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Das Kastell des ZuX # 17
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30.03.2003, 20:53 #351
Arctus
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Gardiff stieß mit seinem stummen Begleiter auf das Tor. Ein skurril Anblick erbot sich ihnen. Ein Tor, vollkommen zugeschnitzt mit mysteriösen Symbolen, an der Seite mehrere eiserne Schnallen, zum Halt des Tores, stand vor ihnen. Das wohl am abschreckendste waren aber die beiden Skelette, die an die Tür gekreuzigt waren. Die Schädel herab gesenkt, richteten sie ihre endlosen Blicke auf die beiden Wanderer. Arctus war es, der sich als erster interessiert dem Tor näherte. Irgendetwas faszinierte ihn an diesem Anblick. Doch die Schädel schienen sich zu drehen. Sie beobachteten jedem Schritt, den er vollführte. Als er nur noch zwei Schritte vor dem Tor war, bewegten sie ihre Arme, als ob sie das Tor öffnen wollten und obwohl gar keine Kraft von ihnen ausging, öffnete sich das Tor. Ein leichter Windstoß erfasste die Neuankömmlinge, die sich nun in die Eingangshalle des Zirkels begab, wo sie eine dämonenhaft aussehende Statue mit ihren steinernen Blicken empfing, in ihrer Hand eine Schüssel haltend. Was nun? Die Beiden standen Ratlos auf dem schachbrettkarierten Boden...
30.03.2003, 21:33 #352
Waldläufer
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Groß und dunkel wölbte sich die Halle über den Köpfen der beiden Wanderer. Gardiff erinnerte sich an seien letzten Besuch damals im Kastell und so ließ der Gildenlose zwanzig Goldstücke, zehn für Arctus und zehn für sich selber. Dann stand ihnen nichts mehr im Weg das innere des Kastells weiter zu betreten. Doch Gardiff fasste Arctus bei der Schulter, „Hör mir gut zu mein Freund wenn wir weiter gehen wirst du Wesen treffen die dir nicht geheuer sein werden.“ die Augen des Jungen weiteten sich, ob aus Neugier oder Angst konnte Gardiff nicht beurteilen. „Diese Dämonen scheren sich eigentlich nicht um Menschen und reagieren eigentlich nur wenn man sie anspricht, doch wenn dich einer mal anspricht wird er nicht mit dem Mund zu dir sprechen sondern du wirst eine Stimme in deinem Kopf hören.“ kurz brach der Jäger ab und dachte an das unangenehmen Gespräch mit dem Dämon. „Es kann sein das es das es dich schmerzt wenn du mit einem von ihnen redest doch dieser Schmerz ist nicht dauerhaft. Also erschrick nicht und fass nichts an wer weiß was die Schwarzmagier alles hier haben. Eigentlich sind sie nette Leute , zumindest die, die ich bis jetzt kenn gelernt habe.“ langsam und ehrfurchtsvoll ging Gardiff weiter. Die Schritte hallten auf dem Boden wie die Ungewissheit was sie erwartete in Gardiffs Kopf.
30.03.2003, 22:32 #353
Arctus
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Leise trat Arctus auf den Steinernen Boden auf, sich Schritt für Schritt vorwärts pirschend. Was wohl hinter der nächsten Ecke ist? Jetzt, da sie ihren Tribut gezahlt hatten, war ihnen der Zugang zum Kastell gewährt. Wieso nur ist hier alles so dunkel?

Plötzlich vernahm Arctus ein flatterndes Geräusch. Näher, immer näher kam es. Bis plötzlich ein Dämon, vor ihm flatterte. Tief drang die schmerzende Stimme in sein Hirn. „Der Zutritt zu diesen Gemäuern ist dir Verboten! Ich sehe, dass du müde und erschöpft bist, sage deinem Begleiter, dass er mir Folgen soll“ Arctus wandte sich ab und erzählte Gardiff davon. Kurz danach tappten die beiden dem Dämonen hinterher, der sie zu den Schlafgemächern brachte. Nur seine kurze Hand zeigte ihnen noch den restlichen Weg zu ihrem Zimmer. Dort ließ er sie in Ruhe und verschwand im nichts.

„Das sprechen tat gar nicht so weh!“, sprach Arctus zu Gardiff, der es sich schon in seinem Bettchen gemütlich machte. Auch Arctus legte sich in sein und beide schliefen daraufhin ein.
31.03.2003, 21:50 #354
Arctus
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Arctus wachte auf. Die blauen Augen suchten in den dunklen Gemäuern nach Licht, doch vergebens, es war dunkel. Der Junge schwang sich auf die dünnen Beinchen, hörte, dass Gardiffs schweren Atmen, und lief deshalb leise aus dem Zimmer heraus. Dieser Ort faszinierte ihn. Er verspürte keine Angst, nur Faszination. Leise halten seine Schritte durch die schier unendlichen Gemäuer des Kastell.

Als er plötzlich einen Lichtschein sah, der sich aus der Dunkelheit hervorhob und eine Halbkreis ähnelte, tastete er sich voran. Langsam, ein Bein nach dem Anderen, kam er seinem Ziel immer näher, bis er schließlich zu dem Schein, kam, der wie er feststellte, aus einer großen Hölzernen Tür trat. Er durchschritt sie und kam in einem Raum, mit einem langen Tisch, voller Besteck und Tellern, Gläser und Kerzenständer, die den Raum erhellten.

