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Die Sumpfbruderschaft #11
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21.05.2002, 16:10 #26
Burath
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Vielleicht sollten wir es das nächste Mal doch anders rum versuchen Lümmel, dann wären wir etwas besser beraten in solchen Dingen meinst du nicht auch? Gnat lächelte schief. Ob ein Knochenbruch entstanden ist wirst du erst sehen wenn die Schmerzen erträglich sind und Kiina versuchen kann ihren Arm zu bewegen. Oder du öffnest die Wunde noch etwas weiter aber das halte ich für unnütz. Reinige und verschließe sie. Mehr werden wir erstmal nicht machen können. In ein paar Tagen wird sich zeigen ob die Verletzung schlimmer ist als angenommen. Gnat wusste, dass es eigentlich sinnlos war was er hier erzählte denn Lümmel würde es genauso gut wissen wie er aber irgendwie musste Gnat sich selbst von seinen Schmerzen ablenken und fand darin eine gute Gelegenheit.

Ihm war es äußerst unangenehm hier am Bett gefesselt zu sein. Irgendetwas müsste er doch tun können. Während ständig von der Seite irgendwelches Murren und schmerzerfülltes Aufstöhnen an sein Ohr drang überlegte er. Durch den Schmerz allerdings wurde er ständig abgelenkt und konnte so nicht einen klaren Gedanken fassen. Gnat fluchte leise in sich hinein. Eigentlich müsste er nach Drakia. Schon lange hätte er dort sein müssen. De Gardist wollte sich gar nicht vorstellen welche Zustände dort jetzt wohl herrschen würden. Hmm diese verdammte Torengh. Wegen dem Mistvieh werde ich wieder Ärger von den Baronen kriegen weil sich keiner um Drakia kümmert. Mein Gott das kann doch nicht wahr sein. Wieder versuchte er sich zu erheben und wieder dasselbe Ergebnis. Mit knirschenden Zähnen landete er in den Kissen ohne auch nur seinen Hintern von der Decke gelöst zu haben. Ich hasse es ... fluchte Gnat abermals leise.
21.05.2002, 17:19 #27
Kiina
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Kiinas Laune sank stetig. Sie hatte sich wohl verhört. Die Wunde weiter öffnen, nur über ihre Leiche. sie hatte so schon das Gefühl, als hätte Frost zwei linke Hände oder er tat das mit purer Absicht.
Kiina war es egal, er hatte zu leiden, denn sie sparte nicht mit wüsten Beschimpfungen.
Nachdem Frost endlich etwas krumm und schief einen Verband um die Wunde fabriziert hatte, versuchte die Amazone aufzustehen. Es klappte eigentlich ganz gut, wenn es nur nicht auf der linken Seite ihres Körpers so ziehen würde. Kiina wagte ein paar Schritte in Richtung Truhe und kniete sich dann daneben. Dort verharrte sie erst kurze Zeit und atmete tief ein und aus, bevor sie diese öffnete und triumphierend noch etwas Brot hervorkramte.

Sie warf es Frost zu, was einen neuerlichen Schwall von Schmerzen heraufbeschwor und ihr die Tränen in die Augen schossen. Mit dem Handrücken wischte sie diese fort und griff erneut in die Truhe.
Hervor kamen die fünf Erz von Frost, sein letztes Hab und Gut, denn sein Schwert schien ebenfalls bei dem Kampf auf nimmerwiedersehen im Sumpf verschwunden zu sein, genau wie ihres.
Als Kiina bewußt wurde, dass sie völlig unbewaffnet war, überkam sie ein ungutes Gefühl. Eigentlich hätte sie längst im Amazonenlager sein und sich dort um den Hof kümmern sollen, was nunmal Aufgabe der Haushofmeisterin war, aber unbewaffnet durch die Barriere zu laufen und in diesem Zustand war wahrscheinlich nicht die klügste Idee.

