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[GM]Die Suche nach Ironia
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22.03.2002, 14:24 #226
Nienor
Beiträge: 631

Von weiter Ferne schien der Ruf von Superlümmel an Nienors Ohr zu dringen. In dem Inferno von fallenden säulen, kreischenden Oks, schleifenfem Stahl, donnernd auf den Boden landenden und dort in unzählige, Geschossen gleichenden Bruchstücke zerplatzenden Felsbrocken war es nur mehr die Ahnung einer Stimme, der herausstach und Nienor auf Superlümmel aufmerksam machte. Sie sah, wie er schrie, mit vor Schrecken gweiteten augen. Dies heir war zu groß für die Gefährten, hier konnten sie nur noch ihr nacktes Leben retten.

Moment, ganz so schlimm stand es noch nicht. Nienor sprintete los, wich dabei dem einen oder anderen Ork aus, was nicht so schwer war, da sich diese auf die entfesselten Chimären konzentrierten, die in ihrer Wut die Halle zertrümmerten. Feuerbälle schossen kreuz und quer und ein stählerner Schwanz peitschte durch den Raum. Nienors ziel waren die Waffenständer an den Wänden der Halle. Sie hatte da vorhin das eine oder andere Schwert enteckt und auch ein paar Lanzen, die sie ausnehmend ansprechend fand. Einige Äxte durften auch nicht fehlen.

Schnell raffte sie die ihrer Meinung nach schönsten Stücke zusammen, einen Krummsäbel, ein degenartiges Schwert mit federnder Klinge und ein weiteres Schwert mit kurzer, aber breiter Klinge. Dazu noch eine Doppelaxt, eine Wurfaxt und eine Bartaxt. Nachdem diese Prunkstücke in ihrem Gürtel verschwunden waren, raffte sie noch ein paar der schönsten Speere zusammen und war sich das Bündel über die Schulter. Genau anschauen konnte man sich dies auch später. So lief sie schwer bepackt den Weg zurück und versuchte, den Orks, den umfallenden Säulen und erst recht den fast unverwundbaren Chimären ausweichend, Superlümmel zu erreichen, der an einem Loch in der Wand stand.

Dabei mußte sie ein paar mal fliehneden Orks aus dem Weg gehen, dnen diuese waren trotz oder vielleicht auch wegen ihrer Panik in einer Art Blutrausch, so daß sie wahllos auf alles eindroschen, was sich ihnen in den Weg stellte. Nienor parierte mit einem der Schwerter, das sie in der Hand hielt und ließ sich ansonsten auf keinen Kampf ein. Sie konzentrierte sich ganz darauf, unverletzt und möglichst schnell aus der einstürzenden Halle zu entkommen, weg von den Monstern, weg von dem einstürzenden Säulenwald, das Inferno nur ja schnell hinter sich lassend.

So erreichte sie denn, schwer bepackt Superlümmels Seite und stellte sich neben ihm auf, auf den Rest der Gruppe wartend. Mit manchen der eingesammelten Waffen konnte sie zwar noch nichts anfangen, aber falls sie dies hier überlebte, konnte sie ja den Umgang damit lernen. Wenn die Gefährten nur lebendig hier rauskommen würden. Die Spitzen der Speere, die Nienor eingesammelt hatte, glitzerten und glänzten im Licht und wirkten fast wie ein Leuchtturm, wie ein Signalfeuer, das sagen wollte: Kommt hierher, hier ist die Sicherheit.
22.03.2002, 15:14 #227
Burath
Beiträge: 3.896

Plötzlich explodierte ein größerer Haufen Orks und mehrere klobige grüne Körper landeten ringsum im Kreis. Auf allen Bäuchen klaffte eine tiefe Wunde, Blutfontainen schossen heraus und Gedärme verteilten sich auf dem Boden. Ein übelkeitserregener Gestank machte
sich breit und die schmerzerfüllten Todesschreie der sterbenden Orks schallten durch die erhitzte Luft. Keuchend stand Gnat noch immer auf dem sargähnlichen Gebilde. Noch mehr Blut verklebte seine Rüstung doch diesmal auch sein eigenes. Er war des Kampfes müde, sein Körper zermürbt durch kleinere Wunden, Hunger und Durst quälten ihn. Selbst überrascht ließ er den Blick über sein Werk gleiten. Mit einer einzigen, vollendeten Drehung, hatte er sich Luft gemacht und die anstürmenden Orks aufgehalten. Doch wo waren die anderen? Immer kamen sie wieder und ständig fielen sie doch diesmal kamen keine mehr.
Leicht verwirrt blickte er sich um und erkannte den Grund. Der riesige und so imposant wirkende Saal fiel in sich zusammen. Hart schlugen Steine auf den so wundervoll, glatten aber nun mit Leichen und Blut übersähten Boden und rissen riesige Krater hinein. Bei jedem Einschlag zuckte er zusammen und versuchte sich ein Bild von der Lage zu machen bis er plötzlich in einiger Entfernung das kleine Blitzen von Waffen erkannte. Dort mussten die anderen Gefährten sein.

