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> Rollenspiel Das Land Gorthar (Südland) |
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19.11.2002, 19:06 | #276 | |||||||||||
Kaszan Toras Beiträge: 160 |
Zusammen mit sechs Flaschen unter dem Arm kam Torkan aus der Tiefe des Kellers gestapft. Kaum hatte er seine Last auf dem Tresen abgestellt, da meldete ihm sein Geschäftssinn auch schon neue Kunden. Binnen weniger Sekunden hatte er die potentiellen Einnahmequellen in der Ecke des Raumes erspäht. Ein zufriedenes Grinsen umspielte seine Lippen, als er vier Bierkrüge füllte und auf den Tisch der berühmt-berüchtigten Schafkopfbrüder donnerte. "Ich hoff' ihr zahlt heute bevor ihr alles verspielt habt", meinte er noch mit einem Augenzwinkern. Dann schlängelte er sich durch die Tischreihen auf seine neue Beute zu. Schon auf den ersten Blick erkannte der Wirt, dass es sich bei den Neuankömmlingen um Fremde handeln musste. Der Typ mit den grauweißen Haare kam ihm irgendwoher bekannt vor, er konnte sich aber beim besten Willen nicht erinnern, woher. Weiterhin saß ein wahrer Riese an dem Tisch, der im Stehen selbst Torkan noch um fast eine halbe Kopflänge überragen musste. Egal, solange die Fremden Geld hatten, war ihm alles recht. "Neu hier?", fragte er während er einen Zettel sowie einen Kohlestift aus der Schürze zog. "Meine Nase spürt Neue auf zehn Meilen gegen den Wind auf. Was darf's denn sein?" |
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19.11.2002, 19:26 | #277 | |||||||||||
Bran Beiträge: 1.194 |
Drago schaute sich in der Taverne um. Hier herschte ein anderes treiben, als in den Tavernen, die man kannte. Fischer, deren Kleidung geflickt und einfach war kamen in die Taverne. Sie rochen meistens nach kaltem Schweiß, dieser Gestank vermischte sich mit dem von Bier, Warmen Speißen, Krautstengeln und Fisch. Dragos Gefährten hatten sich ebenfalls an dem Tisch niedergelassen. Drago drehte sich zu dem Mann hin, der gekommen war, um sie zu bedienen. "Wir sind Neue hier, wie man wohl sagen kann. Ich würde gerne ein Bier und gebratenen Molerat haben, in Kürbissoße." Drago wand sich Shadow zu und sah ihn an. "Ich nehme ein Rindersteak, mit Pilzen bitte. Dazu ein GROßES Bier." sagte der Kraftprotz zu dem Kellner. Der Kellner wand sich den anderen Besuchern zu und nahm ihre Bestellungen auf. Dann verschwand er hinter einer Theke. Kurz darauf hatten die Gefährten schäumendes Bier vor sich. Shadow hatte wohl mit abstand den größtes Kübel, man konnte den Inhalt nicht mit dem der anderen Vergleichen. Der Kellner versicherte ihnen, die Speisen würden bald eintreffen und wollte schon wieder gehen, als Drago ihn anhielt. Er war neugierig, wie es momentan in dem Land aussah und was es neues gab. Offentsichtlich war dieses Verlangen den anderen Mitreisenden nicht unbekannt, so dass Drago sich die Freiheit nahm und danach fragte. "Sagt mir, wie ist es hier im Gothar??? Was gibt es neues? Wie ist das Leben hier?" Der Kellner schaute den Novizen erstaund an. Drago sah ein, dass er so nichts aus ihm herausbekam. "Natürlich bekommst du für diese Infos ein kleines Trinkgeld..." meinte der Novize fast beifällig. Er steckte dem Kellner einen kleinen Beutel Erz zu und steckte sich einen Krautstengel an. Dann wartete er auf die antwort des Kellners. |
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19.11.2002, 19:42 | #278 | |||||||||||
Kaszan Toras Beiträge: 160 |
Das war doch...Erz! Diese Fremden bezahlten mit magischem Erz! Sofort warf Torkan einen unauffälligen Blick zur Seite. Keiner der Soldaten schaute gerade herüber. Dann steckte er den Beutel ein. Bevor er antwortete, strich er sich den Schnurrbart zurecht. "Irgendwelche Verrückte sind vor kurzem in den Gletscher rauf und haben den Zorn der Götter geweckt. Wenige Tage später brach der gesamte Göttersitz zusammen und begrub einen Teil des Gletschers unter sich. Falls ihr hier seid, um nach den Ruinen zu suchen, dann kommt ihr wohl zu spät. Die liegen jetzt unter Tonnen von Stein und Eis begraben." Der Wirt überlegte kurz. Vielleicht sprang ja noch etwas mehr für ihn raus, wenn er ausführlicher wurde. "Nach dem Verschwinden unseres geschätzten Generals und dem Tod des Herzogs hat sich hier in der Stadt eine Bürgerwehr gebildet. Wir klammern uns jetzt nicht mehr an die Herrschaft eines einzelnen Mannes, sondern entscheiden per Wahl über wichtige Entscheidungen. Aber.... Seitdem das Heer nicht mehr in seiner ursprünglichen Form existiert, ziehen vereinzelt Räuberbanden und Plünderer durch die Lande. Soweit ich weiß, bestehen die teilweise aus ehemaligen Soldaten. Natürlich beschützt die Miliz die Bauern und umliegenden Dörfer, aber es gibt genug Gebiete in die sie sich nicht hineinwagt. Zudem hat niemand Zeit, ein paar Banditen zu jagen. Passt also besser auf, wenn ihr euch ins Landesinnere vorwagen solltet. Die Wälder sind um einiges gefährlicher geworden." |
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19.11.2002, 19:44 | #279 | |||||||||||
RonY Beiträge: 1.340 |
Irgendwie is mein Leben voll Scheisse , ständig in irgendwelche Billigen Kneipen abhängen überlegte sich RonY , während er sich interresiert umschaute in einem ruhigen friedlichen Ort wie diesem war er schon lange nich mehr gewesen , irgendwie gefiel es ihm hier , nur eins war RonY bisher unangenehm aufgefallen , irgendwie Zahlten hier alle mit irgendwelchen Münzen und von solchen hatte er nich eine einzige in seinem Besitz , was seine laune beträchtlich sinken ließ . An einer Kerze entzündete er sich einen Glimmstengel wartete darauf das irgendwem eine blendende Idee kam wie es nun weitergehen sollte . Den Wirt ignorierte er lieber wer nichs bestellt brauch auch nix zu zubezahlen dachte er sich so nebenbei . Nur mäßig überraschte ihn hingegen das der Wirt scheinbar zu der Sorte gehörte die alles was Wertvoll war als Zahlungsmittel akzeptierte , wie Drago schnell feststellte , und tratschen schien der Typ auch ziemlich gerne naja manche Leute machen für Geld halt alles , merkwürdig das ihn soetwas immer noch überraschte... |
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19.11.2002, 20:28 | #280 | |||||||||||
Shadow-of-Death Beiträge: 1.119 |
Interessiert hörte Shadow dem Wirt bei seinen Erzählungen zu. Scheinbar hatte das Erz die Zunge des kräftigen Mannes sehr schnell gelockert und so sprudelten die Gerüchte und auch diverse Anekdoten die er aufgeschnappt hatte, nur so aus ihm heraus. Irgendwie hatte Shadow leichte Probleme damit zu akzeptieren das die Leute hier ihr Erz wollten. Er hatte fest damit gerechnet das der Wirt das Säckchen abweisen würde und dagegen Gold einfördern würde, aber die Gesetzte der Barriere hatten auch hier mit geradezu erschreckender Schnelligkeit zugegriffen. Gold hatte hier keinen Rückhalt mehr. Was nützte einem das schimmernde Metall wenn man nichts damit anfangen konnte. Konnte man denn Schwerter daraus herstellen? Nein. Es war einfach zu weich. Den einzigen Nutzen hatte es wirklich nur als Schmuck und zumindest Shadow konnte auf so etwas dankend verzichten. Eher interessierten ihn die Räuber und Banditen. Immerhin war er früher selbst einer gewesen. Hatte Kaufleute um ihre Waren erleichtert und war dann durch seine gute Ortskenntnis geflohen. Aber der Riese konnte sich schon vorstellen was das für Leute waren. Barbaren ohne Stil und Anstand. Solche die aus dem Hinterhalt schossen und sich einen Dreck darum scherten was aus ihnen Opfern wurde. Solche die Frauen vergewaltigten wenn sich ihnen die Gelegenheit bietet. Nein. Solch einer war er nie gewesen. Er hatte die Leute stets gut behandelt und nur ihrer letztendlichen Feigheit war es zu verdanken das die Lanzenreiter dann gestorben waren und er halbtot in die Barriere gebracht