Tode nahe. Jeder Augenblick dauerte für ihn wie eine Ewigkeit, verlor sich quälend in der Unendlichkeit. Verzweifelt versuchte Burath sich zu bewegen, dem nahenden Ende zu entrinnen. Seine Verzweilung wuchs zur Panik. Wie Blitze zuckten Bilder durch seinen Kopf, seine Lippen bebten. Das kranke Herz schlug wild im Inneren des Burstkorbes, warmes Blut drang aus seinem Mund. Er wollte etwas sagen.. wenn er könnte. Ein tiefer Schreck fuhr wie ein eisiger Schauer über seinen Rücken. Immer wieder und immer wieder versuchte er mit seinen Lippen Worte zu formen .. doch es ging nicht ...
11.10.2002, 21:03 #52
Krigga
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Der Fremde lag da und gab keinen Mucks von sich, seine Augen verrieten seine Furcht und dies stachelte den Hass in Krigga noch mehr an, eine gefühllose Bestie die nur das sah was sie sehen wollte.
Einen Feind, einen Eindringling.

10

"Mensch, du hattest deine Chance und hast sie nicht genützt, du verkümmerter Krüppel, zu dumm um Worte aus deinem vermaledeiten Munde rauszubringen.
Du Wesen glaubst würdig genug zu sein um diesen Wald hier erforschen zu dürfen ?
Nein das bist du nicht, das einzige was dir gebürt ist ein netter Ausflug in die Hölle...auf EWIG."

Der schwarze Seraphim zog sein Schwert Shadowbane, und riss es in die Höhe, die Augen seines wehrlosen Kontrahentens wurden immer größer, der Blick war fixiert auf die Spitze des Schwertes, wie es immer näher kam, der Körper zuckte wie wild, der Mensch hob den Kopf in die Höhe doch er war blockiert, kein einziges Wort kam über seine Lippen, kein einziges Ausweichmannöver war zu erkennen.
Es wäre sowieso zu spät gewesen.
Die Klinge von Shadobane bohrte sich durch die Bauchdecke und Gedärme des Fremdlings und heißes Blut strömte aus dem Körper.
Wie Adern zogen sich kleine Flüsse der wertvollen Lebensessenz über den Oberkörper, die Kleidung saugte sich fest und alles war so klebrig.

Der Mensch lag nun regungslos da, hin und wieder vernahm man ein leises Gurgeln und Prusten, die Augen waren nur mehr auf den Himmel gerichtet, doch diesen Anblick gönnte der Seraphim seinem Opfer nicht, auf allen Vieren kam er zu dem fast Toten herbeigekrochen und umfasste mit beiden Händen den Kopf, er beugte sein eigen Anlitz über das des Opfrs und Kriggas lange Haare hingen herab auf das Gesicht des Menschen.

"Was starrst du unentwegt in den Himmel, glaubst du Würmer wie du kommen in das ewig helle Königreich ?
Nein, du wirst in der Hölle schmoren, die Flammenzungen werden deinen zerstörten Körper auspeitschen und deine Seele wird in tausend Teile zerfetzt werden.
Du wirst dieses Schicksal erleiden und ich nicht da ich den Tod und die Hölle besiegt habe, schlimmeres als Höllenkreaturen habe ich getötet und nun bin ich hier und habe dich gerichtet.

Riechst du das ?
Das ist der Geruch des Todes, der Geruch deines Lebenssaftes, das Blut das in dir strömte fließt nun auf den Erdboden hernieder und versickert langsam darin."

Krigga fuhr mit den Finger durch das Blut seines Feindes und leckte genüsslich daran, Blut bedeutet Leben und das Leben sog der Seraphim auf.

"Es schmeckt köstlich, aber da wo du hingehen wirst du es noch oft zu schmecken bekommen.
Und vergiss nicht, Krigga hat dich gerichtet"

Ein plötzlicher Ruck und das Genick des Menschen war gebrochen.
Der schwarze Seraphim erhob sich, zog sein Schwert aus der Leiche und marschierte ab .
12.10.2002, 21:22 #53
Burath
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Ungehemmt rauschte der Wind durch die unzähligen Blätter der gigantischen Bäume, pfiff schrill zwischen den mächtigen hölzernen Statuen hindurch. Beängstigende Stille herrschte im Wald, lediglich das Rascheln der Blätter und das Zirpen der Insekten war zu vernehmen. So still und friedlich ruhte auch der schwarze Schemen auf einem Bett aus saftigem Moos, getaucht in einen See aus tiefem rot. Schwarzer, zerfetzter Stoff wehte im kalten Lufthauch, Kleintier ließ sich auf der kalten Haut des leblosen Körpers nieder.

"Komm wach auf mein junger Freund." Erklang die süße und zärtliche Stimme aus unerreichbarer Ferne. Ein gleißend helles Licht umgab den zerbrechlich wirkenden Körper der jungen Frau, versteckte mehr als es preisgab. Die Nasenflügel blähten sich auf, sogen das angenehm süße Aroma in sich hinein. Ein freundliches Lächeln umspielte die tief roten, einladenen Lippen des Geschöpfes. In geschmeidigen Bewegungen trat sie vor den leblos daliegenden Körper und ging neben ihm auf die Knie. Ihre schmalen Finger berührten ihn.

Hoch wölbte sich der Burstkorb, gierig wurde Luft in die Lunge gesogen. Unter der Haut spannten sich die Muskeln zu mächtigen Gebilden, das Herz presste warmes Blut durch die Venen und erfüllte das Gebilde aus Knochen und Fleisch wieder mit Leben. Vorsichtig zog sie seinen Oberkörper an sich heran und stütze ihn auf dem ihren. Mit Wohlwollen ließ Burath diese Prozedur über sich ergehen, war er doch selbst zu keiner richtigen Bewegung fähig.

Aus leeren Augen blickte er in ihr wunderschönes Gesicht, verfolgte ihr zarten Züge, das tiefe Grün in ihren Augen, das schwarze, volle Haar, und immer wieder dieses betörende Lächeln. Eine heiße Träne kullerte über seine Wange. Von Freude und dem Gefühl von Geborgenheit überrumpelt gab er sich seinen Gefühlen hin. Zärtlich schlossen sich ihre Arme um seinen Körper, Haut schmiegte sich an warme Haut...
12.10.2002, 23:32 #54
Burath
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"Höre mir jetzt genau zu" hauchte das weibliche Geschöpf dem jungen Mann ins Ohr. Ganz leise, kaum hörbar. Wohlig warm spürte er ihren Atem, ihren zarten Duft und ließ sich davon in einen Zustand des Rausches treiben. Ohne auch nur den kleinsten Wiederstand zu leisten ließ er sich zurück in das weiche Moosbett legen und verfolgte mit seinen leeren Augen das wunderschöne Gesicht welches sich nie zu weit von dem seinen entfernte.

"Ich werde dir das Leben schenken mein junger Freund. Mehr als das, ich werde ein Teil von dir sein. Auf ewig sollen wir verbunden sein, gemeinsam leben, gemeinsam sterben. Geschieht dir ein Leid so werde ich die Qualen mit dir teilen, wird dich Freude überkommen, so werde auch ich sie spüren. Wir werden eins sein.

Du wirst nicht länger ziellos durch die Gegend streifen, auf der Suche nach deiner Bestimmung. Ich werde dich leiten, dich lehren, dein ewiger Gefährte und Führer sein. Du wirst tun was ich von dir verlange. Burath, du bist nicht länger ein Streuner, du wirst ein Wächter sein. Ein Wächter des Gleichgewichts.

Für dich wird es kein Gut und kein Böse geben. Sollte eines Tages eine der Seiten siegen, so wird es für alle der Untergang sein. Deine Aufgabe wird es sein dies mit aller Macht zu verhindern. Doch sei getröstet, nie werde ich dich verlassen oder von deiner Seite weichen.
Sei unser Pfad auch noch so vom Blut befleckt."

Unter ihrer Haut begann sich mit einem Male etwas zu regen, kleine Knoten die sich wie Insekten unter einer schützenden Decke bewegten. Ihre Augen bekamen ein grünliches Leuchten, ein gespenstisches Funkeln. Ein Strang mehrerer kleiner, dünner Schlingpflanzen trat aus ihrem Mund, bewegte sich in rasanter Geschwindigkeit über die glatten Rundungen und hatte sich bald wie ein dichtes und undurchdringliches Netz über ihren Körper gelegt.

Weniger eine menschliche Gestalt erkannte Burath vor sich, mehr eine Art Pflanze aus der das Leben nur so heraus quoll. Langsam zog sich der Körper des Wesens in die Höhe und hing dominierend über ihm. Eindringlich musterten ihn die grün schimmernden Augen, ein Blick der sein Mark gefrieren ließ.
17.10.2002, 18:26 #55
Krigga
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Der Krigga ballte seine Faust und betrachtete den schwarzen, ledernen Handschuh. Die alte Rüstung passte noch wie vorher, eine Meisterarbeit geschaffen von einem der größten Künstler dieser Welt.
Der schwarze Umhang flatterte aber nicht im Wind oder hing glatt und ohne Falten herab, die schwarzen Flügel von Krigga verhinderten dies.
So konnte er unmöglich die Zivilisation da draußen betreten, man würde ihn jagen wie Orks, einen schwarzen Dämon, das dunkle Übel, so würden sie ihn wohl bezeichnen.

Der Seraphim biss die Zähne zusammen und seine ganze Körperhaltung verkrampfte sich, eine gewalltige Menge an Energie die aus dem Edelstein auf Kriggas Brust strömte schickte kleine Wellen an dunkler Materie durch den Körper des Krigga bis in seine Flügel und in sein Gesicht, diese Wellen und Ströme baanten sich ihren weg durch die Falten und Gewänder Kriggas und plötzlich versanken die Flügel in einem geißenden Licht, auch aus den Augen strahlte das Helle, dieser Vorgang dauerte nur wenige Sekunden und dann...dann war der Krigga wieder Mensch.
Eine Trugbilderscheinung, nicht sein wahres ich aber die einzige Option die Krigga überblieb um nicht gejagt und verfolgt zu werden, ein Mensch da draußen hatte ihn gerufen also musste er da raus.
Die Magie der Elfenstiefel wurde aktiviert und in windeseile schoss der Krigga in Richtung des Rufes.
26.10.2002, 15:33 #56
Dexter
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Ein Schatten haschte über die kalte Ebene der Düsteren Welten und mit festem Schritt tauchte der gewaltige Köper eines Mannes, in den dichten Nebelschwaden die das Verborgene Tal von dem Rest der Bariere trennte, auf...

Doch mehr als einen Handschlag brauchte es jenes Wesen nicht um diese Nebel zu teilen und so aus dem Paradies des Tales zurück in die Realität zu schreiten...

Hell leuchteten die Blauen Augen des Mannes und tief in sein Gesicht hingen seine langen dunkelbraunen Haare...Ein weiter schwarzer Mantel bedeckte seinen gesamten Körper und versteckten den Dämonenlord, einen mächtigen Einhänder, der an der Seite des Mannes baumelte...
Ein gewaltiger Kampfspeer und ein Drachenbogen zierten den Rücken des Mannes, der nun mit grossen Schritten aus dem Tal in Richtung der belebten Barriere wanderte...
27.10.2002, 17:44 #57
Burath
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Aus leeren Augen starrte der Krieger ins Antlitz seines neuen Meisters, dem wunderschönen Waldgeist Nimue. Heiße Tränen kullerten über die blasse Haut seiner Wangen, tropften von der Nasenspitze. Die Freude hatte ihn übermannt. Vergessen war der Schmerz, verschwunden war die Pein. Er spürte nicht wie das warme Blut durch sein zerfetztes Hemd sickerte. Die schmalen Lippen des Geschöpfes formten ein zartes Lächeln, grüntrübe Augen funkelten ihm entgegen. "Ich würde alles dafür tun um euch dienen zu können Herrin." brachte er unter bebenden Lippen hervor.