Surrend glitt der neue Zweihänder zurück in die Schwertscheide und sein Blick hing über der Schulter in der Hoffnung dort noch auf Blutfeuer zu treffen. Und wirklich .. sie stand staunend da und blickte vernarrt auf ihr neues Schwert. Wo sie das wohl auf einmal her hatte? Doch nicht nur das junge Mädchen stand da. Auch aPe hatte sich dort verschanzt. Freude stieg in ihm auf doch wurde er schnell durch einen neben ihm aufschlagendem Stein in die Realität zurückgeholt.

Zwei Panzerhandschuhe fuhren nach unten und hoben Blutfeuer und aPe grob empor auf den Kasten. So ich glaube wir sollten jetzt verschwinden rief Gnat beiläufig und stieß die beiden vor sich her. Immer den anderen Gefährten entgegen. Beide beschwerten sich über diese Behandlung doch wurden sie schnell ruhig als ein Stein neben ihnen hinabsegelte und das Grollen beim Aufschlag den Boden erbeben ließ. Steinsplitter, die aber trozdem noch fast die Größe eines Kopfes hatten, flogen um sie herum und Gnat drängte noch mehr zur Eile. Die Luft war eingehüllt und staubigen Nebel und die trockene Luft machte das Atmen schwer. Hustenkrämpfe und tränende Augen erschwerten ihr Vorwärtskommen.

Endlich erreichten die drei das Loch in der Wand wo Lümmel und Nienor bereits warteten. Ohne weiter zu zögern stieß Gnat aPe und Blutfeuer in das Loch, deutete aber auch Lümmel und der anderen Amazone das sie endlich verschwinden sollten. Doch plötzlich fuhr ihm ein Schauer über den Rücken. Alle waren da ... nur Ahram und dieser andere Vogel fehlten. Los haut endlich ab brüllte er zu den anderen und drehte sich zurück zur Halle. Alles war so vernebelt das er nichts mehr bis auf einige schemenhafte Umrisse erkennen konnte.
Noch ein drängelnder Blick zu dem kleinen wieder versammelten Trupp dann hielt er sich schützend die Hand vor den Mund und lief zurück um die beiden anderen zu suchen...
22.03.2002, 16:26 #228
Ahram
Beiträge: 612

Brüllend stürmte der Ork heran, sein blutverschiertes Gesicht war zu einer wütenden Grimasse verzogen. Er wollte töten, wollte zerfetzen.

Mit einem unglaublich lauten Knall löste sich ein großer Felsbrocken aus der Decke, stürzte hinunter, die Halle erzitterte unter dem gewaltigen Aufprall. Ahram wurde von den Füßen gerissen, kam keuchend wieder auf die Beine. Die Luft war schwarz vor Qualm und Staub, brannte in den erschöpften Lungen, lähmte Geist und Körper, machte eine Orientierung fast unmöglich.

Hilflos taumelte der Dämonenmensch durch die Schwärze, der Felsbrocken war nur einige Meter neben ihm aufgeschlagen, hatte einen gewaltigen Krater in den Boden geschlagen. Schreie drangen durch den Schleier aus Rauch, Metall kreischte und Stein zerbrach, der Lärm war fürchterlich. Ahrams Körper schmerzte, seine Muskeln drohten den Dienst zu versagen, das Herz arbeitete seit Langem auf Hochtouren, forderte eine Pause.

Metall blitzte in der Finsternis, schon instinktiv hob der Exmagier die Hände, bereit zuzuschlagen. Doch diesmal war es kein Ork. Gepanzerte Handschuhe packten den schuppigen Körper bei der Schulter, zerrten ihn durch den Raum. Ohne zu überlegen taumelte der Dämonenmensch hinterher, ließ sich führen von dem Krieger, den er als Gnat identifizierte. Noch eine andere Gestalt schritt neben ihm, die Dunkelheit verhinderte dass Ahram weitere Einzelheiten erkennen konnte.