Aus dem Augenwinkel konnte Kiina erkennen, wie Gnat erneut versuchte sich aufzurichten. Der Gardist war aber auch dermaßen stur. Konnte er denn nicht mal einmal ruhig liegenbleiben?
Kiina wurde leicht säuerlich und stand innerhalb von sekunden kerzengrade vor dem Bett, was sie schnell bereute und versuchte sich möglichst nichts anmerken zu lassen. Mit wüsten Beschimpfungen und Vorwürfen drückte sie ihn vorsichtig aber bestimmt wieder in die Kissen zurück. Bevor Gnat überhaupt was erwiedern konnte, hatte Kiina Frost das Brot weggenommen und ein Stückchen davon in Gnats lockeres Mundwerk geschoben. Zufrieden ließ sie sich sachte auf der Bettkannte niedersinken.
21.05.2002, 17:30 #28
stressi
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Stressi saß vor seiner Hütte und besah sich den beginnenden Abend. Irgendwie schien ihm, als würde die Sonne von seiner Stimmung genährt, sie sank, als würde sie sterben.
Stressi hatte vom Weggang der hübschen Alaerie gehört und dass er nun wohl kein Schwert erlernen würde.
Seufzend nestelten seine Finger an der Lederarbeit, die er auf den Knien hielt. So ein hübsches Mädchen und ging zu den finsteren Magiern in das unheimliche Kastell. Irgendwann würde die Schwermut und Bedrohlichkeit dieses Gemäuers auf diesen Sonnenschein abfärben und dann wäre Alaerie kein fröhliches Wesen mehr, sondern würde so aussehen wie dieser finstere Richter und Ankläger aus dem Kastell, der ihm beim Prozess solche Angst eingejagt hatte.
Andererseits war die Anwesenheit von Alaerie ja aber ein Grund, das Kastell irgendwann mal wieder aufzusuchen, immerhin wollte er das Wissen der Bibliothek schon noch nutzen.
Behutsam strichen seine Hände über das weiche Leder der Rüstung, die er gerade anfertigte.
Zum Glück gabs ja noch andere fröhliche Mädchen hier in der Barriere. Die lebenslustige Blutfeuer würde mit Sicherheit niemals in so einen finsteren Bau einziehen.
Sie hatte ihm zwar ziemlich übel mitgespielt, aber irgendwie konnte man ihr nichts auf Dauer übelnehmen. Sie hatte eine Art, die einen den ganzen Ärger schnell vergessen ließ.
Darum wollte es sich mit der Rüstung auch ganz besondere Mühe geben.
Er hatte inzwischen viele verschiedene Rüstungen gesehen, die der Amazonen, die sehr widerstandsfähig und fest waren und zum Schutz sicher bestens geeignet. Für Blutfeuer schwebte ihm aber etwas anderes vor.
Blutfeuer war eine Jägerin. Die Rüstung sollte sehr weich sein und sich jeder Bewegung anpassen können. Sie sollte eher eine zweite Haut als eine Rüstung sein. Darum musste sie auch jeder Körperform folgen können, ganz egal, wie sich das Mädchen bewegen würde. Das war natürlich ein schwieriges Unterfangen, denn sein Material war immer nur Leder und die Tiere in der Barriere hatten alle ein ziemlich dickes Fell, also auch ein dickes Leder.
Stressi griff zu einem Trick. An allen problematischen Stellen schnitt er das Leder auseinander und verband es wieder mit neuen Nähten. Dadurch wurden die entsprechenden Stellen äußerst flexibel und dehnbar. außerdem hatte er Stellen aus dem Leder geschnitten, die sich in der jeweils gewünschten Richtung dehnen ließen. Das waren an den Hüften natürlich andere Dehnrichtungen als an den Schultern.
Stressi arbeitete sehr sorgfältig. Immer wieder überprüfte er Dehnungsfähigkeit und Beweglichkeit der einzelnen Teile. Wenn Blutfeuer ihre Rüstung abholen würde, wollte er unbedingt, dass sie ihn endlich mal anlächelt.
21.05.2002, 17:55 #29
Burath
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Gnat funkelte die Amazone wütend an. Was fiel ihr ein? Sah er aus wie ein Haustier das man rumschubsen und füttern konnte wie man gerade lustig war?! Etwas wiederwillig kaute er er das Stück Brot hinunter und blickte dann lange und ausdruckslos auf die Frau. In seinem Kopf kreisten bereits Gedanken für die Rache. Doch kurz darauf kam die Erkenntnis, dass er Kiina hilflos ausgeliefert war. Sie konnte mit ihm tun und lassen was sie wollte. Diese Ohnmacht gefiel Gnat überhaupt nicht und jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken. Immerhin war sie Amazone, und er Gardist. Gnat konnte nur eines tun. Sich lieb und brav ihren Anweisungen bäugen. Ja ist gut ich bleibe ja schon liegen. Bei solch netter Gesellschaft ist es auch nur halb so schlimm Er zwinkerte der neben ihm sitzenden Amazone freundlich zu.
21.05.2002, 19:12 #30
Scatty
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Scatty hatte heute, im Vergleich zu seinem sonst so langweiligem Tagesablauf, einen richtig guten Tag gehabt. Drei Novizen hatte er die frühen Anzeichen einer wachsenden Haarpracht entfernen dürfen, sogar ein hoher Templer hatte sich in seine Hütte gesellt und ein wenig Glanz herein gebracht. So fiel es dem müden, aber glücklichen Novizen nicht schwer, ein fröhliches Lied pfeifend durch das Lager zu schlendern. Die rote Sonnenscheibe am Horizont sank immer mehr in das aufgwühlte Meer hinein und strich den ganzen Sumpf in einem neuen Farbton. Pessimisten würden das Sinken der Sonne als Sterben, als Untergang deuten, aber der Barbier war bekennender Optimist. Und so deutete er das Untergehen der Sonne als den baldigen Anfang eines neuen Tages, einer neuen Gelegenheit, den Widrigkeiten der Welt zu trotzen und sich zu beweisen. Die letzten Sonnenstrahlen strichen warm über Scatty´s Gesicht als er sich wieder einmal aufmachte, seine Schwertkünste zu üben. Dort angekommen packte er die grosse Wasserflasche aus seinem Beutel, sog nochmal tief die vor Schweiss und Anstrengung flirrende Luft ein und zog dann geschmeidig seine Klinge aus ihrer Scheide.

Schon einige Zeit wirbelte Scatty wie ein tödlicher Wirbelsturm durch die Trugbilder seiner Geistergegner. Ein ums andere Mal mussten Gegner niedrigen Ranges ihr Leben lassen, die Kombinationen, die Scatty vollführte schlugen mittlerweile genau so ein wie sie es sollten. Mit blitzschneller Sicherheit riss der Orcspalter mit seiner gezackten Klinge einer Blutfliege den Stachel ab. Der Novize musste schnaufen. Anstrengend war es wohl, das Training. Und gegen schwerer gepanzerte Gegner hatte er wohl im Moment keine Chance. Da hilft nur weitertrainieren und beizeiten eine neue Waffe erwerben. Eine neue Rüstung würde ihm in Aussicht stehen, sobald er hoher Novize geworden war. Solange würde er noch warten können. Diese Gedanken schossen in Scatty´s Kopf herum während der blanke Stahl seines Schwerts die Luft und zahlreiche Gegner durchteilte.
21.05.2002, 21:12 #31
Kiina
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Kiina spürte, dass es Gnat widerstrebte, was sie gerade getan hatte. Nun gut, sie war ein wenig herrisch gewesen, aber nicht brutal. Sie hätte ihn auch deutlich stärker in die Kissen zurückdrücken können, was er sicherlich herrlich gespürt hätte.
Sie wußte nicht, ob sie nun niedergeschlagen sein sollte, oder lieber ärgerlich. Sie wollte doch nur, dass er sich schone und nicht gleich wieder leichtfertig seine Gesundheit aufs Spiel setzte. Naja, immerhin spuckte er das Stückcken Brot nicht wieder aus, sondern aß es widerwillig, was die Amazone bei einem verstohlenem Blick erkennen konnte. Hätte er das Brot wieder ausgespuckt, wäre sie sicherlich wütend geworden, denn immerhin war ihr Dolch dafür draufgegangen.