Voller Begeisterung setzte sich der Junge auf den vordersten Stuhl. Er sah sich als Chef sitzend, dachte gerade an seine Lieblingsfrucht, als er wieder dieser Flattern vernahm, das sich näherte. Und plötzlich, wie aus dem nichts, erschien ein Dämon. Kein Wort erschalte, weder vom Jungen, noch vom Dämonen, ja nicht mal ein schmerzhafter Gedankenaustausch. Das einziger was der Dämon bei sich hatte, war ein silbernes Tablett, mit einer geschellten Mandarine oben drauf. Der Junge nahm sie ohne Worte an und aß...
01.04.2003, 00:05 #355
Waldläufer
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Langsam schlug Gardiff die Augen auf, Wärme und Dunkelheit umfingen ihn und machten ihm das Aufstehen schwer. Schon lange hatte der junge Vagabund nicht mehr so gut und fest geschlafen. In der Natur war er immer darauf gefasst sich wehren zu müssen auch wenn er sich in einer Astgabel eines alten, knorrigen Baumriesen seine Schlafstätte suchte. Da draußen war man nie sicher es konnte immer etwas urplötzlich auf einen hinein brechen und dann musste man schnell reagieren. Doch hier, im Kastell, hatte der Jäger noch nichts wirklich gefährliches gesehen. Der Gildenlose musste ich zwar eingestehen das die Dämonen nicht gerade seine Lieblinge waren doch sie schienen harmlos zu sein wenn man sich nicht mit ihnen anlegte. Außerdem hatte Gardiff bis auf den Dämonen welcher Arctus und ihn in diesen Schlafsaal geführt hatte noch keinen anderen Dämon gesehen, leider aber auch noch keinen anderen Menschen.
Mit aller Kraft die sein Wille aufbringen konnte trennte sich Gardiff von der Wärme seiner Schlafstätte, stellte die Füße auf den nackten Marmorboden und schlüpfte dann in seine Stiefel. Ein flüchtige Blick huschte über das Bett welches Arctus gestern bezogen hatte, es war leer. Gardiff seufzte legte sein Lederrüstung an, nahm sein Bündel und sein Schwert und verlies den Schlafsaal. „Hoffentlich macht der Junge keine Dummheiten...“ murmelte als Gardiff als er durch die dunklen Gänge ging. Wer weiß was die Schwarzmagier alles hinter diesen Mauern vor dem Rest von Khorinis verbergen und behüten, doch war sich der Gildenlose auch sicher das die Magier ihre Geheimnisse so gut wahrte dass der Junge sie nicht in die Hände bekam oder durch sie schaden nahm. Seine Felle hatte der Barde im Schlafsaal zurück gelassen, sie sollten dem Jungen sagen das der gildenlose Jäger noch im Kastell war und dass sich Gardiff nicht einfach ohne ihm aus dem Staub gemacht hatte.
Der junge Mann war so in Gedanken an den Knaben vertieft gewesen das er nicht gemerkt hatte wie er gegangen war und so fand er sich jetzt in der Eingangshalle wieder. Ein heller warmer Schein fiel durch einen Durchgang. Gardiff kannte ihn, zumindest kam es ihm so vor. Dieser Durchgang sah auch wie im alten Kastell und schien in den Innenhof zu führen. Etwas neugierig schritt der Barde dem Lichtschein entgegen und trat durch einen Torbogen in den Innenhof des Gemäuers. Eine scheinbar uralte Esche grünte in der Mitte des Hofes. Sanfter, warmer Wind strich über das Gesicht und das Haar des Gildenlosen als Gardiff langsam auf diesen wunderschönen Baum zu schritt. Die Wurzeln des alten Knorrigen griffen wie kräftige Arme fest ins Erdreich, die stark verzweigten Ästen reckten sich in den Himmel und waren reichlich bestückt mit grünem Laubwerk, welches dem Barden in den letzten Monaten doch etwas gefehlt hatte.
Fast berauscht von der Schönheit dieses Ortes, welcher doch in einem wunderlichen Kontrast zu den Dunklen Gängen stand, ließ Gardiff sein Bündel von der Schulter gleiten und lies sich daneben nieder. Den Duft des Baumes einatmend schloss der junge Mensch die Augen, wie sehr er sich doch schon auf die Zeit freute wenn es überall wieder grünte und blühte. Doch nicht allzu lang schwelgte der Jäger in Träumen von dichten grünen Wäldern, ein Zappeln in seinem Brustbeutelchen erweckte sie Aufmerksamkeit des Gildenlosen. „Das Frettchen..“ fiel es dem Barden wie Schuppen von den Augen. Schnell holte er das Tierchen aus dem Säckchen und setzte es sich auf die Schulter. Es würde nicht springen um weg zurennen dafür war es ihm eindeutig zu hoch. Außerdem zog Gardiff sogleich einen Fleischstreifen hervor um ihn nach kurzem Vorkauen dem kleinen Gefährten fetzchenweise ins kleine Mäulchen zuschieben. Ab und zu noch darauf rumkatschend nahm der Kleine die Gaben erfreut an und streckte dem nächsten Fleischfetzchen immer schon sein hungriges kleines Mäulchen entgegen. „Na du willst noch groß und stark werden.“ grinste Gardiff als er das Frettchen so fressen sah. Vorsichtig erhob ich der Barde und lief dem Brunnen entgegen welcher nahe der Esche stand.
Eine Hand kühlen Wassers erfrischte das Gesicht des Gildenlosen eine zweite hielt er dem Frettchen hin welches das wasser mit seine kleinen Zunge weg schlabberte. Gardiffs Blick lief über die Fassade des Innenhofes, über die vom Moos grünen Wände, dem dunklen Stein welcher hier und da noch nicht vom Moos verdeckt worden war und den Fenstern welche fast so dunkel wie der Stein waren. Das Kastell schien fast wie ausgestorben.
Der Barde füllte seinen Wasserschlauch am Brunnen auf und setzte sich dann wieder zu Fuße der alten Esche um mit dem Frettchen zu spielen und seinen Gedanken nach zu hängen.
01.04.2003, 20:16 #356
Waldläufer
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Ein sanfter Wind weckte den Gildenlosen welcher verwundert die Augen aufschlug. Wo war er ? Über ihm erhoben sich die alten behütenden Äste einer wunderbar grünenden Esche, nicht weit von ihm stand ein Brunnen und ringsherum umschlossen war der Baum von Mauern aus schwarzen Stein welcher aber größten teils vom Moos verschlungen war. „Der Innenhof ...“ langsam dämmerte es dem jungen Vagabund, er musste unter der Esche eingeschlafen sein. Sich streckend und den Schlaf aus den Augen reibend rappelte sich Gardiff auf und schlurfte zum Brunnen. Schön kühl und klar war das Wasser, wenn auch die Finsternis welche sich von unten her nach oben streckte beängstigend wirken mochte. Seine Schläfrigkeit zu bekämpfen tauchte Gardiff seinen Kopf ins Wasser und spülte mit dem kühlen Nass die letzten Schlafsandkrümel von deinen Augenliedern. Erfrischt und munter reckte sich der gildenlose Jäger noch mal und sah zum Himmel hinauf. Ein schöner Tag war es, doch scheinbar war dieser Tag noch etwas jünger als der an welchem er unter der Esche ein genickt war. Im unklaren darüber wie lange er da gelegen und gepennt hatte wollte Gardiff sich gerade umdrehen und zu seinem Bündel zurückkehren als etwas ,scheinbar mühsam, auf seinen Stiefel krabbelte. Sofort verharrte der Gildenlose in seiner Bewegung und sah neugierig nach unten. „Vex, mein kleiner Freund ...“ musste Gardiff lächeln als er sich zudem Frettchen hinunter beugte welches mit weitgeöffneten Mäulchen auf seinem Stiefel saß. Der Kleine hatte sich scheinbar gut an seinen großen Freund gewöhnt und sehnte sich nicht nach seiner Familie zurück. Vorsichtig angelte Gardiff das Tierchen von seinem Stiefel und lief dann, Vex liebevoll mit zwei Fingern streichelnd zu seinem Bündel. Die Beiden hatten Hunger zumindest sperrte das Frettchen immer noch sein Futterlückchen auf um verlangte das man ihm was rein schob und auch in dem Bauch des Gildenlosen wurde ein Knurren laut.
Vom Hunger getrieben schulterte Gardiff sein Bündel und ging durch den Torbogen durch welchen er den Innenhof betreten hatte. „Hier sollte es irgend wo einen Speisesaal oder so was geben ...“ murmelte der junge Jäger vor sich hin und öffnete die nächst beste Tür. Eine gefährliche Sache in einem Gemäuer welches von Schwarzmagiern bewohnt wurde. Hinter dieser Tür befand ich kein Speisesaal oder dergleichen eher sah es aus wie eine Küche in der ein flatternder Dämon herum hantierte. Schon wollte sich Gardiff auf dem Absatz wieder um drehen und einfach gehen und weiter suchen als eine Stimme in seinem Kopf ihn zurück hielt. „Ich weis das du Hunger hast, also entscheid dich endlich was du willst und denk nicht immer an was neues!“ gerade wieder schwebten verschiedene Bilder von Apfelstrudel bis Scavangerbraten durch den Kopf des Gildenlosen doch sofort besann er sich auf einen schönen Großen Apfelstrudel und einpaar zarter Moleratfleischstreifen. Augenblicke darauf schwebte auch schon ein Tablett in Richtung Tür und landete in den Händen des Gildenlosen. Erstaunt und ein „Danke“ murmelnd drehte sich der Gildenlose um und verließ die Küche. Flotten Schrittes ging es zurück in den Innenhof wo sich Gardiff an einer Mauer nieder ließ, das Moleratfleisch in winzige Stückchen schnitt und sie dem Frettchen ins Mäulchen schob. Nebenbei stocherte er selber noch in seinem Apfelstrudel herum und beförderte Stück für Stück dieses leckere Gebäck in seinen Magen. Ein kleines Holzbecherchen welches Gardiff noch aus seiner alten Hütte aus dem Sumpf hatte füllte der Barde mit Wasser aus seinem Wasserschlauch so der kleine Freund alles hatte was erbrauchte.
Einige Gabelstiche und Teigportionen mit Apfel später war der Apfelstrudel Geschichte. Ein Schluck Wasser spülte auch die letzten Krümel die Speiseröhre hinunter und ein leises Flattern kündete davon dass das Tablett wieder in die Küche gebracht wurde.
Da das Frettchen immer noch an den Fleischstückchen knabberte und katschte beschloss Gardiff vorerst das Tier sich zuüberlassen und sich etwas zu bewegen, was ja durch aus gut nach einem Mahl sein soll. Geschickt zog der Schwertmeister also seine Klinge und lies sie Spielerisch durch die Luft schneiden. Langsam wurden die Handgelenke des Barden warm und seine Bewegungen immer geschmeidiger. Ein plötzliches Innehalten und dann lies er wieder gezielte harte Schläge, Striche und Stiche in alle Himmelsrichtungen herab prasseln, der Beginn eines harten aber überlebensnotwendigen Trainings.
01.04.2003, 20:44 #357
Arctus
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Viel gegessen hatte Arctus nicht. Was wahrscheinlich daran lag, dass er sich weniger Gedanken über sein Traumessen machte, als über dieses faszinierende Kastell. Nach dem er seine Mahlzeit verschlungen hatte, hüpfte er vom Stuhl, der viel zu groß für ihn gewesen war und ging aus dem Raum. Kurz bevor er draußen war, drehte er sich noch mal um. „Seltsam, wo ist das dreckige Geschirr hin?“

Abermals ging er einen Gang entlang, doch diesmal erleuchteten, je länger er ging, immer jeweils 2 Fackeln, je eine rechts, eine links, und erhellten so den Gang. Hatte das Kastell ihn gefunden oder war es heute bei guter Laune? Die blauen Augen betrachteten die Deckenbemalung und verschlang dabei die Informationen, die zu sehen waren. Dunkle, bösartige Kreaturen, gefolgt von einem Gottähnlichen Wesen. Wer war das? Er hatte damals in dem Turm der Hexe nie viel über die Religionen der Welt und ihre Sagen erfahren, aber von Zaubern hatte er schon einiges an Ahnung. So hatte er ja schließlich aufmerksam bei jedem Experiment von der Alchimistin zugeschaut. Doch genug von damals, was zählt ist das jetzt.