Prustend durchbrachen sie den Qualmteppich, stolperten blindlinks in den angrenzenden Raum, in dem Lümmel bereits mit den restlichen Gefährten wartete. Der Exmagier musste sich auf den Hände stützen, seine Lungen sogen gierig die deutlich frischere Luft ein. Bunte Punkte tanzten auf den blauen Pupillen des Verwandelten, er konnte sein Blut durch den schwarzen Kopf rauschen hören. Nur langsam fand er sein Gleichgewicht wieder, die Sicht klärte sich, er registrierte den bebenden Boden, die zerbrechenden Wände.

-Lasst... uns... verschwinden.
22.03.2002, 16:43 #229
Saturas
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Natürlich war die andere Gestalt beim Dämonenmensch kein anderer als Sarevok. Er hatte dieses Gemetzel mit vielen kleineren Verletzungen und einem gebrochenen Unterarm überstanden. Seine Ausrüstung war noch immer komplett, seine Rüstung und die Robe netterweise nicht im geringsten beschädigt.
Nun war es nicht mehr dunkel, und auch atmen konnte man hier wirklich einiges besser. Doch waren die Gefährten hier in Sicherheit. In diesem Augenblick war zwar keinerlei Gebrüll zu vernehmen, doch noch immer donnerte und polterte es.
Wieder mit rauher und sachlicher Stimme sprach Sarevok:

Ja, eine glänzende Idee, lasst uns einfach nur hier verschwinden...am besten, wir beeilen uns. Denn wir sind noch nicht ganz draussen, und wer weiss, welche schrecklichen Geheimnisse dieser Ort noch birgt.
Er blickte in die Runde. Wir sind doch alle?
Waren sie nun in Sicherheit oder nicht? Fest stand, dass es garantiert nicht unklug war, seine Worte zu befolgen...
22.03.2002, 16:50 #230
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Ein langer, gezackter Riß breitete sich blitzschnell über das Deckenmosaik aus. Staub rieselte aus der Ritze und kleinere Risse krochen wie Äste aus dem breiter werdenden Riß wobei sie sich immer weiter verzweigten, bis beinahe das gesamte Mosaik von mehr oder weniger großen Rissen bedeckt war. Dann brach ein ganzes Stück aus der Decke heraus und krachte inmitten der Masse aus panisch umherrennenden Orks zu Boden. Aus den kleinen Staubrinnsalen wurden bald Sturzbäche, dann ganze Wasserfälle als sich immer größere Teile der Hallendecke lösten. Inmitten des Chaos aus Felsen, Feuer und Tod durchzog plötzlich weißer Nebel die Staubwolken. Von der Riesenchimäre war nichts mehr zu sehen....

Die Gefährten waren mittlerweile alle in dem kleinen Raum versammelt, welcher hinter der Wand gelegen hatte, die durch den wie eine Abrißbirne herumschwingenden Schwanz der Chimäre aufgebrochen worden war. Doch durch den flackernden Feuerschein der immer noch umherschießenden Feuerbälle war ein ernüchterndes Ergebnis zu sehen : Der Raum hatte keinen Ausgang. Der gesamte hintere Teil wurde von einem klaffenden Schlund eingenommen.

Ungläubig trat Frost an den Abgrund heran. Irgendwo im Dunkel des Schlundes konnte er ein winziges, blaues Funkeln erkennen. "Hier scheint es nicht weiter zu gehen...", sagte der Krieger zu den Gefährten. "Doch ich werde noch eher dort hinunterspringen, anstatt von Felsen erschlagen zu werden." Wie um seine Worte zu unterstreichen, erfüllte eine gewaltige Staubwolke den kleinen Raum, als vor dem Loch ein weiteres Stück der Decke einschlug. "Und allzu viele Wahlmöglichkeiten haben wir so oder so nicht. Es war schön mit euch", meinte er noch, dann sprang er in den Abgrund hinein.
22.03.2002, 17:20 #231
Burath
Beiträge: 3.896

