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Sängerwettstreit der Magier
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02.04.2004, 14:09 #126
Enzanie
Beiträge: 385

Frühlingsgefühle

Frühlings voller Blick mich leitet
In den neuen Tag hinein
Dabei sich das Herz schon weitet
Einsam warte ich allein

Sonnenschein auf meine Haut
Ist der Bleiche größter Hohn
Machen mich zu seiner Braut
Voller Glanz und voll im Ton

Wiesen blühen in prächt’gen Duft
Hummeln brummen durch das Feld
Durch die Nüstern zieht die Luft
Einsam allein in fremder Welt

Blütenglanz zieht durch die Weite
Knospen sprengen, ein Farbenmeer
Von den Fesseln des Winters befreite
Er die Welt und doch ist’s leer

Süßer Honig der Bienen schmeckt
Gut und voller Liebe erschaffen
Hat auch er sie schon erweckt
Ein kurzer Blick, sie müssen Schaffen

Geliebte Heimat, sie wacht auf
Streckt sich, gähnt noch, wie ein Kind
Doch so ist er, der Zeitenlauf
Kündet uns doch längst der Wind

Prachtvoll wehen die grünen Blätter
Selbst in Zeiten von Schwere und Last
Immun sind sie gegen Wetter
Der Frühling, er kennt keine Hast
Vielleicht, bestimmt, bist du mein Retter
So bitte ich dich um Rast
02.04.2004, 19:49 #127
Ormus
Beiträge: 1.028

3 Spams den ZuXmods hoch im Licht
7 den Lees in ihrem Hofe aus Stein
Den Sumpfler, ewig dem Spam verfallen, neun
Einer dem dunklen Deathweaver auf dunklem Foren Thron
Im Lande WoG wo die Spams drohn
Ein Syndikat sie zu knechten, sie alle zu finden
Ins Spammen zu treiben und ewig zu binden
Im Lande WoG wo die Schatten drohn

veilyn
03.04.2004, 16:05 #128
Uncle-Bin
Beiträge: 1.359

Gepostet von Uncle-Bin in der Stadt Khorinis.

<<Blut fließt des Ritters Wangen runter,
bedeckt sein Grinsen, macht ihn munter.
Sein Schwert, das ist des Todes Seele,
auf das es nie den Feind verfehle.

Sein Lächeln sich nur selten zeigt
und wenn, dann auch nicht lange bleibt.
Freude ist dem Schlächter fern,
nur das Töten hat er gern.

Doch ist auch er ein Mensch in Innos Gnaden.
Durfte auch in des Lebens Becken baden.

Kommt er unter gute Leute,
schaudert sie, die ganze Meute.
Keiner will den Kämpfer haben,
jeder nur am Glück sich laben.

Böse Blicke erntet er in Massen.
Niemand will sein Leiden fassen.
Jeder sich nur schnell wegdreht,
in der Hoffnung, das er geht.

Doch ist auch er ein Mensch in Innos Gnaden.
Durfte auch im Becken des Lebens baden.

Krankheit, Fluch und schlechtes Word,
beendeten sein Leben, wie gemeiner Mord.
Nun ist die Zeit seines Lebens vorbei
und seine gequälte Seele endlich frei.>>
03.04.2004, 17:13 #129
Uncle-Bin
Beiträge: 1.359

Wenig später ebenfalls von Uncle-Bin gepostet. Es handelt sich hierbei um ein Ständchen für den amtierenden Hauptmann ;)

<<Ein Weg trägt ihn ins Tal hinab.
Er schaufelt Erde auf sein Grab.
Vergessen wir der bald schon sein.
Der Weg führt weiter und ist bald mein.

Gestorben, Tod und bald verwesend,
spürt der Kerl, wie der Druck wächst.
Seinen Namen wird hier keiner lesen,
denn vergessen ist er längst.

Ist es das, was kein Mensch möchte?
Ist es das, was keiner mag?
Was ändert sich, wenn ich dann flüchte?
Nicht mal die Lettern auf meinem Sarg!

Wichtig war er nie gewesen
und auch nicht sonderlich schlau.
Die Zeit wirkte gegen ihn, wie ein Besen
und er fand auch nie ne Frau.

Hauptmann durfte man ihn nennen
und man musste auf den Boden sich schmeißen.
Doch wollte er sich zu Göttern bekennen,
selbst wenn sie Beliar heißen...>>
03.04.2004, 23:08 #130
Shuya
Beiträge: 104

Entstanden in den Thekengesprächen zum Thema: Spam/ Dichten
am heutigen Tage

Ein kleiner Spam ist schnell geschrieben,
Sein Sinn meist nícht ganz klar,
Doch für die die solche lieben
Ist er wunderbar.