Mit geschlossenen Augen nickte sie und fuhr ihm zärtlich mit den pflanzenbedeckten Händen über das Gesicht. Immer weiter wanderen ihre dünnen Finger bis sie das blutverkurstete Loch in seinem Bauch erreicht hatten. Während sie beruhigend auf ihn einsprach löste sich die grüne Haut von ihrem Körper und ein Gewülzt aus bewegten Schlingpflanzen kam zum Vorschein. Dieses grüne Etwas, dass mehr einem Monstrum glich, verschwand nach und nach unter seine Bauchdecke, ein riesiger Pfeil aus grün und braun bohrte sich in ihn hinein. Er schrie..
11.03.2003, 20:08 #58
Lord_Xardas - N
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Inzwischen war Nek schon soweit im Wald, er wusste selbst auch nicht mehr wo genau er war. Ohne Licht und irgendwas sprang er einfach in den Wald hinein und immer weiter hindurch. Doch hier wehte kein Wind und nichts mehr. So blieb der Druide stehen und schaute sich um. Ein dichter Nebel trat auf, er konnte kaum seine Hände sehen. Irgendwoher kannte er das schon. Also hatte ihn Gwanáreé in den Wald der Druiden gerufen.

In Neks Handfläche erschien ein kleiner leuchtender Ball aus Energie der auch sofort über den Druiden sprang und die Gegend ausleuchtete. Was aber leider nicht sehr viel brachte, der Nebel war zu dicht. Und so streckte er seinen linken Arm vor sich aus und teilte damit den Nebel vor sich in zwei Hälften. Langsam verschwand er so komplett vor ihm und ein prächtiger Wald war vor seinen Füßen.

Gwanáreé Du'Orden: „Ahh, Nek da bist du ja endlich…“
Nek: „Endlich? Was gibt es denn so wichtiger Gwanáreé und wo bist du?“
Ein kleiner Vogel landete vor dem Nek, er kam ihm sehr bekannt vor. Es war Gwanáreé.
Und aufeinmal durchfuhr ein helles funkeln den Wald. Das Licht blendete den Druiden kurz. Doch dann sah er das….

Nek: „Huch wer bist denn du?“
Gwanáreé Du'Orden: „Das ist nur ein Gesicht das ich habe. Warum gefalle ich dir?“
Nun konnte man auch deutlich ein warmes und freundliches lächeln in ihrem Gesicht erkennen.
Nek: „Och nein, eigentlich stört es mich nicht, aber vielleicht solltest du dich etwas wärmer anziehen. Sonst wirst du noch Kran…“
Gwanáreé Du'Orden: „Ich kann nicht Krank werden.“
Aber bevor Gwanáreé den Satz zu ende sprechen konnte hatte Nek ihr bereits seinen Umhang übergehängt.
Nek: „Glaub mir das ist besser so…“
Gwanáreé Du'Orden: „Wenn du das so sagst mein kleiner Druide.“
Nek: „Warum hast du mich eigentlich her gerufen?“
Gwanáreé Du'Orden: „Es gibt da etwas, etwas das du für mich machen müsstest. Ich weiß du hast Sehnsucht nach deiner Frau und deinem…“
Nek: „Und meinem WAS?“
Gwanáreé Du'Orden: „Du wirst sie wieder sehen….“
Nek: „Sie? Sie ist die Mehrzahl von einer Person! Oder meinst du mit Sie eine Frau?“
Gwanáreé Du'Orden: „Sie… Pass auf Nek morgen Abend wirst du im Sumpflager erwartet.“
Nek: „Da kann mich keiner erwarten dort sind mindestens 200 Orks. Oder soll ich mit denen Plaudern?“
Gwanáreé Du'Orden: „Nein nicht in der alten Kolonie, du wirst aber wahrscheinlich den Weg durch die Kolonie nehmen müssen… Das neue Sumpflager ist in der ebene hinter den Bergen. Du wirst geleitet werden…“
Nek: „Gut ja und was soll ich dort machen? Ich meine du wirst mir doch sicherlich sagen was meine Aufgabe ist?“
Gwanáreé Du'Orden: „Natürlich werde ich das. Du musst dort einen Baum Pflanzen…“
Der Druide kratzte sich am Kopf…
Nek: „Einen Baum? Ich kann den Baum auch hier pflanzen um zu zeigen das ich ein Mann bin der einen Baum pflanzen kann… Im Sumpflager ist das sicherlich unpassend, oder?“
Gwanáreé Du'Orden: „Wie gesagt du wirst erwartet. Und es wird auch kein einfacher Baum. Du wirst einen Setzling aus dem Wald hier mitnehmen und diesen Pflanzen. Dann muss er auch gleich auf die volle Größe Wachsen. Die Kraft dafür hat dir die Natur verliehen.“
Nek: „Ja ich kann dinge in der Natur verändern, aber du weißt selbst das dies nicht immer einfach ist und das es eine ungemeine Kraft verbraucht.“
Gwanáreé Du'Orden: „Mach dir keine sorgen du wirst dort nicht auf Feinde stoßen.“
Nek: „Klingt schon mal gut. Wo ist der Baum?“
Gwanáreé Du'Orden: „Nicht so übereifrig mein kleiner Druide, ruh dich erstmal ein paar Stunden aus. Du musst nicht sofort aufbrechen. Du findest hier im Wald viele Kräuter mit denen du interessante Mixturen herstellen kannst. Ich habe dir ja nicht umsonst die Kunst der Atrophie gelernt. Wenn du willst können wir gleich mal schauen was wir hier so finden…“
Nek: „Nun gut wenn du meinst das ist sinnvoll…“
Gwanáreé Du'Orden: „Natürlich meine ich das! Sonst würde es dir wohl kaum vorschlagen oder zweifelst du an mir?“
Nek: „Niemals Gwanáreé, das weißt du doch.“
Gwanáreé begann zu lachen…
Gwanáreé Du'Orden: „Ja selbstverständlich… also komm mit mir Nek.“

Und so schlenderte Nek und die in Menschlicher Gestalt verwandelte Gwanáreé durch den Wald der schon bald einem wundervollen Garten glich. Interessiert begutachtete er die Kräuter die ihm seine Lehrmeisterin zeigte. Bis auf den heutigen Tag wusste er noch nicht was oder wer sie wirklich war. Vielleicht würde es irgendwann ja auch in Erfahrung bringen…
11.03.2003, 20:38 #59
Lord_Xardas - N
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Nach einigen Stunden Schlag erwachte der Druide wieder, Gwanáreé war schon lange wach, oder sie schlief einfach nicht…
Nek: „Ich glaube ich werde aufbrechen.“
Gwanáreé Du'Orden: „Tu das… du weißt was zu tun ist.“
Und mit diesen Worten erhob sich der Druide, streckte sich kurz und nahm seine Sachen an sich. Auch Gwanáreé reichte ihm seinen Umhang wieder den Sie bis jetzt getragen hatte.
Gwanáreé Du'Orden: „Mach’s gut Nek, wir sehen uns wieder.“
Nek: „Na das wollen wir doch hoffen…“
Gwanáreé Du'Orden: „Und danke für deinen Umhang.“
Begleitet von einem Schrillen Ton war die gute Gwanáreé Du'Orden wieder verschwunden. Und so machte sich der Nek auch auf, marschierte gegen den Nebel der sich auf der anderen Seite wieder lichtete. Nun musste er durch die Alte Kolonie. Das sollte auf jeden fall auch machbar sein. Seine Energie war voll aufgefüllt zu allem bereit. Die Orks sollten ihm keine Schwierigkeiten machen…
Elfenstiefel waren sofort beschworen. Mit großen Sprunghaften Schritten bahnte er sich nun den Weg durch den Wald in Richtung der alten Kolonie…
14.03.2003, 17:38 #60
Lord_Xardas - N
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Dichter Nebel sammelte sich um den Druiden.
Nek: „Hey du, immer schön bei fuß bleiben. Hier solltest du dich besser nicht verlaufen.“
Der Warg sprang neben Nek und lief genau einen Schritt hinter ihm nach.
So plötzlich wie der Nebel auftauchte war er auch wieder verschwunden vor ihm zeigte sich der Wald der Druiden. Der Warg hüpfte einige schritte vor Nek umher, als ob er sich freute hier zu sein. Nun ja ging sicherlich allen Tieren so. In diesem Wald musste man sich auch einfach wohl fühlen.
Nek: „Gwanáreé, bist du anwesend?“
Gwanáreé Du'Orden: „Schrei doch nicht so, natürlich bin ich da. Du bist hier nie allein im Wald.“
Nek: „Klingt verlockend…“
Gwanáreé Du'Orden: „Was genau führt dich her mein kleiner Druide.“
Nek: „Als ob du das nicht wüsstest.“
Gwanáreé Du'Orden: „Sag es mir.“
Nek: „Du musst für mich bitte herausfinden wem dieser Warg gehört und …“
Gwanáreé Du'Orden: „Wie soll ich das deiner Meinung nach tun?“
Nek: „Sprich mit ihm, du kannst das doch?!“
Gwanáreé Du'Orden: „Du etwa nicht?“
Nek: „Naja, ich weiß nicht. Er versteht mich anscheinend nicht.“
Gwanáreé Du'Orden: „Nein er versteht dich, vielleicht sogar besser als ein anderer. Aber auch nur weil er bei Menschen weilte.“
Nek: „Achso ist das… Hey woher weißt du das?“
Gwanáreé Du'Orden: „Bist du nicht zu mir gekommen damit ich mit ihm spreche?“
Nek: „Ja doch…“
Gwanáreé Du'Orden: „Na siehst du… Er war in Khorinis und gehörter einer Bürgerfamilie. Um genau zu sein. Er gehörte Aylana und sein Name ist Nylan. Anscheinend wurde seine Herrin von den Milizen festgenommen und er aus der Stadt geworfen oder so in der Art…“
Nek: „Gut gut das reicht mir schon. Also er kann nicht mehr zurück?“
Gwanáreé Du'Orden: „Anscheinend nicht“
Nek: „Gwanáreé, weißt du das…
Gwanáreé Du'Orden: „Ja…“
Nek: „Woher?“
Gwanáreé Du'Orden: „Wer kommt denn immer zu mir und fragt ob ich dieses und jenes weiß?“
Nek: „Hey Moment, du bist auf einmal aus dem nichts aufgetaucht.“
Gwanáreé Du'Orden: „Das war ja auch dringend notwendig kleiner Druide.“
Nek: „Ist ok. Also dann weißt du ja das ich ihn erstmal bei dir im Wald lassen will.“
Gwanáreé Du'Orden: „Das ist das beste was du machen kannst. Ich werde ihn schon wieder hinbekommen damit wir ihn zu seinen Freunden in die alte Kolonie schicken können.“
Nek: „Warum ausgerechnet dahin? Ich weiß nicht, die Orks…“
Gwanáreé Du'Orden: „Die Orks sind nicht besser als ihr Menschen. Aber sie kümmern sich genauso um ihre Haustiere.“
Nek: „Gut du wirst wissen das du machst.“
Gwanáreé Du'Orden: „Wahrscheinlich werde ich ihn aber nach Gorthar schicken wenn er bereit ist. Dort wird es ihm besser ergehen.“
Nek: „Sehr gut!“
Gwanáreé Du'Orden: „Sagmal mit wem redest du eigentlich?“
Nek: „Was warum?“
Gwanáreé Du'Orden: „Du bist mir vielleicht einer, ich bin direkt hinter dir und sprichst mit dem Baum vor dir.“
Mit einem Schwung drehte sich der Druide und sah Gwanáreé da stehen.
Nek: „Aber wie … wo du warst bist doch…“
Gwanáreé Du'Orden: „Der Baum würde aber auch mal gerne mit dir reden.“
Baum: „Das stimmt, du scheinst mir interessant zu sein.“
Nek: „Nein nein stopp! Bitte jetzt keine Bäume ich muss weiter…“
Baum: „Gwanáreé, ein Druide der nicht mit uns sprechen will?“
Gwanáreé Du'Orden: „Doch er will sicherlich. Du weißt doch das er nach Gorthar hinüber will.“
Baum: „Ja leider, gerade jetzt als ich dachte einen neuen Freund gefunden zu haben.“
Nek: „He he gut, schön wir sehen uns irgendwann wieder. Baum, Gwanáreé machts gut. Und kümmere dich bitte gut um den Warg.“
Gwanáreé Du'Orden: „Sicherlich Nek. Ich wünsche dir alles Gute.“

Der Druide streichelte dem Warg nochmals durchs Fell und drehte sich dann auf der Stelle um aus dem Wald zu verschwinden.