Och nein entfuhr es Gnat als er mit offenem Mund feststellen musste das sein Gefährte in die Dunkelheit hinabgesprungen war.
Gerade war er noch damit beschäftigt sich den Staub von der Rüstung zu klopfen, die Lungen zu befreien und sich die Tränen aus den Augen zu wischen. Mensch, langsam hasse ich diese halsbrecherischen Aktionen. Mal springt man dort runter, dann fällt mal dies und jenes auf einen und zum Schluss wird man vielleicht noch von irgendwelchen Klingen durchbohrt. Immer das selbe... fluchte er, musste dann aber über sich selbst grinsen. Naja ich weiss ja nicht wir ihr das seht aber ich werde nicht warten bis die Decke über mir einstürzt oder ich so einen Steinklumpen auf den Kopf kriege. Also wer kommt mit? Eine Frage auf die er keine Antwort verlangte. Es war mehr eine Aufforderung. Hmm oder wartet mal meinte er plötzlich und schritt nachdenklich zwischen den Gefährten auf und ab. Auf einmal schoss seine Hand nach vorne und ergriff aPe. Dieser wehrte sich zappelnd und versuchte sich mit Armen und Beinen aus dem Griff des Gardisten zu befreien. Doch ohne Erfolg. Gnat grinste nur dreckig und zerrte aPe bis an die Kante der Klippe. So mal sehen ob du fliegen kannst lachte er dann schmiss er den schreienden Novizen hinab in die Tiefe und wartete.

Sekunden vergingen die wie eine Ewigkeit wirkten. Geschockt sah der restliche Trupp den Gardisten an der nur etwas verlegen in die Luft schaute und noch immer wartete. Kein aufschlagender Körper oder brechende Knochen waren zu hören. Also entweder es geht hier sehr sehr tief runter oder unten fängt uns irgendetwas auf. stellte Gnat fest, nickte noch einmal kurz und sprang dann ebenfalls hinab in die Finsterniss ...
22.03.2002, 17:34 #232
Saturas
Beiträge: 3.217

Ohne weitere Überlegungen, denn er war sich sicher, keine andere Möglichkeit zu haben, sprang auch Sarevok ins Ungewisse...

Alles oder nichts, Tod oder Leben.
22.03.2002, 18:13 #233
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer stand vor dem abgrund und sah plötzlich aus den augenwinkeln, dass nienor eine ganze menge waffen eingesammelt hatte. das war ja wirklich der hammer. sie rannten um ihr leben und diese verrückte sammelte noch waffen ein, als wär sie pilze sammeln.

plötzlich durchzuckte sie die erinnerung an das gespräch mit nek. der wollte doch auch ein schwert. und sie hatte das vergessen und jetzt war bestimmt die letzte gelegenheit, eine von den wunderbaren waffen einzusammeln. vorsichtig schlich sich blutfeuer ein stück zurück.

genau gegenüber dem durchbruch stand noch ein schwertständer aufrecht, auf dem sich die schönsten schwerter befanden, die blutfeuer jemals gesehen hatte. sollte sie es wagen? noch einmal quer durch den raum und zurück? achwas, wer wagt gewinnt.

blutfeuer hielt ihr schwert in der hand und sprintete los. zum glück hatten sich die restlichen orks in diesem moment auf die andere hallenseite verzogen, so dass sie den schwertständer erreichte, das größte schwert ziehen konnte, dass ihr gerade entgegenlachte und auf schnellstem wege wieder zu ihren gefährten zurücklief. unmittelbar hinter ihr krachten dann wieder große brocken aus der decke und unmittelbar hinter ihr stürzte die nächste große säule um. aber sie hatte es geschafft. ein souvenir für nek.

als eine weitere säule sich neigte und zu boden krachte, die halbe deke mit ich nehmend, stürzte sich auch blutfeuer in die tiefe, zumal sie aus der schlucht geräusche gehört hatte, die eher nicht darauf hindeuteten, dass die gefährten keinen boden unter den füßen gefunden hatten.
22.03.2002, 18:29 #234
Ahram
Beiträge: 612

Ahram starrte hinab in die gähnende Schwärze. Kein Ton drang aus der Tiefe an sein Ohr, doch dies war nicht verwunderlich, denn der Lärm aus der benachbarten Halle ließ die Trommelfelle erzittern, machte eine Verständigung schon auf wenigen Metern fast unmöglich. Es gab nur eine Möglichkeit...

Der Exmagier atmete noch einmal durch. Kurz dachte er über sein Leben nach, erinnerte sich an Freud und leid, an Gutes und an Schlechtes. Er dachte an seine verwandlung, an die Abenteuer, an seine Freunde.