Ein Spammer heißt es, schnell erklärt,
Ist der der auf den Zähler blickt,
Doch wer das spammen sich verwehrt
Ist der, der drunter meist erstickt.

Die Zahlen sind ihnen meist egal,
Denn der Inhalt ist das was zählt,
Manche haltens für banal,
Da ihnen dort der Sinn drin fehlt.

Doch betrachtet man den Spam genauer,
Hat so mancher doch nen Wert,
Ist man am Ende manchmal sauer,
Doch manchmal auch durch ihn belehrt.

Auch wenn er manchmal sinnlos scheint,
Und er verhasst sein Leben lebt,
Ist er’s in den manche Freundschaft keimt,
Doch manchmal auch die Erde bebt.

Am Ende steht es hier geschrieben,
Ganz klar, schwarz auf weiß,
Das manche Leute den Spam gar lieben,
Für manch andre ist er Schei*.

Ich persönlich denke, einfach so,
Das auch ein Spam was Gutes hat,
Darüber bin ich meist ganz froh,
Was nun dies Gedicht besiegelt hat.
06.04.2004, 17:36 #131
Talker
Beiträge: 34
allein
Schatten ziehen sich in Länge,
vermischen mit der Dunkelheit.
Nur leises Rauschen in der Seele,
ein warmer Tag ist nun vorbei.

Vor mir erstreckt sich die gewaltige See,
dieses Meer, ach wie unbeherrscht es doch,
jetzt gewaltig, unberechenbar und jäh
inapparent, ähnelnd einem verschlingenden schwarzen Loch.

So woge die abendliche Sonne,
in ihrer letzten Stunde der Erleuchtung,
vermeil, blutend rot
versinkend hinterm Horizont.

Ich seufze auf, den Kopf erhoben
tue mich schwer ihn so zu halten.
Blicke traurig zum Himmel, hoch oben
sehe einen Schmetterling alleine flattern.

Perlen, winzig klein ihrer Natur,
wie geboren, in meinen Augen,
funkeln hervor, rinnen langsam über Wangen,
und ich verharre in dieser Statur.

Trotz Unglückseligkeit die mich umgibt,
und in der Unendlichkeit verlorenem Herzen,
schweige ich und wage nicht zu scherzen,
das es nicht jemanden gibt, der mich wohl liebt.
07.04.2004, 10:14 #132
meditate
Beiträge: 6.868
Dumak bei seinem legendären Konzert in der Oberstadt
»Was soll ich singen?

Soll ich euch von Herzschmerz singen
oder von gekreuzten Klingen,
von den Wundern der Natur?
Ja was sing ich nur?

Sing ich euch von Gaumenfreuden?
Will hier nicht mein Lied vergeuden.
Eh’ die Zunge ich gewetzt,
frag ich lieber jetzt!

Wollt ihr hör’n von alten Sagen?
Nicht daß danach eure Klagen
Fürchterlich im Ohr mir schall’n.
Was tät euch gefall’n?

Ob bekehrt das Lob der Götter
endlich auch die letzten Spötter?
Soll ich davon euch erzähl’n?
Will’s euch nicht verhel’n.

Lüstet’s euch nach düstren Mären?
Werd gewiss sie nicht verwehren,
drauf mein bardisch Ehrenwort.
Ich weiß von manch Mord.

Wollt ihr was von Tugend wissen,
meinen weisen Rat nicht missen?
Davon ich berichten kann,
Lieder ich ersann.

(Freuen euch die kurzen Lieder
oder wollt ihr immer wieder
lange Epen von mir hör’n?
Wie soll ich betör’n?

Legt ihr keinen Wert auf Worte,
von den Liedern, die ich horte,
wollt nur hör’n die Melodie?
Ich die Saiten zieh’!)

Wollt dank Spotteslieder lachen?
Ich glaub, da läßt sich was machen.
Wollt ihr wissen, wer ich bin?
Dann genau hört hin!«
07.04.2004, 10:17 #133
meditate
Beiträge: 6.868
Gleiches Konzert, gleicher Ort
»Innos' Licht

Innos’ Licht erleuchtet · mir den langen Tag
jeder sieht mit Staunen, · was seine Macht vermag.
Alles auf der Erde, · was hier kreucht und fleucht,
kommt durch seinen Segen, · allmächtig er mir deucht.

Ihre göttlich Hitze · läßt die Sonne hell
von dem weitgespannten · blauen Himmelszelt
auf die Erde scheinen · Innos’ Sorge ist’s,
daß das Leben sprieße, · ganz gewiß ihr wißt’s.