Nebel zog auf…
15.03.2003, 16:59 #61
Tak
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Fast schien es als stezte Tak seinen weg nicht in dieser welt fort, wiederstandslos glitten die Berge an ihm Vorbei, schneebedeckte Gipfel und steinige Täler, die von Snapperrudeln und Trollen kontrolliert wurden. Doch stellten sie keine Gefahr dar für Tak, er schien nicht zu existieren, und wenn doch, dann als einer der ihren.
Du BIST einer von ihnen.

Der Wald war überwältigend, ohne Vorwarnung, so schien es, tauchte er auf, schien den gildenlosen fast von selbst in seine Mitte zu ziehen. obwohl tak diesen landstrich noch nie gesehen hatte, obwohl er noch nie von ihm gehört hatte, fühlte er sich sofort heimisch. Als wäre er am Ende angekommen, am Ziel einer jahrelangen Reise.
"Habe ich dich gefunden?"
Die Stimme des Waldläufers wurde om undurchdringlichen Grün der Blätter verschluckt, diese Frage klang so sinnlos, und doch schien sie das einzig richtige zu sein.
Du hast mich schon lange gefunden. Ich bin...überall...
"Wenn du überall bist, warum habe ich dann nie etwas von dir gemekt?"
Oh doch, das hast du. Aber du hast nie nach mir gesucht, nie nach mir gefragt.
"Wer oder was bist du überhaupt?"
Alles.
"Was soll das heißen - alles?"
Genau das wonach es klingt. Ich bin die Schöpfung, das Gleichgewicht...die Natur...
"Und - wie kommst du in meinen Kopf?"
Ich bin du.
"Äääh..."
Wir werden uns schon noch kennenlernen, und mit der Zeit wirst du verstehen. Es war von Anfang an deine Bestimmung.
"Meine Bestimmung? Was soll meine Bestimmung gewesen sein?"
Das Dasein als Druide.
"Was? Druide? Ich? Wieso?"
Weil du niemandem dienst, noch nie jemandem gedient hast, keinem Menschen, keinem Gott. Nur dir selbst. Und damit dem Gleichgewicht.
"So? Und was ist mit Carrac, oder später dem Schläfer?"
Sie hatten keinerlei Bedeutung für dich. Erinnere dich. Du weißt das...
"Hm. Mag sein... Du weißt ziemlich viel über mich wie's aussieht."
Alles.
"Ich mag aber niemanden der alles über mich weiß."
Ich weiß.
"Na wunderbar. Aber wenn du alles weißt dann sag mir mal wie es jetzt weitergehen soll."
Du weißt selbst wie es weitergeht. Seit langem schon bist du auf der Suche nach Macht, und du weißt schon lange, wo du sie finden kannst. Jetzt hast du sie gefunden. Pack sie, sie ist keinen Schritt mehr entfernt von dir...

Ein leichtes Schwindelgefühl ergriff Besitz von Tak, dann war er allein. Obwohl niemand gegangen war, ebensowenig wie jemand gekommen war. Und doch fühlte er es, irgend etwas war weg. Das, was sich selbst 'Alles' nannte...
Etwas verunsichert (das kam bei Tak verdammt selten vor) sah er sich um. Woher kam es, dass er dieses Tal nicht kannte? In keiner Karte war es verzeichnet, und doch schien es sich über Meilen auszudehnen. riesige Bäume, größer als an jedem anderen Ort waren sie, uralt und mit Moosbedeckten Stämmen, ragten in den Himmel. Himmel? tak sah nach oben. Nichts. Nur wenige, dünne sonnenstrahlen brachen durch das grüne Blätterdach und spendeten den Pflanzen auf dem Boden Licht. Trotz des Schattens war der Waldboden ausnahmslos grün, übersäht mit Kräutern und Büschen verschiedenster Art...
Tak ging ein Stückchen weiter hinein in den Wald, seine Hand strich über den Stamm eines der Baumriesen. Er konnte den Baum...hören...
Nein, nicht nur den Baum. Alle Bäume. Nur die Bäume? Nein...
Alles...
Tak ließ sich einfach nach hinten fallen, als er auf dem Boden aufschlug gab es keine Steine, keine harte Erde. Es fühlte sich an wie ein Bett, nein, angenehmer als ein Bett. Viel angenehmer.
Er lag einfach da, sein leerer Blick war nach oben gerichtet, ohne einen bestimmten Punkt in dem undurchdringlichen Blätterdach zu fixieren. Warmer Wind strich über seinen Körper, nichts war hier zu spüren von den Temperaturen die draußen herrschten. Dieser Wald schien vollkommen abgeschottet zu sein, schien einfach unabhängig von allem anderen zu existieren, obwohl es ihn nicht hätte geben dürfen.
Und doch hatte Tak schon immer Gewusst dass es ihn gab. warum auch immer, er hatte es gewusst. Eine Erkenntnis, so klar und do so unfassbar, eine Erkenntnis von vielen...
Die Macht? Ja, er hatte sie gefunden, sein Ziel, das, wonach er strebte seit seiner Geburt. Dieser ort war voll davon, voll von Magie, er spürte sie. Sie strömte durch Taks körper, erfüllte ihn von Kopf bis Fuß. stärker als irgendwo anders, und zahm, sie schien Willens zu sein, ja es gar zu fordern, seinem Geiste zu gehorchen...
Tak setzte sich auf und öffnete die Hand, eine Sekunde später erschien eine Lichtkugel über selbiger. Er hob seinen Arm über seinen Kopf und setzte die Kugel dort ab. Wiederstandslos ließ sich die Magie formen, weicher Erde gleich, obwohl Tak das nie gelernt hatte. musste er es überhaupt lernen? Oder beherrschte er es einfach, jetzt, oder schon immer?
Der Gildenlose ließ die Lichtkugel über seinem Kopf verlöschen und legte sich wieder hin. Erneut starrten seine Augen geradeaus nach oben, suchend, ohne etwas bestimmtes zu suchen.
Ein Druide...
15.03.2003, 18:50 #62
Tak
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Ziellos streifte Tak zwischen den Bäumen herum, doch die Orientierung verlohr er nie. Immer wusste er wo er sich befand, als wäre er ein Teil des Waldes. Und wahrscheinlich war er das auch...
Knackend zerbrach ein dünner Ast unter der eisenbeschlagenen Sohle seines schweren Stiefels, der Druide bog einen Farn zur Seite und legte eine kleine Quelle frei, die aus einem Moosbedeckten Felsen entsprang. Ein Frosch quakte, ungehalten über die Störung. Tak war so, als würde er den Frosch verstehen...
Etwas später verschwand die Amphibie mit einem Platscher in dem kleinen Tümpel, der von der Quelle gespeist wurde.
Unvermittelt ging Tak in die Knie und sprang hoch, höher als jemals zuvor. Die Luft um seine Füße schien zu wabern, als würde sie erhitzt werden, während der Druide wie ein schwarzer Blitz nach oben schoss. etwas später landete Tak problemlos auf einem Ast mindestens zehn Meter über dem Boden.

Scheinbar hast du verstanden.
"Kann sein. Aber... woher kann ich das alles? Diese magie wird nirgends gelehrt, kein Gott hat seinen anhängern derartige Gaben verliehen."
Vielleicht hast du doch noch nicht verstanden. Du dienst keinem Gott. Das Tal hilft dir Magie zu wirken, und das Tal verkörpert die Macht der Natur.
"Hmm...ja... Mag sein, aber kann ich dann nur zaubern wenn ich hier im Tal bin?"
Nein, du kannst an einem beliebigen Ort die Macht der Natur entfesseln. Die Ströme der Magie anzuzapfen, die jedes Atom dieser Welt durchfluten, das ist die Fähigkeit der Druiden. Du brauchst keine Runen, keine Schriftrollen. Die Magie ist überall... Du musst sie dir nur nehmen.

Tak dachte kurz nach, im nächsten Moment sprang er wieder von dem Ast herunter. Wieder ermöglichte es ihm die Magie, unbeschadet den Sprung zu überstehen. Ja, die Magie war überall, das war ihm schon lange klar. Doch zumeist war sie sehr schwach. Aber... Mit den richtigen Techniken konnte man sie scheinbar dennoch so bündeln, dass man mit ihr Zauber wirken konnte, Zauber, die kein Magier jemals würde erlernen können.
Das war Macht, wahre Macht...
15.03.2003, 23:41 #63
Tak
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Aber nicht DEINE Macht.
"Und wenn schon, solange ich sie nutzen kann, kann sie von mir aus dem Scheich von England gehören."
Ach Tak, du kleiner Waldläufer, hast du noch immer nicht begriffen? Es geht nicht um dich, es geht um die Welt.
"Ich diene nichts und niemandem, das sollte dir klar sein. Keinem Menschen, keinem Gott, keiner Welt. Nur mir selbst."
Und indem du dir selbst dienst dienst du der Natur.
"Solange sie mir von nutzen ist kann mir das ziemlich egal sein..."
Die Natur verleiht dir ihre Macht..
"Warum eigendlich?"
Weil du eben dem Gleichgewicht dienst. Indem du dir selbst dienst, indem du Licht und Dunkel gleichermaßen bekämpfst, dienst du der Natur.
"Na und? Tut das nicht jeder beliebige Söldner?"
Nein.
"Warum nicht? Ich bin auf der suche nach Wissen und Macht wie ein Söldner hinter Reichtum herhechelt."
Selbst die Söldner binden sich an eine Gemeinschaft. Du tust das nicht. und selbst von denen, die solche Einzelgänger sind wie du, sind nur die wenigsten bestimmt Druiden zu sein.
"Warum? Weil ich auf sämtliche Gesetze scheiße?"
Du verachtest keineswegs das Gesetzt, junger Freund. Ganz im Gegenteil, du hütest es. Du lebst nach dem Gesetz der natur, fressen oder gefressen werden, du nutzt jeden Vorteil der sich dir bietet aus. Du bist wie ein Tier an der Kehle der menschlichen Gesellschft...
"Toll, Danke..."
Es ist so. Geh nun, du wirst es schon noch verstehen. Finde deine Bestimmung... Finde sie im Sumpf am Ende der ehemaligen Kolonie, hinter dem letzten Vorposten jeglicher Zivilisation auf dieser Insel. Die Finsternis ist dort, finde sie, vernichte sie, und erkenne dein Schicksal.

Die Stimme verschwand. Wie immer ging nichts physisch fort, Tak spürte es einfach...
Der Sumpf hinter dem Vorposten jeder Zivilisation? Nein, das alte Sumpflager konnte es nicht sein. selbst die Orks waren eine art zivilisierte Gesellschaft. Es musste viel weiter weg sein...
Hinter dem Amazonenlager...
Hinter Drakia...
Das Blutfliegenmoor.
Mit einem gewaltigen Satz, der Tak mal wieder nur durch die Magie dieses Ortes möglich war, sprang der Druide nach vorn, schoss durch das Unterholz ohne von diesem behindert werden, und ohne einen sichtbaren Übergang zu bemerken ließ Tak das Tal hinter sich...
26.08.2003, 21:35 #64
Krigga
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Nach langer Zeit kehrte er dorthin zurück, wo alles begann. Der Druidenwald, das Tal der 13 Gräber, der Ursprung der dunklen Legende. Hier fand so manche Geschichte seinen Anfang und jede würde hier ihr Ende finden, nur ließ das Schicksal das Finale nicht sofort zu, nein, es zog die verdammenswerten Existenzen immer länger und länger, bis sie eines Tages so ausgeleiert und nutzlos werden, sodass man sie für nichts mehr verwenden kann.