worden war. Hätten sie ihre Erzählungen über ihn nicht so aufgebauscht würde er nicht hier sitzen in diesem magischen Gefängnis, sondern würde... Ja wo würde er denn sein? Er würde immer noch durch den Wald streifen und die Leute überfallen. Würde sich bei Regen in seine Höhle zurückziehen oder sich irgendwo eingraben. Würde sich von der Jagd ernähren und hätte höchstens seine Opfer mit denen er reden konnte, da er sich nirgendwo zeigen konnte. Und was hatte er hier? Er hatte den Schläfer, er hatte Freunde, er hatte einen Hamster. Zusammengefasst hatte er ein neues. Ein besseres Leben. Wenn es nach ihm ginge konnte der Schläfer sich noch LANGE Zeit lassen mit der Barriere. Was sollte er denn auch draußen? Er würde kämpfen müssen. Für den Schläfer zwar (ein hehres Ziel in seinen Augen) und sie würden mit seiner Hilfe bestimmt siegen. Aber es würden viele seiner Freunde fallen wenn sie den König und seine Armeen zerschmettern würden. Nein. Hier war es weitaus besser... Plötzlich kam der Wirt wieder an und brachte das bestellte essen. Shadow nickte nur kurz Scattie zu und schob dann einen Beutel Erz über den Tisch. So sah es aus als ob sie alle nur wenig hatten und die Gefahr eines Überfalls war deutlich gemindert. In solch einer Spelunke musste man aufpassen. Mit Hunger fing Shadow an das Steak zu verschlingen. Das Fleisch war ganz gut aber für seinen Geschmack zu wenig Gewürzt. So machte er sich nicht die Mühe viel zu schmecken sondern betrachtete die Mahlzeit lediglich als Energielieferant... |
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19.11.2002, 20:45 | #281 | |||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Als der Wirt von den marodierenden Banditen erzählte, horchte Frost auf. Sarcos.... Wenn dieser schmierige Bastard sich irgendwo versteckte, dann wohl in Gorthar. Frost musste sich eingestehen, dass der Bandit ihn übers Ohr gehauen hatte. Die ganze Geschichte mit dem Alten Lager war nur zur Ablenkung gewesen. Ein Grund mehr, für den Sarcos teuer bezahlen würde. Aber vorerst galt es sich selbst zu retten. Der Krieger hoffte noch immer, dass die Banditen Jana nichts zuleide getan hatten. Sie brauchten sie für irgendetwas, er wusste nur noch nicht wofür. Aber er würde es herausfinden, das schwor er sich. Und dieses Mal würde keiner der Banditen entkommen. "Sagt, guter Mann", begann Frost als der Wirt das Essen brachte. "Ich habe Gerüchte gehört, dass General Toras zusammen mit Kriegern aus Khorinis gegen diesen wahnsinnigen Magier gekämpft hat. Klärt mich doch mal auf, wie sich das Ganze zugetragen hat. Und was ist mit den Streitern aus Khorinis geschehen?" Er unterbrach sich kurz, um dem Wirt etwas Zeit zum Überlegen zu geben. Wie weit konnte man ihm trauen? Frost hatte das gierige Blitzen in seinen Augen gesehen, als er das Erz erkannte. Dennoch entschied sich der Gildenlose schließlich, nachzuhaken. "Ach, wenn ihr schon gerade dabei seid, kennt ihr zufällig einen gewissen Sarcos?" |
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19.11.2002, 21:01 | #282 | |||||||||||
Kaszan Toras Beiträge: 160 |
"Nie gehört", meinte Torkan schon fast beiläufig, als der Mann in der Rüstung eines Offiziers der Armee nach Sarcos fragte. Mal sehen wieviel dem Fremden diese Information wert war. Vielleicht konnte er ja etwas mehr rausholen, wenn er die erste Frage ausreichend beantwortete. Torkan hatte sich natürlich über die Geschehen in der Festung informieren lassen. Er hatte mehr als nur zwei Augen und Ohren. Und wenn er ein Geschäft witterte, stieg diese Zahl ins Unermessliche. "Nun, wie inzwischen jeder weiß, wurde unser Herzog von diesem schmierigen Sorim ermordet. General Toras ließ sich das natürlich nicht gefallen und stürmte zusammen mit einigen Männern die Burg. Sie müssen einen Geheimgang gekannt haben, denn alle bis auf einen verließen die Festung nahezu unverletzt." Torkan hatte schon länger den Verdacht, dass es einen geheimen Zugang zur Burg gab. Bloß konnte bisher noch niemand etwas über ihn in Erfahrung bringen. Dass ausgerechnet Toras den Gang gekannt hatte, ärgerte ihn umso mehr. "General Toras hat den Toten auf der Klippe nahe der Festung bestattet. Ich habe den Krieger davor nur einmal gesehen, ein seltsamer Kerl, vollkommen in schwarz gekleidet, genau wie seine Rüstung. Schien sich nicht besonders gut mit dem General zu verstehen. Trotzdem wurde er von ihm persönlich begraben." Komisch, warum interessierten sich die Fremden für einen Toten? Eine schreckliche Ahnung beschlich Torkan. Doch schnell hatte sein Geschäftssinn wieder die Oberhand gewonnen. "Hm, meine Kehle ist so trocken....", meinte er und strich sich am Hals entlang. |
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19.11.2002, 22:12 | #283 | |||||||||||
Shadow-of-Death Beiträge: 1.119 |
Mit dem einen Auge beim Essen, das andere auf Frost und dem einen Ohr beim Wirt und dem anderen bei der restlichen Umgebung bräuchte Shadow eigentlich die Fähigkeiten eines Chamäleons und eines Wolfes gleichzeitig. Leider hatte er nur seine Fähigkeiten die aber trotzdem in gewissem Maße ausreichten da er mitbekam wie Frost bei den Banditen aufhorchte und den Wirt weiter ausquetschen wollte. Leider kam der Gildenlose bei diesem geldgierigen Subjekt nicht weit und auch seine Fähigkeiten der Diplomatie schienen sich in Grenzen zu halten, sonst wäre er nicht gleich mit der Tür ins Haus gefallen sondern hätte sich das für später aufgehoben. So kaute und schluckte Shadow weiter, während Scattie sich jetzt in das Gespräch einmischte unauffällig einen kleinen Beutel mit Erz in die Hand des Wirtes gab. Dieser beherrschte scheinbar ein wenig Magie denn bevor die fünf Krieger auch nur schauen konnten war das Geld schon in der Schürzentasche des Mannes verschwunden und ohne eine Miene zu verziehen holte sich der Wirt ein Bier und einen Stuhl heran. Dann begann er auch schon in verschwiegenem Ton zu erzählen: ”Also ich merke ihr seid an mehr interessiert. Ich hätte da auch ein paar Gerüchte aufgeschnappt über dieses Sarcos. Allerdings weiß niemand wirklich was über den Kerl und viele haben auch Angst vor ihm und seiner Schlägerbande. Wie ich ja schon erzählt habe kann die Miliz nicht überall präsent sein und so haben sich recht schnell Reviere gebildet, wo die Räuber sich aufhalten und ihr Revier auch sauber halten. Das sind dann größere Gruppen die man auch Unterhöhlt hat und die man jederzeit aushebeln könnte wenn sie Ärger machen. Macht man allerdings nicht da es besser ist, man kennt die Gruppe die Neueinsteiger aus ihrem Revier raushält als wenn sich eine Neue unbekannte Gruppierung mit unbekanntem Aufenthaltsort bildet und Ärger macht. Das ist aber leider nicht immer möglich. Die Bande von diesem Sarcos eben ist nicht unterhöhlt. Jedenfalls hab ich noch nichts davon gehört. Und dazu hat dieser Mann sich auf Erpressung und Schutzgeld spezialisiert. Er fordert von mehreren Bauernhöfen Schutzgeld und wenn sie die Soldaten rufen geht er zu einem anderen Bauernhof. Dort macht er das gleiche Spiel und die Soldaten vom ersten Bauernhof müssen zum zweiten. Dann geht er zurück zum Ersten und hinterlässt einen Denkzettel. Beispielsweise entführt er die Tochter oder den Sohn. Die lässt er dann erst gegen eine Zahlung von gerade soviel Lebensmittel wieder gehen das die Familie nicht verhungert. Er ist nicht dumm dieser Sarcos. So lässt er den Bauernhöfen immer Zeit sich zu erholen und wendet sich derweil einem anderen Bauernhof zu. So überlebt er halt und durch einige extra Entführungen verdient er sich das nötige Kleingeld um auch mal Wachen zu bestechen oder ähnliches. Ich warne euch daher. Dieser Typ ist kreuzgefährlich. ich hab zwar auch gehört das er letztens etwas einstecken musste, weil so ein verrückter Schwertmeister ein paar seiner Männer umgebracht hat, aber viel mehr als ein wenig aufgeregt hat ihn das auch nicht. Wo ihr ihn finden könnt weiß ich allerdings auch nicht. Jetzt muss ich aber mal los, sonst reißen mir die Säufer noch die Budeein weil sie nichts zu trinken bekommen. Mit Schwung setzte der Wirt seine Massen in Bewegung, leerte den Krug in einem Zug und war dann auch schon wieder zwischen den dichtgedrängt stehenden Menschen verschwunden. Derweil hatte sogar Shadak vergessen zu kauen weil er über die Informationen erst mal nachdenken musste. Nur sein Hamster ließ sich davon nicht stören und knabberte in aller Seelenruhe an einen trockenen Zwieback den Shadak sich eingesteckt hatte... |