Von dem kleinsten Käfer · bis zum größten Tier,
von den Frühlingsblumen · zu den Bäumen hier,
beseelt von seinen Kräften · ist die ganze Welt,
seine Macht umspannt das · ganze Himmelszelt.

Das wir ihn verehren · ist gerechter Lohn.
Für die vielen Gaben · hast gedankt ihm schon?
Ohne seine Güte · wärest du nicht hier,
gäb es keine Menschen, · Pflanzen und Getier.

In dem ew’gen Kampfe · mit dem bleichen Tod
gibt er einen Funken · uns in unsrer Not
seines göttlich Atems, · er haucht ihn uns ein,
ohne diesen Funken · könnten wir nicht sein.

Wenn die Lebensspanne · sich dem Ende neigt,
dann ein letztes Mal noch · sich die Größe zeigt
und der Götteratem · kehrt zu ihm zurück,
wahrhaftig von Innos · hatten wir ein Stück.

Nimmermüder Streiter · für des Lebens Kraft
Was vor dir noch keiner, · das hast du geschafft:
Schönem Bahn zu brechen, · gegen Schmerz und Leid
wagst die Stirn zu bieten · Todeseinsamkeit.«
07.04.2004, 10:21 #134
meditate
Beiträge: 6.868

Die Schlacht von Varant«

Ein Raunen ging durch die Menge. Der legendäre Sieg von Varant, mit dem der Zusammenhalt von Myrtana entgültig besiegelt wurde, war Anlaß für viele Legenden, obwohl dieser Sieg noch keine fünfzig Jahre her war. Jeder kannte irgendwelche Geschichten über diesen Kampf. Der Barde begann mit einem langen Erzählgedicht, daß er nur gelegentlich an den dramatischsten Stellen mit ein paar Lautenklängen untermalte.

»Kein Menschenalter ist vergangen,
Erzählungen im Land erklangen,
Lieder von der Schlacht berichten,
landauf, landab die Skalden dichten
von unerhörtem Kampfesruhme,
berichtenswertem Heldentume
und von dem Siege, der stattfand
in den Sümpfen von Varant.

Myrtanas Herrscher schon vor Jahren
vier Reiche, die verfeindet waren,
unter seine Herrschaft zwang.
Die blutig Kriege zogen lang
durch die Länder ihre Schneise,
sähten Tod auf jede Weise.
Doch nun das Ende ist in Sicht,
denn wo die helle Sonne sticht
auf der kahlen Heide Weiten,
von Sumpf begleitet an den Seiten,
ein silbern Schimmern schlägt entgegen
dem Aug’, es blenden funkelnd Degen,
Rüstzeug glänzt im hellen Lichte,
Helme decken die Gesichte,
von Kriegern, aufgestellt in Reih’n
schwer gepanzert Arm und Bein,
aufgepflanzt die Wimpel sind,
flattern knatternd wild im Wind,
dies der Ort der Schlacht wird sein
und keiner wird danach so rein,
wie er ist hineingegangen
zum Schlusse wieder vorgelangen.
Die Heere stehn sich gegenüber,
die Blicke wandern hin und hüber
zum Feinde, der mit voller Macht
gespannt zum Kampf steht auf der Wacht.
Die weite Heide, einstmals kahl
füll’n grimmig Krieger, hoch an Zahl.
Versammelt ist, was kämpfen kann,
bewaffnet hat sich jeder Mann
und von den Wachen wohlumstellt
thront mittendrin des Feldherrn Zelt.
Sein Banner sich im Wind entrollt,
sind die Götter ihm heut hold?
Kampfeslüstern wolln die Krieger,
in Gedanken schon als Sieger,
auf dem Schlachtfeld aufmarschieren,
bereit, den Angriff zu parieren.
Doch noch des Herolds Horn ist stille.
Erst, wenn es des Feldherrn Wille
und er aus seinem Zelt wird treten,
um mit dem Heere still zu beten
und Innos’ Blick auf sich zu lenken,
ihn bitten, ihm den Sieg zu schenken,
dann erst wird das Horn erklingen,
auf das beginne nun das Ringen.
Und endlich ist es dann so weit,
die Krieger sind schon lang bereit.
Stumm stehen sie, vor Waffen starrend
Des Beginns des Kampfes harrend.
Sie stürmen vor beim Klang des Hornes,
die Herzen fest im Griff des Zornes
und bald schon tobt das Kampfgewühl,
Das Heer stürmt vorwärts mit Gebrüll.