Der Wald hatte viele Gesichter, dieser paradiesische Klumpen ausgespuckt von der Erde, zugleich wunderschön und ein Ort der quälenden Stille. Das Schicksal hatte noch für jeden den passenden Alptraum gefunden, auf alle Bedürfnisse eingestellt. Herrlich, fantastisch, meisterhaft.
Damals, als sich noch der ungestüme, lebenslustige Junge in Kriggas Herz wiederspiegelte, da war es seine schlimmste Vorstellung eines Tages nicht mehr so sein zu können wie er war. Nicht mehr alles mit den unbetrübten Augen betrachten zu können, das Leben nicht mehr in vollen Zügen genießen zu können.
Doch sein Alptraum wurde Wirklichkeit und hatte ihn in Form eines geflügelten Wesens heim gesucht und damit lebte er nun seit insgesamt 40 Jahren, ja, es waren fast 40 Jahre die er im Reiche Shadowbane verbringen musste, 40 Jahre die ihn keinen Tag Altern ließen und 40 Jahre die hier auf der Erde in 4 Wochen vorüber waren.
Doch als Krigga aus diesem finsteren Reich entfliehen konnte indem er IHN überlistete und die Gottheit mitsamt seiner gesamten Schöpfung in den Bannstein, der dem Gildenlosen in die Brust eingebrannt wurde, eingeschlossen hatte, nahm er eine große Verpflichtung auf sich.
Dieses Behältnis voll purer, böser Materie, verbunden mit seinem eigenen Körper, durfte auf keinen Fall geöffnet werden. Würde Krigga sterben, wäre dem Dunklen alle Wege geöffnet, würde er versuchen den Stein zu entfernen, käme es auf das selbe heraus. Folglich war es seine Aufgabe für den Rest seines kümmerlichen Lebens diese tickende Urwaffe zu bewahren und dann bei seinem letzten Atemzug...dann wäre es auch um die Menschheit geschehen.
Und die Last des Bannsteines war schwer, denn SEIN Wille war noch lange nicht erloschen, immer wieder versuchte er in Kriggas Kreislauf einzudringen und ihn auf den dunklen Pfad zu führen, er säuselte ihm finstere Gedanken ein und verfolgte nur ein Ziel. Die Freiheit.


Langsam aber doch spaltete sich die undurchdringbare Nebelwand des verborgenen Tales und der Schattenläufer, welcher den Druiden trug, stapfte gemächlich durch die mystische Barriere.
Kurze Zeit später kam er zum Stillstand, denn sein Begleiter wollte nun den Weg alleine weitergehen, er war zu Hause, hier konnte ihm nichts mehr passieren, hier sah keine Menschenseele wie er wirklich aussah.
Etwas unbeholfen schlurfte er in Richtung Zentrum des Waldes und legte nach und nach sämtliche Rüstungsgegenstände ab, die würde er jetzt nicht mehr brauchen.
26.08.2003, 22:27 #65
Krigga
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Am Ziel seines Marsches angelangt trug Krigga nur noch seine zerfetzte Hose, gewebt aus einer Zux Robe, den Rest hatte er im ganzen Wald verstreut liegen gelassen. Es war nun an der Zeit das zu tun, nachdem er sich schon so lange sehnte. Sein wahres Gesicht hervorzukehren und der menschlichen Rasse offenkundig zu trotzen.
Er konnte die Macht spüren, fühlte wie sie aus dem Bannstein entwich und langsam seinen Körper infizierte. Das Dunkle durchfloss seine Pulsadern, bahnte sich ihren Weg in jeden noch so kleinen Winkel und würde bald das Ziel erreichen.
Jeder Muskel des Druiden war angespannt, sein Geist zur absoluten Konzentration getrimmt, denn er spielte gerade mit dem Schicksal der Welt, denn wenn ER kommen würde, würde er jedem Geschöpf auf Erden seinen Samen in den Schoß nageln und die Erde zu einem Ort verwandeln, dem die Hölle nicht das Wasser reichen konnte.
Die finstere Materie hatte bereits Kriggas Kopf infiltriert, seine Pupillen begannen sich von schwarzen Linien zu durchziehen, bis seine ganzen Augäpfel so dunkel wie die Nacht waren. Etwas in ihm machte einen Ruck, als ob sich eine verborgene Tür öffnen würde. Er spürte, gleich war es soweit, gleich war die Verwandlung vollendet, in wenigen Sekunden war die giftige Blume vollends erblüht.
Schmerzen überkamen ihn, unvorstellbar stark peitschten sie seinen Körper und ließen ihn leiden, als ob ihm jemand das Mark aus den Knochen saugen würde.
Auf seinem Rücken rissen auf einmal zwei schon längst verheilte Wunden, nahe den Schulterblättern auf und der letzte Teil der Transformation setzte ein.
Blitzschnell schossen zwei riesige, mit schwarzen Federn behangene Flügeln aus ihm heraus und streckten sich. Sie hatten so lange geschlafen, wurden für eine kleine Ewigkeit versteckt vor den ungläubigen Augen und nun endlich war es für sie an der Zeit sich wieder zeigen zu dürfen.


Die Metamorphose war vollbracht, der schwarze Seraphim stand mit weit ausgebreiteten Armen inmitten des Waldes und rief:


Schicksal, sieh auf dein Werk und verzweifle



Nun stand dem Ende Luciens nichts mehr im Weg, sämtliche Wunden Kriggas waren verheilt und seine Macht war bis über die menschlichen Grenzen gestiegen, jetzt musste er den Rotschopf nur noch herlocken.
Dann würde alles gut werden, er würde sich das Bannfläschchen von dem seltsamen Fremden abholen und endlich diesen Fluch los werden. Aber es musste schnell gehen, in diesem Zustand war SEIN Einfluss auf den schwarzen Seraphim mehr als doppelt so stark.
02.10.2003, 14:07 #66
Eiswasser
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Wie lange kämpfte sie sich nun schon durch diesen Wald? 4, 5 Tage? Eine Woche? Sie hatte es vergessen... merkwürdig, doch schien hier überhaupt alles merkwürdig. Wurde sie doch von Orks in einen herbstlichen Laubwald getrieben, war zwei Tage später in einem tropischen Regelwald und jetzt war es... ja, ein Mischmasch aus allem eigentlich.
Schlurfend zog sie die Füße über den Boden, sie hatte weder Kraft noch Lust richtige Schritte zu machen und die Füße anzuheben. Gestern war ihr Wasservorrat zuende gegangen, heute morgen hatte sie dann Wasser aus einem schüsselförmigen Blatt getrunken, wobei das auch genauso gut Pisse gewesen sein könnte, sie widerlich hatte es geschmeckt, doch sie hatte nichts anderes und wer wusste wann sie das nächste mal eine Möglichkeit zu Trinken bekommen würde.
Ihren Optimismus hatte sie schon längst irgendwo bei einem der schier unendlichen Baumstämme verloren, nicht ein Funke von Hoffnung loderte in ihr.
Noch einmal sah sie sich in alle Richtungen um, nirgends zwischen der wild wuchernden Flora war eine Ende zu erkennen, ihre innere Uhr sagte ihr, das es Nacht sei, sie war müde wie in der Nacht, doch die Sonne knallte auf das Blätterdach und erhitzte den mysteriösen Wald.
Trotz aller Erschöpfung wanderte die gildenlose Amazone weiter, wenn sie nun schlafen würde, könnte sie in der Nacht nicht schlafen, aber in der Dunkelheit konnte sie nicht weiterziehen, da die Orientierungslosigkeit dann noch größer war, weil sie dann nicht einmal die eigene Hand vor Augen erkennen konnte. So wanderte sie müde weiter, bis die Dämmerung einsetzte, ungeachtet der kriechenden und krabbelnden Getiers ließ sie sich fallen und lag schon wenige Minuten später im Tiefschlaf.

Am nächsten morgen wurde sie von einer angenehmen Frische geweckt, es war kalt, sie fror, aber sie genoss die Abwechslung. War es nun Tag oder Nacht? Sie konnte es nicht erkennen, wie denn auch, wenn ihr dieser dämliche Nebel die Sicht nahm. Und wo waren ihre Beine überhaupt? Nicht mal die konnte sie erkennen.

"Oh, ich kotze! Verpiss dich bloß, Scheißviech!", brüllte sie in den Nebel hinein, der darauf nur noch dichter zu werden schien. Doch was war das? Ein gleißender Lichtstrahl bohrte sich wie eine Lanze durch den Nebel.
"Was solln das jetz?"
Verwirrt und zugleich Wütend folgte sie dem Licht, besser als ewig in diesem Ding herumzuirren.
Ein Blitz zuckte vor ihren Augen und schon war sie da. Ein atemberaubender Wald tat sich ihr auf, der bisherige Teil des Waldes schien ihr im Vergleich zu diesem Anblick geradezu monoton. Eine derartige Vielfalt hatte sie nicht einmal für möglich gehalten, erstaunlich wie viele Pflanzen es gab. Es war nicht kalt, aber auch nicht warm, es war einfach schön, die Sonne strahle vom Himmel und zeichnete gemeinsam mit dem Baumkronen feine Muster auf den Boden. Herrlich.
Wieder leuchtete dieses Licht auf und eine Stimme machte sich im Kopf der Amazone breit.

"Willkommen, ich habe dich bereits erwartet, Shiva."
"So? Schön für dich."
"Ich habe dich hergeführt."
"Du? Du mieses Stück--"
"--Hüte deine Zunge, Waldstreicherin! Dein großes Mundwerk wird sonst irgendwann noch dein Leben kosten."
"Und wer will mir den Mund verbieten?"
"Ich bin jeder und niemand."
"Oh ja, dann bist du auch überall und nirgends?"
"Sicher doch... und steck deinen Sarkasmus ein, ich will dir nichts böses."
"Nein, ich verdurste bloß." Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen hörte sie einen kleinen Bach in der Nähe.
"So besser?"
"Ja, hätte dir aber auch ruhig früher einfallen können." Nachdem sie getrunken hatte setzten sie ihr Gespräch fort.
"Also, warum bin ich hier?"
"Muss immer alles einen Grund haben?"
"Für alles gibt es einen Grund."
"Wenn du meinst... aber gut... Du bist hier, um mehr über dich und dein Schicksal zu erfahren."
"Jetzt fängst du auch noch damit an!"
"Aber anders als dein Freund Kain will ich dir das eine offenbaren."
"Und was hab ich davon? Das nimmt mir doch die ganze Spannung."
"Du verstehst da doch etwas nicht... lass es mich einfach erzählen...
Einst gab es fünf Siegel, eines für jeden Gott, sie wurden geschaffen um Kriege zwischen den Göttern zu verhindern, indem sie jeden Gott in seine eigene Welt verbannten. Doch mit der Zeit wurden die Siegel alt und schwach. So geschah es, das sie Siegel zerbrachen, denn die Götter ließen ihre angestauten Aggressionen an ihnen aus. Die Siegel waren mächtig und viel zu wertvoll um sie zu zerstören, also machte jeder Gott sich das Siegel das ihn selbst versiegelte zum Untertan. Doch waren die Siegel immer noch gebrochen und mussten erst wiederhergestellt werden, zu diesem Zweck wurden sie ihnen Seelen und Körper gegeben. Jedes mal wenn ein Siegel gebrochen oder der Körper eines Siegels getötet wurde, suchte sich das Siegel samt seiner Seele einen neuen Körper. Auch Donnra hatte ein Siegel, welches sie sich unterwarf und dieses Siegel bist du."
"Ah ja."
"Als du mit Kain in Belzusia warst wurde die Stadt gerade zerstört, in der Stadt war auch das Siegel Donnras, doch wie jeder andere in Belzusia auch wurde es in diesem Moment vernichtet, die einzigen Lebewesen in der Nähe waren du, Kain und sein älteres Ich aus der Zukunft. Als Siegel Donnras werden Frauen bevorzugt und außerdem warst du schon damals eine Amazone. Doch dein Körper setzte sich zu wehr und wollte den scheinbaren Parasit entfernen."
"Der Dämon..."
"Genau, du hast geglaubt besessen zu sein und Stimmen zu hören, doch es war das Siegel, das dich so benommen machte."
"Deswegen war es auch so einfach weg, ohne das irgendwer etwas getan hatte, denn einen Heiler hatte ich ja nicht gefunden."
"Richtig."
"Gut, ich glaube dir, zumindest vorerst... aber warum erzählst du mir das alles und was hast du davon?"
"Warte, es geht noch weiter. Du hast doch sicher das Schwinden von Donnras Kräften mitbekommen."
"...Ja."
"Ihr Griff hat sich gelockert sie hat dich losgelassen, sie hat dich fallen gelassen... und nun bist du ein freies Siegel, ohne Regeln. Ungebunden, Frei aber immer noch mit der Macht eines Siegels."
"Ach so siehts aus, ich soll für dich arbeiten?!"
"Naja, so mehr oder weniger."
"Ich weiß zwar immer noch nicht wer oder was du bist, aber okay... nur, was springt für dabei raus?"
"Ja, also wenn du ein paar Jahre gut und hart arbeitest kann ich dir Magie schenken und dich zu Druidin machen."
"Was? Ein paar Jahre? Dabei steh ich nichmal auf Magie!"
"Allein kannst du deine Kräfte jedenfalls nicht entfesseln! Du brauchst meine Hilfe dafür."
"Ja, wirklich?"
"Wer sonst soll dir alles erklären? Dir alles zeigen? Außerdem war arbeiten das falsche Wort, ich will nur, das du nich nem anderen Gott zum Opfer fällst."
"Ich hatte auch nicht vor in einen dieser Vereine einzutreten, ins Kloster eh nich, Miliz kannste auch vergessen... naja zu Onars Hof vielleicht, aber sonst..."
"Tu mir einfach den gefallen und bleib Gildenlose, das is alles, dann bin ich zufrieden und zeige dir alles, Deal?"
"Klar!"
"Gut... Also, für jedes Siegel gibt es einen Schlüssel, in Form eines elementaren Schwertes."
"Ich wusste gar nicht, das Donnra eins hat."
"Hat sie auch nicht, zumindest nicht mehr, aber für das Siegel gilt es noch, es ist die Erde... du kennst doch sicher den Namen Mutter für die Göttin."
"Ja."
"Das wird daher abgeleitet, Erdmutter."
"Ach so."
"Also du musst das Schwert hier herbringen, wenn du mehr wissen willst."
"Gut... und wo finde ich dieses Schwert?"
"Geduld, das Schwert wird dich finden, nicht umgekehrt."
"Ah ja... So, ich würde zwar gern hier bleiben aber dann finde... treffe ich das Schwert wohl nie und ich brenne darauf mehr zu erfahren. Also ich geh dann, Ciao."
"Tschö!", damit verabschiedete sich die Waldstreicherin und tauchte wieder in den dichten Nebel ein.
06.11.2003, 22:19 #67
everchar
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Ohne ein Geräusch zu verursachen landete der Rabe auf einem dürren Zweig eines kargen, blattlosen Bäumchens. Vor ihm lag eine dicke Nebelwand, hinter ihm ein Steinfeld auf dem eine Gestalt durch die Nacht wandelte. Lucien war dem Vogel blindlings gefolgt, er hatte keine Ahnung wo er sich befand und wusste nicht wohin man ihn führen würde, doch dies alles war ihm egal. Er handelte nicht mehr nach Vernunft, er handelte nach hassverfälschten Instinkten und diese sagten ihm: Folge dem Raben, er bringt dich zu dem Mörder deiner Schwester.
Schwer atmend kam der Hüne neben dem Raben zum Stillstand. War der Marsch hier zu Ende ?
Wenn ja, warum konnte er weit und breit nichts von diesem verdammten Krigga sehen ?