Sein Blick gefiel der jungen Frau nicht. Aber er änderte sich nach einer kurzen Weile und dann lächelte er ihr zu und sagte etwas zu ihr, was sogar freundlich war. Kiina schaute ihn verwundert an.
Meine Güte, das konnte sie ja schon fast als Kompliment auffassen, zumindest wenn das eine Amazone von einem Gardisten gesagt bekommt. Kiina lächelte etwas schuldbewußt zurück und meinte dann leise "Tut mir leid, aber ich will doch nur nicht, dass du deine Gesundheit gefährdest. Es ist nicht gut, wenn du jetzt schon versuchst aufzustehen. Bitte bleib einfach noch eine Weile ruhig liegen, mehr verlange ich gar nicht."

Sie schaute ihn nun schon fast flehendlich an und auf ihren Lippen lag noch immer ein leichtes Lächeln. Hoffentlich glaubte er ihr dieses eine Mal. Wenn sie vorgehabt hätte ihn zu quälen oder dergleichen, wäre sie sicherlich ruppiger mit ihm umgesprungen.
Sie hielt ihm die Hand hin, damit er einem stummen Waffenstillstand zustimmen konnte, wenn er es denn wohl wollen würde.
21.05.2002, 21:39 #32
Superluemmel
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Währenddessen wandte sich Frost zur Tür. Im Türrahmen blieb er noch einmal stehen und drehte sich zu Kiina um.
"Ich geh mal zurück in den Sumpf, meinen Eisbrecher suchen. Ohne das vertraute Gewicht meiner Waffe am Rücken fühle ich mich so nackt und wehrlos....Lasst euch bitte so lange am Leben, zumindest bis ich zurück bin."
Kurz nach diesen Worten war der Krieger in die Dunkelheit der Nacht entschwunden. So stapfte er wieder einmal alleine durch die feuchte Sumpflandschaft. Normalerweise war die Nachtluft ja eher kühl und frisch, doch in diesem Sumpf war sie selbst jetzt noch stickig und warm. Frost konnte dieses Klima nicht besonders leiden. Viel zu viel Stechgetier und andere Biester....
Begleitet wurde der Krieger auf seinem Weg nur vom ständigen Platschen seiner Stiefel im Sumpfwasser und dem Zirpen der Grillen. Ab und zu konnte er auch einen länglichen Schatten durch den Morast kriechen sehen. Sumpfhaie. Besonders viel Lust einem solchem Viech zu begegnen hatte Frost im Moment nicht. Doch diese wurmartigen Ungeheuer würden ihn in Ruhe lassen. Zumindest so lange wie er sie nicht reizte.
Nach einem schier endlos erscheinenden Marsch durch den nassen Matsch kam Frost wieder an dem Platz an, an dem sie gestern der Torengh den Hinterhalt gestellt hatten. An ein paar Stellen konnte Frost kleinere, rotbraune Flecken erkennen. Und irgendwo musste auch seine treue Klinge zu finden sein....
Ein Blitzen von Stahl im Mondlich weckte Frosts Aufmerksamkeit. Da war es, Kiinas Schwert, wahrscheinlich noch immer im Bauch des Monsters steckend und aus dem sumpfigen Gewässer ragend. Mit ein paar Schritten war Frost bei der Waffe und zog sie mit einem Ruck aus dem Sumpf. Ein widerliches, matschiges Geräusch begleitete das Freikommen der Klinge. Hier in der Nähe musste auch der Eisbrecher liegen....
Frost versuchte noch einmal sich den Verlauf des gestrigen Kampfes ins Gedächtnis zu rufen. Wenn Kiinas Schwert hier lag, dann musste der Blutfleck zu seiner Rechten von Gnat stammen. Und dem zu Folge müsste der Eisbrecher weiter links liegen.
Frost holte tief Luft und tauchte dann mit dem Kopf ins Sumpfwasser. Viel zu sehen war in dieser brackigen Suppe allerdings nicht gerade.... Also wanderte der Krieger in die Richtung in der er sein Schwert vermutete los, wobei er mit dem Amazonenschwert wie ein Blinder vor sich im Sumpf herumstocherte. Irgendwann traf das Schwert auf Widerstand, welcher garantiert nicht von irgendwelchen Wurzeln kam. Wieder tauchte Frost kurzzeitig unter. Und siehe da, dort lag tatsächlich der Eisbrecher. Glücklich zog der Krieger sein Schwert aus dem Sumpf. Die wundervoll geschmiedete Waffe war über und über mit Morast und Dreck überzogen. Mit der Handrückseite versuchte Frost den größten Teil des Schmutzes zu entfernen. Schon bald brach sich der fahle Schein des Mondes wieder auf der blanken Klinge. Zufrieden über seinen Fund, machte sich der Gildenlose wieder an den Rückweg. Hoffentlich hatten sich Kiina und Gnat nicht schon wieder in die Haare bekommen....
21.05.2002, 21:59 #33
Kiina
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Gnat hatte letzendlich in den stummen Handel eingewilligt, auch wenn sie in seinem Blick noch immer Zweifel erkennen konnte, aber wie sollte sie ihn denn überzeugen? Allein durch Worte und Beteuerungen ließ sich ein Gardist sicher nicht von einer Amazone überzeugen. Also blieb ihr ja auch gar nichts anderes übrig, als so vorsichtig wie möglich mit ihm umzugehen und ihn nicht in irgendeiner Weise zu kränken.