Denn Arctus näherte sich einem weiteren Raum, er war weit hinten. Vorsichtig ließ er die angelehnte Tür nach vorne knarren und der Anblick, der sich vor ihm ergab, war überwältigend. Regale, voll und voll mit Büchern. Er hatte das Gefühl, der Raum erstreckte sich plötzlich über das gesamte Erdgeschoss. War es nur ein Gefühl? Voller Freude rannte er an eins der Regale und wollte eins der staubigen Bücher hinausziehen, doch es ließ sich nicht greifen. Frustriert sprach der Junge: „aber ich will doch nur ein Buch über Braunbären haben!“ Die helle Stimme schalte durch den Raum und plötzlich hörte er ein dumpfes Geräusch, als ob irgendwas auf den Teppich gefallen wäre. Tatsächlich, zwei Regalreihen weiter war ein Buch, wie von Geisterhand aus dem Regal gefallen. Was war das nur für ein eigenartiger Raum? Arctus hob das Buch auf und blies den Staub vom Buchdeckel, um sich anschließend auf einen Sessel zusetzten. Neben dem Sessel war ein kleiner Tisch mit Kerzen, die ihm genügen Leselicht boten. So klappte er das Buch auf und fing an zu lesen. Der Ort gefiel ihm immer und immer besser...
02.04.2003, 20:10 #358
Arctus
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... Überall auf der Welt haben Menschen auf Begegnungen mit Bären stets mit Unbehagen reagiert. Bei manchen Naturvölkern wird der Bär verehrt, bei anderen zu medizinischen oder rituellen Zwecken getötet. Oft taucht er in Mythen und Volkslegenden auf. Daß der Bär für uns so interessant ist, lieg nicht nur an seinem zotteligen, fast komischen Erscheinungsbild, sondern auch an seiner Fähigkeit, Furcht und Schrecken zu verbreiten. Wird ein Bär aufgeschreckt, richtet er sich auf seine Hinterbeine auf; in dieser eigenartigen menschenähnlichen Haltung nimmt er Witterung auf. Dieses unter großen Säugetieren seltene Verhalten bedeutet keine unmittelbar bevorstehenden Angriff, wie wir Menschen aus verständlichen Gründen meist annehmen, sondern ist einfach eine Haltung, in der Bären mehr von ihrer Umwelt sehen und riechen können. Diese Köperhaltung führte dazu, dass der Bär vielfach als Menschenähnliches, weißes und machtvolles Wesen dargestellt wurde, dem man mit Respekt zu begegnen hat. ...

Erstaunt legte Arctus das Buch beiseite. Soviel hatte er noch nie über seine Lieblingstiere erfahren. Diese Bibliothek war ein Wunder, was sie wohl noch für unentdeckte Schätze barg? Wieder wollte er nach dem Buch greifen, doch es war weggeräumt. Abermals wie von Geisterhand wieder eingeräumt und abermals kam dieses flattern näher. Arcus wusste mittlerweile, dass er der Dämon war, doch was wollte er diesmal? Wieder stand er vor ihm. Die schuppige Haut glänste leicht Regenbogenfarbig im Kerzenschein, doch die tiefschwarzen Augen ließen diesen sonderbaren Schein wieder im nichts ersticken. In seinen Händen hielt er wieder ein silbernes Tablett, mit einem Krug Milch, einem Trinkgefäss dazu und einer kleinen Suppe. Hatte Arctus gerade daran gedacht? Vielleicht unbewusst. Mit einem Nicken nahm er das Tablett entgegen und stellte es auf den Tisch. Wahrscheinlich wurde deswegen das Buch weggeräumt, was er noch gerne weitergelesen hätte. Er Griff zum Krug und schüttete sich das Glas voll mit Milch. Was war das für Glas? Es veränderte andauernd seine Oberfläche, als ob es noch geschmolzen war und herunter lief, doch man konnte es ohne Probleme greifen. Diese Magier ließen sich einiges einfallen. Als er das Glas auf den Schoß stellen wollte, bemerkte er, dass das Buch wieder da war, genau auf der Seite aufgeschlagen, wo er das letzte mal gelesen hatte. Erfreut nahm er das Lesen wieder auf, während er seine Suppe schlürfte und ab und zu von seiner Milch nippelte. Die großen Augen schauten wieder auf den Raum, „Faszinierend“, gab er von sich.
02.04.2003, 20:20 #359
Waldläufer
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„Stich, Hieb, Drehung, Stich,...“ keuchte Gardiff. Der Gildenlose hatte die Nacht hindurch mit Kampftraining und Konzentrationsübungen zugebracht. Ab und zu hatte er einen Schluck aus seinem Wasserschlauch genommen oder sich am Brunnen erfrischt, doch im Großen und Ganzen hatte der Barde seit langem mal wieder ein straffes Training absolviert. Es war auch mal wieder notwendig gewesen, nicht das der junge Jäger sich vorstellen konnte das jemand den Umgang mit dem Schwert verlernte, doch war doch niemand perfekt und so konnte man immer noch an sich und seiner Technik arbeiten um besser, schneller und präziser zu werden. Denn eins stand fest sein Schwert war das letzte Mittel was der Gildenlose hatte um sein Leben zu verteidigen und das würde er gegen jeden Angreifer im verbissensten Masse machen, wenn es dazu kommen würde.
Mit einem neuen Angriff, eine Reihe sauber zusammengesetzter Schwertführungen kombiniert mit der Wendigkeit des jungen Körpers des Vagabunden, wischte Gardiff die Gedanken um den Sinn seiner Übungen hinweg. Der Köpf des Kämpfers musste frei von Gedanken sein und seine Sinne mussten beim Hier und Jetzt sein. So hatte es dem Gildenlosen sein ehemaliger Schwertkampflehrmeister Tak beigebracht. Nur all zu schnell verlor ein Krieger Finger, Hand, Arm oder gar den Kopf wenn er nicht vollkommen mit den Sinnen beim Kämpfen war.
Einsam verhallte die Schritte des Gildenlosen im Innenhof des Kastells. Wieder mal war es Zeit für ein Päuschen und der Barde ließ sich etwas geschafft an der bemoosten Mauer, neben seinem Bündel und seinem Frettchen, welches wieder an den Fleischfetzen kaute welche es gestern nicht mehr geschafft, nieder und lies sich das Wasser aus seinem Wasserschlauch in die trockene Kehle laufen. Immer noch schwer atmend rappelte sich der gildenlose Barde wieder auf, sein Wasserschlauch war leer doch zum glück konnte man diesem Zustand schnell Abhilfe schaffen. Der Brunnen im Innenhof war echt praktisch das musste Gardiff sich eingestehen. Während die Laufblasen aus seinem Wasserbehälter blubberte und sich das Wasser in dem frei werdenden Raum ergoss schweiften die wachsamen Augen des Gildenlosen über die Fenster des Innenhofes. Es war wunderlich, bei seinem Besuch im alten Kastell hatte er viele Menschen gesehen doch hier ... Es war dem Gildenlosen nicht klar wohin es die Magier verschlagen hatte doch versuchte er es auch nicht heraus zufinden. In Magierangelegenheiten sollte man sich nicht einmischen hatte er des öfteren gehört. Den wer wusste was die Magier des Zirkels trieben und was sie damit beabsichtigten ?
Das Verstummen des Blubberns weckte Gardiffs Aufmerksamkeit, der Wasserschlauch war wieder voll gefüllt und geschwind mit einem Pfropfen verschlossen. Immer noch glitten Gardiffs Augen über Die bemoosten Wände und die Fenster des Innenhofes, irgendwo da drin was Arctus. Der junge schien sich nichts aus der Abwesenheit des Gildenlosen zumachen sonst hätte er den Barden bestimmt schon aufgesucht. Zur Beruhigung des Jägers hatte er noch keine Explosion, keine Schreie oder sonst irgendwas vernommen was von beunruhigenden Vorkommnissen künden könnte. Langsam schlenderte der junge Barde zurück zu seinem Bündel zurück und setzte sich wieder nieder. Vex kam zu dem jungen Vagabund gehüpft und Gardiff füllte das Becherchen wieder etwas auf damit der kleine ordentlich saufen konnte und lehnte sich dann zurück um etwas zu entspannen. „Wenn Arctus was von mir will wird er mich schon finden ...“
04.04.2003, 19:34 #360
Atreus
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Es war schon dunkel, was dem Ganzen ein noch schaurigeren Touch verlieh, als es die Umgebung sowieso schon hatte. Aber mittlerweile war der Hohe Novize ja gewohnt, wie es um und im Kastell zuging. Bald würde er auch erstmal nicht mehr herkommen müssen, vorausgesetzt, sein Lehrer Zeit und er selbst würde die Prüfung bestehen. Wie üblich ging er die Ankunftsprozedur durch und ließ sich dann auf ein Zimmer führen...Morgen würde er dann Zavalon aufsuchen...morgen...
04.04.2003, 19:57 #361
Don-Esteban
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Still und verlassen lag die Eingangshalle des Kastells in ihrer immerwährenden Dunkelheit. Nichts deutete darauf hin, daß das Fehlen eines Geräusches bald beendet sein würde. Ewig schien die Ruhe. Und doch wurde sie nur einen Augenblick später unterbrochen. Wabernde Luft ließ die Realität in der Eingangshalle unwirklich erscheinen. ein leises Summen begleitete das Flirren der Luft. Alles, was ein hypothetischer Beobachter durch diese Kugel verwirbelter Luft sehen konnte, war verbogen und verformt. Die hohen Säulen, hinter denen sich die Mauern der Halle auftürmten und die das hochragende Deckengewölbe hielten, vergingen in grauen Spiralen, wanden sich endlos um sich selbst. Groteske Skulpturen, die die Zwickel der Säulen schmückten, verzogen ihre häßlichen Gesichter zu noch viel groteskeren Fratzen. Ornamente, von unbekannten Steinmetzen in die Kapitelle gemeißelt wurden zu endlosen Bändern, lösten sich auf flatterten durch den Raum. Die Täuschungen, denen das Auge unterlag waren nie gesehen und doch hätte sich niemand im Kastell hierüber gewundert, denn das Ungewöhnliche war hier zu Hause.
Doch so schnell, wie das Phänomen aufgetaucht war, so plötzlich verging es wieder. Auf dem Höhepunkt der Verwirrung, als es schien, als ob die Mauern der Eingangshalle den Verzerrungen nicht länger standhielten, schleuderte ein lauter Knall alles wieder in seine gewohnte Position zurück. Und mitten auf dem Pentagramm, von dessen Linien dünne Rauchfahnen aufstiegen, stand Don-Esteban.
Hörbar zog er die Luft durch die Nase ein.