Vor ihm lag ein dichtes Nebelfeld, sollte er dort hineingehen ? Ratlos blickte er den Raben an, doch dieser deutete bloß mit dem Schnabel in Richtung Nebel.
Sollte er sich wirklich in diese graue Suppe wagen und wenn ja, würde dort Krigga auf ihn warten ?

Doch plötzlich begann sich die Nebelwand aufzulösen und vor ihm entstand eine Art Pforte, Lucien warf noch einen letzten Blick zu dem Raben und marschierte dann weiter. Was würde ihn hier wohl erwarten....
Als er die Pforte durchschritten hatte schloss sich die Nebelwand wieder hinter ihm wieder nahtlos und vor ihm lag der wohl beeindruckenste Wald, den er jemals gesehen hatte.
Hier wuchsen Pflanzen die ihm völlig fremd waren, die Bäume hatten meterdicke Stämme und ragten bis in den Himmel. Dies war eindeutig das Reich dieses Druiden, es passte zu ihm wie die Faust ins Auge, denn hier hatte er die absolute Kontrolle.
Aber Lucien hatte ebenfalls vorgesorgt, bevor er seine Schwester beerdigt hatte, hatte er noch ihren Magieabsaugapparat an sich genommen, so hatte er zwei dieser mächtigen Waffen, auf jedem Arm eine.
Damit konnte er Zauber ausführen, die jegliche Vorstellungskraft übertrafen, Meere aus Feuer und Eis, Blitze würden auf die Erde zucken wie Regen und der Erdboden würde sich spalten.
Kein Mensch auf diesem verdammten Planeten wäre in der Lage Lucien jetzt noch aufzuhalten, aber er wusste nicht, dass es kein Mensch war gegen den er antreten musste.


Nach einigen Minuten Marschzeit blieb der Hüne ruckartig auf einer großen Lichtung stehen, in der Dunkelheit erkannte er einige Meter entfernt eine Gestallt auf einem Stein hocken, sein Schritt wurde wieder schneller, doch als plötzlich die Wolken das Mondlicht durchdringen ließ blieb Lucien erneut stehen.

Das war nicht Krigga.
Was war das ?


Die Haut dieser Gestallt war mit schwarzen Adern durchzogen, seine Haare waren ebenfalls schwarz und hingen herab, so dass man sein Gesicht nicht erkennen konnte, doch das seltsamste waren die zwei Gebilde die hinter seinem Rücken hervorschauten. Als ob dieses Wesen Flügel hätte.



L: „Wer bist du und wo ist Krigga ?“


Rief der Hüne, aber eine Antwort bekam er nicht, es ertönte bloß ein leises, hyänenartiges Lachen, welches nicht verstummen wollte.

L: „WER VERDAMMT BIST DU ?“
WO IST KRIGGA ?“
06.11.2003, 22:56 #68
Krigga
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Hämisch grinsend hockte der schwarze Seraphin da und würdigte seinem Gegner keinen Blick, dieser Narr hatte doch keine Ahnung.
Die dunkle Macht durchfloss Kriggas Körper bereits zu lange, sein Verstand war vernebelt und getrübt, ER hatte sich bereits in ihm eingenistet. Sein Geist war gespalten, der Druide kämpfte gegen sich selbst an um nicht vollkommen SEINER Macht zu verfallen, denn dann wäre alles verloren.
Er musste bloß noch diesen einen Kampf gewinnen, dann würde er IHN wieder aus seinem Körper vertreiben und alles wäre wieder vorbei. Er musste sterben, Lucien musste sterben.


K: „Er sitzt vor dir du blinder Narr !“

L: „Nein, du bist nicht Krigga, du bist etwas anderes....“

K: „Kennst du Krigga ?“

L: „Ich habe ihn gesehen.....“

K: „Du hast einen Dreck gesehen, du hast einen Teil von ihm gesehen....den menschlichen Teil !“

L: „Was bedeutet das ?“

K: „Du begreifst wohl nicht...“

-Krigga hob seinen Kopf und gab sein, mit schwarzen Äderchen durchzogenes Gesicht preis und starrte Lucien mit seinen toten, leeren Augen an-

K: „Ich bin der wahre Krigga !“

L: „Du bist ein geflügelter Dämon, mehr nicht !“

K: „Es ist erbärmlich wie du versuchst die Tatsachen zu verdrängen. Du dachtest immer kein Mensch könnte dich besiegen, vielleicht mag das stimmen, aber jetzt hast du es nicht mehr mit einem Menschen zu tun.“

L: „Was bist du dann ? Eine Kreatur Beliars ?“

K: „Hehe, nein, ich bin kein Diener eines irdischen Gottes.
Ich war ein Mensch wie du.
Dann wurde ich wiedergeboren in einem fremden Reich,
einem Reich das nicht auf diesem Planeten liegt.
Ich bin die Schöpfung eines Gottes, dessen Grausamkeit deine in den Schatten stellt.
Ich, bin der letzte schwarze Seraphin...“

-Krigga erhob sich und präsentierte seine, mit schwarzen Federn behangenen, Flügeln in voller Pracht-

K: „und du bist Geschichte...“

L: „Es ist mir scheißegal was du bist, ich habe dein Blut gesehen und alles was blutet kann auch sterben.
Bei meiner verstorbenen Schwester, ich werde deinen Kopf mit bloßen Händen zerquetschen !“

-Krigga zog sein Schwert Shadowbane-

K: „Es wird mir eine Ehre sein dein Blut zu trinken.“







Bibel des Schicksals, Eintrag Nr. 861945632

Und zwei Welten schickten ihre Söhne in den Krieg,
ein Krieg, der das Schicksal einer ganzen Welt beendete
Und eine neuen Welt wird auferstehen.
Es ist besiegelt.
12.11.2003, 23:36 #69
everchar
Beiträge: 20

Da standen sie nun, die gefürchtetsten Kämpfer zweier Rassen und starrten sich voller Hass an, beide waren sie bereit an ihre äußersten Grenzen zu gehen, würden alles tun um ihren Gegner leblos am Boden liegen zu sehen. Der Zeitpunkt an dem sie das Schicksal dieser unseren Erde besiegeln würden, rückte von Sekunde zu Sekunde näher. Je mehr Hass und Frust sich in ihnen anstaute, desto größer wurde das Verlangen den ersten Schritt zu tun.
Lucien musste an seine Schwester denken, wie sie grausam verunstaltet in seinen Armen gelegen hatte und ihren letzten Atemzug machte, bevor sie der Dolch dieses Bastards in die Hölle hinab riss Es war als ob sie ihm die ganze Zeit über etwas zuflüstern würde, als ob sie aus einem anderen Reich zu ihm sprechen würde. –Töte ihn, töte ihn, tu es für mich-
Der Satz wiederholte sich immer und immer wieder in seinem Kopf und so konnte er sich nicht mehr zurückhalten, der Kampf fand seinen Anfang.



Ln: „ STIRB DU BASTARD


Mit diesen Worten hob er abrupt beide Arme in die Höhe, die beiden Magieapparaturen auf seinen Händen begannen leicht blau zu leuchten, diese beiden Waffen konnten in Kombination ein wahres Armageddon auslösen. Gleißend helle Energieladungen sammelten sich in Luciens Handflächen an, die so groß wurden, dass sie die gesamte nähere Umgebung ausleuchteten. Ruckartig bewegte er seine Arme wieder in die waagrechte und führte besagte Energiefelder zusammen. Die Auswirkung war verheerend.
Schon beim kleinsten Kontakt der Ladungen loderten Flammen auf und als sie sich dann komplett überschnitten schoss eine gewaltige Masse an Flammen aus Luciens Handflächen in Richtung Krigga.
Es war ein Meer aus Flammen, die alles was sie berührten innerhalb Bruchteilen von einer Sekunde verbrannten. Das Feuer hatte den Druiden schon fast erreicht, als dieser blitzschnell sein schwarzes Schwert zog und einen Hieb von oben nach unten mit aller Kraft vollführte. Die Folge daraus war für Lucien unerklärbar, das Flammenmeer teilte sich genau vor seinem geflügelten Feind und schoss links und rechts von ihm in den Wald hinein, wo es noch einige Sträucher und Bäume verschluckte und dann erlosch.
Unmöglich, alles war verkohlt, verrußt und verbrannt, bis auf dem kleinen Flecken Erde und dem Mann der darauf stand. Krigga.
Ohne jedes Anzeichen von Erleichterung, dass er in den Flammen nicht umgekommen war, steckte dieser sein Schwert wieder zurück in die Scheide, blickte Lucien an und rief.


K: „Erster Versuch.“


Doch auch wenn Lucien noch immer etwas unklar war, wie die Vereitelung seiner Attacke gerade von statten gegangen war, ließ er sich dadurch nicht einschüchtern. Er hatte mehr als nur einen mächtigen Zauberspruch auf Lager.
Der Vorteil dieser Magieabsaugmaschinen war, dass sie keine geistige Kraft in Anspruch nahm, die Sprüche waren in kleinen Fokussteinen gespeichert, die sich durch ein Artefakt im Inneren der Apparatur immer wieder erneuerte. Und so präsentierte Lucien alles was er auf Lager hatte.


Schwarze Wolken türmten sich am Firmament und ließen das silberne Mondlicht nicht passieren, die Erde bebte unter dem Zorn des Hünen und ein Sturm von gewaltigen Ausmaßen kam auf.
Es war als ob der Planet letzten Tag erleben würde, Blitz zuckten auf und Feuer regnete vom Himmel, der Erdboden spaltete sich und Risse durchzogen beinahe den gesamten Druidenwald. Sturmböen rissen ganze Bäume aus und der Regen erstarrte zu abertausend kleinen Eiszapfen die alle so spitz wie geschliffene Klingen waren.
Lucien wirkte unzählige Sprüche fast zur selben Zeit auf, damit hätte er eine ganze Armee vernichten können, doch als sich die Rauchwolken lichteten und die schwarzen Wolkengebilde genau so schnell verschwanden, wie sie gekommen waren, erkannte man im fahlen Mondlicht eine Gestalt in der Luft schweben.
Wer sonst außer der schwarze Seraphim könnte es sein, sonst war niemand hier, sonst hätte niemand überleben können. Alles um ihn herum war zerstört, der einst so prächtige Wald war so weit das Auge reichte verwüstet und dem Erdboden gleich gemacht worden.