Er dachte an den Jäger.

Hier könnte die Lösung all seiner Probleme liegen. Die unendlichkeit des Schachtes könnte vollbriungen wozu er nicht imstande war. Ein spitzer Stein, ein Stalagmit würde genügen...

Der Dämonenmensch verdrängte diese gedanken, zwang seinen Geist zurück in die Realität. Es war nicht an der Zeit Abschied zu nehmen. Noch nicht.

Kurz sah er Nienor an, packte sie mit seinen klauenbewehrten Händen an den Armen, dann ließ er sich von seinen Beinmuskeln in die Finsternis katapultieren...
22.03.2002, 19:02 #235
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Allesverschluckende Schwärze lag um Frost. Nur der von unten kommende Luftzug erinnerte den Krieger daran, dass er in einen unergründlich tiefen Schacht stürzte. Irgendwann, er wusste schon nicht mehr wie lange er eigentlich schon fiel, spürte Frost ein Kribbeln in den Beinen. Nach ein paar Augenblicken schlug es in wohlige Wärme um, welche sich von seinen Beinen aus über den ganzen Körper aus verbreitete. Frost glaubte noch ein kurzes, blaues Aufblitzen zu sehen, dann wurde es schwarz um ihn.

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Als Frost erwachte, umgab ihn Kälte. War er aufgeschlagen und war das der eisige Hauch des Todes? Doch Frost war schon einmal gestorben, und damals hatte er rein gar nichts mehr gespürt nachdem sich sein Geist vom Körper gelöst hatte. Also musste er noch leben....
Langsam schlug der Krieger die Augen auf. Er lag auf kaltem Felsboden, sein Schwert welches er selbst im Fallen noch in der Hand gehalten hatte und seine Gefährten neben sich. Stöhnend richtete sich Frost auf. Weit über ihn, am klaren Sternenhimmel zuckten die vertrauten, blauen Blitze der Barriere über das Firnament. Nach dem Nordstern und der Mitte des aus Blitzen bestehenden Gitternetzes nach zu urteilen, mussten sich die Gruppe in dem alten Gebiet der Barriere, irgendwo in der Nähe des Pfades, den sie am Anfang ihrer beschwerlichen Reise gefolgt waren, befinden. Von hier aus war es nicht besonders weit bis zum Kastell des Zirkels um Xardas.

Neben Frost kamen auch seine Gefährten wieder zu Bewusstsein, aber der schwarzgepanzerte Krieger starrte in die Ferne, in die Richtung, in der die Hallen von Ironia gelegen haben mussten. Selbst die Schmerzen, die er durch das Abklingen des Adrenalinschubs zu spüren begann, ignorierte er.


Irgendwo, mitten in dem Gebirge, welches das neue Gebiet der Barriere von dem ursprünglichen trennte, stieg eine gewaltige Staubwolke in Richtung des Sternenhimmel. Die Schmiede von Ironia existierten nicht mehr; sie waren von denselben Kreaturen vernichtet worden, welche schon einmal den Untergang der Schmiede bewirkt hatten. Doch irgendwo, unter Tonnen von Felsen begraben, zeichnete sich auf einem metallenen Relief die Geschichte der Schmiede weiter.
22.03.2002, 19:37 #236
Burath
Beiträge: 3.896

Ein schmerzerfülltes Stöhnen entwich seiner Kehle als er langsam die Augen aufschlug und wieder zur Besinnung kam. Ein harter Sturz bei dem er mehr als unsanft landete und benommen liegenblieb. Naja aber was waren diese Schmerzen schon gegen die, die er bei dem Abenteuer durchleben musste?! Langsam erkannte er durch seinen verschleierten Blick die schroffen Gebirgskämme, den hell strahlenden Mond und diese sternenklare, wunderschöne Nacht. Bekanntes Gebiet.. irgendwo in der Nähe des Kastells wie er sich erinnerte. Doch plötzlich regte sich etwas unter seinem schweren Panzer. Verschreckt richtete er sich auf und zog in einer ruckartigen Bewegung sein Schwert. Die Muskeln gespannt, das Schwert fest umklammert und die Augen scharf auf sein Ziel gerichtet stand er da und versuchte seinen Gegner in der Dunkelheit auszumachen. Plötzlich hallte ein lautes Lachen durch die gesammte Umgebung. Gnat konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und hätte sich beinahe vor Lachen auf dem Boden gekugelt. Die Person die vor ihm lag war niemand anderes als der Novize aPe. Ein wütenes und hasserfülltes Gesicht strahlte ihm entgegen und zwang Gnat abermals dazu vor Freude zu brüllen. aPe sah leicht mitgenommen aus und blickte verwirrt auf die Hand die Gnat ihm entgegenstreckte. Naja ich hoffe du bist weich gelandet scherzte er.Naja du hast mich gut aufgefangen Und wieder musste er lachen ...
22.03.2002, 19:58 #237
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer streckte die glieder und musterte zuerst ihre wunderbaren schwerter. glück gehabt - alles ganz geblieben. neben ihr saß nienor, die sich auch ein bisschen benommen umsah.

