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Das Sumpflager #13
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03.09.2002, 11:46 #101
Samantha
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Am nächsten Morgen erwachte Samantha um einiges früher und ebenso fühlte sie sich auch wesentlich besser und ausgeschlafener. Sie hatte seltsame Träume gehabt, lauter kleine Schläfer die um sie herum im Kreis hüpften, dann plötzlich erschien Arson, ein teuflisches Grinsen im Gesicht und in der Hand eine Pfanne, in der das kleine Eichhörnchen brutzelte. Irgendwo im Hintergrund rührte ein Sklave die Preiselbeersoße an...

Jäh war Samantha aufgeschreckt und hatte auf das gegenüberliegende Bett gestarrt. Ihr Mitbewohner war schon weg. Hatte dieser Traum etwas zu bedeuten? War dieser unschuldig dreinblickende Farmer etwa ein Eichhörnchenbrutzler? Mißtrauisch kniff die junge Frau die Augen zusammen und stieg aus dem Bett. Sollte er es wagen...sie würde in Zukunft ein Auge auf ihn haben.
Sie vermißte etwas. Kein hopsendes Fellknäul, kein Quieken, keine großen runden Augen. Wo war das Viech bloß hin? So nervig sie es auch fand, irgendwie hatte sie den kleinen Kerl ins Herz geschlossen. Hatte Arson ihn am Ende schon erwischt?! Schnell suchte sie die Hütte nach Kampfspuren ab, aber da war nichts. Etwas erleichtert, aber lange noch nicht beruhigt verließ Samantha die Hütte und machte sich auf den Weg zu Fortuno. Vielleicht gab es heute Arbeit für sie.
03.09.2002, 18:56 #102
Arson
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Brackiges Wasser spritzte platschend zu alles Seiten, der lehmige Boden wurde aufgewühlt als die lederbesohlten Männerfüße sich ihren Weg durch die dampfenden Sumpflandschaft bahnten. Arson keuchte, trieb seine Novizen trotzdem zu noch größerer Eile an. Behende setzte der ehemalige Bauer über einen umgestürzten Baumstamm, landete klatschend in einer länglichen Schlammpfütze. Blitzschnell kam der junge Mann wieder auf die Beine, sprintete wie von Dämonen besessen zwischen den enormen Baumriesen und den weitläufigen Moorflächen hindurch. Schweiß und Wasser rann in dünnen Rinnsalen seinen Körper hinab, säuberte die hellbraune Haut von Schlamm und Erdresten. Das Herz des Novizen hämmerte gegen sein knöchernes Gefängnis als wolle es in die Freiheit entfliehen, Arson hörte das Blut in seinen Ohren rauschen, zusammen mit den aufgebrachten Schreien seiner Brüder vereinigte es sich zu einem hektischen Stakkatto, trieb den menschlichen Körper zu noch größerer Hast an.

Irgendwo splitterte Holz, etwas großes, schwere fiel krachend zu Boden, ein dumpfes Gebrüll hallte von den ausladenen Ästen der Bäume wider. Der ehemalige Bauer hatte nicht die Zeit, sich umzusehen, doch er wusste, dass dieser furchtbare Laut stärker geworden war. Ihr Verfolger näherte sich.

Harte Muskeln spannten sich unter brauner Haut, wieder sprang der Farmer über einen flachen Felsklotz, schlug sich seitlich durch eine Ansammlung dorniger Büsche. Die Planzen zerkratzten seine Haut, doch er musste den Weg freiräumen. Seine Schützlinge waren dicht hinter ihm, er konnte ihre patschenden Schritte hören. Mithilfe seiner Stachelkeule besiegte er die widerspenstige Flora, hechtete augenblicklich weiter. Sein Geist kannte nur ein Ziel - das Sumpflager sicher erreichen und die Templer benachrichtigen. Seit diese Bestie ihren kleine Erntetrupp überrascht hatte rannten sie um ihr Leben, das Monstrum dicht auf ihren Fersen. Der Sumpf war sein Zuhause, auch wenn man es ihm nicht ansah, das Tier entwickelte eine beeindruckende Geschwindigkeit in dem trüben Schlammwasser, bis jetzt hatten sie es nicht vollbracht, dieses Biest abzuwimmeln...und würden es wohl auch nie schaffen.
Verwirrt blieb Arson stehen, Entsetzen spiegelte sich in seinen Augen wider. Vor dem jungen Novizen erhob sich eine Formation aus kantigem, schroffem Felsgestein. Mächtige Baumriesen flankierten das graue Massiv, zusammen mit einer undurchsichtigen Konstruktion aus grünem Buschwerk bildeten sie eine nur schwer zu durchdringende Mauer. Es würde lange dauern, dort hindurch zu brechen - zu lange.


"Arson, verdammt, wieso geht es nicht weiter!?"
Panik verzerrte die Stimme des Bruders, deutlich erkannte der Farmer die Panik in den Augen des schmächtigen Mannes. Auch die restlichen Diener des Schläfers stolperten nun um die letzte Biegung in die natürliche Sackgasse hinein, blickten gehetzt nach hinten, blickten dann auf ihren Führer. Ihre Gesichter waren eine einzige stumme Frage. Arson blieb keine Zeit für Überlegungen, er musste sich entscheiden. Die Zeit in der Bruderschaft hatte den jungen Novizen in Glauben und Willenskraft gestärkt, seine Treue zum Schläfer war ungebrochen. Er würde seine Schützlinge retten. Mit harter Miene deutete der ehemalige Farmer auf die hinteren Baumreihen.

"Los, schlagt euch durch das Buschwerk, schnell! Ich werde hier bleiben und das Monster aufhalten. Wer mich unterstützen will, ist herzlich willkommen."