Mit sanftem Flügelschlag landete er wieder behutsam und seine mit schwarzen Federn behangenen Flügeln passten sich wieder seinem Körper an.


K: „Zweiter Versuch.“

Ln: „Wie....du....“

K: „Wie ich das überleben konnte ? Glaubst so ein paar kleine Naturkatastrophen können mich aufhalten ? Anscheinend hast du in diesen seltsamen Geräten auf deiner Hand keinen wirklich brauchbaren Spruch, also würde ich dir empfehlen es mit dem zu versuchen, was du wirklich kannst !“

Ln: „Das werde ich auch, das einzige was du drauf hast, ist mit deiner seltsamen Magie alles abzuwehren....
WEHR DAS HIER AB


...brüllte Lucien und spurtete auf Krigga mit gezogenem Schwert zu. Sein Gegenüber tat es ihm gleich, doch blieb er regungslos stehen und wartete bis der Hüne ihn erreichte.
Der mächtige Zweihänder Luciens sauste auf den schwarzen Seraphin mit voller Wucht hernieder, er hatte schon fast die Größe einer Orkwaffe und war ebenso schwer, doch in den Händen des rothaarigen Kriegers sah die Klinge aus, als ob sie vom Gewicht her einem Holzschwert entsprach.
Krigga hob Shadowbane, welches ein Einhänder war und fing den Hieb ab.
ER FING DEN HIEB MIT EINER HAND AB !
Bei jedem anderen wäre das Handgelenkt jetzt zu tausend Splitter zermalmt worden und diesen wuchtigen Hieb hätte er sowieso nicht überlebt, aber Krigga.....
Luciens Blick wurde immer verzweifelter, er setzte immer und immer wieder nach, sein mächtiges Schwert konnte bis jetzt noch jede Abwehr durchbrechen, aber diesmal nicht.
Der Druide bewegte sich nicht einmal, er parierte bloß die Hiebe mit einer spielenden Leichtigkeit, als ob er absolut keinen Wiederstand spüren würde.
Doch sein gegenüber verausgabte sich mehr und mehr, Schweißperlen liefen ihm über die Stirn und er keuchte, als ob er gerade einmal um ganz Khorinis gelaufen wäre.
Die Hiebe kamen nun langsamer und nicht mehr so kraftvoll, Luciens Bewegungen wirkten verkrampft und unkoordiniert, nur sein eiserner Wille motivierte ihn noch das Letzte zu geben.
Erneut folgte ein schwacher Hieb, aber diesmal trat Krigga einen Schritt zurück und der Hüne ging zusammen mit seinem Schwert zu Boden.
Schwert atmend kniete er vor dem schwarzen Seraphim und würdigte ihm keinen Blick.



K: „Dritter Versuch......war das alles ? Hattest du nicht einmal mehr drauf, oder liegt es daran, das ich soviel mächtiger geworden bin ?“

Ln: „Du.....verdammter...Bastard, kein fairer Kämpfer.....du...du bist kein fairer Kämpfer......“

K: „Und das sagt mir gerade der ruchloseste Mörder der mir je unter die Augen gekommen ist.“

Ln: „Ich werde dich......vernichten....du wirst....in der Hölle schmoren, hust..“

K: „Du kannst doch nichtmal mehr dein Schwert heben, sieh es ein. Du hast verloren, ich werde leben, du wirst sterben. Sei doch froh, dann kannst du in der Hölle mit deiner Schwester fangen spielen, hehehe.... !“



Mit diesen Worten verpasste Krigga dem Hünen einen dermaßen starken Fußtritt, dass dieser im Hohen Bogen durch die Luft segelte und gegen einen angekokelten Baum prallte. Lucien war am Ende.
12.11.2003, 23:45 #70
Krigga
Beiträge: 2.321

Stolz breiteten sich die Flügen des Seraphins aus, er war sich seines Sieges absolut sicher. Dieser einst so starke Gegner konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, er klammerte sich an einem Baum fest um nicht umzukippen, richtig erbärmlich sah er aus. Wie gern würde Krigga nun seinen Gesichtsausdruck sehen, doch leider stand Lucien mit dem Rücken zu ihm gewandt, aber egal.....hauptsache er stirbt.
Lautlos erhob sich der geflügelte Druide in die Luft und zog sein Schwert, es war an der Zeit dies zu tun, für das er geschwitzt, gelitten und geblutet hatte. Wenn Lucien nicht mehr war, konnte er endlich diese verfluchte Last, die er in dem Bannstein auf seiner Brust mit sich schleppen musste, los werden und sein Leben würde wieder normal werden. Verachtend blickte er von oben auf seinen Gegner herab, zog sein Schwert und brüllte:


K:“STIIIIIIIIRB !“

Im Sturzflug raste Krigga mit gezogenem Schwert auf den Hünen herab, es war vorbei, aus, Schluss.....glaubte er.....
Doch war Lucien noch nicht ganz am Ende.
Kurz bevor ihn Shadowbane durchbohren konnte, mobilisierte er noch einmal all seine Kraftreserven, packte sein Schwert und erhob es gegen seinen heranfliegenden Feind....


Ln: „Nicht ohne dir !“


Der Schock war so groß, dass alles in Kriggas Augen wie in Zeitlupe verlief.
Es war zu spät, er konnte nicht mehr abbremsen, ....zwei Schwerter......zwei Wesen.....
Zwei Wunden......
Die eine Waffe tötete den anderen, die andere würde eine ganze Welt vernichten.

Shadowbane bohrte sich durch Luciens Herz, stieß hinten wieder heraus und nagelte ihn am Baum fest.....doch sein Schwert traf eine ganz andere Stelle.
Luciens Klinge prallte auf den schwarzen Edelstein, den der Seraphin in seine Brust gebrannt hatte auf, welcher in tausend Einzelteile zersplitterte und dem Schwert den Weg durch des Druiden Körper hindurch gewehrte.
Blutverschmiert trat die breite Klinge wieder aus Kriggas Rücken aus und er sackte zu Boden.
Ungläubig wanderte sein Blick von dem fahlen Gesicht Luciens hinab auf die am Boden liegenden Bannsteinsplitter, das war das Ende, wie konnte er nur so unvorsichtig sein.


K:“NEEEEEEEEEIIIIN !!“


Doch das half auch nichts mehr, die eingesperrte dunkle Energie schleuderte das Schwert aus seinem Körper und schoss dann in einem dicken, geradlinigen Strahl aus Krigga heraus........und traf genau den am Baum lehnenden Lucien.
Die dunkle Materie riss ein Loch in dessen Bauch und drang in ihn ein, umgab seinen Körper mit schwarzen Energieblitzen und brachte sämtliche Gliedmaßen zum zucken.
Krigga hingegen schlug regungslos am Boden auf und blieb liegen. Ein Träne bahnte sich noch einen Weg über seine Wange bevor er seinen letzten Atemzug machte, dann war es still.



Beinahe der gesamte Wald war zerstört worden wegen eines Kampfes, bei dem keiner der beiden gewonnen hatte. Doch es gab einen hämisch lachenden Dritten......


Luciens Augenlieder begannen zu zucken, dann regte sich wieder eine Zeit lang nichts mehr.
Plötzlich riss er die Augen auf und schnappte tief nach Luft.
Doch etwas war anders an ihm.
Seine Augen, sie waren schwarz......








Bibel des Schicksals, Eintrag Nr. 861945633

Und ER ward wiedergeboren in eines Menschen Körper,
betet ihr Menschen.
Betet euer letztes Gebet.

05.01.2004, 02:05 #71
Krigga
Beiträge: 2.321

Krigga öffnete die Augen.

Wo war er hier ?

Er stand inmitten eines dichten Waldes, die Sonne schien wärmend auf sein blasses Gesicht und ein wohltuendes Lüftchen streichelte sanft über seine nackte Haut. Seine Rüstung, sie war verschwunden. Der Druide trug keine Kleider am Leibe, er war komplett nackt.


K: Hallo ?

Rief er erwartungsvoll ins dichte Grün hinein, aber eine Antwort ertönte nicht Nur das Gezwitscher von ein paar Vögel erklang in der Ferne.
Vielleicht....war das hier Innos Reich ? Oder gar doch das von Beliar..... .
Er fühlte sich so wohlig warm, konnte dieses wunderbare Gefühl nicht in Worte fassen und wollte es auch gar nicht. Er hatte es satt nach Erklärungen und Antworten zu suchen wie in seinem bisherigen Leben, all dieses nutzlose umherstreifen, wieso das alles. Hier.....es musste einfach das Paradies sein. Noch nie in seinem Leben hatte sich der Gildenlose so gut gefühlt.
Das Schicksal der Menschen auf Erden kümmerte ihn nicht mehr, alles was ihn immer belastet hatte war egal, war wie weggefegt.

Etwas stupste ihn von hinten an. Erwartungsvoll wandte Krigga seinen Blick nach hinten und..........seine Pupillen erweiterten sich, sein ganzer Körper war wie gelähmt, denn all das bezaubernde Grün verschwand mit einem male und wurde ersetzt durch ein Meer von grellen Lichtstrahlen. Es kam ihm so vor, als ob er einen tiefen Brunnen mit atemberaubender Geschwindigkeit hinabstürzen würde.
Doch da, in der Ferne erstrahlte ein konstanter Lichtpunkt der sich beängstigend schnell näherte und kurze Zeit später tauchte sein ganzer Körper in dieser Lichtquelle ein und so schnell wie es geschah war es auch schon wieder dunkel.
Zaghaft öffnete er die Augen und erblickte dunkle Wolkenmassen die sich hoch über ihm zusammentürmten, Blitze zuckten und Regen fiel in Strömen auf den kalten, matschigen Erdboden hinab.
Wo immer der Druide auch gewesen war, jetzt war er nicht mehr da. Er war zurück, da wo er herkam. Er konnte sich nun auch wieder erinnern was überhaupt geschehen war.
Der Kampf, die Verwandlung.....Lucien.
Ein brennender Schmerz durchzuckte seine Glieder als Krigga versuchte seinen Kopf aufzurichten um die Wunde in seiner Brust zu begutachten, doch da wo eigentlich eine klaffende, blutüberströmte Eintrittsstelle des Schwertes sein sollte, war nun eine hässliche Narbe. Das Fleisch darum wirkte wie verbrannt, angekokelt.
Wie konnte das sein, warum war er nicht gestorben, dann hätte er das elendige Schicksal der Welt wenigstens nicht mehr mitbekommen.



L: „Dachtest du ich lasse dich frei ?“


Ertönte eine tief und grollend klingende Stimme hinter ihm, die in des Druiden Geist einschlug wie ein Blitz in einem Baum.
Nein, nicht schon wieder, warum um alles in der Welt war er nicht tot, warum hatte ER ihn nicht gehen lassen.
Fragen über Fragen die er sich selbst beantworten konnte.
Krigga hatte ihn belogen, gedemütigt und in eine winzige Zelle eingekerkert, sodass er nichtmal genug Platz zum atmen hätte haben können.
Dies ist zwar unrelevant bei einem Wesen das keine Luft zum überleben braucht, aber trotzdem.
ER wollte seine Rache an dem Geschöpf verüben, dass ihn so hintergangen hatte.
Es war ein Mensch der die Gottheit besiegt hatte, ein bestimmter Mensch.
Krigga.
Und nun war diese Kreatur zurückgekommen und hatte wahrscheinlich nur eins im Sinn.
Zerstörung, die des einen und die aller anderen Menschen.