"kommst du mit, mein schwesterlein? wollen wir wieder ins kastell gehn? dort werden wir doch sicher ein obdach finden für die nacht und können uns wieder fit schlafen.

essen wäre auch nicht schlecht und die leute im kastell wollen sicher wissen, dass wir ok sind. nehmen wir die eidechse mit oder gehn wir beiden weiber allein.

ach ich denke, wir sollten mal allein gehen, damit wir mal wieder in ruhe miteinander reden konnten. in dieser blöden schmiede konnte man ja nichts vernünftiges machen. und dabei können wir dann bereden, wie ich das mit dem bogen denn nun machen muss, damit ich auch so schießen kann wie du."

blutfeuer und nienor packten ihre sachen, blutfeuer half ihrer freundin beim tragen ihrer waffenausbeute und so bepackt machten die beiden sich an den abstieg in richtung kastell."
22.03.2002, 20:30 #238
Ahram
Beiträge: 612

Langsam wurde die schwere Decke der Bewusstlosigkeit angehoben, die Finsternis wich dem Licht des Lebens. Der ruhige Puls wurde stärker, das Herz begann dem Verlangen des Körpers nach Energie nachzukommen, pumpte mehr Blut durch die dicken Venen.

Ahram schlug die Augen auf. Sein Blick verlor sich in dem sternenklaren Himmelszelt über ihm, Millionen von Sternen leuchteten hell am Firmament, hießen den Exmagier willkommen zurück im Leben. Wieder einmal hatte der Tod das nachsehen, wieder war die menschliche Seele zurück in den monströsen Körper gekehrt, fast schien es als wären diese beiden Elemente enger verknüpft als die eines normalen Menschen. Der Dämon ließ ihn nicht sterben.

Langsam kam Ahram auf die Beine, die schwarze Gestalt streckte sich, verschmolz fast mit der Umgebung, bestehend aus dunklem Felsgestein. Allein die leicht floureszierenden Augen stachen zwei Sternen gleich aus der Finsternis hervor, betrachteten den Steinpfad. Der Exmagier war allein. Überall um ihn herum lagen Brocken zersprungenen Felses, die Höhle, aus der er wohl gerutscht sein musste, war verschüttet. Der Dämonenmensch stapfte durch die Steinlandschaft, suchte nach Spuren seiner Gefährten. Ein helles Blitzen erregte seine Aufmerksamkeit. Es entpuppte sich als die Klinge eines fein gearbeiteten Schwertes. Das helle Mondlicht spiegelte sich auf dem stählernen Blatt.

Ahram nahm die Waffe in die Hände. Er war sicherlich kein Experte in solchen Dingen, doch schien es ihm ein gutes Schwert zu sein. Auch wenn er keine Verwendung dafür hatte, so wollte er es doch mitnehmen, hatte das Schicksal es ihm doch hier zu Füßen gelegt. Noch einmal blähten sich die Nasenflügel des Exmagiers, genüsslich sog er die frische Nachtluft in seine Lungen. Er wusste nicht genau wo er sich befand, doch konnte das Kastell nicht weit sein. Die Kolonie war kein großer Ort.