"Alt und abgestanden riecht es."
Unwirklich hallte die Stimme durch die Mauern, wurde schließlich von ihnen verschluckt, nachdem das leise Echo verebbt war.
04.04.2003, 20:21 #362
Don-Esteban
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Rastlos streifte der Magier durch das Kastell. Die Raben hatten ihm eine Ahnung vermittelt, doch wovon? Rätselhaft, wie so vieles war ihr Auftauchen jedesmal. Laut hallte sein Schritt durch die Gänge des Kastells. Seine Gedanken schweiften frei umher und überließen so seinen Füßen die freie Wahl des Weges. Lange wanderte er durch leere Gänge, kreuzte leere Hallen und überquerte leere Flure. Lange war er nicht mehr hier gewesen. Vielleicht zu lange. Nach einer Ewigkeit, so erschien es ihm, erreichte er eine Tür, eine wohlbekannte Tür.
Dies war das Zimmer des Gründers gewesen. Maleks Zimmer. Er erinnerte sich daran, einmal mit meditate diesen Raum erreicht zu haben. Damals standen zwei Dämonen davor, um jeden Eindringling abzuhalten. Nun lag der Eingang in Dunkelheit, allein und verlassen.
Don-Esteban stieß die Tür auf.
Nichts passierte. So trat er denn ein. Eine schnell beschworene Lichtkugel tauchte den Raum in mildes Licht, ließ alles erstrahlen. Doch die dicke Staubschicht auf allen Dingen dämpfte den Glanz. Die Gerätschaften waren stumpf geworden, die metallenen Verzierungen an Tisch, Stuhl und Schränken waren mit Patina überzogen. Spinnweben überall. Die Luft alt und abgestanden, staubig und trocken. Wie in einer Grabkammer.
Der Magier sah sich um. Das also war der Raum des Meisters gewesen. Auf dem Schreibtisch stapelten sich verstaubte Notizen, vergilbtes Pergament, bekritzelt mit verblassten Worten. Die Feder lag noch daneben, Motten hatten sie bis auf den Kiel abgefressen, die Tinte im Fässchen war längst eingetrocknet.
Der klapprige Stuhl hinter dem Schreibtisch war ebenso von einer dicken Staubschicht bedeckt. Don-Esteban zog ihn vom Tisch weg. Staub wirbelte auf, drang in die Nase, die Lungen ein und löste einen Hustenreiz aus.
Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, betrachtete er den Stuhl genauer. Hier also hatte Malek gesessen und die Gilde gelenkt. Der Nekromant konnte nicht wiederstehen. Er setzte sich auf das verblasste Polster des Stuhls. Und fiel auf den Boden. Der Stuhl war zusammengebrochen. Grimmig lächelte er.

"Wenn das kein Zeichen ist..."
04.04.2003, 21:00 #363
Don-Esteban
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Nachdem er sich wieder aufgerappelt hatte, der Staub von der Robe geklopft war, ging er zum Bücherregal. Neugierig zog er eines der Werke heraus. Womit sich der Meister wohl befaßt hatte? Doch als er es aufschlug, zerfielen alle Seiten zu Staub. Langsam und lautlos segelten die Fetzen des vermoderten Pergaments auf den Boden. Enttäuscht ließ der Magier die Reste des wertlosen Bündels zu Boden gleiten.
Als er aufsah, bemerkte er zu seinem Entsetzen eine Gestalt. Ein Schwarzmagier stand neben der Tür. Wollte er ihn angreifen? Drohend ragte die Gestalt vor ihm auf, unwillkührlich machte er einen Satz zurück und stolperte über einen am Boden liegenden Stapel mit Büchern. Schon wieder saß er auf den Dielen. Doch sein Gegenüber hatte sich nicht bewegt, Regungslos stand er da, hielt die Arme vor sich und trug darauf einige Bücher.

"Warum hab ich das nur nicht gleich bemerkt?", schalt er sich selbst. Eine Statue hatte ihn erschreckt. Nur ein lebloses Abbild eines Menschen, eines Magiers. Was tat diese lebensgroße Statue hier in Maleks Raum? seltsam. Vorsichtig nahm er ein weiteres Buch von dem Stapel, über den er eben gefallen war. Auch dieses zerfiel ihm in der Hand. Wie Asche. Ja, das war es, die Bücher waren wie verbrannt. Sobald man sie berührte, zerstoben sie. Was war hier nur passiert?
Don-Esteban ging zurück zum Schreibtisch, sah sich die Notizen dort genauer an, blies vorsichtig den Staub von ihnen. Kritzelige Handschrift war zu erkennen, eilig geschrieben, doch noch zu lesen. Er nahm das Blatt in die Hand. Es zerfiel nicht.

"Die Chroniken der Kastells sind vernichtet.

Wir müssen wieder bei null anfangen.
Das Feuer hat die Bücher verbrannt.
Und alles nur weil hier die rechte Hand nicht weiß, was die linke macht.
Ich werde Ordnung in den ZuX bringen müssen.
Die Chroniken werden nun in der Bibliothek gelagert und nicht mehr in seperaten Räumen.