Und unsichtbar auf beiden Seiten
in Dunkelheit den Kampf begleiten
düstre Mächte, deren Schaffen
viel’ Männer wird darnieder raffen.
Für Beliar ist ein Festtag heute,
er fährt ein die meiste Beute.
Leiber für ihn wertlos sind,
die Seelen nimmt er mit geschwind.

Schwerter blitzen, Hörner schallen,
zerrissne Bogensehnen knallen,
Speere zischen durch den Himmel
und in dem größten Kampfgetümmel
des Feldherrn Garde unverdrossen
des vielen Blutes, das vergossen,
ihrer Äxte langen Schäfte
wirbeln hoch und dann die Kräfte
der tapf’ren Krieger sie bezwingen,
den nächsten Feind sie niederringen.
Schilde aufeinander prallen,
ihr Krachen hört man weithin hallen.
Mit Lanzen, tief herabgesenkt,
kommen Reiter angesprengt.
Ein wilder Kampf ist nun entfesselt,
Krieger werden eingekesselt,
rammen ihre langen Spieße
mit den Enden in die Wiese
und die Lanzenspitzen krachen
in des feindlich Heerwurms Rachen.
Doch weiterhin die Klingen singen,
splitternd Lanzenschäfte springen,
brüllend Krieger sich begegnen,
Pfeilehagel niederregnen,
Ketten rasseln, Rüstzeug splittert,
wird wie Pergament zerknittert,
wenn grausam Hiebe großer Wucht,
die vergebens gleiches sucht,
durch der Krieger Reih’n sich mäht,
erhob’nen Haupts der Tod umgeht.
Wie Halme unterm Schnitt der Sense,
die Finger halten noch die Trense,
werden Reiter hingeschlachtet,
des Lebens Wert hier niemand achtet.
Der Rösser schwer gepanzert Rümpfe
stecken in der nassen Sümpfe
bodenlosen saugend Gründen.
Und vom grausam Tode künden
Leichenberge, Blutesströme,
hingemetzelt Erdensöhne.
Doch die Schlacht nimmt ihren Lauf
Kein Atemholen hält sie auf.
Wer gefallen durch des Gegners
Handarbeiten eines Degners,
der das Schwerte hat geschmiedet
im Feuer ’s Eisen hat gesiedet,
mit Hammerschlag in Form gebracht,
im Wasser Härte hat gemacht,
der Klinge Stahl am Stein geschliffen
fest das Schwerte dann gegriffen,
und zur Waff’ hat werden lassen,
die der Feind wird ewig hassen,
also wer im Kampf getroffen,
für den gabs nur noch ein Hoffen,
daß in Beliars Reich der Ruhme,
den er auf der Erdenkrume
hier im Kampf erringen tat
für Angedenken ist die Saat.

Denn was bleibt dem sterblich Recken,
wenn die Todesboten wecken
seine ewig während Seele
und aus keines Menschen Kehle
dringt sein Name noch hervor,
dann war im Tode er ein Tor,
nutzlos gab sein Leben hin
er im Kampfe ohne Sinn.

Drum lasset innig uns gedenken,
der Toten, die den Sieg uns schenkten.
Denn einer kann im Kampf nur siegen,
wenn übers Schlachtfeld Raben fliegen.
Sie kamen her als Beliars Boten,
krächzend äugend nach den Toten.
Stunden wogte nun der Kampf,
aus Pferdenüstern stieg der Dampf,
aus Wunden endlos Blute quoll,
bis zum Strome es anschwoll.
Varants Söhne hingemordet,
das Gemetzel überbordet,
überrannt das feindlich Heer,
erlahmt nun auch die Gegenwehr.
Myrtana hat den Sieg errungen,
entgültig ist Varant bezwungen.

Die Heide tat vom Blut sich röten,
es war ein Hauen, Metzeln, Töten.
Und viele, die dabei gewesen,
von ihren Wunden nie genesen,
vom Todeskrug sie mußten kosten,
ihr Harnisch wird im Regen rosten.
Die Leiber niemand hat begraben,
als Atzung dient ihr Fleisch den Raben.«
07.04.2004, 10:25 #135
meditate
Beiträge: 6.868

»Die Zauberin*

Mich verwundert, was ein schönes Kind
an mir hat gefunden,
warum sie die Zauberkünste spinnt,
die mich ihr verbunden,
helle Augen stehen
ihr doch leuchtend im Gesicht.
Bin ich doch der Schönste wirklich nicht!
Kann sie das nicht sehen?

Hat mich einer trügerisch empfohlen?
Säh' sie mich recht nah!
Schönheit ist bei mir doch nicht zu holen,
sucht sie die etwa.
Mangelhaft geraten
sind mir Antlitz, Haar und Haupt.
Hat ein Wahn des Urteils sie beraubt
und sie schlecht beraten?