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19.11.2002, 22:40 | #284 | |||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Mit einem Ruck stand Frost auf. Das waren mehr Informationen als er erwartet hatte. Jetzt war es Zeit zu handeln. Keine Pause, keine Müdigkeit vortäuschen. Der Kampf rief, und das nicht zu leise. Und Frost war schon zu lange Krieger, um ihm entsagen zu können. Ein kurzer Blick zu Shadak, dann schob sich Frost von der Eckbank. "Ihr habt den Wirt gehört. Ich weiß nicht, wie es mit euch steht, aber ich werde sofort aufbrechen. Zuerst werde ich mir dieses Grab des unbekannten Kriegers näher ansehen. Jede Minute die wir hier herumsitzen ist verschwendete Zeit. Zeit die zumindest ich nicht habe. Entscheidet euch, ich werde draußen warten. Doch zögert nicht zu lange, mein Eisbrecher wartet nicht gerne." Sprach es und navigierte sich behende aus dem Schankraum heraus. Neben der Tavernentür blieb er stehen und starrte in den Himmel hinauf. Nun hatte er also zwei sichtbare Feinde. Einen in seinem Inneren und einen dort draußen in der Dunkelheit von Gorthar. Frost war sich sicher, jeder Beteiligte dieser außergewöhnlichen Beziehung wusste, dass er dem anderem nicht ausweichen konnte. Am Ende konnte nur einer von allen überleben. Frost würde alles daran setzen, dass er derjenige war. Doch er kämpfte gegen einen Feind, der nicht mit gewöhnlichen Waffen zu schlagen war. Seine eigenen Ängste, seine Schmerzen, seine Wut, seine Fähigkeiten als Kämpfer. All das wusste der Dämon gegen ihn auszuspielen. Wenn Frost nicht aufpasste, wurde er selbst zu seinem Untergang. |
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20.11.2002, 15:45 | #285 | |||||||||||
RonY Beiträge: 1.340 |
RonY sass auf der Bank und starrte Frost hinter , er dachte kurz über dessen Merkwürdiges Gerede von Zeit nach und das er sie nicht mehr habe . Mit dieser Bemerkung konnte RonY zwar nichts anfangen , aber wenn der Typ es halt eilig hatte , nagut was besseres hatte RonY eh gerade nicht zu tun . Er erhob sich von seinem platz schlenderte rüber zum Wirt der Hinter der Theke stand und Emsig Gläser spülte und nebenbei die Wünsche der Gäste erfüllte, bei ihm kaufte er sich für etwas Erz Zwei Flaschen Bier packte diese in seinen Beutel dann wandte er sich mit einer frage an ihn Ähhh könnt ihr etwas Erz gegen Münzen tauschen ? der Wirt schaute ihn nachdenklich an nickte dann Ok gegen ne kleine Gebühr mach ich das gierig sah er zu wie RonY aus seiner Tasche einen Kleinen Beutel zog und diesem Unaufällig über die Theke wandern Lies . Der Wirt schaute in denBeutel , überschlug kurz den Inhalt , rechnete im Kopf nach , leerte den Beutel in seine Tasche und fühlte diesen dann mit Münzen und gab ihn ebenso unauffällig an RonY zurück , der darauf hin die Taverne Verlies . Draussen stellte er sich in den Schatten und zählte den Inhalt , Immerhin sehen Interresant aus und machen sich bestimmt gut an einer Kette |
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20.11.2002, 16:14 | #286 | |||||||||||
Bran Beiträge: 1.194 |
Drago tauschte einen schnellen Blick mit Shadow. Dann sagte er in die Runde: "Ich fürchte, wir werden uns nicht mit Ruhm bedecken können, wenn wir hier weiter herumgammeln. Ich folge Frost." Drago hatte das Essen bereits fertig gespeist, nun wand er sich dem Rest seines gut bezahlten Biers zu. Er hob den Krug an die Lippen und trank ihn bis auf den Grund Leer. Dann stellte er ihn wieder auf den Tisch und wischte sich mit der Elle etwas von dem Bierschaum aus dem Gesicht. Er stand auf, zählte etwas Erz ab, ließ das Erz auf den Tisch fallen und verließ die Taverne. Als er zur Tür herauskam schlug ihm die kälte ins Gesicht. Drago biss die Zähne zusammen und atmete aus. Es sah aus, als ob der Novize rauchen würde, doch das tat er nicht. Er schlug seine Ärme um den Körper um den Stoff seiner Rüstung mehr an seinen Körper zu schmiegen. Es war bitterkalt. Drago schaute sich um. Links neben dem eingang ging eine kleine Treppe herunter. Drago lief über die Steinstufen. Vor ihm stand Frost. "Ich habe mich entschlossen, mit dir zu gehen. Allerdings werde ich dies nicht tuen, wenn mein Lehrmeister nicht auch mitgeht. Ich hoffe, ihr versteht das. Nun, warten wir, ob er uns begleitet oder nicht.", sagte der Novize zu dem Gildenlosen. Er nickte nur kurz und wand seinen Blick dann wieder ins Leere. Diesen Mann musste irgendwas nachzudenken geben, dachte Drago. Warum waren sie eigendlich im Gothar? Drago hatte nirgendwo gehört, warum sie eigendlich hergekommen waren. Drago hatte in der Taverne mitbekommen, dass der Wirt darüber Geklagt hatte, dass irgendein Bandit hier die Bauernhöfe ausraubte. Warscheinlich wollte der General dem ganzen ein Ende setzen. Aber warum? Hatte er vielleicht noch eine Rechnung mit diesem Banditen zu begleichen? Oder war es Shadak, der Templer, der noch etwas von dem Banditen wollte? Drago wusste es nicht. Es war ihm auch zu kalt hier draußen, um noch länger darüber nachzudenken. Er stellte sich neben Frost und zündete sich einen Stengel an. Als Drago ausatmete vermischte sich Grüner Qualm mit dem Atem des Novizen. Drago lachte innerlich über dieses Phänomen. Er fand es toll, wie die verschiedenen Rauchschwarten miteinander in die Höhe Tanzten und der kalten Nachtluft freien Lauf hielten. Langsam wurde es morgen. |
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21.11.2002, 20:37 | #287 | |||||||||||
Scatty Beiträge: 1.335 |
Scatty stand natürlich schon längst vor der Taverne, das Gesicht unter seiner dicken grünen Kapuze verborgen. Gott, was war er froh, dass er den schönen Mantel mitgenommen hatte. Obwohl... eigentlich zog er den ja nur noch selten aus, und jetzt wo er daran dachte, der gehörte eigentlich auch wieder mal gewaschen... Aber das tut wohl hier nichts zur Sache. Nun, wie gesagt, Scatty stand vor der Taverne, und schnipste eine Münze in die Luft, die er RonY aus seinem Beutel gemopst hatte. Dank seiner Schleichfertigkeit hatte er sich unbemerkt an seinen Schüler heranschleichen können, und dem gierigen Schatten aus naher Entfernung eine Münze zu klauen, war bei der fieberhaften Zählarbeit seitens des Innoslers keine grosse Sache gewesen. Entgegen dieser Tatsache starrte ihn der Schatten etwas ungläubig an, zuerst ihn, dann die Münze, dann wieder ihn, dann wieder die Münze, ihn, Münze, ihn, Münze, Münze, dreiköpfigen Affen, ihn, Münze, ihn. Nach etwa hundert Wiederholungen dieses lustigen Spieles (dem dreiköpfigen Affen war es natürlich schon nach 60 Wiederholungen zu bunt geworden, und er hatte sich verdrückt), sprach der belustigte Templer seinen Schüler an. "Gut, nicht? Weisst du, wie ich dir schonmal gesagt habe, Schleichen ist grösstenteils ein Mix aus Konzentration, schnelle Auffassungsgabe und Improvisation. Der Rest kommt von alleine." Sein Schüler nickte, und schien sich die Dinge in seinem geistigen Notizblock dick mit schwarzer Kohle einzutragen. Den Drang unterdrückend, hier auf dem steinernen Pfad einen erst vor kurzem entworfenen Stepptanz aufzuführen, schritt er neben den in den Himmel starrenden Frost. Beinahe beiläufig brach er einen mindestens eine Elle langen Eiszapfen von dessen Kinn und wirbelte jenen in seiner Hand umher. "Nun, Frost, alter Kampfgefährte. Was gedenkt ihr zu tun? Ich denke mal nicht, dass wir die Zeit haben, alle Bauernhöfe dieser Welt abzusuchen also sollten wir uns wohl zuerst dem toten Krieger zuwenden, meint ihr nicht auch?" Gelassen klopfte der Barbier dem eingefroreren Frost (wie passend) auf die Schulter, woraufhin kleine Eisschöllchen und bröclchen von ihm abfielen. |