Des weiteren verfüge ich, daß immer nur eine Person die Nutzung eines Raumes ändern kann.
Es darf z.B. nicht sein das einer meiner Stellvertreter die Chroniken in einen anderen Raum verlegt. Und ein anderer Stellvertreter in diesem Raum Übungen mit Feuerbällen abhalten willen..."
Hier zerstörte der Druck der eilig und wohl auch wütend geschwungenen Feder das Pergament und der Text endet mit einem Loch, wo der Punkt hätte sein sollen. Unten prangte Maleks Siegel.
Die Neugier des Schwarzmagiers war geweckt.
... vergessene Geschichte des Kastells...
...alte Chroniken...
Er nahm eine weitere Notiz, die in einem schlechem Zustand war. Einzelne Wörter waren nicht zu lesen.

".... mißglückter Zauber ..... Umkehrung nicht erfolgreich ....
brauchen Gegenzauber .... viel mehr Magier nötig zur Durchführung ...

P.S.: ... Wissen hoffentlich nicht auch verloren, letzte Hoffnung auf Wiederherstellung der alten Chroniken ..."
04.04.2003, 21:36 #364
Don-Esteban
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Der Schwarzmagier blickte auf.
Er überlegte.
Er überlegte lange.
Er überlegte lange und gründlich, trommelte dabei mit dem Finger auf die Tischplatte, von der sich jedesmal kleine Staubwölkchen lösten.
Denn er war sich sicher, er hatte noch nie von alten Chroniken gehört. Der Magier beschloß, in der Bibliothek nach den Chroniken zu suchen. Mit eiligen, langen Schritten durchquerte er die Gänge und Hallen, lief den Weg zurück, den er gekommen war. Was hatte es mit den Chroniken auf sich? Endlich, die Bibliothek. Kaum war er in die schier unendlichen Hallen des Wissens eingetaucht, kaum hatte ihn der Sog des Dimensionswechels beim Betreten der Bibliothek erfaßt und wieder losgelassen, sprach er auch schon die Worte aus, laut und deutlich.
"Die Chroniken des Kastells!"
Die Worte hallten wider, die Wände warfen sie zurück, die Regale schienen sie aufzunehmen und wisperten sie durch die Reihen der Bücher, bis sie in den hintersten Winkeln der Bibliothek angekommen waren. Ein unwirkliches Raunen ging durch die Säle der Bibliothek, hier und da raschelte es. Waren das die Bücher selber? Dämmerlicht tauchte die hoch aufragenden Bücherregale in eine Aura der Magie, nahm alles irdische von ihnen und ließ jeden Besucher zu einem Teil der Bibliothek werden. So auch Don-Esteban. Nur die schräg einfallenden Lichtsäulen, die durch die bunten Fenster eindrangen, schufen Inseln der Normalität. Hier versammelten sich auch die Arbeitstische der Magier. Jetzt waren sie leer.
Das Rascheln wurde lauter. Dann klatschte es ein paar mal, ganz in der Nähe. Schnell eilte der Magier dorthin, wo r den Ursprung des Geräusches vermutete. Und tatsächlich lagen ein paar Bücher, alt und speckig, auf dem Boden. Er nahm die erste Chronik und schlug sie am Beginn auf.[/i]
"ACHTUNG: Wiederaufnahme der Chronik nach Feuer
Ich versuche die Grundgedanken der alten Chroniken kurz zusammenzufassen....."
Der Dämonenbeschwörer las kein Wort über den Ursachen des Feuers oder den alten Chroniken. Hieß das, Malek konnte den Zauber nicht umkehren und das Wissen rekonstruieren? Warum erwähnte er mit keinem Wort, was er in den Notizen schrieb? War er einem Geheimnis auf der Spur? Sollte es ihm jetzt etwa gelingen, jetzt da der ZuX über mehr Magier verfügte als damals, den Zauber umzukehren?
Er blickte auf. So viele Fragen. Sein Herz pochte laut. Wenn jemand neben ihm gestanden hätte, er hätte es hören müssen. Was, wenn es eine Möglichkeit gäbe, alles wieder umzukehren? Dies herauszufinden, war von nun an das Ziel für ihn.
Er mußte das tun, was Malek nicht vermocht hatte.
Er würde das verlorene Wissen zurückholen....
04.04.2003, 22:18 #365
Don-Esteban
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Doch was war zu tun? Die Notizen ließen auf zweierlei schließen:
Erstens: man brauchte mehrere Magier, die würde er hoffentlich besorgen können.
Zweitens: er brauchte einen Umkehrzauber.
Doch welcher Zauber war es überhaupt, den er umkehren mußte? Nachdenklich, in Gedanken versunken ging er langsam zurück in Maleks Zimmer, rekapitulierte das eben gelesene.
Zurück in dem verstaubten Raum des alten Meisters sah er sich den Stapel mit den Notizen genauer an. Er las sie alle. Doch nichts, was er las, gab ihm einen Hinweis. So versuchte er, die Bücher zu lesen.
Doch das half noch weniger.
Jedenfalls wußte er nun eins: Er hätte nie geglaubt, wieviel Aufwand ein Gildenmeister mit der Auswahl seiner Gardinen betreiben konnte, mußte er sich nun eingestehen. Sicher, sie waren nett anzuschauen. Aber ein mehrbändiges Tagebuch über die richtige Auswahl der Muster zu führen... Das hätte er sich nicht träumen lassen.
Er war entnervt.
Er brauchte eine Pause.
So setzte er sich auf den Boden und sah sich um. Er hatte die gelesenen Bücher fallen lassen. Wie sie im Zimmer langen, sah es aus wie Häuserdächer in einer Schnee-Staublandschaft.
Doch was war das? Die Bücher hatten einen Teil des Staubes vom Boden aufgewirbelt. Und darunter war ein Muster zu erkennen. Eines das er, anders als die eher kranken Muster der Gardinen, kannte.
Ein Pentagamm.
Schnell befreite der Magier es von der dicken Staubschicht. Hustenreiz hielt ihn nicht davon ab, sein Werk zu vollenden. Es schien fast von selbst zu leuchten. Unwillkührlich wich Don-Esteban zurück. Das Pentagramm strahlte Macht aus. Keine Frage, hier hatte Malek selbst beschworen.
Von hier aus wirkte er seine mächtigsten Zauber. Und von hier aus würde Don den Zauber auch wieder umkehren.
Nur... welchen Zauber?
Der Magier beschloß, wieder zurück in die Bibliothek zu gehen. Wieder der Sog in den Raum hinein, wieder das unheimliche Wispern der Bücher, das Dämmerlicht in den Gängen. Er spach die Worte aus und hier und da flog ein Buch aus den Regalen. Nachdem er sie alle aufgesammelt hatte (hoffentlich hatte er keins vergessen), suchte er sich einen Tisch und las, die ganze Nacht hindurch. Er las ein Buch nach dem anderen.
04.04.2003, 22:43 #366
Arctus
Beiträge: 531

... Der Bär macht die Wildnis dunkler, die Geräusche des Waldes schriller, den Wind geheimnisvoller und die Bergkämme steiler. Die Vorstellung, man könnte einem Bären begegnen, schärft die Sinne und vergegenwärtigt den Menschen die nähe von Gefahr und Mystik.

Artuss Augen schlossen sich kurz. Das Wissen, welches er die letzten Tage förmlich aus dem Buch sog, verinnerlichte sich, setzte sich fest und ein innerliches Staunen überwältigte ihn. Das was er die ganze Zeit, emotionslos in sich hineingelesen hatte, wurde ihm plötzlich bewusst. Er konnte nichts sagen, nichts denken. Alles war so überwältigend. Man erfährt soviel über die Schönheit der Welt, dass es einem leicht Angst macht, denn wenn man sich auf diese Sache konzentrierte, erdrückt einen das Glück förmlich. „Gott, wann werde ich diese Bären bloß sehen?“ Die Gedanken schweiften wieder ab, streiften über eine, mit frisch gefallenem Regen, getränkte Wiese, die ihr saftiges grün in die Welt leuchtete und inmitten dieser Wiese war ein anmutiges, stolzes Tier zu sehen. Der breite, ja man konnte sagen wuschelige, Kopf sah, mit seinen braunen kleinen, aus dem Fell hervorstechenden aber nicht erschreckend wirkenden Augen, und den nach oben gerichteten Ohren einfach anmutig schön und kraftvoll aus. Dieser massige Körper, der sich in dem seichten Gras seinen Platz gesucht hatte und der Blick, der die nähere Umgebung bis auf das kleinste war nahm, komplettierten das Bild. Der Bär war, ...Arctus fehlten die Worte.