Hundert andre suchen ihre Gunst,
Schönere ungezählt.
Habe nur ein wenig arme Kunst,
doch die Schönheit fehlt.
Und das bisschen Dichten,
des ich Armer kundig bin,
können andre jetzt und künftighin
ebefalls verrichten.

Will ihr Herz der Kunst den Vorrang schenken?
Hochgemut im Sinn
dürfte sie zu mir die Neigung lenken,
weil ich dichter bin.
Dann will ich mich neigen,
alles, was sie fordert, tun.
Was bedarf sie Zaubers nun,
da ich ganz ihr eigen?

Wißt ihr, woraus sie den Zauber zieht,
der gefangen nimmt?
Sie ist schön und edel von Gemüt,
immer froh gestimmt.
Zauberin der Herzen,
weiter ist sie nichts gewesen.
Nur ihr weiblich wonnig-liebes Wesen
reizt mit süßen Schmerzen.«


*Walther von der Vogelweide


und noch eins:

»War ein Recke, schön und stark,
mutig war er noch dazu
und obwohl sein Denken karg,
flogen ihm die Herzen zu.

Manche hohe Dame ihn
in ihr Gemach hat eingeladen,
seine Dummheit ihm verziehn,
denn zuviel Klugheit kann auch schaden.

Zuwenig davon leider auch,
denn eines Tags ein saurer Gatte
steckte in den Heldenbauch
sein Schwert und das war nicht aus Watte.

Drum liebe Helden, schärft die Sinne:
Wie dieses kleine Lied beweist,
Körper braucht ihr für die Minne,
zum überleben jedoch Geist.«
07.04.2004, 11:02 #136
meditate
Beiträge: 6.868
Ein Ritter als Barde
uncle bin am 3.4.2004 in der stadt

Blut fließt des Ritters Wangen runter,
bedeckt sein Grinsen, macht ihn munter.
Sein Schwert, das ist des Todes Seele,
auf das es nie den Feind verfehle.

Sein Lächeln sich nur selten zeigt
und wenn, dann auch nicht lange bleibt.
Freude ist dem Schlächter fern,
nur das Töten hat er gern.

Doch ist auch er ein Mensch in Innos Gnaden.
Durfte auch in des Lebens Becken baden.

Kommt er unter gute Leute,
schaudert sie, die ganze Meute.
Keiner will den Kämpfer haben,
jeder nur am Glück sich laben.

Böse Blicke erntet er in Massen.
Niemand will sein Leiden fassen.
Jeder sich nur schnell wegdreht,
in der Hoffnung, das er geht.

Doch ist auch er ein Mensch in Innos Gnaden.
Durfte auch im Becken des Lebens baden.

Krankheit, Fluch und schlechtes Word,
beendeten sein Leben, wie gemeiner Mord.
Nun ist die Zeit seines Lebens vorbei
und seine gequälte Seele endlich frei.


Ein Weg trägt ihn ins Tal hinab.
Er schaufelt Erde auf sein Grab.
Vergessen wir der bald schon sein.
Der Weg führt weiter und ist bald mein.

Gestorben, Tod und bald verwesend,
spürt der Kerl, wie der Druck wächst.
Seinen Namen wird hier keiner lesen,
denn vergessen ist er längst.

Ist es das, was kein Mensch möchte?
Ist es das, was keiner mag?
Was ändert sich, wenn ich dann flüchte?
Nicht mal die Lettern auf meinem Sarg!

Wichtig war er nie gewesen
und auch nicht sonderlich schlau.
Die Zeit wirkte gegen ihn, wie ein Besen
Und er fand auch nie ne Frau.

Hauptmann durfte man ihn nennen
und man musste auf den Boden sich schmeißen.
Doch wollte er sich zu Göttern bekennen,
selbst wenn sie Beliar heißen..

Leider macht Sir Iwein immer Jagd auf den verkannten Barden.
07.04.2004, 19:41 #137
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Mutig voraus
Ob Floh oder Laus
Mach mir nichts draus
Und aus die Maus

Die Werke aus meiner Quest:

Die Ratten

Die Ratten, die lieben den reichen Fraß
Die Ratten, die leben im kühlen Nass
Die Ratten, die haben die schwarze Pest
Die Ratten, die geben dir den Rest

Die Ratten, die lieben die Dunkelheit
Die Ratten, die leben in unsrer Zeit
Die Ratten, die lieben den ganzen Dreck
Die Ratten, die essen gern Speck

Die Ratten, die singen die Melodie
Die Ratten, die klettern dir bis zum Knie
Die Ratten, die streiten sich um den Rest
Die Ratten,
Die Ratten,
Die Rattennnnnnn haben die Pee-eest.
07.04.2004, 19:44 #138
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Die Jungfrau I