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21.11.2002, 21:12 | #288 | |||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Hmm.... Scheinbar war seine Tarnung doch nicht so perfekt gewesen, wie er dachte. In Folge eines heftigen Kopfschüttelns unterbrach Frost seine Symbiose mit der Außentemperatur und überschüttete die nähere Umgebung mit einem Hagel aus Eissplittern. Nach wenigen Millisekunden sprang auch seine Hitze emmitierende radioaktive Zellulosepumpe, kurz H.E.R.Z., an und brachte seinen Körper auf eine angenehme Betriebstemperatur. Während sich das Eis in Sturzbäche verwandelte und auf das Straßenpflaster plätscherte, flüchteten einige Stadtbewohner in wilder Panik vor dem Eisbombardement. Frost glaubte schon in weiter Ferne eine Sirene hören zu können, und so beeilte er sich, seinem Kumpel Scatty ebenfalls kräftig auf die Schulter zu kloppen, was allerdings durch die dichten Nebelschwaden die den Sumpfler umgaben erschwert wurde, er somit sein eigentliches Ziel verfehlte und die Glatze des Schleichlehrers erwischte. Der hohle Klang der bei der Kollision von Sumpflerhinterkopf und eiskaltem Händchen ertönte, ließ Frosts Abenteurerinstinkte erwachen und jagte eine spontane Erkenntnis durch seinen Schädel : Hier musste ein Geheimgang versteckt liegen. Binnen eines Wimpernschlags war die Hand des Waffenmeisters am Schwertgriff. Da hatte er wohl eine harte Nuss zu knacken. Doch gerade als er seinen Eisbrecher zum Nussknacker umfunktionieren wollte, heulte in seinem Geist eine Alarmsirene los. Wer sollte denn das wieder sauber machen? Wohlmöglich bekam er dann noch eine Anzeige des Straßensäuberungsdienstes. Oder das Knacken beim Öffnen des Vakuums war so laut, dass er wegen Lärmbelästigung ins Gefängnis kam. Die Erkenntnis, dass er sich ja eigenltich schon im Gefängnis befand, kam dem Krieger glücklicherweise nicht. So verwarf er seinen Plan lieber schnell. Vielleicht würde sich ja ein nettes Mönsterchen finden lassen, welches sich dem Geheimversteck annahm. "Genau das hatte ich vor", antwortete Frost mit leichtem Bedauern in der Stimme. "Folgt mir. Ich...kenne den Weg." So wanderten die Gefährten durch die klirrende Kälte hindurch in Richtung Festung. Die Soldaten am Tor würden sie natürlich nicht hindurchlassen, aber das war auch nicht ihr Ziel.... |
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21.11.2002, 23:41 | #289 | |||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Glücklicherweise mussten sie sich der Festung nicht einmal ernsthaft nähern. Schon ein gutes Stück vor den über der Stadt aufragenden Mauern zweigte sich ein schmaler Trampelpfad von der Straße ab und führte steil den Hang hinauf. Nach einem kurzen aber anstrengenden Aufstieg bot sich der Gruppe eine herrliche Aussicht. Vor ihnen erstreckte sich sich ein nur von wenigen Sträuchern bevölkertes Plateau. Hinter der Klippe war das in der Morgensonne glitzernde Wasser des Fjordes zu erkennen. Der Anblick hatte etwas magisches an sich. Sanfte Wellen kräuselten die in blutrotes Licht getauchte Wasseroberfläche. Über der Szenerie lag eine beruhigende und außergewöhnliche Stille. Es schien als ob dieser Platz jenseits von Raum und Zeit bestehen würde. Nur ein kleines Stück vom Klippenrand entfernt war ein kleiner Erdhügel aufgeschichtet worden. Mitten in dem Hügel steckte ein Schwert. Frost erkannte es auf den ersten Blick. Es war die Waffe von Kaszan Toras, die magische Klinge die er aus einem ihm unbekannten Grund so sehr fürchtete. Beim Anblick des Kristallfluchs spürte der Krieger, wie sich in seinem Inneren etwas bewegte. Der Dämon erwachte aus seinem Schlummer. Mit einer Handbewegung gab der Waffenmeister seinen Begleitern zu verstehen, dass sie zurückbleiben sollten. Langsam näherte er sich dem Grab. Das Kribbeln in seiner Magengrube wurde mit jedem Schritt intensiver. Gleichzeitig wusste er, dass er hier richtig war. Hier lag der Schlüssel zu seiner Vergangenheit begraben. Einen halben Schritt vor dem Kristallfluch sank Frost auf die Knie. Seine eisblauen Augen musterten die Waffe ehrfürchtig. Selbst einem Blinden wäre sofort aufgefallen, dass der Kristallfluch tot war. Das ständige Sirren dass die umherkreisenden Kristallsplitter begleitete war erstorben. Es war ein seltsamer Anblick. Jeglichen Gesetzen der Physik trotzend schwebten die Splitter mitten in der Luft, für alle Ewigkeit erstarrt formten sie die Klinge des Schwertes. Das Licht des orangeroten Feuerballs am Horizont erfüllte die Kristallsplitter mit einem funkelnden Eigenleben. Frosts Hände zitterten, als er nach der Waffe griff. Er traute sich nicht, das Schwert am Griff zu fassen, denn er wusste dass sie nicht für ihn gefertigt war. Ihr Besitzer hatte sie zur Ruhe gelegt, und diese Ruhe sollte von niemandem gestört werden. Behutsam bettete der Gildenlose den Kristallfluch in das Gras neben dem Grab. Dann zog er das Banditenschwert aus der Scheide. Der blanke Stahl funkelte in der Sonne, als er die Spitze des Schwertes in den Erdhaufen grub. Etwas wogte in seinem Bauch hin und her. "Jetzt schändet er schon die Gräber gefallener Krieger", lachte die körperlose Stimme des Dämons in seinem Geist. "Ich kann nur schänden, was schon tot ist", erwiderte Frost gelassen und fuhr mit dem Graben fort. "Und woher willst du wissen, dass das dein Grab ist?" "Dein Protest ist mir Bestätigung genug." Die Schwertklinge wurde abrupt gestoppt, als sie auf etwas hartes stieß. Sofort legte der Krieger das Schwert zur Seite und schaufelte mit bloßen Händen den Rest Erde beiseite. Eine mattschwarze Hornplatte kam zum Vorschein. Wenig später hatte Frost das Grab weit genug ausgehoben um es genauer betrachten zu können. Obwohl er durch die langen Jahre des Kriegsdienstes eigentlich schon reichlich abgebrüht war, verwandelte sich Frosts Magen in einen lustig auf und ab hüpfenden Gummiball als sein Gehirn die gesichteten Bilder weiterleitete. Von dem hier bestatteten Krieger war nicht mehr viel übrig. Selbst wenn der natürliche Zerfallsprozeß noch nicht eingesetzt hätte, wäre der Anblick nicht viel unterschiedlicher ausgefallen. Bis auf wenige Ausnahmen waren nur noch die Knochen des Mannes übrig. Und selbst diese waren übelst verbrannt. Doch die Rüstung ließ keine Zweifel bestehen. Das war einst er selbst gewesen. Der Gedanke an sich war paradox. Wie zum Beliar konnte er gleichzeitig hier sitzen und dort als verkohltes Skelett in diesem Grab liegen? Wenn er zu lange darüber nachdachte, lief er Gefahr verrückt zu werden. Zärtlich fuhren seine Finger über das lichtverschluckende Material seiner Rüstung. Trotz der Kälte fühlten sich die Panzerplatten seltsam warm an. Ein wohliges Gefühl lief durch Frosts Körper, er spürte das unbändige Verlangen sich wieder mit seinem alten Panzer zu vereinen. "...du weißt, dass das mein Körper ist?", fragte der Dämon in seinem Kopf. Das Zögern verwirrte den Gildenlosen. Es hörte sich beinahe wehleidig an. "Natürlich. Ich habe dir deine Haut eigenhändig vom Leib gerissen." "Und du bist dir bewusst, was passieren wird, wenn du sie anlegst?" Was sollte das? Versuchte der Dämon ihn davon abzuhalten, die Rüstung anzulegen? Oder war das eine ernstgemeinte Warnung? "Ich