Einen Augenblick lag sahen die Männer den entschlossenen Bauern an, dann hetzten sie in Richtung der natürlichen Mauer, versuchten sich mithilfe ihrer Äxte und Sicheln einen Weg zu bahnen. Niemand blieb zurück, um Arson zu helfen. Der von Hyuri Gezeichnete umfasste den Griff seines Blutfliegenstachels fester, seine Beine knickten leicht ein, der braungebrannte Körper wurde in Kampfstellung gerückt. Noch einmal atmete der Novize tief durch. Er könnte die Bestie bereits hören, das schleifende Geräusch ihres Körpers, das dumpfe Gebrüll ihrer animalischen Kehle. Schon wälzte sich der massige Körper um die enge Biegung, siegessicher schlängelte er sich seiner Beute entgegen. Hier, auf dem Trockenen, hatten die Bewegungen des Sumpfhais an grazie und Schnelligkeit verloren, doch trotzdem bestand kein Zweifel am Ausgang des Kampfes. Dieser Koloss aus Fleisch und Knochen war mit einer einfachen Stachelkeule nicht zu besiegen, erst recht nicht von einem relativ ungeübten Novizen. Aber Arsons Brüder würden Zeit gewinnen. Zeit, die sie brauchten, das Lager zu erreichen. Zumindest sie würden in Sicherheit sein.

Finster blickte der ehemalige Bauer dem Monstrum in die Augen. Langsam hob er seinen Blutfliegenstachel, die Muskeln seines Körpers spannten sich, zeitgleich öffnete der Hai sein zahnbewehrtes Maul, forderte den Menschen stumm zu einem ungleichen Kampf heraus.

Dann explodierte der Körper der Bestie.
Arson schrie vor Überraschung laut auf als der Leib des Monstrums zur Seite ruckte, Blut spritzte zwischen den bläulich schimmernden Hornplatten hervor, besudelte den matischen Lehmboden. Einige längliche Objekte steckten tief im Fleisch des Untiers, brachten den Sumpfhai zur Raserei. Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete wie zwei massige Gestalten zwischen den großen Bäumen hervortraten, Metall blitzte in der untergehenden Sonne, Schreie gellten durch die Luft. Wieder zuckte das mächtige Monster zurück, die Luft schien sich zu verdichten, dann wurde das Biest von einem starken Windstoß gegen einen der hölzernen Riesen geschleudert. Eine der beiden Gestalten stümte nach vorn, ihr langes Schwert wurde mit unglaublicher Wucht durch den Körper des Feindes getrieben, der Baumstamm splitterte als die Klinge an der Rückseite des Gewächses. wieder hervortrat. Der Hai wand sich in qualvoller Agonie, sein Leib war an den Baum genagelt, heiß und dunkel rann sein Blut das Holz hinab, sickerte in den aufgeweichten Boden. Nach endlosen Sekunden verstummte das schmerzvolle Gebrüll, das schlangenartige Wesen wurde schlaff. Arson hingegen war steif wie ein Stock. Unfähig, sich zu bewegen, beobachtete er, wie einer seiner Retter sein Schwert aus dem Stamm zog, dann wandten sie sich dem überraschten Novizen zu. Es waren Templer - natürlich, wer sonst wagte sich in die gefährlichen Sumpfgebiete hinein. Langsam kamen die beiden Krieger näher, nickten dem jungen Diener des Schläfers zu, ihre Gesichter zeugten von Weisheit und Würde.

"Der Schläfer möge dich behüten, Novize. Eine wahrhaft noble Entscheidung, deine brüder verteidigen zu wollen, doch überlass solch blutiges Handwerk uns Templern. Wir sind Schwert und Schild der Bruderschaft, das ist unsere Bestimmung."
Arson verbeugte sich so tief, dass er fast das Gleichgewicht verloren hätte. Noch immer konnte er nicht fassen, was sich hier eben ereignet hatte. Er war am Leben!
"Ich danke euch, edle Kämpfer des Glaubens. Ohne euch wäre mein Leben verloren gewesen, heil dem Schläfer, der mir solch starke Brüder zur Seite stellte."
Einer der Templer lächelte dünn.
"Nun, dank dem Schläfer lieber für das starke Sprachorgan deiner Kameraden. Die Schreie waren nicht zu überhören."
Der ehemalige Bauer grinste verlegen, und begleitete die beiden großen Männer anschließend auf ihrem Rückweg in das nahe Sumpflager. Sein Wunsch, Templer zu werden, war stärker denn je.
04.09.2002, 10:14 #103
Superluemmel
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Drehung nach rechts, Stoß, runter auf ein Knie, erneute Drehung, Bein ausgestreckt, Knie wieder durchgestreckt, Schlag.
Dann sprang Frost nach vorne, rammte den Eisbrecher in den Baumstumpf, ließ den Griff jedoch dabei nicht los und vollführte dadurch eine komplette Rolle in der Luft. Beim Aufkommen löste sich die Klinge aus dem Holz, der Krieger fiel auf ein Knie herab und führte einen mächtigen, beidhändig geführten Hieb über dem Kopf aus.
Kurz bevor die Schneide den Baumstumpf berührte, knickte Frost nach rechts ein und rollte sich über die Schulter ab. Dieses Manöver brachte ihn jedoch nah an die Kante des Baumstumpfes, den er sich für seine Übungen ausgesucht hatte. Der Gildenlose löste die Linke vom Schwertgriff, griff an die Kante und drückte seinen Körper nach oben. Gleichzeitig drehte er sich zur Seite, setzte einen Fuß wieder auf und nutzte den Schwung für einen erneuten Hieb.
Am Ende der Bewegung stemmte er sich gegen die Schlagrichtung und setzte zum Ausgleichen einen Fuß nach vorne. Als die Klinge an seiner rechten Schulter vorbeischnellte, drückte er sich vom Boden weg, wirbelte um die eigene Achse und entlud die angestaute Kraft in einen finalen Hieb. Die Klinge des Eisbrechers grub sich fast bis zur Hälfte in das nasse Holz und spaltete es entzwei.
Leicht außer Atem ließ der Krieger den lederumwickelten Griff des Schwertes los und griff nach einem Tonkrug. Kühles Wasser strömte seine Kehle hinunter als Frost das Gefäß an seine Lippen setzte und mit kräftigen Zügen trank.
Dann lehnte er sich an den Baumstumpf und sah auf das Treiben im Sumpflager. Sturzbäche aus Schweiß rannen dem Waffenmeister das Gesicht herunter.
Diese Sumpfhitze war nichts für ihn.
Kurzentschlossen hob Frost den Tonkrug abermals und schüttete sich den restlichen Inhalt übers Gesicht. Es gab doch wirklich nichts reanimierenderes als kaltes Wasser....
04.09.2002, 15:41 #104
Dekust
Beiträge: 171