In einer einsamen, stillen Nacht
Da hat sie ihn einfach umgebracht
Vergiftet mit einem grünen Trank
Schenkte sie ihm als letzten Dank…

Sie stahl sein Gold und auch das Schwert
Für den Tod des Mannes, das war es ihr wert
Sie floh von dannen in den Wald
Dort war es düster und auch kalt…

Die Jungfrau blieb nicht lang allein
Bald stand sie schon an einem Schrein
Dem Walde geweiht aus Blättern und Laub
Geheilt wurden Leute, ob stumm oder taub…

Sie weinte ganz laut, sie sollte bitten
Hatte sich mit den Göttern zerstritten
Gesehen die Buße, geglaubt die Sühn
So ward sie belohnt für ihre Müh’n

Dada Dida Dadadadi, Dada Dida Dadadada,
Dada Dida Dadadadi, Dada Dida Dadadada.
07.04.2004, 19:47 #139
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Die Jungfrau II

Und wieder blieb sie nicht lang allein
Doch dies Mal sollt’es ein Mann sein
Der Jäger des Waldes, ein Jüngling
Machte ihr zum Geschenk ein Ring
Sie liebten, sie tanzten ein Jahr
Ihr Leben, das schien wunderbar…

Im Frühling tollten sie durch Wiesen
Sah’n die Knospenblüten sprießen…
Im Sommer rannten sie durch Wälder
Bäche, Schluchten und auch Felder…
Im Herbst da liefen sie durch Farbe
Rot, Gelb, Grün und Braun die Gabe…
Im Winter dann, da ward es weiß
Das Jahr, das forderte nun den Preis…

Ein Jahr lang hielt der Zauber an
Dann war es aus, dann ging der Mann
In einer kalten Wintersnacht
Die Letzte hatten sie verbracht…

Noch immer war sie jung und schön
Beschloss zurück zur Stadt zu gehen
Am Finger trug sie den einen Ring
Am Stadttor das Gold macht "Klingeling"
Der Ring das letzte was ihr blieb
Kam zurück als Mörder und Diiiiebbbb!

Dada Dida Dadadadi, Dada Dida Dadadada,
Dada Dida Dadadadi, Dada Dida Dadadada.
07.04.2004, 19:56 #140
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Die Jungfrau III

Es war geschehen in einer Nacht
Unbemerkt, so hat sie gedacht
Doch ihr Mann, der gehasste Tyrann
Überlebte das Gift, dank Zaubers Elan…

Einig warn sie sich nur in der Sache
Der grausam Tyrann wollte nur noch Rache
Blind und schwach, doch tückisch und reich
Voller Hass flammte sein Gesicht so bleich…

Seine Häscher fassten die liebliche Frau
Der Wind wehte schwül, die Luft war lau
Es war die bittere Rache, das dunkle Vergehen
So sollten sie sich hier wieder sehen…

In der Stadt, wo die Geschichte begann
Wo sie endete, egal wer gewann
Dort, an einem schwülen Frühlingstag
Den man sich gern vorstellen mag…

Auf einem dunklen Grund in Fackelschein
Mitten im Scheiterhaufen ganz allein
Um sie herum die Scheitel aus Holz
Behielt die junge Frau ihren Stolz…

Die kalten Augen ihres toten Mannes blickten
In trotzige Schönheit ohne Glanz
Mit eiserner Faust seine Männer sich schickten
Das Feuer zu zünden im jubelnden Tanz…

Ein lauter Gesang auf ihren Tod
Doch auch ein Schrei ihre Zunge verbot
Ihr toter Mann verschwand aus dem Bild
Sprach letzte Flüche und polterte wild…

Die Flammen rissen an ihrem zarten Leib
Ohne Hast krochen sie langsam empor
Beendetes Leben, für sie kein Verbleib
Aber nur das er stahl, sie sonst nichts verlor…

Der brennende Körper am schwarzen Pfahl
Ein langsamer Tod, die Sehnsucht nach Stahl
Und doch verspürte sie keinen Schmerz
Lebte im Sterben, ein trauerndes Herz…

Das Feuer aß nun schneller
Freiheit lautete ihr Geschenk
Der Tag er wurde langsam heller
Der Ring, er blieb am Handgelenk…

Und am Ende, in einer einsamen, stillen Nacht
Da hatte man sie einfach umgebracht
Befriedigt war nun des Mannes Wut
Verbrannt und verlodert in der Feuersglut…