Frohen Mutes began der Dämonenmensch den Abstieg, die zerfetzten Überreste seiner grauen Kutte flatterten im schwachen Wind, die inzwischen auf normale Größe gewachsenen Krallen schabten über das Gestein. Ahram machte sich auf den Heimweg...
23.03.2002, 08:46 #239
Saturas
Beiträge: 3.217

Der Morgen dämmerte nun, die kleine Gruppe aus zwei in Schwarz gehüllten Gestalten, dem tapferen Gardisten und dem gewitzten Sumpfler konnte sich schon etwas ausruhen über die Nacht.
Sarevok war unverletzt. Wieder so etwas schlicht Unerklärliches. Einfach übermenschlich war das. Die Hände der Götter hatten sich aber wohl nun losgelöst von den Gefährten. Denn sie waren draussen, sie hatten Ironia verlassen.
Wie gesagt war Sarevok wohlauf und schon wieder irgendwo an einem Stein angelehnt. Er lachte:
Na, Männer? Guten Flug gehabt?

War er es? War er zurück? Hatte sich der Geist und die Seele Sarevok's während diesem irre langen Flug losgelöst; wurde er von Adanos herausgerissen? Stand hier der leibhaftige, wahre 2. Saturas?

Sarevok hatte nie gelacht. Also sicher nicht so, wie diese Gestalt es gerade tat. Und so ein Gesicht, das man zwar hinter dem magischen, dunklen Schleier der hochgeschlagenen Kapuze nicht sehen konnte, hatte oder hätte die düstere Gestalt der Unterwelt niemals machen können. Auch die fürchterliche Aura um den Mann war verschwunden.
Es war wohl tatsächlich Saturas der Jüngere, der da bei den andern stand, irgendwo in der Kolonie in leichtem Gebirge (nahe des Kastells). Unvorstellbar, aber wahr.
23.03.2002, 10:07 #240
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Lange Zeit hatte Frost einfach nur still dagestanden und in die Ferne geschaut. Sein Blick ging in die Leere, in Wirklichkeit sah er noch einmal den Kampf in den Hallen von Ironia vor sich, due brennenden Körper, herabstürzende Felsbrocken, die Chimären. Und dann erkannte der Krieger, was ihm die ganze Zeit seit dem Verlassen der Schmiede gestört hatte. Die Chimäre, welche mal als Nebel, mal als eine Mutation aus verschiedensten Dingen erschien, hatte sich kurz bevor der Rest der Hallendecke in sich zusammengestürzt war, wieder in ihre neblige Gestalt verwandelt. In dieser Gestalt war sie nicht viel mehr als Luft....Das hieß, sie konnte das Ende von Ironia überlebt haben.

Auch der Innospriester, welcher auf so schreckliche Weise neues, zweifelhaftes Leben erschaffen hatte, könnte noch immer am Leben sein. In seinem Tagebuch hatte er von einem Teleport geschrieben. Frost hatte eine dunkle Vermutung, dass es sich bei dem Teleport nicht wie zuerst angenommen um eine normale Zauberrune gehandelt hatte, sondern dass die Gruppe bei ihrer gestrigen Flucht genau diesen Teleporter benutzt hatte, um aus dem sterbenden Ironia zu entkommen.

Irgendwann zwang sich Frost dazu, aus seinen Gedanken hochzuschrecken und wandte sich langsam von dem Gebirgspanorama ab. Dann hob er seine neu gefertigte Klinge vom Boden auf und betrachtete sie näher. Sie hatte schon ihre erste Feuertaufe hinter sich und schon das Blut von einigen Orks an sich kleben. In dem wenigen Licht der Morgendämmerung blitzte die Klinge wie eingefangenes Eis. Als die Klinge geschmiedet wurde, hatte sie einen kleinen Teil von Frosts Seele in sich aufgenommen und wurde durch seinen Geist geformt und gehärtet. Frost entschloß sich, die Klinge auf den Namen Eisbrecher zu taufen.

Schließlich glitt Frosts linke Hand an sein Genick und zog sein altes, abgebrochenes Breitschwert aus der Scheide an seinem Rücken. Frost bedachte die alte Waffe mit einem langen Blick. Diese Waffe hatte viel Unheil über seine Familie gebracht, auch wenn sie ihm bis heute treu gedient hatte. Aber das Schwert forderte für ihre Dienste einen hohen Preis. Und Frost hatte schon zuviel bezahlt....Frost machte einen schnellen Satz nach vorne, dann warf er die Klinge in hohem Bogen die Felsen hinunter. Nie wieder, dachte er sich. Dann schob er den Eisbrecher in die Scheide.



Frost warf einen letzten, langen Blick in die Richtung, in der Ironia gelegen hatte, dann wandte er sich mit einem Ruck um und stapfte der dämmernden Morgensonne entgegen.
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