Es war ein flohrierendes Geschäft welches der Dekust betrieb...Das ganze hatte sich blühend entwickelt...Nicht nur das Armbrustgeschäft und das Bhogenbauen hatte sich schon längst bezahlt gemacht, nein auch der Verkauf von neuen Sumpfkrautsorten,welche Sherag herstellte hatte sich als eine wahre Goldgrube herausgestellt...
Der Umbau des Ladens war auch abgeschlossen und nun war endlich genug Platz zum Verkauf für die beiden jungen Sumpfler...
Zusammen mit sherag, dessen Gehalt inzwischen auf 300 Erz die Woche gestiegen war, lebte er hier ein frollockendes Leben in seinem Neuen Reichtum...Gut 1500 erz machte er die Woche allein mit dem Armbrust und Bogen bauen an gewinn...dazu kamen noch die einnahmen durch die Neuen Jointsorten und das Geld welches er von Brach als beteiligung bekam...zusammen waren das rund 2500-3000 Erz die er verdiente...Ja so konnte es weiter gehn...Jetzt müsste er nur noch den Kredit an Brach zurückzahlen und dann konnte er geradezu im erz baden...
04.09.2002, 16:05 #105
Mentanor
Beiträge: 324

Als Mentanor hörte,das Dekust sich in seinem Laden aufhielt,nutzte er die gelegenheit um endlich seinen Lohn für seine Arbeit abzuholen.Bevor Dekust wieder abhauen kann machte er sich schnell auf den Weg.Völlig ausser Puste kommt er dann schließlich am Laden an und schlägt die Tür auf.

"Endlich erwische ich dich mal.Ich versuche schon seit Tagen dich in die Finger zu bekommen.Du hast immer noch eine Rechnung bei mir offen."

Dekust schaute den Jungen Novizen verstört an.Gerade war er sein Geld am zählen und schon stehen die Gläubiger vor der Tür.Er ging an seine Theke únd holte einen Beutel Erz hervor.

"Hier sind 400 Erz drin.Das sollte genug für deine Mühe sein.Und jetzt geh bitte wieder.Ich habe noch zu tun"

Mit einem grinsen im Gesicht drehte sich Mentanor um und verabschiedet sich bei Dekust.Mit soviel Erz hat er nicht gerechnet.
04.09.2002, 17:41 #106
Aidar
Beiträge: 78

Aidar blickte aus einem der Fenster der Taverne. Es herrschte reges Treiben, da zu dieser Zeit viele der Novizen und Brüder aus ihrem Rausch erwachten bzw. diesen ausgeschlafen hatten. Er hatte gerade seine Sachen für dein Ausflug in die Berge gepackt. Das Buch aus der Bibliothek hatte der Wirt "ausgehliehen". Ein bisschen Proviant fand ebenfalls Platz in seinem Rucksack. Der Wirt schulterte diesen und verließ bald darauf das Wirtshaus. Sein Weg führte ihn vorbei an den Torwachen, natürlich nicht ohne diese mit einem Kopfnicken zu grüßen, heraus aus dem Sumpflager. Das Ziel Aidars war eine Höhle in den Bergen.
Eigentlich war es ziemlich leichtsinnig von dem Wirt, ohne Waffe zu gehen, aber vielleicht würde der Schläfer ja gütig sein und die Reise würde ohne Überfälle ablaufen.
04.09.2002, 18:41 #107
Burath
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Schritt für Schritt stieg der junge Mann den grasbewachsenen Hang hinab. Ein paar Tage hatte er im Wald verbracht um seinen seelischen Frieden zu finden, mit Ruhe und Sorglosigkeit seinen Geist zu beruhigen. Jetzt war es wieder an der Zeit unter Menschen zu gehen. Ein paar wenige Schweißperlen glitzerten auf seiner Stirn, die Muskeln spielten in rythmischer Bewegung zu seinen Schrittfolgen unter dem zerrissenen Stoff der seinen Körper bedeckte. Die Abendsonne verbeitete ihre orangroten Strahlen über dem Firmament und verschwand langsam über den schroffen Gesteinshängen des Gebirges. Burath genoss sichtlich die Wärme auf seiner Haut, hielt einen Moment inne und schloss die Augen. Es war ein wohliges Gefühl welches seinen Körper durchströmte und das Blut mit frischer Energie durch die Venen pumpte. Ein beißender Geruch setzte sich in seiner Nase fest. Es war das Kraut welches übermäßig im Sumpflager komsumiert wurde. Er konnte es selbst noch hier auf der Schräge riechen. Burath mochte es nicht sich in einen berauschten Zustand zu versetzen, den Geist seiner eigenen Kontrolle zu entziehen und geistesabwesend durch die Gegend zu streifen. Es war töricht. In einem solchen Zustand hätte man den kalten Stahl zwischen den Rippen bevor man die Gefahr überhaupt bemerkt hätte. Ein Laster sollte kein Grund für sein Untergehen sein.