Der Novize von der gestrigen Nacht war noch einmal wieder erschienen und hatte sich nach dem allgemeinen Befinden der Verletzten erkundigt. Nachdem Kiina ihn beruhigt und ihn gebeten hatte, doch vielleicht noch frische Tücher und etwas zum Abtrocknen zu bringen, war er auch schon wieder verschwunden. Kiina hielt Gnat wieder ein Stückchen vom Brot hin. Diesmal schob sie es ihm nicht einfach in den Mund. Sie mußte bei dem Gedanken leicht schmunzeln, komisch hatte es ja schon ausgesehen.

Der Novize kam wieder zurück in die Hütte, den einen Arm voller Verbandszeug und einer Schüssel mit frischen Wasser in denen etliche Kräuter herumschwammen und über den anderen ein etwas größeres Tuch.
Kiina dankte ihm und wehrte ab, als er sich an Gnat zu schaffen machen wollte. Das wollte sie lieber selber machen, wer weiß, was der Sumpfler nicht alles anstellen würde.
Gnat schaute nun nicht mehr so erfrischt und erholt drein, wie noch kurz zuvor. Kiina legte ihre Handfläche auf seine Stirn und spürte die Hitze die von seinem Körper ausging. Sein Körper hatte also angefangen zu arbeiten, dass war ein gutes Zeichen, solange das Fieber nicht in ungeahnte Höhen kroch.

Frost kehrte gerade aus dem Sumpf zurück, als Kiina aufgestanden war und grübelnd vor dem Bett stand, nachdenkend darüber, wie sie nun Gnat den Verband wechseln könne, ohne ihm weh zu tun.
Sie strahlte ihn an und reichte das große Tuch von der Stuhllehne herüber. Doof war die Amazone ja nicht, sie hatte geahnt, dass er platschnaß wieder hier eintreffen würde. Als Frost sich endlich etwas abgetrocknet hatte, sprach ihn die Amazone an "Wir müssen die Wunde nachprüfen und die Verbände erneuern, aber ich schaffe das nicht alleine. Hilfst du mir bitte?" Sie wandte den Blick zu Gnat, der in einen leichten unruhigen Schlaf gefallen war.
21.05.2002, 22:08 #34
Superluemmel
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Erst einmal legte Frost Kiinas Waffe auf dem kleinen Tisch ab, dann löste er den Waffengurt und lehnte die Schwertscheide an die Wand. Dann fuhr sich der Krieger mit dem Tuch erstmal durch das Gesicht um die Nässe des Sumpfes loszuwerden und versuchte dann noch sein weißgraues Haar etwas zu trocknen.
"Ich hasse diesen Sumpf", grunzte der Krieger. "Verdammtes, stinkendes Morastloch.... Kein Wunder dass die Leute hier durchdrehen. Bei all den Mückenstichen würde ich auch nach kurzer Zeit verrückt werden...."
Nachdem er wieder einigermaßen trocken war, trat Frost neben Kiina und besah Gnats Zustand. Die Stirn des Gardisten hatte einen fiebrigen Glanz angenommen.
"Sagt mir wo ich euch helfen kann, und ich werde mein Bestes versuchen", meinte Frost mit gerunzelter Stirn.
21.05.2002, 23:05 #35
Kiina
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Hmm ... ja, das war nun das nächste Problem. Wie sollten sie Gnat in eine vorteilhafte Position bekommen, ohne ihm unnötige Schmerzen zuzufügen. Die Amazone kaute nervös an ihrer Unterlippe herum. Das war ein schwieriges Unterfangen.
Es wäre natürlich absolut genial, wenn sie es irgendwie schaffen könnten, Gnat zum Stehen zu bewegen, aber das schien in seiner jetzigen Lage unvorstellbar. Die Amazone ließ sich auf dem Bettrand nieder und strich Gnat sachte über die Wange. Sie unterstrich die Geste noch mit den Worten "Gnat? Wach bitte auf. Wir müssen deinen Verband wechseln, aber schaffen das nicht ohne deine Hilfe."