weiß dass du nur auf deine Gelegenheit wartest. Und dass du erst durch meinen Tod wiedererstarken konntest. Du hast nur Angst, dass ich dich erneut zurückschlagen könnte." "Du verstehst das nicht. Mein Körper war zu lange von dir getrennt. Eine erneute Verschmelzung könnte dich umbringen. Das wäre für keinen von uns von Vorteil." Schwang da etwa Furcht in der Stimme des Dämons mit? "Das Risiko gehe ich ein", erwiderte Frost unbeirrt und befreite die Rüstung aus ihrem Grab. "Ich mache dir einen Vorschlag. Wir teilen uns deinen Körper. Ich fordere nur in den Kämpfen meinen Tribut. Wenn du dich erinnerst, war es früher nicht anders. Es wäre also wieder alles wie in guten alten Zeiten. Aber dazu musst du meinen Körper liegen lassen." "Leider habe ich mein Gedächtnis verloren." Fast triumphierend hob Frost den Brustpanzer in die Höhe. Staub wirbelte durch die Luft, als er ihn kräftig wegpustete. Mit geschickten Handgriffen machte sich der Waffenmeister daran, die mittlerweile etwas verbeulte, gorthanische Rüstung abzulegen. "Tu das nicht! Du weißt nicht was du anrichtest! Frost hörte nicht mehr hin. Ein leises Klacken erscholl, als die Schnallen des Dämonenpanzers einrasteten. Im selben Moment, in dem sich die letzte Schnalle schloß, wogte eine Welle aus Wärme durch Frosts Körper. Die Rüstung freute sich, endlich aus ihrem Grab befreit worden zu sein und zu ihrem rechtmäßigen Träger zurückzukehren. Und sie forderte mehr. Der selben Prozedur folgten die Arm- und Beinschienen. Kaum berührten die Panzerplatten Frosts Körper, da schmiegten sie sich auch schon geradezu an ihn. Endlich war er wieder vollständig. Vor seinem inneren Auge zogen verloren geglaubte Erinnerungen vorbei. Er wusste wieder sicher, wer er war und woher er kam. Doch mit den Erinnerungen kam die Trauer. Seine Familie.... Verzweifelt klammerte sich Frost an die Bilder seiner Frau und seiner Tochter, wollte sie nie wieder loslassen, die Momente glücklichen Zusammenlebens sollten niemals vergehen. Eine einzelne Träne fand ihren Weg Frosts Wangen herunter, als er seinen Blick hob und auf das bläulich zuckende Gitternetz am Himmel starrte. Würde er jemals wieder in Freiheit unter den Sternen wandern? Seine Familie wiedersehen? Aus eigener Erfahrung und den Erzählungen der anderen Koloniebewohner wusste er, dass die Barriere undurchdringlich für alles Lebende war. Ebenso schien es keinen Weg zu geben, sie auf die selbe Weise zu vernichten, wie sie auch geschaffen worden war. Was hatte sein Leben noch für einen Sinn? Er war eine gescheiterte Existenz. Ein Krieger ohne Lehnsherrn. Ein Mann ohne Familie. Seine einzigen, ständigen Weggefährten waren der Eisbrecher und der Dämon in ihm selbst. Mit einem Male spürte Frost das dringende Verlangen, sich die Klippe herunterzustürzen. Doch er war schon einmal gestorben. Nein, nicht nur einmal. Er war durch Beliars Reich gegangen, hatte den tödlichsten Gefahren furchtlos ins Auge gesehen und abermals ins Leben zurückgekehrt. All das sollte nun umsonst gewesen sein? Eine weitere Chance gab es für ihn bestimmt nicht. Scharrend glitt das Banditenschwert zurück in seine Scheide. Er konnte es nicht tun. Allein schon weil er Jana noch etwas schuldete. Jana.... Etwas stimmte nicht. Ein Schatten in seiner Vergangenheit. Er hing so tief über ihm, dass er es nicht mehr schaffte, ihn anzuheben. Das war keine Erinnerung die er verloren, sondern vielmehr verdrängt hatte. Doch Frost würde sie aufdecken. Sobald er seine Schuld beglichen hatte. Abermals ließ sich der gildenlose Krieger in die Hocke sinken. Unter seiner Hand löste sich schwarzer, durch das tödliche Feuer brüchig gewordener Stoff auf und bröckelte zu Boden. Die kümmerlichen Überreste seines geliebten Mantels. Irgendwann musste er sich einen Neuen schneidern lassen. Allein schon um das dämonische Aussehen seiner Rüstung zu verdecken. Etwas ledernes schimmerte durch die Asche des Mantels hindurch. Neugierig griff Frost zu. Der Krieger schwelgte in Nostalgie, als er den Gegenstand betrachtete. Es war das Set mit seiner Kletterausrüstung. Das Leder war zwar an einigen Stellen recht verkohlt, aber es hielt noch zusammen. Vielleicht lag ja noch mehr unter der Asche verborgen. Und tatsächlich, ein kristallenes Prisma kam zum Vorschein. Frost hatte sich schon öfters gefragt, was er mit diesem Ding anfangen sollte. Ebenso mit diesem opalblauen Edelstein, den er vor langer Zeit einmal in einer Orkhöhle gefunden hatte. Manmouse hatte ihm einmal geraten, den Stein einem Weisen zu zeigen, der irgendwo in der Barriere leben sollte. Daraus würde nun wohl nichts mehr werden. General Manmouse.... In der Schlacht um Gorthar hatte er das letzte Mal sein strategisches Können unter Beweis gestellt. Möge er in Frieden ruhen. Wieviele Freunde hatte Frost nun schon in der Barriere sterben sehen? Zuerst war Orphelia von wilden Bestien dahingerafft worden. Was war aus seinen alten Kampfgefährten geworden? Was geschah mit Ahram, dem Dämonenmensch? Gnat, einem seiner treuesten Kampfgefährten und gleichzeitigem Statthalter von Drakia? Seiner Liebe Kiina, die Amazone welche er zusammen mit Frost damals vor der mörderischen Torengh gerettet hatte? Bullit, der Gardeführer des Alten Lagers hatte er nicht sonderlich gut gekannt, aber der Kampf gegen den Dämonenlord und die Herrin hatte sie zumindest für kurze Zeit zusammengeschweißt. Nek, der Druide der ihm immer wieder über den Weg gelaufen war und ihm geholfen hatte, über seine Vergangenheit hinwegzusehen und seine wahre Identität nicht mehr weiter zu verschleiern? Was war aus ihnen geworden? Wurden auch sie von der Barriere dahingerafft? Traurig schüttelte Frost den Kopf. Schon seit Ewigkeiten hatte er nichts mehr von ihnen gehört. Hoffentlich waren sie wohl auf. Die Kolonie hatte schon zu viele Opfer gefordert. Gewaltsam riss sich Frost von dem Anblick der neuen Dämmerung los und wandte sich seinen wartenden Gefährten zu. Doch dann verharrte er mitten im Schritt. Noch einmal drehte er sich zu dem offenen Grab um. Vorsichtig nehm er Toras' Kristallfluch und legte ihn in das Grab. Sorgfältig schaufelte er die Erde auf das stolze Schwert. Das war er dem General schuldig. Nach einem stillen Salut kehrte der Waffenmeister endgültig zu Shadak und den Anderen zurück. |
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22.11.2002, 16:45 | #290 | |||||||||||
RonY Beiträge: 1.340 |
Gelangweilt an einen Baum gelehnt beobachtete RonY was Frost da so trieb , es sah so aus als ob er Selbstgespräche führen würde Tsss dann wandte RonY sich ab denn einem Erwachsenen beim buddeln zuzuschauen war nich wirklich interresant und Informativ , da überlegte er sich doch lieber , wie er seinem Lehrer den kleinen Streich von vorhin heimzahlen könne , aber ohne das er selber in verdacht geraten würde Etwas Harz in die Schuhe , oder das Sumpfkraut entwenden oder nur die Feuersteine , wenn der sowas hat , den hier giebt es keine Fackeln an denen er sie sich sonst anstecken könnte , also Hmmmm das is ne Idee Hehe der wird sich Schwarz Ärgern ,wenn ich ihm dann was vorqualme RonY schaute sich nach seinem Lehrer um , der Demonstrativ immer noch mit der Münze spielte einen Traumruf rauchte und dabei ein seliges Lächeln aufgesetzt hatte . Nun wandte RonY seine Aufmerksamkeit wieder Frost zu , während er sich den Kleinen Racheplan gegen Scatty in seinem geistigen Notizblock dick mit schwarzer Kohle unter wichtig Eintrug . Irgendwie sah der Frost , nun in einer anderen Rüstung , die zu ihm zupassen schien , noch viel unheimlicher gefährlicher und unberechenbarer aus als vorher . Die Bleiche Gesichtsfarbe stach sich mit der Farbe der Rüstung , was jeden eventuell vorhandenen Imageberater in den Wahnsinn getrieben hätte , aber die Unheimliche Finstere Art wurde dadurch enorm verstärkt und das schien der Zweck der Übung zusein . Irgendwie erschien Frost , als er wieder bei den anderen Ankam , fast so wie Neugebohren . RonY wartete gespannt wie es nun weitergehen würde und schaute neugierig von einem zum anderen , irgendwie hatte er im moment absolut keine Ahnung was noch zu tun war , bis auf irgendwas mit nem blöden Banditen hatte sein im Alkohol eingelegtes Gehirn nichts mitgekriegt . |