Noch tief in Gedanken versunken durchquerte er das Tor des Sumpflagers. Die Templer reagierten nicht auf ihn. Anscheinend kannten sie ihn noch vom letzten Mal. Burath war es egal. Er wollte keinen Ärger machen. Noch immer hatte er den Auftrag von diesem Baal doch hatte er noch keine Möglichkeit gefunden diesen auszuführen. Vielleicht würde sich noch etwas ergeben. So schritt er mehr oder weniger aufmerksam über die Holzstege, ließ seine Blicke gelegentlich über die Baals, Novizen und Templer schweifen und ging seinen Weg ohne festes Ziel. Doch plötzlich blieb er stehen. Sein Blick hatte einen Mann fixiert, welcher hier an einem Baum trainierte und anscheinend nicht zu diesem Lager gehörte. Seine Kampftechnik war perfekt. Präzise, schnell und absolut tödlich. Burath war ganz froh darüber in einiger Entfernung zu stehen aber er war sehr fasziniert von den Fähigkeiten dieses Mannes. So kämpfen zu können war sein Ziel doch lag es für ihn in unereichbarer Ferne. Burath lehnte sich an einen von der Sonne noch angewärmten Baustamm in der Nähe des Kriegers, verfolgte genauestens die Bewegungen und gab sich seinem Staunen hin. Leise seufzte er...
04.09.2002, 19:05 #108
Samantha
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Samantha hatte das neue Schwert sorgsam unter ihren Bett verstaut. Ihr größtes Gut bisher, das Eisen das ihr Überleben sichern konnte. Aber von nichts kam nichts, sie mußte mal wieder trainieren und ihre Fähigkeiten ausbauen. Also bückte sich Samantha, kroch halb unter das Bett und zog dann den verzierten Einhänder hervor.
Aus den Augenwinkeln sah sie etwas davonhüpfen. Aha, es war also noch da. Samantha schmunzelte. Mal schauen wie lang dieses Eichhörnchen das Versteckspiel aushalten würde.

Mit dem Schwert in der Hand ging die junge Frau hinaus und machte sich auf zum Trainingsplatz. Die neugierigen Blicke ihrer Brüder störte sie nicht, es erregte nunmal Aufsehen wenn eine so zarte junge Dame mit einem Einhänder dahergeschritten kam und sich auf dem Übungscampus aufbaute.