Den Kopf gesenkt richtete sich der schwarze Seraphin auf und richtete seinen Blick auf IHN.
Was ?
Das war doch....Lucien...oder doch nicht ?
05.01.2004, 02:16 #72
everchar
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L: „Na, überrascht mich zu sehen ? Wohl kaum.....“
Du hättest ahnen können, dass du mir zuviel Platz gelassen hast in deinem Körper. Zuerst bedienst du dich meiner Kräfte und dann lässt du es zu, dass das Schwert deines Gegners deine Brust samt dem Bannstein durchbohrt.
Dummer Mensch.
Aber egal, ich sollte mich über deine Fehler freuen, nicht wahr ? Ich bin wieder frei....ich bin hier mit all meinem Hass und mit all meiner Macht und du wirst das alles miterleben dürfen !“


Lästerte ER über sein ihm hilflos ausgeliefertes Opfer.

Krigga schüttelte nur immer wieder den Kopf und fuhr sich durch sein strähniges, fettiges Haar.
Nicht, nein, er wollte das ganze nicht erleben.
Furcht, beklemmende Angst, ihm wurde schlecht, seine Beine begannen zu zittern. Er fühlte sich wie durchgekaut und wieder ausgespuckt.



K: „Du...du...warum kannst du mich nicht einfach töten ?“


L: „Der Tod ist ein Segen mein Lieber, glaubst du etwa ich gönne dir diesen Segen ?
Neeein, hehe, du wirst hier bleiben und das sehen, was noch kein anderer vor die gesehen hat.
Oder kennst du jemanden der schon mal den Untergang einer ganzen Rasse gesehen hat ?
Hehe, ich glaube nicht ...hehe.“


Auf Kriggas schwitzendem, mit Angstfalte übersäten Gesicht machte sich ein schmutziges, einfältiges Grinsen breit.


K: „Doch.....ich....ich habe gesehen wie deine Rasse unterging und du mit ihr. Und ich muss sagen, es war ein herrliches Gefühl !“

L: „SCHWEIG !“


ER war kein besonders sanftmütiges Wesen, anderen unsagbare Schmerzen zuzufügen war sein Hobby, wie für einen anderen kochen oder stricken.
Argwöhnisch riss er seine Hand empor und ließ eine verheerende, dunkle Energieladung los die Krigga über dem Knie traf. Der Knochen zersplitterte, die Haut wurde zerfetzt und ein verzerrter Schrei gellte auf.
Wimmernd lag der Druide am Boden, Tränen und Speichel flossen zu Boden und vermischte sich mit dem sauren Regenwasser. Das hielt er nicht aus, diese Schmerzen waren unvorstellbar, und nichtmal der Tod würde ihn befreien können, denn aus der Wunde strömte kein Blut. Sie war mit einer dicken, schwarzen Kruste überzogen.

Ein von tiefster Verzweiflung bewegter Teil seines Gehirns sagte dem schwarzen Seraphin, mach das du hier wegkommst, vielleicht lässt er dich ja gehen.
Also bohrte er seine Finger in den feuchten Erdboden und robbte durch den Matsch.



L: „Was wird das ?
Hast du keine Lust mehr dich mit mir zu unterhalten ?
Hast du denn gar keine Fragen wie es mir erging in diesem beschissenen Bannstein ?

Nein ?

Nun, egal, ich bin leider eine sehr unterhaltungsfreudige Person. Ich werde dir erzählen wie es war.....eingesperrt in diesem magischem Kerker. Du kommst dir so vor, als ob dein ganzer Körper von dicken schweren Ketten zusammengeschnürt würde, das ist nicht angenehm....das kannst du dir wohl vorstellen.
Aber was noch schlimmer ist, ist der Gedanken das man von demjenigen getragen wird, der einen verraten und hinterrücks eingesperrt hat.
Du warst einer von unserer Rasse, ich habe dir all meine Liebe geschenkt....und das einzige was du im Sinne hattest war mein Untergang.
Wie unartig du doch warst.
Das geziemt sich nicht für einen Seraphin.
DU BIST UND BLEIBST EIN JÄMMERLICHER MENSCH !“


Mit diesen Worten packte ER die schwarzen Flügel Kriggas und riss sie ihm kaltblütig aus dem Leibe.
Wieder ertönte ein schmerzverzerrter Schrei, doch diesmal nicht so laut. In des Gildenlosen Körper war nicht mehr genügend Kraft dazu.
Plötzlich wurde er von einem matt schimmernden schwarzen Kraftfeld umgeben und in die Luft gehoben. Sein kraftloser Körper schwebte einige Meter entlang auf einen Baum zu, ER steuerte des Menschen Körper genau auf einen Hakenähnlichen Ast zu und ließ Krigga genau auf diesen zuschweben.
Diesmal ertönte kein Schrei als das Holz durch seinen Körper durchfuhr, und kurz darauf wieder ausdrang.


L: „Du siehst nicht besonders gut aus mein Armer. Keine Angst, du wirst schon nicht sterben, solange ich noch bei Kräften bin erhalte ich dich am Leben, auch wenn ich dir bloß deinen Kopf lasse, du wirst trotzdem noch immer sehen können was mit deiner Rasse geschieht.
Aber was anderes....seh ich nicht schick aus ?“

Krigga keuchte.....schweiß lief ihm von der Stirn und rann in seine Augen.
L: „Ich muss sagen, der Körper in dem sich meine Seele gebündelt hat sieht schick aus. Wie hieß dieser Menschling vorher ?“


Krigga hob sein Haupt und betrachtete IHN zum ersten mal genauer. Er war also in den Körper Luciens geschlüpft und hatte ihn bis auf ein paar kleine Veränderungen gleich gelassen.
Seine Augen waren rabenschwarz, wie die eines jeden Seraphins. Auch die mit dunklen Federn behangenen Flügeln ragten aus seinem Rücken heraus.
Und die ehemals rote Haarpracht des Hünen war nun schneeweiß. Die Farbe der Unschuld.
Was für eine Ironie.....


K: „Lucien....er hieß Lucien....“


L: „Ah, du machst endlich den Mund auf. Wunderbar, dann bin ich nicht so einsam.
Lucien also....hmmm...ich weiß nicht, klingt so....menschlich und vor allem sehr feminin.
Dann muss ich mir eben einen anderen Namen einfallen lassen....dieses ewige...ER....IHN...macht mich nämlich wahnsinnig. Seitdem man mir meinen alten und wahren Namen geraubt hat, weiß keiner so recht wie man mich nennen soll. Eine sinnlose Entscheidung der Weltengötter damals. Sie hatten damit versucht mich in Vergessenheit geraten zu lassen.
Symbolisch natürlich.
Naja, egal.....wie wärs mit...ja...
Lucyel !

Das klingt doch schon mehr nach Gottheit.
Findest du nicht ?“

K: „Was hast du vor du Drecksack ?“

L: „Hehe, das hast du noch nicht begriffen ...oder verdrängst du es nur ?“
Du hast meine gesamte Rasse ausgelöscht, mein Planet ist vom ewigen Rat der Gezeiten zerstört worden.
Lucyel hat sein neues Zuhause gefunden, hehe !
Dein Planet ist groß und geeignet für meine neue Rasse.
Ein paar Kleinigkeiten müssen natürlich abgeschafft werden. Die Menschheit, die Fauna, die Flora...dann ist das hier der perfekte Nistplatz für meine Brut und mein Glanz wird im neuen Licht erstrahlen.“

K: „Du bist wahnsinnig....glaubst du die hiesigen Weltengötter werden das zulassen ?“

L: „Hehe, nein...aber meine Ankunft kam so schnell, die werden erst merken das sie verloren sind wenn es zu spät ist, denn alle Weltengötter haben ein und denselben Schwachpunkt.
Sie können nur existieren wenn man an sie glaubt.....und wenn alle Menschen auf diesem Planeten ausgerottet worden sind......sind sie nutzlos.
Ihre Macht wird schwinden und sie werden sich innerhalb von Sekunden in Nichts auflösen.
Und dann ist all das hier mein.....hehe, und niemand kann mich stoppen !“
K: „Guter Plan....hattest wohl viel Zeit zu überlegen !“

L: „Ja das hatte ich, jede Sekunde meines Lebens in diesem Bannstein habe ich damit verbracht für diesen Moment meine Kräfte zu sammeln. Ich werde euch alle auslöschen....und du bist life dabei !“


Mit diesen Worten bildete sich wieder ein schwarzes Energiefeld um Krigga und er schwebte empor, höher als jeder Baum, höher als so mancher Berg und kam dann zum Stillstand.


L: „Sei doch froh, du hast Logenplätze für den Weltuntergang, hehe !“



Da saß er nun, gefangen in einer Blase aus dunkler Materie und war machtlos Lucyel zu stoppen. Krigga musste mit ansehen wie seine Rasse ausgelöscht wurde. Seine Freunde, seine Wälder, all die Tiere. Dies war das Ende.








Unten am Erdboden stand ER.
Lucyel.

Mit erhobenen Händen und entschlossenem Blick richtete er seinen Blick gen Himmel und rief hinauf zu den Wolken



L: „Kommt, kommt ihr Kräfte der Jahrhunderte und vereint euch zu einem einzigen Schlag, bündelt euch zu einer gewaltigen Energiemasse die nur ein Ziel hat.
Die komplette Zerstörung.
Die Welt wird in Schutt und Asche liegen, Himmel und Hölle werden ins Chaos gestürzt, die Götter vertilgt.
Ich werde der alleinige Herrscher sein !
Kommt, kommt ihr Mächte der Finsternis und lasst es uns vollbringen, ich werde wieder Herr über ein ganzes Volk sein und nun.....“


Plötzlich bildete sich ein sandkorngroßer, dunkler Materienpunkt über Lucyel.


L: „sprecht euer letztes Gebet....“
05.01.2004, 02:37 #73
Krigga
Beiträge: 2.321

Der winzige dunkle Fleck explodierte.

Aus ihm strömte ein Meer aus dunklen Flammen, es war, als ob eine schwarze, brennend heiße Flut über die ganze Welt hinüber schwappen würde und Krigga musste von weit oben beobachten wie alles was Leben bedeutete unter dieser schwarzen Flut verschwand. Khorinis......zerstört....die Berge...von der Druckwelle zerfetzt....die Menschen...am lebendigen Leibe verbrannt....
Die komplette Erdbevölkerung...ausgelöscht.
Es war nichts mehr übrig außer eine verkohlte Erdkruste, eine kahle Wüstenlandschaft auf der nichts mehr gedeihen konnte außer die Brut Lucyels.
Alles war vernichtet.
Armageddon war vollbracht.
Milliarden Wesen hatten ihr Leben gelassen, die Götter wurden als nutzlose Relikte ins Nichts verbannt.
Himmel und Hölle löschten einander aus.
Die Konstante LEBEN war nicht mehr länger existent.
Der ewige Kreis des Lebens öffnete sich und das Unendliche zog sich zu einem Punkt zusammen.
Ein Punkt namens Lucyel.



Hämisch grinsend kauerte Lucyel am Boden, es war vollbracht.
Der blaue Planet ist tot,
es lebe der schwarze....

Das Energiefeld welches Krigga umgab wurde schwächer und sank langsam gen Erden hernieder. Behutsam landete er einige Meter neben Lucyel.
Sein ganzes Leben zog an ihm in Bruchteilen von Sekunden vorbei.
Die ganzen Morde, der Hass, es gab nichts was ihm wirklich viel bedeutet hatte außer seine Tiere und seine Pflanzen....die Menschen haben ihm eigentlich nie viel bedeutet.
Früher, früher schon....als er noch ein glücklicher Mensch war.
Meditate, aPe, Bullit, Neck, Mylana......all diese Menschen hatten ihm einmal etwas bedeutet. Warum hatte sich das geändert ?
Er konnte sich nicht mehr daran erinnern.
Niedergeschlagen kniete er sich auf den Erdboden...was war das ?
Vorsichtig tastete er sich an seinem Gürtel entlang zu seinem Gesäß und ergriff etwas.
Es war die letzte Waffe die ihm noch blieb.....die kleine Armbrust mit nur einem Bolzen darin.
Was sollte er damit schon gegen eine Gottheit ausrichten können.
Selbst wenn er schwach war weil er sich gerade ziemlich verausgabt hatte, ein kleiner Bolzen konnte nichts ausrichten.
Plötzlich erweiterten sich seine Pupillen, das war es. Die Lösung !
Krigga erinnerte sich an die Worte Lucyels
„Weltengötter beziehen die Macht von den Kreaturen die an sie glauben.“
Das war der Grund warum Krigga noch am Leben war.
Lucyel brauchte ihn, denn er war der einzige der noch an ihn glaubte. Er hatte ihn nicht am Leben gelassen weil er wollte, dass der Druide den Untergang der Welt mit ansehen sollte, er brauchte ihn.
Er war auf Krigga angewiesen. Dies war die letzte und einzige Chance diesem Drecksack das Spiel zu verpfuschen, Lucyel war erschöpft.
Krigga konnte nur hoffen, das er nicht mehr genug Kraft hatte ihn am Leben zu erhalten.