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22.11.2002, 16:52 | #291 | |||||||||||
Bran Beiträge: 1.194 |
Drago und die anderen Gefährten hatten dem Gildenlosen still zugesehen. Kurz war das klappern einer Rüstung durch den Wind zu ihnen hingetragen worden, aber sie wussten, dass sie dem General nicht helfen konnten. So warteten sie. Der Nebel war dichter geworden, sie hätte Frost sowieso nicht ausmachen können. Nun stand er wieder vor ihnen. Aber etwas hatte sich an ihm verändert. Drago fiel es als erstem auf: Der General hatte eine neue Rüstung angezogen. Dies war dieses Klappern gewesen. Es war eine schwere Rüstung, sie war schwarz-glänzend. Drago bewunderte die Rüstung. Sie war schön, allerdings nichts für ihn. Es muss eine Rüstung eines mächtigen Mannes gewesen sein. Warum gewesen???, fragte sich Drago. Die Antwort stellte sich in seinem Hirn sogleich darauf. Sie war staubig. Das hieß, sie war schon einmal mit Feuer in kontakt gekommen, und länger unter Erde und Staub gelegen. Drago fühlte innerlich, dass es die Rüstung des verstorbenen war, der in dem Grabhügel gelegen hatte, den der Wirt ihnen beschrieben hatte. Frost hatte diesen Grabhügel aufgesucht und die Rüstung aus ihm entfehrnt. Frost schaute die Gefährten, die gewartet hatten, der reihe nach an. Wieder war es Drago, der zu erst verstand. "Lass mich raten: Du hast nichts wichtiges in dem Grabhügel gefunden???" Der General schaute den Novizen aus einem etwas komischen Blickwinkel an. Er atmete aus und begann zu berichten. "Ich fand mich selbst, dass heißt, meine Überreste in dem Grabhügel. Es war nurnoch diese Rüstung von meinem alten Leben übrig. Es bringt mir eine Stange weiterer Rätsel, uns gegen die Banditenbande bringt es allerdings nicht weiter. Schade, ich hatte mir mehr erhofft." Drago verstand, was der General zu sagen vermog. Es hatte sich um einen Besuch gehandelt, der Frost ein neues Rätsel in seinem Leben aufgegeben hatte, allerdings nicht zur Bekämpfung der Banditen einsetzbar war. Drago laß an den Gesichtszügen seiner Gefährten ab, dass sie ebenfalls verstandenn hatten. "Ich schlage vor, wir schauen uns die zuletzt überfallenen Bauernhöfe an. Vielleicht finden wir irgendein System, wie sie dieser Sarcos auswählt. Wenn es ein System gibt, können wir ihn vielleicht in einem der Bauernhöfe überraschen. Fünf Personen sind vielleicht etwas durchschlagkräftiger als ein Kommando von mehreren Soldaten." Drago schaute in die Runde und wartete auf eine Reaktion seiner Gefährten. Er selbst fand diese Idee genial, auch wenn sie ihm erst vollständig im Reden gekommen war. Drago zündete sich mithilfe von zwei Feuersteinen einen Krautstengel an und begann genüsslich den Stengel zu rauchen. Es war ein lieblicher duft, der von dem Kraut ausging. Er öffnete die Nase von Drago und ließ Salzige Meerluft in sie hereindringen. Drago nahm einen weiteren Zug von dem Stengel und schaute von einem seiner Gefährten zum anderen. Sie antworteten eine ganze Zeit nicht. Es kam Drago wie eine ewigkeit vor. Dann war es umso erschreckender für ihn, als endlich einer der Gefährten antwortete. |
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22.11.2002, 18:15 | #292 | |||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Beiläufig klopfte Frost die letzten Staub- und Aschereste von der Rüstung. Er glaubte spüren zu können, wie das düstere Material regelrecht aufatmete. In seiner typischen, ruhigen Art ließ er seinen Blick über die Gesichter der Gefährten schweifen. "Gorthar ist groß", meinte er schließlich und sah Drago dabei direkt an. Berechnend musterten die dunklen, eisblauen Augen den Novizen. Von der Nervosität die den Waffenmeister die letzten Tage über geplagt hatte, war nichts mehr zu sehen. Es schien als hätte sie niemals existiert. Inzwischen war sie Vergangenheit. Ohne seinen Blick abzuwenden, fuhr Frost fort. "Bis wir alle betroffenen Bauernhöfe nach einer Spur abgesucht haben, hat Sarcos schon längst wieder die Stellung gewechselt. Der Mann ist gerissen. Und ich bin mir sicher, dass er sofort gewarnt werden würde, wenn wir uns groß nach ihm umhören. Ihr habt ja den Wirt gehört, wenn er Gefahr wittert wechselt er sofort die Position und widmet sich einem anderen Gehöft." Frost unterbrach sich, als er einem Gedanken nachging. "Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass seine Bande ohne einen festen Schlupfwinkel auskommen kann. Irgendwo hat er ein Versteck. Mit Sicherheit verfügt er über einen Platz, an den er sich zurückzieht wenn es allzu brenzlig wird, wo er seine gesammelte Beute unterbringt. Die Frage ist nur wo. Aber wenn wir diesen Ort finden sollten, ist er uns ausgeliefert. Momentan liegt sein größter Vorteil darin, dass er sich das Terrain aussuchen kann, auf dem er kämpft. Nehmen wir ihm diese Initiative, vernichten wir gleichzeitig seine Existenzgrundlage. Sobald er nicht mehr davonlaufen kann, ist er wehrlos." Ruckhaft drehte sich Frost um und sah zur Klippe zurück. Hier hatte alles geendet. Und hier begann alles von Neuem. Doch wo sollten sie anfangen zu suchen? Nach ein paar Sekunden des Schweigens wandte sich Frost wieder seinen Gefährten zu. "Sicher ist, dass die Antwort irgendwo dort draußen in Gorthar liegt. Was wir brauchen, ist ein Ansatzpunkt. Dieser Bastard mag noch so gerissen sein, irgendwann macht jeder einen Fehler. Wenn wir diesen finden, haben wir ihn in der Falle. Doch von alleine wird er uns sicher nicht zufliegen. Drum lasst uns aufbrechen, diesen Hund zu jagen! Sarcos hat sicherlich Spitzel im halben Land, die ihn frühzeitig warnen falls sich jemand nach ihm erkundigt. Vielleicht gehört auch der Wirt aus der Taverne dazu. Mit Sicherheit weiß er bereits, dass wir hinter ihm her sind. Wir müssen jemanden suchen, dem wir vertrauen können." Mit diesen Worten schritt Frost in die Dunkelheit hinein. Die Jagd hatte begonnen. |
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23.11.2002, 17:51 | #293 | |||||||||||
Scatty Beiträge: 1.335 |
Der Templer hatte grosse Mühe, aus der hämischen Position, in der er nun sicherlich zwei drei Tage münzschnippend und rauchend verweilt hatte, von dem einen Augenblick auf den anderen auf das "Frost-folgen" Progamm umzuschalten. Deswegen, war er auch der letzte, der zum Waffenmeister aufschloss. Während er sich seinen zweiten Traumruf an einer Fackel ansteckte, die wieder mal zufällig in der Hand eines seiner Gefährten Platz gefunden hatte, beobachtete er seinen Schüler. Sehr gut, er konnte förmlich riechen, wie er sich einen Racheplan in seinem geistigen Notizblock zusammenkritzelte, schlechte Ideen in seinen geistigen Mülleimer warf, und gute behielt. Das war sicherlich auch eine gute Übung für Rony, etwas strategischer an solche Dinge heranzugehen. Doch eigentlich wollte er ja Frost etwas mitteilen. "Wisst ihr, Frost... ich hätte da jemandem, dem wir vertrauen könnten. Sie hat uns während unseres Gletscherabenteuers gut versorgt und beraten, hat uns Heimstatt und Verpflegung gewährt, ohne selbst etwas zu verlangen. Ich denke sie könnte uns weiterhelfen, sie wohnt in der Nähe des Flusses, der aus dem Gletscher entspringt." Bei dem Gedanken an den Gletscher wurde ihm schon wieder ganz kalt. Beim Schläfer, warum musste er nur immer solche Vorschläge machen. |