Aber die Jungfrau war glücklich vereint zu zweit
In einer schönen Welt, des Tales weit
Im Licht der Götter sonnte sie sich nun
Und bekam den Lohn für ihr stetes Tun…

Der Gatte jedoch wurde jäh bestraft
Am selben Morgen von Miliz entlarvt
Dunkle Geschäfte seine Wege streiften
Nun die Henker ihre Äxte schleiften…

Sein Kopf entzwei
Den Richtern einerlei
Kein Geld der Welt
Ihnen gefällt
Und der Kopf ganz mau
In das Gehege der Sau
Der Körper in die Erde
Zu neuem Leben werde

Dada Dida Dadadadi, Dada Dida Dadadada,
Dada Dida Dadadadi, Dada Dida Dadadada,

Da...Da.....Da......... .
07.04.2004, 20:01 #141
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Die Stimmen des Spiegels

Kommt rein, kommt her, kommt sehet hier
Nebelschwaden dringen heraus
Nehmt alles mit, Kind, Frau und Tier
Gönnt uns doch den leckren Schmaus.

Oh nein, wir wollen nicht essen, nicht laben
Sehet nur herein, ins Tor der Tore
Uns gelüstet’s nach andren Gaben
Hört ihr die Schreie in eurem Ohre?

Das sind die Toten, die Toten der vergangenen Zeit
Leben hier, gefangen, gequält
Sind nicht freien Willens gegangen soweit
Haben nicht diesen Weg gewählt.

Nun kommt, nun kommt, es ist angerichtet
Zum Mahl der Toten, die Uhr schlägt Punkt zehn
Noch der Teller sich nicht hat gelichtet
Wir warten auf euch, wir wollen euch sehen.

Tretet nun über die Schwelle, so grell
Seid nicht im Kopfe hohl
Sonst schließt sich das Tor hinter euch ganz schnell
Wir sorgen uns um euer Wohl.

Nun aber hurtig, es bleibt nur eine Minut
Die Stimme der Toten wird still
Ich hoffe nur, euch fehlt nicht der Mut
Die Zeit tickt, so war’s Beliar will.

Hahahahahahahahaha.....
07.04.2004, 20:08 #142
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Willkommensgruß

Hörst du die Stimmen
Sie schreien so laut
Künden vom Tode
Deiner lieblichen Braut

Werden sie kriegen
Werden sie fassen
Schänden den Körper
Dafür wirst du uns hassen

Doch fürchte dich nicht
Auch für dich ist’s soweit
Dein Körper bleibt hier
Vorbei ist die Zeit

Dein letzter Blick der Tod wird sein
Hier im Reich des großen Dunkeln
Von hier gibt es kein Entrinnen
Angst lässt hier die Wesen munkeln

Im Wahnsinn schreien
In Wut vergehen
Keine Chance
Du wirst es sehen

Die Toten gelüsten nach deinem Fleisch
Der süße Körper deiner Schwester ist mein
Werden unseren Spaß mit euch haben
Da kannst du dir ganz sicher sein

Denn wisset eins

Für Sterbliche ist der Eintritt verboten
Willkommen im Reich der untoten Toten
07.04.2004, 20:13 #143
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Untotes Rätsel

Die Menschen sind seltsame Wesen
Sie fürchten den Tod
Das Ende des Lebens
Aber sie fürchten auch ihren eigenen Körper
Ich verstehe die Menschen nicht
Sie verschließen sich vor dem Tod
Dabei brauch man ihn gar nicht fürchten
Selbst der Tod kann durch ein Schwert fallen
Wenn man ihn nicht fürchtet…

Hohohohohohohoh…

Ich bin der Tod und doch am Leben
Magie des Gottes lässt mich streben
Ich bin ein Schlächter, muss Tod dir geben
Kämpfe gar mit göttlich Segen
Ich bin ein Schatten und ein Geist
Dich überdauert, bin ganz dreist
Ich bin der Mörder von Männer und Frau’n
Hab blut’ge Hände, Zähne und Klau’n.
Ich bin ein Dieb, halt mich nicht an Gesetze
Lache laut auf, wenn ich die Opfer verletze
Ich bin ein Harlekin, hab Spaß
Werfe euch den Tieren vor zum Fraß
Ich bin die Regel, bin die Logik nicht
Liebe das Dunkel, hass Sonnenlicht
Ich bin ein Gott, der unter einem Gotte steht
Bin der Mittelpunkt, um den diese Welt hier dreht
Ich bin ein König mit viel Gefolgschaft
Trinke Blut wie reinen Saft
Ich bin ein Barde, meine Melodie ist das Ende
Verlangt keines Barden zu bringen die Wende
Ich war ein Mensch und doch bin ich nun
Etwas anderes als das, habe viel zu tun
Ich bin wer ich bin, stelle Rätsel und hab Freud
Kommt nur komm und werd ein Zeug’

Weißt du wer ich bin?
07.04.2004, 20:16 #144
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Mit schönen Grüßen

Keine Angst und keine Rache
Keine Rache ohne Angst
Willst du baden in unsrer Lache
Ist es das, was du verlangst?