Samantha strich sich das Haar aus dem Gesicht. Ihr Blick war starr nach vorn gerichtet, auf einen imaginären Gegner. Das Schwert lag ruhig in ihrer Hand. Nocheinmal nahm sie tief Luft, dann begann sie mit einer einfachen Schritt- und Schlagkombination. Zischend durchschnitt der Einhänder die Luft, geschmeidig drehte und wendete Samantha ihre schlanken Körper. Immer wieder ritzte es den unsichtbaren Gegner ein, ließ ihn zurückweichen und zu einem neuen Angriff ansetzen.
04.09.2002, 19:10 #109
Superluemmel
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Frosts Kopf ruckte herum. Jemand hatte sich ihm genähert. Für den Bruchteil einer Sekunde hetzten die Pupillen des Kriegers suchend herum, dann bohrte sich sein Blick in den eines Mannes, der lässig an einem Baum lehnte und ihn anscheinend beobachtet hatte. Dunkle, grüne Augen musterten ihn aus einem wettergegerbten aber jungen Gesicht. Etwas lag in seinem Blick. War es....Bewunderung?
Seltsam. Dieser Mann konnte ihn unmöglich kennen. Er konnte noch nicht allzu lange in der Barriere sein, diese Augen wären Frost im Gedächtnis geblieben. Und dank der Arbeit einiger kleiner Bastarde dürfte Frosts Name außerhalb der Kolonie mittlerweile viel zu verschrien sein, als dass der Neue aus einer Erzählung von ihm wusste.
Der gildenlose Waffenmeister warf den Kopf in den Nacken und wischte die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Dann sprang er mit einer fließenden Bewegung abermals auf den Baumstumpf und ergriff erneut den Eisbrecher.
Mit einem leisen Scharren und einigem Kraftaufwand von Seiten Frosts kam die lange Klinge frei. Das schwache Licht der Abendsonne ließ die Schneide wie für immer erstarrtes Eis funkeln wie um den Namen der Waffe zu unterstreichen.
Aus dem Augenwinkel sah der Krieger noch einmal zu dem Neuen, dann ging er langsam auf ihn zu und ließ sein Schwert in der Scheide verschwinden.
"Na mein Junge, alles klar bei euch?", begrüßte er den Mann.
04.09.2002, 19:26 #110
Mentanor
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Wie fast jeden Abend um diese Zeit,beschließt Mentanor sich in der Taverne niederzulassen und bei ein paar Krügen Bier,den Worten und Geschichten der Novizen und Templer zu lauschen.
Er begibt sich zur Tür der Taverne und muss erschreckt vestellen das diese verschlossen ist.Wie kann das sein.War heute etwa der Abreisetag von dem Aidar gesprochen hatte??Verdammt,dabei hatte er sich so auf ein kühles Bier gefreut.Es blieb ihm nichts anderes über als wieder zurück in seine Hütte zu gehen und bei einem Stengel Traumruf zu schmollen.Aidar hätte wenigstens einen Zettel an die Tür machen können.Wieder zurück in seiner Hütte geht er direkt auf seine Truhe zu,holt einen Stengel raus und setzt sich an seinen Tisch.Er greift nach rechts und nimmt die Fakel von der Wand.Mit einem tiefen Zug zündet er das Kraut an.Es ist ja noch früh am Abend,vieleicht verirrt sich noch jemand in seine Hütte.
04.09.2002, 19:50 #111
Burath
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Burath blickte überrascht auf. Diese Begegnung traf ihn ziemlich unerwartet und die plötzlich entstehende Nervosität brachte ein leichtes Kribbeln unter seine geschundene und rauhe Haut. Er stützte sich vom Baum ab, richtete sich wieder zur vollen Größe auf und sah in das Antlitz seines Gegenübers. Die Haut des Mannes war ledrig und die Wangen eingefallen, stumme Zeugen vieler überlebter Kämpfe. Die Rüstung des Mannes war mehr eine Konstruktion aus verschiedenen Platten, überzogen von einem weiten schwarzen Umhang der fast alles unter sich verbarg. Burath konnte nicht glauben das dieser Mann einem der Lager angehörte. Es passte einfach nicht zu ihm. Trotzdem empfand er den größten Respekt. Nicht das Äußere war entscheidend sondern das Innere und die Fähigkeiten mit denen man glänzte. Dieser Mann hatte sie bereits unter Beweis gestellt und Burath in Bewunderung fallen lassen. "Grüsse edler Krieger. Man nennt mich Burath" begann er langsam und ruhig zu sprechen, verbeugte sich kurz und sah dann wieder in das Gesicht des Unbekannten. Er selbst war ein Gefangener, ein gesetzesloser und von Schande gezeichneter Mann aber Burath vergaß seine guten Manieren nicht. "Ich bin sehr fasziniert von euren Fähigkeiten und eurem Talent"
04.09.2002, 20:15 #112
Superluemmel
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So warm und feucht der Tag in den Sümpfen sein mochte, so schnell änderte sich die Temperatur in der Nacht. So erhitzt wie Frost momentan war, konnte man sich dann schnell etwas einfangen. Also zog der Krieger den Mantel etwas enger um die Schultern.
"Fähigkeiten? Kann man sich selbst beibringen. Talent? Mag sein, ich glaube allerdings eher, dass das mit ersterem zusammenhängt. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und woher wollt ihr wissen dass ich edelmütig bin?", fügte Frost mit einem schwer deutbaren Lächeln hinzu.
"Oh entschuldigt, ich vergaß mich vorzustellen. Gestatten, Frost, ehemaliger Hauptmann des Königs von Myrtana und gildenloser Herumstreicher. Oder zumindest sagt man das von mir."
Der Krieger warf einen Blick zu dem aufgehenden Mond über dem Tempelvorplatz. Die vorbeiziehenden Wolkenfetzen bildeten einen deutlichen Ring um den Erdtrabanten herum, schienen seinem fahlen Licht ausweichen zu wollen.
"Doch wenn ihr reden wollt, sollten wir uns in die Taverne zurückziehen. Sonst enden wir noch als Abendmahl für die Blutfliegen."
04.09.2002, 20:32 #113
Burath
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Der junge Mann nickte nur und ließ Frost den Vortritt, da er selbst den Weg zu dieser Taverne nicht kannte. Hoffentlich wurde er nicht in Versuchung geführt dort etwas zu bestellen, denn er besaß rein gar nichts, keinen einzigen Brocken Erz. So schritt er schweigend neben dem Gildenlosern her und versuchte seine Aufregung zu verbergen. Mit Erfolg wie er fand. Die Nacht hatte sich über das Land gelegt. Der Mond und die Sterne schimmerten durch das dichte Netz der Baumkronen welche sich schützend über das Lager legten und ihre finsteren Pranken in alle Richtungen ausbreiteten. Ein kühler Wind strich durch seine Haare und brachte ihm eine Gänsehaut, allerdings war es eine willkommene Abwechslung zur Hitze des Tages. "Nun ich bin noch nicht sehr lange hier und bisher war ich nicht mit Glück gesegnet. Bei meiner letzten Wanderung wäre ich fast Opfer von Orks geworden." meinte Burath schließlich "Es ist schon nicht leicht ohne Waffe und Übung in dieser Welt zu überleben. Es wundert mich nicht das viele der Menschen lieber auf den Feldern oder in den Minen arbeiten und sich erniedrigen lassen. So sind sie in Sicherheit. Das glauben sie zumindest und lassen sich dadurch sehr viel entgehen."
04.09.2002, 20:54 #114
Superluemmel
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Frost hatte sich an seinem neuerklärten Stammplatz in der hinteren Ecke des Schankraumes niedergelassen. Entspannt lehnte er sich an das Holz der Rückwand, sein Gesicht lag wie fast immer in Schatten.
"Orks", spie er verächtlich aus.
"Diese Monster können selbst einem erfahrenen Krieger Schwierigkeiten bereiten. Und obwohl ich jahrelang gegen die Grünhäute gekämpft, eine Schlacht nach der anderen gegen sie geführt habe kann ich sie immer noch nicht begreifen. Ich weiß nicht warum sie unsere Lande angreifen, welchen Nutzen sie davon haben. Vieleicht wurde ihre Heimat durch eine Katastrophe zerstört, wer weiß und wer kann darüber berichten....
Ihr habt Glück wenn ihr ihnen entkommen konntet."
Frost schlug den linken Mantelärmel zurück, sodaß Burath seinen untoten Arm sowie die lange Narbe sehen konnte, die sich von seiner Handwurzel bis über den gesamten Unterarm hinweg zog.
"Ich habe versucht eine Orkaxt mit dem bloßen Arm aufzuhalten, als ich von gut sechs Stück dieser Monster aus dem Hinterhalt angegriffen wurde."
Frost fuhr mit dem Zeigefinger an der Narbe entlang. Wie immer spürte er die Berührung nicht, die Haut sowie das gesamte Fleisch waren nicht mehr als eine Fälschung.
"Der Hieb hat meine Armschiene knapp verfehlt und mir den kompletten Arm aufgeschlitzt. Seit diesem Moment ist der Arm lahm. Es ist ein Wunder dass ich ihn überhaupt noch bewegen kann.
Aber glaubt mir, ich bin seit Jahren gildenlos und in dieser Situation hätte mich kein Gardist oder Söldner retten können. Ich bin immer auf mich allein gestellt, ich hatte nur meine Reflexe, meine Erfahrung und mein Schwert."
04.09.2002, 21:06 #115
Burath
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Burath musste kräftig schlucken. Ein Kloß steckte in seinem Hals und hinderte ihn am sprechen. Wie gebannt starrte der junge Mann auf die Narbe an Frosts Arm, konnte seinen Blick nicht mehr davon lösen. Es war eingrauenhaftes Bild welches durch seinen Kopf jagte und die Verteidigungsinstinkte weckte. Wüsste Burath nicht wem er hier gegenübersaß, er wäre aufgesprungen und hätte versucht seine Haut zu retten. Doch schnell hatte er sich wieder beruhigt. Sein Pulsschlag, welcher wie Donner in seinen Ohren hämmerte, verlangsamte sich, die kurzen aber heftigen Atemstöße gewannen wieder einen gleichmäßigeren und ausgedehnten Rythmus. Langsam konnte Burath seinen Blick lösen und sah wieder in den Schatten welcher das Gesicht des Gildenlosen verbarg. Zögerlich ergriff er wieder das Wort "Aber selbst diese wenigen Dinge haben zu eurer Rettung beigetragen und nicht jeder wäre dazu in der Lage gewesen sie so sinnvoll einzusetzen. Und ihr habt ein recht kleines Opfer gebracht. Was ist schon ein ... Arm gegen ein Leben? Ich habe nie versucht diese Orks zu verstehen. Es wäre ein kläglicher Versuch, zum Scheitern verurteilt"
04.09.2002, 21:21 #116
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Frosts Augen in der Dunkelheit verformten sich zu Schlitzen.
"Was ein Arm wert ist? Ich hätte damals sterben sollen, dort an der Klippe. Doch Beliar verwehrte mir den Zutritt zu seinen Hallen. Jetzt bin ich nur noch ein Schatten meiner selbst. Früher war ich in der Lage zwei Klingen gleichzeitig zu führen, mit diesem Arm kann ich bestenfalls Brot schneiden oder einen übermütigen General zerquetschen. Zudem ist das nicht die einzige Wunde die ich davongetragen habe. Habt ihr zufällig von General Toras gehört? Dem Mann der Drakia eroberte?"
Frosts Linke ballte sich zur Faust, er spürte nicht dass sich seine Fingernägel tief genug in die Haut gruben um ein paar Blutstropfen auf den Tisch quellen zu lassen.
"Wegen diesem Hund werde ich nicht mehr lange leben. Er hat mich zu schwer erwischt, irgendwann werde ich an der Wunde zu Grunde gehen. Doch ich schwöre euch, bevor ich sterbe werde ich dieses Schwein bluten lassen. Schon bald wird er sich wünschen, niemals einen Fuß auf Khorinis gesetzt zu haben."
05.09.2002, 13:47 #117
Mentanor
Beiträge: 324