Das Buch viel zu Boden, direkt auf den Buchrücken. Ein lautes Geräusch machte sich in der schier endlosen Bibliothek breit, halte wieder, doch nicht noch einmal, den die Bücher dämmten das Geräusch ab, bis es vollkommen verschluckt wurde. Arctus sah sich um, jemand anderes hatte den Raum betreten. Dessen weite Robe schlang sich um einen Sessel, auch dieser Bewohner war vollkommen vertieft in seine Lektüre. War das irgendein Zauber hier? Vertieft sein? Jedenfalls wollte Arctus den mächtig und weiße aussehenden Mann nicht weiter im geringsten stören, so lief er, auf Zehenspitzen, aus der Bibliothek heraus. Der Eingang war weit entfernt und noch bevor er den Raum hatte verlassen können, wurde sein Platz gereinigt. Das Buch schwebte wieder ins Regal und der Rest tuckerte auf einem Tablett ebenfalls aus dem Raum. Als er den ersten Schritt aus der Türschwelle wagte, hatte er das Gefühl, dass sich der Raum hinter ihm zusammenzog. Er blickte sich um. War die Bibliothek vorhins nicht viel größer gewesen? Axelzuckend begab er sich weiter, über die Läufer, die auf dem Boden ihre Wege zogen, zur Küche. Dort lies er kurz seine Gedanken lesen und begab sich auf sein Zimmer. Als er am Zielort ankam, bemerkte er, dass seine Wünsche bereits erfüllt wurde. Auf dem Nachttisch stand ein frischer, heißer, noch qualmender Tee mit einer Schüssel voll mit Keksen. Arctus sprang aufs Bett, was den Aufprall mit einem kleinen Quitschen bestätigte. Nach dem warmen Getränk und der äußerst nahrhaften Speise, zog er sich die Decke bis zum Kinn und schlief ein. Die Träume waren immer noch bei diesen Bären, die nicht aus seinem kleinen Kopf entweichen wollten...
05.04.2003, 12:32 #367
Trulek
Beiträge: 1.337

In einem günstigen Moment hatten Trulek und Angroth sich zu der Kastelltür vorgeschlagen und das alte Mauerwerk betreten. Ihre Schritte hallten durch den Empfangsraum, die Statue die das Gold als Gabe empfing beugte sich zu ihnen vor und ihre Augen leuchteten magisch purpurn. Angroth nickte kurz angebunden und kramte einige Goldstücke aus seinem Beutel, legte sie in die steinerne Hand. Gemächlich schloss sie sich wieder, die Statue zog sich wieder auf ihren Sockel zurück und nahm ihre statische Form ein, die Augen verloschen glühend.
Die beiden nun liefen langsam in einen der unzähligen Gänge und Angroth erzählte einiges über die Magischen Hallen, da Trulek nie zuvor hier gewesen war: "Pass auf; das ist das Kastell, Heimat der Schwarzmagier Beliars, des dunklen Gottes.

Angroth

Angroth erzählte Trulek allerlei Dinge über das Kastell und führte ihn ein bisschen umher. trulek war beeindruckt und konnte es nicht in Worte fassen was er dort sah. Schon die Statue am Eingang, der Angroth Gold gegeben hatte und die beiden Untoten am großen Tor. Wirklich seltsam, Trulek fragte sich wie man hier wohnen konnte, ohne jede Nacht Alpträume zu haben. Ihm war da seine Hütte im Pyramidental viel lieber und angenehmer. Er fragte sich wie es Angroth erging aber er kannte das ja schon, diese alten unwirklichen Gemäuer.
Es war sehr still und jeder Schritt den sie taten, hallte auf dem Boden der großen Halle. Trulek konnte es genau mitverfolgen: Erst der Laut der Stiefel auf dem harten Boden, dann der Hall und schließlich Stille. Eigentlich war das ja recht normal aber hier kam es ihm anders vor, irgendwie unwirklich.
Der hohe Novize schüttelte sämtliche Gedanken ab und schritt nun etwas lässiger daher. Es musste ja nicht alles schlimmer gemacht werden als es war. Trulek versuchte sich mehr auf das Aussehen der Halle zu konzentrieren, ja er studierte sie förmlich und speicherte die Sachen im Kopf ab.

Trulek
05.04.2003, 12:52 #368
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Es wahr früh. Der Magier lag auf einem Stapel Bücher. Das Knurren seines Magens hatte ihn geweckt. Er blickte auf das Buch, das ihm als Kopfkissen gedient hatte. Das Tagebuch eines alten Feuermagiers namens !cks. ( ;-) )
Es beschrieb, wie die Feuermagier versucht hatten einen Zauber umzukehren, ohne zu wissen, was für ein Zauber dies überhaupt war. Es ging wohl um einen verstorbenen Magier der irgendwie die Tür zum Weinkeller verschlossen hatte, kurz bevor er starb. Mit einem Wort: Die Feuermagier waren in großer Not.* Sie flehten wie üblich zu Innos und als das nichts half ausnahmesweise auch mal zu Adanos. Und als die Zahl seiner Jünger durch das mangelnde Weinangebot immer weiter zurück ging, erhörte Innos sie, und um seiner Jünger Zahl nicht weiter zu senken und gab er ihnen eine Universalgegenzauber-Spruchrolle.
Man mußte ihn dort ausführen wo der ursprüngliche Zauber gesprochen wurde und auf das Objekt richten das bezaubert wurde. Die Feuermagier eilten damals zum Gemach des Verstorbenen, machten sich bereit, den Zauer umzukehren. Doch siehe da, auf dem Tisch im Zimmer lag ein Schlüssel. Sie nahmen ihn, gingen in der Keller und er passte in die Tür.
Die Spruchrolle, die nun nicht mehr gebraucht wurde, brachten sie in die Bibliothek. Doch am nächsten Tag, als die ersten nach der durchzechten Nacht aufstanden, wußte keiner von ihnen, wo sie die Spruchrolle abgelegt hatten.
Unter T wie Türschlüssel?
Unter W wie Wein ?
Unter U wie Umkehrzauber?
Oder sogar unter F wie Verschiedenes?
Die Feuermagier waren verwirrt. Aber da sie außerdem glücklich über den wiedergefundenen Zugang zum Weinkeller waren, dachten sie nicht länger darüber nach und so verging die Erinnerung an die schlimme weinlose Zeit und mit ihr ebenso die an die Zauberrolle.
Don-Esteban wußte es: Das war der Schlüssel. Damit konnte es gehen. Zweifellos wurde der Zauber von Maleks Pentagram aus aufgerufen. Aber auf welches Objekt?
Das wußte er nicht. Es befand sich wohl im Kastell, aber das war groß. Da erinnerte er sich. Irgendwann letzte Nacht hatte er etwas gelesen. Ein Zauber wurde ausgeweitet, indem mehrere Magier ihre Kraft vereinten. Wen man genug Magier zusammenbringen könnte, konnte er den Zauber sprechen und die Magier konnten ihn erweitern. So würde er im ganzen Kastell wirken, egal wo sich das Objekt befand.
Das war es. So ging es. Jetzt brauchte er er nur noch die Spruchrolle aus dem Innoskloster.
Sollte er selbst gehen? Sollte er lieber jemanden schicken, sie zu holen? Würde er jemand anderem diese Sache anvertrauen können? Nein, er beschloß, selbst zu gehen. Die Innosmagier würden wohl eher ihn einlassen, als irgendeinen Lehrling.
Kurze Zeit später verließ er das Kastell.