Schick uns kein weitres Wort
Lass die Stimmen endlich ruh'n
Sind gekommen an diesen Ort
Hast noch genug mit uns zu tun.

Schick uns deine besten Leute
Sieh freudig zu, du wirst es sehen
Auch sie werden zur leichten Beute
Solln scheiden und vergehen.

Wir werden kommen, verlass dich drauf
Mit jedem Kampf schenkst du uns Kraft
Menschen wie uns, gibt's nicht zuhauf
Riechst du nicht den fremden Saft?

Noch hockst du in deinem Versteck
Spottest und schenkst uns Hohn
Ich ruf dir lachend zu: "Verreck!"
Wir kommen und hol'n uns den Lohn.

In freud'ger Erwartung stehen wir da
Und lächeln in uns hinein
Vergangene Stunden, gefühlt ein Jahr
Doch unsere Herzen sind rein.
16.04.2004, 13:07 #145
Krigga
Beiträge: 2.321

Die Quelle

Und hier haben wir ein wunderschönes, sehr emanzipiertes :D , absolut geniales Liedchen von unserer lieblings Moderatorin Meditate.


"sitz auf einem baum ess pflaumen
spuck die steine in das heu
welch ein glück für meinen gaumen,
diese fetten blauen pflaumen
machen frisch und neu

häuser, gärten, hecken, zäune
bunte wäsche weht im wind
hemdchen, höschen, seidenfeine,
sag mein mädchen sind das deine
die so rosa sind?

und das mädchen grüßt mich munter,
winkt mir fröhlich lachend zu
schau doch selbst, mein freund, komm runter
hab ich unterm kleid nichts drunter
sind es meine, du

ach es waren wirklich ihre
solche mädchen lob ich mir..."
18.04.2004, 11:13 #146
Enzanie
Beiträge: 385

Das Blumenkind

Die Blumen stehen auf dem Feld
Doch blühen sie in aller Welt
Egal ob auf dem Wiesen Grün
Blumen immer blühen...

Rosen einst ich schenkte dir
Von der Anzahl her gleich vier
"Schön sein sie", hast du gesagt
Doch waren sie dir nicht zu zart

Veilchen legte ich aufs Bett
Dachte mir sie wären nett
Waren sie doch lila-blau
Die Farbe war dir doch zu mau

Nelken hatte ich im Haar
Denn bevor ich's übersah
Deine Blume war das nicht
Hattest du sie nie in Sicht

Klatschmohn fandest du ganz toll
Bekamst davon den Hals nicht voll
Doch die Blüte immer fiel
Dein Interesse galt dem Stiel

Sonnenblumen war'n famos
Ihre Stiele riesengroß
Doch du tatest nur eins gerne
Aßest immer ihre Kerne

Tulpen an den Feldern stehen
Wären schön mal anzusehen
Ihre Kelche eine Freud
Mochtest du sogar noch heut

Vor Sonnentau halte dich fern
Die Pflanze lebt und isst auch gern
Sie ist zwar klein
Doch trügt der Schein

Aber du, du lehntest alle ab
Schön waren sie, doch nie genug
Aber er, er gewann nicht mal knapp
Errang dein Herz ganz ohne Trug
So klein und unscheinbar
Sagtest du nur "wunderbar"
Der Kelch der Blüte längst bekannt
Gefüllt mit Körnern wie aus Sand
Du fragtest mich "wie heißt sie nur"
Bliebst dabei auch wahrlich stur
Ich sagte nur "sie heißt wie du"
Und dann gabst du auch endlich Ruh
Hattest gefunden deinen Blumenschein
Warst glücklich, so sollte es auch sein

Kennst du noch die eine Frage
Die du mir damals gestellt
Ich gab dir die Antwort und
Wusste, dass es dir gefällt

"Denn die Blumen bringen Freude
Denn die Blumen bringen Lächeln
Doch der Enzian bringt Schmerzen
Denn du trägst ihn im Herzen
Einmal wird er dein Begleiter
Dein treuer Kampfesstreiter
Und im Frieden und im Glück
Sehnst du dich nach ihm zurück"

Die Blumen stehen auf dem Feld
Doch blühen sie in aller Welt
Egal ob auf dem Wiesen Grün
Blumen immer blühen...
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