Die Langeweile überkommt Mentanor.Im Lager ist nicht besonders viel los.Die Taverne ist zu und Arbeit gibt es auch nicht.Ein guter Zeitpunkt sich mal wieder für ein paar Tage in den Wald zurückzuziehen und auf die Jagd zu gehen.Er holt sich ein Tasche aus seiner Truhe und packt seine sieben Sachen.Steinbrecher,Kriegsschwert und Feuersteine,Kraut für den Abend am Feuer und eine Plane die er als Zelt nutzen kann.Auf dem Weg zum Tor noch kurz bei Lars vorbei und er ist gerüstet.

" Sei Gegrüßt Lars.Ich brauche etwas essbares und was zu Trinken für meine Reise in die Wälder."

Lars legt eine Liste mit vorhandenen Waren auf den Thresen.Mentanor wirft einen flüchtigen Blick darüber und ist sich schnell einig.

"Ich bekomme 2 Krüge Bier,3 Äpfel,1 mal Käse und eine Weintraubenrebe.Macht dann 38 Erz wenn ich richtig gerechnet habe."

Lars nickt und Mentanor schiebt im das Erz rüber.Er packt die Waren in seine Tasche,verabschiedet sich bei Lars und verläßt den Laden.Auf dem Weg zum Tor verabschiedet er sich bei den ihm bekannten Gesichtern und verlässt das Lager richtung Waldrand.
05.09.2002, 14:14 #118
Cole
Beiträge: 2.773

Der Söldner kam im Sumpf an und schaute sich forschend um. Es hatte sich nicht viel verändert. Immer noch liefen die selben bekannten Gesichter herum. Er grüßte ein paar davon, diese erkannten ihn auch wieder. Die Suche begann. Vieleicht sollte er jemanden fragen. Doch wen ... . Natürlich, die Wachen am Eingangstor. Er ging wieder den langen Weg zurück zum Tor und sprach eine der Wachen an. "Ich grüße euch Templer. Könntet ihr mir sagen ob hier ein Mann namens Frost durchgekommen ist ?" Der Templer schaute ihn nachdenklich an. "Nein, ich habe keine Ahnung." Charos seutfze und wandte sich ans gehen. Doch er wurde von der anderen Wache zurückgehalten.

"Ich habe ihn gesehen. Er ist nicht grade ein unbekannter. Vor wenigen Tagen kam er ins lager und hat es meines wissens seit dem nicht verlassen." Charos miene erhellte sich merkbar. "Ist das so ? Herrvoragend. Ihr könnt mir nicht zufällig sagen wo er hingegangen ist oder ?" Diesmal schüttelte der Templer den Kopf. "Nein wir wissen viel jedoch nicht alles." Trotzdem danke. Jetzt muss ich nur noch hier suchen und nicht in der ganzen Kolonie." Er drehte sich um und ging ein wenig im Lager umher. Was er gebrauchen könnte wäre eine gute Zweihandaxt. Aulando könnte ihm sicher sowas schmieden, aber als er vorhin an der Schmiede vorbei kam hatte er ihn nicht gesehen. Bevor er ging würde er dort nochmal vorbei schauen. Doch jetzt galt es Frost zu suchen. Wo sollte er anfangen ? Was war der Ort an dem die meisten vorbeikamen ? Natürlich die Taverne. Er ging zügig dorthin und betrat sie. Dann machte er es sich an einem der Tische gemütlich und bestellte ein Bier. Während er wartete betrachtete er die Männer die an den Tischen saßen. Da sah er doch tatsächlich Burath. Was machte er bloß hier? Und mit was für einem Mann sprach er dort. Das Gesicht kam ihm doch bekannt vor. Er hielt sich erstmal zurück und musterte die beiden still.

Einige Zeit später ging er wieder zurück ind Neue Lager. Er hatte noch zu tun.
05.09.2002, 14:55 #119
Arson
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Vorsichtig blinzelte das Eichhörnchen zwischen den braunen Holzbrettern des einfachen Regals hervor. Gierig blitzten die kleinen Äuglein auf, als der Blick des Tieres auf die pralle Weintraube fiel, welche ganz unbeaufsichtigt auf dem leicht staubigen Hüttenboden lag. Langsam pirschte der Nager einige Schritte vor, sah sich absichernd im Raum um. Die Luft war rein. Blitzschnell schoss das Hörnchen nach vorn, die kleinen Füße trippelten in wildem Stakkatto über die hölzernen Bohlen. Die dicke Traube schoss förmlich näher, nur wenige Sekunden später schloss das Tier seine Pfoten glücklich um die fette Beute. Behende schob der nager die Frucht nach vorn, wollte sie in ein sicherers Versteck transportieren, doch bevor das arme Wesen sein Mittagessen auch nur einen Zentimeter von der Stelle bewegt hatte wurde es plötzlich dunkel.