*Ok, eigentlich sechs Worte, aber wenn man schreibt "um es in sechs Worten zu sagen" klingt das mistig. Es ist also nur eine Metapher. Metaphern haben nichts mit Mathematik oder Logik zu tun.
05.04.2003, 19:50 #369
Angroth
Beiträge: 2.494

Angroth und Trulek hatten sich noch ein wenig umgesehen und dem jungen Lehrmeister wurde alles detailgetreu erklärt. Sie hatten den Abend und die Nacht dann Schlussendlich im Refektorium verbracht, ein gutes Bier zu einem vorzüglichen Braten genossen. Dabei war Trulek von Angroth noch etwas zu dem Kastell erzählt, im allgemeinen zu seinen vielen Räumen die möglicherweise immer noch unentdeckt waren. Er sprach: "Dies Bauwerk ist schon Jahrhunderte, wenn nicht gar tausende Jahre alt, zumindest ist es vor der Zeit Rhobars I. entstanden, ich glaube früher haben hier Mönche gelebt bevor die Schwarzmagier sich niederließen. Und das seltsamste ist, dieser Bau befand sich vor dem Fall der Barriere dort, wo heute der Vulkan im Minental steht. Irgendwie hat wohl die magische Kraft der Schwarzmagier den Bau an diesen neuen Ort versetzt.
Wie du sicher weisst studieren diese seltsamen Zeitgenossen die Schwarze Magie ihres Gottes Beliars, des Herrn der Unterwelt. Seine Anhänger hier leben in den Gemächern ein Stockwerk über uns, zumindest glaube ich das. Denn jeden Tag verändert dies magisch durchsetzte Steingebilde seine Konstruktion und es ist wohl nicht selten passiert das ein Bewohner hier im dritten Stockwerk schlafen ging und drunten im ersten aufwachte, sein Bett in der Tür stehend. Auch vermag man zu erkennen das der Turm seinen Standort wechselt, achte demnächst wenn du vorbeikommst einmal auf seine Position."

Trulek schaute ungläubig, doch der Schwertmeister führte fort: "Du kannst es mir glauben, wir werden es ja sehen wenn wir gehen. Eines weiss ich trotz allem mit Bestimmtheit: Die Bibliothek befindet sich ebenerdig, sie verlässt den Ort glaube ich nie. Und der Innenhof mit seinem freundlichen Klima und den immergrünen Wiesen ist auch immer am selben Fleck, was sich aus dem Wort Innenhof ja schließen lässt." Scheinbar war Angroth der einzige der über seine Worte kichern konnte, doch was solls? Ohne das sie es bemerkten war die Nacht vergangen und sie waren dem nächsten Abend entgegengegangen. Trulek wollte den Innenhof gerne einmal sehen, ein Dämon kam heran und fragte ob er nicht zeigen sollte wo sie hinwollten, denn der Weg hatte sich geändert. Die beiden runzelten die Stirn, ein stechender Schmerz überwand sie. Es erübrigte sich nun für Angroth Trulek vor den Dämonen zu warnen, er hatte gemerkt das ihre Sprach auf der Mentalen Ebene vonstatten ging.
Sie ließen sich von dem Unnatürlichen Wesen bringen, es wirbelte mit seinen schweren, ledernen Flügeln Staub von den Gemälderahmen auf. Der Gang den sie beschritten schien lange nicht benutzt, dabei war der gestern noch wunderbar rein und klar, seine schwarzen und weißen Bodenkacheln hatten geglänzt, doch nicht diese. Der Brauer sah triumphierend zu Trulek, nun musste er es glauben.
Dann endlich waren sie im Innenhof und eine Überraschung bot sich den beiden, denn Gardiff saß dort und sprach mit einem Felldings, völlig darin vertieft. Langsam schritten die beiden hinzu und der Dämon verschwand wieder. Angroth sagte: "Na wenn ich den mal nicht kenne!"
05.04.2003, 20:32 #370
Waldläufer
Beiträge: 792

Das Frettchen saß auf der flachen Hand des Gildenlosen, welche jener knapp vor seinem Gesicht hielt und mit dem Tierchen sprach. So mancher der Gardiff sehen mochte würde denken der junge Jäger wäre nicht ganz bei Sinnen doch Vex schien seinen großen Freund zu verstehen. Zumindest legte das Frettchen das Köpfchen auf die Seite und sah den jungen Vagabund mit den schwarzen Knopfaugen an.
So also total in das Reden mit seinem kleinen Gefährten vertieft merkte Gardiff nicht wie die zwei Sumpfler sich näherten und erst auf die Anrede von Angroth wand der Gildenlose den zweien seinen Kopf zu und blinzelte sie an. „Na wenn die Stimme nicht zu meinem Freund Angroth gehört...“ schmunzelte Gardiff und lies das Frettchen in seinem Brustbeutel verschwinden. Darauf rappelte er sich auf und trat den bei den mit ausgestreckter Hand entgegen. „Dem Schläfer zum Gruß“ begrüßte der Barde die beiden Novizen und schüttete ihre Hände. Dann sah er sich um und wand er sich an Angroth „Schön dich wieder zusehen mein Freund, wie ist es dir in Gothar ergangen und ...“ noch einmal Streiften die Blicke des Gildenlosen durch den Innenhof des Kastells „... wo ist Cara ? Hast du die kleine mal wieder im Sumpf gelassen?“
05.04.2003, 21:11 #371
Angroth
Beiträge: 2.494

Die Frage machte den Sumpfler etwas stutzig über die Begrüßung hinaus, jetzt wurde er an seinen jüngsten Verlust erinnert. Er brachte jedoch kein Wort über die Lippen, sein Blick wurde nur wieder leer, sein geistiges Auge sah in die Vergangenheit, er spürte den Schmerz im Rücken, sah den Dämonen vor sich, und hörte die kleine schreien und erschlafft zu Boden fallen. Er schüttelte die Erinnerung ab und sah wieder zu Gardiff, brachte trotzdem keinen Ton heraus. Nur schüttelte er den Kopf, ging an dem Jäger vorbei und warf auch alle vorgenommenen Fragen über den haufen. Er war wieder an Cara erinnert, er musste sich abreagieren. Mit gleißend hellem Ton riss er sein Bastardschwert aus dem Gürtel und begann mit seinen Kombinationen, fing einfach an zu trainieren. Er überlegte Fieberhaft, ihm fiel dennoch nichts ein was zu erwähnen Wert war.
05.04.2003, 23:43 #372
Waldläufer
Beiträge: 792

Verdutzt sah sich Gardiff nach dem Freund um und wand dann zu Trulek um „Hab ich was falsche gefragt ?“ Der Novize hüllte sich in Schweigen und sah sich die moosbewachsenen Mauern des Innenhofs an. Von ihm würde der Barde wahrscheinlich also auch nicht viel erfahren und der Gildenlose ließ sich wieder an der Mauer hinab zum Erdboden gleiten. Mit wachem Blick folgte er den Übungen des Freundes welcher ohne Zweifel um einiges in der Kunst des Schwertkampfes gewachsen war. Bilder tauchen vor dem Auge des jungen Vagabund auf, Bilder von der Zeit als Angroth neu in der Barriere gewesen war. Ein junge Mann ungeschickt mit dem Schwert welchem Gardiff hin und wieder einen Tipp gegeben hat damit Angroth sich letzten Endes nicht selbst die Ohren abschnitt. Doch nun war der Novize um weites besser, schneller, geschickter und präziser und dem Gildenlosen bestimmt fast ebenbürtig. Doch waren auch viele Veränderungen in dem Freund vor gegangen und eine schien nicht besonders lang verstrichen zu sein.
Eine Weile sah sich Gardiff die Attacken des Sumpflers mit an und bemerkte das verbitterte Gesicht des Freundes, voller Wut und Hass auf einen unsichtbaren Feind einschlagen. „Was ist dir wiederfahren mein Freund als du auf fernen Pfaden wandeltest?“ murmelte Gardiff leise vor sich hin als er weiter den mit sich kämpfenden Angroth sah. Ohne recht zu wissen was er tat schwang sich der Gildenlose auf huschte auf den Freund zu und darauf wurde ein Klirren, Metall auf Metall laut. Geschickt hatte Gardiff die Klinge des Freundes geblockt und sah ihm in die Augen. „Du musst mir nicht erzählen was vorgefallen ist, nach deinem Handeln zuurteilen war es grauenhaft, aber hör auf die Klinge so energisch zu schwingen. Ein Kämpfer braucht einen freien Kopf doch deiner schein getrübt mit Sorgen und Erinnerungen also steck deine Waffe weg, nicht das du jemandem in Raserei noch ein Leid zufügst.“ der Barde grinste und hielt dem etwas verschwitzten Novizen seinen Wasserschlauch hin. „Hier nimm einen Schluck!“
06.04.2003, 00:10 #373
Angroth
Beiträge: 2.494