K: „ Du hast es geschafft, die Welt wurde vernichtet und nur wir zwei sind übrig geblieben. Du hast sämtliche Hindernisse ausgelöscht und bist Herr von diesem Haufen Elend.“


Der am Boden kauernde Lucyel erhob sein Haupt und grinste Krigga hämisch an.

L: „Meine Macht ist erschöpft, aber bald werde ich mich wieder erholt haben und dann wird dieses Häufchen Elend wie du es nennst neu erblühen. Die Seraphine werden diese Welt besiedeln und sie werden meinem Wort folge Leisten.“

K: „ Dazu wird es nicht kommen !“

L: „Hehe, was willst du unwichtiges Wesen dagegen machen.“

K: „Du bist nun der Gott dieses Planeten ,oder ?“

L: „Der bin ich, der einzige.“

K: „Ein Weltengott der von dem Glauben eines einzigen Wesens abhängt.“

L: „....was...was soll das bedeuten...?“

K: „Das soll bedeuten, dass ich dir auch noch mit einem Bein in den Arsch treten kann du Wichser !“



Mit diesen Worten zog Krigga die kleine Armbrust hervor und hielt sie sich an die Schläfe.

K: „Machs gut, und verreck recht schön !“

L: „NEEEEEIIIIN ! “


Der Abzug wurde gedrückt und mit jedem Stück Gehirn das der Bolzen zerfetzte stieg die Angst in Lucyels Seele.
Leblos prallte der Körper von Krigga am Boden auf.


Lucyel sprang auf und rannte auf Krigga zu, doch es war zu spät.
Ruckartig blieb er stehen, sein Gesicht verzerrte sich zu einer dunklen Fratze.


L: „Nein, ich will noch nicht gehen, ich habe noch so viel zu tun...ICH WILL NICHT STERBEN !“


Das unendliche Dunkel wurde gespalten von einem grellen Licht das aus Lucyels Augen strahlte, die Lichtquelle wurde immer stärke und verschluckte alles was um ihn war.
Doch dann zog sich die enorme Lichtquelle zu einem winzig kleinen Lichtpunkt wieder zusammen und verschwand so schnell wie sie gekommen war.
Es war vorbei.
Krigga war tot.
Lucyel war tot.
Und zurück blieb nur der nackte Erdballen.


Es geschah, wie es geschah.
05.01.2004, 02:41 #74
Krigga
Beiträge: 2.321

[Bibel des Schicksals, Eintrag Nr. 861945631 ]
... Systemfehler...Reprogrammierung der Gezeiten...
...Neustart...
...Editierung durch Wächter 5-7ae...
...
...
Und das Leben ging weiter...









Krigga öffnete die Augen.
Ein Wald.
Sein Wald.
Der Druidenwald.
Er trug seine Rüstung.
Das Zwitschern der Vögel erklang in seinen Ohren.
Was war geschehen ?
Das alles konnte nicht sein....
War alles nur ein Traum gewesen ?




A:“ Nein, kein Traum....Wirklichkeit. !“
14.01.2004, 21:26 #75
Krigga
Beiträge: 2.321

Krigga wandte seinen Kopf zur Seite und das was er sah, war die schönste Gestalt die er jemals zu Gesicht bekommen hatte. Er oder Sie, man konnte es nicht genau feststellen, hatte endlos langes, weißes Haar, welches jedoch nicht matt zu Boden hing, sondern sich mit wellenartigen Bewegungen um den Körper kräuselte. Das Gesicht war blass wie Schnee und die Augen so groß und strahlend blau, dass man sich in ihnen verlieren konnte. Die Nase war bloß angedeutet, ebenso der Mund. Das Geschöpf trug ein hellgraues, dünnes Kleid welches bis zum Boden reichte. Der Körper der sich durch den Stoff abzeichnete deutete weder auf eine Frau, noch auf einen Mann hin.
Krigga öffnete zaghaft die Lippen und hauchte bloß:


K: „Wer....wer bist du ?“

A: „Die korrekte Bezeichnung für mich lautet Wächter 5-7ae....aber früher nannte man mich Aexhodus.“

K: „Du...du bist so unglaublich schön....“

A: „Ich habe eine Gestalt angenommen, die für euch Menschen als angenehm empfunden wird. Ihr habt einen guten Geschmack..“

K: „d..d..danke...
Ich...warum bin ich nicht....“

A: „Das Schicksal hat einen anderen Weg für dich und die Menschheit vorherbestimmt als den Tod...es sollte nie so weit kommen.“

K: „Aber Lucyel, ich habe gesehen wie alles vernichtet wurde.“

A: „Du hast so viel gesehen und nichts davon ist geschehen.“

K: „Aber du sagtest doch, es war kein Traum.“

A: „War es auch nicht.“

K: „Wie kann es dann,....ich verstehe nicht ?“

A: „Das Leben ist eine unkontrollierbare Variable, einige von euch meinen zwar es selbst bestimmen zu können, doch heißt es auch, dass die Götter euer Schicksal bestimmen. Zwei Möglichkeiten, zwei Irrglauben.“

K: „.....ich.....“

A: „Die Menschen herrschen über viele Dinge, die Götter über die Menschen. Eine religiöse Ansicht die euer Weltbild verändern soll. Doch frag ich dich, wer soll dann über die Götter herrschen ? Gibt es mächtigere Wesen als Götter ? „

K: „...vielleicht, doch warum sollten die Götter über uns herrschen ?“

A: „Eine gute Frage. Du bist Krigga. Du bestimmst deine eigenen Wege die du gehen wirst, das ist es doch, was deinen Charakter so auszeichnet, hab ich Recht ?“

K: „Meine Freiheit ist mir wichtiger als alles andere“

A: „Doch weißt du auch, wer die Wege erschuf ? Vielleicht waren es Götter die dir Optionen anbieten, zwischen denen du dich entscheiden kannst. Das wäre doch eine Einschränkung deiner Freiheit, oder ?“

K: „Niemand bestimmt über mich !“

A: „...denn du bist ein eigenes Individuum und brauchst Nichts und Niemanden der dir hilft. Aber wie bist du zu diesem Individuum geworden, wer fällte die Entscheidungen als du noch nichtdazu in der Lage warst ? Die Götter ?
Warum sollten Götter auf die Idee kommen dich zu erschaffen ? Wenn es Wesen über den Göttern gäbe, weshalb sollten sie diese Entscheidung treffen ?
Schicksal oder Zufall....“

K: „Ich verstehe nicht auf was du hinaus willst „

A: „Wenn es eine Nahrungskette auf diesem Planeten gibt, warum sollte es so etwas nicht auch für das Universum geben.
Doch hat jede Nahrungskette einen Endpunkt und einen Anfangspunkt“

K:“ Was soll das bedeuten, bist du ein Dämon...eine Gottheit, was bist du ?“

A: „Weder noch, ich bin ein Wächter....“

K: „Ein Wächter von was ?“

A: „Dem Schicksal.“

K: „Wie kann man das Schicksal bewachen ?“

A: „Wenn ihr Menschen meint, es wäre Schicksal, so wollt ihr damit ausdrücken, dass eine Gottheit euren Weg bestimmt hat. Doch was wäre, wenn Götter ebenso dem Schicksal ausgeliefert wären wie ihr Menschen ? Wer soll dann eure Wege bestimmen, wenn nicht die Götter ?
Ich bewache das System, dass Welten vernichtet und Blumen erblühen lässt....“

K: „Wer bestimmt das Geschehen, wer ist dein Meister ?“

A: „Ich habe keinen Meister, ich bin bloß Diener eines Systems.“

K: „Eines Systems ?“

A: „Ein maschineller, biologischer Psiorganismus, dessen Aufgabe es ist alle Existenzen zu definieren.“

K: „Du meinst, alles was auf dieser Welt geschieht ist vorbestimmt ?“

A: „Denkst du wirklich diese Welt ist das einzige was existiert ?“

K: „was.....du.....warum kommt es mir dann so vor als ob ich mein eigener Herr wäre ?“

A: „Vielleicht weil das System es so will, vielleicht weil du das System bestimmst.....wer weiß das schon ? Du bist doch Krigga, du nimmst dein Leben selbst in die Hand und Niemand hat dir zu sagen was du tun sollst. Wenn du ehrlich bist, glaubst du mir doch kein Wort von dem was ich erzähle.
Ich könnte doch auch einfach eine Gottheit sein, die dich das glauben lassen will.“

K: „Warum sollte eine Gottheit das versuchen ?“

A: „Ich könnte Lucyel sein, der dir und der ganzen Welt etwas vorgaukelt. Ich lasse euch im Glauben, dass ihr am Leben seid, doch in Wahrheit seid ihr alle nur Gefangene in einem gemeinsamen Traum.“

K: „ Verdammt, sag mir doch endlich die Wahrheit !

A: „Wüsstest du die Wahrheit, so wäre deine Existenz nicht mehr lebensfähig.
Du musst die Wahrheit schon selbst bestimmen.“

K: „Warum, warum bist du überhaupt hier wenn du mir nicht sagen willst, was hier eigentlich los ist ?“

A: „Ich bin hier um mich zu entschuldigen.“

K: „Für was ?“

A: „Lucyel, Lucien und Lucia, das alles sollte nicht so geschehen, wie du es erlebt hast.“

K: „Wenn es also so eine Schicksalsmaschine geben sollte, dann hat sie einen Fehler gemacht ?“

A: „Das wäre eine Antwort.“

K: „Bitte, sag mir doch endlich was geschehen ist....ich sollte nicht mehr am Leben sein, der ganze Planet sollte nicht mehr existieren....wieso bin ich hier ?“

A: „Etwas hat dich dazu getrieben Lucien und Lucia zu folgen, oder ?“

K: „Ja...dieser Mann in Khorinis, er wusste über die Seraphine bescheid, was theoretisch unmöglich war. Er war es auch, der mir versprach den Bannstein los zu werden.“

A: „Er war kein Mensch. Er war kein Seraphin. Er war kein Gott.“

K: „Was war er dann ?“

A: „Der Fehler.“

K: „Was für ein Fehler verdammt ?“

A: „Wäre er nicht gewesen, wäre alles anders gekommen. Du hast einen Weg bestritten, den du nicht selbst ausgesucht hast. Du hast ihn gewählt, weil du einst einem Fluch verfallen bist, dem Fluch des schwarzen Seraphins.
Wolltest du so ein Wesen werde ?“

K: „Nein, niemals.“

A: „Er war ein Wegweiser, für einen Weg den es nicht gab.“

K: „Man hat mich also zu einer Option gezwungen, die nicht vorhanden war ?“

A: „Vielleicht....“
K: „Verdammt......ich gebs auf.....ich werd nicht schlau aus dir.“

A: „Warum sagt ihr zu der Farbe Rot...rot ?“

K: „Keine Ahnung, es ist einfach so...irgendwer hat mal gesagt das ist rot !“

A: „Ich muss jetzt gehen.....“

K: „Aber ich weiß doch noch immer nicht was.....“

A: „Darf ich dir einen Rat geben ?“

K: „Ich bezweifle zwar das ich ihn verstehen werde, aber du kannst es ja mal versuchen.“

A: „Lebe dein Leben !“



Aexhodus lächelte Krigga an. Es war ein liebevolles, sanftmütiges Lächeln. Leise setzte er einen Fuß vor den anderen und bewegte sich an Krigga vorbei in den Wald hinein, bis er von der Dunkelheit der Nacht verschluckt wurde.


Erst jetzt bemerkte Krigga dieses seltsame Gefühl, welches seinen Körper durchströmte. Er fühlte sich so warm, so frei.
Sein Gesicht erhellte sich, er konnte zum ersten mal seit so langer Zeit wieder ehrlich lächeln. Es war traumhaft, so lange hatte er darauf gehofft.
Er fühlte sich wie ein Mensch.
Die Dunkelheit war aus seinem Herzen gewichen und all das was ihn zu dem gemacht hatte, was er gewesen war, war wie verschwunden.




Krigga war wieder ein Mensch.
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