Gnat schlug die Augen erschöpft auf. Ein fiebriger Glanz ließ sie unnatürlich erstrahlen. Nachdem er erstmal realisiert hatte, wo er war und in welcher Lage, nickte er ihr zu und Kiina deutete Frost, sich mit hier an das Bett zu stellen und Gnat vorsichtig unter die Arme zu greifen.
Dem Schmerzerfülltem Gesicht nach zu urteilen und dem Stöhnen, dass aus Gnats zusammengepreßten Lippen wich, war diese Prozedur nicht die angenehmste und Kiina zuckte leicht zusammen, als er erneut einen Klagelaut von sich gab. Aber sie hatte den alten Verband schnell gelöst und Frost konnte ihn nun erstmal wieder herunterlassen.
22.05.2002, 00:07 #36
Burath
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Sichtlich erleichtert aber geschafft ließ sich Gnat zurück ins Bett fallen und blieb dort einen Moment regungslos liegen um die kurzzeitig auftretenden Schmerzen zu verarbeiten. Als auch diese langsam aber sicher verschwunden waren blickte er seitlich hinüber zu Kiina und Frost die noch immer nahe seines Bettes standen und erwartungsvoll auf ihn hinabschauten. Ja sie hatten ihre Arbeit wirklich gut getan. Es ging dem Gardisten nun um einiges besser auch wenn nun das Fieber angesetzt hatte was eine widerrum unbeschreibliche Hitze in seinen Körper brachte, diese jedoch weitaus erträglicher war als das ständige Stechen in der Bauchgegend und das unangenehme Gefühl von getrocknetem Blut auf seiner Haut. Er nickte zufrieden und lächelte freundlich. Forst atmete erleichtert auf und verabschiedete sich. In einer Ecke fand er seinen Schlafplatz und verschwand auch kurz darauf in den sanften Wiegen des Träumens. Nur noch Kiina stand neben Gnat und blickte auf ihn hinab. Das von außen hereintretende Licht tauchte die eine Hälfte ihres Gesichtes in eine leicht bläulichen Schein und die andere verschwand im Schatten der Dunkelheit des Zimmers. Ihre Augen glänzten. Ein geheimnisvolles aber dennoch wunderschönes Bild. Gnat lächelte ihr freundlich zu. Ich danke dir ...
22.05.2002, 00:32 #37
Kiina
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Sie ließ sich nochmals auf der Bettkante nieder und nahm eines der Tücher vom Tisch. Nachdem sie es in das frische Wasser getaucht hatte, legte sie es Gnat vorsichtig auf die Stirn.
Seine Augen glänzten immer noch unnatürlich, was noch verstärkt wurde, durch das bläuliche Licht von draußen. Er machte ihr ein wenig Sorgen, auch wenn er sich Mühe gab und versuchte gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
Kiina betrachtete ihn weiter tief in Gedanken versunken. Jetzt, wo er so friedlich dalag und so zerbrechlich wirkte, wußte sie gar nicht mehr, wie sie so oft wütend auf ihn hatte sein können, oder wie oft sie ihn gehaßt haben konnte.

Ja, zeitweise hätte sie ihm am liebsten den Hals umgedreht oder andere nette Dinge mit ihm getrieben, an denen Amazonen so ihren Spaß mit Männern fanden.
Kiina riß sich aus ihren Gedanken los und wusch den Lappen nochmals aus, bevor sie ihn wieder auf Gnats Stirn platzierte und dann leise flüsterte, um Frost nicht zu wecken "Keine Ursache, aber versuche nun zu schlafen, du hast es nötig."
22.05.2002, 00:43 #38
Burath
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Gnat lächelte still vergnügt in sich hinein. Vielleicht habt ihr recht Kiina doch schlief ich heute bereits fast den gesammten Tag. Dies verwehrt mir jetzt den Wunsch nach der benötigten Ruhe. Ich genieße die Zeit meines Bewusstseins denn keiner kann sagen wie schnell diese auf ewig vorüber ist. Vielleicht schon morgen? Niemand weiss es außer unser aller Vater dort oben. Außerdem würde ich nur ungern diesen schönen Abend verschwenden. Alles ist so ruhig und friedlich. In meinem Beruf bekommt man nur selten die Gelegenheit solches zu genießen und wirklich wahrzunehmen. Stille beherrschte den Raum. Nur von draußen klang das leise Summen von Insekten der Nacht und immer wieder dieses bezaubernde bläuliche Licht. Ein angehm frisches Lüftchen durchzog den Raum und kühlte, neben dem feuchten Tuch auf seinem Kopf, die erhitzte und schweißglänzende Haut. Ja wahrlich ein schöner Abend...
22.05.2002, 00:58 #39
Kiina
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Sie konnte ihn ja verstehen und entschloß sich, nichts zu erwidern, was seine Zufriedenheit gestört hätte. Schweigend saß sie einfach nur da und wusch in regelmässigen Abständen das angwärmte Tuch von seiner Stirn aus.
Nach einer ganzen Weile ließ sie sich neben das Bett sinken und lehnte mit dem gesunden Arm auf der Bettkante, das Kinn auf die Faust gelegt. Sie ließ ihn nicht aus den Augen. Wer weiß, was noch passieren konnte, schließlich war sie keine Heilerin und kannte die Symptome für nahendes Unheil nicht.
Ihre eigenen Schmerzen hatte sie nahezu vollkommen verdrängt, aber langsam legte sich dennoch ein Schleier aus Erschöpfung um sie. Es war anstrengend für jemanden zu sorgen, wenn man selber eingeschränkt in seiner Bewegungsfreiheit war.
Kiina hatte sich jedoch vorgenommen, dafür zu sorgen, dass er sich nicht übernahm und das es ihm an nichts fehlen würde. Also auch nicht an Frieden und so schwieg sie noch immer.
Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie schon so dasaß und ihn betrachtete. Hin und wieder streifte sein Blick den ihren, als wolle er schauen, ob sie noch wach war. Aber Kiina fiel es wirklich immer schwerer, die Augen offen zu halten.
Kurze Zeit war sie schon eingenickt, als wie wieder aufschreckte und sich blinzelnd umsah. Gnat lag noch immer dort und schaute gedankenverloren drein. Sie wusch wieder das Tuch aus, wozu sie sich schon richtig zwingen mußte. Dann lehnte sie den Kopf wieder auf die Bettkante und beobachtete die bläulichen Strahlen des Lichtes von draußen, das teilweise bizarre Effekte hervorrief.
Es dauerte allerdings nicht allzu lange und die Amazone war erneut friedlich eingenickt, den Kopf auf das löchrige Lacken gebettet.
22.05.2002, 01:17 #40
Burath
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Gedankenverloren starrte Gnat auf die in Schatten gehüllte Decke der Hütte. Er schwelgte in Erinnerungen. Die Ereignisse der letzten Tage liefen noch einmal vor seinem geistigen Auge ab. Zauberten mal ein Lächeln auf sein Gesicht, doch gelegentlich wechselte dieses auch in einen Ausdruck von Traurigkeit. Es war eine schöne Zeit mit Lümmel und Kiina. Doch auch diese neigte sich langsam dem Ende zu. Sollte er sich nun ärgern wegen seiner Verletzung oder kam es doch recht gelegen um so noch etwas länger in dieser Gemeinschaft zu verbleiben? Er wusste es nicht genau. Wie fast alles hatte auch dieses seine guten und schlechten Seiten. Er wollte einfach das beste daraus machen und diese Zeit genießen selbst wenn sie mit Schmerzen verbunden war. Doch solche hatte er bereits und weitaus schlimmere zur Genüge ertragen und sie dennoch überstanden.