Ohne Eile schlenderte Arson in seine Hütte, ein triumphierendes Grinsen umspielte seine Mundwinkel. Zufrieden schaute er auf den kleinen Holzkasten in der Mitte des Raumes, in seiner rechten hand pendelte ein gezwirbeltes Hanfseil, an dessen Ende ein kleiner Stock befestigt war. Wie dumm Tiere manchmal doch sein konnten. Jetzt, da er den Blicken der anderen Novizen entzogen war, sprang der ehemalige Bauer mit fast kindlicher Freude zu seiner selbstgebastelten Hörnchenfalle und lugte vorsichtig unter dem Rand hindurch. Langsam und sorgfältig brachte er seine rechte Hand in Position, atmete noch einmal tief durch und schickte ein Gebet in Richtung Schläfer, dann hob er den Deckel an, griff gleichzeitig blitzschnell in den Kasten. Seine von der Arbeit rauhen Finger schlossen sich um etwas Kleines, Pelziges. Breit grinsend zog Arson den Nager aus der Falle und betrachtete ihn ausgiebig. Die dunklen Augen des Tieres starrten zurück.


"Tja Kleiner, diesmal hatte der Schläfer wohl kein Erbarmen mit dir."

Als Antwort schlug der nager seine kleinen Zähne in die Haut des Farmers. Ein stechender Schmerz durchzuckte Arsons rechte Hand, doch der Novize verzog keine Miene. Ein wahrer Diener des Schläfers ließ sich sicher nicht von einem Eichhörnchen in die Knie zwingen. Aber es tat so weh, verdammt!

Mit größter Eile umwickelte der junge Mann seine Beute mit dem Hanfseil, band den Nager an einen länglichen Stock, so dass das arme Tier aussah als wäre es an einen Marterpfahl gefesselt worden. So verschnürt brachte der ehemalige Farmer das Hörnchen vor die Hütte, wo bereits ein wassergefüllter Kessel auf sie wartete. Gelassen pinnte der Novize den Stock und damit auch das arme Geschöpf in den lehmboden neben sich und begann anschließend in aller Seelenruhe, Gemüse zu schneiden und Gewürze zu zerhacken. Samantha schien sich um das Tier nicht mehr zu kümmern, also würde sie es sicher nicht bemerken wenn es nicht mehr da wäre. Das würde ein Festmahl werden!
05.09.2002, 15:10 #120
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha war gerade bei Fortuno gewesen. In ihrer Rocktasche lagerten jetzt 4 frische wohlgeformte schwarze Weiße, sie hatte einfach zuschlagen müssen. In ihrem Kopf hatte sich der Gedanke festgesetzt, dass sie nur oft genug versuchen mußte, bis sich der Schläfer ihr zeigte. Und wie sonst wenn nicht durch das heilige Sumpfkraut. Ein zufriedenes Lächeln lag auf ihren Lippen. Es war einfach alles perfekt. Die Sonne strahlte, ein laues Lüftchen wehte und die modrige Sumpfluft wurde ordentlich durchgepustet.

Als sie sich Arsons Hütte näherte, sah sie schon von weitem die Rauchsäule aufsteigen. Oh, brutzelte da etwa jemand ein leckeres Mahl? Ihr Magen knurrte wie zur Bestätigung. Samantha beschleunigte ihre Schritte.
Vor der Hütte traf sie auf Arson, der eifrig Gemüse schnippelte. Samantha schnupperte erfreut.
"Ui das riecht aber gut. Gibt es jetzt was zu essen? Sag bloß du kannst kochen? Ich liebe Männer die ko..." Jäh hielt sie inne. "ARGH!" Sie hatte das gemarterte Eichhörnchen erblickt. Entsetzt schnappte sie nach Luft.
"Bist du wahnsinnig!? Laß sofort mein Hörnchen frei! Gehts dir noch gut! Du Hörnchenmörder!"
Flink schnappte sie sich die noch leere Pfanne vom Feuer und begann damit auf Arson loszugehen.
05.09.2002, 15:26 #121
Arson
Beiträge: 687

Arson blieb vor Schreck fast das Herz stehen als die Furie ihn mit der Brantpfanne bearbeitete. Blitzschnell war er auf den Beinen und versuchte, den Attacken der Schwester zu entkommen, was ihm allerdings nicht so recht gelingen wollte. Hier half wohl nur noch Diplomatie.

"Hey! Hör doch...autsch...mal auf. Ich kann alles...autsch....erklären."

Zwischen den einzelnen Pfannenschlägen versuchte der Novize ein möglichst ehrliches Gesicht zu machen, musste sich jedoch immer wieder ducken, um das eiserne Kochgeschirr nicht vor die Nase gedonnert zu bekommen. Er wusste nicht, ob Samantha ihm glaubte, zumindest hielt sie nach einigen Sekunden endlich inne und funkelte ihn abwartend an.Arsons Gednaken rasten. Was sollte er ihr sagen? Ein Lächeln wäre zuerst mal sehr gut. Der junge Mann legte sein bestes Sonntagsgrinsen auf und trat langsam einen Schritt zurück, um aus dem Aktionsradius der Bratpfanne zu entfliehen.

"Ähhm ja danke, gut dass du aufgehört hast, ich kann nämlich alles erklären. Ähhm weißt du das ist nämlich folgendermaßen öhhhm also das Hörnchen...naja..."

Plötzlich hellte die Miene des Farmers sich auf. Schnell war er beim Kochtopf und zog das quiekende Eichhörnchen aus dem Dreck, hielt es wie eine Trophäe in die Höhe.

"Es ist nämlich so dass das arme Kerlchen sich schlimm am Rücken verletzt hat und deshalb kaum zu einer bewegung fähig war. Deshalb hab ich ihm diese Schiene gebastelt."