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23.11.2002, 18:08 | #294 | |||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Frosts Blick traf sich mit Scattys. Sein ehemaliger Schüler war also schon einmal im Gletscher gewesen. War er vielleicht einer der Verrückten, von denen der Wirt erzählt hatte? "Am Gletscher also.... Das ist ein ganz schönes Stück zum Laufen. Aber daran soll es nicht scheitern. Ihr seid euch sicher, dass wir der Frau vertrauen können?" Der Gesichtsausdruck des Templers sagte alles. Manchmal brauchte man keine Worte zur Verständigung. "Nun gut. Ihr wisst, dass ich euch vertraue. Ich denke ihr kennt den Weg? Dann führt uns zu besagter Person. Je weniger Zeit wir verlieren, desto besser." Und desto früher kann ich diesen Sarcos zerquetschen...., fügte Frost in Gedanken hinzu. Wenn der Templer Recht behielt, könnte sich diese Frau als wertvolle Informationsquelle herausstellen. |
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23.11.2002, 19:07 | #295 | |||||||||||
Scatty Beiträge: 1.335 |
Ein Nicken bestätigte den Prozess, der in Scatty´s Gehirn stattgefunden hatte. Oder besser den, den er sich vorgestellt hatte, nämlich die Frage, ob er jetzt gerne einen Schattenläuferbraten mit Endiviensalat und eingelegten Moleratnasen haben wollte? Wie dem auch sei, Frost schien ihm zu bedeuten, dass er ihm folgen würde. Nur wohin? Achja, die alte Frau, richtig. Nun, hoffentlich konnte er sich noch an den Weg erinnern, schliesslich war es schon etwas her, seit er die bezaubernde Blutfeuer nach Gorthar begleitet hatte, um die Geheimnisse des Gletschers zu erforschen. Der Templer schlang sich den Mantel enger um seinen Körper, zeigte in die Richtung, in der es am kältesten war, und machte sich dann festen Schrittes auf, in Richtung alte Frau. Da fiel ihm auf, dass sie nichtmal ihren Namen genannt hatte...vielleicht hiess sie auch einfach nur "Eine alte Frau"? Wer wusste schon, was sich der Use..ähm, der Schläfer bei der Erschaffung dieses verhutzelten Weibs gedacht hatte? Scatty wurde durch die Frage Frosts unterbrochen, was es eigentlich mit diesen Verrückten und dem Gletscher auf sich gehabt hatte. Und da der Weg noch weit war, begann Scatty von seinem Abenteuer auf dem Eisriesen zu erzählen. |
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24.11.2002, 14:24 | #296 | |||||||||||
Shadow-of-Death Beiträge: 1.119 |
Nun hatte sich die merkwürdige Gruppe also auf den Weg gemacht zu einer alten Frau zu gehen und dort nach dem Verbleib einer Räuberbande zu fragen die die ganze Gegend terrorisierte... Ging es den eigentlich noch gut? Wie konnten die im Ernst erwarten das diese alte Frau (wer immer das auch war) wusste wo sich diese Räuberbande aufhielt? Die hätte doch bestimmt schon längst die Polizei angerufen und die hätten das SEK hingeschickt um sie auszuräuchern. Aber wenn sie den Unterschlupf wirklich fanden konnte er die Tangos ja mit seinem Raketenwerfer ausschalten. Ein Treffer und die wären bei Gott und seinen Engeln. Ein leicht verwirrter Blick Shadaks blieb auf seiner Zigarre hängen. Irgendwie schien sie doch um leicht zu stark zu sein, wenn er solche bescheuerten Gedanken bekam. Was sollte denn bitte eine Polizei, ein SEK und eine Bazooka sein? Das waren doch nur kranke Fantasien seines Geistes. Genauso wie die Vorstellung das sein Hamster sprechen konnte und das da gerade ein Schattenläufer auf sie zu stürmte der ganz und gar nicht freundlich aussah. Ach ne. Sein Hamster, den er zwischendurch übrigens Bo genannt hatte, konnte ja wirklich sprechen und der Schattenläufer verschwand auch nicht. Vielleicht war er doch echt. Könnte ja immerhin ne Erklärung für die Schreie seiner Kameraden sein... Plötzlich verschwand der rauchige Vorhang vor Shadaks Verstand und wurde ersetzt durch seinen absoluten, übermäßig genialen und unersetzbaren Realitätssinn der ihn nun befähigte zur Seite zu springen, dabei seinen Schüler mit umzureißen und unter sich zu begraben. Leider stoppte das Tier schneller als ihm lieb war und wandte sich wieder dem riesigen Templer zu der als größtes Opfer wahrscheinlich gerade gut kam um als Mittagessen für den Schattenläufer herzuhalten. Diese Templersuppe würde er ihm aber gründlich versalzen. Wozu hatte er extra seinen Gewürzbeutel mitgenommen. Mühsam und wohl eine Spur zu langsam um den leicht gestauchte Drago nicht zu verletzen rappelte sich der Einhandlehrmeister wieder hoch und zog seinen neuen Zweihänder dem er wohl mal einen Namen geben sollte. Nach der Einweihung würde das wohl gleich kommen. Mit diesen halbwegs normalen Gedanken stürmte Shadow vorwärts. auf den ebenfalls vorstürmenden Schattenläufe zu. Seine Kameraden hinter sich hatte er vergessen. Sein einzigstes Ziel stellte der Brocken vor ihm dar der sich mit hoher Geschwindigkeit näherte. Immer näher kamen die beiden sich und der Schattenläufer schien entschlossen den Riesen niederzutrampeln. Doch im letztmöglichen Moment wirbelte Shadow nach links und ließ sein Schwert an seinem Körper entlang gleiten, so das es wie ein Speer in den Hals des Monsters drang und die Kehle mit Wucht aufriss da Shadow sein Schwert nicht losließ und so der Hals in einem großen Blutschwall geöffnet wurde. Schlagartig wurde die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn unterbrochen und der Schattenläufer strauchelte. Sein Beine knickten ein und der Schwung seines Laufes ließen ihn eine Weile rutschen bis er schließlich zuckend liegen blieb. Doch auch diese letzten Bewegungen waren nur noch ein Schein eines Lebens und erstarben rasch. Der riesige Fleischberg war tot und die Gruppe hatte wieder ordentlich Proviant. Schwein gehabt. Shadow mochte es partout nicht wenn er nichts zu Essen hatte. Doch im Moment kümmerte ihn der Proviant gar nicht. Er hatte nur noch Augen für sein Schwert und suchte nach einem Namen. Die Klinge war vollkommen schwarz und er hatte gerade einen Schattenläufer damit getötet. Das erste Blut hatte den schwarzen Stahl befleckt und so brauchte er einen Namen. Es war seine Klinge. Die Klinge aus seinen Träumen. Und er selbst war der Todesschatten. Da gab es nur einen Namen für dieses Meisterstück uralter Handwerkskunst. ”Mein Schwert Schattentöter. Nun hast du einen Namen und wir sind verbunden. Wir werden nie getrennt werden. Das verspreche ich dir. Genau wie wir Bo” Ein leises Quietschen des Fellknäuels in seiner Tasche bestätigte seinen Ausspruch und der kleine Goldhamster streckte den Kopf rau um seine Anwesenheit zu untermauern. Mit schwingendem Schritt ging Shadow zurück zu seinen Kameraden die nun um den Schattenläufer drum rum standen und beratschlagten was sie am besten mit ihm machten. Das beste wäre wohl sie würden einfach sein Fleisch nehmen und den Rest hier lassen da keiner von ihnen Jäger war und das Tier ordentlich ausweiden konnte. Schade eigentlich um das schöne Fell. Das hätte Shadow gut gebrauchen können. Doch nun wandet sich der Lehrmeister an seinen Schüler und fragte: ”Und Drago? Gut aufgepasst? Das war ein gutes Beispiel für die Taktik deinen Gegnern ins Leere laufen zu lassen. Du musst nicht immer abblocken. Viel effektiver ist es wenn du ausweichst da du dann deine Klinge freihast und schneller selbst angreifen kannst. Außerdem kannst du den Schwung deines Gegners ausnutzen. Begriffen? Also gut. Der nächste Schattenläufer gehört dann dir.” Den letzten Satz sprach er mit einem leichten, fast unmerklichen Lächeln was den eigentlich nicht vorhandenen Witz der Aussage unterstreichen sollte. Shadow würde einem Novizen doch keinen Schattenläufer auf den Hals hetzen. Oder doch? Wer wusste das schon... |
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24.11.2002, 14:55 | #297 | |||||||||||
Bran Beiträge: 1.194 |