Erst jetzt registrierte er das Kiina neben ihm friedlich eingenickt war. Gnat lächelte. Es war schon niedlich mitanzusehen. Schlaf gut. Du hast es dir mehr als verdient. flüsterte er leise und schloss dann ebenfalls die Augen ...
22.05.2002, 09:30 #41
Aulando
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Ein wunderschöner Tag, fand Aulando, um mal wieder ein bischen im Wald zu wandern und das ein oder andere Kräuter zu finden. Er konnte nicht begreifen, warum andere das nicht genau so machten und dann später über Geldprobleme klagten. Erz lag auf der Strasse, man musste nur klug genug sein es aufzuheben. Jetzt brauchte Aulando aber kein Erz, sondern er war auf der Suche nach einer speziellen Pflanze, der Silvestris Bestialis, denn es enthält ein etwas seltsames 'Gift'. jeder, der das zu sich nahm, lief ,um es subtil auszudrücken, Amok.
Auf Aulandos Gesicht machte sich ein Grinsen breit. Die Templerwachen schauten ihn nur verstört an, als er dass Lager verließ.
22.05.2002, 17:41 #42
Kiina
Beiträge: 208

Leicht verschlafen rieb sich die Amazone die Augen. Ihr Blick glitt zum Bett und dann kniff sie die Augen zu, als sie herzhaft gähnen mußte. Sie ließ den Blick durch die Hütte wandern, bevor sie den Kopf wieder ruckartig zum Bett herüber warf. Da fehlte doch etwas. Klar, da fehlte ein Gardist.
Kiina sprang wie von der Tarantel gestochen auf und schaute zu Frost hinab, der seelenruhig dalag und schlief. Er war also nicht bei ihm oder mit ihm fort, also wo steckte dieser sture Mann dann?

Kiina riß die Tür weit auf und streckte den Kopf hinaus. Weit gekommen sein konnte er schließlich nicht. Richtig, neben der Hütte stand er in der Sonne, den Rücken gegen einen umgefallenen Baumstamm gelehnt und die Arme so darauf, dass sich sein Gewicht nicht auf den Bauch verlagerte.
Seine Haut glänzte nicht fiebrig und auch sonst schien er erholt auszusehen. Kiina war zu erstaunt, um überhaupt noch irgendwie protestieren zu können, im Gegenteil sie war sogar recht froh darüber, dass er schon wieder alleine aufgestanden war, aber es war sicherlich mit genügend Schmerz verbunden gewesen.

Was sollte sie machen? So waren Männer nun mal und Kiina seufzte nur. Sie wollte sich nicht schon wieder mit ihm streiten und stellte sich wortlos neben ihn.
Ihr Gesichtsausdruck war nicht erfreut, aber sie brachte keinen Vorwurf oder dergleichen über die Lippen. Er war alt genug, um zu wissen was für ihn gut war und was nicht, da hatte sie sich nicht einzumischen. Mit verschränkten Armen schaute sie in den Sumpf.
22.05.2002, 19:17 #43
Scatty
Beiträge: 1.335

Der grünliche Rauch stieg mit seinem kraftvollen Ausatmen aus seinem Mund auf. Die leichte Brise wehte den Rauch in die braunen Stoppeln am Kopf des Barbiers, wo er schliesslich verschwand. Es war wieder mal einer dieser lauen Frühsommerabende im Sumpf, der diese ganz spezielle Atmosphäre barg. Die Bäume trugen wieder saftig-grüne Blätter, die rote Scheibe am Horizont spendete ihrer Umgebung warmes, rötliches Licht, die Grillen zirpten noch freudiger, und die Luft war wieder etwas wärmer. An solchen Tagen, die den Abenden vorangingen war es nicht unpraktisch nur eine kurze Hose und einen Novizenrock am Körper zu haben.

Als er die letzten Schwaden des süssen Qualms vom Mund in seine Nase hinaufwandern liess und der Stengel zuende geraucht war, schnippte er ihn in das brackige Sumpfwasser. Er musste grinsen. Es machte ihm sehr viel Spass, mit dem Rauch allerlei Tricks anzustellen. Vielleicht würde er mal etwas Erz damit machen können. Für heute Abend hatte er beschlossen, ein paar Blutfliegen zu jagen. Sein Schwert hatte schon lange kein Tierfleisch mehr kosten dürfen, und so machte er sich gleich auf den Weg in den Sumpf.