Der Novize wies auf den braunen Holzstock, an den das Tier gefesselt war.

"Ja genau so war das. Und als ich es dann äähm untersucht hatte dachte ich mir es wäre das beste einen Kräutertrank zu kochen um es bei Kräften zu halten und die Heilung zu beschleunigen."

Eilig griff der ehemalige Bauer hinter sich, schloss seine Hände um einen groben Holzlöffel und begann, das Hörnchen mit der Suppe zu "füttern". Da das Tier viel zu klein für derartiges Essgeschirr war, schüttete Arson die brühe eigentlich nur über den Kopf des Nagers, zog dabei allerdings eine ernste und wissende Miene. Nach einigen Sekunden des Schaufelns blickte er Samantha lächelnd an.

"Oh schau mal, ich glaub es geht ihm schon besser. Ich denke sein Rücken ist wieder verheilt, dank meine schnellen Hilfe. Hier, nimm du ihn."

Der junge Mann streckte der Schwester das gefesselte Tier wie einen großen Lolli entgegen.
05.09.2002, 18:00 #122
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha funkelte den Farmer skeptisch an. Das klang doch alles zu wahrhaftig was er ihr da auftischte. Und dann noch ihr Traum, das war eindeutig ein Wink gewesen. Blitzschnell riß sie das Hörnchen am Stock an sich, weg von diesem Brutalo.

"Ach, und das soll ich dir glauben", sie blickte das arme Eichhörnchen in ihrer Hand an, welches steif an den Stock gebunden verwirrt von einem zum anderen sah. Prüfend hielt Samantha die Kreatur höher um etwaige Verletzungen ausfindig zu machen.
"Da ist doch gar nichts. Weder Blut noch irgendeine Wunde."
Sie holte ein Messer aus ihrer Rocktasche und befreite das armseelige Geschöpf. Sogleich sprang das Eichhörnchen noch etwas unbeholfen auf Samanthas Schulter und putzte sich die Vorderpfötchen.

Samantha blickte währenddessen wieder Arson an.
"Es hat gar nichts, siehst du. Deine schnelle Hilfe....tz", sie schüttelte empört den Kopf, "ich warne dich, solltest du dich ihm in Zukunft auch nur nähern mit einer Pfanne in der Hand dann wirst du mich aber kennenlernen."
Sie faßte auf ihre Schulter und kraulte dem possierlichen Tierchen den Bauch, welches sich das freudig gefallen ließ.
05.09.2002, 18:26 #123
Arson
Beiträge: 687

Arson blickte ein wenig betreten drein.

"Na schön, aber es war verletzt. Innerlich. Die Magie des Schläfers hat es mir offenbahrt."

Mißtrauisch beäugte der Novize das Pelzvieh. Dieses schien aggressiv zurückzufunkeln. Es sah wohl ganz danach aus als wäre es dem Kochtopf entkommen. Von einem Eichhörnchen geschlagen, kein Gedanke, mit dem der ehemalige Bauer sich anfreunden konnte. Aber andererseits hatte er dem Biest gezeigt wo der Hammer hing. Allein seine geniale Kasten-Falle verdiente eine Auszeichnung - zu dumm dass niemand ihre Sternstunde miterlebt hatte. Naja, immerhin hatte er nun eine schmackhafte Gemüsesuppe, wenn auch ohne Fleischbeilage. Arson ging in seine Hütte und holte zwei Holzschalen aus dem Regal, mithilfe einer eisernen Kelle füllte er beide Gefäße bis knapp unter den Rand. Die Brühe dampfte, würziger Duft ließ dem jungen Mann das Wasser im Mund zusammenlaufen. Mit einem verlegenen Lächeln hielt er Samantha einen der Teller entgegen.

"Kann ich dir eine Schale Gewürzsuppe anbieten? Was dem Hörnchen schmeckt wird uns sicher auch gefallen."

Der Novize zwinkerte.
05.09.2002, 23:33 #124
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer und scatty kamen im lager an, wobei sich blutfeuer auffällig auf den barbier stützte.

"man, tun mir meine füße weh. ich brauch unbedingt neue schuhe. wenn ich diesen shadow erwische, der hatte mir fast neue versprochen. ich kann einfach nicht mehr laufen. kannst du mich den rest des weges tragen?

dabei fällt mir ein, ich hab ja keine hütte mehr im sumpflager. mein gott, wo schlafe ich denn jetzt?"
05.09.2002, 23:42 #125
Scatty
Beiträge: 1.335

Scatty´s Augenbraue schien fast bis zu seinem Hinterkopf zu wandern. Er sollte sie tragen? Was waren denn das für Sitten? Entweder war Blutfeuer nun stockfaul geworden, oder sie hielt ihn zum Narren. Er zuckte die Schultern, und rang sich zu dem Entschluss durch, wohl auch dadurch beeinflusst, endlich wieder zuhause zu sein, seine Freundin auf den Armen zu tragen. Wer weiss, war ja sicher kein schlechtes Training, und starke Muskeln waren immer gut. Mit trauriger Miene blickte sie zu dem Barbier auf, nachdem sie gefragt hatte, wo sie schlafen solle, und Scatty nahm sie ganz vorsichtig in den Arm, nicht zu stark, eher freundschaftlich.

"Keine Angst, du wirst nicht auf dem Boden oder gar im Sumpfwasser schlafen müssen." Er unterdrückte ein Grinsen, wäre ja mal nicht interessant, so oft, wie sie ihn schon in den Schlamm geschubst hatte. "Du kannst in meiner Hütte schlafen. Das Bett ist nicht allzu komfortabel, aber es ist warm. Ich werde auf der Bank vor der Hütte schlafen, wenn du das willst, ist kein Problem für mich. Aber nun lass uns erstmal gehen." Der in der bräunlichen Hand des Hohen Novizen verweilende Schwarze Weise wanderte zwischen seine Lippen, als er die schlanke Amazone aufhob. Sie umklammerte mit ihren Armen seinen Hals, während er, ihren Rücken und ihre Beine stützend, auf seine Hütte zumarschierte.
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