Drago konnte nurnoch staunen. Dieser Kraftprotz neben ihm hatte soeben einen Schattenläufer getötet. Ein Schattenläufer war ein schweres, starkes Tier. Und der Templer hatte es mit einem einzigen Stoß getötet. Dies faszinierte Drago. Somit kam Drago die erkenntniss, dass der Templer den letzten Satz vielleicht ernster gemeint hatte, als es anzunehmen war. Die Gefährten fingen an, dem Schattenläufer das Fleisch herauszuschneiden. Drago steckte sich zwei Fleischkeulen in den Gürtel. Die anderen Gefährten versorgten sich ebenfalls mit Fleisch, am Ende waren nurnoch vereinzelt Fleischreste von dem Schattenläufer vorzufinden, die man wilden Wölfen überließ. Frost führte die Truppe an. Sie gelangten weiter ins Landesinnere. Man hielt an einem kleinen Rinsaal an, dass sich auch Bach nannte und trank etwas. Frisch gestärkt wanderten die Gefährten ins Landesinnere. Drago sah einige Bäume, deren Blätter sich bereits verfärbt hatten und im Begriff waren, bei dem nächsten stärkeren Wind dem Wind zu folgen und irgendwo ein Paar Meter weiter der Schwerkraft zu Grunde zu gehen. Das Laub unter ihren Füßen raschelte, als sie über es hinwegliefen. Neben ihnen erstreckten sich graue Felsen. Das Gestein wurde glitschischer und schärfer, wenn man nicht aufpasste trat man auf eine Spitze eines Steins und fügte sich einen kleinen Schnitt an der scharfen Kante des Steins zu. Zwar hatten alle Gefährten Stiefel an, aber das Gestein war hartnäckig, sodass der Stiefel nicht riss, allerdings trotzdem Abdrücke im Fußfleisch hinterließ. Drago tippte darauf, dass das Gestein von einem Vulkan stammte, einem Feuerberg, wie er in Büchern in der Bibilothek des Feuermagiertempels des Alten Lagers gelesen hatte. |
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24.11.2002, 17:39 | #298 | |||||||||||
Scatty Beiträge: 1.335 |
Die Reise der ungleichen Gruppe führte sie von den verspielten Wiesen den gorthanischen Südlandes nun immer weiter hinein in die kalte Ecke dieses putzigen kleinen Landes. Und je kälter es wurde, desto näher waren sie dem Gletscher. Das wurde Scatty, der wieder einmal die Führung übernommen hatte, nur zu klar, als er gegen seinen eigenen Atem lief, den er noch Sekunden zuvorausgeatmet hatte. Der Eisblock knallte gegen seinen Schädel, erzeugte ein dumpfes Grollen im Inneren der fragilen Konstruktion, nur um danach völlig bedröppelt davonzufliegen. Der Templer flog auch, nur nicht davon, sondern zu Boden. Die Wucht, mit der ihn sein eigener Atem getroffen hatte, konnte nur noch dadurch übertroffen werden, wenn er wieder mal ein Knoblauchsteak mit Knoblauchbutter, Radi (für die Nicht-Südländer Meerrettich) und Zwiebelwein aus einem kleinen Dörflein names Transcontinentalia zu sich genommen hatte und sich selbst anhauchte. Obwohl das mit dem selbst anhauchen, auch nicht immer so eine einfache Angelegenheit war, aber egal. Inzwischen hatte sich Scatty wieder erhoben, die zahlreichen Viecher, die sich in ihn reingeknabbert hatten, abgeschüttelt, und führte die Gruppe schon wieder weiter, die, die Füsse im Takt eines nur in Scatty´s Kopf ablaufenden Indischen Gesanges auf den Boden klopfend, gewartet hatten. Nach einigen Stunden, in denen sich die Abenteurer mit dem immer kälter werdenden Klima auseinandersetzen mussten und sich enger in ihre warmen Klamotten gekuschelt hatten, waren sie endlich am Ziel angekommen. Die baufällige Hütte, die damals mehr als fünf Leute zu fassen vermochte, strahlte in dieser Kälte und Kargheit fast wie ein strahlender Palast. Scatty bedeutete den anderen zu warten, da er ja keine Ahnung hatte, ob die alte Vettel ihn wiedererkennen würde. Umsichtig, wie Schleichlehrmeister nunmal sind, überbrückte er die wenigen Meter zur Hüttentür, bis ihn etwas hartes, aber dennoch weiches, gegen das seine Füsse geprallt waren, straucheln liess und wieder einmal der Länge nach den Boden küssen liess. Als er sich wieder etwas aufrichtete, erkannte er, über was er gestolpert war: Auf den ersten Blick ein zeterndes Bündel aus Haaren, Stoff und fauligem Atem, war das Wesen auf den zweiten Blick als die alte Frau zu erkennen, die über Gott und die Welt wetterte. Der Barbier winkte die Gefährten heran. |
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24.11.2002, 17:57 | #299 | |||||||||||
Bran Beiträge: 1.194 |
Drago schreckte auf, als der Templer auf den Boden fiel. Er zog sein Schwert aus der Scheide und ging zu Scatty. Unter ihm lag eine alte Frau begraben. Drago steckte sein Schwert wieder in die Scheide, als er sah, dass die Frau nicht bewaffnet war und half Scatty hoch. Dann bückte er sich zu der Frau und half ihr auf die Beine. Sie fing an zu reden. "Ich war gerade dabei eine Pflanze einzupflanzen, als irgendetwas auf mich gefallen ist..." Die Frau hatte eine alte, aber sanfte Stimme. Drago bewunderte sie für ihre Gelassenheit. Dann sprach er zu ihr. "Entschuldige, altes Mütterchen. Wir waren auf der Suche nach euch, wenn mich nicht alles täuscht." Über den Wangen der Alten Frau breitete sich ein Lächeln aus. "Ihr müsst wissen, es ist lange her, dass mich hier jemand besucht hat. Keiner will noch etwas mit mir zu tun haben. Aber das ist mir auch recht. Ich lebe hier gut." Drago wollte ihr erst wiedersprechen, als er die Lederfetzen an ihrer Haut sah, wand sich dann aber noch. "Das kann ich mir vorstellen. Wir haben euch aufgesucht, weil wir der Banditenbande, die ihre Streiche mit den Bauern hier treibt, den garaus machen wollen. Wir sind nicht nur zu zweit, es sind noch mehere da. Moment, ich hole sie." Drago wollte sich gerade umdrehen und fortgehen, als die anderen Gefährten schon neben ihnen standen. "Wir dachten, euch sei vielleicht etwas passiert, da sind wir auch gekommen." sprach Rony, der Schatten. "Wie ihr seht, ist uns nichts passiert. Wir haben unsre Suche beendet und haben die Frau gefunden, die wir gesucht haben." Drago wand sich wieder zu der Frau. "Nun, könnt ihr uns etwas über die Banditenbande eines gewissen Sarcos erzählen?" sagte der Novize zu der Frau. "Wir sind auch bereit, etwas für eure auskünfte zu geben." Drago war sich zwar nicht klar, was eine alte Frau schon von ihnen haben wollte, aber Erz konnte kein Mensch genug haben. |
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24.11.2002, 18:17 | #300 | |||||||||||
eine_alte_frau Beiträge: 127 |
Sarcos? Sarcos, Sarcos, Sarcos....war das etwas zu essen? Die alte Frau wusste nicht so recht, was dieser komisch gekleidete Mann von ihr wollte, und sie war auch nur dazu bereit, mit den Leuten zu reden, weil sie den einen Glatzenheinz wiedererkannt hatte. Der Bursche war bei dieser entzückenden jungen Dame dabeigewesen, die den Gletscher erklommen hatten. Nachdem sich die alte Dame den restlichen Schmutz abgeklopft hatte, sprach sie langsam und erhaben, wie es sich für alte Vetteln gehört. "Nein, von einem Sarcos habe ich noch nie etwas gehört. Wisst ihr, hier draussen lebt man so abgeschnitten von der restlichen Gesellschaft. Deswegen habe ich mich ja auch hierher verzogen. Aber vielleicht könntet ihr mir trotzdem helfen? Ihr seid so junge, kräftige, schöne Menschen, und ich bin alt und schwach. Der Brunnen, den ich mit meinen eigenen Händen angelegt habe, macht mir inzwischen Angst. Jede Nacht höre ich merkwürdige Kratz- und Schaufelgeräusche heraus. Ich habe nicht mehr die Kraft, zu ergründen, was da vor sich geht, aber vielleicht könntet ihr euch der Bitte einer alten Dame annehmen..." Sie setzte ihren hundemässigsten Hundeblick auf und ihr Inneres bemerkte freudig, wie die Herzen der Männer unter ihren flehenden Blicken erweichten, und führte sie zu dem alten Steinbrunnen, der schon am Bröckeln war und kauerte sich nun gar noch erbärmlicher auf ihr Gehstöckchen, um möglichst zerbrechlich zu wirken. |
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