Dort angekommen musste er nicht lange suchen, um eine einzelne Blutfliege zu finden. An grössere Gruppen wagte er sich aufgrund seiner schlechten Rüstung noch nicht heran. Doch ein einzelnes Exemplar dürfte kein Problem darstellen. Mit einem schnellen Griff war der Orcspalter aus der Scheide und bereit für den tödlichen Tanz. Die Blutfliege, die den Barbier jetzt entdeckt hatte, stiess ein gefährlich klingendes Brummen aus. Völlig unerwartet schoss sie vor, doch Scatty war in seiner Geistesgegenwart einen Schritt zur Seite gewichen, was die Blutfliege ins Leere surren liess. Ohne diese gute Chance verstreichen zu lassen, wirbelte der Novize mit erhobenem Schwert herum und trennte dem Tier mit einer blitzsauber ausgeführten Acht den Stachel ab. Hochzornig fuhr die Blutfliege herum, doch ohne ihren Stachel war sie leichte Beute für Scatty´s Schwert. Zwei Hiebe später war sie Sumpfhaifutter. Er trennte ihr die Flügel heraus und verliess frohen Mutes den Sumpf wieder.
22.05.2002, 19:27 #44
Burath
Beiträge: 3.896

Im goldenen Glanz erstrahlte die Sonne über dem dichten Wirrwar an toten Ästen und durchbrach die dunkle und kahle Bäumdecke. Selbst die sonst so düstere Wasseroberfläche des Sumpfes schimmerte zu dieser Zeit angenehm grünlich und bot ein solches Bild von Schönheit wie Gnat sie so noch nicht kannte. Bequem lehnte er an einem umgefallenen morschen Baumstamm, ließ die warman Sonnenstrahlen auf sein Gesicht scheinen und erfreute sich an diesem wundervollen Tag. Er hatte die Augen geschlossen und lauschte allein den Geräuschen von umherschwirrenden Insekten und den Bewohnern des Sumpfes. Er genoss diese Ruhe und Friedlichkeit. Einen wunderschönen guten Morgen Kiina Er lächelte der Amazone entgegen aber ohne zu ihr aufzuschauen oder seine Augen zu öffnen. Wie geht es dir?
22.05.2002, 19:54 #45
Kiina
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Das fragte er sie? Sie würde es viel mehr interessieren, wie es ihm ging. Sie neigte den Kopf leicht in seine Richtung und schaute etwas zu ihm auf. Er hatte die Augen geschlossen und wenn man ihn dort so stehen sah, mochte man gar nicht meinen, welch Verletzung seinen Bauch zierte.
"Danke der Nachfrage, aber wie es mir geht ist nebensächlich. Wichtiger ist wohl eher, wie es dir geht. Das Fieber scheint fort zu sein und beweglich bist du wohl auch wieder. Wie hast du es alleine hierhin geschafft? Die Schmerzen müssten doch eigentlich stark genug gewesen sein, um dich eines besseren zu belehren?"

Sie konnte einfach nicht verhindern, dass ein leichter Hauch von Ärgerlichkeit in ihrer Stimme mitschwang. Sie sollte wohl besser schweigen, sonst würde sie sich nur wieder mehr aufregen.
Das Männer manchmal aber auch so schwer sein mußten. Nun gut, es war nicht jedermanns Sache sich in ein Bett zu legen und sich pflegen zu lassen, schon gar nicht von einer Amazone.
Sie stand noch immer mit verschränkten Armen dort und schaute nun wieder geradewegs in den Sumpf.

"Wenn es dir schon so viel besser geht, werden sich unsere Wege wohl bald trennen, denke ich. Wo wirst du hiernach hingehen?"
Sie dachte daran, wie sie endlich im Amazonenlager eintreffen würde, was sie ja schon vor etlichen Tagen vorgehabt hatte.
Aber irgendwie erfreute sie der Gedanke nicht so recht. Gnat und Frost würden sie dort nicht besuchen kommen können, ohne Bekanntschaft mit Speeren zu machen und Kiina hatte keine Ahnung, wo sie die beiden finden könnte. Ein leises Seufzen entwich ihrem Mund. Also sollte sie die Gesellschaft der beiden Männer wohl noch friedlich genießen und nicht mit Streit.
22.05.2002, 20:33 #46
Burath
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Langsam öffnete Gnat seine Augen und blickte seitlich hinüber zur Amazone. Noch immer strahlte ein warmes Lächeln über sein Gesicht. Macht euch um mich nicht zu große Sorgen Kiina. Wie schon einmal erwähnt haben Lümmel und ich bereits weitaus Härteres, viel schlimmere Qualen als du dir vielleicht vorstellen kannst, überstanden. Er tippte kurz an seinen Kopf. Die da oben sind meist tausendfach schlimmer glaub mir. Sein Gesichtsausdruck wurde etwas ernster. Die Wunde ist zwar noch nicht verheilt aber die Schmerzen sind erträglich. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Muss wohl am Beruf liegen. Gnat hielt kurz inne und überlegte. Die Trennung der drei stand wirklich sehr nahe. Es schmerzte ihn doch war diese ja nicht für immer. Hoffte er zumindest. Es war nur ein schwacher Trost. Aber immerhin. Ja jeder wird seine eigenen Wege gehen. Du wirst sicher in dein Lager zurückkehren, ich muss nach Drakia und Lümmel wird sich still und leise in die Wälder zurückziehen denke ich. Ich muss zugeben. Es stimmt mich etwas traurig. Aber Moment ... ich nehm dich einfach mit. Nach Drakia
Gnat grinste.
22.05.2002, 21:06 #47
Kiina
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Schweigend hatte sie daneben gestanden und seinen Worten gelauscht. In einem Punkt mußte sie ihm recht geben. Der seelische Schmerz war weitaus schlimmer als jeder körperliche, dass spürte sie schon, wenn sie an den Abschied dachte, der nicht mehr fern war.
Gnat zu finden war sicherlich nicht schwer, aber wenn sie mal nach Frost schauen wollte, würde sich das problematisch gestalten.