Angroth starrte auf den Schlauch und wischte sich die Stirn vom Schweiße frei. Er brauchte nicht lange, dann stieß er den Schlauch von sich, wollte es nicht annehmen. Er sah Gardiff in die Augen, steckte sein Schwert weg und setzte für einen kurzen Moment ein sehr übertrieben gekünsteltes Lächeln auf, bekundete sein Amüsement ironisch und wandte sich wieder ab. Voller Zorn, dem er sich hingab, warf er den Kopf in den nacken und sah in den Himmel, auf die kleine Sichel des Mondes und stemmte die Fäuste in die Hüften, atmete tief durch. Sein ganzer Körper bebte aber er sträubte sich nicht dagegen. Des Schläfers weise und unfassbare Stimme klang durch seine Ohren, er erinnerte sich an sie. "Sei nicht zornig, gönne dem bösen nicht seinen Sieg. Du hast nicht die Kraft dir dies zu leisten, denke bevor du handelst!" Er nickte, obwohl kein Wort gesprochen ward.
Der hohe Novize schürzte die Lippen und senkte den Blick auf das saftig grün, er hob an zu sprechen:
"Nun, ich will es dir sagen, und ich sage dir mehr! Zum einen hör auf mich zu spotten, Hass und Wut können mächtige Verbündete sein, es gibt andere Wege als den der Defensive, das weiss ich jetzt! Und was ich dir über Gorthar zu berichten habe wird nicht sehr erfreulich sein, es war dies auch nicht für mich." Er hob den Blick wieder und sah von Gardiff zu Trulek und zurück. Nun wandte er seinen ganzen Körper ihnen zu, seine Augen gingen kurz ins Leere, er suchte nach einem Anfang. Dann endlich hatte er sich gefasst und war bereit, gebot den anderen aber sich zu setzen.
Langsam fing er an: "Ich weiss ihr beide kennt Cara sehr lange, fast ebenso lange wie ich. Ich weiss auch dass du, Trulek, lange Zeit auf sie Acht gegeben hast als ich in den Kerkern der Feuermagier gesessen habe. Du Gardiff warst immer gut zu ihr und hattest sicher ebenso viel Freude an ihr wie du an deinem neuen Begleiter haben wirst. Doch was ich nun sagen werde ist nicht schön, es klingt für unsere Ohren und unseren Verstand nicht Fassbar, ich habe es kaum bis jetzt als Wirklichkeit annehmen können.
Meine Reise durch das Südland, das Land meiner Vorväter, war hinsichtlich der Suche nach den Mördern meiner Mutter erfolgreich. Nach langem Suchen über mehrere Tage, an denen ich mich auch Angriffen von einheimischen erwehren musste, kam ich zu der Legendären Ebene der Schlachten, wo Dämonen ihre Zwistigkeiten unter Entfesselung enormer Magischer Ressourcen ausgetragen haben. Diesen Ort besuchte ich, Krieger war sogar kurz mit mir, rettete mein Leben vor einem Steingolem. Als ich einige Tage vergeblich nun alleine gesucht hatte nach einem Versteck streckte mich etwas nieder, und der Rauch am Himmel öffnete sich, Feuer fiel vom Himmel. Der Boden blutete ebenfalls, Aschesäulen rangen sich empor wo vor Minuten noch fester Stein war. Ich hatte mich schon totgeglaubt als ein Winseln mich aufmerksam werden ließ. Vor mir schwebte ein Dämon, er war nicht wie die anderen. Er schwebte nicht mit Flügeln, er trug ein Runenübersätes Gewand aus Schwarzer Seide, sein Gesicht war dunkel und drohend, nicht Menschlich und nicht Übernatürlich. Dieses Monstrum mit seiner Unendlichen Macht tötete Cara mit einem Fingerschnippsen und schickte mich heim. Er wollte das ich wiederkäme wenn ich berei dazu wäre, doch sagte er mir nicht wo er dann zu finden sei. Es macht alles keinen Sinn!"

Er schüttelte den Kopf und lief ein paar Schritte, fasste sich an die Stirn und atmete durch. "Das ergibt keinen Sinn...." Er murmelte weiter, langsam kehrte er in sich.
06.04.2003, 00:27 #374
Trulek
Beiträge: 1.337

Der hohe Novize wollte sich erstmal nicht einmischen aber dann konnte er sich doch nicht davon abhalten. Er näherte sich nun den beiden anderen. Angroth schien irgend etwas zu erzählen und das interessierte ihn. Geschichten von anderen hörte er immer gern, auch wenn sie traurig oder schrecklich waren, er mochte es. Angroth bat Gardiff und Trulek sich erstmal zu setzen, was sie auf sein Geheiß taten. Dann holte Angroth tief Luft unf fing an seine Geschichte zu erzählen. Es war wahrlich nicht sehr schönes was er dort unten in den Südlanden erlebt hatte und Trulek konnte verstehen, warum er erst nicht darüber sprechen wollte. Als Angroth etwas von Dämonen erzählte schauerte es Trulek schon. Hier im Kastell gab es von denen zur genüge. Aber wahrscheinlich, und so hatte er auch festgestellt, waren diese hier im Kastell eher gutmütig. Das konnte man von denen dort in Gorthar wohl nicht sagen. Auch Trulek bedauerte den Tod von Cara sehr, denn er mochte sie sehr und konnte sich noch genau ihr Bild vorstellen. Da alle irgendwie nachdachten und es viel zu still im Innenhof war, ergriff Trulek das Wort.

Wie meinst du das? Du hast etwas davon gesagt, dass es keinen Sinnergibt aber das kann nicht sein. Alles hat einen Sinn, man muss nur erst einmal rausfinden welchen und das ist wohl das schwerste. Du vermagst darin keinen Sinn zu sehen aber du musst danach suchen, auch wenn es schwer fällt und gib nicht auf

Trulek kam sich schon irgendwie komisch vor. Normal sagte er anderen ja nicht seine Meinung aber er wollte irgendwie die Stimmung auflockern, die zwischen den dreien herschte. Aber leider lieb sein Versuch erfolglos, die Stimmung blieb düster, genau wie die Nacht. Nur das Licht des Mondes erhellte den großen Innenhof. Mit einem lauten Gähnen deutete der hohe Novize dann darauf gin, dass er müde war.
06.04.2003, 01:02 #375
Waldläufer
Beiträge: 792

„Das war es also gewesen weshalb er so neben sich stand....“ murmelte Gardiff vor sich hin und musterte den Novizen scharf. Der Verlust seiner Familie hatte den Freund schon immer sehr verbittert, doch nun noch das Ableben seiner Gefährtin welches von den Dämonen herbeigeführt wurde welcher schon fast die gesamte Ruchká-Sippe auf dem Kerbholz hatte schien den Freund kraftvoll in den Abgrund aus Wut, Hass und bestimmt auch Verzweiflung zustürzen. Der Barde hoffte das dieser Zustand des Freundes nicht soweit ging das er sich nicht auffangen und herausziehen lies aus diesem Abgrund. Denn würde der Freund einmal richtig im Fall sein wäre es schwer ihn zuretten.
Betroffen schweigend saß Gardiff vor Angroth. Hinter seiner Stirn arbeitete es. Zum einen huschten hier und da Bilder der Wölfin, welche Angroth noch vor einigen Wochen begleitet hatte, im Geiste des jungen Jägers herum und erinnerten ihn an das junge und aufgeweckte Tier was von ihnen gegangen war. Doch war das nicht das einzige was ihn beschäftigte, warum jagte ein Dämon alle Mitglieder einer Sippe? Oder quälte sie um sie beim nächsten Mal dann zu töten? Der Gildenlose wusste nichts vom Denken der Dämonen doch gab es in diesem Gemäuer bestimmt jemanden der ihn aufklären konnte, doch dazu später.
Flink sprang Gardiff auf und lehnte sich nun an die weiche moosige Innenhofwand. Mein Freund, ich habe dich nicht verspottet und was Hass und Wut angeht so mag es sein das sie mächtige Begleiter sind, doch sind die, die sich mit ihnen Verbünden nicht Menschen die lange und glücklich leben. Sie führen zu raschem und meist unüberlegtem Handeln. Ich glaube ich muss dir nicht erzählen was mit vorschnellhandelnden Kämpfer passiert oder ? Auch muss man nicht gleich einen defensiven Weg gehen wenn man nicht mit ihnen im Bunde ist, Tapferkeit, Tatenkraft und auch Zuneigung können sehr wohl Anhänger auf dem Weg der Offensive sein. Beide unterscheiden sich lediglich von den absichten die man mit ihnen verfolgt. Hass und Wut dürften selten gutes bedeuten, Tapferkeit und Zuneigung dagegen schon.“ der Barde tat einen tiefen Schluck aus seinem Wasserschlauch und sah Angroth an. Würde der Freund erkennen das Hass kein Gefühl war mit dem es sich lange angenehm leben lies ?
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