Er wollte was? Sie mit nach Drakia nehmen? Kiina konnte das gar nicht glauben, aber das Grinsen, welches er nun demonstrativ zeigte, sah alles andere als hinterlistig oder gar verlogen aus.
Aber wie stellte er sich das vor? Drakia würde doch sicherlich nur so von Gardisten, Schatten und dergleichen wimmeln. Darüber würde Kiina erst noch einmal nachdenken müssen. Das war ja fast so, als würde sie sich in die Höhle des Löwen begeben.

Allerdings brauchte sie nicht lange um zu einer Entscheidung zu gelangen. Er hatte ihr bereits einmal von Drakia erzählt und diesen Anblick wollte sie selber erleben. Ihr Gesicht hellte sich bei dem Gedanken auf, zumindest noch etwas länger mit einem der beiden zu verweilen.
Außerdem war sie sich sicher, dass Gnat es niemals zulassen würde, dass jemand ihr Schaden zufügt. Das hatte er schon zur Genüge bewiesen. Kiina wollte ihm vertrauen und so erwiederte sie "Ich nehme dein Angebot dankend an, aber ich schätze, dass dieser Ausflug für mich recht unangenehm werden könnte, oder meinst du nicht?"
Was wollte sie denn jetzt eigentlich hören? Sie brauchte ihn das so gesehen nicht fragen, denn es war ihr von vorneherein klar.
22.05.2002, 21:45 #48
Burath
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Nein mach dir keine Sorgen. Ich weiss es sind viele Männer dort. Vielleicht ist es für eine einzelne Frau auch nicht ganz ungefährlich aber mit einem Haufen stinkender Buddler wirst du denke ich mal fertig werden Der Gardist zwinkerte ihr zu. Ansonsten sind eine Horde Schatten vor Ort. Diese sind aber Einzelgänger und halten sich mehr im Hintergrund. Sie sind Meister im Umgang mit Bogen und im Schleichen. Ihre Hauptaufgabe ist es die Umgebung zu erkunden. Naja dann gibt es noch .. 13 andere Gardisten als Stadtwachen. Diese unterstehen mir allerdings. Sie werden nichts tun was gegen meine Anweisungen verstößt. Die Gemeinschaft der Gardisten beruht auf Freundschaft. Nicht wie viele glauben auf dem willenlosen Gehorsam. Dieses Denken hat schon einigen Gegnern den Tod bedeutet. Gardisten sind treu, ehrenhaft und erfüllen ihr Anweisungen. Aber sie würden sich nie blind in den Kampf stürzen sondern gehen geschickt vor. Auch ihnen ist ihr Leben lieb. Sind halt normale Menschen.. Gnat lächelte Kiina kurz zu. Ansonsten ist es wirklich ein Ort zum Erholen. Aber das habe ich dir ja schon alles erzählt. Bleib einfach in meiner Nähe und dir wird ncihts geschehen das verspreche ich dir. Gnat pausierte und blickte in den Himmel. Du wirst es nicht bereuen. Und noch etwas ... das Amazonenlager muss irgendwo ganz in der Nähe liegen. So könnte ich dich auf alle Fälle ein Stück begleiten. Es wäre sehr beruhigend für mich zu wissen das es dir gut geht. Gnat blickte sie ernst an.
22.05.2002, 22:22 #49
Kiina
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Kiina schaute ihm direkt ins Gesicht, in seine leuchtenden Augen und wußte, dass es sein voller ernst war. Es rührte sie, dass sich jemand um sie sorgte. So jemanden hatte es schon lange nicht mehr gegeben, im Gegenteil. Ganz andere Bilder liefen nun wieder vor ihrem inneren Auge ab und sie erschauderte.
Einst war sie glücklich gewesen, glücklich an der Seite eines Mannes, was sich jedoch langsam geändert hatte. Harmlos fing es an, bis es bei täglichen Rationen angelangt war und die junge Frau nicht mehr ein noch aus gewußt hatte.

Kiina hatte den Blick nun auf den Boden gerichtet und kratzte ein wenig mit der Spitze ihres Stiefels im Dreck herum. Sollte sie es ihm nicht lieber erzählen, oder würde er sie dann verachten?
Wahrscheinlich würde er ihr dann aus dem Weg gehen, wenn er wüßte, wozu sie fähig gewesen war. Dabei ist es damals nichtmal Absicht gewesen. Aber das hatte sie zu einem gebrannten Kind gemacht.
Im Grunde genommen, war es erstaunlich wie gut sie sich eigentlich mit Gnat verstand, abgesehen von kleinen Meinungsverschiedenheiten, die aber sicherlich mehr als normal für die beiden waren und ohne den guten Willen noch stärker wären.

"Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, das dort jemand ist, der sich um einen sorgt. Wenn ich mit dir gehe, werde ich dir blind vertrauen müssen. Ich hoffe, du wirst mich nicht enttäuschen ..." Ihre Stimme war leiser geworden, aber die Sache war nun vollends entschieden. Sie würde mit ihm gehen, denn schließlich konnte er sie in Drakia ja nicht einfach einsperren oder dergleichen.
Sie traute ihm ja viel zu, aber nicht so etwas. Er würde zu seinem Wort stehen. Noch immer hing ihr Blick an dem Boden, als wenn es dort einen Punkt gäbe, der sie in seinen Bann zog.
22.05.2002, 23:11 #50
Burath
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Freundschaftlich streckte er ihr die Hand entgegen und lächelte ihr aufmunternd zu. Wenn ich wirklich etwas böses wollte dann wärst du schon längst nicht mehr am Leben. Glaub mir. Ich habe mittlerweise beinahe jeden Schmerz erlitten, vielen Menschen und anderen Wesen Schmerz zugefügt. Jetzt ist es an der Zeit jemanden vor Schmerz zu bewahren. Glaub mir ich habe alles durchgemacht.
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